Ryous Weihnachten von Ryouxi ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Durch einen lauten Knall wurde Ryou aus seinem Schlaf gerissen. Noch etwas verschlafen rieb er sich die Augen und richtete sich dann auf, hatte er etwa auf dem Sofa geschlafen? Sein Blick fiel auf den Tisch, auf welchem ein kleines Päckchen stand, sofort war er hellwach, Bakura. Er sprang auf, ihm wurde etwas schwindelig, trotzdem schaute er sich um, war Bakura etwa schon wieder abgehauen? Warum machte er das nur immer? Wieder war er den Tränen nah, diesmal wollte er nicht das gesamte Haus nach dem Silberhaarigen durchsuchen, wozu auch? Bakura würde doch eh nirgends zu finden sein, wie es beim letzten Mal auch war. Gerade als er sich aufs Sofa zurückfallen lassen wollte um seinen Tränen freien lauf zu lassen, spürte er wie jemand den Raum betrat. Sofort richtete der Weißhaarige seinen Blick auf die Person, es war Bakura welcher ihn wütend anstarrte. Der Kleinere erstarrte in seiner Bewegung und schaute ängstlich zu dem Silberhaarigen, wessen Augen schwarz und hasserfüllt waren, was war denn jetzt mit ihm los? Doch dieser Blick war nur kurz zu sehen, als der Größere merkte wie Ryou ihn anschaute schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, war all der Hass in dem Blick verschwunden, auch die Augenfarbe war wieder etwas hell geworden, wenn auch nicht viel. Ryou starrte ihn etwas verwundert an, denn nun wurde er entschuldigend, aber vor allem traurig angeschaut, was war mit Bakura nur los? “Tut mir leid, ich werde jetzt besser gehen”, hörte man die tiefe Stimme des Silberhaarigen, welche ebenfalls traurig klang, er hatte sich schon wieder entschuldigt, etwa für den Blick eben? Verwirrt schaute Ryou zu ihm, wieso wollte er denn jetzt gehen? “Was soll das?”, der Weißhaarige kam mit ein paar großen Schritten bei dem Älteren an, welcher sich bereits umgedreht hatte. Nachdem Ryou bei ihm ankam blieb er einfach stehen, drehte sich aber nicht um, “Das kannst du ja deine kleine Freundin fragen”, sagte er nur kühl und drehte sich dann doch zu dem Kleineren um. Dieser schaute ihn verwundert an, “Meinst du Ayumi?”, war sie etwa schon da? “Bis morgen dann”, Bakura schaute ihn noch mal kurz traurig an, er schien mit sich selbst zu kämpfen, dann drehte er sich wieder um und verlies dass Haus. Der Weißhaarige schaute ihm nur ungläubig nach, unfähig noch irgendwas zu machen. Nachdem Bakura weg war, wollte er erst in Tränen ausbrechen, doch dann riss er sich zusammen und stürmte in sein Zimmer. Er wollte wissen, ob der Silberhaarige Ayumi gemeint hatte und wenn ja, was sie angestellt hatte. Wütend schlug er seine Zimmertür auf, zumindest wollte er das, er öffnete sie dann doch etwas vorsichtiger um nicht irgendwas kaputt zu machen, es war ihm noch nie richtig gelungen seiner Wut freien Lauf zu lassen. Auf seinem Bett lag Ayumi, welche zu ihm aufschaute als er die Tür öffnete, als sie seinen verärgerten Blick bemerkte richtete sie sich auf, blieb aber auf dem Bett sitzen. “Was ist denn los Ryou?”, sie sprach nur leise, dafür aber sehr ruhig. Doch anstatt eine Antwort zu geben, ging der Weißhaarige einen Schritt auf seine Cousine zu, “Was hast du zu Bakura gesagt?”, er sprach ziemlich laut, obwohl er das Mädchen nicht anschreien wollte. “Was?”, sie sah kurz überrascht aus, schaute dann aber zur Seite und biss sich zart auf die Unterlippe. “Du weißt schon was ich meine. Er kam eben zu mir und meinte du hast ihm gesagt er solle gehen.”, er schaute sie wütend an, zwar stimmte es so nicht ganz, aber es musste ja was in dieser Richtung gewesen sein. “Ja”, sagte sie leise und schaute ihn entschuldigend an, “Ich dachte es wäre besser für dich wenn du ihn nicht mehr sehen musst. Ich spüre doch genau wie schlecht es dir wegen diesem Typen geht”. Bei diesen Worten Ayumis schaute der Junge sie noch verärgerter an, “Du meinst es geht mir besser wenn ich Bakura nicht mehr sehe, ja? Meinen einzigen Freund den ich neben dir habe? Wie kommst du auf so einen Mist?”, er konnte einfach nicht glauben was das Mädchen eben gesagt hatte. Dieses schaute ihn nun entschuldigend an und man konnte sehen wie sich in ihren Augen Tränen bilden. Irgendwie tat sie ihm jetzt leid, wahrscheinlich hatte sie es nur gut gemeint, trotzdem wollte er sich nicht bei ihr entschuldigen, erst wollte er wissen warum sie das getan hatte. “Ich dachte nur, weil du ihn doch liebst und er immer nur so gemein zu dir ist. Es wäre besser für dich wenn du ihn einfach vergessen und jemanden finden würdest der deine Gefühle auch erwidert. Der hat jemanden wie dich doch gar nicht verdient.”, während sie sprach wurde sie immer lauter, doch als sie fertig war fügte sie noch leise hinzu, “Außerdem ist er ein Junge”. Ungläubig starrte Ryou das Mädchen an, sie glaubte also wirklich dass er in Bakura verliebt ist und dieser seine Gefühle nicht erwiderte? Es war ja wohl eher umgekehrt, was viel ihr eigentlich ein sich in sein Liebesleben einzumischen? Er starrte Ayumi einfach nur fassungslos an, das war doch nicht wirklich ihr ernst. “Ryou, bitte sag doch was”, ein flehender Blick wurde auf ihn gerichtet, worauf er nur kurz seinen Kopf schüttelte. “Du kennst ihn doch gar nicht, wie kannst du dann so über ihn urteilen, woher willst du wissen wie er mich behandelt?”, er schaute sie an, wollte aber nicht wirklich auf eine Antwort warten, er hatte keine Lust jetzt mit seine Cousine zu streiten. “Ich habe doch gesehen wie er dich in der Schule behandelt hat, wie du seinetwegen die ganze Zeit so komisch drauf warst und seinetwegen hast du heute auch noch die Schule geschwänzt, meinst du etwa ich habe die Lehrer gerne angelogen?”, sie hatte also seinetwegen gelogen? “Und außerdem hat er mir gerade gesagt, dass er nichts von dir will”, bei diesen Worten schaute der Weißhaarige überrascht zu ihr. “Das hat er gesagt?”, fragte er ziemlich leise, hatte Bakura das wirklich gesagt? Und wenn ja warum und stimmte es dann auch wirklich? Hatte er ihn die ganze Zeit etwa nur belogen, wollte er ihn vielleicht nur ärger? Oder hatte er das nur gesagt, damit er ihm keine Probleme machte? Als das Mädchen etwas verwundernd wirkend nickte, kam ihm eine andere Frage in den Kopf, “Was hast du denn gemacht, dass er so etwas gesagt hat?”, seine Wut war nun fast ganz verflogen. “Ich habe ihn halt gefragt ob er dich liebt und er meinte ihr währt nur befreundet. Wieso überrascht dich das denn so?”, sie schaute ihn weiterhin verwundert an. So wie sie es sagte klang es eher danach, dass Bakura einfach ihre momentane Beziehung beschrieb, trotzdem war er sich nicht mehr ganz sicher ob er die Gefühle des Silberhaarigen für ihn richtig gedeutet hatte. Immerhin hatte dieser ihm nie direkt gesagt dass er ihn liebte, darüber musste er morgen unbedingt mit Bakura reden, dieser hatte doch vorhin ‘Bis morgen’ gesagt, also würde er doch dann sicher auch in die Schule kommen, zumindest hoffte er das. “Ryou?”, riss ihn eine zögernde Stimme plötzlich aus seinen Gedanken. “Ah”, er realisierte das Mädchen vor sich wieder, “Bitte misch dich in Zukunft nicht mehr ein, was Bakura und mich angeht.”, er schaute sie bittend an, woraufhin sie kurz die