Aishiteru von -Genesis- (Geschichten und Gedanken - alles kann so schwer sein - [OneShot-Sammlung]) ================================================================================ Kapitel 2: My Dreams and your Honour [Prolog] --------------------------------------------- So ruhig. Es war so ruhig in dieser Gegend. Der Wind durchwehte die Wipfel der Bäume, ließ sie ihre Äste neigen, und verursachte ein Rauschen der Blätter. Andernorts hätte man dies sicherlich als eine beruhigende Stille bezeichnet. Eine friedliche, angenehme Stille. Doch hier war dies nicht der Fall. Diese Stille war erdrückend, beängstigend. Kleine Häuser standen ringsum, von den Bäumen des umliegenden Waldes umgeben. Ein sehr kleines Dorf und ein sehr friedliches, inmitten der Wälder. Doch war man hier, so stimmte einen der Anblick der kleinen Häuser und des riesigen Waldes nicht friedlich oder glücklich. Es gab niemanden, der etwas aussprach. Und doch war sie zu spüren, diese erdrückende Stille, eine Trauer und auch Angst. Angst, die sich in jedem Winkel, jedes Hauses, festgesetzt hatte. Und Trauer, eine Trauer die bezeugt wurde, von grauen Steinen. Steinen, die Inschriften trugen und nur unweit der Häuser entfernt waren, auf einer Wiese, im Schatten großer Bäume. Das Bild dieser Steine, dieser Gräber, dieser vielen Gräber, von denen so viele noch nicht sehr alt zu sein schienen, es gab dem Anblick dieses hübschen Dorfes einen bitteren, trüben Beigeschmack. „Ich kann es nicht fassen! Was ist bloß in ihn gefahren?!“ Eine Stimme drang durch das Dorf, teils bis hinein in den Wald. Konnte es jemanden geben, der trotz dieser erdrückenden Stille, trotz der vielen neuen Gräber seine Stimme dermaßen erheben konnte? Ja, es gab jemanden. Und eben dieser Jemand trat einen Stein beiseite, während er über den sandigen Boden des Weges, unweit vom Dorf entfernt, schritt und bereits schon eine klassische 'Trittrille' in diesem hinterlassen hatte. Praktisch lief er sich in den Boden hinein, die Gräber interessierten ihn nicht, die Bewohner des Dorfes, die sich schweigend in ihren Häusern aufhielten, interessierten ihn ebenfalls nicht. Er hielt in seinem monotonen Hin und Her Gelaufe inne, wandte sich schnell zur Seite, wobei das kurze, rote Haar ihm ins Gesicht fiel, und dieses einen Moment lang verdeckte. Doch schnell fand es seinen ursprünglichen Platz wieder, teils von allein, teils von einer, mit einem schwarzen Handschuh bedeckten, Hand die sie energisch zurück strich. Tiefblaue Augen, in denen ein stechend grüner Schimmer zu sehen war, wanderten über den sandigen Weg, den Rand des Waldes absuchend, bis sie schließlich an einer anderen Person hängen blieben. Sofort wurde diese genauer ins Auge gefasst und fixiert. Scheinbar auf eine Antwort, Erklärung oder dergleichen wartend betrachtete das Rothaar sein Gegenüber. Doch letzterer rührte sich nicht vom Fleck und blickte den Anderen auch nicht an. Seine grünen Augen waren stur auf den Wald gerichtet, als würden sie darauf warten etwas bestimmtes zu entdecken. Silberne, weiße Strähnen wehten leicht in dem sachten Wind, der um die Häuser und Bäume strich. „Es ist nicht mehr zu ändern. Wir können bloß noch hier bleiben und warten. Oder wir gehen alleine zurück.“ Die ruhige Stimme des Anderen erklang inmitten der herrschenden Stille und ihr Besitzer wandte langsam seinen Blick vom Rand des Waldes ab. Mit grünen Augen musterte er seinen aufgebrachten Begleiter, welcher nun angesichts der letzten Worte heftig mit dem Kopf schüttelte. „Kommt gar nicht in Frage! Wir werden ihn nicht hier lassen!!“ Sagte er barsch und warf dem Anderen einen bösen, tadelnden Blick zu. Wie kam er dazu so etwas zu sagen, es überhaupt vorzuschlagen?! Doch der junge Mann mit den grünen Augen wandte seinen Blick wieder ab, ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf seinen dünnen, blassen Lippen. Nun schüttelte er selbst ein wenig mit dem Kopf, was seine silbrig-weißen Haare noch etwas mehr im Wind tanzen ließ. „Reg dich nicht so auf. Ich meinte das nicht ernst..