Besinnlichkeit - Lass mich dein Wichtel sein ♥ von Rosfield (Uruki) ================================================================================ Kapitel 1: Merry Christmas -------------------------- Besinnlichkeit - Lass mich dein Wichtel sein Vom Wichteln und kleinen Pannen Weihnachten, was war das schon? Das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit, das Fest bei welchem man den Tag mit seinen Liebsten verbrachte. Gedehnt aufseufzend sah Uruha sich um. Waren das hier seine Liebsten? Wo waren seine Geschenke? Warum merkte er nicht viel von der Liebe, welche doch zur Weihnachtszeit zum Fenster hinaus geworfen wurde? Es war frustrierend, wie eigentlich alles so kurz vor Jahresende. Etwas genervt trank er das letzte bisschen Punsch aus seiner Tasse, welche mit Rentieren verziert war, aus. Schmeckte auch schon mal besser, dachte er sich, sprach es dennoch nicht aus, die Anderen mochten anscheinend dieses Gesöff. Waren sie nicht auch nur einfache Menschen? Jetzt könnte er nämlich so schön zu Hause sein, vielleicht aber auch bei seiner Familie, den Weihnachtsbraten anschneiden, über alte Sachen reden, sich streiten oder irgendetwas anderes tun können, aber nein. Wo befand er sich? Auf Tour, wie das Jahr davor, und dieses davor und davor davor und so würden die kommenden Jahre auch werden. Hatten die Teenies heutzutage nichts Besseres zu tun, als auf einen Konzert zu gehen, anstatt das Fest der Weihnacht mit jemand wichtigem zu verbringen? Vielleicht waren sie wichtig für viele Personen, aber doch nicht wichtiger als die Familie, Freunde, Liebschaften? Trotzdem gab es eine Sache, die ihn zum Lächeln brachte. Geschenke. Auch wenn jetzt noch keine in Sicht waren, nachher würde er welche bekommen. Schöne, wie unschöne, Nützliches, wie Unbrauchbares, aber es ging um den Gedanken, welcher ja beim Schenken besonders zur Geltung kam. Uruha war es nicht wichtig, WAS er bekam, sondern mit wie viel HERZ es geschenkt wurde. Lächelnd vor Vorfreude musterte er seine Kollegen. Was er wohl von Reita bekam? Vielleicht neue Saiten, die brauchte er wirklich, oder schenkte Aoi ihm diese? Kai erwähnte etwas über Weihnachtsgeschenke, ein paar Wochen zuvor, was war das noch mal? Irgendetwas für sein Badezimmer, das konnte übrigens auch mal wieder aufgeräumt werden, wie der Gitarrist gedanklich feststellte. Sein Blick wanderte weiter zu Ruki. Dieser stocherte lieblos in dem knallbunten, mit Farbstoffen verseuchten Weihnachtskuchen rum, ja, auch der schmeckte nicht, das hatte Uruha schon längst mitbekommen und grinste deswegen wissend. Mit was Ruki ihn wohl dieses Jahr überraschen würde? Leider schwieg der Sänger immer alles zu Tode, nie, wirklich nie hatte er es rausbekommen, was er für ihn und für die anderen hatte, Gemeinheit. Komischerweise waren es immer 5 Geschenke, die er bekam, doch er hatte nur 4 Kollegen. Genau diese vier Leute besaßen jeweils den Schlüssel seiner Wohnung, so wie Uruha vier Schlüssel der anderen Wohnungen besaß, diese verlor er gerne mal. Eigentlich war es schon etwas seltsam nie zu wissen, wann jemand mal in seiner Wohnung auftauchte, während er vielleicht unter der Dusche war, oder schlief oder vielleicht mal Sex hatte. Aber zur Weihnachtszeit war das alles nicht so wichtig. Denn jedes Mal, wenn er zum geschmückten Kunstbaum in seinem Wohnzimmer ging, lag unter diesem ein weiteres Geschenk. "Lass den doch stehen", lachte Uruha nun herzhaft, als der ihm gegenüber Sitzende angewidert den Mund verzog, nachdem er sich doch gewagt hatte, ein weiteres Stück Kuchen in den Mund zu schieben. "Zur Not frisst der Teufel Fliegen", kam es poetisch von dem Sänger, was Uruha wieder nur zum Lachen brachte. "Ich hatte auch das Gefühl, dass das hier alles mal