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Ich habe mich Dir versprochen

Kit & Cardis
von

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Widersehen

~Kapitel 1: Widersehen~
 

Seufzend sass er auf seinem Pferd und ließ leicht den Kopf hängen. Es war so herrlich Still um Ihn herum und doch war es ungewohnt und nervte Ihn mittlerweile. In seinem Dorf war es immer Laut, wobei seine Eltern wohl den Hauptlärm verursachten. Er verstand nicht was Sie an Sex so toll fanden, überhaupt verstand er nicht wie man nach so langer Zeit der Zweisamkeit immer noch so heiß aufeinander sein konnte. Garak war mittlerweile Fünfundfünfzig und Murek auch schon glatte Vierundvierzig. Dennoch ging es bei den Beiden immer noch heiß her.
 

Aber nun ja wenn man bedachte wie Alt Leonarden werden konnten, dann gab es da wohl nichts zu meckern. Er hatte sich förmlich darum geschlagen diesen Botengang übernehmen zu können. Immerhin wollte er einmal wider die Welt sehen, wie er es als Kind getan hatte und er wollte sich endlich als Mann und Krieger beweisen. Seine Hitze hatte er seid einem Dreiviertel Jahr hinter sich und nicht wirklich gefallen daran gefunden. Er hatte sich eine Katze gesucht und es getan, weil es eben getan werden musste und nicht weil er Sex so berauschend fand.
 

Obendrein reizte Ihn der Gestank der Erregung immer noch unheimlich in der Nase. Das hatte er früher schon nicht leiden können. Heftig schüttelte er den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Er war immerhin aufgebrochen um eine Botschaft zu überbringen und endlich etwas Ruhe zu haben. Mashik war zwar sein bester Freund, aber verdammt anstrengend. Besonders wenn er seinem Cousin so nach geiferte. Kouga war mitten im Krieg geboren worden, wie so viele von Ihnen. Das erste Mischlingskind in Panthera und doch hatte man es Ihn nie spüren lassen. Im Gegensatz zu Ihm, er wurde noch heute schräg beäugt wenn er seinem wirklichen Vater ähnlich war.
 

Leicht musste er Lächeln bei diesen Gedanken. Es hatte geschmerzt als er erfahren hatte wer sein Vater war und was er getan hatte. Ebenso als er erfahren hatte das seine Zieheltern genau das selbe getan hatten. Doch Sie hatten ihre Schuld abgetragen. Waren in Liona gewesen um ihre Strafe zu empfangen und hatten ehrenhaft mitgekämpft in dem letzten großen Krieg. Nun wollte auch er seinen Weg finden, Heldentaten vollbringen und beweisen das er den Urinstinkt in sich kontrollieren konnte. Er war mit Korsa nach Angora gereist und man hatte sich da um Ihn gekümmert. Verträumt strich er über die Ohrringe an seinem linken Ohr. Er hatte versprochen Sie nie abzunehmen und doch wurmte es Ihn. Die Tochter des Häuptlings, war genau wie ihre Mutter und trug auch diese dunkle Seite in sich. Aber Sie wurde nie so angesehen als wäre Sie innerlich ein Monster. Aber mit dem Gör musste er sich ja jetzt nicht beschäftigen, Sie war eh noch zu Jung das er Sie ernst nehmen konnte.
 

Liebevoll tätschelte er den Hals seines Pferdes. Er sollte sich über so etwas keine Gedanken machen. Es würde alles beim Alten bleiben, wenn er nach Hause kam. Mashik würde Kouga bedrängen und betatschen und der Kleinere würde so tun als würde er es nicht wollen. Grinsend zog er die Mundwinkel nach oben. Es war immer sehr amüsant dies zu sehen. Die Anderen würden Ihn bewundern für seine Stärke und seinen Mut, dennoch würden schiefe Blicke kommen. In seinem Dorf würde er keinen Gefährten finden. Das hatte Ihm Murek schon oft gesagt und er hatte sich geweigert es zu glauben. Doch so langsam, konnte er es nicht mehr ignorieren.
 

“Es ist nicht toll Schwach zu sein.” Hatte er einmal zu Murek gesagt und er wollte nie Schwach sein. “Eines Tages wird es Jemanden geben den du sehr gern hast und der vielleicht Schwächer ist als Du, dann wird Dir das egal sein und du möchtest stark werden um denjenigen zu beschützen.” Frustriert knurrte er auf. In letzter Zeit waren ihm diese Worte zu oft ins Gedächtnis gerufen worden. Was war nur los mit Ihm? Verträumt strich er über den Sonnenstein den er einst als Kind geschenkt bekommen hatte und den er seid dem nie abnahm, nicht einmal beim Baden. Wobei er sich davor gern drückte.
 

“Cardis.” kam es fast Sehnsuchtsvoll über seine Lippen. Es hatte Spaß gemacht den kleinen Pumaron zu Ärgern. Zu sehen wie er sich immer weiter aufgeplustert hatte, bis man meinen könnte er wäre mit Weichkraut gewaschen würden. Leise lachend fuhr er sich durchs Haar. In den letzten Tagen hatte er sehr oft an Ihn gedacht. Was wohl daran lag das er in dessen Dorf reiste. Er hatte Ihm damals versprochen wider zu kommen und doch sollte es Siebzehn Jahre dauern bis er nun endlich wider hier war. Ob er noch in dem Dorf lebte? Ob er überhaupt noch lebte? Aber irgend etwas sagte Ihm, das er es gespürt hätte, wenn seinem Kindheitsfreund etwas passiert wäre. Von Ihm hatte er seinen ersten Kuss bekommen und da war er gerade einmal Vier gewesen. Ein unschuldiger Kuss, wie nur Kinder Ihn geben konnten.
 

Er schreckte aus seinen Gedanken als er das Meer rauschen hörte. Es war hier viel Rauer als zu Hause und stürmischer, aber es gefiel Ihm. Kurz war er von dem Anblick gefangen. Er stieg von seinem Pferd und führte es vorsichtig den Steilhang hinunter. Hier war er damals das erste Mal im Meer planschen gewesen. Hier hatte er eine Muschel gefunden, die er noch heute besass. In Melancholie versunken führte er sein Pferd über den Kiesstrand und sah auf das graue Meer hinaus. Bei Ihm zu Hause war es Blau oder Türkis.
 

“Nur noch drei Tage, Schattenspringer.” Dabei sah er sein Pferd lächelnd an. “In drei Tagen sind wir in Pumaron, dann kannst du dich etwas ausruhen.” Er selbst war froh dann wider Leonarden um sich zu haben. Die Einsamkeit der letzten zwei Wochen machte Ihm doch stark zu schaffen.
 

Wie auch die letzten Tage seiner Reise, vergingen die kommenden Drei ohne große Zwischenfälle. Wo sollten diese auch her kommen? Die Gardisten gab es nicht mehr, ebenso wie den Schatten. Es herrschte Frieden und doch schien etwas in der Luft zu liegen. Je näher er dem Dorf kam umso mehr verfiel er in den kurzen Erinnerungen die er an Cardis hatte. Als er den Blick endlich wider hob, ragten vor Ihm die drei großen Felsen auf, die Pumaron gut vor neugierigen Blicken schützte. Seufzend lenkte er sein Pferd herum als er ruckartig stehen blieb. Seine Ohren zuckten leicht. Hatte er da nicht etwas gehört?
 

Er deutete Schattenspringer das er hier warten sollte und zog sein Schwert. Er war schon immer misstrauisch gewesen. Langsam und darauf bedacht kein Geräusch auf dem Kies zu verursachen setzte er einen Fuß auf den Anderen. “Komm schon raus, ich weiß das Du hier bist.” Hallte es an den Felsen wider. Er hörte gehetzten Atem und ehe er sich versah wurde er fast umgerannt. Er hatte sein Schwert noch rechtzeitig wegziehen können, sonst wäre derjenige nun Tot.
 

Die junge Frau die Ihm förmlich in die Arme gerannt war, schien ziemlich erschrocken darüber zu sein, das hier Jemand stand. Zumindest schloss er das aus ihrem Zusammen zucken und Zittern. Seine Nase zuckte leicht, der Geruch kam Ihm bekannt vor. Ohne sich zu bewegen sah er sich den Pumaron in seinen Armen genauer an. Es war doch eine Frau oder etwa nicht? Hüft langes schwarzes Haar, verdammt weich wenn er das einmal so sagen durfte. Ein schmaler Körper, der unmöglich einem Mann gehören konnte. Das zitternde Bündel beruhigte sich langsam wider und trat ein paar Schritte zurück, den Blick immer noch gesenkt. Kit verengte seine Augen und seufzte innerlich frustriert. Doch ein Mann, den er hier vor sich hatte. Wenn er Ihn so ansah, glaubte er fast Ihn zerbrechen zu können so Zart wie er aussah. “Tut ... tut mir leid ... ich ....” Stammelte der junge Kater und hob langsam seinen Blick. Fast schon verschüchtert sah er Ihn an. Orangegelb traf auf Gelbgrün. So sprachlos hatte man ihn wohl noch nie gesehen.
 

Seine Wangen zierte ein leichtes Rosa, welches man zum Glück durch seine dunkle Fellfarbe nicht sofort sah. Unsicher sah Cardis Ihn an und strich sich verlegen eine Strähne aus dem Gesicht. Betreten schlang er seine Arme um sich und sah wider zu Boden. Irgendwie war das alles hier sehr unangenehm. Kit starrte Ihn noch eine Weile an, als wäre er irgendetwas Seltenes. Allerdings fasste er sich recht schnell wider.
 

“Ich hätte Dich töten können. Pass das nächste mal besser auf.” Fuhr er Ihn fast an, um seine Verlegenheit zu überspielen. Sein Gegenüber zuckte leicht zusammen. “Normalerweise ist hier ja auch niemand.” Motzte dieser sofort zurück und plusterte leicht die Wangen auf. Sein Nackenhaar hatte sich aufgestellt und auch sein Schweif stand wie ein Pfeifenreiniger ab. Kit sah Ihn etwas verstört an und wusste gar nicht was er darauf sagen sollte. “Wenn Du dich weiter so aufplustert wirst du noch ganz weich und flauschig.” Er glaubte das sein Gegenüber jede Minute platzen würde, so sehr wie es in Ihm zu kochen schien. Doch starrte dieser Ihn nach seinen Worten nur Fassungslos an.
 

Ehe er sich versah klebte der junge Kater an seiner Brust und sah mit Tränen schimmernden Augen zu Ihm auf. Hauchzart strich er über die Kette, die der stattliche Kater um den Hals trug. “..... Kit?” Angespannt hielt er den Atem an. Er wagte es kaum diese leise Frage zu stellen. Der überraschte Blick des Größeren entging Ihm nicht. Woher kannte er den seinen Namen? In Ihm arbeitete es wie verrückt, ehe Ihm endlich ein Licht aufging. Wer sollte es denn sonst sein? “Cardis?” Fragte er ebenso leise und angespannt. Das Lächeln welches der Pumaron Ihm schenkte ließ sein Herz auf seltsame Weise hüpfen. Das hatte er noch nie erlebt. “Ich wusste das Du irgendwann kommen würdest .... warum hat es so lange gedauert?”
 

Dieser vorwurfsvolle Ton und sein Blick taten ihm irgendwie weh, auch wenn er nicht sagen konnte woran das lag. “Es ging nicht eher.” hauchte er kaum hörbar. Was sollte er denn darauf antworten? Cardis sah Ihn verärgert an, lächelte aber sehr bald wider. “Egal jetzt bist Du hier ... Pünktchen.” Ihm stellte sich das Fell auf als er seinen alten Kosenamen hörte, besonders wie der Kater diesen aussprach. Er spürte schlanke Arme um seinen Hals, spürte wie sich der schmale Körper fester an seine breite Brust drückte. Fast wäre Ihm ein Schnurren über die Lippen gekommen. Seine Augen weiteten sich als er erkannte das dieser Ihn wohl Küssen wollte und er glaubte das sein Herz bald den Dienst versagen würde, wenn es noch schneller schlug als jetzt schon.
 

“CARDIS!” Tönte es verärgert hinter Ihnen und der angesprochene zuckte erschrocken zusammen. “Solltest Du dich nicht lieber um mein leibliches Wohl kümmern, anstatt einen anderen Kater Avancen zu machen?” Verdammt warum musste er ausgerechnet jetzt kommen? Traurig senkte er den Blick, wollte Kit aber nicht loslassen. “Weg von Ihm.” Fauchte der graue Kater aufgebracht. Widerwillig lösten sich die Hände aus Kits Nacken und ebenso zögernd trat er etwas von Ihm zurück. Cardis hatte den Blick wider gesenkt und versuchte angestrengt nicht zu weinen. Der schöne Moment, war innerhalb weniger Sekunden zerstört worden.
 

Er wusste nicht was hier vorging, aber es machte Ihn unsagbar Wütend das Cardis wegen diesem Saftsack von Kater nun so traurig war. Gerade wollte er etwas sagen, als er eine hauchzarte Berührung an seiner Hand spürte. Irritiert sah er auf seine Hand. Cardis lächelte Ihn schwach an. “Willkommen in Pumaron.” hauchte dieser nur leise und löste sich dann von Ihm um mit dem grauen Kater mitzugehen. Dieser erdolchte Kit fast mit den Blicken, die stumme Herausforderung würde wohl jeder bemerken und Kit nahm diese ebenso stumm an. Vollkommen verwirrt und innerlich sehr wütend sah er den Beiden nach.
 

~TBC~

Botschaft

~Kapitel 2: Botschaft~
 

Lange hatte er den Beiden noch nachgesehen, bis endlich Bewegung in Ihn gekommen war. Seufzend fuhr er sich durchs Haar und steckte sein Schwert wider weg, ehe er zurück zu seinem Pferd ging. Welches immer noch an der Stelle stand, wo er es zurück gelassen hatte. Schweigend griff er dessen Zügel. Noch einmal atmete er tief durch, ehe er den Weg nach Pumaron einschlug, welches direkt vor Ihm lag.
 

Nachdem er den kleinen Abhang erklommen hatte, konnte er die ersten Hütten schon sehen. Er selbst war bereits längst von den Wachen entdeckt worden. Auch wenn keine Gefahr mehr bestand, gab es immer noch Krieger, Wachposten und alles was damit zu tun hatte. Ein Dorf musste geschützt werden. Mit neutralem Gesicht blieb er bei einem der Wachen stehen und nannte Ihm den Grund seines Erscheinens. Aufmerksam hörte dieser Ihm zu und nickte.
 

“Willkommen in Pumaron, mein Name ist Maku. Ich werde Dich zu unserem Häuptling bringen.” Bot er Ihm sofort an, ohne nachzufragen ob Kit dies überhaupt wollte. Er wusste nicht das Kit ihren Häuptling bereits kannte, aber erinnern würde dieser sich sicher auch nicht. Immerhin war er nicht mehr das kleine Kind, sondern ein Mann. Im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Es dauerte nicht lang bis die Straßen rasch voll mit Leonarden waren, die Ihn neugierig musterten. Obwohl der Krieg vorbei war, war es doch sehr selten das Besucher in dieses abgelegene Dorf kamen. Was daran lag das kaum jemand den Weg hier her kannte oder wirklich daran glaubte das es die Wüstensonnen noch gab. Ebenso neugierig sah er sich die ganzen Gesichter an. Bei einigen musste er zweimal hinsehen um zu wissen ob es nun eine Frau oder ein Mann war. Er ertappte sich dabei wie er alle mit Cardis verglich und für Ihn keine Katze oder Kater annähernd so schön aussahen. “Du bist ein elender Träumer, du machst dir doch gar nichts aus Körperlichkeiten.” Sprach er selbst in Gedanken zu sich. Er hasste es geküsst zu werden, einzig Umarmungen ließ er zu. Alles andere war Ihm eindeutig zu viel.
 

Die Hitzewoche mit dieser Katze, die Ihm wirklich viel beigebracht hatte. War eine Qual gewesen. Er hatte Sie Küssen müssen, Streicheln, Befriedigen. Alles das was er nicht wollte und doch war es Ihm gelungen. Sein Körper war zu erhitzt gewesen, als das er auf seinen Verstand gehört hatte und sein zweites Ich, hatte es durchaus genossen. Dennoch war er froh gewesen als es vorbei war und seitdem kein sexuelles Verlangen mehr gespürt. Bis ... ja bis auf vor wenigen Minuten, wo dieser überaus erregend duftende Kater in seinen Armen gelegen hatte. Heftig schüttelte er den Kopf. “Hör auf daran zu denken, Du stehst auf Frauen.” Sagte er sich noch einmal eindringlich. Makus fragenden Blick von der Seite, bemerkte er nicht.
 

Moment. Was hieß hier überhaupt erregend Duftend? Er mochte diesen stechenden Gestank doch nicht einmal. Es widerte Ihn an, wenn er an einer Hütte vorbei kam und deutlich riechen konnte was da drin abging. Besagte Hütte war meist die seiner Zieheltern. Aber irgendwie war das hier anders. Es tat nicht in der Nase weh, ganz im Gegenteil. Es fühlte sich an wie ein sanfter Frühlingswind, der seine Nasenspitze streichelte. Wollte er nicht eigentlich aufhören sich darüber Gedanken zu machen?
 

Bevor er sich noch weiter in seinen Gedanken verlieren konnte, spürte er einen Griff an seiner Schulter. Maku nickte in eine bestimmte Richtung und als er auch endlich den Kopf wider hob, konnte er sehen das Sie wohl an ihrem Ziel angekommen waren. Vor Ihm stand eine große Hütte, die reich verziert war, mit Federn, Perlenketten und Masken die wohl böse Geister darstellten. “Man erwartet dich bereits.” Raunte Ihm der Pumaron zu, ehe er sich zurück zog um seinen Posten wider einzubeziehen.
 

