Golden Fate von Bettyna (Sequel zu 'Deepest Gold') ================================================================================ Kapitel 42: Outburst and doubts ------------------------------- Als Seika wieder aufwachte, war es schon Nachmittag. Ein wenig benommen lag sie da, denn so tief geschlafen hatte sie schon lange nicht mehr und dies war für sie natürlich verwunderlich, gerade in dieser Situation. Ihr Blick glitt an die Zimmerdecke und sie beobachtete einfach nur, wie das Licht darauf spielte, weil es von verschiedenen Hindernissen und Reflexionen über Umwege hinein ins Zimmer lag. Draußen zog geräuschvoll eine Windböe vorbei und Schatten tanzten hin und her, als sich der Baum vor dem Schlafzimmerfenster bewegte. Oh ja, bewegen. Seika hatte tatsächlich die Hälfte des Tages verschlafen, aber das hatte wirklich gut getan, vor allem, weil sie diesmal nicht geträumt hatte. Es hatte sie deswegen ein wenig vorm Schlafen gefürchtet, doch wenigstens hatten sich ihre Sorgen nicht bestätigt. Sie fühlte sich sehr ausgeruht und war ebenfalls auch sehr froh, dass sie alleine war. In ihr brannte nach den paar Stunden Schlaf nicht mehr Wut und Hilflosigkeit, sondern einfach nur noch Schmerz. Ja, es tat weh, die Pein war sogar körperlich zu fühlen, denn das Atmen fiel ihr schwer, ihr Kopf pochte leicht, ihr Magen war unangenehm zusammen gekrampft. Seika wollte sich nicht einmal bewegen, weil das alles einfach zu niederschlagend war. Warum sollte sie denn auch aufstehen? Um ihm zu begegnen? Seika seufzte und wusste, dass sie wie ein störrisches Kind klang. Natürlich musste sie aufstehen, um nach Tokui zu sehen und abends etwas zu Essen machen, obwohl sie selber überhaupt keinen Appetit verspürte. Deshalb erhob sie sich langsam und stemmte sich schwerfällig auf die Beine. Ja, ihr kleiner Sohn entwickelte sich prächtig und wuchs auch gut heran, sodass ihr Bauch mittlerweile zu einem großen Hindernis wurde, wann immer sie sich viel bewegen musste. Sie holte sich ein frisches Shirt aus dem Schrank, weil das in dem sie geschlafen hatte, ganz zerknittert war und zog sich um. Danach verließ sie das Zimmer, um nach unten zu gehen. Seika stoppte im Türrahmen der Küche. Der Raum war vollständig aufgeräumt worden und blitzblank. Die Brünette hatte sich zwar nicht umgesehen, als sie in der Früh fluchtartig das Haus verlassen hatte, doch die Küche musste furchtbar ausgesehen haben, nachdem sie wahllos die Porzellanteile, die ihr in die Finger gekommen waren, vor Zorn herunter geschmissen hatte. Nur einmal zuvor hatte sie so etwas gemacht, doch diese beiden Vorkommnisse zeichneten bereits eine gewisse Vorliebe der Brünetten ab, Geschirr um sich zu werfen und in Einzelteile zu zertrümmern, wenn sie wütend war. Nichts zeugte nun jedoch davon und Seika war auch darüber erleichtert. Wer das Chaos aber aufgeräumt hatte, darüber wollte sie nicht nachdenken. Seika wusste wirklich nicht, was sie nun tun sollte, bis sie den Lärm von draußen hörte. Zu den Geräuschen gesellten sich zwei Auren, welche die Brünette davor gewissenhaft ignoriert hatte. Doch natürlich kannte sie die Chakrasignaturen, doch in dieser Konstellation gefielen sie ihr gar nicht. Sie wandte sich also um und ging hinaus auf den Hof, um zu sehen, was dort los war. Itachi trainierte mit Tokui. Ja, sie trainierten. Und zwar richtig. Nicht so, dass er seinem Sohn irgendeine Theorie erklärte, oder ihm vorführte, wie etwas gemacht wurde. Nein, sie kämpften und es sah sogar sehr ernsthaft aus. Der Schwarzhaarige schnellte vor, um nach seinem Sohn zu greifen. Er tat es von einer Sekunde auf die Andere, ohne Vorwarnung, sodass Tokui, darüber ziemlich erschrocken, einen Satz nach hinten machte, bevor er es schaffte, sein Sharingan zu aktivieren – und damit lief er seinem Vater genau in die Arme, welcher schon gar nicht mehr dort war, wo er vorhin noch gestanden hatte. Der verzweifelte Determinismus war jedoch deutlich in den Augen des Jungen zu erkennen, als er einen schnellen Schritt nach vorne machte und dadurch gerade noch den Fingern seines Vaters entfloh, denn durch seine schon angeborene Schnelligkeit hatte er recht gute Reflexe. Doch der Mann gab nicht nach. Er folgte dem Jungen hinterher, welcher unsicher nach hinten blickte. „Lauf oder kämpfe!