Step Into My World von RallyVincento ================================================================================ Kapitel 20: Step Twenty... Self-awareness ----------------------------------------- Step Twenty… Self-awareness Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst. Eckhart Tolle Bunny Tsukino Das konnte nicht wahr sein. Das war alles nur ein böser Traum. So wie damals als Mamoru mit mir Schluss gemacht hatte, weil er mich beschützen wollte. Ich wusste, dass mit Seiya war ein Fehler – auch wenn ich Gefühle für ihn hatte. Aber ich liebte Chibiusa, wie konnte ich also so egoistisch sein. Mamoru konnte das nicht ernstgemeint haben. Das war nicht wahr, er log – da war ich mir sicher. Ich strich mir die Tränen aus den Augen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. So saß ich nun auf meinem Bett und hoffte, dass ich endlich aufwachen würde aus diesem Alptraum. Luna war bei Artemis und ich wollte niemanden sehen. Was war bloß aus unserer strahlenden Zukunft geworden? Das leise vibrieren meines Handys ließ mich aufsehen. Rays Name blinkte auf. Sie machte sich Sorgen, in den letzten Wochen war sie immer für mich da gewesen und hatte mich getröstet. Doch nun ließ ich das Handy einfach klingeln, ich wollte sie nicht sprechen, was hätte ich auch sagen sollen?! Es verstummte, nur um einige Zeit später wieder zu läuten, dies widerholte sich noch einige Male. Es war nun schon fast Mitternacht, aber ich bekam kein Auge zu, ich wollte einfach nur, dass es aufhörte. „Bunny?“ Ich zuckte zusammen, strich mir die Tränen aus den Augen und sah aus dem Fenster. Wieder hörte ich meinen Namen. Nun stand ich auf und betrat meinen Balkon. Ray stand unten und sah mich besorgt an, dass konnte ich selbst im Licht der Laternen erkennen. Sie hatte einen roten Wollmantel an und einen Schwarzen Schal umgeschlungen. „Ich hab mir Sorgen gemacht, du bist nicht rangegangen und ich hatte ein komisches Gefühl!“ Ihre Stimme klang so besorgt, dass ich wieder in Tränen ausbrach. Weinend ging ich wieder rein um ihr die Tür zu öffnen. Kaum hatte ich dies getan, lag ich schon weinend in ihren Armen und ließ mich trösten. Nur stockend konnte ich erzählen was passiert war. „Bitte was?“ Völlig aufgebracht sah sie mich an und strich mit die Haare zurück. „Nun hör auf zu weinen Bunny.“ Alles wird wieder gut. Morgen früh gehen wir zu ihm und dann klären wir das, das ist ja wohl alles nur ein schlechter Scherz!“ Ich glaubte nicht daran, aber das wollte ich ihr nicht sagen. Also nickte ich nur und war froh, dass sie die Nacht bei mir blieb. So war es erträglicher. Massanorie Lenjier Ja sicherlich – man konnte das hier auch als pietätlos ansehen. Oder als unangebracht oder so was. Aber für mich war es zum einen eine Art den Kopf frei zu bekommen und zum anderen wollte ich Mamoru wieder zurück gewinnen und da war wohl etwas Körpereinsatz nicht falsch. Nachdem er mich im Bad doch recht schnell abgewiesen hatte, war ich reumütig ins Wohnzimmer verschwunden und hatte die Couch ausgezogen. Mamoru hatte mir zuvor deutlich gemacht, das sich zwar hier bleiben durfte, aber nicht in seinem Bett. Auch damit fand ich mich zunächst ab, aber als er dann zu mir kam und wir beiden schweigend nebeneinander gesessen hatten, hatte ich einen erneuten Vorstoß gewagt und bis jetzt sah es nicht schlecht aus. Was sicherlich auch dem zweiten Glas Wein zu verdanken war, dass wir beide intus hatten. Dieses Mal war es jedoch anders als wie bei den letzten Malen, ich wollte nicht wieder über ihn herfallen, sondern ihm zeigen, dass ich mehr konnte als ihn rau anzufassen. Meine Finger glitten langsam immer weiter unter sein dünnes Shirt und erlaubten mir mit jeder Sekunde mehr von seinem hübschen Körper zu sehen. Zärtlich strich ich mit meiner Nasensitze den Weg meiner Finger nach und ließ meine Lippen nur leicht über seine warme Haut gleiten. Seine Finger fuhren mir durch die Haare, was mir ein kribbeln über den Rücken jagte. An seinen Brustwarzen verweilte ich eine Weile und beobachtete wie sein Brustkorb sich auf und ab bewegte. Mein Kopf hob sich wieder und ich wandte mich seinem Gesicht zu. Er sah mich an und ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „Ich dachte wir wollten das nicht.