Golden Fate von Bettyna (Sequel zu 'Deepest Gold') ================================================================================ Kapitel 37: Old and new ----------------------- Es vergingen ein paar Tage nach den aufwühlenden Erlebnissen und alle beruhigten sich wieder ein bisschen. Nichts desto trotz hatten die jüngsten Ereignisse dazu geführt, dass sie alle – die Uchihas – wieder ein wenig unruhiger waren. Sasuke wurde nur nach einem weiteren Tag Aufenthalt wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Als Konsequenz aus seiner Begegnung mit Madara hatte er sich, zur großen Erleichterung von Sakura, eine Auszeit von den ANBU genommen, damit er ersten wieder richtig fit werden konnte und außerdem im Inneren der Stadt sicher war. Dies war natürlich eine berechtigte Sorge. Wenn Madara ungehindert und unbemerkt draußen herum lief, dann war es zu gefährlich, sich außerhalb der Stadtmauern aufzuhalten, denn wie sie nun erfahren hatten, war dieser Mann alles andere als harmlos. Sicher, das hatten sie schon längst gewusst, doch er war darüber hinaus auch noch vollkommen unberechenbar. Durch den Angriff auf Sasuke hatte er gezeigt, dass er skrupellos war und Techniken beherrschte, welche am Rande des schier Unmöglichen lagen. Man konnte ihm nicht über den Weg trauen und schon gar nicht, wenn er es so hartnäckig auf Itachi und seine Familie angesetzt hatte. Den älteren Uchiha und seine Frau quälte indes die Frage, was Madara alles durch das Eindringen in Sasukes Kopf herausgefunden hatte. Sicher hatte er es sich nicht nehmen lassen, ein wenig in den Erinnerungen von Itachis Bruder herumzuschnüffeln. So hatte er sicher erfahren, dass Seika diesmal wieder einen Sohn erwartete und dass seine Prognose stimmte, dass es wieder zwei Uchihabrüder geben würde, welche durch das Schicksal des Eternal Mangekyou Sharingans verbunden sein würden. War dies etwa sein Ziel? Wollte er es schaffen, dass wieder ein Uchiha mit diesem besonderen Sharingan erwachte? Doch zu welchem Zweck sollte dies dienen? Auch Itachi hatte er ja dazu treiben wollen, seinem Bruder die Augen zu nehmen, denn das war die Weise, auf die man die ultimative Form des Sharingans erhielt, doch an Itachi war er ja gescheitert. Auch hatte er wohl durch das Durchforsten von Sasukes Gedanken erfahren, wie stabil und positiv das Verhältnis von ihm und seinem älteren Bruder war und wie gut sich Tokui entwickelte. Das waren alles Details, welche zwar schön und gut waren, doch wahrscheinlich nicht für Madara selber. Hatte er deshalb vielleicht beschlossen, dass er sie alle ausschalten müsste, bevor sich sein Plan noch gegen ihn wandte? Möglich war es, doch keiner wusste, das in dem kranken Kopf dieses Mannes wirklich vorging. Die nächsten Tage waren unspektakulär und deshalb war besonders Seika, die ja jetzt wegen ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft daheim bleiben sollte, jede Ablenkung recht. Als Furikos Tochter Hana krank wurde, war dies natürlich keine erfreuliche Abwechslung, doch dadurch bekam die Brünette endlich mal wieder ihre Freundin öfters zu sehen. In letzter Zeit hatten sie sich kaum getroffen, weil Furiko sich sehr zurückgezogen hatte. Sie lebte immer noch in einem Zimmer im Gästehaus bei Sakura und Sasuke. Natürlich hätte die Rosahaarige sich auch um Hana kümmern können, denn sie war auch ein ausgezeichneter Medic-Nin, doch Furiko wollte, dass Seika es tat. Vielleicht sehnte sie sich doch danach, sie mal wieder mit ihrer alten Freundin zu unterhalten? Die Blonde sah jedenfalls sehr froh aus, als Seika zum ersten Mal kam. Die Uchiha erschrak ein wenig, als sie Furiko wieder aus der Nähe sah. Es war ihr davor nie so aufgefallen, weil sie sich in letzter Zeit immer nur kurz und von weitem Gesehen hatten, aber Furiko hatte sich sehr verändert. Sie hatte immer sehr jugendlich ausgesehen, viel jünger, als es ihr wirkliches Alter war, doch jetzt merkte man ihr an, dass etwas sie sehr gezeichnet hatte. Ihr Gesicht hatte die weichen Züge verloren und ihre Stirn zierten immer ein paar Falten, als würde sie dauernd ihr Dasein hinterfragen. Blass war sie schon immer gewesen, doch jetzt sah ihre Hautfarbe nicht besonders gesund aus. Doch wenn sie die meiste Zeit nur daheim saß, war das kein Wunder. Aber in allererster Linie war Seika ja wegen Hana gekommen. Das kleine Mädchen spuckte fast alles wieder aus, was sie aß. Erst verdächtigte Seika einer der typischen, schlimmen Kinderkrankheiten, welche ohne Behandlung sehr bedrohlich waren, doch Hana hatte kein Fieber und keinen Husten und Schnupfen, sondern konnte einfach nichts in ihrem Bäuchlein behalten, weshalb sie wahrscheinlich