Die Liebe, auf die ich immer gewartet habe von -_Sin_- (Wenn Ty und co. Kinder im pubertierendem Alter haben) ================================================================================ Kapitel 1: Altes Treffen ------------------------ „Naoki, du hast verschlafen“, ruhigen Blutes beugte sich Tyson über seinen 16-Jährigen Sohn und drückte ihm den Wecker, den er in der Hand hielt schon fast ins Gesicht. Der Junge Granger aber rollte sich auf die Seite und murmelte etwas Unverständliches in seiner Müdigkeit. Nur kurz öffneten sich seine Augenlider, um auf die Uhr zu blicken. Sofort schrie er auf. „RAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!!!!!!!“, dieses Stimmenvolumen war einfach nur überwältigend, sicherlich hätte sich jeder Sänger sich so eine gewünscht. Warum also schauten ihn in der Nachbarschaft dann alle so böse an, wenn sie durch ihn wieder einmal unfreiwillig aus dem Bett befördert wurden? Er raste aus dem Bett, stolperte auch sogleich mit dem ersten Schritt den er setzte und mit einem weiteren Schrei knallte er schließlich am Boden auf. „Aua!!!“, flennte er schon wie ein ganzer Mann. Tyson konnte darüber nur den Kopf schütteln. Naoki war so wie er früher selber auch mal war! Genaugenommen ist er das jetzt immer noch… Aber der Blauhaarige hätte es sich für seinen Sohn gewünscht, dass er vielleicht doch nicht ganz so viele Charakterzüge von ihm vererbt bekommen hätte. Nun, jetzt war das natürlich zu spät. Er seufzte, als er um die Ecke lugte und das Bad wie ein Schlachtfeld vernahm. „Junger Mann, das wirst du gefälligst wieder sauber machen!“, waren seine vorwurfsvollen Worte, wobei er den Besagten, der sich gerade die Zähne putzte und daher nicht viel reden konnte, streng anschaute. Eigentlich war Tyson kein strenger Vater. Nein, ganz im Gegenteil. Er war eher einer von der lockeren Sorte, aber das hatte man ja schon immer gewusst. Zu seinem Sohn hatte er ein prima Verhältnis, was nicht schwer war, da Naoki zu ihm aufschaute. Er war erfolgreich, hübsch, selbst in diesem Alter noch(!), was ihn doch ein wenig zermürbte, da er scheinbar nicht das Zeug hatte, richtig männlich rüberzukommen und war hoch angesehen. Der Blauhaarige würde wirklich nicht sagen dass er hübsch war. Er betrachtete sich im Spiegel, welches in Naokis Zimmer hing und musste zugeben, das er doch schon ein wenig Androgyn mit seinen langen Haaren wirkte. Aber das war doch noch lange kein Grund um von jeder Ecke getuschelte Worte von wildfremden Leuten zu hören? „Ist das eine Frau?“ „Ne, ein Mann!“ „Aber schau doch wie hübsch er ist“, irgendwie war das zum heulen für ihn, aber er hatte sich schon längst damit abgefunden. Plötzlich stürmte sein Sohn wieder in sein Zimmer und hielt es nicht nötig irgendwas zu ihm zu sagen, sondern zog sich einfach aus, warf seine Klamotten einfach auf dem Boden, ehe er sich seinem Schrank widmete und alle seine Sachen wie wild durch sein Zimmer schleuderte! „Paps! Ich kann meine Schuluniform nicht finden!!! Warum kann ich sie nicht finden?! Wo ist sie?!“, OMG, sein Sohn war so dermaßen Planlos das es schon wieder süß war. „Ich jedenfalls weiß nicht wo du deinen Kram verstaust“, antwortete er. „Wieso weißt du so was nicht? Meine Güte, bist du ein schlechter Vater, du hast immerhin die Pflicht alles in meinem Zimmer zu durchsuchen!“, grinste er frech. „Ich darf doch sehr bitten. Schließlich ernähre ich dich immer noch und bist mir nicht auf der Straße gelandet, das heißt doch was! Also sei froh, das du mir nicht unter der Brücke verendet bist“, ebenso frech erwiderte sein Vater. „Ja, aber ich dachte eigentlich Väter würden mit der Pubertät des Kindes in ihrer Privatsphäre rumschnüffeln wollen und all diese Sachen machen, was nervige Väter eben machen“, er kramte immer noch weiter und seine Dunkelblauen Haare schimmerten wie die Nacht selber, seine rubinroten Augen waren ständig auf suche. Wo verdammt noch mal konnte sich eine Schuluniform schon aufhalten?! „Aber ich will doch gar nicht wissen was du mit Alex in der Freizeit machst“, grinste sein Vater und Naoki drehte seinen Kopf in Rekordgeschwindigkeit zu ihm. „Willst du uns was unterstellen?!“, er zog etwas Blaues hervor und jubelte sogleich triumphierend. „Juhu!! Ich hab sie gefunden!“, mit diesen Worten zog er sich auch an und ging zur Treppen. Die vorherige Diskussion war vergessen. „Ich hoffe, das Frühstück ist schon bereit!“, meinte er enthusiastisch und setzte an runter zu gehen. „Ja, das schon, aber…Naoki pass auf der Treppe auf!“, waren die ermahnenden Worte seines Vater, weil dieser wusste wie es immer endete. >RUMMS!!!<, und schon wieder lag der 16 Jährige auf der Nase. Er rappelte sich auf. Das konnte ihm nichts anhaben. Das passierte ihm immerhin jeden Morgen. Tyson hingegen fasste sich an seinen Kopf. Sein Sohn war einfach unverbesserlich und so tollpatschig das es schon beim hinsehen wehtat! >Noch schlimmer als ich damals!