“ Seine Finger glitten wieder durch meine Haare und zupften leicht an einer Strähne. Lächelnd beugte ich mich zu ihm hinunter und berührte seine Lippen nur leicht mit meinem - nur ein Hauch. Zu wenig um Hoffnung zu erwecken, zu viel um zu Leugnen das es passiert war. Mein Blick fixierte ihn und ich konnte mich einfach nicht von diesen Augen losreisen. „Du hast das beschlossen. Ich wollte nur nicht streiten – schon wieder!“ flüsterte ich nur, bevor ich ihn erneut küsste. „Verstehe.“ Hauchte er in den Kuss hinein und erwiderte ihn dann. Ich schob mich nun komplett über ihn und Mamoru spreizte seine Beine ohne Widerspruch für mich. Das hier war perfekt. Wortlos rutschte ich wieder etwas hinunter und ließ meine Finger erneut unter sein Shirt gleiten, nur um seine Haut dann mit Küssen zu bedecken. Mamorus Atem ging nun schneller - erwartungsvoller. Wieder bei seinen Brustwarzen angelangt, glitt meine Zunge über sie und neckte sie mit langsamen saugen und lecken. Ein leises Keuchen drang an mein Ohr, was mir einen erneuten Schauer über den Rücken jagte. Mein kleiner Prinz beugte seinen Rücken durch und drängte sich mehr an meine Lippen. Bedächtig seinen Geschmack zu genießen, seine Stimme, seinen ganzen Körper glitt ich nach unten und hinterließ eine Spur mit meinen Lippen. An seinem Bauchnabel angekommen, zeichnete ich kleine Kreise mit meiner Zunge um ihn herum, um mich dann zärtlich an ihm festzusaugen. Meine Finger glitten an der Außenseite seiner Schenkel nach oben und spielten mit dem Bund seiner Trainingshose. Ich konnte die kleinen schwarzen Haare sehen, welche von seinem Bauchnabel zu seiner Scham führten. Meine Nase glitt durch sie hindurch und ich wollte diesem kleinen Wegweiser ohne weiteres Folgen, als ich plötzlich Mamorus Hand in meinen Haaren spürte, welche nun fester zugriff und mich zwang ihn anzusehen. Er lächelte und ich konnte die Röte in seinem Gesicht sehen, welche von seiner eigenen Erregtheit kam. „Bist du sicher dass das ok ist?“ „Wieso nicht?“ Er seufzte und richtete sich auf. „Weiß nicht?“ er entzog sich mir und seufzte. „Weil die Sache mit Steven noch immer im Raum steht, wir noch immer nicht geklärt haben, was nun mit uns ist und dein Vater im Krankenhaus liegt.“ Das er recht hatte stand außer Frage – gefiel es mir – Nein! So ein Scheiß. „Vielleicht sollten wir einfach schlafen. Es war ein anstrengender Tag – für uns beide!“ Mit einem gequälten Lächeln stand er auf und verschwand in seinem Schlafzimmer. Was war denn bitte das gerade gewesen? Sprachlos sah ich ihm hinterher und ließ mich schließlich einfach nur ins Kissen fallen. Frustration machte sich breit und schließlich mit einem gewaltigen Knall war auch wieder die Sorge um meinen Vater da. Etwas Ablenkung wäre genau richtig gewesen, aber wahrscheinlich war Sex doch kein Allheilmittel, wie ich bis jetzt immer gedacht hatte. Mamoru Chiba Ich lag wach! Nicht einfach eine Stunde oder zwei! Nein! Die ganze Nacht. Es war halb sechs, draußen war es dunkel und ich starrte noch immer an die Decke, wälzte mich hin und her und wusste nichts mit mir anzufangen. Was also tun? Dumm hier liegen bleiben und warten? „Ich könnte joggen gehen.“ Wisperte ich zu mir selbst und musste zugeben, dass diese Idee wahrscheinlich die beste war die ich in den letzten vier Stunden gehabt hatte. Ich schlüpfte aus dem Bett und in meine Laufsachen. Ein dicker Pullover und eine Kapuzenjacke sollten reichen um nicht zu frieren. Leise schob ich die Tür meines Schlafzimmers auf und sah zu der Couch. Massanories leise und regelmäßige Atemzüge ließen meine Hoffnung, dass auch er nicht schlafen konnte zerplatzen. Was hatte ich denn auch erwartet? Das er wach da lag und von seinem Weltschmerz aufgezehrt wurde? Wahnsinn, die kleine Stimme war auch schon wach und anscheinend fit. Innerlich seufzend schlich ich mich an ihm vorbei. Gerade als ich in meine Schuhe schlüpfte, wurde ich von hinten an gestupst. „Guten morgen Sparky.“ Flüsterte ich nur und strich ihm durchs Fell, was er sich auch gerne gefallen ließ. Schwanzwedelnd sah er mich an und schien sehr erfreut, dass ich joggen gehen wollte. „Willst du vielleicht mit?