Rapture von -shiyuu ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Hui, so langsam werdens ja mehr Leser :D *abfreu* Danke für die lieben Kommis und so Wie versprochen gehts diesmal fix weiter. Das kapi ist zwar nicht sooooo lang, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem ;D _____________________ Unsanft wurde Yan am nächsten Morgen aus dem Schlaf gerissen. Es war gefühlte halb Acht und er hatte einfach noch keine Lust sich zu bewegen, wollte viel lieber einfach im Bett liegen bleiben und dort am besten auch den ganzen Tag verbringen. Wer oder was ihn geweckt hatte, war egal, er drehte sich auf die andere Seite und wollte sich gerade noch mal ins Kissen kuscheln, als ihm plötzlich die Decke weggerissen wurde. „Man, lass mich schlafen…“, murrte er leise und zog die Beine an in der Hoffnung, so der Kälte entkommen zu können. Nur leider nützte ihm das überhaupt nichts. „Nun steh schon auf! Wir fahren in ´ner halben Stunde los.“ Er erkannte zwar Shuns Stimme, reagierte da aber gar nicht drauf, sondern blieb einfach so liegen. So langsam kam ihm auch wieder in Erinnerung, was gestern Abend gewesen war, denn ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen bemerkbar und er merkte jetzt, wie trocken sein Hals doch war. „Oder bist du jetzt so fertig, weil du noch ein kleines Abenteuer hattest letzte Nacht?“ Jetzt hatte er die Augen auf und drehte seinen Kopf zu Shun, um ihn verständnislos anzusehen. „Was denn?“, kam es von dem anderen, „Kann doch gut sein… Gib doch zu, dass ihr was am Laufen habt. Und wenn nicht, dann dauert es nicht mehr lange.“ Er nickte bekräftigend auf seine eigenen Worte hin und erntete dafür einen tötenden Blick von Yan, der sich langsam aufsetzte und nach der Wasserflasche neben dem Bett angelte. Nachdem er ein paar Schlucke getrunken und seine Kehle benetzt hatte, legte er sich wieder hin, wohl aber in dem Wissen, dass er so oder so gleich aufstehen müssen würde. „Glaubst du ernsthaft, ich hätte mich nochmal angezogen und wäre hier rüber gekommen, wenn ich letzte Nacht noch Spaß mit Hiro gehabt hätte?“ Er gähnte herzhaft und kratzte sich am Bauch. „Und außerdem dachte ich, wir hätten das Thema gestern beendet.“ War ja anscheinend nicht so. Na hoffentlich hab Shun jetzt Ruhe; er musste ja merken, dass Yan darüber nicht weiter reden wollte. „Wäre das wirklich passiert, hätte er mich die ganze Nacht bei sich festgehalten… Wollte mich ja so schon kaum gehen lassen…“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu Shun, aber dass der das gehört hatte, wurde ihm klar, kaum dass die Worte seine Lippen verlassen hatten. Super, jetzt hatte er sich selbst reingeritten. „Ach, du warst noch bei ihm?“ Yan nickte nur, legte einen Arm über seine Augen. „Hab ihn ins Bett gebracht. Der war noch betrunkener als du.“ Einen Moment blieb er noch liegen, dann setzte er sich auf und sah sich kurz um. „Wo ist eigentlich Nobu?“, fragte er beiläufig, als er sich nun doch aus dem Bett bequemte und sich in das kleine Badezimmer aufmachte. „Der weckt Hiro. Der hat sich nämlich auch noch nicht sehen lassen heute.“ Yan murmelte etwas Unverständliches als Bestätigung, dass er es gehört hatte, dann verschwand er im Bad und schloss die Tür hinter sich, um einen Moment Ruhe zu haben. Er betrachtete sich in dem Spiegel über dem Waschbecken, schweifte mit seinen Gedanken beinahe augenblicklich ab. Er musste an das denken, was da letzte Nacht noch in Hiroyukis Zimmer passiert war und was beinahe noch passiert wäre. Vielleicht hätte er ihn doch einfach in Ruhe lassen sollen, als er sich auf´s Bett geschmissen hatte, aber nun war es zu spät und eigentlich war es auch egal. Dass wusste Hiroyuki jetzt eben, dass er ihm nicht unbedingt abgeneigt war. Und Yan wusste, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Wenigstens etwas. Der Schwarzhaarige