Wenn die Sonne untergeht... von -kira94- ================================================================================ Kapitel 3: Das kleine Mädchen ----------------------------- 3. Kapitel Das kleine Mädchen Immer noch regnete es in Strömen. Nun war es mindestens schon 1 Stunde nach Mitternacht. "Hoffentlich kommt hier niemand tagsüber her!", sagte ich zu mir. Es war hier so öde, man sah nichts außer dichtem Weißgrau und die vielen Tropfen. Die Höhle wurde auch nicht wärmer, sondern eher noch kälter und eine Jacke oder irgend etwas anderes zum darüber ziehen hatte ich auch nicht. Ich fühlte mich schrecklich und es ging mir miserabel. Meine Arme taten mir von dem Fliegen weh und meine Beine vom Laufen. Außerdem hatte ich Hunger. Die Nacht verging und es dämmerte. Meine ganzen Hoffnungen waren zerstört. Denn es regnete immer noch sehr stark. Von dem Anstrengungen der Nacht war ich sehr erschöpft und wurde schnell müde. Dann schlief ich gegen meinen Willen ein. Lange war es Tag und so lang schlief ich tief und fest. Wann es aufgehört hatte so stark zu regnen, weiß ich nicht, aber als ich aufwachte nieselte es nur noch leicht. Nun ging es mir besser und die Nacht brach an. Es wurde immer dunkler und bald lichtete sich der grauweiße Nebel. Ich beschloss, sobald es ganz aufgehört hätte zu regnen, würde ich mich auf den Weg nach Hause machen. Die Stunden vergingen und es war so, als wollte das Wetter mich mit allen Wasser, das es zu bieten hatte, ärgern. Es wurde immer finsterer und der Nebel wurde auch wieder dicker. Dadurch, dass alles nass war, war es in der Höhle eiskalt. Ein warmes Feuer konnte ich nicht machen, denn ich zweifelte sehr daran, da draußen irgendein trockenes Holz zu finden. Ich konnte sowieso nichts anderes tun, also Schloß ich die Augen und hörte den Geräuschen des Waldes zu. Es fühlte sich irgendwie wunderbar an, einfach nur da zu sitzen und nichts zu tun. "So entspannend!", dachte ich glücklich. Ich war allein und niemand war da um mich zu stören oder zu nerven. Das war so erleichternd. Ich vergass meine schlimmen Erlebnisse in meinem Leben und dachte an gar nichts mehr. Ich lehnte einfach nur gegen die Felswand, die auf einmal gar nicht mehr so kalt war und lauschte aufmerksam dem Regen. Lange blieb ich so. Es war einfach zu schön. Hunger hatte ich auch nicht mehr. Doch dann hörte ich wie das Nieseln wieder zu einem starkem Regen anstieg. Da öffnete ich plötzlich meine dunkelblauen Augen. Wie angewurzelt saß ich nun auf dem Boden, ganz hinten in der Höhle und beobachtete voller Aufmerksamkeit und Neugier, was sich vor mir abspielte. In dem dunklen Raum sah man fast gar nichts. Leise stand ich auf und in mir stieg ein wenig Angst auf. Selbst für mich war es schwer etwas zu erkennen. Für das Geschöpf, das sich suchend und voller Angst in der Höhle umblickte, musste es noch schlimmer sein. Ich konnte nicht sehen, was für ein Wesen es war. "Hoffentlich ist es nicht gefährlich!", dachte ich ängstlich. Bis jetzt hatte das Geschöpf mich noch nicht entdeckt und ich überlegte:" Vielleicht ist es ein Vampir, die anderen suchen höchstwahrscheinlich nach mir. Wenn es einer ist, tut er mir nichts. Doch falls nicht..., ich bin zwar nicht die schwächste, aber so stark bin ich auch wieder nicht. Wenn es ein Fabelwesen der Nacht ist, könnte das echt böse enden! Ach Alexis, denk nicht an so was, sonst wirst du noch verrückt. Wird schon nicht so schrecklich sein!" Doch ich zweifelte daran. Es war furchtbar, ich fürchtete mich riesig, die Angst wurde immer größer. Ich war sehr verunsichert und fing an zu zittern, denn ich hatte keinen Fluchtweg. Ich presste mich verzweifelt gegen die Wand, mit der Hoffnung sie würde sich öffnen, damit ich durch sie laufen konnte. Mein Körper bebte und mein Herz schlug so schnell und laut, dass ich es hörte. In diesem Moment betete ich schweigend, dass das Wesen es nicht hörte. Das wäre möglicherweise mein Tod gewesen, doch anscheinend hatte es nichts bemerkt, meine Angst wich ein bisschen zurück. Doch dann vernahm ich leise Schritte, sie hielten genau auf die Felswand zu, an der ich wie gelähmt stand. Ich schwitzte fürchterlich. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, weil ich anders nicht mehr atmen konnte, blickte ich ängstlich in den dichten Nebel, der sich nun auch in der Höhle befand. Der Schatten des Wesens kam immer näher, mein Atem wurde noch schneller. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz sich verkrampfte und gleich danach stehen bleiben würde. Die Angst machte mich wahnsinnig. Ich dachte verzweifelt, weil ich mich fürchtete es auszusprechen:"Bitte bleib' stehen! Bitte!!" Nichts geschah, bald würde das furchtbare Geschöpf mich erreicht haben. Tränen der Angst mischten sich in meine kalten Schweißperlen, nun würde mein Herz wirklich sofort aufhören zu schlagen. Ich presste mich so fest gegen die eisige Felswand, das mir alles weh tat. Nur noch ein paar Schritte von dem geheimnisvollem Wesen und mein Leben wäre vorbei. "Ich will nicht sterben!", schrie ich verzweifelt, der Wahnsinn hatte mich ergriffen, damit hatte ich jetzt mein Schicksal besiegelt. Die Schritte wurden schneller, gleich war es da. Voller Angst kniff ich meine Augen zusammen und zuckte ängstlich zusammen. Das war mein Ende, es war vorbei. Nun hatte mich der Tod, den ich mit 8 Jahren schon hätte haben sollen, zu sich in sein Reich geholt. Oder glaubte ich zumindest, doch es stellte sich als falsch heraus, denn ich war noch am Leben und so lebendig wie eine Untote sein konnte. Ich war so erleichtert, das ich noch lebte. Die Schritte wichen langsam zurück und ich dachte ängstlich:"Setzt es etwa einen neuen Versuch an, falls ja, dann in den nächsten Minuten, wenn nicht sogar Sekunden!" Die Angst stieg wieder in mir auf und ich schwitzte heftig, in Sorge um mein Leben. Doch nichts geschah, langsam hob ich meinen Blick ein wenig. Plötzlich ertönte ein leises Geräusch, nein eher eine Stimme, die fragte:" Ist da jemand? Bitte antworte!" In diesem Augenblick hatte ich keine Angst mehr. "Wie konnte ich nur so blöd sein? Wenn ich jetzt nicht schwerhörig bin, dann ist es ganz sicher. Das ist die Stimme eines MENSCHEN! Auch noch die eines kleinen Mädchens und deswegen hatte ich solche Angst, oh wie dumm kann man nur sein?", dachte ich erleichtert und ein kleines Lächeln breitete sich auf meinem weißem Gesicht aus. Das Kind wiederholte die Frage immer wieder. "Bevor sie von der Fragerei noch Halsweh bekommt", beschloss ich" Stelle ich mich ihr lieber vor." Also tat ich ein paar Schritte so, dass sie mich hätte sehen können, wenn sie sich umdrehen würde. Aber das Mädchen tat nichts der gleichen. Nachdem ich ein paar Minuten gewartet hatte, sagte ich mit einer ruhigen Stimme und einem breitem Grinsen:"Ja, hier ist jemand! Mein Name ist Alexis, wie heißt du?" Erschrocken drehte sie sich blitzartig um und starrte mich mit ihren hellblauen Augen an. Doch sie blickte mich nicht direkt an, sondern eher meine weißen, spitzen Zähne. Ihre rosane Haut wurde auf einmal sehr bleich, die Angst war ihr ins Gesicht geschrieben. "Das ist wohl das erste mal, dass du einen Vampir begegnest, oder?", fragte ich sie. Als hätte ich ihren Verdacht bestätigt, fing sie an zu schreien. Schnell hielt ich mir die Ohren zu und dachte:" Na ja, war eigentlich eine dumme Frage, denn jeder andere Vampir hätte ihr das Blut ausgesaugt!" "Bitte sei still, ich tu dir nichts, ich ziehe es nämlich nicht vor einen Menschen umzubringen!", rief ich dem kleinem Mädchen zu. Anscheinend schien sie meinen Worten zu glauben, denn sie gab keinen Ton mehr von sich. Ich schnaufte erleichtert durch und ließ meinen Kopf ein wenig sinken. Plötzlich fasste sich das Menschenmädchen an die Stirn, als wäre ihr schwindelig. Irritiert sah ich sie an, aber schon im nächsten Moment verlor sie das Bewusstsein und fiel. Ich reagierte sofort und fing das Kind auf, bevor ihr Kopf auf dem Boden aufschlagen konnte. Ich