“ Natürlich konnte er nicht antworten, aber er drehte sich um, verschwand in meinem Wohnzimmer und kam mit seiner Leine im Maul zurück – was dann soviel wie ein Ja bedeutete. Lächelnd setzte ich mir meine Mütze auf, zog ein paar Handschuhe an, nahm die Leine und machte mich zusammen mit dem besten Freund des Menschen auf in die Kälte. Wir waren schon eine knappe Stunde unterwegs und Sparky schien begeistert von dieser frühmorgendlichen Unternehmung. Die kalte Luft einzuatmen war angenehm und die anfängliche Kälte war auch verschwunden. Der November war eigentlich kein schöner Monat. Alles war kahl und grau. Der Himmel, die Straßen – einfach alles. Da war man ja wirklich fast froh, wenn es endlich zu schneien anfing. Das Gespräch mit Bunny am Vorabend ging mir wieder durch den Kopf und ich schämte mich etwas, ihr so weh getan zu haben. Dazu kam dann auch noch, dass ich Massanorie vor ihr als meinem Freund betitelt hatte obwohl ich gar nicht wusste ob das stimmte. Es war mir einfach so herausgerutscht. So ein Mist. Auch hatte ich das Gefühl, etwas vergessen zu haben, als sie gegangen war, aber wirklich einfallen was es war wollte mir nicht. Vielleicht war es auch nur Einbildung. Ich hielt an und atmete tief ein und aus. Mein Kopf war wieder etwas klarer, nicht aufgeräumt oder so, nur etwas klarer. Sparky bellte und lief um mich herum, so dass sich die Leine um meine Beine wickelte. „Hey!“ ich befreite mich aus seiner Falle und kniete mich zu ihm. „Na. Das gefällt dir oder?“ Ein Bellen und ein freudiges Schwanzwedeln. “Ja mir tut laufen auch immer gut. Dein Herrchen wird wohl in nächster Zeit nicht mehr soviel Zeit für dich haben. Also müssen du und ich uns etwas einfallen lassen.“ Ich kraulte ihn hinter den Ohren und dachte darüber nach, ob Massanorie wohl vor hatte länger bei mir in der Wohnung zu bleiben. „Wenn dein Herrchen länger bei mir bleibt, wird das bestimmt anstrengend. Ich muss nämlich ab morgen wieder arbeiten und dass dann auch noch auf dem Fischmarkt. Sein Vater liegt im Krankenhaus, Steven wird wahrscheinlich auch irgendwann dort auftauchen und bei meinem Glück genau dann wenn ich auch da bin. Oder glaubst du, ich sollte lieber nicht mehr hingehen. Ich meine, er ist ja nicht mein Vater?!“ Sparky sah mich nur an und leckte mir schließlich übers Gesicht. Na großartig, ich führte nun keine Selbstgespräche mehr, sondern ich unterhielt mich mit einem Hund – war das eine Verbesserung? Ich bezweifelte es. Ein Windstoß der mir durch Mark und Bein ging erinnerte mich daran, dass es nicht sehr sinnvoll war einfach nicht weiter zu laufen. Ich schnappte mir erneut die Leine und lief weiter. Es war nun kurz vor sieben, als ich fast wieder bei meiner Wohnung war. Noch immer war es stockdunkel und nur ab und an kamen mir Menschen entgegen, die wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit waren. Leicht frierend betraten wir meine Wohnung. Ich lauschte und konnte nichts hören. Sparky schüttelte sich und ich schmunzelte, da er danach kurz so aussah wie ein Fellknäul mit Beinen. Ich fror und schwitzte gleichzeitig, also beschloss ich kurz unter die warme Dusche zu springen und dann eventuell Massanorie zu wecken. Er hatte erwähnt, dass er früh ins Krankenhaus wollte und die Presse wollte wohl heute auch noch ihren Teil dieser „Story“ abhaben. Das warme Wasser tat richtig gut und am liebsten wäre ich gar nicht mehr unter der Dusche hervorgekommen. Nachdem ich mich abgetrocknet und mir ein Handtuch um die Hüfte gewickelt hatte betrat ich den Flur, wo schon ein fröhlicher Hund auf mich wartet und mir ein Spielzeug vor die Füße warf. Es sah aus wie eine Plüschmaus, ich bückte mich und stellte fest, dass sie wohl quietschte. Sparky bellte einmal und stupste mich auffordernd an. „Hey nicht so laut! Herrschen schläft doch noch!“ Ich tadelte Sparky etwas, lächelte dann aber und schmiss das Spielzeug weg, damit Sparky ihm hinterher jagen konnte. In einem kleinen Flur nicht unbedingt sinnvoll, aber er freute sich. „Ich bin schon wach, keine Sorge!“ Erschrocken sah ich auf. Massanorie stand im Türrahmen zum Wohnzimmer. So wie er aussah war er gerade erst aufgestanden, seine zerzausten Haare und sein zerknittertes Gesicht ließen darauf schließen. „Entschuldige.“ Wisperte ich nur, denn ich versuchte meine Verlegenheit zu verstecken, indem ich mich räusperte und wo anders hinsah. Massanorie trug nur seine engen Shorts und diese versteckten gerade nicht unbedingt seine Erektion. Ihn schien das jedoch nicht zu stören, er nahm Sparky das Spielzeug ab und warf es erneut, diesmal jedoch ins Wohnzimmer. „Wart ihr weg?“ Ich nickte und überlegte mir, wohin ich am besten sehen konnte, ohne völlig verlegen und so zu wirken. Doch Massanorie musterte mich nur und verstand nach einigen Sekunden wohl, warum ich ihn nicht ansah und so herumdruckste. „Du bist süß!