Augen schloss. “Glaub mir bitte, ich wollte dir nur helfen. Ich dachte wenn er aus deinem Leben verschwindet kommst du über ihn hinweg und kannst dir eine süße Freundin suchen.”, sie schaute ihn an und sprach dann schnell weiter, ehe er etwas sagen konnte, “Natürlich meinte ich damit nicht nur mich, ich kann es ja verstehen, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, nur mit so jemanden wie Bakura solltest du dich nicht unbedingt abgeben”, bei diesen Worten klang sie ziemlich traurig. Er starrte sie wieder etwas verärgert an, “Ist ja gut, ich verzeihe dir, solange du so etwas in Zukunft sein lässt, aber glaub mir doch endlich, ich bin nicht in Bakura verliebt, ich will einfach nur mit ihm befreundet sein”, es klang nicht gerade überzeugend und genau so fühlte er sich auch. Ayumi nickte nur kurz und lächelte dann, er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte, aber das konnte ihm ja ziemlich egal sein. Der restliche Abend verlief eigentlich so wie immer, nur dass er dieses Mal nicht so alleine war wie sonst, auch wenn sich seine Cousine eher von ihm fern hielt. Seine Mutter war an diesem Abend natürlich nicht mehr nach Hause gekommen, weshalb er etwas gekocht hatte, was sie dann zusammen gegessen hatten. Bakuras Geschenk hatte er wieder in seinem Zimmer versteckt, es machte ihn ziemlich traurig dass es immer noch ungeöffnet war, er dachte sogar kurz darüber nach es Ayumi zu schenken, doch diese würde dann wieder Fragen stellen, auf die er jetzt so überhaupt keine Lust hatte. Außerdem war es für Bakura bestimmt und dieser würde es auch noch bekommen. Als er dann wieder ins Wohnzimmer kam, saß seine Cousine auf dem Sofa und hatte den Fernseher eingeschaltet, doch es lief nichts wirklich gutes. Nachdem sich Ryou zu ihr gesetzt hatte machte sie ihn deshalb wieder aus und drehte sich zu dem Weißhaarigen, wobei sie diesen neugierig anschaute. “Was ist denn?”, fragte er etwas verunsichert, was wohl dieses Mal von ihr kam. “Was habt ihr zwei Schwänzer heute eigentlich noch gemacht? Sag mir bloß nicht ihr seit gleich hierher gekommen und habt dann nur rumgesessen”, sie schaute ihn lächelnd an, eigentlich ging es sie ja nichts an, aber immerhin hatte sie ihn ja auch bei den Lehrern entschuldigt, also wollte er es ihr nach kurzem Zögern dann doch erzählen. “Nein, wir sind etwas durch die Stadt gegangen, waren noch essen und sind dann erst hierher gekommen”, antwortete er wahrheitsgemäß und erwiderte ihr Lächeln. Irgendwie machte ihn diese schöne Erinnerung jetzt etwas traurig, kaum hatte er sich wieder mit Bakura versöhnt, kam auch schon das nächste Problem, langsam bekam er das Gefühl, dass ihre Freundschaft nicht sein sollte. “Ach und damit habt ihr gute acht Stunden totgeschlagen?”, dabei zog sie eine Augenbraue leicht hoch. “Na ja, als wir hier waren sind wir wohl eingeschlafen”, sagte er und lachte dann kurz auf, worauf seine Cousine ihn anlächelte. “Dann hast wohl nur du geschlafen, denn Bakura ist putzmunter durchs Haus geschlichen, als erstes dachte ich ja du wärst es, ihr zwei seht euch aber auch zum verwechseln ähnlich”, plapperte sie drauf los, doch er hörte ihr nicht wirklich zu. Was ihn mehr interessierte war, dass Bakura im Haus unterwegs war, wieso hatte er ihn nicht einfach geweckt wenn er doch wach war? Was der Silberhaarige wohl die ganze Zeit gemacht hatte? Er wusste zwar dass Bakura nichts klauen würde, zumindest nicht bei ihm, so weit konnte er ihm vertrauen, trotzdem kam es ihm etwas seltsam vor. Nun war er mit Ayumi auf dem Weg zur Schule, gestern hatte diese ihn noch eine Weile zugelabert, doch nachdem sie gemerkt hatte dass der Weißhaarige ihr überhaupt nicht zuhörte war sie schlafen gegangen und er natürlich auch. Er hatte noch lange über Bakura nachgedacht und hoffte nur dass dieser heute auch wirklich da war, da er ihn am Wochenende ja wohl kaum sehen würde. Als die Schule in Sicht kam fiel dem Weißhaarigen ein Stein vom Herzen, denn am Eingangstor stand ein böse dreinschauender Bakura. Doch als dessen Blick auf Ryou traf wurde er kurz liebevoll, verfinsterte sich allerdings sogleich auch wieder, was wahrscheinlich an Ayumi lag, welche ebenfalls nicht sehr freundlich schaute. “Morgen Bakura”, sagte Ryou fröhlich, als sie bei dem Silberhaarigen angekommen waren um dieses fiese Schweigen zu beenden. Dieser schaute ihn kurz ausdruckslos an, dann fiel sein Blick wieder auf Ayumi, “Ich sollte wohl gehen”, meinte er dann und war schon dabei sich umzudrehen. Das war doch wohl nicht sein Ernst, seit wann gab er denn so schnell auf? Und warum war er überhaupt gekommen wenn er eh wieder gleich verschwinden wollte? “Jetzt warte doch”, schnell griff Ryou nach dem Ärmel des Älteren und hielt ihn so fest, dann schaute er vorwurfsvoll zu seiner Cousine. “Ist ja gut”, sagte sie genervt und schaute zu Bakura, welcher sich mittlerweile wieder zu den Beiden umgedreht hatte und nun etwas verwundert das Mädchen anschaute. “Okay Bakura, ich kann dich nicht sonderlich leiden, aber du scheinst meinem Cousin wohl sehr wichtig zu sein. Also vergess einfach was ich gestern gesagt habe, ich dachte ich würde Ryou damit einen Gefallen tun, doch der Einzige der etwas davon hatte war ich selbst, also sei ihm nicht böse okay?”, sie schaute ihn genervt an und man merkte deutlich wie sehr sie sich dagegen sträubte das zu sagen. Bakura schaute sie nach dieser Rede kurz etwas verwirrt, “Pah, du glaubst doch nicht ernsthaft dass ich auf dich gehört hätte?”, dabei schaute er sie finster an, dieser Blick lies es einem eiskalt den Rücken runter laufen, Ryou war echt froh, dass er solch einen Blick Bakuras noch nie wirklich abbekommen hatte. Allerdings musste er sich bei den Worten des Älteren doch frage, warum dieser gestern dann überhaupt abgehauen war und es eben wieder machen wollte. “Sag mal bist du immer so unhöflich? Ich entschuldige mich bei dir und du machst einfach so weiter wie vorher auch, ich versteh einfach nicht warum Ryou mit jemanden wie dir befreundet sein will”, sichtlich verärgert schaute sie den Silberhaarigen an, welcher nur kurz grinste, dann aber wieder seinen ‘bösen’ Blick auf das Mädchen richtete. “Ich wüsste nicht warum ich zu dir nett sein sollte. Du nervst einfach nur, also lass mich in Ruhe”, “Bakura”, kam sofort die empörte Stimme des Weißhaarigen, welcher ihn verärgert anschaute. “Was ist?”, fragte der Angesprochene und schaute zu dem Kleineren, wobei sein Blick einiges sanfter wurde, trotzdem war er für Ryou noch ziemlich angsteinflößend. “Wieso bist du so gemein zu Ayumi, du kennst sie doch gar nicht?”, fragte er und schaute Bakura dabei direkt in die Augen. “Ich kann Mädchen halt nicht leiden”, gab dieser nur ruhig zur Antwort, wodurch er sich zwei ungläubige Blicke einfing. “Das ist doch keine Begründung”, Ryou klang leicht verärgert, “Ist ja gut”, mit einer abwinkenden Handbewegung drehte sich Bakura zur Seite wobei er kurz die Augen schloss. “Das bringt doch alles nichts”, mischte sich nun Ayumi mit einem genervten Seufzer ein, “Wir sehn uns dann in der Klasse”, sie schaute kurz zu Ryou und ging dann einfach. Es musste bereits geklingelt haben, denn auf dem Schulhof