The Unforgiven von _Halbblutprinz_ ================================================================================ Kapitel 15: Von Freunden und Feinden ------------------------------------ The Unforgiven Kurz vorab: In dem Kapitel kommen viele Bekannte aus den vorherigen Kapiteln wieder vor ^^ Ich hoffe ihr kennt die alle noch und es wird nicht zu verwirrend XD Ich hab mir Mühe gegeben alles verständlich zu machen >.<““ 15. Von Freunden und Feinden Auf den Gängen rannten die Vampire mit Wutverzerrten Gesichtern an ihnen vorbei. Sie alle hatten ihre Zähne gebleckt und ihre Augen waren noch schwärzer als alles was Harry je gesehen hatte. Snape und Potter rannten ihnen hinterher um zu sehen, was hier gerade geschah. Sie kamen am Innenhof der Burg an. Selbst draußen war es dunkel, da sie sich in einer Höhle befanden, doch man konnte erahnen dass es bereits wieder Tag geworden war. Das große Tor, das einem den Weg aus der Burg versperrte, war aus den Halterungen gesprengt worden und lag nun zerstört am Boden. Von dort aus kamen unzählige Männer und Frauen, mit Zauberstäben bewaffnet in die Burg gerannt. Harry kannte sie… Das waren alles Auroren. Sie schienen nicht auf die Erpressungen des Anführers eingegangen zu sein und nun griffen sie die Burg an. Das war ihre Chance zur Flucht. Nur durften weder die Auroren noch die Vampire ihre Flucht bemerken. Jetzt durfte nur nichts schief gehen… Zunächst gingen Harry und Severus dem Treiben auf dem Innenhof aus dem Weg. Sie schlichen zurück in einen der vielen Gänge der Burg, in welchem sich große Fensterartige Öffnungen befanden, die es ihnen erlaubten das Geschehen zu verfolgen. Die beiden Parteien, Zauberer und Vampire, begannen einen unerbittlichen Kampf gegeneinander. Zauber flogen in bunten Funken über den düsteren Platz und das Blut der Opfer, die den scharfen Vampirzähnen nicht ausweichen konnten, färbte den Boden rot. Ohne Erbarmen wurden Gegner niedergemetzelt… Die Zauberer nahmen keine Rücksicht mehr darauf, ob die Flüche, die sie anwandten, noch mit ihrem Gewissen zu vertreten waren oder nicht. Harry hatte es schon oft erlebt, dass in solchen Schlachten niemand mehr darauf achtete, ob der ein oder andere Unverzeihliche unter den vielen Flüchen war. Gerade bei diesem Kampf war Avada Kedavra nicht mehr zu vermeiden, da andere Zauber nur schwer gegen die Blutsauger halfen. Die Vampire setzten gegen die magischen Fähigkeiten ihrer Feinde, rücksichtslos ihre körperliche Überlegenheit ein. Die menschenähnlichen Wesen bewegten sich oft so schnell, dass man gar nicht mehr mitbekam wenn sie einem die Fangzähne in das Fleisch rammten. Brutal rissen sie den Zauberern und Hexen Körperteile mit bloßen Zähnen heraus oder brachen ihnen kurz und schmerzlos das Genick. Severus und Harry konnten die Kämpfe nur schwer mit ansehen… Der Krieg gegen Voldemort hatte bei Beiden schwere Narben hinterlassen. Sie hatten so sehr gehofft nie wieder so etwas mit ansehen zu müssen. Der Vampir und der Auror standen dicht beieinander, sodass sie die Körperwärme des anderen auf ihrer Haut spüren konnten. Schockiert und sprachlos betrachteten sie das Abschlachten ihrer Artgenossen, völlig Machtlos den Kampf jetzt noch zu unterbrechen. Außerdem waren Beide im Laufe der letzten Tage und Stunden zu Außenseitern geworden: Die Auroren suchten nach Snape um ihn wieder hinter Gittern zu bringen und sie verurteilten Harry für die Hilfe zu seiner Flucht. Die Vampire trachteten nach Harrys Leben, wollten ihn selbst zu einem Vampir machen und der Anführer sah in Severus nichts weiter als eine weitere Schachfigur in seinem kranken Spiel. Keine der Gruppen würde die Beiden einfach so ziehen lassen. „Wir müssen irgendwie an ihnen vorbei.