Angel Melody von -Akane ================================================================================ Kapitel 1: Die Busfahrt ----------------------- Als ich wieder aufwachte, lag ich im Schulflur. Ich blinzelte und blickte mich um, Asami stand vor mir. Sie lächelte mich an und reichte mir die Hand, dankend nahm ich sie an und stand auf. "Du Asami, ich hab was komisches geträumt. Du warst ein Engel und ich war irgendwie nicht hier." Meine Freundin schluckte und antwortete mir nervös: "Ach was du träumst doch immer seltsame Sachen... Hast du schon jemals einen normalen Traum gehabt?", sie kniff mich in meinen Arm und lachte. "Kein Grund dir Gedanken zu machen!" "Aber es war so real, ich konnte sogar den Duft in dem Raum riechen." "Du wirst unterbewusst den Gestank des Klos in deinen Traum eingebaut haben, also so etwas möchte ich doch nicht träumen.", Asami lachte, doch sie war etwas beunruhigt. Auf dem Weg zur Bushaltestelle schwiegen wir beide. Asami war in Gedanken vertieft, doch ich wollte die Stimmung auf lockern. Wir liefen an einem fest umschlungen Pärchen vorbei. "Wie läuft es eigentlich mit dir und Rei?", fragte ich. "Hm, passt schon." "An was denkst du gerade? An dem Traum von vorhin?" "An gar nicht, ich bin nur müde. Schau da kommt ja schon der Bus." Wir stellten uns in der Hoffnung nicht in den Bus gedrängt zu werden, schön an. Aber wir wurden gleich enttäuscht, von hinten schoben lauter kleine Kinder nach vorne. Als ich an die weiß-blaue Tür gedrückt wurde, spürte ich etwas in der Hosentasche. Nachdem ich endlich im Schulbus war, suchte ich mir einen Platz und konnte mir den letzten Platz neben einer alten Frau ergattern. Ich griff in meine Hosentasche und holte eine Kette aus raus. Bei genaueren betrachten fiel mir auf das es die Kette aus meinem Traum war. Woher hatte ich sie nur? "Das ist aber eine schöne Kette, kann ich sie mir mal anschauen?", ich war so erschrocken das die Omi neben mir saß nach der Kette fragte, dass ich sie wieder einsteckte. "Oh du möchtest mir wohl doch nicht deine Kette zeigen? Na ja, dann kann ich dir wohl doch nicht deine Fragen beantworten die dir im Kopf rumgehen." Der Bus stoppte, Asami stand auf uns stieg aus dem Bus aus, wie es der Großteil der anderen Schüler machte. Nur noch ich die alte Frau, ein mürrischer Mann der um die 30 war und ich saßen noch im Bus. Ich schaute die Frau von der Seite an, sie hatte einen braunen Ledermantel an, der an der Kapuze mit Pelz besetzt war, ihr Haare waren Silber-weiß. In ihrem Gesicht waren tiefe Falten die zeigten, dass sie in ihrem Leben wohl schon viel mit gemacht hatte, die Hände waren ganz runzlig. Als sie bemerkte das ich sie anschaute, lächelte sie mir zu. “Möchtest du nicht das ich dir was über deinen vermeintlichen Traum erzähle? Ich kenne mich da aus, vertrau mir einfach. Gib mir bitte die Kette.“ “Lassen sie mich bitte in Ruhe. Mir ist heute gar nichts komisches passiert!“, log ich, ich wollte einfach nicht darüber reden. “Hexe! Entführe nicht wieder Mädchen, wie du es gerne machst! Kleines pass auf, sie isst gerne Kinder!“, der Mann der noch im Bus saß meldete sich zu Wort. “Also, beachte ihn einfach nicht, er erzählt nur Mist, er kann sich einfach nicht damit abfinden, dass seine Freundin abgehauen ist. Ich kann dir die Fragen beantworten die du dir stellst.“, sie deutete auf die Einkaufstaschen die vor ihr war. „Außerdem brauche ich jemanden der mir hilft die Taschen nach Hause zu tragen. Das ist das letzte mal das ich es dir anbiete dir zu helfen. Ich muss jetzt gleich raus.