<, ganz klar! Während sein Kind das erste Mahl des noch so frühen Tages hinunterschlang, ging er raus. Er wohnte in einer noblen Gegend. Eigentlich hatte er nicht gedacht, dass er jemals so weit kommen würde, aber er war unumstrittener Star unter den Autoren und die Leser rissen sich um ihn! Ein sehr erfolgreicher Schriftsteller, ohne Zweifel! Er hatte jetzt ausreichend Geld für so einen Lebensstil, denn schließlich lebte er in einer Villa! Das Dojo hatte er seinem Bruder Hiro überlassen. Zusammengefasst war Granger: Reich, gutaussehend und wer diesen Namen trug, konnte sich nur Glücklich schätzen. Er blickte zu seinem Nachbarn. Dieser war auch schon am frühen Morgen wach und grüßte ihn mit einem Kopfnicken. Tyson winkte zurück und näherte sich dem Gebüsch, das die beiden Privatgrundstücke trennten. Der andere schien es ihm gleich zu machen. Die Häuser klebten also so gut wie zusammen. Für manche wäre es unvorteilhaft gewesen, doch nicht für den Blauhaarigen. Sein Nachbar war schließlich sein bester Freund! „Guten Morgen, Kai!“, grinste er. „Hallo, schon so früh am morgen bei bester Laune? Und äh, sag mal, war es Naoki der geschrien hat?“, wissend lächelte er. Wer wenn nicht der Sohn Tysons hätte so eine beeindruckende Stimme. Gefragter nickte doch nur mit einem Gesichtsausdruck, als würde er ein schlechtes Buch lesen und es gleich in die Ecke verbannen. Kai lachte ein bisschen. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es jemand schafft noch chaotischer zu sein als du! Aber das scheint in der Familie zu liegen!“, der Kleinere schmollte. „Jetzt wirst du gemein“, meinte er und schaute weg. „Ach was, komm schon, war doch nur Spaß“, und ganz recht, sein bester Freund war Kai! Dieser war seit den Jahren zwar immer noch leicht unterkühlt, aber immerhin nicht mehr so stark wie anfangs. Was die Zeit doch alles bewirken konnte…Tyson erinnerte sich so gerne an die alten Tage zurück. Wirklich ganz am Anfang konnten die beiden sich nicht leiden, doch das legte sich auch mit der lieben Zeit und sie wurden Freunde. Beide wurden relativ früh Eltern. Selbst ihre beiden Frauen waren eng miteinander befreundet gewesen, doch es war wie ein Schlag ins Gesicht, als die beiden Freunde von ihrem Tode erfuhren. Sie waren auf dem Weg nach Hause und waren im selben Auto. Doch ein Unfall hinderte daran das sie jemals ankamen. Sie waren auf der Stelle tot, hieß es. Tyson hatte getrauert, aber nicht geweint. Sie hatte ihm viel bedeutet, aber Liebe war es nicht. Als sie damals schwanger wurde, hatte er sie geheiratet, mehr nicht. Bei Kai dürfte es ähnlich gewesen sein, aber er wusste es nicht genau. Hinter Kai konnte er einen Jungen voller Energie rauslaufen sehen. „Ist Naoki schon da?!“, fragte dieser auch gleich dessen Vater freudenstrahlend. „Nun ja, er müsste eigentlich bald auftauchen. Wie lange kann man für sein Frühstück schon brauchen?“, die beiden Hiwataris warfen sich unschlüssige Blicke zu, wo sie doch wussten, das es bei den Granger lange dauern konnte, wenn es ums Essen ging! „Alexander? Wie bist du angezogen?!“, Kai besah sich seinen Sohn von Kopf bis Fuß an. Sein Hemd hing aus der Hose heraus, anstatt es eigentlich IN der Hose sein sollte. „Äh…ja“, meinte dieser nur und steckte sein Hemd rein, richtete sich noch einmal den Kragen und lächelte. Kai war wohl eher ein strenger Vater, jedenfalls hatte Alex viel Respekt vor ihm. Er war ein groß gewachsener Junger man, der seinem Vater äußerst ähnlich sah. Nur die Haare waren nicht so struppig, wie die von Kai damals und länger waren sie auch, weshalb sie doch eher glatt waren. Seine Augen waren dunkelblau. Er hatte drei Ohrringe auf der linken Seite und so Wahr, auch ein Zungenpiercing. Kai war damals nicht begeister über seine Aktion gewesen, machte ihm jedoch keine große Szene. „Ich geh ihn einfach holen!“, meinte er nun und rannte in das andere Haus hinein. Zunächst war es still, dann ein klappern, dann krach, dann stürmten die Beiden auch schon wieder raus und winkten ihren Vätern zu. „Wir gehen jetzt!“ Die Väter lächelten nur. Die beiden waren einfach unzertrennlich gewesen! „Man Naoki! Weißt du eigentlich wie spät wir dran sind?“, fragte der Sohn aus der Hiwatari Familie, während er an seiner Seite mitlief. „Tut mir wirklich leid, ich hab einfach verschlafen!“, entschuldigte er sich schuldbewusst. „Hat man gehört“, kommentierte dieser bloß. Der Jüngere wurde leicht rot. „Sorry! Aber das können wir noch schaffen!“, meinte er motiviert. „Du meinst, in 30 Sekunden drinnen zu sein? Das könnte spannend werden!“, grinste Alex und lief noch schneller. Von weitem war aber schon zu erkennen, das sie das Tor schon zumachen wollten. Er schaute seinen besten Freund an und beide nickten. Sie sprangen auf den Zaun, dann hinunter. „Ey!!“, hörten sie noch jemanden rufen. Die Sprösslinge aber grinsten einander nur an. „Ich hätte wetten sollen, dass wir das schaffen“, meinte Naoki nur, als sie auch nur in die Klasse hechelten. „Wieso machst du dir eigentlich nicht lieber stattdessen Gedanken darüber, wie du rechtzeitig aufstehen könntest? Oder wie wir es schaffen jetzt noch unbemerkt in die Klasse zu kommen“, meinte der Graublauhaarige, der wirklich nicht scharf auf ne Strafpredigt hatte. „Die erste Stunde ist Biologie und du kennst sie doch. Die wird uns bestrafen wenn wir erst jetzt ankommen!