wusch sich sein Gesicht, sah mit Absicht nicht mehr in den Spiegel. Selbst wenn er nicht wieder mit den Gedanken abdriftete, würde er sich selbst sehen müssen, und darauf konnte er gerade gut und gerne verzichten. Um zu wissen, dass er Augenringe bis unters Kinn hatte, brauchte er nicht erst in den Spiegel zu sehen. Als Yan sich eine Weile später die Haare ein wenig gemacht hatte – trotz allem durfte man ja ein wenig eitel sein – zog er sich eine Jeans und irgendein Shirt an, und verstaute den Rest in seiner Tasche. Noch die Sonnenbrille aufgesetzt, dann machte er sich auf den Weg nach unten, schleifte die Tasche gleichgültig hinter sich her. Natürlich konnte er es nicht lassen, einen kurzen Blick in das Zimmer von Hiroyuki zu werfen, als er an der nur angelehnten Tür vorbeiging, aber er konnte nicht wirklich viel erkennen und hatte auch keine Lust hier jetzt zu warten oder so, also ging er weiter, lud seine Klamotten vor dem Kleinbus ab, der schon für sie bereit stand, und stellte sich dann etwas abseits von den anderen hin, zündete sich eine Zigarette an und zog daran, rauchte aber eher nebenbei, weil er in Gedanken schon wieder ganz woanders war. Das war er aber auch nur, bis ihm die Zigarette aus der Hand genommen wurde, gerade als er dran ziehen wollte. Verdutzt blickte er zu Hiroyuki, der wie aus dem nichts aufgetaucht war und neben ihm stand, nur einen Zug von seiner Kippe nahm, sie ihm dann wieder zurückgab, und eiligst in dem Bus verschwand. Yan sah ihm hinterher, konnte nicht anders als zu schmunzeln, denn da war wohl jemand verdammt verkatert. Er schnipste den Glimmstängel mit den Fingern weg und kletterte ebenfalls in den Bus. Zwar war der jetzt noch fast leer, aber gleich würde es eh eng werden, also setzte ging er ganz nach hinten zu Hiroyuki, der es sich über zwei Sitze bequem gemacht hatte. „Rutsch mal rüber…“, sagte er leise und stupste den Fuß des Jüngeren an, der daraufhin seine Beine anhob und vom Sitz runter nehmen wollte, aber das musste ja nicht sein; Yan hielt seine Füße fest, setzte sich auf den freigewordenen Platz, und legte sie sich auf seinen Schoß. Hiroyuki blickte ihn kurz an, lehnte dann aber seinen Kopf hinten an die Scheibe und schloss die Augen, rührte sich erst mal gar nicht mehr. Natürlich konnte Yan es nicht sein lassen, ihn wieder etwas zu betrachten und zu grinsen, als er „Scheiße, hab ich ´nen Kater...“, murmelte. „Das glaub ich dir.“, erwiderte der Ältere leise und hielt die Beine auf seinem Schoß fest, damit sie nicht runterrutschen konnten. Ihm lag die eine oder andere Frage auf der Zunge, aber er war nicht sicher, ob jetzt der richtige Augenblick war, um sie auch zu stellen, aber über irgendetwas mussten sie ja reden – zumindest wollte er mit Hiroyuki reden, also fragte er dann doch, nachdem er seine Unterlippe ein wenig malträtiert hatte. „Sag mal… Erwartest du jetzt öfter, dass ich dir ´nen Gute-Nacht-Kuss gebe?“ Augenblicklich schlich sich ein leichter Rotschimmer auf Hiroyukis Wangen, er öffnete die Augen aber nicht, wandte den Kopf sogar leicht zur Seite. „Ich war betrunken…“ „Und du wolltest mir mit schlafen.“ „Ich hab doch gesagt, ich war betrunken.“ Yan schmunzelte noch immer. Irgendwie fand er es gerade ziemlich lustig, Hiroyuki so ein wenig zu ärgern, vor allem da es ihm ziemlich peinlich zu sein schien, so gewesen zu sein. „Also wolltest du nur, dass ich bei dir bleibe, weil du zu viel intus hattest?“, fragte er weiter nach und strich kurz über Hiroyukis Bein. Der Jüngere biss sich auf der Unterlippe rum und wenn Yan sich nicht irrte, wurde er sogar noch eine Spur röter im Gesicht. War es schlimm, dass er das gerade wieder mal niedlich fand? „Warum sagst du denn gar nichts?“, fragte er weiter, und blickte kurz nach vorne, als jemand den Bus betrat. Anscheinend waren jetzt alle da und sie konnten losfahren. Na endlich, nach Hause! „Hm?