“ Die Frau stand auf und schleppte die Taschen zu der Bustüre. Ich schaute ihr hinterher , der Bus hielt an und die alte Dame stieg aus, sie nahm ihre Einkaufstaschen in die Hand und humpelte auf dem Gehsteig, es sah aber so aus als wäre alles nur gestellt. “Es war die richtige Entscheidung ihr nicht zu folgen. Sie hat schon andere Mädchen aus der Nachbarschaft mitgenommen. Man erzählt sich sie seien nie wieder gekehrt.“ “Sie ist nie wiedergekehrt?“, fragte ich den Mann langsam „Woher wissen sie das? Waren sie etwa selbst dabei?“ “Nein ich war nicht dabei, aber der Freund meiner Schwester hat es mir erzählt.“ Das hörte sich alles sehr unglaubhaft an, andererseits war ich auch daran woher sie das mit meinem Traum wissen konnte. Der Bus stoppte erneut und ich stieg aus. Um zu meinem Zuhause zu kommen, musste ich noch ungefähr 500 Meter laufen, es war schon dunkel und ein paar Straßenlampen waren ausgefallen. Ich musste an die Worte von dem Mann denken, was meinte er mit den Mädchen? Die Laterne vor meinem Haus flackerte. Kein Licht Drang aus den Fenstern, entweder waren die Rollläden runtergelassen oder niemand war Zuhause ich tippte aus ersteres. Ich ging über den gepflasterterten Weg in unserem kleinen Vorgarten. Wie ich diesen spießigen Rasen hasste. Für meinen Dad war er das Heiligtum der Familie. Niemand durfte ihn berühren, geschweige denn ihn betreten . Da stand ich vor der Ebenholz-schwarzen Türe, der perfekte Kontrast zu den weißen Außenwänden. Ich schloss die Türe auf und hängte meine Jacke innen an den Kleiderständern. “Hallo, ist jemand daheim?“ Ich konnte nirgends Licht sehen und ging darum in die Küche, als ich das Licht anschaltete entdeckte ich einen Zettel auf dem Tisch: “Liebe Meru, Dein Vater und ich sind essen gegangen. Dein Bruder ist bei deiner Oma. Im Kühlschrank ist dein Abendessen. Mama PS: Wir haben das Handy nicht mitgenommen, also brauchst du gar nicht versuchen uns anzurufen!“ Ich musste den Brief viermal lesen, bis ich begriff was da stand. Sonst gingen meine Eltern nie aus dem Haus, ohne mir Bescheid zu sagen und sie nehmen auch immer ein Handy mit. Ich ging zum Kühlschrank und wärmte mir die Nudelsuppe auf, die wohl für mich bestimmt war. Während ich aß, schaute ich Fernseh. Es kam nichts besonderes, also ging ich nachdem ich mit dem Essen fertig war in mein Bett. Mein Zimmer ist nicht gerade groß und es ist schlich eingeräumt, ein nie aufgeräumter Schreibtisch, ein Bücherregal mit lauter Fantasy-Büchern und ein Doppelbett, mir ein normales Bett nicht reicht, als Kind bin ich nämlich immer rausgefallen. Als ich mich hinlegte, gingen mir lauter Fragen durch den Kopf, die mich am einschlafen hinderten. Warum hat mir der Mann im Bus so viel über diese alte Omi erzählt? Woher wusste sie eigentlich von meinem Traum? Wie konnte sie das? Ich habe nur Asami davon erzählt. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, das stand fest. Da fielen mir meine Eltern ein, ich schaute auf die Uhr. Wann würden sie endlich nach Hause kommen? Ich musste an meinen Bruder denken, was machte er wohl gerade, ins Bett ist er bestimmt noch nicht. Er spielt nämlich Nachts noch Gameboy er meint niemand weiß davon, aber ich bin schon seit langen dahinter gekommen. Ich stand auf und ging zu meinem Handy. 1 Neue Nachricht. Als ich die SMS öffnen wollte, wurde der Bildschirm schwarz. “So ein Mist!“, der Akku war leer. Ich schloss das Netzteil an und ging zurück ins Bett, wo ich dann auch endlich in einen unruhigen Schlaf fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)