nur an einer Entzündung der Magenschleimhaut litt. Vor allem musste Hana nun viel trinken und Seika empfahl Furiko auch, dass sie ihrer Tochter einen Tee aus Salbeiblättern geben sollte, dann würde sich die Entzündung sicher schnell beruhigen. Doch jetzt, da Seika hier war, hatte sie nicht vor, gleich wieder zu verschwinden. Die Blonde legte Hana wieder in ihr Bett und verließ dann mit der Brünetten das Zimmer, damit ihre Tochter in Ruhe schlafen konnte. Seika überredete Furiko mit nicht allzu großer Mühe, dass sie gleich zum Markt gehen sollten, um die benötigten Kräuter für den Tee zu kaufen. Sakura war ja zu Hause und sie sagten ihr Bescheid, dass sie vielleicht mal kurz nach Hana sehen sollte, solange sie nicht da waren, ob alles in Ordnung war. Seika hatte vor, Furiko ein wenig abzulenken von ihrem tristen Alltag. Sie war doch sicherlich schon seit Wochen nicht mehr draußen in der Stadt gewesen, wo es genügend Eindrücke gab, die einen in ihren Bann ziehen konnten. Doch Seika wollte es nicht nur darauf ankommen lassen, dass der Zufall es schaffte, Furikos triste Stimmung etwas zu heben und ihr Gemüt ein wenig aufleben zu lassen. Deshalb hatte sie sich schon ein paar Dinge überlegt. So verließen sie das Uchiha Gelände und machten sich auf in Richtung Stadtmitte, wo es die meisten Läden gab und sich zu dieser Tageszeit auch noch der große Markt befand, auf dem Bauern und die Besitzer der Geschäfte zusätzlich ihre Waren anboten. Dort fand man meistens das, was man brauchte und auch noch ein wenig günstiger dazu. Es waren wirklich viele Leute unterwegs, vor allem Hausfrauen, welche die Zutaten für das Mittagessen einkaufen wollten und Lieferanten, die die Stände mit Nachschub versorgten. Doch viele Leute machten auch einfach nur einen Spaziergang. Hier und dort sah man ein paar Chuunin und Jounin und auch mehrere Geninteams, von denen es zur Zeit wirklich viele gab, da die Kinder der von den Osoroshisa eingesperrten Frauen endlich alt genug waren, um zu lernen, wie sie ihre Fähigkeiten und ihr Chakra kontrollieren und einsetzen konnten. Dies schien auch Furiko aufzufallen und auch sie hatte wohl dieselbe Assoziation, denn ihr Blick wurde leicht melancholisch. Diese schreckliche Sache hatte sich letztendlich doch zum Guten gewendet. Die Kinder, welche ihre ersten, in ihren Augen recht leichten und langweiligen Missionen absolvierten, schienen alle richtig glücklich zu sein. Kein Wunder, Konohagakure hatte sie und ihre Mütter freundlich aufgenommen und sie hatten nun eine Perspektive im Leben. Auch Furiko hatten sie gut aufgenommen, auch wenn sie weder etwas mit der Stadt zu tun hatte, noch Verwandte hatte, zu denen sie hier gehörte. Sie war ein Missing-Nin, ein ehemaliges Mitglied der Akatsuki und trotzdem wurde sie hier geduldet. Eigentlich sollte sie das auch glücklich stimmen, eigentlich. „Keine Sorge, Hana wird es bald wieder gut gehen. Wie entwickelt sie sich denn?“, fragte Seika ihre blonde Freundin und es klang so, als hätte sie Furikos Gesichtsausdruck falsch gedeutet. So war es aber nicht. Sie wollte einfach das Thema wieder in eine andere Richtung lenken. „Ja, bestimmt, wenn Du Dich um sie kümmerst... Es wäre schön, wenn sie schnell wieder gesund wird, denn ich vermisse, wie sie immer um mich herum läuft... Eigentlich hat mich das vorher schon genervt, aber jetzt... Seit sie laufen kann, komme ich kaum hinterher, ihr die ganzen Sachen aus den Mündern zu nehmen, nach denen sie nun die ganze Zeit greift...“, erzählte sie und ein leichtes, liebevolles Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Obwohl Seika darüber hätte froh sein müssen, betrübte sie das etwas. Sie merkte ganz deutlich, wie sehr Furiko nur noch für ihre Tochter lebte. Das war einerseits schön, doch andererseits sehr traurig. Seika wollte ihrer Freundin nichts vorwerfen, denn ihr Verlust, der Tod von Deidara, lag natürlich auch ihr schwer auf der Seele. Doch sie durfte sich nicht restlos aufopfern. Es musste doch etwas geben, wodurch sie sich selber eine Freude machen konnte, in dem sie sich selber wiederfinden konnte. Deidara hätte nicht gewollt, dass sie immer noch so sehr litt, weil Furiko so hübsch und voller Energie war, wenn sie lachte, sodass sie damit die Menschen um sie herum anstecken konnte. Es war geschehen und es war furchtbar schmerzvoll, daran zurück zu denken, dass Deidara gestorben war, doch für die Anderen musste das Leben trotzdem weitergehen. Die beiden Frauen erledigten schnell ihre Einkäufe, bekamen auch getrocknete Salbeiblätter in guter Qualität und noch alle anderen Zutaten für die benötigte Medizin, und hatten danach nun eigentlich nichts mehr