“ entfuhr es ihm nur, bevor er die zwei oder drei Schritte die uns voneinander trennten überwand und mich küsste. „Hey!“ kommentierte ich diesen morgendlichen Überfall nur und schob mich an ihm vorbei in Richtung Wohnzimmer und somit meines Schlafzimmers um mich anzuziehen. Sparky vereitelte meinen Plan jedoch, da er sich mir in den Weg stellte und mir die Maus vor die Füße legte. „Er will spielen!“ „Ja das merke ich.“ Kommentierte ich diesen total sinnfreien Kommentar. SO schlau, dass ich das selbst wusste, war ich allemal. Ich wusste, dass Massanorie nun wieder hinter mir stand, seine Finger glitten über meinen Rücken. Das er morgens so rattig sein konnte, war ja Wahnsinn. Nicht zum aushalten. Er begann meinen Nacken zu küssen und ich seufzte nur, aus Frustration. Zwei Sekunden lang ließ ich es mir gefallen, drehte mich dann jedoch um und kniff ihn in die Seite. Er zuckte zusammen und verzog etwas schmerzhaft das Gesicht. „Lass das. Du solltest duschen und was essen. Und dann ins Krankenhaus fahren!“ Dies war kein Vorschlag, sondern eine sehr direkte Anweisung. Massanorie schien es auch genauso zu verstehen. „JA mein General.“ „Ha ha. Sehr witzig.“ Ich lehnte mich gegen die Wand und sah ihm ins Gesicht, während seine Augen überall waren „Mein Gesicht ist hier oben.“ Tadelte ich nun das Herrchen ebenso wie ich Sparky zuvor getadelt hatte. „Ich weiß, aber den Rest schau ich mir auch gerne an.“ „Hmm.“ Kam nur von mir, sowie ein Kopfschütteln. Schweigend sah ich ihn an und wollte gerade wieder gehen, als mir wieder seine Halskette auffiel. Ohne nachzudenken griff ich danach und sah sie mir an. Ich fand es immer noch komisch, dass ein Mann wie er gläubig sein sollte. Zudem hatte ich nicht sehr viel Verständnis für Religionen. Sie nutzen doch niemanden etwas. Man betete und trotzdem passierte nichts. Ich wusste das nur zu genau. „Hey.“ Seine Stimme riss mich aus seinen Gedanken. „Alles ok?“ Ich nickte nur und ließ die Kette und das kleine Kreuz wieder los. Ich tippte ihn auf die Brust und stutzte. „Hast du dir wehgetan?“ Massanorie zuckte kurz zusammen, ich war mir nicht sicher warum. „Entschuldige. Tut das weh?“ Ich besah mir die kleine Narbe an seiner Brustwarze. „Nein es tut nicht weh, aber wenn du mir über die Brustwarzen streichst ist wohl klar, warum ich zusammen zucke, oder?“ Schnell zog ich meine Hand zurück und räusperte mich. „Entschuldige.“ „Und was die Narbe angeht, ich hatte mal ein Piercing und na ja was soll man sagen, nach einer Schlägerei hatte ich keins mehr.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du warst wirklich mal gepierct?“ Das überraschte mich nun doch. So was hätte ich von ihm nie erwartet. „Ja. Ich steh auf sowas.“ Mir wurde leider viel zu spät bewusst, was für ein Thema ich hier angefangen hatte. Massanorie lächelte etwas. Es war ein sehr anzügliches Lächeln. „Ich denke dir würde sowas auch gut stehen.“ „Nein danke.“ Kommentierte ich diese Aussage nur. „Ich wusste gar nicht, dass du auf solche Dinge stehst.“ „Oh. Ich hab noch ganz andere Fetische. Glaub mir.“ Auch wenn es wahrscheinlich dumm war, war ich neugierig geworden und wollte schon wissen auf was ich mich bei ihm einließ. „Ok!?“ „Eine kurze Zusammenfassung wäre jetzt ganz nett. Schließlich muss ich ja wissen auf was ich mich einlasse.“ Ich klang sehr von mir selbst überzeugt und auch gar nicht schockiert. Ich hatte das gut gemacht. Massanorie aber schien mir meine gespielte Offen- und Gelassenheit nicht abzukaufen, spielte aber mit. „Ach nichts Besonderes. Ich mag es nur, wenn Männer sich rasieren.“ Ich schluckte etwas, ließ mir aber nicht anmerken, dass ich nervös war und verunsichert. Mit einem schulterzucken und dem Spruch. „Das ist ja nichts Ungewöhnliches.“ Kommentierte ich seinen Ausspruch. „Wirklich? Dann würdest du dich für mich rasieren – komplett.“ Nun musste ich doch etwas mit mir kämpfen um meine Gelassenheit beizubehalten. „Komplett?“ Meine Stimme hatte nicht mitbekommen, dass ich gelassen sein wollte. Sie klang eher sehr verunsichert. Er lächelte und nickte. „Ja komplett. Achseln, Beine, Arme… das ganze eben.“ Bei den letzten Worten ließ er seine Finger über die schwarzen Härchen welche von meinem Bauchnabel weg führten gleiten. „Am liebsten mach ich das immer selber. Ich finde ja, dass eine Rasur etwas sehr erotisches haben kann.