Kit schluckte leicht und straffte sich. Man nahm Ihm Schattenspringer ab, um sich derweil um Ihn zu kümmern. Höfflich klopfte er an und wartete das “Herein” ab, ehe er eintrat. Die Hütte war hell erleuchtet von Leuchtsteinen, die wohl über all sehr beliebt zu sein schienen. Neugierig ließ er seinen Blick schweifen. Überall hingen Felle von Dwarfen und anderen Tieren, Federschmuck oder welcher aus Stein. Gewebte Wandteppiche und und und. Er war begeistert. In der Hütte seines Häuptlings sah es doch etwas anders aus, auch wenn diese ebenfalls geschmückt war.
 

Als er seinen Blick schweifen ließ, blieb er irgendwann an einer Gruppe Leonarden hängen, die neben einem Prunkvollen Stuhl sassen. Darunter war auch Cardis, was Ihn leicht schlucken ließ. Er hatte gar nicht gewusst das er der Sohn des Häuptlings war oder besser gesagt einer von Ihnen. Anscheinend der Jüngste, was er so schnell aus seinen Beobachtungen schlussfolgern konnte. Um Ihn nicht zu offensichtlich anzustarren, setzte er seine Erkundungsrunde fort und sah in das Gesicht des grauen Katers vom Strand. Sofort verfinsterten sich seine Züge.
 

Ein kurzes Räuspern ließ seinen Kopf ruckartig zucken und er erblickte den Häuptling, der wohl schon einige Zeit auf seine Aufmerksamkeit wartete. Etwas Rot um die Nase ging er sofort in die Knie und verbeugte sich förmlich. “Seid mir gegrüßt großer Shadu.” Begrüßte er den Häuptling der Pumaron wie es sich gehörte. Dieser lächelte nachsichtig und nickte leicht. “Seid mir auch gegrüßt junger Krieger Kit aus Panthera. Womit verdanke ich euren Besuch?” Fragend und mit offener Neugier sah er Ihm ins Gesicht.
 

Tief atmete er durch. Warum war er nur so nervös? Weil er Cardis Blick spürte? Dieser sass schweigend hinter seinen Brüdern und Schwestern verborgen und starrte Kit mit offener Sehnsucht an. Er machte sich nicht die Mühe seine Gefühle zu verbergen. Doch das hatte er noch nie gekonnt. Das sein Vater verstohlen zu Ihm sah und besorgt wirkte, bemerkte er nicht. Er hatte nur Augen für Kit. Mit heftig klopfendem Herzen sog er dessen Anblick in sich auf. Sein dunkles Haar, sein kurzes Fell, welches deutlich seinen sehnigen Körper betonte. Diese ungewöhnliche Farbe hatte Ihn schon immer fasziniert. Je nach Lichteinfall war es braun mit Punkten oder komplett tiefschwarz. Fest biss er sich auf die Unterlippe und senkte den Blick, ehe ein Mautzen seiner Kehle entweichen konnte. Dies wäre einfach zu peinlich gewesen.
 

Kit hatte seinen Blick durchaus bemerkt und Ihm hatte sich das Nackenfell aufgestellt. Alles in Ihm kribbelte ungewohnt. Vielleicht wurde er ja Krank? Er war noch nie Krank gewesen, zumindest später nicht einmal. Als Kind zählte das nicht. Leise seufzte er als Cardis den Blick wider abwand. Raset tobte innerlich vor Eifersucht. Dies war sein Verlobter der da so unverschämt einen Anderen anstarrte und schmachtete. Warum tat er das nicht bei Ihm? Warum sah er Ihn nicht so an? “Eines Tages wirst Du mich so ansehen, bald gehörst Du mir und das kann dieser räudige Kater auch nicht verhindern.” Dachte er sich mit grimmigen Gesicht.
 

Er stammte aus einem Dorf, nicht weit von Pumaron. Eine Freidenkergesellschaft, wo Riamer und Leonarden friedlich zusammen lebten. Cardis war Ihm einmal bei einem Besuch aufgefallen und er war sofort hin und weg gewesen. Was diesem leider nicht so ging. Er hatte recht rasch bei Shadu um Cardis Hand angehalten und mit Nachdruck erklärt, das diese Verbindung der beiden Dörfer, jedem nur Vorteile brachte. Shadu war in dem Glauben gewesen das sein Sohn niemals einen Partner finden würde, ohne seine Bindungskette. Die die er jetzt trug, war anders. Kein Sonnenstein, nein eine Sturmmuschel zierte die Mitte. Er hatte Sie sich damals selbst ausgesucht. Uninteressant für einen anderen Pumaron, auch wenn er eindeutige Blicke bekommen hatte. Es hatte Ihn nicht interessiert.
 

Und nun sass das einstige Kind von damals vor Ihm, welches sich geweigert hatte die gewonnene oder verschenkte Bindungskette zurück zu geben. Sein Sohn verging halb in unterdrückter Lust, was für Ihn selbst überraschend kam. Er wusste warum sein Junge sich damals eine Sturmmuschel ausgesucht hatte. “Kit wohnt auch am Meer, so kann ich ihn immer durch das Rauschen hören.” Hatte er Ihm mit kindlicher Naivität gesagt. Das es sich einmal so entwickeln würde? Hätte er warten sollen mit seiner Entscheidung? Zurücknehmen konnte er es nicht, er hatte sein Wort gegeben.
 

Kit kam es so vor als würden Sie schon Stundenlang Schweigen, dabei waren es gerade einmal ein paar Sekunden. “Mein Häuptling schickt mich mit einer Botschaft zu Euch.” Begann er dann doch endlich den Grund seines Kommens zu nennen. Shadu wurde hellhörig. “Und die wäre?” Meine Güte musste sich der Junge alles aus der Nase ziehen lassen? Dabei schien sein Sohn es kaum erwarten zu können, mehr von der angenehm tiefen Stimme zu hören. Kit verzog kurz fast schmollend das Gesicht. “Die Dörfer des Südens wollen sich zu einem gemeinsamen Rat treffen. Man möchte die Kommunikation unter einander stärken und eventuelle neue Blutsbande schließen.” Mehr hatte man ihm nicht gesagt. Anscheinend wusste man selbst noch nicht genau wie das alles gestaltet werden würde.
 

Er selbst freute sich schon darauf, würde er doch Lecan und Kisek wider sehen. Welche zusammen mit Modis, Hassar, Faroin und Karim bei den Grausemten lebten. Nur gut das Riamer von Geburt an weißes Haar hatten, denn sonst würde man denen ihr Alter wohl noch mehr ansehen. Innerlich grinste er breit bei dem Gedanken. War aber auch enttäuscht, Sie alle hatten ihren Seelengefährten schon gefunden. Nur er noch nicht und das Bedürfniss war nie da gewesen. Doch jetzt erfüllte Ihn eine nie gekannte Einsamkeit, welche er schon seid einiger Zeit spürte.
 

Shadu nickte nur knapp auf die Nachricht und entließ Kit mit den Worten er könne gern einige Tage bleiben, ehe er wider abreisen und die Antwort mit sich nehmen würde. Das Angebot nahm der junge Panthera gerne an. Er war so lange allein unterwegs gewesen, das er sich nun gern etwas intensiver hier mit anderen Leonarden beschäftigen wollte. Was in seinem Falle hieß, Training, Training und nochmals Training. Immerhin war er auf der Suche nach neuen Gegnern. “Cardis zeig Ihm bitte seine Hütte.”
 

Angesprochener zuckte erschrocken zusammen und sah seinen Vater aus großen ungläubigen Augen an. Erst als er sich dessen bewusst wurde, rappelte er sich auf und stolperte auf Kit zu. Hochrot bis zu den Ohren, griff er dessen Hand und zog Ihn einfach hinter sich her. Das war nicht gerade die übliche Art, aber man sah darüber hinweg.
 

Kits Fell sträubte sich stark als Cardis Ihn an der Hand nahm und hinter sich her zog. Eine ungewohnte Wärme durchzog Ihn, die er krampfhaft einzuordnen versuchte. “Wie lange wirst Du bleiben?” Irritiert blinzelte er und sah in das Gesicht des jungen Pumaron. “Ich .. Ich weiß noch nicht. Vielleicht eine Woche oder Zwei.” Er sah die Enttäuschung in dessen Augen blitzen. Sollte er etwa länger bleiben? Gar für immer? Was dachte er denn da? Das hatte er Ihn doch gar nicht gefragt. “Ich hoffe es gefällt Dir hier.” Lächelte Cardis sanft und wurde prompt wider Rot als Kind Ihn länger ansah als es Ihm lieb war.
 

“Bist du krank oder weswegen wirst du ständig Rot?” Verblüfft und wie vom Steinbock überrannt sah er Ihn an. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. “Ich ... was stellst Du denn für bescheuerte Fragen? Lebst du hinterm Mond oder was?” Nachdem anfänglichen Schock hatte Cardis sich wider so aufgeregt das sein Fell in alle Richtungen abstand und er flauschig aussah. “Süss wie Du dich aufregst, Wollknäuel.” Dem Pumaron klappte die Kinnlade herunter. “Verdammt du sollst mich nicht so nennen, Pünktchen.” Ihre nicht gerade Sinnreiche Unterhaltung setzten Sie bis zu der Gästehütte fort in die man Kit unterbringen würde.
 

Cardis hatte sich nicht wirklich beruhigt. Aber er lächelte. Es machte Ihm Spaß sich so mit Ihm zu balgen. War es doch irgendwie befreiend. Unsicher blieb er vor der Hütte stehen, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt. Kit sah ihn abwartend an, anscheinend wollte er noch etwas sagen. Verlegen wand der Kleinere den Blick immer wider ab, sein Schweif huschte nervös umher. Überrascht keuchte er leise auf als er zwei starke Arme um sich spürte und kurz darauf an eine gepunktete vor Kraft strotzende Brust gedrückt wurde. Die Röte in seinem Gesicht nahm prompt noch um einige Nuancen zu. “Du willst doch was sagen oder? Seid wann so schüchtern?”
 

Zitternd legte er seine Hände auf Kits Brust und versuchte sich zu beruhigen. “Ich dachte Du hast Sie nicht mehr.” hauchte er leise und den Tränen nahe. “Ich dachte ... du hast mich vergessen.” Aus glänzenden Augen und mit zitternder Unterlippe sah er schüchtern zu Ihm auf. Kit war ernsthaft überfordert mit der Situation. Alles in Ihm schien unverständliches Zeug zu schreien, sein Urinstinkt war selten so aktiv wie in diesem Moment. Um ehrlich zu sein, war er seid den Jahren wo er allein im Wald gelebt hatte, nie wider so aktiv gewesen. Cardis wollte eine Antwort, dessen war er sich bewusst. Aber was sollte er Ihm sagen? Er war nie gut in Worten gewesen, nicht in solchen zumindest.
 

Irritiert sah er Ihn an als der Jüngere Anstalten machte sich aus seinen Armen zu lösen. “Cardis warte.” Er klang ungewohnt verzweifelt und fast traurig. Was Ihn selbst überraschte. “Warum sollte ich deine Kette nicht mehr haben? Ich war so froh gewesen Sie zu bekommen. Sie ist mein Augapfel, sie erinnert mich an Dich ... jeden Tag. Es tut mir leid das es so lange gedauert hat, ich wollte eher kommen. Es ging nicht .... frag mich bitte nicht wieso .....” Er konnte Ihm nichts von seinem zweiten Ich erzählen. Er würde Ihn genauso ansehen. Ansehen als wäre er ein Monster, aus ängstlichen Augen die Ihn verabscheuten. Aus seinen Augen würde er es nicht ertragen können. Sollte er Ihm sagen, das er gehofft hatte Ihn hier wider zu sehen?
 

Er rang mit sich. Dessen Blick war Herzerweichend und erfüllte Ihn mit Wärme, die unsagbar gut tat. Die sein innerstes beruhigte. “Du trägst Ohrringe? Steht Dir, siehst richtig schneidig aus.” Scherzte Cardis um die unangenehme Stille zu überbrücken. Kit konnte Ihm gar nicht so schnell folgen, war er doch gerade noch woanders gewesen. Der Kleinere streckte seine Hand aus, um die drei Ohrringe zu berühren, als der Panthera Ihn mit einem groben Griff um dessen Handgelenk aufhielt. Schmerzhaft verzog er das Gesicht. “Tut mir leid, du musst nur sagen das Du das nicht möchtest. Kein Grund mir die Hand abzuquetschen.” Er war verstört und auch ein wenig verängstigt. “Verzeih ich ... ich bin Müde von der Reise.” Sofort löste er seine Arme von Cardis und brachte Abstand zwischen Sie. Sie wussten Beide das es eine Ausrede war, aber es wurde stillschweigend akzeptiert. “Dann ruh Dich aus, ich bringe Dir nachher etwas zu essen. Ich denke heute Abend wird es ein Fest geben. Es wäre schön wenn Du dort mal mit mir Tanzt.” Hoffnungsvoll sah er Ihn an. Betreten kratzte sich Kit am Hinterkopf. “Klar wenn du es verkraftest danach nicht mehr laufen zu können.”
 

Er war ein schrecklicher Tänzer, egal wie sehr Murek versucht hatte es Ihm beizubringen. Cardis lächelte nachsichtig und nickte. “Ich werde es überleben.” Zaghaft wollte er auf Kit zugehen, ließ es dann aber doch. Rasch drehte er sich um und lief mit einem “Bis heute Abend.” davon. Schweigend und nur die Hand zum Gruß erhoben, sah er Ihm nach.
 

“Ich lebe nicht hinterm Mond .... ich weiß sehr wohl was Du möchtest .... doch weiß ich nicht ob ich es Dir geben kann.” Raunte es sehnsuchtsvoll in seinen Gedanken. Seinem Blick konnte man sehr wohl ansehen was in ihm vorging. Seufzend drehte er sich zur Tür um und wich erschrocken zurück. Vor Ihm stand Raset, deutlich aggressiv. “Du lässt deine Finger von Ihm ist das Klar.” es war keine Frage, weswegen er auch nicht antwortete. “Cardis gehört mir und wenn ich Du dich nicht von Ihm fern hälst, wirst Du dir wünschen dieses Dorf nie betreten zu haben.”
 

Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. “Willst Du mir drohen, du Wicht?” Überheblich grinste er und warf sich in Pose, welches sonst immer jeden beeindruckte. Diesmal allerdings nicht. Raset kam auf Ihn zu und legte Ihm einen Zeigefinger an die Brust. “Du bist hier nicht willkommen, verzieh dich also besser schnell wider.” Offene Feindseligkeit war kein Fremdwort für Ihn, doch traf ihn das jetzt schon.
 

War er hier wirklich nicht willkommen? Aber Cardis freute sich doch und die Anderen hatten doch auch so ausgesehen. Oder täuschte er sich da? Waren Sie nur höfflich? Ohne ein weiteres Wort zu sagen, aber mit einem eindeutigen letzten Blick verschwand Raset in die selbe Richtung wie Cardis kurz zuvor. Zurück ließ er einen vollkommen verwirrten und verunsicherten Kit. Eine Situation die Neu für Ihn war.
 

~TBC~

Fest

~Kapitel 3: Fest~
 

Kit hatte sich nach diesen ganzen Verwirrungen die Ihn sehr belasteten entschlossen, sich hinzulegen. Zwar hatte Cardis gesagt er würde Ihm noch etwas zu essen vorbeibringen, aber wenn er glaubte das er schlief würde er immerhin nicht mit Ihm reden müssen. Seufzend warf er sich auf das Bett und vergrub sein Gesicht in das weiche Kissen. Es dauerte wirklich nicht lang bis er eingeschlafen war. So lange ohne ein richtiges Bett, war doch anstrengend. Besonders wenn man es nicht mehr gewöhnt war.
 

Eine Stunde nachdem Kit eingeschlafen war, klopfte es leise an der Tür. Es dauerte nicht lang bis diese geöffnet wurde und Cardis eintrat. Bewaffnet mit einem übervollen Tablett mit Dutzenden von Köstlichkeiten. Verdutzt bemerkte er das Kit schlief und musste dann doch leicht Lächeln. Leise stellte er das Tablett ab und schloss die Tür ebenso leise. Lautlos war er auf das Bett zugetreten um Ihm eine Weile einfach nur zuzusehen. Er sah so friedlich aus, fast kindlich wenn er schlief. Verliebt lächelnd strich er Ihm eine Strähne aus dem Gesicht. “Kit” Seufzte er leise.
 

Cardis hatte sich neben dem Bett auf den Boden gesetzt und hatte die Arme neben Kit verschränkt. Sein Kopf ruhte darauf und so konnte er Ihn so bequem wie möglich einfach nur ansehen. Das er ebenso beobachtet wurde wie er es tat, war Ihm nicht bewusst.
 

“Sieh an Sieh an, Er ist wirklich hier.” Tobte es hinter Kits Stirn. Er schlief zu fest um auf seinen Urinstinkt reagieren zu können. “Du sehnst dich nach Ihm ... oh welch himmlischer Duft und du Torfkopf bemerkst Ihn nicht einmal.” Dabei sah er schmollend auf das schlafende Ich, welches direkt neben Ihm lag. Seine roten Augen fixierten die Schemenhafte Gestalt, die Cardis Geruch in Kits Unterbewusstsein hinterließ. “So süss, so unschuldig ... so willig.” Unterdrückt stöhnte er auf und schlug sich gegen die Stirn. Würden diese Ohrringe Ihn nicht zurückhalten hätte er längst die Kontrolle über Kits Körper übernommen. Er würde diesen kleinen Pumaron sicher nicht von der Bettkante schupsen, besonders weil dieser das doch gar nicht wollte.
 