leckerer war." Nach einem Live hatten sie generell immer Hunger und das Weihnachtslive war immer sehr lang, sehr anstrengend, sehr emotional. Egal wie viel er meckerte, die Fans verpönte, er mochte dennoch die irgendwie anwesende Besinnlichkeitsstimmung während des Auftrittes. Hunger hatten sie danach aber trotzdem. Man lebte eben nicht von guten Beats und klasse Riffs, ging halt nicht, wäre aber figurschmeichelnder als diese Weihnachtsleckereien. Es war mittlerweile fast ein Ritual geworden, dass sie nach dem besagten Live zu Heiligabend, zusammen, als geschlossene Einheit, auch noch feierten. Leider wurde von Jahr zu Jahr die Organisation immer schlechter, genau wie das Essen. "Nachher geh ich erstmal zu Mecces", meinte Ruki und schob sein Teller beiseite. Noch ein Stück Kuchen und er würde zeigen, dass er noch was anderes konnte außer singen, nämlich rückwärts essen, aber das wollte keiner sehen, soviel war sicher. "Tu das, sobald ich zu Hause bin, pack ich mich hin." Uruha war müde, nicht mal der Alkohol machte ihn wieder munter, was sicher daran lag, dass er durchs Erhitzen komplett verbrannt war und der alkoholische Geschmack seinen Nerven lediglich vorgegaukelt wurde. Nickend wurde das von den anderen Anwesenden zur Kenntnis genommen, teilweise zugestimmt. "Leute, seit mir nicht böse, aber ich bin wirklich fertig, außerdem hab ich noch was vor." Grinsend tauschte Kai Blicke mit dem brünetten Gitarristen aus. Ganz genau wussten sie, was Reita noch so vor hatte. "Grüß sie von uns", meinte der groß Gewachsene zu dem Bassisten, welcher verlegen nickte. Wirklich lange war Reita noch nicht vom Singlemarkt verschwunden, schien aber glücklich zu sein. Eigentlich gönnte Uruha seinen Kollegen, bzw Freunden, eine glückliche Beziehung, aber nicht heute. Wieso traf das auf alle anderen hier zu, von wegen Fest der Liebe? Das konnte einen als einziger Single schon aufregen. Selbst Aoi hatte mittlerweile wieder eine Freundin, bei Kai wechselten die Damen eh sehr oft, oller Muschimagnet. Mittlerweile klebte sein Blick wieder an Ruki. Was war eigentlich mit ihm? Irgendwie war ihm nicht aufgefallen, dass der Sänger vergeben war, mysteriös. Sich seinen nicht vorhandenen Bart kraulend, wandte Uruha den Blick nicht einmal ab, als sein Gegenüber diesen erwiderte. "Wieder ein einsames Weihnachten?" fragte er Ruki nun offen heraus. Matt lächelte er, bejahte dann die Frage mit einem Nicken. "Ja, leider, aber egal. Ich hab ein Date mit Mc Donald’s, ein wunderbar leckerer Fischburger wartet auf mich", grinste ihr Sänger nun wieder und erhob sich. Mittlerweile waren der zweite Gitarrist und Kai auch verschwunden. Ihr Manager amüsierte sich prächtig mit ihrer Crew, die hatten es komischerweise nicht so eilig, nach Hause zu kommen, vielleicht weil dort nur eine nervende Alte mit 1-2 Kindern vor dem Weihnachtsbaum saß und auf Papa wartete, um endlich di Geschenke auspacken zu können. Egoisten, allesamt Egoisten hier. Da Ruki sich auch auf dem Weg machte, packte er nun ebenfalls seine sieben Sachen zusammen, verabschiedete sich von dem letzen Rest der Runde. Tolle Feier, wirklich. Ein Blick auf die Uhr ließ Uruha abermals an diesem Abend gedehnt aufseufzend. Jetzt war es auch zu spät, um zu seinen Eltern zu fahren. Ein schönes Weihnachtsfest hatte er schon per Mail gewünscht, man kommunizierte modern heutzutage. Sein Vater schaffte es sogar schon SMS’ zu schreiben, wie schnell Eltern doch lernten, sehr schön. Die Fahrt zu seiner Wohnung dauerte nicht lange und das erste, was Uruha, neben Schuhe ausziehen und Jacke in die nächstbeste Ecke verstauen, tat, war ins Wohnzimmer zu flitzen. Licht brannte, das sah er schon, als er mit dem Wagen vorfuhr. Vielleicht erwischte er diesmal einen seiner