Der Geist der Weihnacht von _CheshireCat_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Geist der Weihnacht Fröhliche Weihnachten an alle Leser! Diese Fanfic ist mir geradeso aus Langeweile in den Sinn gekommen. Da man bei Fina Fantasy 7 so unendlich viele Pairings nehmen kann und ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich meine ABF entscheiden lassen. (Vielen Dank für deine Hilfe, Schatzii :-* ) ~*~ „Cloud? Cloud, hörst du mir überhaupt zu?!“ Tifa regte sich schon wieder auf. Ja, ich hatte ihr zugehört, ich hatte einfach nur keine Lust ihr zu antworten. Ich hasste Weihnachten! Denn es bedeutete immer nur Stress, eine extrem nervende Tifa, Freunde, die einen andauernd halb tot knuddeln wollten und Kälte. Und mit Kälte meinte ich nicht die kalte Luft, die dafür sorgt, dass der Schnee nicht schmilzt, sondern die Kälte in meinem Inneren. Dieses Jahr war es schon wärmer, als in den letzten 2 Jahren zuvor, denn ich war nun seit gut 2 Monaten mit Sephiroth zusammen. Ja, ich weiß, es war kaum zu fassen. Immerhin wollten wir uns vor einem halben Jahr noch die Köpfe einschlagen, als Kadaj es geschafft hatte, ihn durch ‚die Mutter‘ wieder zum Leben zu erwecken. Ich dachte damals, ich hätte ihn dieses Mal gänzlich getötet, aber das war ein Irrtum, denn er kam wieder. Doch dieses Mal in guten Absichten. Als ich -einmal wieder- in Gedanken mit Aeris gesprochen hatte, wollte ich von ihr wissen, warum er wieder auf diese Welt könnte und nicht Z… SCHLUSS! Ich durfte nicht schon wieder über die traurigen Dinge meines Lebens nachdenken! Aeris hatte mir gesagt, er könne es nicht, weil sein Herz noch nicht abgeschlossen mit seinem „richtigen“ Leben noch nicht abgeschlossen hätte und er hier noch eine Aufgabe hätte. Doch was war mit dir? Hast du denn abgeschlossen? Ist es für dich endgültig vorbei? Diese Fragen quälten mich immer, wenn ich an Aeris Worte dachte. Deshalb verbot ich mir jetzt, seit ich glücklich (!) mit Seph, diese Gedanken an Ihn. Denn es war weder ihm noch mir gegenüber gerecht. Außerdem waren wir immer „nur“ Freunde gewesen und nicht mehr! „CLOUD!!!“ Ich zuckte bei Tifas Schrei –der den direkten Weg in mein Ohr fand, weil sie neben mir stand - ziemlich zusammen und keifte deshalb äußerst angenervt zurück: „Schrei doch nicht so, ich bin nicht taub! Was ist denn?“ „Du hast Besuch!“ „Schick ihn weg, ich will jetzt keinen!“ „Auch nicht wenn es dein Schatzii is?“ Ich stand auf und lief zur Tür, wo Seph schon mit ausgebreiteten Armen auf mich wartete. „Hey Süßer, willst du mit mir einen Weihnachtsbaum aussuchen gehen?“ Ich küsste ihn kurz auf den Mund, nickte und ging meine Jacke holen. Wir wollten dieses Jahr alle zusammen in Tifas Baar feiern. Das konnte ja heiter werden … Seph und ich fuhren zu dem neugebauten Einkaufszentrum in Midgar, denn dort verkauften sie die Bäume. Nachdem wir uns zusammen einen mittelgroßen, wunderschönen Baum ausgesucht und auf Sephs Autogeschnallt hatten, gingen wir noch Weihnachtsgeschenke kaufen. Allein natürlich. Denn wir wollten ja auch Geschenke für uns kaufen und das sollte der andere ja nicht sehen. Während ich so durch die Geschäfte schlenderte und nach passenden Geschenken suchte, entdeckte ich eine mir bekannte Person mit rotem Umhang, langen, schwarzen Haaren und stechendem Blick: Vincent. Ich wollte gerade auf ihn zu laufen, da sah ich wir ein etwas kleinerer Rotschopf zu ihm geschritten kam, ihn in eine kleine, dunkle Ecke zog und ihn … küsste?! Seit wann hatte Vincent was mit