war verwundert, warum sie ohnmächtig geworden war. Doch dann bemerkte ich, dass sie am Hinterkopf verwundet war. Ich seufzte, danach legte ich das Mädchen auf den Boden und riss ein Stück von meinem Kleid ab, mit dem ich die Wunde verbannt. Nachdem es aufhören würde zu regnen, begäbe ich mich auf die Suche nach Feuerholz. Aber wie es der Zufall will, dauerte das. Es schüttete immer noch und das kleine Menschlein schlief tief und fest. Die Nacht würde bald vorbei sein, jedoch musste ich immer noch in der kalten, stickigen Höhle bleiben. Ich saß neben dem Mädchen auf den Boden und hatte wegen dem Regen eine ziemlich schlechte Laune. Mißmutig blickte ich in den Nebel, lange blieb ich so. Doch dann hob sich meine Stimmung sehr, denn es hatte nun vollständig aufgehört. Glücklich vergewisserte ich mich das nichts in der Nähe war, was gefährlich sein könnte und machte mich auf die Suche nach Holz, bei dem ich allerdings nicht viel Hoffnung hatte welches zu finden. Es war schön mal wieder draußen zu sein, die Stimmen des Waldes zu hören und durch das weiche Gras zu laufen. Das war so ein Gefühl der Freiheit, nach langer Gefangenschaft. Ich machte mir um nichts Sorgen und konzentrierte mich nur auf meine Suche. Viel Zeit war vergangen, als ich endlich wieder mit ein bisschen Holz bei der Höhle ankam. Es hatte sich nichts verändert, das Mädchen schlief immer noch und der Nebel war weiß und dicht. Ich setzte mich auf den Boden und machte Feuer. Für einen Vampir war das nicht so schwer, auch wenn das Holz nass war. Ich überlegte:"Was soll ich jetzt mit dem Kind machen? Ich kann nicht für immer bei ihr bleiben, denn ich bin ein Vampir, aber es alleine zurücklassen kann ich auch nicht! Außerdem sollte ich bald zu den anderen zurückgehen, bevor einer von ihnen mich findet, denn wenn das passiert, dann ist der Tod des Mädchens sicher!" Es dämmerte schon und der Tag brach an. Schnell wurde ich müde und schlief neben dem Feuer an einer Wand gelehnt ein. Lange schlief ich und bekam solange überhaupt nichts mit. Der Mond stand noch nicht am Himmel, als ich aufwachte. Nachdem ich die Augen geöffnet hatte, sah ich wegen dem Licht erstmals verschwommen, doch dann konnte ich das Menschenkind genau im Feuerschein erkennen. "Auch wieder wach?! Danke das du mich gerettet hast! Ich heiße Kathi! ", sagte sie mit einem liebenswürdigem Lächeln zu mir. Erstaunt sah ich sie an und dachte:" Sie hat ihre Meinung über mich anscheinend stark geändert. Dann ist ja alles OK." "Gern geschehen! Mein Name ist Alexis, falls du das gestern nicht mitbekommen hast!", antwortete ich freundlich. "Nein, das habe ich nicht mitgekriegt, aber warum hast du mich nicht umgebracht, schließlich bist du ein Vampir und du weißt doch auch ,dass die Leute erzählen, dass ihr furchtbare...", sagte sie zu mir." "...Bestien seid!", beendete ich den Satz," Das stimmt größtenteils auch, viele von meiner Art sind so. Aber im Gegensatz zu ihnen, ziehe ich Menschenblut nicht vor. Was machst du eigentlich hier, Kathi?" "Ich habe mich verirrt, als uns das Nachbarreich angegriffen hat!", flüsterte sie leise und zögernd. "Führen die etwa schon wieder Krieg, war es denen denn völlig egal wie viele letztes mal dabei umgekommen sind!?", rief ich voller Wut und erinnerte mich an das weinende Gesicht meiner Mutter. "Ja, aber sind damals wirklich so viele getötet worden?", fragte Kathi vorsichtig. "Die halbe Bevölkerung, doch das macht ja anscheinend nichts!! Was ist eigentlich mit deinen Eltern?",murmelte ich und bereute es gleich wieder. "Meine Mutter ist tot und was mit meinem Vater ist weiß ich nicht! ",sagte sie mit schimmernden Tränen in den Augen. "Es tut mir so Leid, ich hätte dich das nicht fragen sollen!", versuchte ich mich verzweifelt zu entschuldigen. "Schon in Ordnung, aber ich schlafe jetzt, normalerweise müsste ich schon längst im Bett liegen!",sagte sich und schlief dann ein während ich nachts Wache hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)