Freunde auf frischer Tat. Aber nein, im Wohnzimmer war niemand, genau wie sich unter dem Weihnachtsbaum kein Geschenk befand. "Schade...", seufzte er und seine Mundwinkel senkten sich zu einer Trauermiene. Gerne erwischte er die Ynderen bei dieser Art der Geschenkübergabe, denn im Laufe der Jahre hatten sie sich abgewöhnt, einen Namen auf den verpackten Kleinigkeiten zu hinterlassen. Woher sollte er bitte wissen, von wem nun was war? Eigentlich sprachen aber die Inhalte meistens für sich, er hatte mittlerweile gelernt, diese zuzuordnen. Behutsam stellte Uruha ein Teller Kekse hin. Grinsend mopste er sich noch einen und ließ es sich schmecken. Die Kekse hatte er mit Ruki ein paar Tage vor Weihnachten gebacken, alleine bekam er so was nicht hin. Ein Glas Milch wurde neben den Teller gestellt und Uruha machte sich auf den Weg ins Bett, nach einer langen, ausgiebigen Dusche. Falls ein Weihnachtswichtel in sein Wohnzimmer trat, konnte er sich so stärken, das machten doch die Kinder in den amerikanischen Filmen auch immer, bloß da kam der Weihnachtsmann höchstpersönlich. Noch einmal die Glieder von sich streckend, schloss der Brünette 27-jahrige seine Augen. Ein anstrengender Tag ging so zu Ende, doch schlafen wollte er nicht, er würde wach bleiben und auf den Überbringer des 5. Geschenks warten, so wie er es sich jedes Jahr vornahm. "Was es wohl dieses Jahr sein wird?" Das Geschenk, bei welchen ihm die Zuordnung fehlte, war immer ein besonderes gewesen, all die Jahre lang schon. Allein die Verpackung war schon liebevoll, noch liebevoller der beiliegende Brief, aber mit größter Sorgfalt schien der Innhalt ausgewählt worden zu sein. Jedes Mal war es etwas, was Uruha sich sehnlichst wünschte. Diese Person schien alles von ihm zu wissen und die Mühe, die hinter diesen liebevollen Präsenten steckte, rührte den Gitarristen immer wieder. Nachdem er sich hin und her wälzte und nun wirklich nicht einschlafen konnte, erhob sich Uruha aus dem warmen, kuschligen Nest und ging zum Schrank, um etwas zu suchen. "Na hier ist es ja" Sonderlich ordentlich war er noch nie gewesen, doch diese kleinen Briefe waren für ihn wie ein Schatz gewesen. Er setzte sich aufs Bett und nahm eins der älteren Papierstücken, um es auseinanderzufalten. =Wieder ist ein Jahr vergangen und du weißt gar nicht, wie glücklich du mich dieses Mal gemacht hast. Wir hatten eine wunderschöne Zeit, ich hoffe das sah nicht nur ich so. Zusammen haben wir viel gelacht, geweint und gefiebert dieses Jahr, aber es brachte uns nur noch näher zusammen. Du bist mir unglaublich wichtig und es gibt für mich nichts Schöneres, als Tag für Tag an deiner Seite verbringen zu dürfen. Meine Gefühle wirst du niemals erwidern, das weiß ich, so naiv bin ich nicht, mir groß Hoffnungen zu machen, aber es ist okay, du sollst nur wissen, dass ich dich liebe. Für mich bist du der wundervollste und kostbarste Mensch der Welt, ich will dich niemals verlieren. Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest und hoffentlich wird das nächste Jahr für dich genau so erfolgreich, wie das davor. In ewiger Liebe = Auf jedem der Briefe fehlte die Unterschrift und immer waren sie sehr schwer zu lesen. Uruha beherrschte Altjapanisch nicht sonderlich gut und es bereitete ihm große Mühe, diese Briefe zu übersetzen. Die übersetzte Version hatte er gerade in der Hand, die in beinahe gemalter Schrift geschriebene neben sich liegen. Eine leichte Röte schmückte seine Wangen, denn verlegen machten ihn die Zeilen schon. Gerne las er sich die Briefe durch, aber irgendwie machte es ihn traurig zu wissen, dass ihm die Person nie offen gegenübertreten würde, um ihren Gefühlen Luft zu machen. Das Nachdenken ermüdete Uruha und er beschloss ein zweites Mal, endlich