“, rief Itachi seinem Sohn harsch zu, um ihn zu einer Reaktion zu zwingen, weil dieser vollkommen unentschlossen war. Itachi stellte ihn aber auch vor eine schwierige Entscheidung. Obwohl Tokui nicht wusste, ob es Konsequenzen für ihn für ihn haben würde, wenn er seinen Vater angriff, stemmte er Reflexartig seinen Füße in den Boden und dreht er sich leicht zur Seite, um seinen Vater mit der Schulter zu rammen. Der Mann erkannte die Absicht des Jungen und sprang über ihn hinweg. Er wandte sich noch in der Luft, landete sicher auf seinen Füßen und ließ seine Faust auf seinen Sohn zu sausen, denn Tokui hatte sich herum bewegt, um seinen Vater nicht aus den Augen zu lassen. Weil er den schwarzhaarigen Erwachsenen so direkt ansah, erkannte er die Bewegung, da das Sharingan in seinen Augen leuchtete. Er hob seine Hände, um zu blocken, doch als er den Schlag seines Vaters abfing, merkte er, dass der Angriff sicher nicht so kraftvoll gewesen war, wie ihn sein Vater wirklich hätte ausführen können. Seika hatte genug gesehen, nicht nur das, es war schon längst zu viel. Itachi konnte seinen Sohn doch nicht so angreifen! Wie konnte er sich sicher sein, dass dieser dementsprechend reagierte? Er konnte ihr nicht erzählen, dass er vorsichtig war, denn für so ein Sparring mit einem noch nicht einmal fünf Jahre alten Kind, war es noch viel zu früh! Es war etwas anderes, wenn Tokui mit seinem gleichaltrigen Freund Choshu kämpfte, aber mit einem Erwachsenen und dann auch noch auf diesem Level, da der Junge gerade erst das Sharingan mit einem Tomoe besaß? „Itachi!“, grollte Seika wütend und ihr Mann blieb sofort stehen, als er ihre Stimme hörte. Dass sie nicht gut auf ihn zu sprechen war, hörte man nur allzu deutlich aus ihrem Tonfall heraus. Tokui blickte verwirrt zwischen seinen Eltern hin und her. Er hatte zwar mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung war, nach dem Vorkommnis in der Früh, da sein Vater so merkwürdig verschlossen und streng und seine Mutter für einige Stunden nicht da gewesen war, doch das die Stimmung plötzlich so geladen war, machte alles noch beklemmender. „Itachi, wenn Du irgendwelche Komplexe hast, dann lass sie gefälligst nicht an deinem Sohn aus!“, schnaubte die Brünette außerordentlich erbost und bekam dafür von ihrem Mann einen finsteren Blick. „Tokui, geh ins Haus“, sagte Seika und der Junge wurde damit heute schon zum zweiten Mal weggeschickt. „Aber Okaa-san...“, wollte er protestieren. „Nun geh schon...“, sagte die Brünette und ihre Stimme schwankte dabei plötzlich, so, als würde sie sich sehr anstrengen müssen, beherrscht zu bleiben. Tokui sah hilflos aus, denn er konnte sich einfach nicht ausmalen, was hier vor sich ging und ob es schlau sein würde, seine Eltern alleine zu lassen. Er war nicht nur hilflos, nein, er war auch leicht beängstigt. Er hatte seine Eltern noch nie so gesehen, er hatte seine Mutter noch nie so wütend gegenüber seinem Vater erlebt, und auch nicht seinen Vater so kalt gegenüber seiner Mutter. Wenn er einen Grund dafür gewusst hätte, doch der Junge hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. In der Früh war noch alles in Ordnung gewesen, aber jetzt? Tokui wusste jedoch, dass es besser war, wenn er sich nicht einmischte. Deshalb nickte er leicht und ging mit gesenktem Kopf davon. Doch natürlich beschloss er, die ganze Szene von einem Fenster aus zu beobachten, damit er seinen Onkel rufen konnte, wenn etwas passierte. Und kaum war der Junge im Haus, ging es auch schon los. „Seika, geh nicht zu weit!“, sprach der schwarzhaarige Mann, denn es gefiel ihm nicht, dass sie ihn so im Beisein ihres Sohnes angefahren hatte, nicht wegen ihrer Worte an sich, sondern wegen dem, was sich Tokui vielleicht denken mochte. Seikas Lippen verzogen sich. Itachi war sich sicher, sie würde ihn weiter anschreien. Sie war erbost, das hatte er davor ganz genau gesehen. Vielleicht lag es an ihrer Schwangerschaft, dass ihre Beherrschung so brüchig war, denn es hatte sonst nur selten Situationen gegeben, bei denen sie emotional explodiert war. Vielleicht spielten ihre Hormone nun doch ein wenig verrückt, in dieser so unsicheren Situation ihres Lebens. Vielleicht schrie sie ihn deswegen so an. Itachi wollte so etwas aber nicht dulden, denn er sah