zu tun. Furiko wollte schnell wieder zu ihrer Tochter nach Hause, doch Seika hatte noch etwas anderes vor, weshalb sie ganz unauffällig einen kleinen Umweg machten. Es war kein Zufall, dass sie auf dem Rückweg an einem bestimmten Geschäft vorbei kamen. In gewisser Weise war dies hier ein schicksalshafter Ort, denn hier hatte es den Anfang genommen, dass die ganze Stadt erfahren hatte, dass Seika und Itachi wieder in der Stadt waren. Eine junge Frau hatte die Brünette mit ihrem Kreischen verraten, als diese ohne böse Absichten durch die Straßen geschlendert war. Doch dieser Zwischenfall hatte keinesfalls dazu geführt, dass sich die Beiden nun nicht mehr gut verstanden. Als kleine Wiedergutmachung hatte Seika all die Pflanzen von ihr bekommen, die sie an diesem Tag eigentlich hatte einkaufen wollen und auch sonst kamen sie gut miteinander aus, auch wenn sie doch ziemlich verschieden waren. Und eben jene besagte Frau stand in diesem Augenblick auch wieder recht geschäftig vor ihrem Laden, welcher ein gutes Stück der Straßenseite mit eine Vielzahl von Kübeln einnahm, welche voll waren mit frischen, leuchtenden und duftenden Blumen. „Hallo Ino! Wie läuft es mit den Hochzeitsvorbereitungen?“, rief Seika zu ihr hinüber und die Frau mit den langen blonden Haaren blickte sich überrascht über ihre Schulter. Ihr Gesicht hellte sich auf, als sie die beiden anderen Frauen sah und sie ließ ihre Arbeit sofort stehen und liegen. „Seika, Furiko-san! Schön euch zu sehen. Ach, ich zweifle mittlerweile, ob ich überhaupt irgendwann mit Choji vor den Altar komme, immer kommt dies und das dazwischen...“, antwortete sie, doch dabei lachte sie laut und fröhlich, als würde es sie nicht allzu viel stören, weil sie wusste, dass es irgendwann doch geschehen würden. Furiko starrte Ino etwas irritiert an. Die Beiden hatten sich noch nicht allzu oft gesehen. Die blonde Ladenbesitzerin hatte es wirklich zu etwas gebracht und stand fest im Leben. Sie machte sich keine Sorgen, was noch kommen würde. Die Unbeschwertheit, welche Ino ausstrahlte, ließ Furiko leicht zusammen zucken. Seika sah dies, Ino sah dies auch. Die Beiden sahen sich an, denn es war nicht so, dass diese Situation völlig unerwartet kam. „Furiko-san, Du magst doch Blumen, oder?“, fragte Ino ganz offen und frei, sodass die Angesprochene überhaupt nicht wusste, ob das ehrlich gemeint war, oder etwas anderes dahinter steckte. Auch Seika sah so selig drein, doch das musste nichts heißen, denn während ihrer Schwangerschaft war sie immer vollkommen ausgeglichen. Doch trotzdem stimmte hier etwas nicht. „Furiko-san, ich wollte Dich fragen, ob Du nicht bei mir im Blumenladen aushelfen möchtest. Seika hat mir erzählt, dass Du im Moment nirgendwo arbeitest und ich bräuchte jemanden, der mir zur Hand geht!“, sprach die Ladenbesitzerin lächelnd. Unschuldig, ganz unauffällig. Doch Furiko wusste plötzlich, auf was die anderen Beiden hinaus wollten. Die Blonde dachte, sie würde sich verhören. Deswegen waren sie also extra diesen Weg gegangen, obwohl ihre Tochter Hana krank daheim lag und ganz viel Pflege brauchte? Das hätte sie nie von Seika gedacht. Dies war doch eindeutig eine eingefädelte Situation! In ihr stand auf einmal plötzlich alles auf rot. „Was fällt euch ein? Wie könnt ihr versuchen, euch so einzumischen?“, gab sie zurück und ihre Stimme klang entsetzt und abwehrend. Seika hatte natürlich damit gerechnet, alles andere hätte sie erst erstaunt. Sie trat einen Schritt zu der Blonden vor, um sie beruhigend am Ellenbogen zu berühren, doch diese drehte ihren Kopf und ihren Körper herum und blickte die Brünette mit Fassungslosigkeit an. „Warum tust Du das? Willst Du mir ernsthaft eine Beschäftigung aufdrücken? Glaubst Du etwa, ich bin unterfordert-“, begann sie aufgebracht, doch der tadelnde Ausdruck in den goldenen Augen ihrer Freundin ließ sie verstummen. Da war nur ein leichter Vorwurf in den Irriden, kein Mitleid oder Missbilligung. Und als Seika sie sanft tätschelte, war die Geste fürsorglich und warm. „Ich will mir nicht anmaßen, Dich zu verstehen, Furiko, es wäre unfair, meine Gedanken mit Deinen zu vergleichen. Doch ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie Du versuchst, dir selber gerecht vorzukommen. Du denkst, es ist nötig, dass Du Dich rund um die Uhr nur um Hana kümmerst, weil Du das jemandem schuldig bist. Aber sie ist Doch Deine Tochter, oder? Du liebst sie doch, nicht wahr? Das hast Du mir vorhin so deutlich erzählt. Es ist aber nicht damit getan, wenn Du nur für sie lebst. Sie wird es irgendwann merken. Du musst selber glücklich sein, um Kraft für euch Beide zu schöpfen, das weißt Du“, sprach die