zu schlafen, diesmal sogar mit Erfolg. Lange aber wurde ihm sein Schlaf nicht gegönnt. "Was..?" Er schreckte hoch. Um besser lauschen zu können, hielt der Brünette den Atem an, spitzte seine Ohren leicht. "Einbrecher", nuschelte er panisch zu sich selbst. /Oder ein Wichtel/, fügte er gedanklich hinzu. Leise stand er aus dem Bett auf, strich seine Shorts zurecht und schlich aus dem Schlafzimmer. Er konnte eine Person leise schimpfen hören, erkannte aber zu allem Übel die Stimme nicht. Egal ob Wichtel oder nicht, Uruha bewaffnete sich vorsichtshalber mit einer Haarbürste, etwas anderes hatte er nicht in greifbarer Nähe gehabt. Im Wohnzimmer angekommen, blieb sein Herz stehen. Da stand tatsächlich etwas Grünes vor seinem schönen Weihnachtsbaum, nein, da kniete etwas Grünes vor seinem schönen Weihnachtsbaum und sammelte die Plätzchen vom Boden auf, welche anscheinend versehentlich runtergefallen waren, denn das Glas Milch war ebenfalls auf dem Teppich verteilt. Eine Schreckminute verging und der Unbekannte hatte Uruha, der sich auch zwischen Wohnzimmertür und Angel etwas versteckte, wohl immer noch nicht bemerkt. Die Tatsache, dass da wirklich ein Wichtel in seinem Wohnzimmer war, fand der Gitarrist irgendwie cool, zumindest war die Person komplett grün gekleidet, hatte spitze Ohren und sogar eine grüne Zipfelmütze auf. Wie niedlich er das fand, dass man sich so für ihn ins Zeug legte. Genau beobachtete er sein Wichtelchen, welches, nachdem die Schweinerei leise weggemacht wurde, ein Geschenk hinlegte. /Nur eins? Schade.../ Gerade wollte Uruha unbemerkt wieder von dannen ziehen, da griff der Wichtel noch einmal in seine Tüte, legte ein weiteres Geschenk unter den Baum und stand einen Moment regungslos da. "Schöne Weihnachten", kam es von der grünen Gestalt mit trauriger Stimme. "Hoffentlich nimmt er mir den Fleck nicht übel" Genuschelt rubbelte das Wichtelchen mit dem Fuß über den feuchten Milchfleck über den Teppichboden, doch dadurch verteilte er die Milch nur noch etwas mehr. Vorsichtig trat Uruha aus seinem Versteck hervor und ging schleichend auf das Männchen zu. Endlich, endlich wurde seine Vermutung bestätigt. Kurz sah er unter den Baum, ja, zwei Geschenke, eins grob eingepackt, das andere liebevoll und mit einem Brief versehen, einem Brief, auf den er jedes Jahr wieder gespannt wartete und sich am meisten darüber freute. Die Arme schlang Uruha um den Leib vor sich, welcher vor Schreck zu schreien begann. Aufgeflogen, oh Gott. "Wen haben wir denn da?", fragte der Gitarrist und musste grinsen, weil die Person so erschrocken war. Die Idee, sich Spitzöhrchen anzukleben, war extrem putzig, wieso kam er nie auf so was? "I-Ich bin der Geist der heiligen Weihnacht", ächzte der Gefragte nur, und riss dann die Augen geschockt auf, als er die warmen, weichen Lippen Uruhas an seinem Hals spürte. "Dann hab ich wohl auf dich gewartet, heiliger Geist?" Die Arme hatte er immer noch fest um den grün Gekleideten geschlungen, wollte ihn anscheinend auch nicht so schnell wieder loslassen. "Jahr für Jahr warte ich nun schon auf dich...", hauchte er und spürte die Halsschlagader an seinen Lippen pulsieren. Überrascht, der Aussage wegen, blinzelte der Wichtel auf. Jahrelang gewartet? Das hieß ja, dass Uruha all die Zeit Bescheid wusste? Das konnte nicht sein, viel zu gut hatte er doch alles inszeniert gehabt, da wäre niemand drauf gekommen, um wen es sich bei all den Botschaften handelte. "Immer wieder hab ich mich gefragt, wieso du mir nicht einfach gesagt hast, was du für mich empfindest. Hattest du Angst? Es ist doch nichts Schlimmes daran, jemanden zu lieben, im Gegenteil." Vorsichtig drehte der Gitarrist die Person vor sich um, hob deren Kinn an und musste schmunzeln, die