keine Schuld bei sich. Doch eigentlich war Seika auch nicht schuld – doch was denn dann? „Warum tust Du solche Dinge? Wie kannst Du mir nicht glauben? Wie kannst Du nur so ignorant sein und meine Sorgen an Dir abperlen lassen? Kennst Du mich denn nicht genug, dass Du mir solche Dinge anhängst? Ich würde nie irgendetwas erfinden, um-“, brauste die Brünette auf, an den Streit vom Morgen referierend, doch sie konnte nicht zu Ende reden. „Das denkst Du nur. Du bildest Dir nur ein, es wäre echt“, gab Itachi kühl zurück und Seika sah rot. Sie machte einen Schritt nach vorne und hob ihre Hand vor sich, wie zu einer verteidigenden Geste, die ihrem Mann sagen sollte, dass sie selbstbewusst war und sich im Recht fühlte. „Sei ruhig! Ich werde mit so etwas nicht anhören!“, wollte sie sich verteidigen. „Erkenne es an“, sagte er nur. „Das hättest Du wohl gerne! Behaupte dies noch ein Mal und ich-“, brauste sie auf. Sie kam sich vor wie im falschen Film! „Seika, beherrsche dich.“, mahnte er sie. „Einen Dreck wird ich tun! Du kannst mich-“ Sie konnte sich nicht mehr halten. „Seika-“, unterbrach er sie, damit sie nicht ausfällig wurde. „Itachi, verd-“ Ihre Geduld war am Ende. „Verdammt, jetzt zügle Dich“, zischte er nun etwas schärfer. „Du Ignorant! Du willst mich nicht verstehen, oder? Und ich dachte, Du hättest Dich verändert! Dabei war ich die ganze Zeit ehrlich zu Dir! Siehst Du nicht, dass es mir wehtut? Es tut verdammt weh, wenn ich hier stehe und mit Dir streiten muss! Ich will das nicht! Ich will, dass Du mir zuhörst! Weißt Du was, Sasuke hatte nie wirklich unrecht über das, was er über Dich sagt!“, schrie die Frau mit den goldenen Augen schließlich und wollte plötzlich abermals davonlaufen, wie heute früh, um diesem Mann nicht länger gegenüber stehen zu müssen, doch nun rannte Itachi ihr sofort hinterher. Er packte sie am Handgelenk und zog sie zu sich, sodass sie ihn ansehen musste. Doch Seika wandte ihren Kopf ab, wich seinem Blick aus und sah starr in eine andere Richtung. Der Grund, dass Itachi sie aufgehalten hatte, war nicht, weil er verärgert war, dass sie ihn beleidigt hatte oder Sasuke zustimmte, nein, der Schwarzhaarige wollte nicht, dass sie in ihrem Zustand etwas unüberlegtes tat, denn sie war wirklich sehr verwirrt. „Lass mich los...“, hauchte sie, doch ihr Protest war nur sehr schwach, als würde sie nicht wissen, was sie denken sollte. Doch Itachi regte sich nicht. Einige Momente lang standen sie einfach so da, doch als Itachi auch nach längerer Zeit nicht von ihr ließ, versuchte Seika, ihre Hände aus seinem Griff zu winden. Der Uchiha spürte, wie sie immer mehr Kraft aufbaute, um sich von ihm loszureißen. Ja, in Seika tobte ein Kampf. Sie wusste nicht, was ihr Mann bezweckte, doch wenn sie sich weiter so wehrte, dann würde es eine wirklich unschöne Szene werden. „Seika, halt still“, sprach er und seine Stimme war ruhig, obwohl ihm anzumerken war, dass er mit der Situation alles andere als zufrieden war. Sah man es ihm an? Nein, eigentlich nicht, doch Seika konnte es erkennen. Sie war diejenige, die in seinem Gesicht lesen konnte, wie kein anderer Mensch. Sie hatten zu viele Stunden, Tage, Monate und Jahre in einer sehr engen Beziehung verbracht und hatten Höhen und Tiefen durchlebt, die ihnen klar gemacht hatten, dass sie unglaublich stark miteinander verbunden waren, sodass eine Trennung immer seelische Schmerzen mit sich gebracht hatte. Ja, die Frau konnte winzige Regungen in seinen Augen in seinen Augen deuten, sie konnte sagen, was es hieß, wenn seine Augenbrauen oder Mundwinkel zuckten, was dieser oder jene Laut oder Tonfall bedeutete. Doch manchmal, wie auch jetzt, war ihr der Zusammenhang vollkommen unklar, denn sie erkannte nun auch, wie der Schwarzhaarige versuchte, sich zu verschließen und eben dieses Verschließen enttäuschte sie. „Warum, Itachi, warum kannst Du Dich nicht in mich hinein-“, begann die Brünette mit verletzt-verzweifelter Stimme, doch da hatte Itachi schon vollkommen unerwartet seinen Mund auf ihren gepresst und so ihre Worte erstickt. Hart küsste er sie und in dieser Geste lag tief verborgene Unsicherheit und Frucht, aber auch unausgesprochene Zuneigung, was Seika sofort all die Worte nahmen, die sie sich davor zurecht gelegt hatte. Trotzig wollte