Uchiha und sah, wie sich widerwillige Tränen in den Augen der Blonden bildeten. „A- Aber ich kann es nicht vergessen, da- dass Deidara…“, begann Furiko mit stockender Stimme, konnte aber nicht zu Ende reden. Die Worte hatten sie vollkommen entwaffnet, weshalb sie auch die Wahrheit nicht mehr zurück halten konnte. Von einer Sekunde auf die andere war die Blonde auf sich selber wütend. Warum bekam sie einfach nie etwas auf die Reihe, warum brauchte sie dazu immer Hilfe? Mit einem leichten Lächeln zog Seika sie zu sich heran, so gut es ihr Babybauch erlaubte und umarmte ihre Freundin ermutigend. „Du musst es nicht vergessen, im Gegenteil. Du musst sein Andenken immer präsent und in Ehren halten. Lass es zu, dass er immer noch bei Dir ist, auch wenn Du es verdrängen willst. Du verdienst es, zu leben und glücklich zu sein. Denn auch wenn er nicht mehr da ist, er hat Dich geliebt und deswegen bist Du etwas ganz Besonderes“, sprach sie sanft und spürte, wie Furikos Schultern in der Umarmung anfingen zu beben, weil sie das erste Mal seit langer Zeit wieder frei weinte und ihrer Emotionen nicht mehr unter Verschluss hielt. Ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr schon tat sie nichts anderes, als daheim zu sitzen und ihr Leben an sich vorbeiziehen zu lassen. Das hatte sie früher auch schon einmal so getan, als sie noch nicht bei den Akatsuki gewesen war und sich vor den Schergen der Osoroshisa versteckt hatte. Zu dieser Zeit hatte sie ebenfalls keine Perspektive in ihrem Leben gehabt, doch sterben hatte sie auch nicht gewollt. Somit hatte dieser innere Zwist sie vollkommen lahm gelegt. Warum sich sich dann aufgemacht hatte, Hilfe zu suchen, wusste sie gar nicht mehr. War es... Hoffnung gewesen? Hoffnung auf eine bessere Lebenssituation? Oh ja, die Hoffnung hatte ihr letztendlich die glücklichste Zeit ihres bisherigen Daseins geschenkt. Doch nun war dies wieder alles in sich zusammen gestürzt. Es gab nur noch Hana, die versorgt und beschützt werden musste, weil sie ihre Tochter doch nicht verwahrlosen lassen konnte. Und sonst? Sollte sie dieser Hoffnung vielleicht wieder vertrauen? Der Hoffnung und die brünetten Frau, die ihre gute Freundin war und der sie so vieles zu verdanken hatte? Sicher wollte Seika nichts Böses, wie hatte Furiko das nur vorhin so ungerechterweise aussprechen können? „Weißt Du, die Arbeit im Blumenladen ist vielleicht nicht besonders schwer und herausfordernd, doch so kommst Du mit anderen Leuten zusammen, bist bei anderen Gedanken und schaffst Dir ein neues Umfeld. Das brauchst Du. Du kannst nicht ewig in Deinem Zimmer sitzen. Gib Dir die Chance, wieder Glück zu empfinden. Ino wird sicher froh sein, wenn Du ihr helfen könntest und auch Deidara wäre bestimmt sehr stolz auf Dich“, fuhr Seika fort und drückte Furiko leicht von sich weg, um ihr aufmunternd ins Gesicht zu sehen. Auch Ino war dazu gekommen und sie strahlte übers ganze Gesicht. Die Szene war wirklich rührend für sie! „Das wäre so wunderbar, wenn Du das Angebot annimmst! Dann wird es nicht mehr so langweilig im Laden und ich kann Dir zeigen, wie man schöne Sträuße bindet!“, rief sie aus und ihre gute Laune war so ansteckend, dass selbst Furiko wieder kurz lachen musste, während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. 'Danke' sprachen ihre grauen Augen, als sie die anderen beiden Frauen anblickte, welche sie sofort zum Geschäft hin begleiteten, damit sie gleich einige Sachen besprechen konnten. ----- Furikos neue Beschäftigung hatte mehr positive Effekte, als sich Seika je ausgemalt hätte. Gleich am nächsten Tag hatte sie angefangen, bei Ino zu arbeiten und als sie an diesem Abend nach Hause gekommen war, hatte sie völlig gewandelt, wenn auch sehr erschöpft gewirkt. Klar, sie hatte fast ein halbes Jahr untätig herum gesessen. Auf einmal so viele Stunden auf den Beinen zu sein, war sie gar nicht mehr gewohnt gewesen, doch die musste zugeben, dass die Arbeit, obwohl sie anfangs schlauchend war, irgendein genugtuendes Gefühl in ihr auslöste. Sie hatte etwas Sinnvolles getan und sie verdiente jetzt sogar Geld, außerdem machte es ihr viel Spaß, mit Blumen zu arbeiten und zu lernen, wie man sie hübsch zu einem Strauß zusammenstellen konnte. Eigentlich fiel ihr jetzt erst wirklich auf, dass sie die ganze Zeit über auf Kosten von Sakura und Sasuke lebte und nahm sich deshalb vor, einen Teil ihres Gehalts den Beiden zurück zu geben. Die Rosahaarige wollte das natürlich nicht annehmen, doch Furiko bestand darauf und war so wieder ein wenig mehr beruhigt. Während Furiko arbeitete, passte Seika auf Hana auf. Mittlerweile befand sich Seika im siebten Monat und