waren kaum noch Schüler, was den Kleineren etwas nervös werden lies. “Ist es dir wirklich so wichtig, dass ich zu diesem Mädchen nett bin?”, etwas überrascht drehte er sich zu Bakura welcher ihn nun ausdruckslos anschaute. Der Weißhaarige nickte nur kurz und schaute dann nervös zu dem Gebäude, er hatte keine großartige Lust Ärger wegen zu späten kommen zu kriegen, besonders nicht nachdem er gestern geschwänzt hatte. “Gut, ich werde es versuchen”, bei diesen Worten drehte er sich ungläubig zu dem Silberhaarigen, hatte er gerade richtig gehört, der wollte nett zu Ayumi sein? “Was schaust du denn so komisch? Glaub ja nicht ich mag die jetzt, das mache ich nur dir zuliebe”, er brauchte kurz um die Worte des Silberhaarigen zu realisieren, hatte er gerade wirklich gesagt dass er das nur seinetwegen tat? Zwar wäre es ihm lieber gewesen Bakura würde Ayumi auch so mögen, aber irgendwie machten ihn diese Worte richtig glücklich. Ehe er sich versah, war er dem Älteren um den Hals gefallen und konnte nicht anders als zu lächeln. Doch als er merkte wie sich dieser verkrampfte lies er ihn augenblicklich los und schaute dann entschuldigend in die erschrocken wirkenden Augen des Silberhaarigen. “Tut mir leid”, sagte Ryou leise, was hatte der Ältere nur? Dieser machte so was doch auch ständig, aber wenn es dann mal von dem Kleinere ausging reagierte Bakura immer so seltsam. Dieser grummelte nur kurz und schaute dann zur Seite. “Bakura, du magst mich doch, also so richtig?”, er spürte wie er leicht rot wurde , schaute aber trotzdem fragend zu dem Älteren, welcher nun überrascht seinen Blick erwiderte. “Bakura, liebst du mich?”, fragte er schließlich ganz direkt, er wollte wissen ob er Bakura die ganze Zeit über richtig eingeschätzt hatte. Dieser schaute ihn nun völlig überrascht an, schloss dann aber seine Augen, “Ich dachte das hätte ich dir klar genug gemacht”, sagte er dann ruhig und schaute Ryou mit einem traurigen Blick an. “Hast du auch, ich war nur etwas verunsichert weil du gestern zu Ayumi gesagt hattest wir wären nur befreundet, außerdem reagierst du immer so seltsam wenn ich dich mal berühre”, er schaute den Silberhaarigen fragend an und spürte dabei wie er etwas röter wurde, immerhin war das eben so etwas wie ein Geständnis seitens des Silberhaarigen gewesen. “Wir sind doch auch nur Freunde, daran ändern meine Gefühle für dich doch nichts”, kurz wurde er ernst angeschaut, “Und wenn ich so reagiere bin ich einfach nur überrascht”. Zwar sah es so aus als wollte der Ältere noch etwas hinzufügen, sagte aber nichts weiter und schaute einfach nur zu Ryou, welcher nun noch etwas röter wurde. “Ich konnte ja nur Vermutungen anstellen, da du mir nie direkt gesagt hattest wie du fühlst”, sagte der Weißhaarige dann leise, wobei er allerdings zur Seite schaute. Er wollte einfach mal testen ob er ein richtiges Liebesgeständnis aus Bakura bekommen konnte. “Okay, wenn dich das so mitnimmt”, plötzlich wurde sein Gesicht zu dem Älteren, welcher jetzt direkt vor ihm stand, gezogen, so dass er diesen überrascht anschauen musste, der wollte jetzt doch nicht wirklich? Oder etwa doch? Die dunkelbraunen Augen des Silberhaarigen schauten nun sanft in Ryous helleren, weit aufgerissenen Augen. Irgendwie konnte der Weißhaarigen bei diesem Blick keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Ältere schwieg kurz, schaute einfach nur weiter sein Ebenbild an, bis er schließlich doch weiter sprach, “Ryou, ich liebe dich”. Augenblicklich schoss dem Kleineren das Blut in den Kopf, er hatte doch schon die ganze Zeit um die Gefühle Bakuras gewusst, doch jetzt da dieser es ihm direkt gesagt hatte, war es ein ganz anderes Gefühl in dessen Gegenwart zu sein. Der Silberhaarige hielt ihn weiterhin fest und schaute ihm tief in die Augen, was das Herz des Kleineren etwas unregelmäßiger schlagen lies, was hatte Bakura denn jetzt vor? Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte lies dieser ihn wieder los, “Und, geht es dir jetzt besser?”, der Ältere schaute zur Seite, dennoch konnte der Weißhaarige erkennen, dass er irgendwie traurig aussah. “Bakura”, er wollte irgendwas sagen, doch er wusste nicht was, weshalb er den Größeren einfach nur anschaute. Nach einer Weile erwiderte dieser seinen Blick auch, doch er sah ziemlich traurig aus, “Es währe wohl besser wenn ich jetzt gehe”, sagte er dann nur und drehte sich um. “Bakura! Was hast du denn?”, Ryou griff nach der Hand des Älteren welche er gerade noch erwischte und konnte ihn so festhalten, er war selbst etwas über diese Reaktion von sich überrascht. Doch Bakura, der sich jetzt wieder zu ihm umgedreht hatte, schaute ihn einiges verwunderter an. “Du kannst jetzt doch nicht einfach schon wieder abhauen”, sagte Ryou dann nachdem sich die Beiden eine Weile angeschwiegen hatten. “Ich dachte nur, dass du mich jetzt lieber nicht in deiner Nähe haben willst”, antwortete Bakura wobei er zur Seite schaute, wäre es so gewesen hätte der Weißhaarige ihn ja die ganze Zeit über nicht in seiner Nähe haben wollen, aber dem war nun mal nicht so. Doch dies sagte er dem Älteren nicht, “Bakura, wenn ich dich mal nicht mehr in meiner Nähe haben will dann werde ich dir das sagen, okay?”, fragend schaute er den Silberhaarigen an. Dieser schaute ihn etwas verwundert an, nickte dann aber, wobei er allerdings immer noch ziemlich traurig aussah. “Was ist los? Warum verhältst du dich in letzter Zeit so komisch?”, er wollte Bakura ja helfen, doch dazu musste er wissen was dieser überhaupt hatte. “Warst du schon mal in jemanden verliebt der deine Gefühle nicht erwidert, aber auch nicht will dass du gehst weil er mit dir befreundet sein will, obwohl er um deine Gefühle weiß?”, zwei braune Augen durchbohrten ihn förmlich, so dass er nur langsam den Kopf schüttelte, “Anfangs ist man erleichtert, freut sich dass diese Person immer noch mit einem zu tun haben will, doch nach einer Weile quält es einen einfach nur noch. Man kann zwar mit der Person Zeit verbringen, aber halt nur so wie mit einem guten Freund und nicht mehr.” Nach dieser Rede Bakuras war der Weißhaarige wie gelähmt, er wusste nicht wie er darauf reagieren, was er jetzt machen sollte, diese Offenheit hätte er von dem Silberhaarigen nicht erwartet. Er schaute nur weiterhin in die Augen des Älteren, welche ihn nun noch trauriger anschauten. Bei diesem Blick verkrampfte sich das Herz des Kleineren und er fühlte sich den Tränen nahe, fügte er Bakura wirklich solch ein Leid zu nur weil er mit diesem befreundet sein wollte? Als dieser sah wie sich Tränen in den Augen des Jüngeren bildeten schaute er diesen sanft an, “Deswegen brauchst du doch nicht zu weinen”, sagte er, hob kurz seine Hand, lies sie dann aber wieder fallen, wobei er etwas gequält aussah. “Aber, du hast mir doch gerade gesagt, dass du nicht mit mir befreundet sein willst”, nun kullerte Ryou die erste Träne über die Wange. “Ryou, ich werde so lange mit dir befreundet sein wie du willst”, dabei drückte er kurz die Hand des Kleineren, da dieser Bakuras immer noch nicht losgelassen hatte. “Aber damit tue ich dir doch nur weh”, mit Tränen in den Augen schaute er den Größeren an, welcher seinen Blick weiterhin sanft erwiderte. “Das kann ich ertragen Ryou, solange du glücklich bist”, er lächelte kurz, was den Weißhaarigen allerdings nicht überzeugen konnte. “Aber…”, er wurde durch einen Finger, der sanft auf seine Lippen gelegt wurde, unterbrochen, “Ryou, kein aber”, die dunkelbraunen schauten ihm nun tief in seine eigenen Augen, was sein Herz einiges schneller schlagen lies. Ryou wollte nicht dass der Silberhaarige seinetwegen litt, weshalb er mit seiner freien Hand den Finger vor seinem Mund ergriff und diesen zur Seite zog, so dass er jetzt bei Hände Bakuras umfasst hatte. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, wobei er die Augen schloss und sich dann langsam dem Gesicht des Älteren näherte. Ein Kuss währe schon Okay, immerhin hatte Ayumi ihn auch schon geküsst, dass würde ihre Freundschaft nicht zerstören, rechtfertigte er seine Handlung vor sich selbst. Doch er konnte nur kurz darüber nachdenken, denn sein Herz pochte wie wild unter seiner Brust und er bekam ein seltsames Gefühl im Magen, was ihn alles andere vergessen lies. Als er bereits den Atem des Silberhaarigen auf seiner Haut spüren konnte wurden plötzlich seine Hände in die Höhe gerissen und er wurde mit seinem Rücken an etwas hartes gedrückt. Etwas verwundert öffnete Ryou die Augen und schaute in das gequälte Gesicht vor sich, “Ryou, das macht alles nur noch schlimmer”, er spürte wie sich die Hände, welche nun seine umfassten, verkrampften. Die Augen, welche ihn bis eben noch angeschaut hatten, wurden nun von ihm gerichtet und schauten zur Seite. Trotz des weg gedrehten Kopf Bakuras, konnte der Weißhaarige sehen, wie der Ältere die Zähne zusammen biss, was war nur los mit ihm? “Bakura?”, fragte er nun leise und schaute etwas besorgt zu dem Angesprochenen. “Bitte, mach das nie wieder auch wenn du es vielleicht gut gemeint hast”, nun wurde das dunkle Augenpaar wieder auf ihn gerichtet, “Wenn du so etwas machst verlier ich noch die Beherrschung über mich selbst”. Beherrschung? Was meinte Bakura damit? Trotzdem nickte der Jüngere kurz und wurde darauf von dem Silberhaarigen losgelassen, der dann noch einen Schritt zurück ging. Irgendwie machte sich etwas Enttäuschung in Ryou breit, was dieser überhaupt nicht verstehen konnte. Eine ganze Zeit lang schauten sie sich einfach nur an, was den Kleineren anfangs ziemlich nervös machte und auch etwas rot werden lies. Als sie dann vom Leuten der Schulglocke unterbrochen wurden, war seine Röte längst verschwunden, wie lange hatten sie sich nur angeschaut? Aber was ihm jetzt noch mehr beschäftigte war die Schule, sie hatten bereits dir erste Stunde verpasst, dass würde auf jeden Fall Ärger geben. “Soll ich hier auf dich warten?”, hörte er plötzlich Bakuras stimme, als er bereits ein Stück zur Eingangstür der Schule geeilt war. Überrascht drehte er sich um, “Was meinst du? Du willst doch nicht etwa schon wieder schwänzen?”. etwas verärgert schaute er den Älteren an. “Was soll ich denn da drin?”, “Lernen? Wenn du immer nur schwänzt bekommst du noch Ärger”, Ryou schaute ernst zu dem Silberhaarigen. “Na und? Kann mir doch egal sein”, dabei grinste Bakura kurz, “Aber wenn du unbedingt hin willst dann geh ruhig, ich warte solange hier, wenn du willst”, als er den zweifelnden Blick des Jüngeren sah sprach er gelassen weiter, “Aber besser man kommt gar nicht, als zu spät”. Nun saß er gegenüber von Bakura, der zufrieden an seiner Pizza rumknabberte, und schaute diesen verärgert an, wie hatte er sich nur schon wieder zum Schwänzen überreden lasse können? Der Silberhaarige hatte wirklich einen schlechten Einfluss auf ihn. “Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht”, der Ältere schaute ihn fröhlich an, was Ryou nur noch mehr aufregte. “Weißt du was ich für einen Ärger bekomme wenn meine Mutter davon erfährt?”, “Jetzt entspann dich doch mal. Was währ denn so schlimm daran?”. Wie konnte der nur so locker sein? “Meine Mutter würde sich da schon einiges einfallen lassen”, er wusste ja selbst wie lächerlich das klang, aber deshalb musste Bakura doch nicht gleich lachen. Verärgert schaute er diesen an, “Egal was deine Mutter macht, ich werde dich beschützen”, antwortete der Ältere nur unbeirrt. “Das wird an meinen Noten trotzdem nichts ändern”, sagte er dann nur leise und schaute vor sich auf seine Cola. “Wieso, bist du so ein schlechter Schüler?”, der Ältere zog eine Augenbraue hoch und schaute Ryou verwundert an, “Nein. Aber wenn ich dauernd fehle, dann…”, “Ryou, beruhig dich”, wurde er unterbrochen, “Du hast jetzt nur zwei Tage gefehlt, deswegen wirst du jetzt nicht gleich in jedem Fach um zwei Noten schlechter werden. Genieß doch einfach mal das Jetzt und denk nicht immer nur an die Zukunft”. Etwas überrascht schaute er zu Bakura und nickte dann nur, der Ältere hatte ja recht, aber er konnte nicht einfach so alles ausblenden, was deswegen auf ihn zukam. “Ab Montag werde ich dich nicht mehr zum Schwänzen bringen, okay?”, er wurde leicht fragend angeschaut, “Und wegen den zwei Tagen brauchst du dir keine Sorgen zu machen, sag einfach du bist krank geworden”. Klar, nachdem er gestern Morgen noch in der Klasse und heute Morgen vor der Schule gewesen war, würde ihm das sicher jeder glauben. Zwar hatten die Lehrer das nicht gesehen, aber ein paar gewissen Leuten würde er zutrauen, dass sie ihn verpetzten. Mit einem leisen Seufzer nahm er sein Glas in die Hand und nippte kurz an der Cola. “Willst du noch ein Stück?”, fragend hob Bakura das letzte Pizzastück hoch, worauf er nur den Kopf schüttelte, wie konnte der Morgens nur so viel essen? Wieder mal zahlte der Silberhaarige, was den Kleineren nun noch mehr als am Vortag störte. Er wollte ja zumindest seine Cola zahlen, doch der Ältere lies ihn einfach nicht. “Willst du noch irgendwo besonderes hin?”, die Frage lenkte ihn etwas von seinem Ärger, den er auf Bakura und sich selbst hatte, ab. Doch nach kurzem Überlegen schüttelte er den Kopf, wo sollte er denn schon hin wollen? Vielleicht nach Hause in sein Bett um noch etwas zu schlafen, aber er wollte ja Zeit mit dem Silberhaarigen verbringen. Bei dem Gedanken viel ihm allerdings etwas anderes ein, was er den Älteren noch fragen wollte. Nachdem sie den Pizzaladen wieder verlassen hatten wurden sie erstmal überrascht, denn es hatte wieder begonnen zu schneien. Es war zwar nicht sehr viel Schnee der vom Himmel kam, aber es reichte um dem Weißhaarigen wieder schlechte Laune zu machen. “Na toll”, murmelte er nur genervt, warum konnte der blöde Schnee nicht einfach verschwinden? Er hörte den Älteren kurz kichern, weshalb er diesen verärgert anschaute, was war denn so lustig daran? “Sollen wir noch etwas rumlaufen oder willst du gleich nach Hause?”, fragte der Silberhaarige und lenkte so den verärgerten Ryou ab. Dieser zuckte lediglich mit den Schultern, “Ist mir egal”, dabei schaute er in den Himmel, es sah so aus als würde heute noch mehr runterkommen. Er seufze leise und zuckte dann kurz zusammen als er an der Hand gepackt wurde. Zwar war er das mittlerweile von Bakura gewohnt, schließlich hielten sie beim Laufen dauernd Händchen, was allerdings daran lag dass Ryou sonst angst hatte auszurutschen. Trotzdem