“, sie blieben vor der Tür stehen und Naoki hörte seinen besten Freund aufstöhnen. „Ich kann sie einfach nicht ab! Die Alte sollte in Rente gehen“, kicherte Alex und prompt wurde die Tür aufgemacht. Eine äußerst gefährlich aussehende, schon etwas ältere Frau baute sich vor ihnen auf. „Mister Hiwatari! Mister Granger! Dürfte ich die Güte haben, zu erfahren wo Sie so lange gesteckt haben?! Sie kommen mit einer beachtlichen Verspätung, die ihren Noten bestimmt nicht gut tun werden!“, predigte sie auch sogleich mit einer lauten Stimme los, die sich wohl ihrem verärgerten Gesichtsausdruck anpasste. „Na hören Sie mal! Wir bezahlen immerhin dafür, dass wir auf diese Schule gehen!“, motzte Alex zurück und die für ihn vermeintlich alte Frau wurde noch wütender. „Mister Hiwatari, ich würde ihre Zunge hüten! Immerhin sind sie auf einer renovierten Privatschule, die hier nicht jeden hineinlassen! Seien sie nicht immer so vorlaut, sie brauchen wirklich nicht noch einen Eintrag, nach den letzten 23 allein in diesem Monat!“, fauchte sie schon mehr. Oh ja, das war eine Standpauke, die es sich gewaschen hat. Aber wenn sie Glück hatten, würde die Alte so lange weiter labern, bis es läutete, was die beiden Freunde stark hofften. „Aber bitte! Wir waren doch nicht so spät, oder?“, fragte Naoki freundlich. Er war anders als Alex, der ungestüm war und eine große Klappe besaß, jedoch alles so zielsicher machte, bedacht sprach, wenn er wollte und sich auch sehr erwachsen benahm, wenn es die Situation erlaubte. Der Blauschopf hingegen war von den beiden der ruhigere, der allerdings sehr tollpatschig war, manchmal sehr unbeholfen wirkte, jedoch nicht dumm war, sondern nur mit dem Alltäglichen nicht zurecht kam und er war es auch, der besser kochte(*gg*), während Alex der war, der auf ihn acht gab. „Ganze Zehn Minuten!“, keifte sie und blickte wieder zu den älteren Jungen. „Ihnen würde es gut tun, wenn Sie sich ein Stück von Mister Granger abschneiden würden!“, tadelte sie. „Mein Gott, zehn Minuten sind doch kein Weltuntergang!!“, schrie er aber zurück und seine Klassenkameraden hinter der Lehrerin, die das ganze Szenario mit angesehen hatten, kicherten leise. Keiner wollte den Zorn dieser Person auf sich ziehen, aber trotz argem verkneifen konnten sie nicht anders. Insgeheim waren sie froh, dass nun jemand gerade stehen musste für diese eine Stunde, denn diese Lehrerin nahm sich jede Unterrichtsstunde jemand anderen, um ihn richtig fertig machen zu können. Zudem mussten sie auch nicht lernen. Die erste Stunde war perfekt! Für sie! Aber für Alex sah es nicht gut aus…vor allem deshalb nicht, weil er immer noch weiter sprach und sich nichts gefallen lassen wollte. „Und warum um Himmels Willen sollte ich mir ein Stück von Naoki abschneiden?! Bin ich Kannibale?! Sie sollte nicht immer von sich auf andere schließen!“ „NACHSITZEN!!“, schrie die Alte und schnaufte genervt. „Sie glauben doch nicht das ich das machen werde, was Sie mir sagen?!“, war sein Protest. Normalerweise war Alex nicht ganz so aufmüpfig, aber diese Lehrerin hatte ihn auf dem Kicker, das wusste er ganz genau. Vor allem weil sie ihm immer eine Note schlechter gab, die er eigentlich verdiente! Aber ein Hiwatari hatte makellose Noten! Sie hatte ihm sein Notendurchschnitt letzten Halbjahreszeugnis versaut, weil sie als Einzige(!!) es gewagt hatte, ihm eine 2 zu geben und das nicht mal begründet! Außerdem konnte er sie noch nie ausstehen, von daher war es auch egal. Vermasselt war ja auch eigentlich schon alles. „Oh doch, Mister Hiwatari, das werden Sie!“, sie schien sich ihrer Sache sicher zu sein. „Dafür werde ich persönlich sorgen!“, doch Angesprochener rollte bloß mit den Augen und wurde mit einem tadelnden Blick von Naoki bestraft. „Nein, werde ich nicht!“, schrie er zurück wie ein verzogener Bengel. „Zum Direktor, aber marsch!“, sie zeigte in eine Richtung und wirkte ziemlich verkrampft. „Und außerdem haben Sie sich den 24. Eintrag eingehandelt. Es tut mir ja Leid, wenn Sie so unvernünftig sind!“ „Pah!! Ihnen tuts doch keineswegs Leid, Sie mörderische, alte HEXE!!“, meinte er und schnappte sich die Hand seines besten Freundes, nur um ihr den Rücken zu zukehren und in Richtung des Büros des Direktors zu wandern. „Halt, einen Moment mal!“, sprach die „Hexe“ und Alex lugte noch einmal nach hinten. „Wer hat Ihnen gesagt, dass Mister Granger mitgehen soll?“, fragte sie und schaute ihren Schüler streng an. „Er bleibt natürlich hier! Schließlich ist er kein so unmöglicher junger Mann, wie sie es sind, wo ich nur sagen kann, Gott sei Dank!“, meinte sie. „Er kommt mit mir mit!“, er funkelte sie wütend an und sie schreckte ein Schritt zurück. So hatte sie ihn noch nie gesehen. „Ich lasse mich nicht von Naoki trennen, kapiert?! Wir machen alles zusammen, dann können wir ja wohl auch zusammen zum Direktor gehen!!“, schrie er und ging einfach, zog seinen Freund, der ihn mit Sorge bedachte, mit. „Alex…“, ertönte die vorwurfsvolle Stimme seines Freundes und er senkte nur den Kopf. „Ja, ich weiß was du sagen willst“, meinte er sanft. „Aber ich kann sie nicht ausstehen!