“ Erklärte er dann, weiterhin mit ruhiger Stimme. „Darüber macht man keine Scherze!!“ Der Rothaarige schnaubte wütend und wandte sich ebenfalls ab, lief ein kleines Stück des sandigen Weges entlang. Schließlich hielt er an einer Weggabelung an. Schweigend ließ er seinen Blick in die beiden möglichen Richtungen schweifen. Ein Weg führte dorthin wo sie jetzt eigentlich hin müssten. Der andere Pfad führte direkt in den Wald und verschwand allmählich zwischen den Stämmen der Bäume. Mit einem leicht seltsamen Blick sah der junge Rothaarige in Richtung des Waldes und musterte die Fußspuren im sandigen Boden, welche in diesen Wald führten. Ein kaum wahrnehmbares Seufzen entfuhr seinen Lippen, und einen Moment lang legte er den, in ihm aufsteigenden, Ärger ab. Dieser machte Besorgnis Platz. //Wieso machst du so einen Unsinn?// Diese Frage schoss ihm schon seit Stunden durch dem Kopf. Genau genommen 3 Stunden. „Er sagte, er würde in spätestens 2 Stunden wieder da sein! Was wenn ihm etwas passiert ist?!“ Mit einem mal drehte der Rotschopf sich aufgebracht um und marschierte zurück zu seinem Gefährten, welchen er sofort mit Fragen und seinen Sorgen bombadierte. „Wir hätten ihn erst gar nicht gehen lassen sollen! Das gehörte nicht zu unserem Auftrag! Wir hätten ihn einfach wieder mit zurück schleifen müssen und-“ Er hielt in seinem Wortschwall inne, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Leicht überrascht blickte er in ein paar grüner Augen, welche sich ihm genähert hatten, ohne das er es bemerkt hatte. Der Rothaarige blinzelte und musterte sein Gegenüber. Doch letzterer zeigte keine weiteren Regungen in seinem, stets beherrscht wirkenden, Gesicht. Schon im nächsten Moment tippte er dem Anderen mit dem Zeigefinger hart auf die Stirn. Dieser zuckte darauf etwas zusammen und trat ein paar Schritte zurück. „Hey! Was soll das?!“ Fragte er verärgert und rieb sich kurz über die Stirn, wo bei er seinem Gefährten einen fragenden und versauerten Blick zuwarf. Dieser aber betrachtete ihn nur schweigend, bis sich schließlich ein leicht amüsiertes Lächeln auf seine Lippen schlich. „Er weiß was er tut. Zeig etwas mehr Vertrauen in ihn. Schließlich müsstest doch gerade du wissen, ob man sich auf ihn verlassen kann, nicht?“ Der Rotschopf lauschte schweigend den Worten seines Gegenübers, verschränkte die Arme leicht vor der Brust und blickte schließlich beiseite. „Natürlich weiß ich das.“ Murrte er und es schien fast so, als würde er ein wenig schmollen. „Wenn er sagt, dass er wieder kommt, dann tut er das auch!“ Mit diesen Worten drehte er sich von seinem Gesprächspartner weg und marschierte zum Rand des Weges, wo er sich auf einem großen Stein niederließ, welcher halb aus der Erde ragte. Schwungvoll warf er eines seiner Beine über das andere und blickte wartend zum Rand des Waldes. Das Lächeln auf den Lippen seines Gefährten nahm kaum merklich ein wenig zu und wieder einmal schüttelte er leicht mit dem Kopf. Danach ließ auch er sich wieder auf seinem ursprünglichen Platz nieder und blickte in Richtung des Waldes. Allmählich fand die Sonne ihren Weg über den Himmel, in Richtung des Horizonts. Das Tageslicht schwächte ab, mit jeder Minute die verstrich und die beiden jungen Männer verharrten an ihren Plätzen und warteten. Wieder legte sich die erdrückende Stille über das Dorf und dessen Umgebung. Die Blätter der Bäume tanzten im Wind und die Bewohner des Dorfes verblieben in ihren Häusern. Hoffend darauf, dass sich nicht bald ein weiterer Grabstein, zu den anderen hinzugesellen würde. ------------ Rätselhaft, rätselhaft.. Oder einfach nur doof, man sehe es wie man will. xD' Jetzt die Fragen: Wer sind diese Typen? WO sind sie? WER ist verschwunden? Dies alles schaffe ich (hoffentlich) in dem nächsten Kapitel endlich klären zu können. Bis dahin.. lass ich euch alle mal grübeln Peace! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)