sie sich wieder von ihm lösen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Diesmal unterlagen ihre Gedanken, doch vielleicht sollte sie dies einmal zulassen und ihre Gedanken ausschalten. Aber Itachis Lippen bewirkten dies von alleine und als sie seinen Kuss erwiderte und darin – zu ihrer eigenen Verwunderung – die gleichen Emotionen lagen, da löste sich eine Spannung von ihr, von der sie gar nicht wusste, dass ihr Körper diese aufgebaut hatte. Auch ihre leicht geweiteten Augen schlossen sich wieder. „Seika, hör zu, ich würde niemals behaupten, dass Du verrückt wärest. Aber so ein Traum darf Dich nicht beherrschen, egal, wie plausibel er in dieser Situation auch sein mag… Doch Du bist erschöpft, ich spüre es, und das ist nicht verwunderlich. Die Situation verlangt uns viel ab, aber Du darfst dem nicht nachgeben. Ich will dem nicht auch unterliegen, deshalb... bin ich so...“, erklärte Itachi zögerlich, nachdem er seine Lippen wieder von Seikas gelöst hatte, und aus seinen Worten sprach Bedrückung. Er sah seine Frau eindringlich an, welche seinen Blick mit erneut leicht geweiteten, feuchten Augen erwiderte. Meinte er das ernst? Er entschuldigte sich nicht, doch er hatte dazu auch keinen Anlass, wie Seika ganz schnell erkannte. Sie hatten komplett aneinander vorbei geredet. Seika hatte gedacht, Itachi würde sie wegen ihrem Traum kritisieren, ihr andichten, sie würde sich in naive Phantasien stürzen, dabei ging es gar nicht darum. Er hatte sie darauf aufmerksam machen wollen, dass sie ihre Ängste langsam Überhand über sie nahmen und dass sie sich davon nicht leiten lassen durfte, weil sie sonst ihren Kopf verlor und 'durcheinander' wurde. Er hatte durch ihre Reaktion geschlossen, dass sie wirklich ernst von dieser Sache dachte und tatsächlich darüber zutiefst empört gewesen war, was er zu ihr gesagt hatte. Dabei hatte sie es ganz ernst gemeint und sich verteidigt, um ihm klar zu machen, dass sie sich noch nicht ganz in ihren sorgenvollen Gedanken verloren hatte. „Seika, das ist mein Ernst, ich würde nie etwas gegen Dich sagen. Ich versuche nur, uns zu beschützen, das weißt Du doch. Ich kenne Deine unberechenbaren Gedanken und ich kann manchmal nicht anders, als... kalt zu sein, auch das müsstest du wissen...“, fuhr der Schwarzhaarige mit ruhiger Stimme fort und verursachte damit, dass Seika ein wenig beklemmt den Kopf senkte. Ja, Itachi hatte mal wieder recht, er hatte doch immer recht, dass musste ihr doch mittlerweile klar sein. Natürlich hatte sie auch wieder überreagiert, denn sie war unstabil. Sie hatte es nicht wahrhaben wollen, dass dem so war, weil sie vor allem nicht in dieser Situation schwach wirken wollte, nicht vor ihrem Mann, nicht vor ihrem Sohn, nicht vor allen Anderen. Nicht er hatte sie nicht verstanden, sondern sie ihn. Doch ihre Sturheit hatte sich alles andere als bewährt, dadurch war alles noch schlimmer gewesen. Sie hatte Itachi böse Dinge an den Kopf geworfen, ihm Vorwürfe gemacht und ihm damit nur unrecht getan. Seine Worte waren so plausibel, dass die Brünette sich plötzlich sehr schämte und alles gegeben hätte, die vergangenen Stunden wieder rückgängig zu machen. Auch das wollte sie in diesem Moment nicht zeigen, doch trotzdem sammelten sich in ihren Augen neue, heiße Tränen. „Itachi, es tut mir so Leid...“, wisperte sie tonlos und ihr Mann ließ endlich ihre Handgelenke los, nur um seine Frau danach in seine Arme zu ziehen und ihr Gesicht gegen seine Schulter zu drücken. Er erkannte ihre Entschuldigung an, doch er hatte sich nie wirklich darüber gekränkt gefühlt, denn er konnte Seikas Ängste nur allzu gut nachvollziehen. Er war sogar immer wieder tief beeindruckt, wie sie den Druck, der auf ihr lastete, so gut aushielt. Sie kümmerte sich um sie alle, nicht nur um ihre eigene Familie, auch um Furiko, deren Tochter, um Obito und Kisame, und auch um Sakura und Sasuke, indem sie versuchte, ihr Zusammenleben auf eine sichere Bahn zu lenken und dort zu halten. Ohne Seika wären sie nicht hier, ohne sie würde niemals dieser Frieden zwischen ihnen allen herrschen. Sie hatte eigentlich alles Recht, ihren Sinnen nachzugeben und das zu fühlen, was sie beschäftigte, auch wenn das vielleicht nicht das positivste Ziel in dieser Zeit war. Daher kamen wahrscheinlich auch ihre Träume, denn ihr Unterbewusstsein versuchte, sich diesen Freiraum zu nehmen. „Mach Dir keine Vorwürfe...