“ So die Gelassenheit war weg und zurück blieb die Mentalität eines Teenagers der überfordert war. Ohne eine Vorwarnung, drückte Massanorie seine flache Hand zwischen meine Beine. Ich stöhnte kurz auf und hielt mich an seinen Armen fest. „Nicht.“ Keuchte ich nur leise und versuchte mich wieder zu fangen. „Wieso? Ein morgendlicher Quickie ist das Beste am Tag. Zudem hast du mich gestern Abend am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Auch wenn ich den Grund verstehe. Aber warum soll nur immer ich leiden.“ Welch Ironie in diesem Satz steckte merkte Massanorie wohl auch erst nachdem er ihn ausgesprochen hatte, denn er zog seine Hand zurück und küsste mich plötzlich sehr zärtlich. Nach einer gefühlten Ewigkeit, löste er sich von mir und rieb seine Nasensitze an meiner. „Entschuldige. Das war ein blöder Satz. Ich bin wohl wirklich nicht sehr schlau bei sowas.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein schon gut. Ich begreife langsam, dass dein Mund manchmal auch viel schneller ist als dein Kopf. Außerdem…“ ich lächelte und bewies im nächsten Augenblick, dass auch ich forsch sein konnte, wenn ich es denn wollte und mir keine Gedanken machte. Meine Hand legte sich auf seine Shorts und ich drückte seine Erektion etwas. Er zog die Luft scharf ein. „…kannst du ja gar nicht denken, wenn dein ganzes Blut hier benötigt wird.“ Grinsend sah ich ihn an und zog die Hand zurück. „Du bist ziemlich unberechenbar.“ Kommentierte er nur. Zwar war ich stolz auf das was ich gerade gemacht hatte, besonders weil ich dafür einige Hemmschwellen niederreißen musste, aber das ich rot geworden war, war selbst mir bewusst. „Gut, ich geh jetzt duschen und sorge wieder für ausreichend Blut in meinem Kopf, ok?“ Nickend sah ich ihn an. Massanorie wirkte ganz normal, er war wie immer, aber ich konnte in seinen Gesichtszügen erkenne, dass es ihm wohl nicht so gut ging. Er versteckte das nur viel besser als ich es je gekonnt hatte. Mir wurde bewusst, dass dieses ganze Getue, dieses mich ärgern und Sex haben wollen, wohl nur seine Art war mit der Situation fertig zu werden. „Bekomm ich noch einen Kuss?“ Ich tippte auf seine Brust. Anstatt einer Antwort bekam ich einen Kuss, welcher dieses Mal wohl wirklich lange dauerte. Ich konnte hören das Sparky anfing zu bellen, hielt es jedoch für den Protest das man nicht mit ihm spielte. „Mamoru!“ Mein Kopf schnellte zur Seite und ich wusste plötzlich, was ich vergessen hatte als Bunny gestern Abend gegangen war. Meinen Zweitschlüssel! Nun stand sie zusammen mit Ray in meiner Wohnungstür. Beide waren kreidebleich und wenn Bunny mir gestern Abend nicht geglaubt hatte, dann sicherlich jetzt. Was sollte man auch jetzt noch missverstehen. Ich stand halb nackt mit einem anderen halb nacktem Mann in meinem Flur und wir küssten uns. Also bitte, wer konnte das nicht verstehen. „Wie kannst du nur!“ Ray sah mich wütend an. „Ich dachte, Bunny hätte es falsch verstanden, dass sie einfach übertreibt, aber dass du das hier wirklich machst.“ Bunny begann zu weinen. Seufzend löste ich mich von Massanorie und schob ihn etwas von mir weg. „Wolltest du nicht duschen?“ fragte ich ihn ernst und machte so sehr deutlich, dass er verschwinden sollte. Ich wollte das hier alleine klären und hatte keine Lust auf seine Kommentare. „Ich geh Kaffeekochen.“ Er ging in die Küche und ich hörte wie er in meinen Schränken wühlte. „Was fällt euch eigentlich ein hier um diese Uhrzeit aufzutauchen!“ Mir stand es bis zum Hals, ich hatte auf diesen Scheiß keine Lust mehr. „Was uns einfällt. Was ist denn bitte mit dir? Was soll das? Kannst du dir vorstellen was Bunny gerade durchmacht. Was du gerade alles zerstörst. Und sein wann stehst du denn bitte auf Männer.“ Wütend sah ich sie an. „Ich wüsste nicht warum ich vor dir Rechenschaft ablegen muss. Ich hab Bunny gestern Abend sehr deutlich erklärt, was los ist. Ich hab es ihr erklärt und nichts von dem was ich gesagt habe werde ich zurück nehmen.“ „Ich hab gedacht wir könnten das klären.“ Bunnys Stimme klang gepresst. Ray legte sofort einen Arm um sie. „Wir haben das gestern geklärt.“ So langsam verlor ich die Geduld. „Du hast gar nichts geklärt. Du machst alles kaputt. Einfach alles. Wegen dir ist Bunny am Boden zerstört, wegen dir wird Chibiusa nicht geboren und wegen dir…“ So jetzt reichte es mir. „Wegen mir? Wegen MIR?