Erschrocken zuckte er zusammen als er das leichte Klimpern wie einen Gong in diesem Körper spürte. Cardis hatte sich erneut getraut und die Ohrringe berührt, die er so schneidig an Ihm fand. “Ja ... komm schon, mein Täubchen ... löse einen .... nur einen ....” Als wenn Cardis Ihn wirklich hören konnte. “Was? Was tust Du? Nein .. Bleib gefälligst hier ...” Frustriert jaulte er auf und warf sich in die Dunkelheit. Der Jüngere hatte sich erhoben und war mit einem letzten Blick auf Kit gegangen.
 

Würde er Ihn noch länger ansehen, würde er sich nicht mehr beherrschen können. Die Blöße das er nackt und flehend auf Ihm sass wollte er sich nicht geben. Besonders da er nicht wusste ob Kit Ihn überhaupt wollte. Die Körpersprache eines Leonarden war sehr Aussagekräftig und unmissverständlich. Doch Kit besass keine, er unterdrückte jedes verräterische und kleinste Zeichen. Er hatte sich wirklich perfekt im Griff, im Gegensatz zu Ihm.
 

Wie erbärmlich er doch war. Lief Ihm hinter her wie eine Rollige Katze. Aber verdammt, war er das nicht? Er fühlte sich so. Sein Körper zerfloss regelrecht in dessen Nähe, sein Herz schlug so schnell das seine Rippen irgendwann ernsten Schaden davon tragen würden und von dem Schreien seiner Seele wollte er gar nicht erst reden. Kit brachte eine Seite in Ihm zum Klingen, die auf Antwort wartete. Um sich von Ihm abzulenken hatte er sich zu seinen Freunden begeben, die schon fleißig dabei waren das Dorf für das Willkommensfest zu schmücken. So etwas hatte er schon immer gern getan und er wusste das es Ihn beschäftigen würde.
 

Lächelnd scherzte er mit den Anderen, hing Girlanden auf oder ähnliches schmückendes Beiwerk. Er war dankbar darüber das man Ihn nicht auf Kit ansprach. Sie alle hatten den Panthera als Kinder selbst kennen gelernt und wussten das er Ihn sehr vermisst hatte. Hatte er doch sehr oft von Ihm gesprochen. Es war gegen Mittag gewesen als Kit in Pumaron angekommen war, so das es auch Niemanden wunderte das die Zeit so schnell verging.
 

Kit hatte nach Cardis Verschwinden, noch knapp zwei weitere Stunden geschlafen und sich dann fast ausgehungert über das inzwischen kalte Essen hergemacht. Wenn man ihn gesehen hätte, hätte man nur den Kopf geschüttelt. Doch jetzt sass er im Schneidersitz auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Meditation war wichtig für sein inneres Gleichgewicht. Äußerlich sah man Ihm nichts von dem Kampf an den er in sich austrug.
 

Schmerzhaft keuchte er auf als er auf den Boden landete. Der Urinstinkt direkt über Ihm, dessen funkelnde Augen waren einfach beängstigend. “Was willst Du denn?” Er verstand Ihn nicht, so aufgebracht hatte er Ihn noch nie erlebt. “Ich will dieses süsse Kätzchen haben und du versaust mir alles.” Kätzchen? Wo war denn hier eine Katze gewesen? “Ich weiß nicht wen Du meinst.” Der darauf folgende Schlag presste Ihm die Luft aus den Lungen. Alle viere von sich gestreckt, lag er auf den Boden und sah zu Ihm auf. “Ich rede von Cardis, diese verdammt heisse Mieze, davon red ich. Ich will Ihn ... du doch auch ... wieso weigerst du dich?”
 

Leicht zuckte er zurück als er neben Ihm in die Hocke ging. “Er ist ein Mann. Außerdem ist er schon jemanden versprochen.” gerade hatte er sich aufrichten wollen, als er schon wider einen Schlag kassierte. “Verdammt nochmal was soll denn das?” Was hackte er denn ständig auf ihn rum? Der Urinstinkt hatte sich auf ihn gelegt und schnurrte beruhigend. “Ein Mann ... ja und? Schon einmal daran gedacht das dies sehr reizvoll sein kann? Du hörst es doch jede Nacht.” zerknirscht verzog er das Gesicht, er hatte mehr als einmal die Flucht ergreifen müssen weil sein Urinstinkt Ihm keine Ruhe gelassen hatte und das nur weil das Stöhnen und Mauzen seiner Eltern Ihn so anmachte.
 

Schwer schluckte er und sah verlegen zur Seite.”Ich hab wohl voll ins Schwarze getroffen. Du kannst mir nichts vormachen. Ich bin Du, wenn ich nicht weiß was Du willst. Wer denn dann? Dein Herz schlägt schneller wenn du Ihn siehst, du hast Dich gefreut wider hier zu sein. Nur seinetwegen hast Du diesen Botengang angenommen. Sieh doch ein das Du Ihn .....”
 

Mitten in seinem Zweikampf, den er längst verloren hatte klopfte es an der Tür und brachte Ihn völlig aus dem Konzept. Seufzend fuhr er sich durchs Haar und erhob sich kurz darauf langsam. “Ja?” Fragte er leise, als er die Tür öffnete. Vor Ihm stand eine Katze mittleren Alters. “Ah Du bist Wach, das Fest beginnt gleich. Mein Vater möchte das ich Dich abhole. Möchtest Du dich vorher noch baden und umziehen?” Fragend sah Sie Ihn an. Kit haderte mit sich, nickte dann aber. Das Bad bestand mehr aus einer Katzenwäsche und sorgte einfach nur dafür das er sauber war und gut roch. Auch wenn das für Cardis keine Rolle spielte. Die Katze hatte Ihm Pumaronische Kleidung gebracht, die in seinem Fall leider etwas Klein ausfiel. Aber was hatte er erwartet? Die Hose passte ja ganz gut, das Oberteil allerdings nicht wirklich. Den Stehkragen knöpfte er nicht zu, sonst würde er ersticken und was die langen Fledermausärmel anging, so waren diese mit einem kräftigen Ruck abgerissen. Erleichtert seufzte er auf. So war das doch gleich viel besser, seine Muskeln hätten den Stoff eh gesprengt. Zumindest seiner Meinung nach. Kritisch beäugte er die Bauchbinde die er sich anlegen sollte, tat dies aber dann doch. Auch wenn er hier etwas Hilfe brauchte. Der vom Oberteil herabfallende Stoff in der Mitte störte Ihn etwas beim laufen. Er war dergleichen einfach nicht gewöhnt.
 

Cardis Schwester hatte die ganze Zeit geduldig gewartet und blinzelte kurz verwirrt als Kit endlich zu ihr kam. So war das zwar nicht gedacht, aber nun ja. Irgendwie sah er darin einfach besser aus, als wenn er die Sachen so gelassen hätte, wie Sie waren. Lächelnd hackte Sie sich bei Ihm ein und führte Ihn langsamen Schrittes zu dem großen Marktplatz, wo das Fest stattfinden würde. Unterwegs schwiegen Sie, sie spürte deutlich das er sich unwohl fühlte.
 

Das große Feuer war schon von weitem zu sehen, oder besser gesagt dessen Schein. Kit wurde immer nervöser, je näher sie dem Platz kamen. Ein paar wenige Schritte und man konnte deutlich Musik und Stimmen hören. Lautes Lachen, Gesang und etliche lautstarke Gespräche. Er wurde an die Seite des Häuptlings geführt, wo er sich nach einigem Zögern auch hinsetzte. Die Katze löste sich von seinem Arm und verschwand mit einem Kater in der Menge.
 

“Er ist nicht hier.” Kam es ruhig von Shadu und Kit zuckte ertappt zusammen. “Äh wie bitte?” Er tat so als wüsste er nicht Wen der Ältere meinte. “Cardis, er ist nicht hier, zumindest nicht auf der Seite des Feuers. Raset tanzt gerade mit Ihm.” Kit ertappte sich dabei wie er versucht war das Gesicht finster zu verziehen. Wissend wurde er angelächelt. “Du kommst spät mein junger Freund, aber vielleicht noch nicht zu Spät.” irritiert sah er Ihn an. Was wollte er Ihm denn damit sagen? Musste ein Häuptling eigentlich immer in Rätseln sprechen? Lernten die das irgendwo? Schweigend sah er Ihn an und zog es vor dazu nichts zu sagen.
 

Er langte kräftig bei dem Beerwein zu, einfach nur um nicht tanzen zu müssen oder gar mit Jemanden zu reden. Dazu war Ihm heute einfach nicht zu mute. Immer wenn man ihn fragte winkte er ab. Gerade war er dabei seinen Becher neu zu füllen, als er einen sanften Zug an seinem Oberarm spürte. Fragend sah er auf und direkt in das wohl schönste Gesicht, welches er je sehen könnte. “Versuch gar nicht erst dich raus zu reden, du hast es versprochen.” Dieses Lächeln, es machte Ihn so kribbelig. Wie in Trance ließ er sich von ihm hochziehen und tappste Ihm hinter her zum Feuer. Shadu lachte sich innerlich halb kaputt. “Ich dachte immer Panthera wären Unzähmbar .... anscheinend doch nicht.”
 

Cardis hatte Kit schon vor einer Ewigkeit und etlichen Gläsern Beerwein entdeckt, doch hatte er sich einfach nicht getraut. Was wohl auch an Rasets finsteren Blicken liegen mochte. Doch das Verlangen Ihm nahe zu sein, war zu stark. Zögernd legte er seine Hände in Kits Nacken und wollte eigentlich auf Abstand bleiben. Kit allerdings sah dies anders, wäre er nicht so angeschickert, würde er wohl anders handeln. Fest schloss er seine Arme um den schmalen Körper und drückte Cardis an sich. Sein Schweif schlang sich ohne sein zu tun um den des Kleineren. Dieser lief prompt Rot an und warf verstohlen einen Blick nach unten.
 

“Weißt du eigentlich was Du da tust?” Fragte er Ihn sehr leise. Sein eigener Schweif hatte sich nicht lange bitten lassen und sich sofort um den von Kit geschlungen, als würde er Ihm dadurch halt geben. “Ich tanze mit Dir.” Antwortete er Ihm verständnislos. Er wusste genau was er meinte, doch wollte er darüber nicht nachdenken. Es fühlte sich gut an, zu gut um einfach damit aufzuhören.
 

Schüchtern wurde er angelächelt, welches er offen erwiderte. Da er von sich aus wusste das er ein Grotten schlechter Tänzer war, überließ er Cardis die Führung. Dieser zeigte Ihm sehr geduldig die einzelnen Schritte, ehe sie sich darauf konzentrierten auch auf die Musik zu achten. Es ist immer so, wenn man sich amüsiert vergeht die Zeit sehr schnell. Raset sass am Rande des Feuers und starrte mit erdolchendem Blick zu Kit und Cardis hinüber, die mit jeder Minute mehr wie ein Pärchen aussahen. “Du wirst Ihn nicht bekommen und wenn ich Ihn mir mit Gewalt gefügig machen muss.”
 

Cardis hatte die Augen geschlossen und schmiegte sein Gesicht fest an Kits Brust, welche sich sanft hob und senkte. Das dieser Ihn fast schon verliebt ansah, bemerkte er dadurch nicht. Einige würden sagen er wäre verliebt, andere er seih nur betrunken. Nur Kit selbst wusste was sein Blick zu bedeuten hatte. Nach und nach verschwanden immer mehr kleinere Grüppchen von Leonarden und nur die hartgesottenen blieben immer noch.
 

Raset war ebenfalls gegangen, er würde sicher keine Szene machen. Zumindest noch nicht. Wäre er an diesem Abend ausgerastet, hätte er nur sich selbst geschadet. Aber er konnte sich gedulden, er würde diesem Kerl Cardis schon madig machen.
 

“Wir sollten gehen, es ist Spät.” hauchte der kleine Pumaron irgendwann in die Nacht hinein. Kit hatte seine Augen geschlossen und genoss es Ihn in seinen Armen zu halten. “Ja” kam es ebenfalls nur gehaucht von Ihm. Nicht ganz unbemerkt verschwanden Sie von dem Festplatz. Cardis schmiegte sich eng an Kit und lächelte selig, als dieser einen Arm um Ihn legte. “Du tanzt doch gar nicht so schlecht.” Lachte er leise. Auf Kits Lippen zeichnete sich ein leichtes Grinsen ab. “Du bist eben ein guter Lehrmeister.”
 

Die Straßen waren leer, aber des öfteren hörte man ein lustvolles Stöhnen. Aus welchen der Hütten dies kam, war egal. Cardis senkte leicht den Blick und hing seinen Gedanken nach. Das man Ihn von der Seite her ansah, blieb Ihm verborgen. Kit sah Ihn schweigend an und wirkte fast ein wenig traurig. Er war Ihm näher gekommen, als er es gewollt hatte. Was war nur passiert? Es hatte doch nur ein Tanz sein sollen und nun? Nun gingen Sie einander im Arm haltend zu seiner Hütte, deutlicher Erregungsgeruch von ihnen Beiden lag in der Luft. Er durfte dem nicht nachgeben. Cardis würde ärger bekommen.
 

An seiner Gästehütte angekommen, bestand der Pumaron darauf Ihn noch bis zum Bett zu bringen. Allein würde er eh keinen Schritt machen können, das wurde Ihm schnell bewusst. Der Beerwein, der eindeutig zu viel gewesen war und die frische Luft, knockten ihn fast aus. Schnurrend drückte er Cardis wider an sich und drängte sich mit Ihm in die Hütte. “Kit ... was ...” Er kam nicht wirklich weit in dem versuch eine Frage zu stellen. Er hörte wie die Tür zugeworfen wurde und spürte kurz darauf das Bett in seinem Rücken. Überrascht keuchte er auf als er das deutliche Gewicht des Anderen auf sich spürte. Hungrige Lippen tasteten ungeschickt nach den seinen. Der kurze Schreck war schnell überwunden. Fordernd drückte er sich an Ihn, stöhnte ungehalten auf als er endlich die rauen Lippen des Panthera auf den eigenen spürte. Sein Körper wand sich unter den Muskeln wie eine Schlange.
 

Ihre Schweife waren immer noch miteinander verbunden und rieben sich nun leicht aneinander. Cardis drohte in Ohnmacht zu fallen als er das sanfte lecken an seinen Lippen spürte und kurz nachdem er Ihm den Einlass gewährt hatte, die freche Zunge die sich ungeniert in seiner Mundhöhle austobte. Er träumte das sicher nur, ja so musste es sein. Es war nur ein Traum.
 

Seine Hände huschten unschlüssig über Kits Nacken, durch sein Haar oder suchten halt auf dessen breiten Rücken. Fest hatte er seine Beine um dessen Hüfte geschlungen. Das Sie Beide mehr als erregt waren, musste man wohl kaum erwähnen. Das Streicheln seiner Zunge an der eigenen, das lockende Reizen welches Ihn dazu bringen wollte Ihr zu folgen, ließen ihm die Sinne schwinden. Dieser stummen Aufforderung kam er gern nach, allerdings erkundete er Kits Mundhöhle um einiges zurückhaltender als der Größere selbst.
 

Das wohlige Schnurren, einem dunklen Knurren gleich entrann sich Kits Kehle. Gerade war er dabei gewesen sich fester an Cardis zu schmiegen, als dieser den Kuss abrupt abbrach. “Was ist?” Irritiert sah er ihn an. Er war noch nie so geküsst worden, geschweige denn das er freiwillig Jemanden geküsst hatte und verdammt ja, es war einfach nur der Wahnsinn. Er wollte mehr, mehr von seinen samtenen Lippen, die so herrlich süss schmeckten.
 

“Du bist betrunken, du weisst nicht was Du tust.” Seine Worte trafen Ihn hart. Ja er hatte getrunken, aber er war noch so weit klar im Kopf, das er wusste was er tat und was nicht. Dennoch widersetzte er sich nicht als die Beine um seine Hüfte verschwanden und Cardis Ihn sanft von sich schob. Verwirrt ließ er sich neben Ihn ins Bett fallen. “Schlaf deinen Rausch aus, gute Nacht.” hauchte dieser leise und der federleichte Kuss, den er kurz darauf spürte, war viel zu schnell vorbei als das er Ihn genießen konnte.
 

Der junge Pumaron verließ fast Fluchtartig die Hütte und hastete nach Hause. Kit starrte nur frustriert auf die geschlossene Tür. “Hab ich was nicht mitbekommen?” Fragte er leise in die Dunkelheit hinein.
 

~TBC~

Verliebt?

~Kapitel 4: Verliebt?~
 

Seufzend ließ er sich in die Kissen sinken und starrte lange an die Zimmerdecke. Was war eigentlich passiert? Sicher hatte er zu viel Beerwein getrunken und war deswegen fast über Ihn hergefallen, an was sollte es denn sonst liegen? Angewidert verzog er das Gesicht als er das Grinsen in sich spürte. Konnte Er nicht still sein, so wie er es sonst immer war?
 

Nein konnte er nicht. Kit schloss seine Augen und spürte gar nicht das er in den Schlaf gefallen war. Im Dunkel seines Seins wartete bereits sein zweites Ich auf Ihn. Groß, mächtig und bedrohlich wie immer. Er sass oder besser lümmelte auf einer Art Thron und prostete Ihm mit einem Becher zu. Was wohl die Anspielung auf den Beerwein sein sollte.
 