“, antwortete Itachi leise, um Seika zu beruhigen und vergrub seine Nase in ihrem weichem Haar, während er sie noch mehr an sich drückte und sie fest umarmt hielt. „Aber es ist so schwer... Manchmal denke ich, dass unser Kind nicht nur auf meinem Körper lastet, sondern auch auf meinem Gewissen. Je näher die Geburt rückt, desto größer wird meine Angst. Durch unseren kleinen Sohn werden wir noch angreifbarer sein...“, sagte sie mit leicht bebender, verzagter Stimme und ließ so ihren tiefsten, essentiellen Sorgen freien Lauf. Itachi wusste nichts darauf zu erwidern, denn seine Frau hatte vollkommen Recht und er dachte genau so. Doch plötzlich zuckte sie stark zusammen, japste leise und krallte ihre Hände in sein Shirt. Obwohl Itachi sich fest geschworen hatte, in jeder Situation ruhig zu bleiben, fuhr er beinahe aus der Haut, denn die Atmosphäre war gerade so offen und innig, dass sämtliche Vorsicht beiseite geschoben war. „Seika-!“, fragte Itachi scharf, weil er nicht wusste, was auf einmal los war und selber nichts verdächtiges spürte, doch in ihrem Gesicht sah er nur leise Verwirrung und ein kleines Lächeln. „Nichts, er strampelt nur...“, gab sie flüsternd zurück und schloss ihre Augen. Sie nahm Itachis Hand und legte sie sich auf den Bauch. Sofort konnte der Schwarzhaarige spüren, wie sich das Kind bewegte und recht kraftvoll gegen die Bauchdecke trat. Es war, als hätte der Kleine bemerkt, dass sie sich gestritten hatten und nun dagegen protestieren wollte. Es war auch mit Tokui so gewesen, er hatte sich auch ziemlich oft gemeldet, wenn ihm wohl irgendetwas nicht gepasst hatte. Doch ihr erster Sohn hatte auch mit Chakraschüben auf sich Aufmerksam gemacht, dies blieb jedoch bei ihrem zweiten Kind aus. Was das bedeutete, wussten sie nicht, doch eigentlich war es gut so, denn so zogen sie nicht ungewollt Aufmerksamkeit auf sich. Trotzdem war das Baby sehr lebendig und mit konstantem Chakraspiegel vollkommen gesund, deshalb brauchten sie sich darüber keine Sorgen zu machen. „Vertrau mir, Seika, ich werde euch beschützen. Niemand wird uns etwas antun, auch 'Er' nicht“, sprach Itachi, während er mit seinem Daumen über die Stelle strich, wo wohl die kleine Ferse ihres zweiten Sohnes immer wieder von innen gegen den runden Bauch seiner Frau stieß. Er sah ihr dabei ins Gesicht, nicht entschuldigend, nicht hoffnungsvoll, nicht versprechend. Er sagte es einfach und sein Wort war eine Garantie, welche unanzweifelbar war. Wenn Itachi etwas sagte, dann meine er es auch so. Aus seinem Mund entwichen keine leeren Worte, nur um jemanden einfach so zu trösten oder abzulenken. Seika wusste dies, sie wusste es besser als jeder andere. Sie lehnte sich vor und bettete ihre Stirn in Itachis Halsbeuge. Längere Zeit standen sie so da, ohne noch mehr Worte auszutauschen. Seikas Baby wurde wieder ruhig und so auch die Eltern. Für Seika gab es nichts erleichterndes, als hier zu stehen und Itachis Armen zu sein, welche sie fest um ihren Rücken umarmten und die ihr das Gefühl gaben, dass es so, wie es war, 'in Ordnung' war. Ihre Angst war in Ordnung, nur durfte sie sich davon nicht verrückt machen lassen. Ja, damit konnte sie klar kommen, mit dem Gedanken, dass es nicht schlimm war, wenn sie sich vor dem fürchtete, was ihnen noch bevorstehen könnte... Keiner der Beiden merkte, dass sie beobachtet wurden, doch es war einerseits nur Tokui, der vom Fenster des einen leer stehenden Zimmers im Obergeschoss aus beruhigt die Szene zwischen seinen Eltern betrachtete, doch es war andererseits auch Sasuke, der sich vorgenommen hatte, nachzusehen, was im Haus seines Bruders vor sich ging, nachdem seine Schwägerin am Vormittag mit so viel Verzweiflung zu ihm und Sakura gekommen war, um sich auszusprechen. Er stand verborgen auf dem Dach eines Hauses, denn gerade als er gekommen war, hatte er mitbekommen, wie Itachi seinen Sohn trainiert hatte, dann aber Seika herausgekommen war und der Streit begonnen hatte. Diese Szene hatte, so absurd es auch klingen mochte, den jüngeren Uchiha ein wenig beruhigt. Natürlich war er darüber verstimmt gewesen, als er von Seika gehört hatte, dass sich sein Bruder mal wieder