spitzen Ohren standen seinem Gegenüber. Beschämte, dunkle Augen sahen ihm an, Augen in denen er wirklich Angst sehen konnte. Doch Uruha nahm sich erst mal vor, den Wichtel zu Entkleiden, zumindest ihm seine Zipfelmütze, so wie die Spitzen Ohren, abzumachen und legte sie auf den Boden. Die Ernsthaftigkeit des Gespräches ging sonst irgendwie verloren, wenn er mit seinem Kollegen, getarnt als Weihnachtsbote, redete. Seine Hand legte Uruha an die fremde Wange, streichelte mit dem Daumen leicht über die weiche Haut. Der Grüngekleidete schmiegte sich etwas an die Hand an und seufzte matt auf. "Willst du es mir nicht jetzt sagen?", fragte Uruha ihn und zog die Hand von seinem Gesicht. "Ich werd es eh gleich wieder lesen, denn so wie ich dich kenne, wirst du die Worte sehr oft niedergeschrieben haben, hab ich recht?" Zaghaft nickte der Kleinere. Kleiner zu sein als Uruha war auch irgendwie nicht schwer, für einen Japaner war er nämlich recht groß gewachsen und er war stolz darauf, groß zu sein. Vielleicht war er nun etwas zu weit gegangen, denn nun weinte sein enttarnter Wichtel, zumindest sah er etwas Glänzendes seine Wange runterkullern. "Hey... nicht weinen", kam es etwas unsicher von Uruha, mit so etwas konnte er ja nun gar nicht umgehen. Er beugte sich vor, um die Tränen wegzuküssen, doch sofort strömten neue, viel mehr als zuvor, die Wange entlang. "Bitte nicht... du sollst nicht weinen" Das war doch genau das Gegenteil von dem, was Uruha wollte. "Bitte", hauchte er deswegen wieder und zog den Kleineren in seinen Arm. Sie schwiegen beide, nur ab und an hörte man ein leises Schniefen. Sanft streichelte der Brünette dem Anderen durch die Haare, hoffte ihn so etwas zu beruhigen. Minuten standen sie so und schwiegen weiterhin. "Spürst du es?" Er nahm die Hand des Wichtels, legte sie ohne Weiteres auf seine Brust, in Herznähe. Er erhielt ein Nicken als Antwort und Uruha lächelte sanft. "Verstehst du langsam...? Verstehst du, dass ich gewartet hab, auf dich, Ruki?", hauchte er leise und konnte nun selbst nicht verhindern, dass die Röte sich auf seinen Wangen ausbreitete. Noch nie war er ein großer Redner gewesen oder wusste, wie man tiefsinnige Gefühle ausdrückte, das konnte immer noch ihr Sänger am besten, aber auch nur, wenn es ums Niederschreiben oder Singen ging. Eine unangenehme Stille herrschte. Die Hand Rukis lag immer noch auf der fremden Brust und er merkte tatsächlich das Herz hart gegen diese schlagen. Auch als er sich im Arm des Anderen befand, merkte er dieses nur zu deutlich. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und egal, ob er es nun falsch verstand oder nicht, nutze er die Gelegenheit mal aus, um den Gitarristen noch einmal zu umarmen. Anscheinend schien der Kleinere wirklich zu verstehen, was Uruha ihm damit sagen wollte. Irgendwann ließen sie sich zusammen unter dem Weihnachtsbaum nieder, unter welchem ein paar Kleinigkeiten lagen, so wie Rukis zwei Geschenke. Der Milchfleck war mittlerweile getrocknet, aber dennoch wollte Uruha keinen nassen Hintern riskieren. "Darf ich es aufmachen?" fragte der Brünette neugierig. "Sicher doch, sind doch deine." Es war dem Sänger sichtbar peinlich, dabei zu sein, wenn das ominöse Geschenk geöffnet wurde, welches von niemand weiterem stammte, als von ihm. Zuerst krallte Uruha sich sein eigentliches Weihnachtsgeschenk und entfernte behutsam das Papier. Er lacht auf, als er nun die Packung geöffnet hatte. "Dankeschön", wie er es sonst auch immer tat, um sich zu bedanken, umarmte er auch diesmal Ruki für die kleine Aufmerksamkeit. "Woher wusstest du, dass ich das brauchte?" Eigentlich bekam er immer nützliche Geschenke von allen, das fand er gut, musste er sich nie was kaufen. "Geraten", lachte Ruki leicht