“Der ist Dir wohl zu Kopf gestiegen?” Hauchte er Ihm grinsend zu und nahm einen Schluck. Sauer funkelte er Ihn an. “Was willst Du?” Motzte er nur desinteressiert zurück und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Amüsiert wurde er betrachtet, ehe ein schallendes Gelächter durch die Dunkelheit hallte.
 

“Du bist so Dumm du kleiner Wicht.” Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet und das sah man Ihm auch an. “Wie bitte?” Ungläubig sah er Ihn an. “Du hast mich schon verstanden, wieso sträubst du dich so dagegen?” Ihm wurde unbehaglich unter dem lauernden Blick. Warum sah er Ihn denn nur so an?
 

Der Urinstinkt erhob sich langsam und kam auf Ihn zu. Der Becher war aus seiner Hand verschwunden. “Ich ... ich sträube mich? Wogegen denn?” Es war kaum zu glauben, aber er wusste wirklich nicht was sein anderes Ich Ihm sagen wollte und das bemerkte dieses mit Zähneknirschen. Das würde eine schwere Geburt werden. Aber nicht mehr heute. “Schlaf.” kam es beängstigend ruhig von Ihm, ehe Kit auch in diesem sein schwarz vor Augen wurde.
 

Er hatte seinen Geist auch Schlafen geschickt, nicht nur seinen Körper. Seufzend sass er neben ihm und strich Ihm durchs Haar. Es würde schwer werden ihm das Offensichtliche zu zeigen, wenn er doch so blind sein wollte.
 

Zur selben Zeit, war Cardis mehr als durcheinander in der elterlichen Hütte angekommen. Zum Glück schliefen schon alle oder waren mit anderen Dingen beschäftigt. Leise schlich er sich in sein Zimmer und rutschte dort an der Tür hinunter. Fahrig strich er sich über die Lippen. Das war ..... unbeschreiblich gewesen. So hatte man ihn noch nie geküsst und er war schon oft geküsst worden. Nichts im Vergleich zu Raset, der Ihn selbst beim Küssen unterjochen wollte, als wolle er Ihm sagen das er sich unterzuordnen hatte.
 

Seufzend erhob er sich und schälte sich aus seinen Sachen. Völlig erschöpft und doch aufgekratzt wie noch nie ließ er sich in sein Bett sinken. Die Decke bis zum Kinn gezogen versank er in seine Träume, ehe er in einen richtigen Schlaf fiel. Er wollte nicht daran denken das dies nur ein Versehen gewesen sein könnte, weil er zu viel getrunken hatte. Im Gegensatz zu Kit wusste er bereits das er Ihm heillos verfallen war. Das war er schon immer gewesen und nun wo er Ihn wider gesehen hatte, wo er mit Ihm getanzt und in seinen Armen gelegen hatte, war es Ihm nur noch einmal bestätigt worden.
 

Das böse Erwachen sollte erst noch kommen, wie sich am nächsten Morgen und den darauf folgenden Tagen heraus stellte. Raset ließ Ihm keine Chance einmal mit Kit aneinander zu geraten oder gar mit Ihm allein zu sein. Er drängte auf die Hochzeit́s Vorbereitungen, an die er absolut nicht denken wollte. Zu allem Überfluss küsste er Ihn jedesmal wenn Kit in sein Blickfeld kam. Er hasste es von Ihm geküsst zu werden, hasste es von Ihm berührt zu werden und er fragte sich wieso er dem ganzen überhaupt zugestimmt hatte. Um seinem Vater einen gefallen zu tun? Für das Dorf? Nein weil es Ihm gefallen hatte umworben zu werden und weil er geglaubt hatte niemals seinen Seelengefährten zu finden. Und genau dieser war endlich hier.
 

Kit ging Ihm so gut es ging aus dem Weg, er musste sich über sich selbst im Klaren werden, über seine Gefühle zu Cardis und das war verdammt schwer. Besonders wenn sein Urinstinkt ständig auf Ihn einredete. Jetzt endlich war er einmal ruhig und zeterte nicht ständig los, wenn er Raset und Cardis beim Knutschen erwischte. Er war davon jedesmal so verwirrt das er gar nicht mitbekam das es dem kleinen Pumaron missfiel.
 

Seufzend lümmelte er abseits des Dorfes auf einem Baum und hing erneut seinen Gedanken nach. Einzig sein hängender Schweif war zu sehen.
 

“Es ist Sinnlos darüber nachzudenken, du weißt es doch.” Tobte es hinter seiner Stirn. “Nein weiß ich nicht.” Widersprach er sofort, wie er es so oft getan hatte. “Du liebst Ihn, Er ist was Wir solange gesucht haben ... wehr dich doch nicht dagegen.” Dieses Drängen machte Ihn wahnsinnig, warum konnte er nicht schweigen? So wie er es sonst auch immer getan hatte. Fest kniff er die Augen zusammen und hielt sich die Ohren zu. “Ich will es nicht hören, lass mich in Ruhe.” Flehte er gedanklich und klang wie ein kleines Kind, das etwas schreckliches mit anhören musste. Er spürte die Gedankliche Umarmung seines Urinstinktes. “Wovor hast Du Angst?”
 

Die Frage war sehr leise und er glaubte sich verhört zu haben. Sein zweites Ich sprach nie von Angst. Doch hatte er sich nicht geirrt. Unsicher drehte er sich zu Ihm um und starrte in fast sanft dreinschauende rote Augen. Sein kleiner Schützling hatte Angst und es hatte verdammt lange gedauert bis er das erkannt hatte. “Ich .... vor mir.” Überrascht sah er Ihn an. “Vor Dir?” Wiederholte er mehr als perplex, ehe er verstehend nickte. “Meinetwegen nicht wahr?” Dies sollte eigentlich keine Frage sein, dennoch stellte er Sie.
 

Kit löste sich aus seiner Umarmung und brachte etwas Abstand zwischen Sie. “Er weiß nicht was ich bin und es ist gut so. Ich habe Angst vor dem Moment wo ich die Kontrolle verliere ... wo mir das selbe wie Korsa passiert.” Am Ende hin wurde er immer leiser. Sein Urinstinkt sah Ihn nur schweigend an.
 

“Das wird es nicht.” Erklang es nach gefühlten Stunden der Stille. Überrascht drehte Kit sich zu Ihm um. “Wie bitte?” Verständnislos sah er Ihn an. “Ich sagte das wird es nicht.” Die Entschlossenheit in seiner Stimme beunruhigte Ihn. “Wir sind nicht wie Sie, wir sind anders.” Das er immer von Wir sprach, hatte er noch nie leiden können und gerade jetzt hasste er es wider einmal sehr. Aber Sie waren eine Einheit, von Kindesbeinen an. “Was macht Dich so sicher?”
 

Unsicher sah er Ihn an, wagte kaum zu Atmen während er auf seine Antwort wartete. “Ganz einfach, Wir sind eine andere Generation.” Das er Ihm nicht folgen konnte, sah man überdeutlich. Auch ohne die großen Fragezeichen in seinem Gesicht. Genervt rollte der Urinstinkt mit den Augen. “Korsa und Leilia gehören zur ersten Generation, ebenso wie unser Vater. Sie mussten neu lernen mit Uns zu leben, mussten lernen zu akzeptieren das da noch etwas anderes in ihnen ist. Ebenso wie Lecan und hast du gesehen das er Jemals auf seinen kleinen Kater losgegangen ist?” Abwartend sah er Ihn lächelnd an. Kit dachte sehr lange darüber nach und schwelgte in Erinnerungen. “Nein das nicht, aber Anderen wäre er gern an die Gurgel gesprungen.” Eifersucht war wohl etwas in dem sich der Urinstinkt sehr stark ausdrücken konnte.
 

Wissend lächelte dieser. “Wie auch immer, Wir sind anders. Wir haben von Klein auf alles miteinander geteilt. Du empfindest viel für den kleinen Pumaron und mir geht es nicht anders. Aber im Gegensatz zu Dir habe ich keine Angst vor den Konsequenzen. Du kannst nicht Ewig verstecken was Du bist und irgendwann wirst du es Ihm sagen müssen .... wenn er Uns nicht so akzeptieren kann, wie Wir sind .... dann hat es eh keinen Sinn.”
 

Er war überrascht wie Weise und erwachsen sein Urinstinkt doch sein konnte. “Du hörst Murek zu oft zu.” nuschelte er fast schon beleidigt, was nur ein leises Lachen mit sich brachte. “Und du zu wenig.” Er ging neben Ihm in die Hocke und strich Ihm durchs Haar. “Ich kenne deine Angst und ich verspreche Dir das egal was passiert, das ich Ihm nichts tun werde.” Eindringlich sah er Ihn an. Sie waren zusammen gereift und gewachsen, dies würde ihre erste Bewährungsprobe sein und er selbst war zuversichtlich. Doch Kit zweifelte und seine Zweifel machten sein Herz schwach. Was alles andere als gut war.
 

Würde Kits Herz schwächer werden, würde er selbst wider mehr der Dunkelheit verfallen, der er eigentlich angehörte und das wollte er wirklich nicht. Ihm gefiel es so wie es war. Er konnte nur hoffen das er bald wider zu seiner alten Form zurück finden würde. Er war das erste Mal verliebt und gerade aus seiner Hitze, kein Wunder das er verunsichert und zwiegespalten in seinem Denken und Handeln war. Man sah den Urinstinkt immer noch als Bedrohung an, doch sein Ziel war es das Gegenteil zu beweisen. Nur schaffte er es nicht allein.
 

Gerade wollte er etwas zu Ihm sagen als ein Geräusch seine Aufmerksamkeit erforderte. Er zog seinen Schweif nach oben und starrte gespannt auf das kleine Fleckchen unter sich. Scharf zog er die Luft ein als Ihm der süsse Geruch in die Nase stieg und kurz darauf erkannte er Cardis, der wohl auf der Flucht war. So heftig wie dieser atmete.
 

Er war wirklich auf der Flucht, vor Raset und dem Schneider der sein Hochzeit́s Gewandt anpassen wollte. Dies war der endgültige Schritt und diesen wollte er nicht gehen. Panisch sah er sich nach einem Versteck um, als ein Geräusch über Ihm Ihn zusammenzucken ließ. Angespannt sah er sehr langsam nach oben und starrte irritiert auf die schwarzbraune Hand die Ihm gereicht wurde. Sofort schlug sein Herz höher und ohne darüber nachzudenken ergriff er Sie.
 

Mit einem leisen und überraschten Aufschrei, befand er sich kurz darauf auf den Ast und in dessen Armen. Mit heftig klopfendem Herzen klebte er an Kits Brust und lauschte dessen Herzschlag, der nicht weniger aufgeregt ging. Fest biss er sich auf die Unterlippe um nicht zu weinen. Doch schaffte er es nicht. Kits Schweif um seiner Hüfte und das beruhigende Streicheln an seinem Rücken, kitzelten die Tränen förmlich aus Ihm heraus.
 

“Warum gehst Du mir aus dem Weg? Hab ich was falsches getan oder gesagt?” Er war noch nie gut darin gewesen seine Gefühle zu verstecken und so gelang es Ihm auch jetzt nicht. Zitternd drückte er sich fester an Ihn, vergrub sein Gesicht an dessen Brust damit er Ihn nicht weinen sah. Auch wenn das Beben seiner Schultern und das leise Schlurtzen Ihn verriet. Kit seufzte tief, er wusste das er Ihn tief verletzt hatte mit seinem Verhalten. Immerhin hatte er Ihn geküsst und das nicht zu knapp und dann war er Ihm Feige eine Woche lang aus dem Weg gegangen. Überall die Vorbereitungen für die Hochzeit zu sehen, machte es aber nicht leichter.
 

“Du hast nichts falsch gemacht.” haucht er leise und drückte Cardis etwas von sich um Ihm ins Gesicht sehen zu können. Er versuchte zu Lächeln, doch gelang es Ihm nicht. “Was dann?” Fragte dieser leise und zögernd. “Ich ..... also ich ....” Mehr als ein paar gestotterte Worte bekam er nicht raus. Woran lag es nur? Sein Urinstinkt hatte doch gesagt, an was es lag. War er sich immer noch so Unsicher deswegen?
 

“Du?” Fragend sah Cardis Ihn an und er konnte nicht verhindern das er sich Hoffnungen machte. Das er hoffte das Kit das sagen würde, was er sich so sehnlichst herbei wünschte. Doch mehr als das Stottern kam nicht über seine Lippen. Traurig senkte er den Blick. Kurz schloss er seine Augen und wünschte sich es nicht getan zu haben. Schmerzlich wurde Ihm dessen Geruch bewusst, die Weichheit seines Felles und die kontrastreiche härte seiner Muskeln darunter. Unterdrückt stöhnte er vor Sehnsucht auf und konnte nicht anders als über dessen Brust zu streichen. Erst Kits leises Seufzen holte Ihn in die Wirklichkeit zurück.
 

Immer noch liefen Tränen seine Wangen hinab als er Ihn wider ansah und hastig von seinem Schoss kletterte und kurz darauf wider auf den Boden stand. “Cardis jetzt warte doch.” Versuchte er Ihn aufzuhalten, doch lief dieser schon weinend davon. “Toll jetzt hast du es wider geschafft.” Murrte es hinter seiner Stirn. “Ist es denn so schwer ihm zu sagen was du fühlst?” Sauer grub er seine Krallen in das Holz des Astes. “Ja verdammt das ist es .... er ist gebunden .... er wird mich nicht wollen .... “ Das Lachen hinter seiner Stirn brachte Ihn zum Knurren.
 

“Gebunden? Dieser Lackaffe von einem Kater, den rammen wir ungespitzt in den Boden, wenn er Cardis nicht rausrücken will.” Die Brutalität in seiner Stimme, erschreckte Ihn sehr. Natürlich kämpfte er gern, aber nur um seine Stärke zu beweisen und nicht um Jemanden absichtlich zu verletzten. Aber hier war es anders. Mit einem Satz war er auf den Boden. “Dich nicht wollen? Hast du Schnupfen oder was?” Irritiert blinzelte er, unbewusst reckte er seine Nase in die Luft und schnappte noch den leichten Erregungsgeruch von Cardis auf. “Bist du immer noch der Meinung das er nicht will? Du solltest einmal mehr auf deine Umgebung achten. Und jetzt los verdammt, auf was wartest du? Eine Extra Einladung?” Der zischende Ton und das drängeln in seinem Inneren hatte gesessen.
 

Die Starre die noch eben von Ihm besitzergriffen hatte, hatte sich gelöst. Ohne auch nur einen Gedanken an etwas anderes zu verschwenden rannte er Cardis hinter her, immer der unsichtbaren Spur seines verführerischen Duftes folgend.
 

~TBC~

Belauscht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ausflug

Thx erstmal für die lieben Kommis und Sorry das das Pitel etwas gedauert hat.
 

~Kapitel 6: Ausflug~
 

Mit roten Wangen und einem leichten Schmunzeln auf den Lippen folgte er Kit. Eigentlich hatte er eh keine Wahl. Dessen griff um sein Handgelenk war so fest, das es kein entkommen gab. Er lief leicht breitbeinig und ein wenig steif, was Ihn immer wider leise zum Glucksen brachte. “Was lachst du denn so?” Fragte er ihn dann immer wider und er selbst schüttelte nur leicht den Kopf. “Nichts.” Hauchte er sanft und kicherte kurz darauf wider.
 

Das Spiel zog sich den ganzen Weg, durch das Dorf, hin und hörte auch nicht auf als Sie am Bootssteg angekommen waren. Überrascht sah er Kit an. “Wo willst Du denn hin?” Er hatte gesagt er wolle mit Ihm allein sein, aber nichts von einer Bootsfahrt. Dieser sah nur fragend auf und sah ihn etwas irritiert an. “Na aufs Meer, dort sind Wir ungestört.” So wie er das sagte trieb er Cardis die Röte ins Gesicht. Was Ihn selbst leicht lächeln ließ.
 

Er streckte Cardis seine Hand hin um Ihm beim einsteigen zu helfen, ehe er das Boot ins Wasser schob. Natürlich hatte er gewartet bis der Pumaron sich gesetzt hatte. Schnell schnappte er sich noch die Ruder und sprang in das kleine Boot, was es stark zum schwanken brachte. Das Nackenfell des Jüngeren hatte sich aufgestellt. “Sag mal gehts noch Pünktchen?” Fuhr er Ihn sofort an. Kit lachte nur leise und beugte sich vor zu Ihm. Was Cardis leicht zurück weichen ließ.
 

“Ist doch nichts passiert Wollknäuel.” Meinte er frech und tippte Ihm dabei gegen die Nasenspitze. Kurz darauf lehnte er sich wider zurück und ließ die Ruder ins Wasser gleiten. Mit kräftigen Zügen brachte er Sie sehr schnell vom Strand weg und es dauerte nicht all zu lang, bis man diesen nur noch als dünnen Streifen am Horizont sehen konnte. Was durch ihre guten Augen gleich bedeutend mit der Größe der Entfernung war.
 

Zwischen Ihnen herrschte schweigen, nicht unbedingt unangenehm. Cardis hatte Kit den Rücken leicht zugewandt und lümmelte halb über der Reling, eine Hand ins Wasser gestreckt. Er liebte das Meer und hoffte einmal das Türkisblaue zu sehen, von dem der alte Heiler immer sprach. Ihres war ja mehr Sturmgrau, aber dennoch schön. Kit hatte die Ruder ins Boot gelegt und lehnte sich etwas zurück um zu entspannen. Sein Blick glitt immer wider zu Cardis.
 