“ Ich strich mir durch die Haare und atmete tief ein und aus. „Was interessiert mich denn bitte die Zukunft? Was interessiert mich gerade Chibiusa? Zurzeit interessiert mich eher mein verkorkstes Leben auf die Reihe zu bekommen. Zurzeit interessiert es mich, dass ich es schaffe eine Beziehung mit diesem Mann aufzubauen für den ich mehr Gefühle habe als für Bunny. Ich hab keine Lust mehr diese Welt zu retten, ich hab keine Lust mehr ständig nur das blöde Anhängsel zu sein. Du und Bunny und auch die anderen, ihr wisst doch einen scheiß Dreck von mir. Also maß dir nicht an mir zu sagen was ich will oder nicht. Du hast doch keine Ahnung.“ Ich wurde lauter und aufgebrachter. „Ich hab für diesen blöden Kinderkram keine Zeit, ich hab echt bessere Dinge zu tun als mich mit Bunny rumzuärgern, die denkt dass sie ihr Glück aufgeben muss nur für eine bescheuerte Zukunft.“ Ich wandte mich an Bunny. „Und was dich angeht. Hör auf zu heulen. Ich kann es nicht mehr sehen. Ich finde es toll, dass du alles tun würdest für diese Welt und so. Aber mal ernsthaft, ich bin jetzt der böse, du hast doch schon was mit Seiya am laufen gehabt, als du dachtest ich wäre in Amerika. Und wag es nicht mir zu sagen es wäre nicht so. Ich bin doch kein Idiot. Ich mag, ja was Gefühle angeht, nicht unbedingt der hochentwickeltste sein, aber so gefühlskalt bin ich auch nicht. Und wenn das alles ist was ihr heute hier wolltet, dann könnt ihr gerne wieder gehen.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte gehen, als mir erneut einfiel was ich am Tag zuvor schon vergessen hatte. „Ach ja, meinen Zweitschlüssel hätte ich gerne wieder zurück.“ Ich sah Bunny an. Sie hatte mit weinen aufgehört und schien nun auch wütend auf mich zu sein, denn se nahm den Schlüssel und warf ihn mir vor die Füße. „Sehr erwachsenen. Wirklich Bunny, sehr erwachsen!“ rief ich nur nach, während meine Wohnungstür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Mein Tag war gelaufen. Massanorie kam aus der Küche und sah mich an. „Alles gut?“ Ich schüttelte den Kopf. Ich verschwand ohne ein weiteres Wort ins Schlafzimmer und zog mich an. Jetzt musste ich schneller sein als Bunny und Ray. Sicherlich würden sie die anderen Mädchen anrufen und wenn Minako das erfuhr, würde sie es Yosuke erzählen und er dann May. Wenn ich mich schon outete und das Arschloch der ganzen Welt war, dann wollte ich das zu mindestens meinem Freunden selber sagen. Als ich in die Küche kam, saß Massanorie am Tisch und nippte an einem Kaffee. „Willst du einen?“ „Nein. Ich muss los. Ich muss zu May und Yosuke.“ „Wieso?“ Genervt sah ich ihn an. „Weil ich, wie es dir bereits aufgefallen sein müsste, nur zwei Freunde habe. Und wenn Ray und Bunny gleich der Meinung sind alle gegen mich aufzubringen, würde ich gerne noch die Chance haben, meine beiden Freunde zu behalten.“ Er nickte nur und machte keine Anstalten mich aufzuhalten oder auszufragen. „Ich nehm Sparky mit und komm später im Krankhaus vorbei.“ Ich stockte. „Wenn du das willst heißt das.“ fragend sah ich zu ihm. „Ich würde mich freuen, wenn du später rum kommst.“ Wir lächelten uns nur kurz an bevor ich verschwand. May Godai Schlafen war toll, besonders wenn man die ganze Nacht gearbeitet hatte. Ich war kurzfristig für eine Arbeitskollegin eingesprungen. Als Dj zu arbeiten war manchmal wirklich hart. Die Leute dachten immer, man würde nur Musik auflegen, tanzen und so. Aber das war wirklich harte Arbeit, auch wenn es eine tolle Arbeit war. Ich drehte mich noch einmal herum und versank gerade wieder im Tiefschlafmodus als ich leicht an gestupst wurde. „May?“ Ich blinzelte etwas und sah in Mamorus Gesicht, er saß vor meinem Bett, seinen Kopf auf mein Bett gelegt. „Hey.“ Flüsterte ich nur und versuchte leicht zu lächeln. „Ich hoffe es ist wichtig. Ich bin nämlich erst vor einer Stunde ins Bett gekommen. Also muss es echt wichtig sein, sonst bin ich etwas sauer, dass du mich nun weckst.“ Ich rollte mich wieder zusammen und schloss die Augen. „Ja irgendwie schon. Ich dachte mir, ich sag es dir bevor Yosuke bei dir anruft.“ Ich gab nur ein murmelndes Geräusch wieder und ersuchte noch etwas ansprechbar zu bleiben - was mir nur sehr schwerlich gelang. Ansatzweise hörte ich was er mir nun sagte und als er fertig war, öffnete ich schließlich meine Augen einen Spalt um ihn zu mustern. „Du weckst mich also, um mir zu sagen, dass du mit Massanorie zusammen bist und das Bunny euch heute Morgen erwischt hat, wie ihr in deinem Flur rumgemacht habt?“ Er wollte gerad protestieren, wahrscheinlich um mir zu sagen, dass sie nicht rumgemacht hatten. Ich winkte nur ab. „Du bist süß. Aber ich wusste schon, dass zwischen euch was läuft.