war manchmal froh, wenn Tokui immer um sie herum war, denn ihr Bauch war nun bereits ziemlich rund und war auch nicht mehr so einfach zu überspielen, vor allem, wenn sie immer aufstehen musste, um die kleine Hana von dieser oder jener Dummheit abzuhalten. Tokui und Hana hatten durch diese neue Situation das erste Mal richtigen Kontakt miteinander. Noch in der Basis von Ame no Kuni war das Mädchen zu klein gewesen, als dass der Junge sich mit ihr hätte beschäftigen können. Doch nun spielten sie manchmal zusammen, wenn Tokui gerade mal nichts zu tun hatte, weil er nun auch oft für sich alleine trainierte. Langsam bekam er sein Sharingan wirklich gut in den Griff und konnte es auch aktivieren, wann er wollte. Auch seinen Chakrafluss konnte er nun recht gut steuern und darauf waren Seika und Itachi sehr stolz. Heute waren aber auch Itachi und Kisame zu Hause, was nicht allzu oft vorkam und so waren die Rollen wieder anders verteilt. Der Schwarzhaarige hatte für seinen Sohn ein Lehrbuch der Akademie besorgt, in dem einfache, aber praktische Jutsus erklärt waren, welche jeder kennen musste, wenn er zum Genin werden wollte. Tokui hatte ein paar Fragen und so ging er diese mit seinem Vater durch. Kisame beschäftigte sich indes mit Hana, seiner 'kleinen Maus', wie er sie immer nannte. Neckisch wackelte er mit seinen langen blauen Fingern vor ihrem Gesicht herum, nach welchen das Mädchen lachend zu fassen versuchte. Nach ein paar Versuchen schaffte sie es wegen Kisames Nachlässigkeit auch und schloss ihre Handfläche fest um seinen Daumen. „Aua! Hana-chan, nicht so doll!“, jammerte er, weil der Mund in Hanas Hand doch recht kräftig zugebissen hatte. Die Kleine lachte kreischend auf, das Gesicht des Haimannes war aber auch zu komisch. „Du machst immer den gleichen Fehler, Kisame-oji-san“, sagte Tokui mit einem Seitenblick und einem leichten Grinsen und auch Seika musste leicht kichern. „Kisa-san!“, brabbelte Hana Kisames Namen munter, doch kaum verständlich nach und hatte schon wieder ihr nächstes Spielzeug gefunden, die Bandagen um die Handgelenke des Haimannes. Kisame war in letzter Zeit wirklich Vollzeit beschäftigt. Er hatte seine Wachschichten und wenn er damit nicht beschäftigt war, trainierte er mit Tokui, passte auf Hana auf oder half Seika sogar etwas mit dem Haushalt. Er 'wohnte' mittlerweile in einem der freien Zimmer im oberen Stockwerk. Es waren ja insgesamt fünf Zimmer. Das größte ganz am Ende des Ganges hatten Seika und Itachi, rechts davon befand sich Tokuis Zimmer und das Linke war bereits zu einem Kinderzimmer für den nächsten Uchihasprössling ausgebaut worden. Der Raum neben Tokui diente Kisame als Schlafzimmer und sonst nichts, denn das einzige, was sich dort befand, war eben der Futon des Blauhäutigen. Doch dass er in der Nähe war, hatte Seika schon immer beruhigt und deshalb waren sie und Itachi auch dankbar über seine permanente Anwesenheit. Irgendwann wurde es dann Zeit, dass Furiko zurückkam. Sie erschien auch, wie immer früher als erwartet. Ino ließ sie immer schon vor Ladenschluss gehen, weil um diese Uhrzeit nicht mehr viel los war. Und wie immer, wenn es an der Haustür klingelte und Tokui los lief, um zu öffnen, begegnete ihnen eine gut gelaunte blonde Frau. Genau das hatte sich Seika gewünscht. Sie begrüßten sich und Furiko erlöste Kisame von ihrer Tochter, welche ihre Mutter fröhlich anstrahlte. „Ich werde Hana demnächst auch mal für ein paar Stunden in den Laden mitnehmen oder bei Sakura lassen. Ihr werdet ja bald selber genug zu tun haben“, meinte sie lächelnd, während sie die brünette Frau ansah, welche es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte und durch ihre weit fortgeschrittene Schwangerschaft unglaublich viel Schönheit und Erhabenheit ausstrahlte. Erstens würde es bei ihr in zwei Monaten soweit sein, außerdem musste sie sich nicht auch noch dauernd um Hana kümmern, die ein ganzes Haus in ein kleines Schlachtfeld verwandeln konnte, wenn man nicht auf sie aufpasste. Seika und Itachi blieb im Moment sowieso nicht viel Zweisamkeit... Furiko wollte schon wieder gehen, doch da passierte etwas. Sie merkten es an Itachis plötzlicher Reaktion, denn er saß auf einmal ganz gerade da, seine Augen verengt, welche einen abwesenden, konzentrierten Ausdruck annahmen. Seika wurde sich als Erste bewusst, dass etwas nicht stimmte, wenn ihr Mann sich so verhielt. Doch keiner sagte etwas, weil sie sich nicht sicher waren, was geschah. „Itachi...