“, meinte der Tränkemeister leise. Harry schnaufte und versuchte die Situation zu überblicken: „Sie dürfen uns nicht bemerken… Aber ich glaube nicht, dass wir das schaffen. Ich denke wir werden um einen Kampf nicht herum kommen.“, das Problem war, dass Severus immer noch keinen Zauberstab hatte. Er musste sich also völlig auf seine Kräfte als Vampir verlassen. Der Slytherin richtete einen ernsten Blick an Potter: „Wir werden uns raus kämpfen. Uns bleibt keine andere Wahl. Das ist die einzige Chance…“, kurz zögerte er bevor er knurrte: „Wenn einer von uns verletzt wird, dann läuft der andere einfach weiter, verstanden?!“ „Was?! Nein das…“, platzte es Harry entsetzt heraus. „Komm nicht auf die Idee den tragischen Helden zu spielen, Potter!“, fauchte Snape bevor der Gryffindor sich beschweren konnte. „Zumindest einer von uns muss es schaffen.“ Dann bewegte er sich auf das Schlachtfeld zu, ohne Harry die Chance zu lassen zu protestieren. Snape wusste genau, dass ihre Überlebenswahrscheinlichkeit eher gering war. Harry folgte dem Mann auf den düsteren Platz, der mit Rauchwolken von Zaubern und kleinen Feuern, mittlerweile ganz vernebelt war. Der dreckige, metallische Geruch von Blut und verbranntem Fleisch lag in der Luft und drückte, zusammen mit dem Rauchwolken, alle Sinne auf ein Minimum. Der junge Auror blieb immer in der Nähe seines Vampirs und achtete darauf, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Snape dagegen ging stur geradeaus, auf das zerstörte Tor zu und schien sich gar nicht darum zu kümmern ob Harry noch in der Nähe war oder nicht. Dann geschah das Unvermeidliche: Eine Hexe bemerkte Severus und zielte mit einem Fluch auf ihn. Der Professor konnte gerade noch ausweichen, doch nun wurde auch noch ein anderer Auror auf ihn aufmerksam. Fieberhaft überlegte Harry, was er jetzt tun sollte. Sollte er Snape helfen und sich erneut gegen seine eigenen Kollegen stellen? Oder sollte er dem Slytherin diesen Kampf alleine überlassen? Jedoch bevor er eine Entscheidung fällen konnte, stürzte sich Snape alleine auf die Angreifer. Zum ersten Mal sah Potter die volle Stärke die Snape als Vampir entwickeln konnte. Wieder einmal wurde ihm vor Augen geführt, dass sein ehemaliger Lehrer kein Mensch war… Mit einem unnatürlichen Tempo griff Severus nach der Hexe und biss ihr, mit seinen messerscharfen Zähnen, kräftig in den Hals und durchtrennte die empfindliche Hauptschlagader so spielend leicht, wie ein Messer durch warme Butter glitt. Die Frau war noch nicht halbtot zu Boden gegangen, da hauchte auch schon der Mann seine letzten Lebensgeister aus. Schwer atmend blieb Severus einen Moment lang ruhig stehen. Etwas vom roten Lebenssaft lief an seinen Mundwinkeln runter… Über die Schulter schaute er zu Harry: „Ich hatte keine andere Wahl.“, erklärte er ruhig, als wolle er sich für den Mord an Harrys Kollegen entschuldigen, meinte aber dann noch: „Ich bin ein wenig aus der Übung. Früher hab ich es in der Hälfte der Zeit geschafft meine Gegner loszuwerden.