“ „Was?“ Seufzend streckte ich mich und setzt mich nun doch auf. Ich zupfte an meinem Top und gähnte. Das Flurlicht fiel in mein Zimmer und ich sah, dass neben Mamoru ein Hund saß. „Da ist ein Hund.“ Kommentierte ich das gesehene und wandte mich dann wieder Mamoru zu. „Ich hab gesagt, ich wusste das schon. Ich meine, ich bin ja nicht dumm. Du hast soviel von ihm geredet und so und… das ist einfach so ein Frauen sechster Sinn Ding. Das versteht ihr Männer nicht!“ Ich beugte mich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Ich finde es lieb, dass du es mir persönlich sagen wolltest und ich es nicht über Yosuke und die Mädchen erfahren sollte. Aber…“ „Aber?“ Mamoru schien immer noch etwas verwundert über meine Reaktion. „Aber, kannst du jetzt gehen Ich will schlafen. Wir reden heute Abend oder so…“ Ich grinste und ließ mich zurück ins Bett fallen. Ich hörte wie er aufstand und spürte wie er mir einen Kuss auf die Stirn drückte. „Ich hab dich lieb May.“ „Ich dich auch.“ Und schon im nächsten Moment war ich in meiner kleinen Erdbeerwelt. Yosuke Murakami Es war erst kurz vor halb acht und ich fühlte mich etwas gerädert, dieses Gefühl verging jedoch, als ich zurück kam und in meinem Futon die schönste Frau Allerzeiten sah. Das klingeln ihres Handys hatte mich geweckt und nun saß sie da und telefonierte. Sie sah sehr ernst aus und mehr als Ja und nein und sicherlich war nicht zu hören. Sie schien besorgt zu sein, denn als sie mich ansah versuchte sie zu lächeln. Erst als sie wieder aufgelegt hatte, legte ich mich zurück zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Schultern. „Sieht aus als ob was passiert wäre.“ Ich stütze mich auf meinem Ellenbogen ab und musterte sie ausgiebig. Sie trug ein weißes Top, eine lange Nachthose und hatte ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Einige Strähnen ihrer goldenen Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie sich wieder hinlegte und sich dann zu mir wandte. Sie wirkte nachdenklich. „Hey! Alles gut?“ ich machte mir sorgen - sie wirkte gar nicht mehr so entspannt wie gestern Abend. „War das deine Mutter die herausgefunden hat, dass du doch nicht bei Makoto schläfst?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es war Bunny, oder besser Ray. Beide also.“ „Ok!“ noch immer sah ich sie an. „Und?“ So langsam machte ich mir doch Sorgen. Immer noch musterte sie mich und schließlich küsste sie mich schnell und kuschelte sich an mich. „Nichts. Es war nicht wichtig.“ Ich hätte natürlich nachfragen können, aber jetzt hier mit ihr zu kuscheln war viel verlockender. Ich war schon fast wieder eingedöst, als es an der Tür klingelte. Murmelnd und wenig begeistert stand ich auf und öffnete. Vor mir stand Mamoru mit einem Hund – den ich schon mal gesehen hatte. „Hey!“ „Hey?“ murmelte ich nur und gähnte. „Wer ist tot?“ „Was?“ „Ich fragte wer tot ist. Denn es muss jemand tot sein, sonst würdest du mich doch nicht so früh aus dem Bett klingeln.“ Leicht gereizt ging ich rein und winkte Mamoru mir zu folgen. Er war mein bester Freund, aber gerade war ich zu müde für sowas. „Tut mir leid, dass ich dich wecke. Aber es ist wichtig. Sag mal… hat Minako zufällig bei dir angerufen – ich meine heute?“ Ich drehte mich um und grinste leicht. „Nein. Angerufen hat sie nicht.“ „Guten morgen.“ Minako hatte sich einen Pullover von mir übergezogen und stand nun im Flur. Mamoru wurde etwas blass und wirkte nervös. Der Hund neben ihm streckte sich und leckte Mamorus Hand ab und winselte leicht. „Hi Minako.“ „Yosuke ich geh duschen. Dann könnt ihr ja reden.“ Sie lächelte mich an, drückte mir eine Kuss auf die Wange und wollte gerade im Bad verschwinden, als sie sich noch einmal umdrehte. „Bunny hat vorhin angerufen, aber ich hab es ihm nicht gesagt.“ Völlig verdutzt sah ich von Minako zu Mamoru und umgekehrt. „Was nicht gesagt?“ Doch Minako hatte die Badezimmertür schon geschlossen. „Kannst du mir mal sagen was hier los ist?“ Mamoru nickte nur. „Na dann raus damit. Was hat sie mir nicht gesagt?“ Nun war ich hellwach. Irgendwas ging doch hier vor und ich wollte wissen was es war. Wir betraten mein Wohn/Schlafzimmer und ich schob das Futon mit den Füßen beiseite und setzt mich an den kleinen Tisch. Mamoru setzte sich mir gegenüber und sein vierbeiniger Begleiter – ich konnte mich einfach nicht erinnern wo ich diesen Hund schon ml gesehen hatte – schnüffelte sich durch mein Zimmer. „Seit wann hast du einen Hund?