“, verteidigte er sich. „Man Alex! So bist du doch normalerweise nicht. Warum kannst du dich in ihrer Gegenwart einfach nicht zusammenreißen? Dann würde sie dich auch in Ruhe lassen. Immerhin sind alle deine Einträge von ihr! Du warst zu hart!“, meinte Naoki und sein bester Freund blieb stehen. „Ich war sicherlich nicht zu hart zu ihr gewesen“, sagte er nur ernüchternd. „Immerhin hat sie mich angeschrien“ Naoki seufzte. „Das meinte ich doch gar nicht. Ich meinte eher, wie du sie angeschaut hast, hat sie ziemlich erschreckt!“ „Ich werde mich nicht von dir trennen lassen, schon erst recht nicht von ihr! Oder hast du etwa gehofft, das sie es schaffen würde?“, Alex schaute ihn komisch an. Es war eine Mischung aus Beleidigung und etwas Undefinierbares. Naoki schüttelte wild seinen Kopf, um seine Meinung Ausdruck zu verleihen. „Nein! Nein, wie kommst du darauf?!“, fragte dieser hektisch und schaute seinen Freund mitleidig an. „Ich dachte ja nur, dass du vielleicht nicht mehr mit mir zusammen sein willst? Schließlich hängen wir wirklich so gut wie Tag und Nacht beieinander. Wäre kein Wunder, wenn du das satt haben würdest“, sprach er ruhig, dennoch leicht traurig. Naoki umarmte seinen Freund hastig, schon fast so, als wollte er ihn überfallen. „Wie kommst du bloß auf so etwas? Wir sind schon seit unserer Kindheit zusammen, du kennst mich seit meiner Geburt!“, protestierte er lautstark und ein Glück das nun Unterricht war, diese Szene war doch schon etwas peinlich, doch Alex lächelte nur. Auch wenn er nicht direkt geantwortet hatte, so musste der Hiwatari Sprössling einfach glücklich sein, denn er wusste, was der Kleinere sagen wollte! Er drückte seinen Sandkastenfreund sanft gegen eine Wand und grinste schelmisch. „Ich kann auch nie genug von dir bekommen, Naoki“, flüsterte er in sein Ohr und der Jüngere wurde leicht rot. „Was soll das denn nun schon wieder?“, fragte er verlegen. Also wirklich, manchmal hatte Alex einfach nur einen komischen Humor. „Gar nichts“, antwortete sein Gegenüber, der so dicht an ihm stand, als könnte man hier schon etwas verwerfliches Denken. Der Graublauhaarige tat aber auch nicht wirklich zur Besserung der Situation bei, dieser fing nun an, an den Ohr des anderen zu knabbern. Kein Wunder also, wenn hier manche Schüler sie schon komischen ankuckten, denn sein Freund war niemand von der schüchternen Sorte und machte seine komischen „Späße“ auch im Unterricht, oder mitten im Flur, wie jetzt, wo aber Pause war und sich alle Schüler hier versammelten. Naoki zuckte leicht, merkte Alex. Er grinste. Der Blauschopf war am Ohr ja auch besonders empfindlich gewesen und das wusste er! „Sollten wir nicht zum Direktor?“, fragte der Kleinere, der die Situation irgendwie komisch findet. Wann hatte es eigentlich angefangen mit Alex komischen Aussetzern? Er hatte keine Ahnung, aber das erste Mal das er so etwas in der Richtung bemerkte, da waren sie gerade mal erst 12! „Sollten wir denn?“, war die schelmische Gegenfrage. „Ja?“, hörte sich aber nicht besonders überzeugend an. Der Hiwatari hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und löste sich von ihm. Er streckte dem anderen die Hand aus. „Komm!“, lächelnd nahm Besagter seine Hand auch entgegen und lachte. ~~~~ „Also, ich muss schon sagen, diese Freundschaft ist einfach bewundernswert!“, meinte Kai und seufzte, während er an seinem Kaffe rumrührte. Tyson jedoch setzte sich erst mit einer Tasse Tee dazu. Sie hatten beschlossen gemeinsam zu Frühstücken…wieder einmal…eigentlich machten sie das jeden Tag so! „Unsere Kinder verstehen sich jedenfalls viel besser, als wir damals!“, lachte der Gastgeber und schaute auf Kai. Wie jeden Morgen war der übliche Gesprächsstoff ihre Kinder gewesen! „Na ja, ich meine eher ob das vielleicht nicht nur so, ähm, einfache Freundschaft ist?“, fragte Kai seine Befürchtungen aussprechend. Er kannte seinen Sohn sehr gut und sein enormes Interesse an den Anderen war sogar für Blinde sichtbar! Allerdings musste er auch bedenken, dass sie sich seit ihrer Kindheit her kannten und so eine Beziehung vielleicht gar nicht unüblich war, wenn man miteinander aufwuchs? Tyson blickte ihn jedoch nur verständnislos an. „Ich weiß, nicht was du meinst“, antwortete er wahrheitsgemäß. Das war ja klar gewesen. Kai musste sich zusammenreißen seinen Kopf nicht gegen die Tischplatte zu schlagen. Es war für jedermann sichtbar, für jedermann! Nur für die Granger, die es betrafen selber nicht. „Ich meinte, ob sie nicht nur Freunde sind?!“, sprach er nun etwas lauter und war ein bisschen genervt, wie er zugeben musste. „Was sollen sie denn dann sonst sein?