Reno am Laufen? Ich war immer davon überzeugt, dass sich die beiden bis aufs Blut hassten. Naja, man nannte Weihnachten wohl nicht umsonst „das Fest der Liebe“. Sollten sie doch zusammen sein, war doch gut, wenn die beiden nun endlich glücklich wurden, wo Vince doch solang um Lucrecia und Reno um Elena getrauert hatten. Ich freute mich für die Beiden. Allerdings rief es bei mir wieder diese unangenehme, erstickende Kälte in mir auf den Plan. Ich musste hier weg, das konnte ich mir nicht länger ansehen. Deshalb rannte ich schnell in den nächsten Laden. Als ich mich soweit wieder beruhigt hatte, suchte ich weiter nach passenden Geschenken für meine Freunde. Mir fehlte nur noch eines für meinen silberhaarigen Freund, aber ich hatte absolut keine Ahnung, was ich ihm schenken könnte… Mir fiel ein kleines Kissen in Form eines Chocobos auf, das man sowohl als Kissen als auch als Stofftier benutzen konnte. IHM hätte es bestimmt gefallen. Er hatte mich früher immer Chocoboköpfchen genannt… Als ich so darüber nachdachte, machte sich diese Kälte erneut in mir breit und klammerte sich um mein Herz. Ich bekam kaum noch Luft und presste das Kissen ganz fest an meine Brust, in der Hoffnung es würde die Schmerzen lindern und diese Kälte vertreiben. Es half wirklich. Es war, als umarme mich das Feuer persönlich. Nachdem ich wieder anständig atmen konnte, beschloss ich das kleine Ding zu kaufen. Ich könnte es ja Sephiroth schenken … oder doch lieber selbst behalten? Kaum aus dem Laden raus, knallte ich mit voller Wucht gegen Reno, der rücklings umkippte, jedoch von Vincent festgehalten wurde. „‘tschuldige Reno, war nicht mit Absicht. Na ihr beiden Turteltäubchen, warum habt ihr uns das denn verheimlicht?“ „Was verheimlicht?“ fragten mich beide wie aus einem Munde. „Ihr braucht es nicht zu leugnen, ich hab euch vorhin in der Ecke gesehen ...“ „Oh … also … ähm …“ Reno sah unsicher zu Vincent, doch der sah mich nur an und antwortet dann an Renos Stelle: „Wir wollten es morgen Abend vor der Bescherung bekannt machen.“ Reno sah ihn im ersten Moment verdattert an, doch dann lächelt er sanft und glücklich und nickte zustimmend. „Das freut mich für euch!“ brachte ich mühsam hervor, weil mich nun zum 3. Mal heute diese Kälte zu ersticken versuchte. „Cloud, alles klar? Du bist ja ganz blass. Was ist? Bekommst du keine Luft? Cloud!“ Das waren die letzten Worte, die ich zu hören bekam, bevor mir schwarz vor Augen wurde und ich das Bewusstsein verlor. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, in der ich bewusstlos war, doch irgendwann spürte ich eine überkommende Wärme. Sie kam von meinen Lippen. Langsam öffnete ich die Augen und sah in die wundervollen Augen Sephiroths. „Danke.“ Brachte ich hervor, nachdem er sich von mir gelöst hatte. „Bitte, aber was war das? Vincent hat mir die Geschichte erzählt, aber er scheint auch nicht zu wissen, was mit dir los war.“ Er sah mich besorgt an. „Nichts, ich weiß es nicht.“ Log ich. Er musste es nicht wissen, niemand brauchte den Grund zu erfahren. Es reichte, wenn ich ihn kannte. „Wie lang war ich denn ohnmächtig?“ Ich wollte von dieser Sache ablenken und außerdem würde es mich schon interessieren. „Es ist mittlerweile schon der nächste Tag angebrochen. Also, frohe Weihnachten, mein Schatz!“ Solang? Wow … das hatte ich nicht erwartet. „Ja, fröhliche Weihnachten.“ „Du solltest heute Vormittag noch im Bett bleiben und dich erholen. Es ist ja alles andere soweit vorbereitet, also genieß die Ruhe, solange sie noch herrscht. Du weißt, heut Abend wird’s noch etwas anstrengender, wenn alle da sind.