“ „Ist der von Massanorie.“ „Von dem? Stimmt, auf dem Friedhof hatte er den mit.“ Der Groschen war gefallen. „Warum läufst du mit dem rum?“ „Ich bin mit ihm zusammen.“ Irritation. „Du bist mit dem Hund zusammen?“ Mamoru sah mich verständnislos an. „Nein! Was ist das denn für ne blöde Frage.“ Es war zu früh, ich dachte über diese Unterhaltung nach – dann war es soweit – es macht klick. „Du meinst – du – und…“ ich deutete zu dem Hund. „-sein Besitzer?“ Ein nicken und dann schwiegen wir uns an, bis es unangenehm wurde. „Sind wir noch Freunde?“ Zögerlich sah er mich an. Ich überlegte, ja natürlich waren wir das, aber mehr als ein nicken brachte ich nicht raus. Diese Situation war komisch. „Warum wusste meine Freundin das vor mir?“ Er seufzte. „Weil Bunny gestern Abend bei mir war, da hab ich ihr gesagt, dass ich sie nicht zurück will und dass ich mit ihm zusammen bin, oder fast… ist kompliziert, wir haben unseren Beziehungsstatus noch nicht völlig geklärt. Und heute Morgen tauchte sie dann mit Ray bei mir auf, und hat mich mit ihm erwischt – also nicht beim Sex oder so…“ wir schweigen und räusperten uns beide. „- nur beim küssen. Und ich hatte Angst, dass sie nun die Mädchen alle anruft und dass dann Minako dich anruft. Ich wollte es dir und May selber sagen. Auch wenn ich Angst habe, dass das etwas an unserer Freundschaft ändert.“ Mamoru sah zu dem Hund rüber und wirkte nervös, da er Augenkontakt mit mir vermied. „Wir sind noch Freunde. Ich find’s nur komisch.“ Wieder schwiegen wir. Ich wusste warum er dachte, dass es ein Problem für mich werden würde, ich hatte ja mehr als nur einmal negativ zu dieser Thematik geäußert – aber das war ja immer Gerede und jetzt war es ja Mamoru. Etwas nachdenklich sah ich ihn an. Oh man, Er musste denken, dass ich jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Ich schien recht zu haben, denn noch im gleichen Augenblick stand er auf. „Ich glaube, ich sollte jetzt gehen.“ „Nein, jetzt warte. Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll. Ich meine, warum denn dieser Typ, wenn du schon schwul sein willst, dann hätte ich es nett gefunden, wenn du dir jemanden suchst der wenigstens nicht so ein Penner ist.“ „Ich hab mir das nicht ausgesucht!“ kam es bissig von ihm. „Ich such mir das doch nicht aus, es ist einfach so. Ich mag ihn und ich bin gern mit ihm zusammen. Er macht sich Sorgen um mich und kümmert sich auch um mich – auch wenn er das meistens vergeigt weil er ebenso ein emotionaler Krüppel ist wie ich!“ Ernsthaftigkeit war hier wohl das Thema, aber ich konnte nicht anders als zu lachen. „Ja ne ist klar. Ich meine ernsthaft. Von all den Menschen in Tokio suchst du dir den aus der ebenso verkorkst ist wie du?“ Ein grinsen breitete sich aus und Mamoru rümpfte nur die Nase bevor er sich wieder setzte. „Ja Gefühlskrüppel passen eben gut zusammen.“ Er lächelte etwas und seufzte. Minako schien sich mit Absicht Zeit zu lassen, denn sie tauchte erst nach einer guten halben Stunde wieder auf. Mamoru und ich hatten uns darüber unterhalten – über seine neue Eroberung. Und auch wenn ich es seltsam fand, dass mein bester Freund anscheinend lieber mit einem Mann als mit einer Frau zusammen sein wollte, so versuchte ich es mit Humor zu nehmen. Kurz nachdem Minako wieder da war, verabschiedete sich Mamoru und versprach sich in den nächsten Tagen zu melden. Er hatte mir erzählt, dass der Vater seines „Freundes“ wohl einen Herzinfarkt gehabt hatte und ich hatte ihm gesagt Gute Besserung auszurichten, auch wenn ich Massanorie Lenjier nicht leiden konnte. Als ich Mamoru verabschiedete hatte, betrat ich die Küche in welcher Minako gerade Kaffee kocht. „Danke!“ Ich umarmte sie von hinten und drückte sie fest an mich. Dass sie mir das nicht erzählt hatte, obwohl Bunny sie zuvor angerufen hatte und wohl in den schlimmsten Tönen von Mamoru geredete haben musste – davon ging ich jedenfalls aus – fand ich mehr als nur lieb. „Schon gut. Mamoru ist dein bester Freund. Ihr seid eine Familie, May, Mamoru und du. Das hab ich verstanden. Und sowas sollte man seiner Familie immer selber erzählen.“ „Du bist eine großartige Frau. Das ich dich gefunden habe – einfach nur Wahnsinn!“ Damit drehte ich sie zu mir um, legte meine Arme um sie und küsste sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)