durchströmte jedes Mal ein seltsames Gefühl seine Hand, wie auch seinen restlichen Körper, was sein Herz kurz schneller schlagen und ihn jedes Mal zusammenzucken lies. “Wieso willst du eigentlich immer zu mir nach Hause?”, fragte er nach einer Weile in der sie nur nebeneinander hergegangen waren und versuchte so auf seine eigentliche Frage anzusprechen. “Ich? Du willst doch ständig dass ich noch da bleibe”, antwortete er und lachte kurz auf. “Stimmt ja”, meinte Ryou nur leise und schaute vor sich in den Schnee. Wieder liefen sie ein ganzes Stück ohne etwas zu sagen, als er mal aufschaute wusste er nicht wo genau sie waren, aber es sah nach einem ganz normalen Wohnviertel aus. “Ayumi meinte du wärst gestern wach gewesen als sie nach Hause kam”, sagte er dann leise und schaute weiter vor sich in den Schnee. Hoffentlich fasste Bakura das nicht als Misstrauen auf und nahm ihm das übel. “Ja, ich war aufgewacht und musste mal auf die Toilette”, er spürte den Blick des Älteren deutlich auf sich. Nun hatte er doch noch mehr Fragen an Bakura, “Warum hast du mich plötzlich umarmt und dann nichts mehr gemacht”, fragte er ganz direkt und schaute auch kurz zu dem Anderen auf. “Ich hatte mich einfach nicht mehr unter Kontrolle, hoffentlich hab ich dich nicht allzu sehr erschreckt?”, entschuldigend wurde er von dem Silberhaarigen angeschaut, was meinte dieser nur immer mit Kontrolle? “Nein, ich war nur etwas verwundert und mir kam es auch irgendwie so vor, als wolltest du mein Geschenk nicht haben”, sagte er etwas traurig und schaute dann wieder auf seine Füße. Plötzlich blieb Bakura stehen und zog den Kleineren leicht zu sich, da er ja dessen Hand hielt. “Ryou, denk nicht ich will dein Geschenk nicht haben, nur weil immer etwas dazwischen kommt. Es freut mich wirklich riesig dass du mir etwas schenken willst, aber ich kann das nicht einfach so annehmen”, “Aber du…”, wieder wurde Ryou durch einen Finger auf seinen Lippen unterbrochen. Warum machte das Bakura ständig, konnte er ihn nicht einfach mal ausreden lassen? Am liebsten hätte er jetzt in diesen blöden Finger gebissen, aber er traute sich ja doch nicht, so dass er den Älteren nur verärgert aber auch fragend anschaute. “Ich werde das Geschenk auch noch öffnen, zu einem besonderen Anlass, wenn du es mir dann noch geben willst”, sprach Bakura ruhig weiter und schaute den Kleineren sanft an. Dieser Blick brachte ihn völlig durcheinander sodass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, weshalb er schnell zur Seite schaute. Was meinte der denn mit einem besonderen Anlass? “Aber dass war doch für Weihnachten”, sagte Ryou schließlich als der Finger sich wieder von seinen Lippen entfernt hatte. “Das feier ich doch gar nicht, es sollte auch schon was besonderes sein”, antwortete dieser mit einem zarten lächeln und ging dann wieder weiter wobei er den Weißhaarigen einfach hinter sich herzog. Verärgert folgte er dem Größeren schnell, damit er wieder neben diesem ging, was meinte der nur mit was besonderem? Wahrscheinlich würde das Geschenk in Vergessenheit geraden und dann in seinem Zimmer vergammeln. “Schau doch nicht schon wieder so schlecht gelaunt”, sagte Bakura plötzlich, womit er den Kleineren aus seinen Gedanken riss. Als Ryou dann aufschaute erschrak er erstmal, denn mittlerweile schneite es so stark dass er noch nicht mal zehn Meter weit schauen konnte, wie hatte er das vorher nur nicht bemerken können? Trotz des ganzen Schnee erkannte er schnell, dass sie gleich bei seinem Haus sein würden. “Tut mir leid, ich war nur in Gedanken”, dabei schaute er zu Bakura auf, welcher ihn anlächelte. Irgendwie war ihm der Silberhaarige heute unheimlich, warum war der denn die ganze Zeit so gut gelaunt? “Also, wir sind jetzt da”, sagte der Ältere und blieb dabei stehen, weshalb ihn der Kleinere gequält anschaute, wollte Bakura jetzt etwa schon gehen? “Ryou, jetzt mach mir doch kein schlechtes Gewissen”, dabei schaute er den Weißhaarigen entschuldigend an. “Dann komm doch einfach mit rein”, Ryou schaute schon fast flehend zu dem Größeren auf. “Heute nicht. Aber wenn du willst können wir morgen etwas unternehmen”, fügte er dann noch etwas leiser hinzu und schaute Ryou fragend an. Dieser machte so als würde er kurz überlegen, obwohl er die Antwort schon wusste, “Ja”, antwortete er dann kurz und strahlte den Älteren an. “Okay”, meinte Bakura dann wobei er nicht sehr begeistert klang. “Willst du etwa nicht?”, fragte der Weißhaarige und schaute den Anderen leicht traurig an. “Doch schon, aber ich hatte irgendwie gehofft, dass du nein sagst”, antwortete der Silberhaarige und lächelte dann kurz. Ryou erinnerte sich daran was der Ältere vorhin gesagt hatte, wie sehr es einen quälen konnte mit jemanden Zeit zu verbringen, der die eigenen Gefühle nicht erwiderte. “Ah, natürlich müssen wir nichts machen, ich wollte nur…”, “Ist schon okay”, meinte der Größere und unterbrach ihn so. “Ich komm dich dann morgen abholen”, sprach er dann schnell weiter und hatte die Diskussion somit beendet. “Öh, okay”, sagte der Kleinere leise und war etwas traurig, weil er jetzt einfach so alleine gelassen wurde. Plötzlich umarmte er Bakura einfach, er wusste selbst nicht warum er das tat, aber er wollte dem Älteren jetzt einfach nah sein. Er spürte wie sich dieser sofort verkrampfte, was ihn allerdings nicht sonderlich störte. Gerade als er den Silberhaarigen wieder loslassen wollte, wurde seine Umarmung auf einmal erwidert. “Bis morgen dann Ryou”, sagte der Größere sanft und lies den Weißhaarigen los, ehe dieser überhaupt realisiert hatte was gerade passiert war, und ging dann einfach weg. Er lies einen überraschten Ryou zurück, wessen Herz nun ziemlich schnell pochte. Als er sich dann wieder gefasst hatte konnte er den Silberhaarigen nicht mehr sehen, was vor allem an diesem blöden Schnee lag, der immer dichter wurde. Durch den, mittlerweile wieder sehr hohen, Schnee stapfte er zur Wohnungstür, wo er sich erstmal schüttelte um die ganzen Schneeflocken auf seinem Körper loszuwerden. Dann schloss er sich die Tür auf und ging, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte, ins Wohnzimmer wo er seine Jacke zum trocknen aufhängen wollte. Allerdings wurde er von seiner Mutter und seiner Cousine überrascht, die auf dem Sofa saßen und ihn irgendwie verärgert aber auch besorgt anschauten. Wie viel Uhr war es eigentlich, dass die beiden schon da waren und vor allem, wie lange war er mit Bakura unterwegs gewesen? Ihm kam das doch gar nicht so lang vor. Aber hatte Bakura das genau gewusst und war deswegen nicht mehr mit rein gekommen? Irgendwie ärgerte das den Weißhaarigen jetzt, wenn es wirklich so war hätte ihn der Ältere ja mal vorwarnen können. “Ryou mein Schatz, wo warst du denn nur? Ich habe mir Sorgen gemacht”, meinte seine Mutter mit besorgter Stimme und stand bereits vor ihm um ihm seine Jacke auszuziehen. “Tut mir leid”, sagte er nur und schaute dann zu Ayumi, was sie seiner Mutter wohl alles erzählt hatte? Seine Mutter schaute ihn kurz besorgt an, hing dann aber erstmal die Jacke auf. Diese Zeit nutzte Ryou um sich zu seiner Cousine zu setzen, “Ich habe ihr nur erzählt, dass du mit