und sah zu dem Haushaltsgerät. Noch einmal kurz den Blick zu dem Kleineren rüber wandern lassend, nahm sich Uruha nun das zweite Geschenk. Es unterschied sich total von Rukis, von dem, wo man auch sah, dass es wirklich von Ruki kam. Ziemlich aufwendig wurde es verpackt, weswegen Uruha sich sehr viel Zeit nahm, um es vorsichtig aus seiner Hülle zu pellen. Auch wenn er nun fertig mit auspacken war, den Inhalt konnte er noch nicht erahnen. Doch nahm der Brünette lieber einmal den Brief zur Hand. "Ich kann es nicht lesen", kam es beschämt von Uruha und er hielt den Brief dem Anderen hin. Etwas überrumpelt sahen ihn zwei große braune Augen an. Er sollte doch nicht ernsthaft..? "Kannst du es mir bitte vorlesen?", wurde Ruki dann gebeten. Bei diesem Blick konnte er einfach nicht nein sagen, wenn Uruha ihn so bittend ansah und leicht den Mund zu einer Schnute zog, fast wie ein bockiges Kind. Peinlich berührt sah Ruki zu dem Brief, holte diesen aus seinem Umschlag heraus und begann zu lesen. = Kaum zu glauben, wie schnell sich ein weiteres Jahr dem Ende entgegenneigt, nicht wahr? Das Jahr war ziemlich hart, für dich, für mich, für uns alle, aber wieder einmal haben wir es geschafft, als Einheit. Kommt es mir nur so vor oder sind wir unbesiegbar? Genauso wie es niemand schafft, unsere Einheit, unsere Familie, Gazette zu zerstören, wird es auch niemand schaffen, mich von dir loszubringen. Dass ich dich liebe weißt du, doch es schmerzt, zu wissen, dass ich dir das niemals zeigen und sagen könnte. Wenn du die Richtige gefunden hast bin ich der, der sich am meistens für dich freuen wird, ich möchte, dass du glücklich bist, denn wenn du es bist, bin ich es auch. In ewiger Liebe......= Rukis Stimme zitterte die ganze Zeit etwas, als er seinen selbst verfassten Brief vorlas. Seine Wangen waren rot gefärbt und seine Finger richtig schwitzig. Gott, er war so nervös. Als wäre es nicht schlimm genug, dass Uruha wusste, wie er fühlte, nein, nun musste er selbst sein Geschriebenes noch vorlesen. "I-In ewiger Liebe...", wiederholte er den Satz nun noch mal. "In.. ewiger Liebe.. Ruki", fügte er nun seinen Namen, an die, Stelle wo er eigentlich all die Jahre hingehört hatte, ein. Verlegen sah der Sänger auf und zwang sich dazu, den Anderen anzusehen, egal wie unangenehm das Ganze war. "Ich liebe dich, Uruha." Länger wollte er diese Worte nicht mehr zurückhalten. Leise, zaghaft, fast schon flüsternd gestand er Uruha seine Gefühle. Mal wieder trat Schweigen in die Runde, Schweigen, das Ruki nur noch nervöser machte, und wegen dem er etwas an dem Bommel seiner Wichtelmütze spielte. Lange aber hatte er die Gelegenheit dazu nicht mehr, denn die Mütze wurde ihm kurzerhand weggenommen. "Sieh mich an", bat Uruha mit sanfter Stimme und so hob der blonde Sänger seinen Blick wieder an. "Du liebst mich also?" Leicht streichelte Uruha ihm über die Wange, lächelte dabei ein wenig. Wie hübsch Ruki doch immer aussah, wenn er verlegen war. Ein Nicken als Antwort stellte den Fragenden aber nicht ganz zufrieden. "Und wieso?", fragte er deswegen weiter, wollte den Grund für Rukis jahrelange erhaltene Liebe wissen. "Weil du der einzige Mensch bist, der mein Herz berührt.." the End ♥ read me Wie versprochen, hier ist sie, mein Weihnachts-Oneshot. Es ist kitschig, es ist unrealistisch und es gibt ein happy-end Hoffentlich hat es euch gefallen, mir hat es größtenteils zumindest spass gemacht es zu schreiben. Vielleicht gibt es ein Special, denn mit den Ende bin ich nicht so zufrieden, was meint ihr? Ich wünsche euch frohe Weihnachten und ein fleißigen Weihnachtsmann, viel Geschenke und liebe aww, schreibt mir Kommentare wenn ihr laune habt, würde mich Freuen ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)