“ Ich nickte dankbar und er verließ mein Zimmer. Den Rest des Tages verbrachte ich mit grausamen Träumen in meinem Halbschlaf-Zustand. Ich durchlebte andauernd noch einmal den Tod meiner 2 besten Freunde. Als es schon wieder dunkel war, wankte ich –nicht wissend ob wach oder nicht- die Treppe herunter und lief zu den anderen. Die sahen mich fragend an, doch das bekam ich nicht mit. Ich lief geradewegs auf den Kamin zu. Dort angekommen, streckte ich meine Hände ins Feuer und holte ein paar Kohlen heraus und rieb sie mir über Arme und Oberkörper. Ich hoffte, dass so herzzerreißende Kälte nun endlich verschwinden würde. Erst als meine Freunde mich anschrien, Sephiroth mich vom Kamin weggezerrt hatte und Vincent mir die Kohlen aus der Hand geschlagen hatte, merkte ich, was ich da überhaupt getan hatte. Außerdem kam jetzt auch der Schmerz der Verbrennungen zu mir durch. Doch anstatt vor Schmerz zu schreien, blieb ich ruhig in Sephs Armen stehen – die Hitze betäubte mich. Ich war nicht ansprechbar und selbst als ich es wieder war, merkte man mir deutlich an, dass ich darüber nicht reden wollte und so taten es meine Freunde auch nicht. Tifa pflegte meine Verbrennungen und der Rest betrachtete mich teilweise mit einem skeptischen Blick, doch das störte mich nicht weiter. Erst als Bescherung war, wurde alle Aufmerksamkeit von mir genommen, denn Marlene und Denzel waren die Ersten, die ihre Geschenke bekamen. Danach durfte jeder auspacken und am Schluss auch ich. Ich bekam viel Zubehör, für meine Schwerter und für mein Motorrad und von Seph bekam ich ein neues Kissen, in Form eines Herzens. Ich hatte Seph den Chocobo nicht geschenkt, sondern ein Medaillon mit der Aufschrift „Danke, dass du immer für mich da bist“. Anschließend, als alle fertig waren, gingen wir nach draußen, denn dort wollten wir –wie jedes Jahr- mit den anderen Einwohnern unter dem großen Weihnachtsbaum inmitten der Stadt, Weihnachtslieder singen. Während wir sangen, fiel ein Sternschnuppenregen am Himmel vorbei. Ich schloss ganz fest die Augen und plötzlich sah ich ihn. Er verschwand hinter der nächsten Hauswand. Ich rannte ihm hinterher, bis ich ganz allein in einer Gasse stand, von der man die Sternschnuppen noch besser sehen konnte. Ich sah mich um, doch ich konnte niemanden sehen. Nachdem ich noch eine kleine Weile weitergesucht hatte, wusste ich es: Es war niemand hier. Meine Augen hatten mir einen Streich gespielt. Oder war es eher meine Sehnsucht? Ich sollte es mir endlich eingestehen, genau die war es. Es war dieselbe Sehnsucht, die diese verdammte Kälte mit sich brachte. Und genau die meldete sich schon wieder zu Wort. Doch dieses Mal wurde ich nicht bewusstlos. Ich kämpfte! Doch gerade als die Schmerzen unerträglich wurden, überkam mich von hinten plötzlich eine Wärme. „Was tust du, Cloud? Warum machst du dich so fertig? Ich habe dir doch versprochen, immer für dich da zu sein! Warum glaubst du mir nicht? Habe ich dich jemals angelogen?“ Seine sanfte Stimme hörte sich so frei an wie der Wind. Mir wurde so verdammt warm ums Herz und die Kälte verschwand. „Wie kommst du darauf, dass ich mir diese Schmerzen selbst zufüge? Außerdem, was soll das heißen, du bist immer für mich da? Ja, JETZT bist du da, aber du warst lange genug weg!