einem Freund in die Stadt gegangen bist”, sie schaute ihn dabei leicht verärgert an. “Danke”, antwortete er ebenso leise, sie hatte auf jeden Fall was gut bei ihm. “Also, was habt ihr denn so gemacht”, fragte seine Mutter nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte und schaute ihn neugierig an. “Nichts besonderes. Wir waren was essen und sind dann noch ein bisschen rumgelaufen”, meinte er in einem ruhigen Ton und konnte im Augenwinkel sehen, wie Ayumi eine Augenbraue hochzog. Nach einem Blick auf die Uhr verstand er diese Reaktion und erschrak selbst ein bisschen, es war gleich sechs Uhr, wieso war es denn schon so spät? Wie lange waren sie denn rumgelaufen? Heute hatten sie sich beim Essen zwar einiges mehr an Zeit gelassen, aber trotzdem. Erst jetzt, da er wusste wie lang er draußen gewesen war, spürte er wie sehr seine Füße schmerzten und wie erschöpft er war. Da seine Mutter aber nicht wusste dass er heute geschwänzt hatte und davon ausging, dass er erst nach der Schule losgegangen war, nickte sie nur kurz. “Ich kenne ihn doch noch gar nicht, willst du ihn mir nicht mal vorstellen?”, fragte seine Mutter fröhlich weiter. Sie schien es sehr zu freuen, dass er doch Freunde hatte, wenn sie allerdings wüsste was für ein Typ Bakura war und welchen Einfluss er auf ihren Sohn hatte, würde sie sicher nicht mehr so begeistert sein. Aber früher oder später würde sie ihn eh kennen lernen, weshalb er nur kurz nickte, “Er wollte morgen vielleicht vorbeikommen”. “Ach echt? Eigentlich wollte ich morgen ja etwas mit euch unternehmen, aber wenn er will kann er ja mitkommen, also mich würde es sehr freuen”, seine Mutter lächelte ihn dabei an. Sie hatte ja noch nie einen Freund des Weißhaarigen kennen gelernt, seit dieser an der neuen Schule war. Zum einen lag das daran, dass sie nie da war, aber der Hauptgrund war wohl, weil er bis Weihnachten gar keine Freunde hatte. Aber was ihn besonders an der Aussage seiner Mutter überraschte war, dass sie etwas mit ihnen unternehmen wollte. Er überlegte sogar kurz Bakura einfach abzusagen, aber er hätte eh nicht mit seiner Mutter allein sein können da ja noch Ayumi dabei war, weshalb er kurz nickte. “Ich werde ihn fragen”, sagte er leise, würde Bakura mitkommen war auf jeden Fall sicher, dass er nicht sehr viel bei seiner Mutter sein würde, aber egal. Ein gute Freundschaft war ihm irgendwie wichtiger als eine Mutter, die so gut wie nie für ihn da war, auch wenn das eine der wenigen Chancen sein würde mit ihr etwas Zeit zu verbringen. Sein Blick fiel kurz auf Ayumi, welche das Gesicht verzog, sicher, sie war nicht sonderlich davon begeistert, dass Bakura jetzt mitkommen sollte, aber vielleicht würden die zwei sich so besser verstehen, was er allerdings eher bezweifelte. Aber Bakura hatte zumindest versprochen etwas netter zu sein. “Wieso rufst du ihn nicht einfach jetzt gleich an, dann kann er sich den Weg sparen wenn er nicht mit will. Wo wohnt er eigentlich?”, riss seine Mutter ihn aus seinen Gedanken und Ryou schaute sie erstmal verwirrt an. Er sollte ihn anrufen? “Ich habe seine Nummer doch gar nichts”, sagte er leise eher zu sich selbst, doch sofort spürte er, wie er von den beiden Frauen verwundert angeschaut wurde. “Das war doch der Junge der an Weihnachten hier war, oder? Das ist doch schon eine Weile her, und du hast ihn immer noch nicht nach seiner Telefonnummer gefragt?”, die Frau lachte kurz auf, da das irgendwie typisch für ihren Sohn war. Er schaute sie nur verwundert an, wie hatte sie das herausgefunden? Und Ayumi schaute ihn verwundert an, sagte aber nichts. “Hab ich also richtig vermutet”, sprach seiner Mutter mit einem Lächeln auf den Lippen weiter, “Du kannst ja im Telefonbuch nachschauen, wo er wohnt weißt du ja?”, nun schaute sie ihn ernst an. Doch er schüttelte nur den Kopf, er wusste zwar in was für einer Gegend Bakura wohnte und er war auch schon mal in dessen Wohnung gewesen, doch er wusste nicht wirklich wo das war. Nun lachte seine Mutter auf, “Was weißt du denn eigentlich über ihn?”, auch seine Cousine schaute ihn nun fragend an, sie hatte zwar noch nichts gesagt, sah aber ziemlich verwundert aus. “Seinen Namen und sein Alter”, antwortete er nun noch leiser als zuvor, als ihm klar wurde dass er eigentlich gar nichts über Bakura wusste. Er kannte nur seinen Vornamen und wusste auch nicht wann dieser Geburtstag hatte. Er kannte den Namen seines Freundes an seiner letzten Schule von der er wahrscheinlich wegen Prügeleien geflogen war. Bakuras Familie war sehr arm und sein Vater war ein Säufer, wenn er das richtig in Erinnerung hatte. Der Silberhaarige interessierte sich nicht sonderlich für dich Schule, war unfreundlich anderen Menschen gegenüber, sah genauso aus wie Ryou und war in diesen verliebt. Das war zwar schon einiges, aber auf das Meiste konnte man auch so kommen. Er seufze kurz, Bakura wusste ja genauso wenig über den Weißhaarigen, wahrscheinlich noch weniger, aber er wusste zumindest wo dieser wohnte. Seine Mutter schaute ihn einfach an, sagte aber nichts weiter, wofür er ihr sehr dankbar war. “Ich geh schlafen”, sagte er dann und stand auf um nach oben zu gehen. Er machte sich fertig und ging dann in sein Zimmer, wo auf seinem Bett Ayumi saß, welche ihn ernst anschaute. Ryou gab einen leisen Seufzer von sich, darauf hatte er nun wirklich keine Lust, er war todmüde und wollte einfach nur schlafen, aber das Mädchen würde sich wahrscheinlich nicht so leicht abwimmeln lassen. Er blieb also einfach vor seinem Bett stehen und schaute sie ungeduldig an. “Ryou. Dieser Bakura soll morgen nicht mitkommen”, meinte sie und schaute ihn dabei ernst an. Nun schaute er sie wütend an, “Wieso sagst du so etwas?”, er konnte das einfach nicht glauben. “Ganz einfach, er ist ein mieser Typ der total unhöflich ist und dir auch noch Ärger einbringt. Glaub mir, noch mal werde ich die Lehrer nicht anlügen. Und meinst du deine Mutter würde dir erlauben ihn weiterhin zu treffen, wenn sie wüsste was das für einer ist?”, das Mädchen klang völlig locker dabei. “Wie kannst du nur so über jemanden urteilen den du überhaupt nicht kennst? Bakura ist kein schlechter Mensch”, den letzten Satz flüsterte er nur noch. Innerlich kochte er, trotzdem konnte er seine Cousine nicht anschreien, er starrte einfach nur auf den Boden. “Ach ja? Ich wollte heute nett sein, habe mich sogar bei ihm entschuldigt und er? Macht einfach weiter”, man merkte in ihrer Stimme wie sehr sie das ärgerte. “So ist Bakura nun mal, aber er hat gesagt dass er netter zu dir sein will”, nun schaute der Weißhaarige zu Ayumi auf. Sein Blick war immer noch leicht verärgert, aber auch traurig. “Wer‘s glaubt. Erst dachte ich okay, du magst ihn und wenn du in ihm einen Freund hast ist das gut. Aber der ist einfach nur unausstehlich, wie kannst du dich nur mit so jemanden abgeben?”, das Mädchen steigerte sich ziemlich in ihre Worte und wurde immer lauter. “Bakura ist nicht so, nur weil er zu anderen so unhöflich ist heißt das nicht, dass er auch mich so behandelt. Er beschützt mich auch und seit er hier ist bin ich nicht mehr so einsam”, er sprach ziemlich leise und in seinen Augen bildeten sich Tränen. Zwar wusste er nicht warum, aber die Worte seiner Cousine hatten ihn ziemlich verletzt. “Das ist es ja, nur weil du seinetwegen jetzt nicht mehr alleine bist klammerst du dich so an ihn, obwohl er so einen schlechten Charakter hat. Doch jetzt bin ich ja da, also vergess ihn einfach”, auch wenn Ayumi nun wieder ganz ruhig sprach regte es den Jungen einfach nur auf. Wütend schaute er ihr nun in die Augen, “Bakura hat keinen schlechten Charakter, sag das nie wieder!”, er schreite das Mädchen tatsächlich an. Doch ehe er sich weiter darüber wundern konnte, drehte er sich um, knallte die Zimmertür hinter sich zu und rannte nach unten. Er hatte es einfach satt, dass alle so schlecht über Bakura dachten. Doch als er nach unten kam saß dort seine Mutter und schaute ihn überrascht an, “Alles in Ordnung Schatz?”