“, der Blauhaarige schaute ihn wie ein kleiner unschuldiger Junge an. Von der Naivität her, war Tyson nicht sehr viel gereift, musste er unschwer erkennen. Der Ältere hatte schon oft versucht dieses Thema anzuschneiden, es blieb aber erfolglos. Er gab es auf. „Vergiss es einfach“, sagte er und der andere zuckte einfach nur mit seinen Schultern. Hätten ihre Kinder etwas miteinander, so war sich Kai sicher, hätte er das schon längst herausbekommen. Aber sein Sohn war ja auch nicht gerade zimperlich im Umgang seiner Privatsphäre gewesen, jedenfalls nicht vor ihm, seinem Vater. Und das sein Sohn eher chaotisch war, wurde ihm immer bewusst, wenn er um die Ecke lugte und das Zimmer seines Kleinen erblickte. Es lagen zwar keine Klamotten herum, aber dafür Bücher, Unmengen von Büchern, die wirklich an jeder Ecke herausquollen. Alex war immer sehr bemüht sein Zimmer in Ordnung zu halten, das wusste er, aber mit der Zeit wurde das immer Mühsamer für ihn, verständlich, wer konnte es ihm verübeln, wenn er seine 8 Stunden Telefonat mit seinem besten Freund brauchte?! >Die sind Nachbarn<, dachte Kai entnervt. Warum um Gottes willen trafen sie sich nicht einfach? DRAUSSEN! Wie es sich für beste Freunde gehörte, wenn man schon die Gelegenheit dazu hatte. Aber nein, nein! Sie mussten sich ja um ihre Hausaufgaben kümmern, für die sie 5 Stunden miteinander übers Telefon brauchten, dann wollten sie essen, aber war das ein Grund aufzulegen? NEIN! Natürlich nicht! Zudem chatten sie noch im Internet auch noch miteinander! Das war zum Verzweifeln, die waren einfach unzertrennlich gewesen. Aufgelegt hatten sie meistens nur dann, wenn sie duschen gingen, aber manchmal konnte Kai seinen Sohn selbst im Bad telefonieren hören!! Und dann war da natürlich noch das alltägliche Ritual sich gute Nacht zu wünschen. Warum schrie er nicht einfach aus dem Fenster?! Das würde es auch tun! „Freu dich doch für die Beiden, das sie so gut miteinander auskommen“, meinte Tyson nur und lächelte, eher er an seinem Tee nippte. „Miteinander auskommen ist ja gar kein Ausdruck mehr“, murrte Kai nur leicht genervt. „Was?“ „Nichts“ Der Blauhaarige schaute ihn nur verwirrt an, ehe er abermals lächelte. „Freust du dich schon aufs Treffen heute?“, fragte er mit dem Themenwechsel. Der andere grinste nur. „Oh ja, das wird sicherlich lustig, die Haufen Idioten wiederzusehen“, antwortete er sarkastisch. „Du wirst schon wieder fies“, Tyson erwiderte sein Grinsen. „Ich meine ja nur, dass nicht bloß Ray, Max, Kenny und Hilary kommen, sonder auch die anderen Teams von damals! Das ist doch nicht zum aushalten!“, meckerte er. Was Menschen betraf, so hatte sich Kai bloß wenig geändert. „Warum freust du dich nicht einfach? Tala und Bryan kommen auch mit ihren Sprösslingen! Das gibt doch gute Gelegenheit sich unsere Kinder vorzustellen. Außerdem kommen gar nicht so viele. Robert, Jonny, Oliver, Enrico, die White Tigers und noch ein paar“, begann der Blauhaarige aufzuzählen. „Aber Tyson!“, Kai hörte sich wehleidig an. „Ist ja nicht so als wären sie die Einzigen die mit ihren Kindern kommen! ALLE kommen mit ihren Kindern, und darauf hab ich echt keine Lust!“ „Du musst sie ja auch nicht kennen lernen, sondern Alex“, sagte er daraufhin. „Eben, glaubst du, ich will meinem Sohn das antun?“, fragte er genervt, aber ernst. Außerdem kannte er sein Kind. Er würde die anderen eher prügeln, als sich mit ihnen anzufreunden. „Ich hätte ihn niemals zum Kampfsport schicken sollen“, seufzte er. „Ich hab gehört Rays Sohn ist auch ein sehr guter Kämpfer“, kommentierte der Jüngere nun. „Ja herrlich!“, meinte Kai sarkastisch. „Dann werden sie erst recht nicht drum herum kommen, sich messen zu wollen“, er konnte das ganze schon vor sich sehen, wie Alex alles Zertrümmerte und ein Haufen Krach Veranstaltete. „Naoki besucht doch auch den gleichen Kurs“, sagte Tyson sachlich. „Und sie haben sich auch noch nie geprügelt“ Kai schaute ihn bloß aus halb geöffneten Augen aus an. „Hast du schon jemals erlebt, dass Alex Hand an Naoki legen wollte? Sie wollten nicht einmal im Wettkampf gegeneinander kämpfen!“, die Beiden könnten sich niemals etwas antun, niemals. „Nun ja…Da waren wir etwas anders, oder?“, grinste der Blauhaarige nun und selbst Kai konnte um einen kleinen Grinsen nicht drum rum kommen. „Wir waren ja auch noch nicht so fette Freunde wie unsere Kinder. Wenn ich bloß daran denke“, er schüttelte sich. „Das wäre ja der totale Albtraum gewesen“, für ihn wäre das erddrückend gewesen. Er war früher immerhin ein Einzelgänger wie es im Buche stand, obwohl er wusste, das er das jetzt auch noch war, aber eben nicht mehr so abweisend wie er es früher in den Teenager Jahren war. Doch Tyson straffte ihn nur mit einem missbilligenden Blick. „Oh, entschuldige viel Mals, dass ich so ein Albtraum für dich bin!!“, keifte dieser sauer und schaute weg. „Wa…was?!“, Kai verstand nicht was der andere auf einmal hatte. „Muss echt schlimm sein, mit mir befreundet zu sein“, gab er beleidigend dazu. „A…aber so hatte ich das doch gar nicht gemeint!“, der Hiwatari versuchte zu retten, was noch zu retten war und wenn er das so sagen durfte, er hielt es einfach nicht aus, wenn Tyson auf ihn beleidigt war. Er war wie ein sturer, kleiner Junge der dann kein Wort mehr mit ihm wechselte. Kai seufzte. Er hatte in den Jahren auch gelernt nachzugeben. Er ergriff die Hand des Jüngeren. „Tut mir leid, aber so war das nicht gemeint“, entschuldigte er sich sanft und der Blauhaarig schielte immer noch leicht verärgert zu seiner Seite. Aber was dann kam, hätte er sich im Traum nicht gedacht. Kai nahm seine Hand und gab ihr einen liebevollen Kuss. Tyson lief knallrot an. So etwas hatte er nie gemacht! „Ah….