“ Ich brüllte ihn schon fast an. „Die Kälte stammt von deiner Einsamkeit und Sehnsucht, das hast du richtig erkannt. Und diese Gefühle kommen, weil du nicht loslassen kannst. Du lebst in der Vergangenheit, trotz das du mit Sephiroth zusammen bist. Cloud, ich war immer da. Nur weil du mich nicht sehen kannst, heißt das nicht, dass ich nicht da bin. Ich bin deine Vernunft, weißt du? Ich war derjenige, der dich vom Selbstmord abgehalten hat und ich war es, der die immer wieder Mut gegeben hat.“ „ICH KANN ALSO NICHT LOSLASSEN, JA? Kannst du dir vielleicht vorstellen warum? Du warst – bist immer noch die wichtigste Person in meinem Leben, ich lieb-“ „Schschsch~ du liebst Seph!“ Ich konnte es nicht verhindern. Die Tränen, die ich bis eben noch versucht hatte aufzuhalten, liefen mir nun übers Gesicht. „Wie kannst du so etwas sagen? Zack, ich habe dich immer geliebt! Selbst nachdem du gestorben bist und selbst dann noch, als ich mit Seph zusammen gekommen bin! Warum bist du eigentlich nicht wieder zurückgekommen? Hast du etwa schon mit deinem Leben abgeschlossen?“ Er überging mein Geständnis geschickt und überlegte, wie er meine Frage beantworten sollte. „Cloud, ich bin tot! Daran kann niemand was ändern. Und damit habe ich mich abgefunden, denn so kann ich dir näher sein, als ich es je war. Sephiroth ist hier, weil er in die „Hölle“ gekommen wäre, wenn er vollends dort geblieben wär. Dann hätte er Angeal niemals wieder gesehen und wäre nie zur Ruhe gekommen. Du weißt, dass die beiden sich damals innig geliebt haben. Er hat die Chance bekommen, es wieder gut zu machen um so in den „Himmel“ zu seinem Geliebten zu kommen. Und diese Wiedergutmachung bestand darin, dass er dir das Leben wieder verschönert, nachdem er teils schuld is, dass es dir so dreckig ging – also, aufs Geostigma bezogen … Jetzt hat er die Möglichkeit, wieder zu Angeal zu gehen. Aber nicht das du denkst, er hätte dich verarscht, er fühlt nur genauso wie du. Er liebt dich „scheinbar“ doch in seinem Herzen ist ein anderer Name gebrannt.“ Ich nickte verständnisvoll und ließ mich von meinem Engel trösten. „Also, mein kleiner, es wird langsam Zeit für mich wieder zu gehen. Übrigens Süßer, ich liebe dich auch!“ Zack beugte sich zu mir runter und küsste mich sanft und zärtlich. Ich genoss es. Seine Zunge bat dann an meinen Lippen um Einlass und ich gewährte sie ihm. Dieser Moment hätte ewig andauern können, doch nach einiger Zeit löste er sich von mir. „Also, fröhliche Weihnachten mein Schatz. Übrigens, einmal im Jahr ist es uns Schutzengeln *gg* gewährt zu unseren Schützlingen auf die Erde zu kommen. Das heißt, wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich von mir und verschwand. Übrig blieb einzig und allein eine Feder von seinen wunderschönen weißen Flügeln. Lächelnd und nach langer Zeit mal wieder richtig glücklich, ging ich zurück zu den Anderen. Als ich schon fast bei ihnen war, sah ich einen kleinen, funkelnden Stern, der gen Himmel flog und mir eine schwarze Feder zuwarf. Ich wusste um wen es sich handelte und war sehr glücklich, da ich mich sehr für ihn freute. Zusammen mit meinen Freunden – meiner Familie ging ich nun wieder nach Hause. Sie hatten noch nicht bemerkt, dass Sephiroth verschwunden war, doch das würde ich ihnen erst morgen erklären. Als ich dann endlich in meinem weichen Bett lag, freute ich mich nun schon auf das nächste Weihnachtsfest. Nun endlich wissend, was der „Geist der Weihnacht“ wirklich bedeutete, schlief ich schnell ein und sah meinen Schutzengel und meine beste Freundin im Traum gleich wieder – nur das es diesmal ein schöner Traum war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)