alles andere als sozial benahm, doch dieses Paar dort unten zu sehen und zu erfahren, dass es auch in ihrer so perfekt erscheinenden Beziehung kleine Makel gab, erweckte in Sasuke dass Gefühl, dass sein Bruder und seine Schwägerin auch nur Menschen waren, die Sorgen hatten und damit für einen Moment nicht voreinander umzugehen wussten. Doch die Beiden hatten sich anscheinend schnell wieder versöhnt und so gab es für den jüngeren Uchiha keinen Grund mehr, noch länger hier zu verweilen. Auch Tokui verschwand vom seinem Aussichtsposten, als seine Eltern wieder ins Haus zurückkamen. Er ging leise über den Flur bis zur Treppe, als er von unten Stimmen hörte. „...sich gut geschlagen“, sagte Seika und ihr Ton klang sehr warm. „Ja, er macht beeindruckende Fortschritte“, antwortete Itachi darauf und alleine diese Worte drückten schon großen Stolz aus. Sie redeten über ihn, nicht wahr? Der schwarzhaarige Junge öffnete seinen Mund und dieser bildete eine Form, als wollte er ein erstauntes ‚Oh.’ sagen, doch es kam kein Laut heraus. Aber genau das, dieses Erstaunen, spielte sich in seinem Kopf ab. So etwas von seinem Vater zu hören, war eine unglaubliche Sache, denn ein Lob dieses Mannes war ungefähr so viel Wert wie... nun ja, wie das wertvollste, was sich Tokui eigentlich vorstellen konnte. Klar, sein Verhältnis zu seinem Vater war eine recht komplizierte, wackelige Sache, doch er konnte sich keinen anderen Menschen als Vater vorstellen. Er liebte ihn auf seine Weise und das, was er gerade von unten gehört hatte, bestätigte es ihm noch mehr. „Als ich so alt war, hätte ich meinen Vater nie so angegriffen...“, redete Itachi weiter, doch so belehrend diese Worte auch klangen, sein Ton klang aber sogar ein wenig amüsiert. Trotzdem wusste Tokui nicht, ob er erschrocken oder zufrieden sein sollte. Doch das Letztere kam dann schließlich doch nicht so sehr durch, wie der Junge es sich vielleicht erhofft hätte. Dass sein Vater über seinen Vater sprach, war eine Angelegenheit, welche Tokui noch nie mitbekommen hatte. Außer von dem Foto, welches im Schlafzimmer seiner Eltern stand, hatte der Junge noch nie etwas von den Eltern seines Vaters erfahren. Seine Mutter schien etwas über sie zu wissen, warum sonst würde ihr Mann darüber mit ihr reden? Aber warum war dem Jungen noch nie etwas von seinen Großeltern aus der Linie des Uchiha Clans erzählt worden? Was war überhaupt mit diesem Clan los? Warum war dieses Gelände, welches augenscheinlich dem Clan gehörte, so verweist? Und warum hatte der Junge bisher keine anderen Uchihas, außer seinem Onkel Sasuke und nun auch seinem anderen 'Onkel' Obito getroffen? Da war ein Geheimnis, dessen Anwesenheit Tokui sich langsam aber sicher bewusst wurde, doch er war sich auch bewusst, dass dieses Geheimnis so schwerwiegend sein musste, dass niemand freiwillig davon sprach und sich jeder bemühte, alles normal erscheinen zu lassen. „Tokui? Bist du oben?“, riss ihn die Stimme seiner Mutter aus den Gedanken, die nach ihm rief. Ihre Stimme klang leicht schuldbewusst und Tokui konnte nicht anders, als leicht zu lächeln, nicht nur deswegen, weil er sich freute, dass sie gleich wieder an ihn dachte, sondern weil er es auch musste, damit seine Eltern nicht mitbekamen, was er sich für Gedanken machte. Denn jetzt, da sie sich wieder vertrugen, sollte nichts dazu beitragen, dass diese schöne Stimmung wieder kippte. Er wartete noch einige Sekunden, dann lief er die Treppen hinunter, wo seine Eltern schon auf ihn warteten und so, wie sie nebeneinander standen, eine Atmosphäre ausstrahlten, als wäre alles in Ordnung – doch Tokui wusste, dass es das nicht war. ----- Der Abend bei den Uchihas klang früh und ruhig aus. Sie waren früh schlafen gegangen, denn der Tag war sehr nervenaufreibend und erschöpfend gewesen. Nach dem Abendessen war Seika schon beinahe auf der Couch neben Itachi eingeschlafen und deshalb hatte dieser beschlossen, dass sie alle lieber ruhen sollten. Sie hatten es auch alle nötig, denn auch Tokui hatte müde ausgesehen. Trotzdem hatten Seika und Itachi dann noch etwas geredet, als sie schon im Bett lagen. Es ging nicht um die vergangenen Stunden, es ging über Vergangenheit und Zukunft. Nie hatten sie das Bedürfnis gehabt, sich diesen Themen zu widmen. Doch die Uchiha