ähm!“, er war sprachlos. Wieso machte er sowas? Doch Kai lächelte nur sanft. „Verzeihst du mir?“, fragte er spielerisch und sein Gegenüber konnte nicht anders, als zu nicken. „Prima“, sagte er dann und ließ die gefangene Hand fliehen. „Kai?“ „Mh?“ „Du bist manchmal echt seltsam“ ~~~~ Gelangweilt verließ Alex die Direktion, dicht gefolgt von seinem besten Freund. Ihr Direktor war kein übler Mensch und tat, was er jedes Mal machte, wenn ein Schüler zu ihm geschickt wurde. Ihm ins Gewissen reden! „Ach, ignorier sie doch einfach. Das wird schon!“, aber gut das er nicht so wie die anderen hier war. Manche Lehrer waren ja auch nett, aber der Großteil war einfach nur zum kotzen. Dank ihm war die Schule für die beiden heute gelaufen. Sie hatten mit ihm wirklich 7 Stunden lang diskutiert. Natürlich zogen sie es in die Länge, weil sie keine Lust auf Unterricht hatten, aber das es funktionieren würde, damit hätten sie nicht gerechnet. Naoki seufzte. „Und jetzt steht uns noch was bevor!“, meinte er irgendwie entnervt. „Oh man, ich hab keine Lust!“, quengelte der Graublauhaarige. „Aber unsere Väter haben gesagt, dass wir kommen sollen!“, sagte der Jüngere. „Du würdest deinen Vater doch am liebsten heiraten“, er rollte mit den Augen und der Kleinere wurde leicht rot. „Du bist so ein Idi!“, frech zeigte er ihm die Zunge, doch der Ältere lächelte nur. „Wenn uns keine Wahl bleibt, dann Augen zu und durch! Und hoffen wir, das wir überleben!“, sagte er pessimistisch und blickte den anderen an. Doch dieser grinste nur, während sie sich langsam auf dem Weg machten und das Grundstück der Schule verließen. „Vielleicht finden wir ja auch neue Freunde“, Naoki versuchte das Gute an der ganzen Sache zu sehen, aber der andere blockte ab. „Ich brauche keine neuen Freunde! Ich brache nur dich“, meinte er als wäre das das normalste von der Welt. „Mh, ja, mir geht’s genauso, aber vielleicht ergibt sich ja doch was“, sagte er daraufhin und scheint wirklich so, als wäre so eine Unterhaltung normal für sie! Sie bogen um eine Ecke. „In ein Restaurant, oder?“, fragte Alex zur Sicherheit noch mal nach. „Ja“, antwortete Naoki nur knapp, da sie sich direkt davor befanden. >Ich hoffe mal, das ist ein großes Restaurant<, ergeben seufzte der Kleine und sie betraten das Gebäude. Alex überflog den Raum mit seinen Augen und konnte schnell Tyson erkennen, der ihnen zu sich winkte. Er saß an einen großen Tisch mit seinen Freunden, die Naoki noch nie im Leben gesehen hatte. >So viele Leute<, Alex grummelte. „Eure Söhne sehen euch wirklich ähnlich“, lachte ein Schwarzhaariger und nippte an seinem Getränk. „Dein Sohn sieht dir auch ähnlich Ray…“, meinte Kai nur. „Aber sie sehen wenigstens nicht so aus, als wären sie mir wie aus dem Gesicht geschnitten“, grinste er nun weiter. „Also, das sind Naoki und Alexander“, stellte Tyson sie vor und einige winkten ihnen zu. „Ihr könnt euch zu den anderen Kindern von uns setzen“, sprach Max freundlich. „Nein danke“, meinte Alex jedoch nur rau, aber nicht unfreundlich. „Wir setzen uns an einen extra Tisch, trotzdem danke!“, damit machte er kehrt und setzte sich an einen nahe liegenden Tisch, der frei war und war darauf bedacht, Naoki auch ja mitzuziehen. „Ei, ei, ei!“, meinte Ray nur und Max schaute etwas unbeholfen. „Dein Sohn ist dir wirklich ziemlich ähnlich, Kai“, kicherte Mariah. „Was habt ihr denn erwartet“, knurrte er hervor. „Wie auch immer“, meinte Oliver nur. „Und du Tyson, du bist wirklich Schriftsteller?“, fragte der Grünhaarige ungläubig. Hilary lachte nur. „Ja, das wundert mich auch! Man bedenke doch einmal das der liebe Tyson früher niemals ein Buch in die Hand genommen hatte“ „Hey! Wir werden hier nicht persönlich, klar?“, fragte der Blauhaarige bloß sachlich. „Hör mal, Vater“, kam es auf einmal von der Seite. Ein groß gewachsener junge Mann mit blass lila Haaren lächelte freundlich. „Yuriy möchte nicht bei den anderen sitzen“, begann er. „Und warum möchte er das nicht?“, Tala schaute seinen Sohn hinter seinem Freund an. „Weil mich dieser Gott verdammter Chinese an gräbt! Ich will mich ja nur wegsetzen, damit ich ihm sein erbärmliches Leben nicht nehme!“, meinte dessen Sohn und wirkte schon wie ein Furie. Tala wusste nicht was Rays Sohn getan haben sollte, aber er ging eindeutig zu weit! Ohne Grund würde Yuriy nicht so einen Aufstand machen. „Also gut, geh doch einfach zu Naoki und Alex. Aber den zweiten würde ich so weit es geht in Ruhe lassen und fasst auf gar keinen Fall Naoki an!“, warnte Kai und der Blasslilahaarige warf nur ein Arm um die Schulter seines Freundes. „Keine Sorge, werden wir schon nicht“, grinste er und nickte freundlich. Sofort drehte sich Kai um und wand sich Tala und Bryan zu. „Sag mal…Eure Kids…sind die etwa…“, er sprach nicht zu Ende, wollte aber eine Bestätigung. „Du bist wirklich gut, Kai. Fragt sich nur, woher du so was weißt. Aber ja, die beiden sind zusammen und schwul!