Wie schön er aussah, so verträumt und zufrieden. Denn hier wurde Raset sie nicht stören und das war gut so. Ihre kleine Nussschale driftete immer weiter ab, ohne das Sie es bemerkten. Kit war viel zu sehr damit beschäftigt den Anderen zu beobachten und Cardis viel zu sehr damit dessen Blicke zu ignorieren. Diese Blicke die es in seinem Bauch heiß werden ließen. Die Blicke die Ihm die Sinne raubten. Sein Schweif zuckte unruhig umher.
 

Er wollte wegsehen und doch konnte er es nicht. Es ging einfach nicht. Sein Blick wanderte langsam über den zierlichen Körper, der durch die Kleidung eher betont anstatt verdeckt wurde. Sein Herz schlug hart gegen seine Rippen und er glaubte den Schmerz nicht ertragen zu können. Doch war es ein süßer Schmerz, dem er gern nachgab. Sein Urinstinkt war seltsamerweise still, obwohl er mit etwas anderem gerechnet hatte. Kurz blieben seine Augen an dessen Hintern hängen und Bilder schossen durch seinen Kopf, die Ihm die Röte ins Gesicht zauberten. Daran sollte er nicht denken, Cardis war gebunden. Obwohl halt nein, er war nicht gebunden. Er war versprochen, das war ein Himmelweiter unterschied. Raset hatte den Bindungsbiss bei Ihm noch nicht angewandt und so viel er wusste hatten Sie noch nicht miteinander geschlafen. Vielleicht, wenn er Ihm zuvor kam. Vielleicht würde Cardis dann Ihm gehören? Diese Gedanken kamen nicht völlig allein von Ihm. Sein zweites Ich mochte Still sein, aber dessen Gedanken übertrugen sich auf Kit. Leise seufzte er und strich sich durchs Haar. Er wanderte tiefer mit den Augen und blieb fasziniert an seinem Schweif hängen, der so unruhig über den Boden wischte.
 

Das Boot schwankte leicht als er sich so ruckartig erhob und sich auf den Boden warf. Cardis war gerade in seine Tagträume gefangen, die sich gänzlich nur um Kit drehten, als es um Ihn herum zu wackeln anfing. Erschrocken zuckte er zusammen und keuchte leise auf. Leicht drehte er sich um und erstarrte bei dem Bild was sich Ihm bot. Kit lag auf den Boden des kleinen Bootes und hatte seinen Schweif zwischen den Händen. Mit geschlossenen Augen schnüffelte er daran, was Ihm selbst die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sofort fiel ihm wider ein, was er noch vor wenigen Minuten getan hatte.
 

“Kit .. was ....” Er kam gar nicht dazu seine Frage auszusprechen. Ein heißeres Mauzen entrang sich seiner Kehle, welches er nicht hatte kommen sehen. Zitternd klammerte er sich an der Reling fest. Schnurrend wand sich Kit am Boden und leckte genüsslich über Cardis Schweifspitze als wäre es eine Leckerei. Wenn man bedachte wo diese so eben noch gesteckt hatte, konnte man die Röte des Pumaron sehr gut verstehen. Man konnte noch deutlich die Lust an der Schweifspitze riechen, welches Kit dazu brachte sich wie eine rollige Katze aufzuführen.
 

Leise und unterdrückt mauzte und stöhnte er auf. Kits Zunge und Zähne schickten Stromstöße der Lust durch seinen gesamten Körper und ihr Treffpunkt schienen seine Lenden zu sein, die schon leicht schmerzhaft zogen. Alle angefangenen Versuche Kit daran zu hindern oder Ihn zu bitten aufzuhören, waren schon im Ansatz gescheitert. Hingebungsvoll saugte er sich an dessen Schweif fest, knabberte leicht mit den Zähnen daran und lauschte mit stark gespitzten Ohren dessen himmlischen Mauzen. Ohne die störende Tür hörte es sich gleich noch besser an.
 

Mit funkelnden Blick, der seltsam zweifarbig wirkte, sah er zu Ihm auf und war kurz darauf auch schon über Ihm. Unbewusst drückte Cardis sich mit den Rücken fester gegen die Reling und spreizte leicht seine Beine, damit er bequem platz dazwischen hatte. Es bedurfte keiner Worte zwischen ihnen, es war klar was gesagt werden wollte und doch nicht gesagt werden konnte. “Nur dieses eine Mal” hauchte Cardis leise und sehr bedauernd. Man sah Ihm die Traurigkeit deutlich an und auch Kit ging es nicht anders. “Ja nur dieses eine Mal.” Sie hatten es ausgesprochen und doch wussten Sie von da an, das es nicht bei einem Mal bleiben würde. Das Sie nicht voneinander würden lassen können.
 

Leonarden brauchten keine großen Worte, keine großen Gefühlsbarometer um zu wissen wann Sie den Partner fürs Leben vor sich hatten. Als Kind hatte er es für Schwärmerei gehalten, doch war das Gefühl der Leere im laufe der Jahre schlimmer geworden. Erst als er Ihm wider gegenüber gestanden hatte, fühlte er sich komplett. Seine Gedanken wurden unterbrochen als er harte Muskeln spürte und kurz darauf sinnliche Lippen, die Ihn zärtlich und doch leidenschaftlich küssten. Leicht musste er schmunzeln. Kit war doch sonst immer so dagegen geküsst zu werden und diesmal tat er es von sich aus? Wunder gab es wohl immer wider.
 

Schnurrend schlang er seine Arme um dessen Nacken und zog Ihn tiefer zu sich hinab. Glücklich seufzte er als er das Gewicht des Anderen auf sich spürte. Seinen Körperbau, jeden einzelnen Muskel und seine deutliche Erregung zwischen den Beinen. Tränen liefen seine Wangen hinab. Tränen die nicht unbemerkt blieben. Kit hatte sich fest an ihn geschmiegt und wollte gerade sanft um Einlass bitten, als er bemerkte das Cardis weinte. Entsetzt löste er den Kuss. Verwirrt und sehr verunsichert sah er Ihn an.
 

“Hab ich Dir weh getan?” Fragte er sofort panisch nach. Das der Andere lächelte und dennoch weinte, war vollkommen irritierend für Ihn. Schnurrend schmiegte er sich gegen die Hand die seine Wange streichelte. “Nein, du machst mich sehr glücklich.” Hochrot lief Kit an und sah verlegen zur Seite. Das von Jemanden zu hören war sehr befremdlich. Sah man Ihn doch immer als potenzielle Bedrohung an.
 

Langsam begab er sich wider in eine aufrechte Position. “Warum weinst Du dann?” Fragte er hilflos nach. Er konnte es nicht ertragen Ihn weinen zu sehen. “Ich .. Nun ja ... ich ...” Begann er zu stottern und senkte traurig den Blick. Auch Cardis setzte sich nun langsam wider auf, wodurch er Kit wider sehr Nahe kam. “Ich muss Dir etwas sagen und bitte unterbrich mich nicht.” Bat er Ihn sehr leise und klang doch doppelt so ernst. Kit schluckte schwer und umschloss Cardis Hände mit den Eigenen, um Ihm zu zeigen das er geduldig warten und zuhören würde.
 

Sein Herz schlug Ihm vor Aufregung bis zum Hals. “Ich habe Dich schon immer sehr gern gehabt und ich dachte Dich nie wider zu sehen. Als Raset in unser Dorf kam war ich nicht mehr ich selbst. Ich sehnte mich danach Dich wider zu sehen und durfte doch nicht weg. Die Ungewissheit ob Du noch lebst oder nicht, machte mich wahnsinnig. Raset war sehr nett zu mir gewesen und er ist kein schlechter Kerl. Er hat ein paar Wochen, bevor Du hier her kamst bei meinem Vater um meine Hand angehalten. Ich hab zugesagt, ich glaubte nicht Dich wider zu sehen und hoffte Ihn vielleicht lieben zu können. Aber ich kann es nicht. Das wurde mir sehr rasch klar. An dieser Hochzeit hängt so viel und ich will meinen Vater nicht enttäuschen.”
 

Seine Stimme zitterte stark und durch das leise Schniefen war es schwer Ihn zu verstehen. Es machte Ihm das Herz schwer was er zu hören bekam. Auch wenn er jeden Tag an Ihn gedacht hatte, hatte er lange nicht daran gedacht hier her zu kommen und das aus einem guten Grund. Er musste es Ihm sagen. Tief atmete Cardis durch um sich zu beruhigen. “Als ich wider auf der Flucht vor seinen Zudringlichkeiten war, bin ich ja förmlich in Dich hinein gerannt. Ich wollte Anfangs nicht wahr haben das Du es bist und doch bin ich sehr froh Dich wider zu sehen.” Langsam hob er den Blick, welcher Tränen verschleiert war. “Ich war noch nie gut darin meine Gefühle zu verstecken und ich möchte es auch nicht. Ich werde Raset nie Lieben, nicht so wie er es möchte und das weiß er auch. Kit ich ... ich sehne mich so nach Dir. Es macht mich wahnsinnig Dich zu sehen, zu hören und zu riechen und Dir nicht nahe sein zu können.”
 

Immer noch gab es eine leichte Röte auf seinen Wangen, doch tat dies nichts weiter zur Sache. Schweigend sah er Ihn an und strich Cardis sanft über die Wange. Sie hatten Beide gewusst das es sehr bald dazu kommen würde. Der Hoffnungsvolle erwartende Blick den er Ihm zuwarf, verursachte ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. “Kit ... bitte sag doch was.” hauchte er verzweifelt und leicht erstickt.
 

Nur langsam erwachte der Angesprochene aus seiner Trance. Sanft lächelnd strich er Ihm eine Strähne aus dem Gesicht. “Mein kleiner Cardis, es tut mir so leid das du so lange warten musstest. Es tut mir leid, das Du jemanden heiraten wirst neben dem Du dich leer fühlst.” Seine Wortwahl war unglücklich, es klang so als würde er Ihn aufgeben, ehe er Ihn gehabt hatte. Leicht schüttelte er den Kopf. “Ich würde so gern um Dich kämpfen ... doch ... Cardis da ....” Er stockte immer wider, wie sollte er es Ihm sagen?
 

Fragend sah er Ihn an als Cardis die Hand wegzog, mit dem er Ihn so eben noch berührt hatte. Durfte er Ihn nicht mehr anfassen. “Ich verstehe schon ... Du empfindest nichts für mich. Das ist ... schon in Ordnung.” Deutlich sah man das es nicht in Ordnung war. Ohne groß darüber nachzudenken stürzte er sich auf Ihn, wodurch er Cardis wider fest gegen die Reling drückte. Das Boot neigte sich leicht. “Nein, du verstehst eben nicht. Jeden Tag muss ich an Dich denken, schon sehr lange und ich wusste nicht was es ist. Es ist mir erst hier klar geworden. Es war mir eigentlich schon klar als es hieß man würde eine Nachricht hier her schicken. Deswegen wollte auch ich unbedingt der Bote sein. Ich wollte Dich sehen.” Verzweifelt sah er Ihn an, ehe er bedrückt den Kopf hängen ließ und sich somit hinter seinen Haaren versteckte.
 

Der kleine Pumaron war vollkommen verwirrt. Er verstand nicht was er Ihm sagen wollte. “Cardis ... merkst Du es denn nicht?” Fragte er Ihn fast schon tonlos. Der Kleinere war versucht nachzufragen, kam aber nicht dazu. “Alles in mir kribbelt wenn Du in der Nähe bist. Du sorgst dafür das mein innerstes Ruhig ist ... du riechst so verdammt gut, dein Fell ist so wahnsinnig weich und deine Stimme .... macht es Mir unmöglich klar bei Verstand zu bleiben. Ich hasse es zu sehen wie Raset Dich anfäßt, wie er Dich küsst. Am liebsten würde ich Ihm die Zunge raus reißen und genau das ist das Problem.” Langsam hob er wider den Blick.
 

“Tief in mir gibt es eine Dunkelheit, etwas weswegen ich nicht eher her kommen konnte. Diese Ohrringe helfen mir es zu kontrollieren, doch Du machst es mir schwer. Dieses Dunkel in Mir verzehrt sich ebenso nach Dir, wie ich es tue. Ich habe Angst Dir weh zu tun, habe Angst die Kontrolle zu verlieren und Dich am Ende dabei zu töten. Ich habe Angst davor das Du mich so ansiehst wie die Anderen aus meinem Dorf. Ich möchte nicht das du mich mit Furcht ansiehst, ich möchte nicht das Wort Monster in deinen Augen lesen wenn du mich ansiehst.”
 

Sein Atem ging heftig und er war gefangen von den gelbgrünen Augen, die so viel Verzweiflung ausstrahlten. “Wenn es ein Teil von Dir ist, dann akzeptier ich das so. Aber bitte stoß mich nicht von Dir, um mich zu schützen. Lieber gehe ich mit Dir unter, als nie wirklich gelebt zu haben.” Vielleicht mochte er übertreiben, aber für Ihn war es momentan so. Er glaubte die letzten Jahre nur im Traum erlebt zu haben und erst jetzt bei Ihm wirklich zu leben. “Du weisst nicht was Du sagst.” Hauchte Kit fassungslos. “Mag sein, vielleicht hast Du recht. Aber mein Herz sagt es und das Herz denkt nicht logisch.”
 

Er wollte bei Ihm sein und wenn er die Dunkelheit bezwang oder eher ruhig hielt, die in Kit herrschte. Dann war das doch nur ein Grund noch mehr in dessen Nähe zu sein. “Aber Du bist einem Anderen versprochen. Ich will Dich für mich alleine haben.” Überrascht über seine eigenen Worte blinzelte er leicht. Es herrschte schweigen, sehr lange, ehe Cardis leise lachte und seine Nasenspitze an der von Kit rieb. “Ich möchte auch nur Dir gehören.” hauchte er leise.
 

Mehr konnte er dazu gerade nicht sagen. Er wusste nicht wie er aus der Hochzeit heraus kommen sollte. Raset würde Ihn nicht gehen lassen, dessen war er sich sicher. Und der Gedanke das Kit gegen ihn kämpfte, war ebenso unbehaglich, weswegen er dies gleich wider verwarf. Dieser wollte gerade wider den Mund aufsperren als er Ihm seinen Zeigefinger auf die Lippen legte. “Nicht jetzt. Lass Uns die wenige Zeit genießen die Wir zusammen haben.” Eindringlich sah er Ihn dabei an und seine Stimme klang rau vor Lust. Er schlang seine Arme wider um Kits Nacken und zog Ihn zu sich. Das Boot neigte sich noch mehr, so das sein Haar bereits im Wasser lag.
 

“Sehr gern.” hauchte dieser leise, ehe er seine Augen schloss und seine Lippen mit denen von Cardis versiegelte. Wohlig schnurrte er auf als er den süßen Geschmack von wilden Trauben schmeckte. Der zarte Körper räckelte sich leicht unter Ihm und fachte seine erschlaffte Erregung erneut an. Ihre Schweife waren eng umschlungen, ebenso wie sie Beide. Innig und tief verbunden in ihren Seelen widmeten sie sich ihrem hingebungsvollen Kuss.
 

Leise mauzend quittierte Cardis die rauen Lippen des Größeren, die sich sanft auf die seinen drückten. Die vorwitzige Zunge die sich dazwischen hinaus schob um frech über seine Lippen zu streichen, ließ Ihn leicht schmunzeln. Ebenso frech schnappte er danach und biss leicht hinein. Was Kit ein leises Raunen entlockte. Sinnlich saugte er dessen Zunge zwischen den Lippen in seine Mundhöhle und ließ sie erst los, als er wider dessen Mund auf den eigenen spürte. Willig öffnete er diesen um der Zunge mehr Platz zum austoben zu geben. Was sich diese nicht zweimal sagen ließ. Anfangs noch schüchtern, wurde er bald rücksichtslos geplündert, was Ihn selbst immer heftiger mauzen ließ.
 

~TBC~

Biss

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Urinstinkt

~Kapitel 8: Urinstinkt~
 

Eine ganze Weile hatten Sie noch im Blumenmeer gelegen und den Atem des Anderen gelauscht. Cardis hatte die Augen geschlossen und wusste nicht was er davon halten sollte. Kit hatte den Bindungsbiss bei Ihm vollzogen und das ohne ihn zu fragen. Doch hatte er überhaupt etwas dagegen? Wenn er genauer darüber nachdachte, eigentlich nicht. Er liebte Kit und wusste somit auch hundert Prozentig das dessen Gefühle ebenso tief waren.
 

Kit lag schweigend neben Ihm und hatte die Augen geschlossen, Cardis sollte nicht mitbekommen welchen inneren Kampf er austrug. Sein zweites Ich war vollkommen aufgekratzt. “Das fühlt sich toll an, los machs noch mal.” Forderte er Ihn energisch auf. “Wie oft denn nun noch? Nein ich werde es nicht noch einmal tun. Es hat Ihm weh getan.” Zumindest glaubte er das, er hatte wohl zu fest zugebissen. Noch immer konnte er dessen Blut schmecken.
 

“Jetzt stell dich nicht so an, das Kätzchen ist doch abgegangen wie eine Eins. Oh man bin ich gut.” Seufzend verdrehte Kit gedanklich die Augen. Sein Urinstinkt war wirklich von sich überzeugt. Als der Pumaron sich in seinen Armen regte, öffnete er seine Augen. Unsicherheit flackerte darin. Cardis hatte sich aufgesetzt und strich sich sanft ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

Wie erotisch das doch aussah. Sein Schweif klopfte lautlos auf den Boden. Er sah so schön aus mit dem zerzausten Haar, wo stellenweise Blütenblätter hingen und diesem verlegenen Blick. Langsam sah der beigefarbene Kater auf und Ihm direkt ins Gesicht. Kit ertappte sich dabei wie er den Atem anhielt.
 