“, fragte er leise, da er gerade dummerweise nicht auf Hiroyuki geachtet hatte, aber der hatte zum Glück noch keinen Ton hervorgebracht, seufzte jetzt niedergeschlagen und sah Yan kurz an, ehe er den Blick lieber wieder abwandte. „Du machst dich doch nur über mich lustig…“ „Meinst du?“ „Hai.“ Yan lachte leise und begann leicht über Hiroyukis Oberschenkel zu streichen. „Weißt du… wärst du nicht so betrunken gewesen oder ich genauso voll wie du, dann hättest du mich wahrscheinlich gar nicht erst fragen müssen.“ Hiroyuki sagte eine ganze Weile lang nichts, man sah ihm aber an, wie unsicher er war. Yan sah es ihm an und obwohl er das verdammt niedlich fand, wollte er ihn dann doch nicht zu sehr ärgern. „Verarsch mich nicht…“, drang dann aber mit mal geflüstert an sein Ohr und jetzt sah Hiroyuki gar nicht mehr so unsicher aus, sondern irgendwie… traurig? Konnte das sein? „Das tu ich nicht.“ Wieder sah Hiroyuki zu ihm, betrachtete ihn einfach nur. Yan schmunzelte jetzt auch nicht mehr, war gerade vollkommen ernst und erwiderte einfach nur den Blick des Jüngeren, der kurz wieder unsicher wurde, sich dann aber damit zufriedengab und sich in dem Bus umblickte, der vor einigen Augenblicken losgefahren war. Yan streichelte währenddessen wieder seine Oberschenkel, lenkte so wieder die Aufmerksamkeit des Anderen auf sich. „Du solltest das lieber lassen, sonst wird Shun noch eifersüchtig…“ Yan hob eine Braue und sah zu Shun, der wirklich ein Auge auf sie beide geworfen hatte und Yan jetzt eindringlich ansah. Kurz musste er an Shuns Worte denken, verbannte sie aber gleich wieder aus seinem Kopf. Er wusste, dass er gerade dabei war etwas zu tun, was er nie tun wollte, aber um es jetzt noch zu ändern, war es wohl zu spät. Er konnte das alles nicht rückgängig machen; dazu hätte er Hiroyuki einfach niemals treffen dürfen. Aber vielleicht… vielleicht war das Ganze hier ja doch kein Fehler? Es war eindeutig noch zu früh, um das beurteilen zu können, und noch war ja auch nichts passiert bis auf ein bisschen Flirten und ein paar Küsse. Yan wandte den Blick wieder ab, wollte sich darüber jetzt keine Gedanken machen. Er hasste es, über so etwas nachzudenken, oder sogar unsicher zu sein; dem wollte er keine Chance geben. „Und wenn schon…“, griff er nach einigen Augenblicken das Gespräch wieder auf. „Shun ist nur ein Kollege.“ Er spürte, wie Hiroyuki sich anspannte und hörte, wie er nach Luft schnappte, musste deswegen prompt wieder schmunzeln. Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte sich anders ausgedrückt. Vielleicht war es aber auch ganz gut so, wie es jetzt war, wie er es eben gesagt hatte und vor allem was er gesagt hatte. „Und ich nicht?“, drang Hiroyukis leise Stimme wieder an sein Ohr, und als er ihn ansah, war der Kleine schon wieder ganz rot im Gesicht. Mit großen Bambiaugen sah er ihn an und Yan hätte ihn am liebsten sofort geküsst, aber das ließ er schön bleiben. Es war doch auch viel schöner, ihn noch ein wenig im Ungewissen zu lassen und zu ärgern, dann hatte er wenigstens etwas, mit dem er sich die Zeit während der Fahrt vertreiben konnte. Also schwieg er beharrlich, hatte schon bald Hiroyukis Finger in seiner Seite. „Hey, red mit mir!“, quängelte er und piekte ihn erneut, aber Yan grinste wieder nur und blieb stumm. Prompt nahm Hiroyuki seine Beine von Yans Schoß und setzte sich wieder ordentlich hin, zog einen Schmollmund und sah aus dem Fenster. Yan rutschte dichter zu ihm ran, legte eine Hand auf seinen schlanken Oberschenkel und strich sanft über den Stoff seiner Jeans, machte ihn so wieder ganz verlegen. Dann näherte er sich dem Ohr des Schwarzhaarigen, kam ihm so nahe, dass er mit den Lippen beinahe sein Ohrläppchen berührte. „Vielleicht… bist du tatsächlich mehr für mich…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)