“, meinte der Rothaarige ruhig und alle an dem Tisch sahen ihn seltsam an. „Was denn?“, warf er in die Runde. „Ist keins eurer Kinder Homosexuell?“, fragte er, als wollte er sich verteidigen. „Doch, meiner. Hast du ja gehört“, grinste Ray. Indes stellten sich die Sprösslinge von Tala und Bryan vor, jedoch war Alex nicht gerade begeistert darüber. „Warum habt ihr euch hergesetzt?!“, wollte er barsch wissen. „Wir wollten euch wirklich nicht stören, aber da hat ein Typ meinen Freund belästigt“, meinte er und lächelte wie gewohnt weiter. „Und ach ja, ich bin Luce und das hier ist Yuriy“, stellte er sich vor. „Dein Kumpel ist aber still“, bemerkte Naoki bloß, doch der Rothaarige lächelte ihm zu. „Ja, der Typ hat ihn ziemlich genervt und jetzt muss er sich erst mal wieder sammeln“, Luce lachte und hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Wange. Naoki wurde leicht rot, als er das mit angesehen hatte. Nicht, dass er und Alex das nicht machen würden, aber andere dabei so zu sehen treibt einem doch die Schamesröte ins Gesicht, jetzt wusste er wie sich die anderen immer dabei gefühlt hatten. >Das sieht irgendwie…schwul aus<, dachte er sich verhalten und errötete noch mehr. Daran hatte er noch nie gedacht! Aber eigentlich war es ihm ja auch egal wie sie rüberkamen. Aber die beiden benahmen sich komisch, wie er fand. Sie hielten schon die ganze Zeit Händchen! Nicht, dass er und Alex das nicht machen würden…aber nicht die ganze Zeit und wie Luce sich diesem Yuriy gegenüber benahm war auch seltsam. Ein schwarzhaariger, ziemlich gutaussehender junger Mann schlenderte auf die kleine Gruppe zu. Er lehnte sich an den Tisch. Yuriy zog seine Augenbraue zusammen und wirkte sehr verärgert. „Hey, tut mir echt leid das von vorhin, aber ich hab ja nicht gewusst, das du gleich so dermaßen ausrastest“, er machte ein schuldbewusstes Gesicht und bettelte auch per Augenkontakt um Verzeihung. Doch der Rothaarige stand Wutentbrannt auf und schrie das ganze Lokal zusammen. „Du hast das nicht gewusst?! DU HAST MICH BEGRABSCHT, DU PERVRSLING!!!“, alle Kunden drehten sich nach ihnen um. Selbst Alex und Naoki blieben die Spucke weg. „Arg, hey, sei doch nicht so laut“, beschwichtigte er und fuchtelte mit seinen Händen herum. „Warum? Ist es dir etwa peinlich, das du mich sexuell Belästigt hast?!“, schrie er weiter und der Schwarzhaarige sah keinen anderen Ausweg mehr. Er zog den aufsässigen Russen an ihn heran und hielt ihm den Mund zu, nur um ihn dann aufzuheben und ihn aus der Tür zu tragen. „Hey!!“, schrie Luce ihnen nach und folgte den beiden sofort, auch Alex und Naoki taten dies. Draußen stellte er den Kleinen wieder ab und kassierte eine saftige Ohrfeige. „Du schlägst mich?“, war das einzige was der Entführer sagte. „Weil du es verdient hast!“, war die Antwort. „Man…“, begann er und auch die anderen Drei hatten nun hier her gefunden. „Du bist so was von hot!“, grinste der Schwarzhaarige anzüglich und am liebsten hätte Yuriy ihn genau in diesem Moment umgebracht. „Ohrfeige sind was für Schwuchteln, warum kämpft ihr nicht wie echte Männer?“, fragte Alex gelangweilt. „Weil wir schwul sind?! Hallo?!“, war die überraschende Antwort von dem Schwarzhaarigen. „Was?!“, stieß Naoki geschockt aus. „Sag bloß, das hast du nicht bemerkt?“, fragte Luce von seiner Seite und der Gefragte schüttelte bloß den Kopf. Der Sohn Bryans musste leicht grinsen, wand sich aber schnell wieder dem Schwarzhaarigen zu. „Es wäre schön zu wissen, wie der Typ heißt, der meinen Geliebten anmacht“, meinte er nur und schaute den Rivalen an. Alex wusste nicht wirklich, was er dazu sagen sollte und auch Naoki nicht. „Ich bin Ren“, grinste der Chinese bloß. Doch Luce schüttelte nur seufzend seinen Kopf. „Oh nein, werden wir hier jetzt sämtliche Klischees erfüllen oder wie?“ Der Schwarzhaarige schaute ihn verärgert an. „Du bist ziemlich ungehobelt“ „Ungehobelt? Du hast schließlich meinen Freund begrabscht. Und meinen Freund entführt. Also, wer ist noch mal ungehobelt von uns beiden?“, die Hände hatte er lässig in den Hosentaschen gesteckt, als er ganz cool wenigen Stufen der Treppe runterging und sich an der Seite Yuriys sicher war. Dieser kuschelte sich an seinen Geliebten. „Hey, hast du zufällig Lust zu kämpfen?“, fragte Ren und fuhr sich mit der Hand angeberisch durch sein kurzes Haar. >Dich mache ich alle< „Aber gerne“, antwortete der Rothaarige. >Dir polier ich deine vorlaute Fresse< „Hä?“ >SO war das jetzt aber nicht gemeint<, dachte sich der Chinese. ~~~~ „Ich hoffe, die streiten sich jetzt nicht“, seufzte Tyson und versuchte aus dem Fenster zu blicken, was herzlich wenig half. „Und wenn schon, unsere Kinder können sich verteidigen“, meinte Kai nur schulterzuckend. „Ja, aber die anderen beiden?“, fragte der Blauhaarige besorgt. „Um unsere Jungs brauchst du dir keine Sorgen zu machen, die haben alle Kampfunterricht bekommen“, meinte Tala ruhig und grinste. „Warum bildet ihr alle eure Kinder denn bitteschön in Kampfsport aus?!