“Bereust Du es?” Fragte er leise und deutlich niedergeschlagen. Das Schweigen was von dem Kleineren ausging, beunruhigte Ihn. Sah er Überraschung in dessen Blick oder bildete er sich das nur ein? “Nein ich bereue es nicht. Es war wundervoll. Aber beiss das nächste mal nicht so fest zu.” Er wusste nicht ob es ein nächstes Mal geben würde, doch wenn so sollte er wissen das er nichts dagegen hatte.
 

Kit setzte sich ebenfalls auf und legte seine Hand sanft an dessen Wange. Sofort schmiegte sich Cardis dagegen. “Ich bereue es auch nicht. Es tut mir so leid das du so lange warten musstest.” verwirrt sah Cardis Ihn an und lächelte dann leicht. “Schon ok, jetzt bist du da … mehr zählt nicht.” Er wollte nicht von hier weg, aber Sie mussten.
 

Widerwillig erhob er sich und zog Kit ebenfalls mit hoch. Verliebt lächelten Sie sich an, während sie sich wider anzogen. Händchen haltend ging es zurück zu ihrem kleinen Boot. Welches sanft mit den Wellen hin und her schaukelte. Der Panthera half seinem kleinen Pumaron dabei einzusteigen und schob das Boot wider ins tiefere Wasser. Kurz darauf saß er Ihm gegenüber und paddelte kräftig. Cardis sah Ihn die gesamte Rückfahrt über schweigend an.
 

Deutlich konnte er sehen, wie sich in dessen Gesicht die Ausdrücke änderten. Das war Ihm auch bei ihrem Schäferstündchen aufgefallen. Unsicher kaute er auf seiner Unterlippe.
 

“Sieh Ihn Dir an. Ein heißes Kätzchen hast Du dir da ausgesucht.” Schnurrte der Urinstinkt in Kit´s Gedanken. Dieser seufzte leise. “Ja er ist wundervoll.” und das nicht nur äußerlich. Er war als Kind schon lebensfroh und freundlich gewesen. Seine Begeisterung hatte Ihn mitgerissen. Und auch jetzt war er nicht anders. Außer wenn er in Rasets Nähe war.
 

“Oh ja das ist Er. Wann willst du Ihm genau sagen was Du bist?” Neugierig sah er Ihn an. Außerhalb dieser Gedankenwelt bemerkte man nur das Kit kurz stockte. Cardis sah Ihn fragend an, doch schien er gar nicht bemerkt zu werden. “Ich …. Ich … muss ich es Ihm denn sagen?” Er klang weinerlich und fast kindlich. “Ja natürlich. Du bist eben Anders als die Anderen, er muss es erfahren. Sieh Ihn Dir an. Er weiß es doch schon.” grob drehte er Kit´s Gesicht in die Richtung in die er aus seinen eigenen Augen schauen konnte.
 

Cardis war kurz davor gewesen um Kit anzusprechen, als dessen Blick sich klärte. Er schien aus der Welt in der er gewesen war, zurück gekehrt zu sein. Unsicher lächelte er Ihn an und war erleichtert als das Lächeln erwidert wurde. “Ist alles in Ordnung?” Fragte er leise nach. “Ja alles bestens.” hauchte Kit kaum hörbar.
 

“Wie meinst Du das, er weiß es schon?” Er hatte es Cardis doch noch gar nicht gesagt. Nur Ansatzweise erwähnt das etwas in Ihm schlummerte was gefährlich werden könnte. “Nun der Kleine war ziemlich geil und ich wollt Ihn auch ein paar mal kosten. Er hat mich in deinen Augen gesehen, doch weiß er nicht was er gesehen hat. Sag es Ihm bald, das ist besser für Uns …. Ehe die Gefühle zu stark werden.”
 

Gefühle waren etwas mit dem er nur schwer umgehen konnte, doch hatte er es schon ein wenig gelernt. Kit allein konnte damit besser zurecht kommen. Noch heute spürte er die Liebe die er von seinen Zieheltern bekommen hatte und immer noch bekam. Und auch Er, der Urinstinkt bekam genug Zuneigung das er sich nicht ausgeschlossen fühlen musste. Was Ihn erstaunlich ruhig hielt, neben den Ohrringen aus Angora natürlich.
 

Der Panthera wusste das sein Innerstes recht hatte. Er musste es Ihm sagen, solange Sie sich nicht in ihren Gefühlen verloren. Aber eigentlich war das schon zu spät. Er war Hals über Kopf verliebt und wollte es auch gar nicht anders. Jedes mal wenn Cardis Ihn ansah flatterte sein Herz aufgeregt. Tief atmete er durch, ehe er den Mund öffnete um etwas zu sagen. Erschrocken zuckte er zusammen als er zwei Finger auf seinen Lippen spürte.
 

Er hatte gar nicht mitbekommen das der Kleinere näher gekommen war. Sanft lächelte er Ihn an und er könnte in dessen Augen versinken. “Du musst nichts sagen …. Lass Dir Zeit bist du bereit dazu bist … ich liebe Dich so wie Du bist, egal was für ein Geheimnis du nun genau hast.” Seine Worte klangen so aufrichtig, das er Ihm nur glauben konnte. Doch sah er auch an dessen Körpersprache das er es wirklich ehrlich meinte.

Ein wenig leichter ums Herz nickte er. “Einverstanden.” hauchte er leise und lehnte sich kurz nach vorn um Ihn zu küssen. Schnurrend schmiegte sich Cardis an Ihn. “Ich liebe Dich.” Kam es fast synchron von Beiden. Verdutzt sahen Sie sich an, nur um kurz darauf befreiend zu lachen. Die angespannte Stimmung war wie weggeblasen und Beiden war gleich ein wenig leichter ums Herz.
 

Cardis löste sich wider von Ihm und setzte sich wider auf seinen Platz. Die Küste kam langsam in Sicht. Sein Blick wurde bedrückt. Sobald Sie wider angelegt hatten, würde er sich nicht so frei und offen mit Ihm zeigen können. Raset würde wider an seinen Fersen kleben und versuchen Ihn zu Küssen. Er war eigentlich ein netter Kater, aber eben einfach nicht für Ihn.
 

Er hatte es nicht verdient einen Kater an seiner Seite zu haben, der Ihn nicht liebte. Das war Ungerecht Ihm gegenüber. Doch Raset schien dies nicht sehen zu wollen. Seine Ohren legten sich leicht an und sein Schweif hing leblos an Ihm herab. Erschrocken zuckte er zusammen als er Kits Schweif an seinem eigenen spürte. Aus großen Augen warf er einen Blick über die Schulter, hinab auf die beiden Schweife, die fest miteinander verknotet waren. Lieblich lächelte er Ihm zu.
 

“Siehst Du das? Er will nicht zurück. Cardis gehört Uns … nicht diesem Mistkater.” grollte der Urinstinkt, der sich bisher damit begnügt hatte den Pumaron anzuschmachten. Etwas, was vollkommen neu für Ihn war. Aber irgendwie mochte er es auch. Es machte den Kopf so herrlich leicht. “Er gehört nicht Uns. Er ist doch kein Gegenstand.” Murrte Kit leise. Es passte Ihm ebenso wenig, wie seinem Urinstinkt. “Doch er gehört Uns.” Wütend stampfte er mit den Fuß auf, als wenn dies etwas ändern würde.
 

Der Ruck der durch das Boot ging, als Sie auf den Strand auffuhren, riss Ihn aus seinem Selbstgespräch. Es behagte Ihm nicht, das sein Urinstinkt so aktiv war. Normalerweise sprach er eher selten mit Ihm. Doch Cardis schien Ihn geweckt zu haben und wach zu halten. Er bezweifelte stark, das er dies als gut ansehen konnte. Die Sonne war dabei unterzugehen. Kit sprang aus dem Boot und schob dieses weiter an den Strand, damit es nicht fortgespült wurde. Lächelnd reichte er dem Kleineren seine Hand, damit er leichter aussteigen konnte.
 

Ohne zu zögern griff Cardis danach. Ungeschickt stolperte er und landete weich in den starken Armen seines Panthera. Schnurrend schmiegte er sich an seine Brust. “Kit ich ….” Hilflos sah er zu Ihm auf und reckte leicht den Hals. Als Zeichen das er geküsst werden wollte. “Da bist Du ja endlich.” Stocksteif erstarrte er in Kits Armen als er die Stimme hörte. Raset schien auf Sie gewartet zu haben. Zumindest war es nicht zufällig das er hier stand.
 

Man hatte Ihm wohl gesagt das sie Beide hinaus aufs Meer gefahren waren und nachdem er Sie nicht gesehen hatte, hatte er wohl auf Sie gewartet. Widerwillig löste er sich aus dessen Armen und sah dem anderen Kater ins Gesicht. Was er darin sah, ließ Ihn leicht zusammen zucken. Das Meer hatte den Geruch ihrer Erregung davon gespült, worüber er sehr erleichtert war.
 

Das Nackenfell des dunklen Katers stellte sich auf als er die verhasste Stimme hinter sich hörte. Mit Mühe unterdrückte er sein Knurren. Er durfte Ihn nicht provozieren. Würde Raset darauf eingehen, würde sein Urinstinkt keine Gnade kennen. In diesem Moment vertraute er nicht darauf das die Ohrringe Ihn zurückhalten würden. Zögernd ließ er Cardis los, als dieser sich aus seinen Armen befreite. Es war besser so, auch wenn alles in ihm danach schrie es nicht zu tun.
 

Schweigend sah Cardis Raset an und seufzte leise. Dieser überwand ihren Abstand mit nur wenigen Schritten und packte den Kleineren grob am Handgelenk. Besitz ergreifend zog er Ihn an sich. In Kits Augen funkelte es rot und bedrohlich auf, als er das Schauspiel sah. Nur der flehende Blick, den sein Liebster Ihn zuwarf hielt Ihn davon ab sich auf seinen Rivalen zu stürzen.
 

Raset funkelte Kit heraus fordernd an, sein Blick schien sagen zu wollen das er es nur wagen sollte. Die Luft schien zu Knistern als die zwei Kater sich gegenüber standen und einige Zeit nur schweigend ansahen. Cardis wand sich unbehaglich in dem harten Griff. Der hohe Kragen seiner Kleidung verbarg die Bissspuren, die Kit an seinem Nacken hinterlassen hatte. Worüber er mehr als Froh war. Würde Raset dies sehen, würde das wohl das Fass zum überlaufen bringen.
 

Mit einem abfälligen schnauben wand Raset sich von dem größeren Kater ab und zerrte Cardis erbarmungslos hinter sich her. “Halt Dich fern von meinem Verlobten.” Zischte er Ihm noch zu, ehe die aufkommende Dunkelheit und die Felsen Sie aus Kits Sicht verschwinden ließen.
 

Äußerlich sah er aus, als würde es Ihn nicht interessieren. Doch innerlich kochte er vor Wut. Er musste all seine Kraft aufbringen um Ruhig zu bleiben. Cardis Blick, mit dem er Ihn angesehen hatte, ehe er verschwand. Hatte Ihm weh getan. So voller Liebe, Hoffnungslosigkeit und eine stumme Entschuldigung dafür das Sie nicht zusammen sein konnten. “Lass Ihn Uns fertig machen. Du weißt das er nichts ist gegen uns. Cardis gehört nicht Ihm, er ist Unser. Wie lange willst du noch davon laufen? Kämpfe für das was Du haben willst.”
 

Die eindringliche Stimme, die immer lauter wurde und energischer auf Ihn einredete machte Ihm zu schaffen. Die Hände auf die Ohren gedrückt, sackte er auf die Knie. “Nein …. Nicht so …. Cardis würde mich nicht mehr wollen, wenn er sieht was ich bin.” Er wusste das bei einem Kampf Raset nicht überleben würde. Dazu hasste sein innerstes Ihn zu sehr. Rivalen mussten ausgeschaltet werden. “Kit bist du so Blind? Das Kätzchen will nur dich, er hat dich angefleht Ihn zu befreien. Lass mich Ihm diesen Wunsch erfüllen. Dieser Raset will es doch auch … ein Duell. Der Stärkere bekommt Cardis.”
 

Sollten Sie den Pumaron nicht erst fragen? Nein, Cardis hatte heute sein Einverständnis gegeben und deutlich gezeigt Wen er haben wollte. Welchen Kater er gehören wollte. Die Augen geschlossen verharrte Kit einige Zeit lang stumm am Strand. Als er sie wider öffnete war ein deutliches rotes Funkeln zu sehen. Stumm nickte er sich selbst zu. “Wir holen uns was Uns gehört. Wer sich Uns in den Weg stellt, wird beseitigt.” grollte er leise in die Dunkelheit. Seine ganze Aura strahlte Entschlossenheit und Aggression aus. Etwas was man so, noch nie bei Ihm gesehen hatte.

Duell

~Kapitel 9: Duell~
 

Cardis stolperte hilflos hinter Raset her und versuchte ein Gespräch anzufangen. Was Ihm nicht wirklich gelang. “Raset bitte, so hör mir doch zu.” Rief er zum unzähligsten Male und wurde doch nicht erhört. Der Andere wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Der kleine Pumaron gehörte Ihm und er würde es nicht dulden, das ein Anderer Ihm dieses Kätzchen wegnahm. Das es schon geschehen war, ahnte er, wollte es aber nicht wahr haben. Unsanft zerrte er Ihn hinter sich her, quer durch das Dorf und direkt auf die Hütte des Häuptlings zu. Es war Abend und viele saßen entweder beim Abendessen oder machten sich bereits Bettfertig. Unsanft wurde die Tür aufgerissen als sie die Hütte betraten und Ohne auf die Blicke der Anwesenden zu achten, durchquerte er den Raum mit finsteren Blick und steuerte direkt das Bad an. Kaum hatte er die Tür offen, stieß er Cardis grob hinein. “Wasch dich.” Fuhr er Ihn an, ehe er die Tür lautstark hinter sich zuschlug.
 

Unsicher saß er auf den Boden und rieb sich das schmerzende Handgelenk. Wie konnte man nur so Brutal sein? Kit war es nicht, er war immer sanft zu Ihm. Auch wenn der Biss weh getan hatte. Seufzend erhob er sich langsam, streifte sich die verschmutzte Kleidung vom Leib und ließ sich heißes Wasser durch ein Rohr ein. Mit traurigem Blick griff er nach der kleinen Ölflasche mit Vergiss mein nicht Essenz. Er liebte diesen zarten Duft und diese wunderbare Farbe der kleinen Blüte. Vorsichtig rutschte er in die große Wanne, welche wie alle Anderen im Boden eingelassen war und stützte seine Arme auf den Rand. Die Augen geschlossen, dachte er an die letzten Stunden zurück, welche wirklich schön gewesen waren.
 

Leises klopfen schreckte Ihn aus seinen Erinnerungen. “Ja?” Fragte er zögernd nach. “Kann ich herein kommen?” Erscholl die tiefe Stimme seines Vaters. “Natürlich.” Panisch sah er sich um und strich sich dann einfach sein langes Haar über die Bisswunde am Hals. Leise schwang die Tür auf und die groß gewachsene Gestalt seines Vaters trat ein. Er schloss die Tür hinter sich und ging vor dem Becken in die Hocke. “Raset wirkt mir sehr aufgebracht, was ist passiert?” Auch wenn ihre Hochzeit eine wichtige Bindung besiegeln würde, würde er nicht das Glück seines Kindes zurück stellen. Dann musste eben eine andere Lösung her. Cardis Unterlippe zitterte stark, ehe er sich schluchzend in dessen Arme warf. Seufzend zog sein Vater die Augenbrauen nach oben, es war wohl schlimmer als gedacht. “Was ist passiert?” Fragte er sanft und ruhig nach.
 

Es dauerte einige Zeit, bis der kleine Pumaron sprechen konnte und man es auch verstand. “Ich kann Raset nicht heiraten.” hauchte er leise. “Ich habe versucht etwas für Ihn zu empfinden und ich mag Ihn auch. Aber so wie er ist, kann ich Ihn nicht lieben und mein Leben mit Ihm verbringen.” Zaghaft sah er auf, senkte den Blick aber sehr schnell wider. “Ich war mit Kit auf der kleinen Insel in der Bucht und ….. Na ja …. Also …..” Wie sollte er Ihm das nur erklären? Mit zittrigen Fingern strich er sein Haar bei Seite und gab den Blick auf die Bisswunde frei. Fest hatte er die Augen zugekniffen und wartete darauf das er angeschrieen wurde. Doch nichts dergleichen geschah. Sein Vater lächelte Ihn liebevoll an und strich Ihm sanft über die Wange. “Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern wird.” hauchte er leise. Der verwirrte und verständnislose Blick seines Sohnes amüsierte Ihn köstlich.
 

Cardis wollte schon aufbegehren, als sein Vater ihm den Zeigefinger auf die Lippen legte. “An dem Tag als Kit das erste Mal in unserem Dorf war, war mir schon bewusst das mehr geschehen wird. Immerhin hat er deine Bindungskette bekommen und er trägt sie immer noch.” Die Erinnerung an dieses Ereignis färbte seine Wangen dunkelrot. Er hatte damals ziemlichen Ärger bekommen. “Als er vor wenigen Tagen wider zu Uns kam, war mir schon bewusst, das die Hochzeit mit Raset nicht statt finden wird. Das er Dich gleich mackiert habe ich allerdings nicht erwartet.” Scherzte er. Sein Sohn fand das allerdings alles andere als witzig. “Du musst nun Farbe bekennen und Raset deine Entscheidung mitteilen. Er kann dich nicht zwingen und er hat ein Recht auf die Wahrheit, auch wenn er diese wohl schon ahnt.” Es war immer besser, wenn man es von der betreffenden Person selbst erfuhr und die Ungewissheit beendet wurde.
 