Familie schien einen immer wichtigeren Aspekt zu erlangen. Sie würden nun bald zwei Kinder haben und wenn sich Itachi nicht in seinem Bruder täuschte, würde dieser sicher mit drei oder mehr Sprösslingen nachziehen, um ihn in dieser Hinsicht zu überbieten. Auch Obito, ein richtiger Uchiha, war jetzt wieder bei ihnen und vielleicht würde dieser ja auch mal eine Familie gründen. So schritt die Wiederbelebung des Clans schneller voran, als gedacht. Seika dachte an Tokuis Geburt zurück und auch Itachi sinnierte darüber. Mir der Verbindung zu Seika hatte er eine neue Linie im Clan erschaffen, denn ihr Kekkei Genkai war als eine neue, obligatorische Fähigkeit in ihre verbundenen Gene eingeflossen. Jeder zukünftige Uchiha würde nicht nur die Macht des Sharingans besitzen, sondern auch die Stärke des Tsuyoi Hikari, welches sich eindeutig an den goldenen Augen äußerte. Eigentlich war der Schwarzhaarige nicht der Typ, der viel über solche Dinge nachdachte, das traf viel eher auf seine Frau Seika zu. Doch irgendwas brachte ihn dazu, weil er Seika aber deswegen vorhin ermahnt hatte, blieb er still. Dann hatten sie sich schlafen gelegt, eng beieinander liegend und die Wärme und Geborgenheit des anderen spürend. Und dann geschah es mitten in der Nacht. Der Knall, der auf einmal von draußen kam, war fürchterlich, die besinnungslos dazu schreiende Stimme war markerschütternd. Als Seika schlagartig aufwachte, dachte sie, sie würde immer noch träumen, doch nun war es real, zu real um nur in ihrem Kopf zu entspringen. Sie fühlte, wie Itachi ihre Hand beinahe zerquetschte, als er nach ihr griff und sie fest hielt. Gemeinsam mit ihm fuhr sie hoch und stellte fest, dass sie nicht atmen konnte. Der Schock war zu groß, sie war wie gelähmt und bekam keine Luft. Er war da, sie konnte es ganz deutlich fühlen und die Konfrontation ließ sie wie in ein bodenloses Loch fallen. Mit einem Schlag war wieder alles da, die Sorgen, die Angst. Als ob sich ihre Befürchtungen bewahrheitet hätten, nur weil sie so viel darüber gegrübelt hatte. "Schnell, hol Tokui und bleib im Haus! Begib Dich nicht in einen Kampf, hörst Du? Wenn Dir etwas passieren würde, dann...", sprach Itachi, doch er konnte seine Frau nur mit den verschiedensten, intensiven und überwältigenden Gefühlen in seinen Augen anstarren, bevor er in Windeseile aus dem Bett sprang und so wie er war aus dem Zimmer rannte. Er wusste, was ihn so wegen den Gedanken, die er vor dem schlafen gehen gehabt hatte, gestört hatte. Hieß es nicht, man sah sein ganzes Leben an sich Revue passieren, bevor man starb? So war es zwar nicht bei ihm gewesen, aber trotzdem recht ähnlich. Doch er hatte es nicht auf eine Vorahnung schieben wollen, weil er nicht an so etwas glaubte. Aber jetzt war es soweit und er musste sich beeilen und etwas tun! Er würde Madara – ja, es war Madara – davon abhalten, dass er sein Leben noch einmal zerstörte. Seika konnte sich im ersten Moment einfach nicht rühren, doch dann kam Leben in sie, als die Anweisung ihres Mannes sie tief in ihrem Inneren erreichte und sie sich der Situation und der unglaublichen Gefahr bewusst wurde. Ihr Sohn! Sie musste ihren Sohn beschützen. Auch sie stand auf, so schnell sie konnte, warf sich einen Yukata über, der noch am Bettpfosten hing und lief mit geräuschvollen Schritten und wehendem Haar aus dem Raum. Ein paar Meter stoppte sie scharf, schlug Tokuis Zimmertür regelrecht auf und sah im Dunkeln, wie ihr Sohn mit vor Schreck geweiteten Augen aufrecht im Bett saß und zitterte. Er hatte sicher sofort den richtigen Verdacht gehabt, was dort draußen vor sich ging, doch allein sein Anblick, dass er noch da war, erleichterte die Brünette sehr. "Okaa-san!", rief er bebend, als er seine Mutter sah und wand sich aus seiner Bettdecke, um zu ihr zu laufen. Seine goldenen Augen funkelten verängstigt, als Seika ihn in ihre Arme schloss und fest an sich drückte. Er war völlig überrascht und verschreckt aufgewacht und hatte sich deshalb im ersten Moment kaum orientieren können. Doch dann war ihm schnell gekommen, dass es nur einen Grund für diesen Lärm geben könnte. Und dann war auch schon seine Mutter herein gekommen und hatte ihn umarmt, so beschützend und inständig, dass es Tokui zusätzlich noch einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Brünette