The GazettE - Das Hotelzimmer von -Harlekin- (Besser du betrittst es nicht...) ================================================================================ Kapitel 23: Das Anliegen ------------------------ Fröhlich summend stolziert Aoi durch den Gang. Endlich hat er den Mut gefasst mit den Blonden offen zu reden. Er wird ihm seine Gefühle offenbaren und dann…dann werden sie schon eine Lösung mit Ruki finden. Hätte denn Uruha wirklich mit ihm geschlafen, wenn er keine Gefühle für ihn hätte?? Hätte er ihn denn dann so angesehen…wenn es einfach nur Sex gewesen wäre? Nein. Er hat auch Gefühle für ihn…Das konnte er spüren. Lächelnd muss er noch mal zurückdenken, wie das alles angefangen hatte… Eigentlich…ist es gar nicht so lange her… …und die Frage ist, wie das alles nur passieren konnte. Vielleicht hatte er für den Blonden schon länger Gefühle und hatte es verdrängt…? Oder er hat sich einfach plötzlich verliebt…plötzlich erkannt…wie wichtig ihm Uruha doch ist. Wie sehr er ihn braucht…sein dauerndes selbstverliebtes Blicken in den Spiegel…sein unsinniges übertriebenes Posieren…seine unpassenden Kommentare, die immer so fehl am Platze wirken…nur weil er mal wieder mit seinem Aussehen beschäftigt ist… Sein Dasein…ist unentbehrlich für ihn… Ja. Uruha ist die Person, die zu ihm passt. Er und kein anderer! Endlich sichtet er Uruhas Tür. Klopfklopf! „Kôyô! Zeit zum Aufstehen! Die Anderen warten schon.“ Hibbelig wartet er vor der Tür und tritt von dem einen auf den anderen Fuß. Keine Antwort. Aoi muss belustigt lächeln. Hat ihn die letzte Nacht etwa wirklich so erschöpft? „Na komm, du Schlafmütze! Mach schon auf!“ Ungeduldig klopft er noch einmal an die Tür. Doch…immer noch keine Reaktion. Langsam wird ihm das Ganze unbehaglich…Wieso macht Uruha nicht die Tür auf? Bei dem Lärm den er gemacht hat, müsste der Blonde schon längst aufgewacht sein… Frühestens beim 3. Versuch macht sich Aoi Sorgen. Was ist nur los? Nachdenklich starrt er auf die Türklinge…Das Zimmer ist bestimmt abgesperrt…Versuchen sollte er es jedoch trotzdem. „Hm…?“ Überraschenderweise wird seine Vermutung widerlegt, als sich die Tür öffnen lässt. Nun wird das Unbehagen in Aoi um einiges größer. Der Andere…würde doch nicht vergessen die Tür abzuschließen?? Er schluckt laut und eilt ins dunkle Zimmer, doch das Bett ist leer… Aber was Aoi noch mehr verblüfft, ist die Tatsache, dass das Bett nicht nur leer…sondern unbenutzt ist. Verunsichert zupft er an seiner Hose. Uruha…hatte doch nicht…bei Ruki übernachtet? Traurig und deprimiert zugleich setzt er sich schwach auf das Bett. „Entscheide dich…doch endlich.“ Was ist das nur für ein Spiel…? Seufzend blickt er auf die Zimmerpflanze. Wieso hat Ruki ihn nicht aufgehalten? Wieso hat es Ruki zugelassen, dass Uruha ihm fremdging? Fremdging…mit ihm. Wahrscheinlich wusste er es nicht…und was ist mit jetzt? Wenn Uruha gerade in dem Zimmer des Sängers ist…in dessen Bett schläft…wieso lässt Ruki ihn dann einfach gehen und den Blonden aufwecken…wenn dieser doch gar nicht in seinem eigenen Zimmer ist? Dann schüttelt er wissend den Kopf. Ja…deswegen muss er wohl so seltsam gegrinst haben… Natürlich. Als Rache. Als Rache dafür, dass er mit Uruha in der Besenkammer rumgeknutscht hat…Ruki will ihm so zeigen, dass der Blonde immer noch ihm gehört…Egal was passiert. Uruha gehört nur ihm. Sein Eigentum kann so oft fremdgehen wie es nur will…am Ende wird es so oder so wieder in seinem Bett liegen… Erst jetzt bemerkt er, dass er in Gedanken auf seiner Lippe gekaut hat… Er liebt den Geschmack von Blut. Aber…noch mehr liebt er den Geschmack im Mund, wenn Uruha ihn küsst… Sein ruheloser Blick, der nachdenklich durch die Wohnung wandert, stockt. Ihm ist etwas ins Auge gefallen…dass er vorher noch gar nicht bemerkt hatte. Die halbgeöffnete Badezimmertür und das schwache Licht, das hindurch scheint. Und…auch etwas Weiteres ist ihm vorher gar nicht aufgefallen. Das Tropfen…von Wasser. Es ist ihm nicht aufgefallen…Wieso? War er so sehr in Gedanken gewesen…? „Kôyô??“ Fröstelnd erhebt er sich vom Bett und geht zögerlich zu der angelehnten Tür. Als er das Zimmer betritt, steht sein Geliebter vor dem Spiegel und begutachtet sich darin. Das urtypische Bild…aber…bei seiner Schönheit…ist das auch kein Wunder. Und um seine eh schon herausragende Schönheit immer wieder zu topen, tut er natürlich Dinge, die sie ungemein unterstützt. In diesem Moment wohl das Schminken… „Bist du so sehr mit deinem Aussehen beschäftigt, das du mich gar nicht gehört hast?“ Dieser dreht sich zu ihm um und lächelt ihn fröhlich an. „Suguru!“ Der Schwarzhaarige erwidert sein Lächeln und stürzt sich sofort in seine Arme. Er ist doch nicht bei Ruki…und Aoi kann sich das erleichterte Aufatmen nicht ersparen. Jetzt…jetzt wird er es ihm endlich sagen! Endlich! Das hätte er schon viel früher tun sollen! „Da gibt es etwas was ich dir…schon die ganze Zeit sagen wollte…“ Zuhörend streichelt Uruha ihm sanft über den Kopf, was den Anderen noch mehr beflügelt. „Ich…ich liebe dich, Kôyô.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)