Seufzend hatte er den Blick gesenkt und wirkte sehr ängstlich bei dem Gedanken daran. Doch nickte er nach einiger Zeit zustimmend. Es gab keinen anderen Weg. Gleich am nächsten Tag würde er mit Raset sprechen und Ihm seine Gefühle erklären und dieses Mal würde er Ihm zuhören müssen.

Das es nicht soweit kommen sollte, ahnte er zu dem Zeitpunkt noch nicht. Sein Vater hatte Ihn wider allein gelassen und er hatte noch ein wenig in Erinnerungen geschwelgt, ehe er aus dem Wasser gestiegen war und sich samt Haaren abgetrocknet hatte. Raset hatte die Hütte verlassen, nachdem er Cardis im Bad abgesetzt hatte. Er hatte sehr deutlich nach diesem Pantheramischling gerochen und warum, war wohl eindeutig. Mit weit ausholenden Schritten eilte er auf dessen Gästehütte zu. Tief durchatmend blieb er vor der Tür stehen und es verging einige Zeit ehe er anklopfte.
 

Kit war gerade erst in der Hütte angekommen und hatte sich eigentlich etwas zu essen gönnen wollen, als es an der Tür klopfte. Ob das wohl Cardis war? Das konnte er sich nicht vorstellen. Schweigend schritt er auf diese zu und öffnete sie einen Spalt. Er war überrascht Raset davor vor zu finden. “Was willst du?” Fragte er misstrauisch, aber auch deutlich verwirrt über sein Erscheinen. “Das weißt du genau.” warf dieser Ihm barsch an den Kopf. “Du bist wegen Cardis hier.” Stellte er ruhig fest und öffnete die Tür ein wenig mehr, das er Ihm besser ins Gesicht sehen konnte. Sie waren fast gleich groß und auch von der Statur unterschieden sie sich wenig. “Cardis ist mein Verlobter, kampflos werde ich nicht das Feld räumen. Ich fordere dich zu einem Duell.” Stellte er seine Forderung ohne große Umschweife in den Raum. Kit´s innerstes jubelte lautstark und konnte es kaum erwarten sich auf Ihn zu stürzen. “Es ist die Entscheidung von Cardis, wen von Uns er will.” Und er hoffte sehr das er sich für Ihn entschied. “Hast du etwa Angst zu verlieren?” Fragte der Andere spöttisch und hatte damit genau den Nerv getroffen. “Ich werde nicht verlieren.” grimmig trat er aus der Hütte und schloss die Tür hinter sich. Stumm sahen Sie sich in die Augen, ehe Beide einvernehmlich nickten und zusammen aufbrachen.
 

Cardis hatte sich einen zart rosanen Schlafanzug aus Seide angezogen, welcher Ihm an den Beinen nur bis zu den Knien reichte. Er saß am Fenster und sah Gedanken verloren in den Sternenhimmel. Heute war Vollmond. Wie schön er doch aussah und wie gern er diesen Moment mit Kit erleben würde. Grottentief seufzend senkte er den Kopf und erhaschte gerade noch einen kurzen Blick auf zwei Ihm sehr bekannte Schweifspitzen, die gerade um eine Ecke verschwanden. “Nein” Hauchte er fassungslos und sprang panisch auf. Barfuss wie er war, stürmte er aus seinem Zimmer und hastete durch den Gang, hinunter in den Hauptraum der Hütte. Er war so aufgeregt, das seine zitternden Finger mehrmals die Klinke verfehlten, ehe er die Tür endlich aufreißen konnte. Raset und Kit waren schon ein ganzes Stück voran gekommen, bevor Cardis überhaupt auf die Strasse hatte treten können. Der grimmig dreinschauende Kater wusste genau, wo er sich mit Ihm duellieren würde. Einige Meter vom Dorf entfernt, gab es eine kleine Lichtung. Der Wald der sich bis hier her hinzog, verbarg diese gekonnt. Kannte man sich hier nicht aus, wusste man nicht einmal das es Sie gab. Denn vom Meer, Strand oder dem Dorf war diese Lichtung nicht zu sehen. Der volle Mond erhellte die Umgebung und tauchte das ohnehin schon dunkle Gras in eine noch viel dunklere Farbe. Die Bäume die sie einsäumten wirkten unheimlich und bizarr. Fast so als wäre dies ein Ort der Zwischenwelt und für Kit´s innerstes war es das auch.
 

Ohne das sie miteinander ein Wort gewechselt hatten entfernten sie sich einige Schritte von einander und bezogen ihre Stellung. Kit hatte den Wind im Rücken, welcher sein Haar aufbauschte und Ihn mit dem roten Glanz in den Augen, das erste Mal seinem Vater ähnlicher sehen ließ, als es jemals der Fall gewesen war. Raset spürte sehr deutlich das von Ihm etwas bedrohliches Ausging, aber er wollte Cardis nicht aufgeben. Auch wenn dieser Ihn nie lieben würde, er würde Ihn haben und nicht dieser Panthera. Knurrend ging er in die Hocke und setzte zum Sprung an, auch Kit tat es Ihm gleich. Sie würden ohne Waffen kämpfen, mit reiner Muskelkraft. Wie zu alten Zeiten. Ein dumpfer Knall war zu hören, als zwei schwere Körper aufeinander prallten. Ihr Fauchen und Knurren wurde von dem aufkommenden Wind geschluckt, der ein Gewitter ankündigte. Worte waren überflüssig, ihre Aggression auf den jeweils anderen drückte mehr aus, als man je sagen konnte.
 

Der kleine Pumaron rannte wie ein Verrückter durch die Gegend, nur in einem leichten Schlafanzug bekleidet, mit hochgesteckten Haaren und barfuss. Es war schwer ihren Geruch aufzunehmen, besonders wenn das Wetter sich gegen Ihn stellte. Wo waren die Zwei nur und warum waren Sie überhaupt zusammen? Immer wider wallte eine neue Welle der Panik in Ihm auf und je mehr Zeit verging, umso mehr hatte er das Gefühl sich beeilen zu müssen. Völlig außer Atem lehnte er sich an einen Baum und zuckte zusammen, als das erste Donnern einsetzte. Kurze Zeit darauf erhellten schon die ersten Blitze das Firmament. Wie er Gewitter doch hasste und ganz besonders, wenn er draußen war. Er musste Sie finden und zwar schnell.
 

Kit landete elegant auf allen Vieren und grinste triumphierend. Raset hatte Ihm nicht das geringste entgegen zu setzen und dabei hielt er seinen Urtrieb noch zurück. Er empfand es als Unfair, wenn er diesen gegen einen Kater einsetzte der diese Fähigkeit nicht besaß. Und doch schimmerten seine Augen in einem unheimlichen Rot, welches das Mondlicht nur so aufzusaugen schien. Das aufkommende Gewitter schob das helle Licht immer mehr bei Seite und sehr bald war die einzige Lichtquelle nur die Blitze die unkontrolliert über den Himmel zuckten. Die Ohren dicht angelegt, setzte er zum nächsten Sprung an. Raset atmete schwer, er hatte ein zerrissenes Ohr und unzählige Kratzer auf seinem Körper. Aber auch Kit war nicht ohne Verletzungen geblieben. Er blutete an Armen und Beinen. Auch im Gesicht hatte er vier tiefe Kratzer und sein Ohrläppchen war vollkommen verschwunden. Raset schlug Ihm wütend seinen schweif ins Gesicht und verpasste Ihm einen festen Schlag in die Magengrube, die Ihn keuchend zusammen sacken ließ.

Cardis stolperte voran und es war wohl mehr Zufall, das er auf die Lichtung traf und die Beiden dort vorfand. Ihm blieb das Herz stehen als ein neuer Blitz die Szene erhellte. Kit war über Raset gebeugt und schien sich den Magen zu halten. Während der Andere versuchte unter Ihm hervorzukommen und Ihm erneut einen Schlag oder Tritt zu verpassen. “Hört auf.” raunte er atemlos und Tränen liefen seine Wangen hinab. Es hatte nicht soweit kommen dürfen. “Bitte hört doch auf.” Seine Worte, die nicht mehr waren als ein Hauch, blieben ungehört. Der junge Panthera hatte sich aufgerichtet und erdolchte Raset förmlich mit seinen Blick. Dieser hatte es geschafft einige Meter von ihm weg zu rutschen, allerdings blieb Ihm das aufstehen verwehrt. Er war am Ende seiner Kräfte und seine Beine gehorchten Ihm nicht mehr. Noch nie hatte er einen so heftigen Kampf ausgefochten. Kit war wider auf alle Viere gegangen und klebte so dicht am Boden, das man Ihn fast nicht ausmachen konnte. Mit einem tiefen und hasserfüllten Knurren setzte er zum Sprung an. Direkt vor Augen, dessen Kehle die er zerfetzen würde.
 

Das konnte er nicht zulassen, er musste das beenden. So schnell wie Ihn seine weichen Knie tragen konnten, näherte er sich den Beiden. Sein Liebster hatte gerade zum Sprung angesetzt, als er sich selbst schützend auf seinen Verlobten warf. Ängstlich hatte er die Augen zusammen gekniffen und wartete darauf Zähne oder Krallen zu spüren. Wartete auf den Schmerz, der in seine Glieder dringen würde. Die Zeit schien still zu stehen und das einzige was man sehen und hören konnte, war das Gewitter über Ihnen. Sehr langsam drehte er seinen Kopf und öffnete seine Augen. Direkt über Ihm das nasse und gehetzte Gesicht von Kit. Dieser starrte Ihn fassungslos an. Er hatte gerade zuschnappen wollen, als Ihm ein bekannter Geruch in die Nase gestiegen war und es war eher Glück das er seinen Urtrieb hatte zügeln können. Mit fahrigen Bewegungen rutschte er von Ihm hinunter und taumelte einige Schritte zurück, bevor er kraftlos ins Gras sank.
 

Langsam richtete sich Cardis auf und wand seine Aufmerksamkeit Raset zu. Dieser sah schlimm aus. “Raset …. Geht es Dir gut?” Fragte er besorgt nach. Eben jener sah nicht weniger Fassungslos aus, wie Kit. “Cardis.” hauchte er leise und wollte seine Hand nach Ihm ausstrecken, doch fing der Pumaron diese in der Bewegung ab. “Seid Ihr zwei verrückt geworden? Ihr könntet sterben bei so etwas.” Fuhr er Sie aufgebracht und unter Tränen an. “Raset verzeih mir, aber ich kann dich nicht heiraten. Ich mag Dich, aber ich Liebe dich nicht. Ich kann kein Leben neben dir führen, wenn ich nichts für dich empfinde und es ist Falsch dies von dir zu verlangen. Dich deinem schicksalhaften Partner zu entreißen.” Brach es aus Ihm heraus. Er war so aufgebracht, das er nicht einmal bemerkte das Raset lächelte. “Ich weiß.” hauchte dieser leise und stürzte Cardis damit in tiefe Verwirrung. “Du … du weißt?” Fragte er leise nach. “Ich wollte Dich um jeden Preis haben, auch wenn Du mich nicht liebst …. Aber …. Er wird dich nicht her geben, deswegen lass ich Dich gehen.” Niedergeschlagen senkte er den Blick. Ihm war bewusst das Kit Ihn getötet hätte, so ernst war es Ihm mit dem Pumaron und er würde nichts entgegen setzen können.
 

Weswegen er sich nun besser zurück zog, nun wo er es doch geschafft hatte dem Tod noch einmal von der Schippe zu springen. Das Lächeln was der Kleine Ihm schenkte, würde er immer in seinem Herzen bewahren. Mehr würde er von Ihm nicht bekommen. Mit weichen Knien erhob Cardis sich und drehte sich langsam um. Kit saß immer noch einige Meter von Ihm entfernt und hatte die Hände fest auf die Ohren gepresst. Besorgt runzelte er die Stirn. Mit zaghaften Schritten, kam er langsam auf Ihn zu. “Kit? …. Was hast du?” Fragte er leise. Vor Ihm ließ er sich auf die Knie ins Gras sinken. Vorsichtig umfasste er dessen Handgelenke und versuchte seine Hände von dessen Ohren zu ziehen. Doch schaffte er es nicht. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen hauchte er Ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Dies schien zu wirken, denn endlich öffnete er seine Augen und sah zögernd zu Ihm auf. Erschrocken zuckte er leicht zurück. Eines war Rot, das andere Grüngelb. “Kit?” Fragte er erneut, aber diesmal mit bebender Stimme. “Ich bin ein Monster …. Geh weg …. Bleib mir fern …. Ich hab Dir weh getan.” Stammelte er ängstlich und fest davon überzeugt. Beinahe panisch.
 

Cardis wusste nicht was er dazu sagen sollte. Die Liebe seines Lebens schickte Ihn weg und das obwohl er so eben noch um Ihn gekämpft hatte. Tief durchatmend, nahm er seine Hände von Ihm, wich aber kein Stück zurück. “Du bist kein Monster, du bist mein Kit.” raunte er liebevoll. Schluchzend warf er sich an dessen Brust und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. “Ich liebe Dich, so wie du bist. Nichts wird mich von Dir wegbekommen und dann kannst du noch so oft zetern.” Sprach er eindringlich auf Ihn ein. “Ich habe dir weh getan.” raunte er leise. Das leichte Kopfschütteln an seinem Hals, bekam er nicht wirklich mit. “Nein, du hast mir nicht weh getan. Ich habe keinen Kratzer abbekommen.” Er löste sich ein Stück von Ihm, um Ihn zeigen zu können das er keine Verletzung hatte.
 

Einzig sein Schlafanzug klebte durch den Regen an Ihm und gab mehr Preis als er wohl sollte. Raset hatte sich hinter Ihnen aufgesetzt und wollte gerade etwas sagen, als Kit Ihn sauer anknurrte. Besitz ergreifend schlang er seine Arme um Cardis und hob Ihn hoch. Der Kleinere quietschte erschrocken auf und konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Kit mit Ihm von der Lichtung verschwunden war. Zurück blieb ein schwer verletzter und verwirrter Raset, welcher sich langsam auf die Beine kämpfte. Er musste zurück ins Dorf. “Kit … lass mich los … Raset ist verletzt, wir müssen Ihn ins Dorf bringen.” Flehte er ihn an. Doch bekam er kein Gehör geschenkt. Ein Blick in dessen Augen ließ Ihn ängstlich diesen wider sinken. Sie waren wider tiefrot und strotzten nur so vor animalischer Gier. Nur am Rande nahm er wahr, wie sie die Klippen empor kletterten und er irgendwann in eine kleine Höhle abgesetzt wurde. Von hier hatte man an einen wundervollen Blick auf das stürmische Meer und das Dorf, welches in einiger Entfernung lag.
 

Leicht zuckte er zurück als Kit Ihm einen Kuss aufhauchte und schon wider dabei war abzusteigen. “Wo willst du hin?” Fragte er empört nach. Er konnte Ihn doch nicht verschleppen und nun hier allein lassen. “Ich komme gleich wider.” raunte der Angesprochene nur und war in einem Atemberaubenden Tempo die steile Felswand wider hinab geklettert. Kurze Zeit später war er aus dessen Blickfeld verschwunden. Auch wenn er Raset hasste, so machte sich Cardis doch sorgen um Ihn und er wollte nicht für den Tod von Jemanden verantwortlich sein. Als er die Lichtung erreichte, hatte Raset es noch nicht sehr weit geschafft. Grummelnd warf er sich diesen über die Schulter und brachte Ihn zurück ins Dorf.
 

~TBC~

Es gibt nur ein Uns

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Flucht

~Kapitel 11: Flucht~
 

Lange hatten Sie sich geliebt, ihre lustvollen Schreie waren weit zu hören gewesen. Schlussendlich waren ihre Körper der Erschöpfung erlegen und Sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Gegen Morgengrauen hatte ein heftiges Gewitter eingesetzt, das sich über dem Meer auszutoben schien. Wohl ein Vorbote, der das nahende Unheil ankündete. Kit hatte mit diesem Duell einen internen Konflikt herauf beschworen, der sein gesamtes Dorf betreffen würde. Das hätte er wissen müssen, hatte er doch den Sohn eines Häuptlings angegriffen.
 

Auch wenn Raset dieses Duell gefordert hatte, so stand Cardis eigentlich ihm zu. Hatte er seinem Werben nachgegeben und auch sein Verlobungsgeschenk angenommen. Obendrein hatten Sie den Segen des Häuptlings von Pumaren. Doch all das schien nun vergessen. Ihre Gefühle für einander waren stärker und da halfen auch keine traditionellen Vorschriften. Das müssten die alten Kater doch wissen. Aber vielleicht wollten Sie es einfach nicht sehen.
 

Raset war in der Tat gefunden worden. Der Heiler war mehr als bestürzt gewesen, als er diesen vor seiner Hütte vorfand. Die Verletzungen waren nicht ohne gewesen und er hatte lange gebraucht um einige der Blutungen zu stoppen. Gerade in der Magen- und Leistengegend waren die Wunden sehr tief gewesen. Kit hatte tatsächlich beabsichtigt gehabt ihn zu töten und es wäre ihm sicher auch gelungen, wenn Cardis nicht eingegriffen hätte.
 