“, sagte die Brünette fragend, doch da sprang der Schwarzhaarige schon auf. Alleine diese Geste hatte etwas Alarmierendes. „Jemand dringt durch unseren Durchlass in der Barriere“, antwortete er kurz und knapp, doch jeder von ihnen wusste sofort, was er damit meinte. Konohagakure überspannte ein Schutzschild aus feinem Chakra, welches von einigen Personen aufrechterhalten wurde, die sich an einem geheimen Ort in der Stadt aufhielten. Passierte jemand diese Barriere, spürte diejenige Person das und man wusste sofort, dass ein ungebetener Gast die Stadt betreten wollte. Es gab zwar Stellen, an deren man ganz normal ein- und ausgehen konnte und wo dieses unsichtbare Netz nicht existierte, doch diese, wie zum Beispiel das Haupttor, wurden sehr stark bewacht. Itachi jedoch hatte diesen Schild an einer bestimmten Stelle am Uchiha Gelände mit einem Genjutsu umgangen, sodass für sie immer eine Stelle offen blieb, durch die sie ungesehen Kommen und Gehen konnten, meistens, um Deidaras Grab zu besuchen oder einen Ort zum Trainieren zu finden, an dem sich nicht gleich Schaulustige einfinden würden. Mit geweiteten Augen blickte Seika ihren Mann ein. Es gab niemanden außer ihnen, der von ihrem Durchlass wusste, nicht mal Sasuke und Sakura. Doch alle Eingeweihten befanden sich in diesem Zimmer. Sofort befürchtete die Brünette das Schlimmste, denn es war in diesen Tagen nur allzu berechtigt, nachdem Madara Sasuke manipuliert hatte, um sie zu töten. Hatte er nun persönlich den Weg zu ihnen gefunden? Seika wollte schon aufstehen, doch Itachi hielt sie mit einer Handbewegung zurück. „Nein, Du bleibst hier, hörst Du? Du auch, Tokui. Furiko, bleib bei ihr! Kisame!“, befahl der Schwarzhaarige scharf und sei Blick war dabei bitter ernst, sowie auch gehetzt. Der Haimann musste nicht gesagt bekommen, was er tun sollte, als Itachi aus dem Zimmer rannte. Hastig lief der Blauhäutige seinem ehemaligen Partner hinterher und ließ die Frauen und Kinder zurück. „Verdammt!“, rief Seika wütend aus, als die Männer weg waren und sie versuchte, so schnell wie möglich auf die Beine zu kommen. Leichte Panik überfiel sie und in ihrem derzeitigen Zustand der tiefen Ruhe kam dieses Gefühl noch plötzlicher und heftiger als sonst. Es war, als täte sich ein großes Loch unter ihren Füßen auf. Woher wusste Madara, wie er hier unbemerkt von allen Anderen in die Stadt kommen konnte? Sasuke hatte darüber nicht Bescheid gewusst, oder etwa doch? Was würde er tun, wenn er sie fand - was würde er tun, wenn er auf Itachi traf? Jetzt, da klar war, dass er sie töten wollte, würde er sicher keine Zeit verschwenden, dies bei der ersten Gelegenheit wahr zu machen. Und ohne Itachi würde es ihm ein Leichtes sein, Seika und ihre Kinder… „Okaa-san!“, rief Tokui, als er sah, wie seine Mutter ihre Augen schloss und leicht schwankte, als würde sie einen Schwächeanfall erleiden. Furiko war jedoch schneller bei ihrer Freundin und stützte diese. Auch der Blonden war, als trocknete augenblicklich ihre Kehle aus. Keiner der Uchihas hatte seine Ängste laut ausgesprochen, doch wie automatisch dachte auch Furiko sofort an Madara. Er war der Mörder von Deidara! Wie konnte er es wagen, hierher zu kommen und erneut den Frieden zu zerstören, den sie mit so viel Mühe und Schmerzen wieder aufgebaut hatten? Die Blonde sah, wie Seika neben ihr den Kopf schüttelte und ihre Hände zu Fäusten ballte. „Wir müssen auch raus. Das kann Itachi so passen, dass ich hier untätig herum sitze!“, raunte sie und ihre Stimme war so voller Rage, wie Tokui sie schon seit langem nicht mehr gehört hatte. Ein Blick aus den goldenen Augen seiner Mutter sagte ihm alles. Er sollte hierbleiben, zusammen mit Hana. Und wenn etwas geschah, dann sollte er das Mädchen nehmen und laufen, so schnell er konnte. Sie hatten das zur Genüge oft durchgesprochen und der Junge war sich seiner Aufgabe auch vollkommen bewusst. Chakra unterdrücken und still sein. Er nickte seiner Mutter kurz zu, um ihr zu zeigen, dass er verstanden hatte. Trotzdem war ihm dies alles andere als Geheuer. So schnell sie konnten, liefen Seika und Furiko aus dem Haus, doch was sie sahen, als sie wieder ruckartig stehen blieben, verblüffte sie noch mehr. Itachi und Kisame standen immer noch vor dem Haus, doch nur, weil die Person, die in das Uchiha Gelände eingedrungen war, bereits ein paar Meter von ihnen entfernt in Mitten ihres Gartens stand. Doch es war nicht Madara. Nichts desto trotz war die Anwesenheit dieses Mannes genauso schockierend und gefährlich. „Pain!