. Schnell wischte er mit seinem Ärmel die Tränen aus seinen Augen, “Mir geht‘s gut”, meinte er, doch man konnte deutlich heraushören wie sehr seine Stimme bebte. “Was ist denn passiert, habt ihr euch gestritten?”, sie war bereits aufgestanden und kam jetzt auf ihn zu. Doch ehe sie ihn anfassen konnte zog er seinen Arm weg, “Es ist nichts, lass mir einfach etwas Ruhe”, er schaute an seiner Mutter vorbei. Dann ging er einfach zur Haustür, schlüpfte schnell in seine Schuhe und verschwand nach draußen ehe seine Mutter noch etwas machen konnte. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte lehnte er sich gegen diese und schaute nach vorne auf die Straße. Überraschender Weiße hatte es aufgehört zu schneien und im Licht der Straßenlaternen konnte er den funkelnden Schnee auf der Straße sehen. Dort lagen bestimmt dreißig Zentimeter und er Idiot hatte natürlich seine Jacke vergessen, wie auch seinen Schlüssel. Schon nach wenigen Sekunden begann er zu freieren, aber jetzt wollte er auch nicht klingeln. Nach gefühlten zehn Minuten stand er immer noch frierend vor der Tür, abgekühlt hatte er sich jetzt auf jeden Fall, allerdings war er sich immer noch nicht sicher ob er klingeln sollte. Er hatte keine Lust jetzt mit jemanden zu reden, er wollte einfach nur seine Ruhe haben. Und würde er dort drinnen jetzt auf Ayumi treffen, würde er sich nur wieder unnötig aufregen. Okay, unnötig war es nun nicht, immerhin hatte sie schlecht über Bakura geredet, aber trotzdem brachte es ihn nicht gerade weiter. Am liebsten wäre er jetzt bei dem Silberhaarigen gewesen, als er dann kurz darüber nachdachte diesen jetzt suchen zu gehen, klingelte er schnell, bevor er noch irgendwas dummes anstellte. Es dauerte eine Weile bis ihm schließlich die Tür geöffnet wurde, seine Mutter schaute ihn besorgt, aber auch etwas erleichtert an. Ryou schob sich schnell an ihr vorbei ins Haus, wo er erst einmal ins Wohnzimmer ging um sich dort am Ofen aufzuwärmen. Seine Mutter war ihm zwar gefolgt, sagte aber nichts wofür er ihr sehr dankbar war. Als er sich umdrehte um wieder nach oben zu gehen, streifte sein Blick kurz die Frau, welche wieder auf dem Sofa saß. Diese sah ziemlich entspannt aus, ob sie wohl wusste was in ihrem Sohn vorging? Diese Gedanken verjagte der Weißhaarige schnell aus seinem Kopf und flitzte dann schnell nach oben. Dort ging er leise auf das Gästezimmer zu, da er davon ausging, dass Ayumi noch in seinem Zimmer war. Als er die Zimmertür öffnete und das Licht einschaltete, drehte er sich schnell wieder um. “Ryou, warte”, hörte er leise die Stimme des Mädchens und hielt so in seiner Bewegung, die Tür zu schließen, inne. Er sagte nichts und drehte sich auch nicht zu ihr um, er blieb einfach nur stehen und wartete auf das, was seine Cousine zu sagen hatte. Jetzt da sie vor ihm saß, kam langsam die Wut wieder in ihm hoch. “Es tut mir leid. Bitte, ich will mich nicht mit dir streiten”, das wollte er ja auch nicht, aber es brachte ihn einfach total auf, wenn man so über Bakura sprach. Er hörte wie sich das Mädchen auf dem Bett aufrichtete, “Bitte ignorier mich jetzt nicht so einfach. Ich will mich ja bei dir entschuldigen, aber das kann ich nicht wenn du mir nicht zuhörst”, aus ihrer Stimme konnte Ryou eine gewisse Traurigkeit hören. “Ich höre dir zu”, meinte er und drehte sich dabei zu ihr um, schaute aber nur das Bett an, auf dem seine Cousine saß. Mit einem Mal war seine ganze Wut verschwunden, wie immer fraß er sie einfach in sich hinein, es war schon so was wie ein Wunder dass er vorhin so ausgetickt war. “Ich kann verstehen dass du so ausgerastet bist, immerhin magst du Bakura sehr und hätte jemand so über dich geredet hätte ich wahrscheinlich genauso reagiert. Und du hast natürlich recht, ich kann nicht so über jemanden urteilen, den ich gar nicht richtig kenne. Aber trotzdem ist Bakura ziemlich unhöflich und das weißt du auch”, sie machte kurz eine Pause und schaute ihn etwas unsicher an. Natürlich wusste er das, aber so behandelte der Silberhaarige aber nun mal nur andere und nicht Ryou, also schwieg er nur und wartete darauf dass Ayumi weiter sprach. “Aber anscheinend ist er wirklich nett zu dir, sonst würdest du ja nicht so an ihm hängen. Du weißt schon selbst wer gut für dich ich und wer nicht”, da war sich der Weißhaarige allerdings nicht so sicher, aber er lies sich nichts anmerken, sodass das Mädchen ruhig weiter sprach. “Und wenn ich sage dass er einen schlechten Einfluss auf dich hat, dann weißt du auch was ich meine, schließlich hast du vorher ja nicht die Schule geschwänzt, oder?”, da sie nichts mehr sagte schien sie fertig zu sein, oder sie wartete einfach auf eine Antwort. “Das war heute aber das letzte Mal”, er schaute nun zu dem Mädchen auf, “Nur Bakura hält nun mal nicht so viel von Schule”, sprach er weiter, was ihn selbst etwas ärgerte, er wollte doch jetzt nicht mit seiner Cousine über den Silberhaarigen reden. Ayumi nickte nur kurz und schien erleichtert darüber zu sein, dass Ryou wieder mit ihr sprach. “Weißt du wirklich nichts über ihn?”, fragte sie dann ziemlich vorsichtig und schaute ihn neugierig an. Er seufze nur kurz und trat dann ganz in das Zimmer und schloss dabei die Tür, “Nicht viel”, antwortete er mit ruhiger Stimme, er konnte wirklich nicht lange auf seine Cousine wütend sein. “Tut mir leid wegen vorhin”, sagte er leise und ging zu dem Mädchen ans Bett, blieb aber davor stehen und schaute sie entschuldigend an. “Schon okay, bin ja selbst dran schuld. Ich wollte eigentlich nicht schlecht über Bakura reden, ich war wohl einfach nur eifersüchtig”, entschuldigend lächelte sie ihn an, eifersüchtig? “Aber wie kannst du jemanden, über den du so gut wie nichts weißt, nur so sehr vertrauen?”, fragte sie und führte so ihre vorherige Unterhaltung fort. “Ich weiß auch nicht, in Bakuras Nähe fühl ich mich einfach so wohl”, meinte er leise und als ihm klar wurde was er gerade gesagt hatte wurde er leicht rot. Zwar wusste er das auch schon vorher, aber jetzt wo er es laut gesagt hatte war es doch was ganz anderes. Ayumi kicherte einfach nur. “Du bist wirklich in ihn verliebt, oder?”, fragte sie nun mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck. Und so schnell war der Streit von eben vergessen, es wunderte den Weißhaarigen schon etwas. “Ich bin nicht verliebt in ihn”, verärgert schaute er sie an, wie