Einiges an Garn hatte der Heiler verbraucht, bis er den jungen Kater soweit zusammen geflickt hatte, das nichts mehr aus ihm hinaus fiel oder dergleichen. Schweigend betrachtete er den zerschundenen Leib, als dieser dick einbandagiert im Bett lag. Und das ausgerechnet wo in den nächsten Tagen Boten aus dem Dorf des grauen Katers kommen würden. Doch war es absehbar gewesen, das es zu einem Kampf unter Rivalen kommen würde. Das hatte auch der Häuptling gewusst. Mit leichtem Kopfschütteln wand der Heiler sich von seinem Patienten ab und ließ diesen allein. Es war noch recht spät und so würde er sich selbst noch einmal aufs Ohr hauen, ehe er dem Häuptling seine Aufwartung machte.
 

So ein Schock war ebenso wirkungsvoll, wenn man diesen nach dem Frühstück überbrachte. Das Gewitter hielt lange an und als die Beiden Turteltauben aus dem Schlaf erwachten, hingen die grauen Wolken noch immer schwer über ihnen. Cardis sah sich verschlafen um und fand sich in Kits Armen wider, der zwar wach war, aber seine Augen nicht öffnen zu wollen schien. Lächelnd betrachtete er ihn und strich ihm sanft über die Wange, ehe er seinem Liebsten einen Kuss stahl. „Guten Morgen“ raunte er liebevoll. Der dunkle Kater schmunzelte leicht und schnurrte tief als er seine Lippen spürte. „Morgen“ Nuschelte er noch etwas verschlafen klingend.
 

Automatisch verstärkte er seinen Griff um den schmalen Körper und vergrub seine Nase tief in seinen Haaren. Um seinen Geruch am frühen Morgen genießen zu können. Der Jüngere kicherte leicht und ließ dies über sich ergehen. Auch wenn es sicher keine Strafe war. Ihnen war bewusst, dass sie hier nicht würden bleiben können. Und auch wenn Cardis ungern sein Dorf unter diesen Umständen verlassen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig. Sanft strich er über dessen Brust und betrachtete eine Weile sein Gesicht.

„Kit bring mich bitte wider runter.“ Raunte er leise. Er wollte noch etwas einpacken und sich umziehen, bevor sie aufbrechen würden. Kit verzog leicht die Stirn und murrte. Wollte er so gar nicht aufstehen. Doch bewegte er sich irgendwann doch auf die Beine. Noch einmal küsste er seinen kleinen Kater und streckte sich einmal ausgiebig. Cardis sammelte seine Sachen auf und zog sich hastig an. Das er dabei den funkelnden Blick des Anderen auf sich kleben spürte, wusste er nur zu gut.
 

Der Abstieg war alles andere als leicht. Durch den heftigen Regen der gegen den Fels geschlagen war, war dieser mehr als glitschig. Mehrmals rutschten Sie ab und bei jedem Mal klammerte sich Cardis fester an seinen Liebsten. Dieser biss die Zähne zusammen und röchelte leicht. „Schatz …. Du erwürgst mich.“ Jammerte er leise. Das er ihm schon jetzt einen Kosenamen gab, war selbst für Ihn verwunderlich. Der junge Pumaron lief verlegen Rot an und lockerte nur kaum merklich seinen Griff. „Tut mir leid.“ Nuschelte er leise. Doch hatte er eben Angst.
 

Es verging eine gefühlte Ewigkeit bis Sie endlich wider Boden unter den Füßen hatten. Fast schon etwas zu erleichtert sackte er in die Knie. „Bei Li-On“ Flehte er leise und klopfte sich den Schmutz von den Knien. Auch wenn dies auch nichts mehr bringen würde, war der schöne Stoff seines Pyjamas einfach dahin. „Ich hole schnell alles was Wir brauchen, warte an der Abzweigung auf mich.“ Raunte er Ihm zu. Dabei warf er Ihm einen eindringlichen Blick zu. Kit schien nicht begeistert Ihn allein gehen zu lassen, doch nickte er dann schließlich.
 

Cardis hauchte Ihm einen Kuss auf, ehe er sich auch schon abwand und von dannen huschte. Bis zum Dorf brauchte er nur knapp eine halbe Stunde. Die Ohren gespitzt sah er sich alarmiert um. Doch schienen alle noch zu schlafen. Zuerst eilte er zu den Ställen, um das Pferd des Panthera zu holen und sein eigenes. Seine Stute war höchst erfreut ihn zu sehen und er hatte alle Mühe Sie ruhig zu stellen. Doch irgendwie klappte es dann doch. Auf leisen Sohlen huschte er zu der Hütte des Häuptlings, war es gar nicht so leicht durch die Wachen am Vordereingang hinein zu kommen, doch wusste er wie er dies umgehen konnte. Seine Stute unter sein Fenster stellend, kletterte er auf ihren Rücken und stemmte sich nach oben. Zum Glück war dieses immer offen. So musste er die Scheibe nur leicht aufstoßen und konnte hindurch klettern.
 

Was Ihn doch leise ächzen ließ. Hatte er das, seid seiner Kindheit nicht mehr getan. Schwer atmend fasste er sich an die Brust und lehnte sich dabei kurz gegen den Fenstersims, ehe er sich wider davon abstieß und in seinem Zimmer umher zu werkeln begann. Rasch waren ein paar Kleidungsstücke eingepackt, eine Decke und kleine Erinnerungsstücke, die nicht all zu viel Platz wegnehmen würden. Er war so mit Packen beschäftigt, das er seine Schwester die herein kam, gar nicht bemerkte.

Sie war sichtlich überrascht Ihn zu sehen, nicht weil er packte. Sondern weil er teils durchnässt und schmutzig bis auf die Haut war. „Wo willst du denn hin?“ Fragte sie leise und legte die Ohren leicht schräg, als er so stark zusammen zuckte.
 

Sehr langsam wand er sich zu Ihr um, den Blick panisch geweitet. „Ähm“ Kam es sehr geistreich von Ihm. „Ja?“ Hackte sie nach, wobei sie die Sachen überflog die er am Einpacken war. Anscheinend wollte er weg. Sie trat ein und schloss die Tür leise hinter sich. „Du gehst also mit Ihm!“ Es war keine Frage, war es wohl ersichtlich gewesen, das er irgendwann mit Kit verschwinden würde. Schuldbewusst legte er die Ohren an und senkte den Blick. Fühlte er sich auf einmal so unsagbar schuldig. Er wollte gerade das Wort ergreifen, als er ihre Hände auf seinen Schultern spürte. Zaghaft sah er auf und erblickte ein gewinnendes Lächeln. „Schon gut, wenn Du ihn so sehr liebst, dann geh mit Ihm.“ Würde sie ihn nicht aufhalten, ganz im Gegenteil.

Überrascht blinzelte er, konnte er nicht glauben dass er ihren Segen bekam.
 

Unerschütterlich lächelnd strich sie ihrem kleinen Bruder sanft über die Wange. „Niemand kann dich zwingen Raset zu heiraten, wenn dein Herz für einen anderen schlägt, dann gehörst du an dessen Seite. Vater wird das auch verstehen.“ Dessen war sie sich sicher. Sehr zögerlich setzte Cardis sich wider in Bewegung. Er schälte sich aus seinem schmutzigen Pyjama, wusch sich hastig und zog sich ebenso schnell auch wider an. Er durfte keine zeit verschwenden. Seine Schwester beobachtete Ihn die ganze Zeit schweigend.
 

So hatte sie ihn noch nie erlebt, voller Tatendrang und Abenteuergeist. War er als Kind zwar auch immer recht aktiv gewesen, so wurde er mit zunehmendem Alter doch immer ruhiger. Vielleicht hatte das auch daran gelegen, dass er Kit so sehr vermisst hatte. Seid dieser wider im Dorf war, blühte er richtig auf. „Hast du alles?“ Fragte sie ruhig nach und kicherte leise, als ihr Bruder in Gedanken noch einmal alles durchging. „Ich denke ja.“ Raunte er. Proviant konnte er sich auch unterwegs noch besorgen. Immerhin konnte er auch jagen, wenn auch nicht so besonders gut wie ein Krieger vielleicht.
 

Sie nickte bestätigend, trat einen Schritt zur Seite, um Ihm Platz zu machen damit er wider ans Fenster konnte. Er hatte sich seine Tasche, einem Rucksack gleich, über die Schulter geworfen und kletterte vorsichtig wider aus dem Fenster. „Sag Mutter und Vater dass es mir leid tut, dass ich heimlich gegangen bin.“ Bat er sie. Hätte er sich gern von ihnen verabschiedet. Verstehend nickte sie nur. Schweigend sah sie Ihm zu, wie er auf den Rücken seiner Stute rutschte und sich sehr langsam in Bewegung setzte. Die Hufe hatte er mit Stoff umschlagen, damit sie niemand hören konnte. So dumm war er gar nicht, was Strategie betraf.
 

Einen Blick zurück werfend, sah er seine Schwester noch am Fenster stehen, als er um die Ecke bog. Musste er Kits Sachen ja auch noch holen. Bis zu dessen Hütte war es nicht weit. Aber achtete er immer darauf, dass ihn niemand sehen würde. Lautlos rutschte er von dem Rücken seines Pferdes und betrat die Hütte. Hier alles einzupacken, dauerte nicht lang. Hatte der dunkle Kater nicht ein einziges Stück seiner Sachen ausgepackt. Sprichwörtlich aus dem Koffer gelebt, hatte er. Schmunzelnd nahm er dies hin, verließ die Hütte mit dem Gepäck, verstaute dieses auf dem Rücken des zweiten Pferdes und schwang sich wider auf sein eigenes.
 

Bis zum Dorfrand war er sehr langsam geritten, damit man die Hufe wirklich auch nicht hören würde. Kaum das er diesen passiert hatte, gab er seiner Stute die Sporen und preschte voran. Kit wartete sicher schon ganz ungeduldig auf ihn. Ganz so ungesehen, hatte er das Dorf allerdings dennoch nicht verlassen können. Immerhin hatten die Wachtposten immer ein scharfes Auge auf die Umgebung und somit auch auf den jüngsten Sohn des Häuptlings. Sie waren etwas irritiert, wo er denn zur frühen Stunde hin wollte und als sie auch des zweiten Pferds gewahr wurden, war es wohl eindeutig. Sofort hastete einer von Ihnen los um dem Häuptling beschied zu geben, gleich das Signalhorn zu blasen, wollten Sie ja natürlich auch nicht.
 

Und so kam es, das Cardis noch immer der festen Meinung war das man ihn nicht bemerkt hatte. Kit unterdes wartete am vereinbarten Treffpunkt und war sichtlich erleichtert als er seinen Liebsten endlich erblickte. Lächelnd sah er ihm entgegen. Es dauerte auch nicht lang, bis der junge Pumaron ihn erreicht hatte und sobald er sich auf das Pferd geschwungen hatte, ritten sie von dannen. „Ich dachte schon du kommst nicht?“ raunte er leise und beschämt über seine eigenen Gedanken. Das er Ihm so etwas zutrauen konnte. Der Jüngere sah ihn etwas verwirrt an, lachte dann aber leise. „Meine Schwester hat mich aufgehalten, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir keine unnötigen Bauchschmerzen bereiten.“ Doch die würden erst noch kommen.
 

Die Pferde dicht bei einander geführt ritten sie eine ganze Weile schweigend dahin, genossen ihre Zweisamkeit und die Schönheit der Umgebung. An das was kommen würde, wollten sie gar nicht denken, denn immerhin hatten sie so etwas wie einen kleinen Krieg unter den Dörfern ausgelöst. Auch wenn es hoffentlich nicht ganz so schlimm kommen würde. Aber es war wohl einfach besser, wenn man von dem schlimmsten ausging. Und Raset würde so schnell sicher nicht aufgeben. Schon gar nicht nachdem er gegen Kit verloren hatte. Waren Kater in dem Alter ja ziemlich gleich und verkrafteten eine Niederlage nur schwer. Besonders wenn es um einen Partner ging.
 

Bedrückt senkte Cardis den Blick als es ihm einfiel. Er fühlte sich noch immer Schuldig dem grauen Kater gegenüber. Hatte dieser doch aufrichtige Gefühle für ihn und er hatte nur zugesagt, weil er nicht geglaubt hatte das Kit wider kommen würde. Und nun ritt dieser neben ihm und lächelte leicht. Er schien alles andere vergessen zu haben. Doch war dem nicht so. Auch sein Innerstes war noch immer aufgewühlt. Sein Urtrieb tobte noch immer leicht darüber, das er Raset nicht hatte töten dürfen und auch ein wenig darüber das Cardis sich eingemischt hatte. Immerhin hätte er diesen verletzen können und das wollte er ja nicht im Geringsten. Darin waren sich beide Einheiten einig, mehr als das sogar. Es war niemanden bekannt ob er Urtrieb überhaupt Gefühle entwickeln konnte, doch behauptete man dass es zumindest bei dem Weibchen funktionieren sollte.
 

Und da es keine Überlieferungen mit diesem Thema gab, musste man sich einfach dem Unbekannten stellen. Außerdem wäre das Leben doch langweilig ohne ein gewisses Risiko. Seinen Gedanken nachhängend, griff er automatisch und eher unbewusst nach Kits Hand, welcher erschrocken zusammen zuckte. War er doch selbst in einer ganz anderen Welt gewesen. Fragend warf er seinem Liebsten einen Seitenblick zu, schwieg allerdings als er nur ein leichtes Kopfschütteln und sachtes Lächeln erhielt.
 

~TBC~

So nun geht’s langsam zum Finale über, ich danke allen Lesern die bis hier her durchgehalten haben und bitte wie immer um etwas Geduld, was das nächste Kapitel angeht. Viel passiert ist diesmal nicht und manche finden die Flucht sicher unspektakulär, doch will ich es nicht hier schon all zu Dramatisch machen. Bin ich eh kein Freund von Überdramatik ^_^

Liebe Grüße

BloodyAugust



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2009-10-03T20:18:26+00:00 03.10.2009 22:18
Nur weiter so,ich bin begeistert von Kit und Cardis,so könnte es auch ein Happyend sein.Den Schluß überlasse ich gerne dir,freu mich auf das
Kapitel.
Onlyknow3
Von:  Mangafan0
2009-10-03T18:35:58+00:00 03.10.2009 20:35
Nun sind die Beiden alles unterwegs, wohin wissen sie wohl selber nicht. Das Raset nicht aufgibt kann man sich gut vorstellen. Kit hat ihn immerhin nicht nur im Kampf geschlagen, seinen Verlobten ausgespannt, sondern auch gezeigt das er gefährlich ist.
Ich bin gespannt wie sich das Ganze noch weiter entwickeln wird.
Von:  Sammy5522
2009-10-03T17:00:58+00:00 03.10.2009 19:00
hi hab mich rießig gefreut das es weiter ging!!!
freue mich schon aufs nächste kappi!!!

alles liebe und ganz doll drück


deine sammy
Von:  Mangafan0
2009-09-08T18:59:18+00:00 08.09.2009 20:59
Ein gelungenes Kapitel, besonders nach dem Kampf und Kits Unsicherheit. Cardis hat sich endgültig für ihn entschieden. Leicht wird es für die beiden sicher nicht werden.
Von:  Mangafan0
2009-09-08T18:43:08+00:00 08.09.2009 20:43
Den Kampf hast du sehr gut beschrieben. Nach dem Biss von Kit war die Reaktion von Raset unvermeidlich.
Das einsetzende Gewitter erzeugte eine zusätzliche Atmosphäre die gut zum Kampf, der Beiden und Kits Kampf mit sich selbst passte.

Von:  erim007
2009-09-06T20:44:45+00:00 06.09.2009 22:44
Danke für das neue Kapitel.So schön geschrieben,-voll Poesie.Für ein Adultkapitel hast du richtig sinnliche,gefühlvolle Sätze verwendet.Erinnert an vergangene Zeiten,als mit Worten noch viel mehr ausgedrückt wurde als heute in unserer nüchternen Zeit.Bis zum Nächsten
erima
Von:  Sammy5522
2008-11-26T11:11:56+00:00 26.11.2008 12:11
Hi!
Ein super kappi wieder mal!!!!
Ach die zwei sind so sweet!!!
Freue mich wenns weiter geht.

glg deine sammy
Von:  Sammy5522
2008-11-26T09:16:08+00:00 26.11.2008 10:16
Hi!
Ein super kappi wieder mal!!!!
Ach die zwei sind so sweet!!!
Freue mich wenns weiter geht.

glg deine sammy
Von:  Mangafan0
2008-11-18T17:50:04+00:00 18.11.2008 18:50
Na da braut sich ja ein heftiges Gewitter über Raset zusammen. Der Kater könnte einem fast leid tun. Aber wie kann man auch nur so stur sein und gegen Cardis Willen an der Hochtzeit festhalten. Raset weis doch das Cardis ihn nicht liebt.
Bleibt nur zu hoffen das die Ohrringe genug Kraft haben um das Allerschlimmste zu verhindern.
Erneut bringst du den inneren Konflikt von Kit super rüber!
Von:  Mangafan0
2008-10-27T18:08:40+00:00 27.10.2008 19:08
Oh Mann am Ende ist Kit Urinstinkt ja voll mit ihm durch gegangen!
Bin ja schon interessiert wie das Jetzt weitergeht. Der Biss lässt sich nicht verstecken!
Ich fand die Anfangsszene im Boot sehr gut. Wie du seine Urinstinkt beschrieben hast der unruhig war und nur durch das viele Wasser zurück gehalten wurde. Ja, ja Katzen sind halt doch wasserscheu^^



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