“, entfuhr es Seika, als sie den Mann mit den Piercings erblickte und ein heftiges Gefühl der Abscheu durchfuhr sie. Sie hatte gehofft, ihn nie wiederzusehen. Er hatte seine Kameraden verraten, er hatte seine Organisation verraten und sie damit alle in größte Gefahr gebracht. Sie alle hatten immer getan, was er gesagt hatte, sie waren seinen Ratschlägen gefolgt und hatten Akatsuki nur deswegen aufrechterhalten! Sie hatten sich in brenzlige Situationen begeben und waren oft nur mit Glück davon gekommen! Wie konnte er sich erdreisten, ihnen vor die Augen zu treten? Die Angst machte tiefem Zorn und Fassungslosigkeit Platz, als die silbernen Rin’negan Augen auf sie fielen und sie wollte schon loslaufen, doch etwas hielt sie auf. „Ich sehe, eure Familienplanung macht Fortschritte, Seika-san“, sprach der gepiercte Mann, als er ihren runden Babybauch sah, und diese Worte nahmen Seika schier die Luft. Wie dreist war er, dies so nonchalant anzusprechen? Doch der Schock darüber verklang, weil Furiko einen Schritt nach vorne machte. Sie zitterte am ganzen Körper und in ihren Augen waren heiße Tränen der Wut. „Ihr... Ihr Schande für die Shinobiwelt! Schert Euch weg von hier! Wir wollen nichts mit jemandem zu tun, der seine treuen Untergebenen im Stich lässt! Wegen Euch musste Deidara sterben!“, schrie sie völlig aufgelöst und machte dazu eine harsche Handbewegung. Kisame und Itachi sahen zu den beiden Frauen, die nebeneinander standen und sich gegenseitig stützten. Es war, als hätten sie die Situation plötzlich unter Kontrolle, doch das Rascheln von Pains – neutral schwarzem – Mantel lenkte die Aufmerksamkeit wieder zu ihm hin. „Ich gebe zu, ich habe in dieser Situation sehr egoistisch gehandelt. Doch ich konnte mich von Madara nicht auch töten lassen, denn andere Pflichten binden mich an das Leben. Ich habe Befehle von ihm missachtet und dabei schon viel riskiert, wodurch wir alle noch um einiges glimpflicher weggekommen sind“, sprach Pain mit gedämpfter Stimme und es klang so, als ob er sich rechtfertigen wollte. „Und was soll uns das bitte sagen? Tokui wäre so oder so entführt worden, damals in Sunagakure, oder in der Basis, als 'Ihr' uns auf diese Mission geschickt hattet. Ihr hattet meinen Sohn sogar da behalten wollen und damit Madara direkt ausgesetzt. Und Ihr tretet uns jetzt gegenüber, um uns zu sagen, dass Ihr 'egoistisch' gehandelt habt?“, spie Seika verächtlich aus, denn die gerade gehörten Worte klangen in ihren Ohren wie Hohn. Schützend legte sie ihren Arm um ihren Bauch. Sie musterte den Mann mit den orangeroten Haaren abschätzend. In Pains Miene, welche eigentlich immer starr und unlesbar war, erschien so etwas wie Unbehagen. War es sich klar, dass die Brünette Recht hatte? Konnte er verstehen, welche Sorgen sie hatte? „Ich bin mir dessen bewusst, Seika-san, und es ist geschehen, weswegen ich nicht hergekommen bin, um um eure Vergebung zu bitten. Doch trotzdem habe ich ein Anliegen. Hier“, sprach er und bewegte das übergroße Bündel, welches er sich über die Schulter geworfen hatte. Die Anderen hatten dies gar nicht bemerkt, denn sie waren von dem Auftauchen des ehemaligen Anführers der Akatsuki so überrascht gewesen. Doch bereits die Form seines 'Mitbringsels' schürte die Skepsis der Anderen. Seika erkannte als Erste, um was es sich handelte: Es war ein Körper, ein regloser Körper. Warum brachte er ihnen so etwas her? Doch als Pain die Gestalt auf den Boden legte und dabei deren Gesicht aufgedeckt wurde, waren sie alle wie vor den Kopf geschlagen. Furiko entfuhr ein leiser Schrei und Seika hielt den Atem an. Nur Itachi und Kisame wagten sich einige Schritte vor, um nachzusehen, ob ihre Ahnung stimmte. „Madara? Ihr habt... Madara besiegt?“, entfuhr es Seika ungläubig, denn vor ihnen lag genau der Mann, der damals Deidara getötet hatte, der Mann, der damals seine markante organgene Maske getragen hatte. Jetzt war diese Maske jedoch fort, sein sichtbares Auge war geschlossen und seine Augenklappe leicht verrutscht, sodass man darunter die eingefallene Augenhöhle des fehlenden Augapfels erkennen konnte. Plötzlich schlug eine harte Erkenntnis der Brünetten wie ins Gesicht und sie sah, wie Itachi ebenfalls zusammen fuhr. Sie beide hatten in Sasukes Kopf gesehen, wie er sich mit seiner ANBU Einheit diesem für sie verdächtigen in Schwarz gekleideten Mann näherte. Bis zuletzt hatte dieser Mann sich abgewandt, doch dann hatte er letztendlich doch zu den Ankömmlingen geschaut. Und was hatten die Uchihas in der Erinnerung gesehen? Zwei Augen! Ja, unter der Kapuze hatten deutlich zwei Augen hindurch geblickt, welche aber genau den gleichen Ausdruck wie der ihnen bekannte Madara gehabt hatte. Hieß das etwa...? „Madara hat diesen Körper hier aufgegeben, weil dessen eigene Gefühle ihn in seinem Tun behindert haben. Doch das wichtigste ist, dass dieser Mann hier noch lebt. Er ist ein Uchiha, vielleicht könnt ihr ihn retten. Er ist dem wahren 'Tobi' am nächsten. Er wird euch