oft hatte er das dem Mädchen schon gesagt? Warum konnte sie ihm einfach nicht glauben, wollte sie ihn etwa ärgern? “Warum leugnest du das nur immer?”, nun schaute sie ihn etwas ernster an, “Ich brauch nichts zu leugnen, weil es nicht so ist. Das geht doch auch gar nicht, immerhin ist er ein Junge”, fügte er den zweiten Satz etwas leiser hinzu, wobei er das Gefühl hatte in seinem Hals würde sich ein Klos bilden. Obwohl es seiner Meinung nach nicht ging liebte Bakura ihn, wenn es stimmte was dieser sagte und daran zweifelte er nun kaum noch. Bakura war nicht gerade der Typ, der sich solche Scherze mit seinen Mitmenschen, zumindest wenn er sie mochte, erlaubte und schon gar nicht wenn es um Liebe ging, so schätzte er den Silberhaarigen zumindest ein. “Ryou, das ist doch kein Grund, nur weil er ein Junge ist”, sie kicherte wieder kurz, “Aber wenn es so ist, dann habe ich ja doch noch Chancen”, sie lächelte ihn an und zwinkerte dann kurz. Er erwiderte das Lächeln, auch wenn es ihn etwas zum nachdenken brachte, was Ayumi gerade gesagt hatte, was wenn er wirklich in Bakura verliebt war? Schon mal hatte er darüber nachgedacht, war aber nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen. Leise seufze er, irgendwie wollte er mit jemandem darüber reden und der Einzige dem er so etwas anvertrauen konnte, war seine Cousine. Aber würde er jetzt mit ihr üben den Silberhaarigen reden würde sie keinen Zweifel mehr daran haben, dass Ryou in diesen verliebt war, dafür kannte er seine Cousine gut genug. “Hey, was ist denn los?”, sie klopfte neben sich auf das Bett und schaute ihren Cousin dabei fragend an. Dieser kam der Gestik des Mädchen nach und setzte sich zu ihr aufs Bett, doch sagte nichts. Er kämpfte gerade wirklich mit sich selbst Ayumi nicht alles zu erzählen. Kurz öffnete er den Mund, doch als er dann an Bakura dachte, schloss er ihn wieder. Der Silberhaarige würde sicher wütend werden, wenn er einfach so dessen Gefühle für ihn ausplappern würde. Es war nur fair, wenn es auch von Bakura kam und zwar freiwillig, also schüttelte er nur den Kopf. “Ach, nichts weiter”, meinte er dann und lächelte seine Cousine an, welche ihn kurz seltsam anschaute. “Du verheimlichst mir doch was”, sagte sie dann gespielt verärgert und stürzte sich auf den Weißhaarigen, wobei sie zu lachen anfing. Erst schaute Ryou sie etwas erschrocken an, musste dann aber auch etwas grinsen, “Mach ich gar nicht”, log er sie frech an und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. “Und das soll ich dir jetzt glauben”, fragte sie und dachte gar nicht daran von dem Jungen abzulassen. Sie packte dessen Hände und drückte ihn so aufs Bett, “Ey”, kam von diesem nur der Protest. “Das ist gemein, ich kann mich gar nicht wehren”, obwohl er es in einem ernsten Ton sagte musste er trotzdem weiterhin grinsen. “Das kommt davon wenn man Geheimnise vor seiner Cousine hat”, sie streckte ihm nur die Zunge raus, lies dann aber doch los. “Aha. Das ist also die Rache der gefürchteten Ayumi?”, er grinste sie nur an. So war es ihm doch viel lieber, als wenn sie sich stritten. “Halt den Mund”, sie hatte sich ein Kissen aus dem Bett gepackt und warf damit den Weißhaarigen ab, lachte aber weiterhin. Dann wurde es kurz ruhig, was Ryou nutzte um sich wieder aufzusetzen, das Kissen hatte er zu Ayumi zurückgeworfen, welche es jetzt in den Händen hielt. “Ich freue mich schon auf morgen”, sagte er dann leise und lächelte seine Cousine an. “Aber nur weil Bakura mitkommt”, erwiderte diese nur, lächelte aber trotzdem kurz zurück. “Stimmt doch gar nicht. Außerdem ist das noch überhaupt nicht sicher”, fügte er etwas leiser den zweiten Satz hinzu, ob der Silberhaarige sich wohl zu so etwas überreden lassen würde? Und was wenn der schon was anderes vorhatte, sollte er seine Familie dann einfach versetzen? Sicher nicht, wann waren sie denn schon mal so zusammen, nach allem was passiert war. “Es würde dich aber freuen, stimmt’s?”, nun schaute Ayumi auf ihre Hand, etwelche sie ineinander gelegt hatte. “Ja, schon. Aber deswegen werde ich dich dann nicht einfach ignorieren, ich will mit dir doch genauso sehr was unternehmen wie mit ihm”, aufmunternd lächelte er sie an. “Und wie willst du das schaffen? Der Typ hasst mich”, weiterhin starrte sie ihre Hände an. “Tut er nicht. Keine Angst, ich wird dafür sorgen dass er lieb zu dir ist”, meinte er und schaute seine Cousine etwas überrascht an, als diese plötzlich zu lachen anfing. “Tut mir leid”, brachte sie hervor, “Aber wenn er das wirklich macht… Du scheinst ihn ja echt unter Kontrolle zu haben”, sie zwinkerte ihm kurz zu. “Man könnte meinen er wäre in dich verliebt, wenn er dir solche Gefallen macht”, sie lachte wieder auf, Ryou schaute sie allerdings nur kurz geschockt an. Bevor das Mädchen dies jedoch sehen konnte hatte er seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle und er lächelte sie an, wenn die wüsste. “Auf jeden Fall sollten wir jetzt schlafen gehen, nicht dass wir morgen dann todmüde sind”, lenkte er schnell vom Thema ab, da Ayumi anscheinend weitersprechen wollte. Außerdem wollte er jetzt wirklich nichts lieber als schlafen. “Na gut”, sie lächelte ihn kurz an und kroch dann wieder ganz auf das Bett, während der Weißhaarige aufstand und zur Tür ging. “Ryou, ich freue mich auch schon auf morgen”, sagte sie dann fröhlich. “Schlaf gut”, sagte er noch und schloss dann schnell die Tür, nachdem er das Licht ausgemacht hatte. Danach schlich Ryou in sein Zimmer, wo er das Licht allerdings gleich aus lies und im Dunklen zu seinem Bett ging, wo er sich erschöpft reinfallen lies. Heute war wirklich ein stressiger Tag gewesen. Erst zofften sich Ayumi und Bakura, dann überredete dieser ihn wieder zum Schwänzen, nachdem er dem Weißhaarigen richtig seine Liebe gestanden hatte. Bei diesem Gedanken rollte er sich zusammen, da es ganz seltsam in seiner Brust zog und er dieses nicht sehr schöne Gefühl loswerden wollte. Nachdem es einigermaßen weg war, dachte er weiter an diesen Tag. Er war eine Ewigkeit mit dem Silberhaarigen rumgelaufen und als er dann nach Hause kam hatte er auch noch Streit mit seiner Cousine und das, nachdem der Morgen doch eigentlich so schön gewesen war. Kurz seufze er und drehte sich auf die andere Seite, er war nur froh, dass sie sich beide immer wieder gleich so gut verstanden. Und morgen würden sie dann alle zusammen wo hinfahren, bei dem Gedanken wurde er etwas unruhig. Seine Mutter würde Bakura kennen lernen, hoffentlich ging das gut. Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte war, dass diese ihm den Umgang mit dem Silberhaarigen verbot. Er konnte einfach nur hoffen, dass das gut ging. Und dann würde er den ganzen Tag mit denen Menschen verbringen, die ihm am meisten bedeuteten und auch noch lebten. Kurz schluckte er, an seinen Vater wollte er nun wirklich nicht denken und gerade deswegen dachte er doch an ihn. Er rollte sich wieder auf die andere Seite und versuchte dann einzuschlafen. Morgen würde ein anstrengender Tag sein und er wollte ja ausgeschlafen sein. Eine ganze Weile dachte er noch an Bakura und schlief dann doch endlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)