starrte durch das Fenster in die Dunkelheit hinaus, betäubt, verängstigt, hilflos. Ihr Gehirn war blank. Was sollten sie nun tun? Itachi – er war wie kopflos nach draußen gestürzt – konnte nicht allein gegen Madara kämpfen. Er war dessen Schüler gewesen und war es dann nicht so, dass der Meister dann bestens über seine Techniken Bescheid wusste? Natürlich, sie waren zusätzlich auch Uchihas und verfügten über dieselben Fähigkeiten. Dass Itachi ihn damals mit dem Amaterasu in die Flucht hatte schlagen können, als er Tokui das erste Mal hatte entführen wollen, hatte sicher nur daran gelegen, dass Madara so überrascht darüber gewesen war, dass Itachi sich getraut hatte, diesen Angriff überhaupt anzuwenden. Doch jetzt würde es nicht so leicht sein. Madara war mittlerweile sicher wieder ein ganz anderer Mann, denn er besaß nun nicht mehr Obitos Körper, der sein eigenes Bewusstsein etwas abgeschwächt hatte. Und sie, sie konnte nicht kämpfen und der Gedanke daran war furchtbar bitter, denn sie musste es zugeben. Nicht nur ihr Chakra war auf niedrigem Stand, natürlich lag es auch an ihrem Babybauch. Itachi hatte Recht, als er ihr befohlen hatte, sie sollte im Haus bleiben, doch trotzdem konnte sie in nicht allein lassen. Sie hatten sich kurz und heftig gestritten, doch es lag nur daran, dass er krampfhaft versucht hatte, zu verhindern, dass die Sorgen auch ihn beschlichen und ihn um seine Stärke und Konzentration brachten. Denn wenn es hart auf hart kam, musste er da sein, um seine Familie zu beschützen, das wichtigste, dass er hier auf Erden besaß. Die Rufe und aggressiven Schreie, die von draußen kamen, verängstigten Seika bis aufs aller äußerste. Sie zitterte und fühlte, wie Tokui sich nur noch mehr an sie klammerte. Doch wenn Itachi stark war, dann musste sie es auch sein. Sie versuchte, ihren Sohn dazu zu bringen, dass er ihr ins Gesicht sah. "Tokui, bleib immer dicht bei mir, hörst Du? Wir müssen raus gehen und auf deinen Vater aufpassen...", sagte sie mit nachdrücklicher Ernsthaftigkeit, bevor ihre Stimme wieder abdriftete und sie bei dem Gedanken an Itachi wieder dieses schmerzhafte Gefühl bekam, als ob ihr Herz aufgespießt werden würde. Eben dieser Streit hatte ihr wieder einmal gezeigt, dass sie diesen Mann liebte, dass es so wehtat, wenn diese Schlucht zwischen ihnen aufklaffte, weil sie nicht wollte, dass so etwas jemals wieder passierte. Tokui nickte auf ihre Worte hin, obwohl er alles andere als zustimmend wirkte. Ja, natürlich wollte er bei seinem Vater sein, doch der Gedanke, dann auch in der Nähe des bösen Madaras zu sein, machte ihn völlig fertig. Doch er spürte unterschwelligen Ärger in sich, Ärger darüber, dass er so hilflos war, obwohl er doch extra für diesen Fall so viel trainiert hatte. Er musste auch auf seine Mutter acht geben, denn sie war mit seinem Bruder schwanger und dadurch geschwächt. Nur mit einiger Willenskraft bewegten sich seine Füße, als seine Mutter aufstand und mit ihrem Sohn zusammen das Zimmer verließ. Sie liefen schnell die Treppen hinab und schon kam ihnen ein beißender Geruch entgegen, der eindeutig darauf hinwies, dass es irgendwo brannte. Seika fühlte sich plötzlich sehr stark daran erinnert, dass auch Sasuke damals etwas in Brand gesetzt hatte, als er mit manipuliertem Gewissen von seiner Mission zurückgekehrt war und versucht hatte, sie zu töten. Doch dieses Mal würde es nicht so leicht sein, das wurde ihnen schon mit einem einzigen Blick bestätigt. Das ganze Nachbargebäude war in Flammen aufgegangen und brannte bereits lichterloh. Seika konnte es nicht fassen und starrte mit geöffneten Lippen in das Feuer. Es war genau der leer stehende Bau hinter ihrem und Obitos Haus. Vielleicht hatte Madara sie absichtlich verfehlt, vielleicht hatten sie aber auch nur Glück gehabt. Es war eine schreckliche Vorstellung, wenn er sie mit so einem verheerenden Angriff im Schlaf überrascht hätte. So wären sie vollkommen überrascht gewesen, vielleicht eingekesselt von Feuer, ohne Fluchtwege, mit der Gefahr zu ersticken, und er hätte leichtes Spiel gehabt, sie zu erledigen. Doch nein, scheinbar wollte der Mann seinen Spaß, weswegen er sie nur schlagartig aus dem Schlaf gerissen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)