“, fragte Mariah. Für sie war das unbegreiflich. Bei Ray oder Lee, der allerdings nicht hier war, konnte sie das noch verstehen, aber war das ein neuer Modetrend? Wie bilde ich mein Kind am besten zu einer Kampfmaschine aus? „Weil sie sich verteidigen sollen“, meinte Bryan nur kühl. „Stimmt“, mischte sich Kain mit ein und kassierte einen tödlichen Blick von Kai. Er hatte den anderen noch nie leiden können. Wie der sich immer so penetrant an Tyson rangeschmissen hatte, war einfach ekelhaft und er hätte ihn dafür immer fast verprügelt. Aber das war damals, vielleicht war er jetzt ja anders. Immerhin war er ja verheiratet. „Sie bladen nicht“, meinte er weiter und hörte nicht auf. „Und gerade weil es unsere Kinder sind, leben sie einerseits sehr gefährlich. Besonders die der Bladebreakers“, den Blick den Kai ihm geschenkt hatte, hatte er wahrscheinlich übersehen, denn er hatte seine Augen geschlossen. „Was denn, glaubt ihr etwa Boris würde wieder angreifen?“, fragte Robert zweifelnd. „Das nicht unbedingt, aber wir wollen auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen“, meinte Tyson und Kain grinste, öffnete seine Augen und sah ihn an. „Und wenn ich sagen dürfte, mein Süßer, du siehst heute einfach nur bezaubernd aus“, der Blauhaarige errötete leicht, während Kai die Weißglut trieb. Er schlug mit voller Wucht auf den Tisch und alle Beteiligten erschraken zutiefst. „Du hast sie wohl nicht mehr alle, wie kannst du so was einfach sagen?!“, fragte der Russe verärgert. Das was Kain machte war einfach nur anmaßend. „Stimmt es denn nicht?!“, schrie Kain zurück. „Er sieht heute doch verdammt gut aus“ „So sieht er immer aus!!“, meinte Kai nur. „Ich seh ihn aber nicht jeden Tag, du Volltrottel!“ Wütend erhob sich der Ältere. „Wie war das?!“, nun stand auch Kain auf. „Du hast mich schon verstanden!“ „Jungs, bitte! Wir sind alle reife, erwachsene Menschen!“, meinte Tyson, der auch sein Wort erhob und die beiden beschwichtigen wollte. >KLIRR!!< „Verdammte Bitch!!“, schrie eine junge Frau aus und funkelte ihren nächsten an. „Du wagst es, mich als Bitch zu bezeichnen?!“, schrie nun auch die andere. „Für was hälst du dich eigentlich? Reicht es dir nicht, das du mir schon den Freund ausgespannt hast?!“, Ray und Mariah waren aufgestanden und gingen zu dem Spektakel hinüber. „Meine Damen, ich darf doch sehr bitten“, meinte der Schwarzhaarige nur, während die Pinkhaarige ihre Tochter beiseite zog. „Was ist hier denn los?“, fragte sie. „Hast du denn nicht selber gehört? Sie hat mich beschimpft!“, auch die anderen waren nun still und schauten denen zu. „Ja, weil du angefangen hast!“, verteidigte sich die andere gekonnt. „Dir hat es wohl nicht gereicht, mir den Freund auszuspannen?!“, giftete sie weiter. „Ruhig!“, sprach ihr Vater. „Ihr beide reißt euch jetzt mal zusammen, schließlich wart ihr bis jetzt auch Freundinnen gewesen“ „Ja, wir WAREN es“ Ray seufzte und schaute Mariah hilfesuchend an. Seufzend erhob sich ein junger Mann von Tisch und schlug sein Buch, das er bis jetzt lesen versucht hatte zu. „Es ist unmöglich sich hier zu konzentrieren, jedesmal schreit irgendwer anderes rum“, meinte dieser bloß und hatte eine beachtliche Ähnlichkeit mit Kain. Er durchquerte den Raum und hatte die Tür als Ziel festgelegt. „Wo willst du hin Takuya?“, fragte Kain seinen Sohn. „Nach draußen, wenn es dir recht ist. Hier ist es mir zu laut“, antwortete er und ging weiter. Sein Vater seufzte. „Mh, wisst ihr, was mir aufgefallen ist?“, fragte Hilary durch die Runde, wartete eine Antwort aber nicht ab. „Alex, Naoki, Takuya, Yuriy und Luce sehen aus wie kleine Miniaturen ihrer Väter“, meinte sie. „Nur Ren ist anders ausgefallen“, sagte sie noch und schaute ihre Freunde an. Doch die meisten zuckten nur mit den Schultern. >Männer< Ren war ja auch einer der besonderen Superlative, denn er erkannte nicht nur mit dem stolzen Alter von 10 Jahren das er schwul war, sondern war überall als ein ziemlicher Playboy bekannt. Allerdings brachte ihm sein Aussehen mehr Mädels, als Jungs, von denen er aber nichts wissen wollte! Indes hatte Takuya die Tür erreicht und ging hinaus. „Was ist denn hier los?“, fragte er und staunte. Keine 20 Meter entfernt waren Ren und Yuriy in Kampfstellung. „Sie wollen jetzt kämpfen“, antwortete Luce etwas genervt. >Dabei hab ich ihm gesagt, er soll sich heute nicht schlagen< „Aha“, meinte der Brillenträger nur und rückte seine Brille zurecht. „Kann man hier auch irgendwo ganz ungestört lesen?“, fragte er dann. Nicht, das er ein kleiner Streber war, aber dieses Buch hätte er eigentlich letzte Woche schon auslesen sollen. Zudem schaute Takuya nicht aus wie ein Streber, denn er sah wirklich gut aus, trotz Brille, die ihm eigentlich stand. „Ähm, ich weiß nicht?“, gab Naoki ratlos dazu. Der Andere seufzte und schaute ihn an. Stockte aber schnell. >Wow…der ist ja…hübsch…< So delle, das war der erste Kapi, ich hoffe, es hat euch gefallen ^^ Schreibt schön kommis, denn ich will gerne wissen, wie ihr sie findet und ob ich weiter schreiben soll! Eure -_Sin_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)