sicher helfen, wenn ihr es braucht. Ich kann es nicht tun. Ich muss zurück nach Amegakure“, sprach Pain mit leicht versöhnlichem Ton und entwaffnete damit die ganze Situation. Er wollte ihnen nichts Böses und er versteckte auch nicht, dass er in der Vergangenheit unschöne Dinge getan und zugelassen hatte. Und nun brachte er ihnen 'Tobi' zurück, den Mann, der so gutherzig, freundlich und fröhlich gewesen war. Er war Seika und auch Furiko ein guter Freund gewesen, auch Kisame hatte sich gut mit ihm verstanden, weil sie zuletzt Partner gewesen waren. Wollte Pain ihnen dadurch helfen? In Wirklichkeit erwartete niemand von ihnen, dass sich der gepiercte Mann plötzlich an ihre Seite stellte. Alleine, dass er sich um den Körper von Madaras zurückgelassenem Container kümmerte, war eine große und noble Tat. Außerdem hatte er sich hierher gewagt und damit viel aufs Spiel gesetzt. Er hätte ja auch entdeckt werden können. „Wie geht es Konan und den Kindern?“, fragte die Brünette mit leiser, immer noch leicht verwirrter Stimme und ihr Blick war neugierig und traurig zugleich, denn sie wusste plötzlich nicht, was sie nun von Pain denken sollte. Ein Kloß steckte ihr im Halse, denn obgleich sie überaus erleichtert war, dass 'Tobi' nun vielleicht wieder bei ihnen war, blieb die ganze Sache immer noch undurchschaubar. Denn er war das Gesicht von Deidaras Mörder und Tokuis versuchtem Entführer, obwohl er nur ein gesteuertes Behältnis gewesen war, das selber nichts für diese Tat konnte. Pain sah Seika mit einer Mischung aus Verständnis und hoher Erwartung an. „Gut, meine Tochter und mein Sohn entwickeln sich schnell und auch Konan geht es gut... Ich muss nun wieder gehen. Ich wünsche euch alles Gute. Und... es tut mir Leid“, sprach Pain stockend und war in der nächsten Sekunde schon wieder verschwunden. Doch keiner von ihnen hielt ihn davon ab zu gehen. Kurz schien es, als wären sie alle wie gelähmt, doch dann bewegten sich Seika und Itachi gleichzeitig. Weil der Schwarzhaarige auch näher an dem bewegungslosen Körper war, kam er auch zuerst an, doch als seine Frau neben ihn trat, nahm er ihre Hand, weil er merkte, dass sie leicht zitterte. Dies waren wohl noch die Nachwirkungen des noch nicht abgeklungenen Schocks, weil sie alle zuerst gedacht hatten, es handelte sich wirklich um Madara, der hier in die Stadt gekommen war. Unentschlossen blicken die Uchihas zu dem Einäugigen hinunter. „Weißt Du, wer das ist?“, fragte die Brünette leise ihren Mann, ob er vielleicht dieses Mitglied des Uchiha Clans identifizieren konnte. Itachi runzelte leicht seine Stirn. Er schien nachzudenken. „Ich habe schon immer darüber nachgedacht… Aber dass er nur ein Auge hat, weist ihn eigentlich sicher aus...“, sprach der Schwarzhaarige nach einer Weile, doch er schien sich trotzdem noch nicht ganz festlegen zu wollen. Doch Seika drängte ihn nicht nach genaueren Informationen, sondern bat ihren Mann, dass er ihr half, sich auf dem Boden niederzulassen. Er wusste, was sie tun wollte und sah sie misstrauisch an. „Ich muss ihn soweit untersuchen und heilen, damit wir ihn gefahrlos zum Krankenhaus bringen können“, erklärte sie und hatte schon währenddessen begonnen, mit ihrem Chakra zu erkunden, was mit dem Mann war. Sie erschrak, als sie ihn berührte und etwas tiefer in ihn hinein fühlte. Es war wie ein Déjà-vu. Die gleiche bodenlose Erschöpfung und den Mangel an Chakra, was eine sehr gefährliche Kombination war, hatte sie schon einmal gefühlt und diese Gelegenheit würde sie auch nie vergessen. Es war vor ungefähr fünf Jahren gewesen, auf Mizu no Kuni, damals, als sie Tashiro hatte retten wollen, den Enkel ihrer Großcousine Emi, welcher von einem der Bijuu besessen gewesen war. Der Dämon hatte auch von der ganzen Kraft gezehrt, die der Junge gehabt hatte, weswegen er so oder so gestorben wäre, auch wenn sie den Bijuu nicht extrahiert hätten. Genauso würde es 'Tobi' gehen, wenn sie nicht schnell etwas unternahmen. Seika pumpte ein wenig mehr ihres Chakras in den reglosen Körper, sodass er wieder ein paar Reserven hatte und ihnen nicht gleich verloren gehen würde. Dann sah sie sich nach Kisame um. „Du musst ihn schnell ins Krankenhaus tragen! Nur so können wir ihn retten!“, sprach Seika, während der Haimann nickte und Itachi ihr wieder hoch half. Während der Blauhäutige schon voraus lief, überzeugten sich Seika und Furiko, dass es ihren Kindern gut ging. Tokui war über alle Maßen erleichtert, dass es nicht der böse Mann gewesen war und Itachi nahm seinen Sohn mit, als auch er, die Brünette und Furiko mit Hana sich aufmachten, um Kisame und 'Tobi' zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)