“ Zwar musste Harry laut schlucken, doch es war ihm immer klar gewesen: Snape hatte nicht umsonst einen ewig langen Vorstrafenregister und Todesser war er bestimmt auch nicht allein wegen seinem Talent beim Zaubertränke brauen geworden… Lange hatte er nicht Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich schnappte der Tränkemeister seinen Arm und zog ihn so schnell zur Seite, dass Harry fast sein Gleichgewicht verloren hätte. Es dauerte nur Sekundenbruchteile bis ein anderer Vampir von hinten an ihm vorbeischoss. Hätte Severus ihn nicht weggezogen, dann hätte dieser Vampir ihm vermutlich bereits gen Himmel geschickt… Zum Glück war der feindliche Blutsauger bereits wieder mit einem anderen Auror beschäftigt und schenkte den Beiden keine Aufmerksamkeit mehr. „Pass doch auf, Potter!“, keifte Severus wütend und drückte den Arm des Gryffindors unbewusst etwas zu fest. „Au… Ja tut mir leid ich…“, noch ehe der Brillenträger seinen Satz zu ende bringen konnte, lief Snape schon weiter. Einen Moment lang nahm Harry sich die Zeit nochmals über das Schlachtfeld zu blicken. Tatsächlich sah es so aus, als wären die Zauberer im Vorteil. Die Vampiren waren unkoordiniert und griffen wahllos irgendwelche Gegner an, wogegen die Menschen Taktisch vorgingen und ihre Züge genau voraus geplant hatten. Diese Klugheit verschaffte ihnen scheinbar den entscheidenden Vorteil. Immer wieder mussten die Blutsauger, trotz ihrer übernatürlichen Stärke und Schnelligkeit, zurück weichen… Wenn Potter so darüber nachdachte, dann fiel ihm auf, dass Snape eigentlich eine unglaubliche Macht besitzen musste, da er sowohl die Stärke der Vampire als auch die Klugheit der Menschen besaß. Eigentlich war der Slytherin eine perfekte Waffe, was sowohl Vor- als auch Nachteile haben konnte. Nämlich dass alle größenwahnsinnigen Sadisten ihn für sich benutzen konnten… Jetzt wurde Harry auch klar, warum der Anführer der Vampire soviel Wert darauf gelegt hatte Snape zu einer seiner Marionetten zu machen. Der weißhaarige Anführer besaß die gleiche Macht wie Severus und hatte sich, durch den Vorteil des menschlichen Verstandes, zum Anführer der Geistlosen Blutsauger gemacht. Severus könnte eine ungemeine Konkurrenz für ihn bedeuten, weswegen er ihm den Verstand hatte nehmen wollen… Nun wurde Harry auch bewusst, dass sein Handel mit dem Anführer bedeuten würde dass er nicht nur Harry für immer unter Kontrolle hatte, sondern auch Severus, da dieser, so ungern er es zugab, vermutlich nie von Harrys Seite gehen würde. Schnell setzte sich der junge Auror wieder in Bewegung und folgte dem Tränkebrauer den Weg zum Ausgang, der ihm jetzt so unendlich vorkam. Noch während er lief und den ein oder anderen Vampir mit einem Verteidigungszauber abblockte, fragte er sich wie es überhaupt sein konnte dass scheinbar alle Vampire ihren Verstand verloren und nur noch nach Instinkten handelten? Und warum war dies nicht bei Severus und dem Weißhaarigen geschehen? Was unterschied sie von den anderen? Harry wusste ja mittlerweile, dass der Anführer es gewesen war, der Severus vor fast vierzig Jahren gebissen hatte. Vielleicht lag genau darin die Antwort auf seine Fragen: Vielleicht hatte der kluge weißhaarige Mann etwas an den Professor weitergegeben als er diesen biss? Hatte sich mit dem Anführer eine neue ´Rasse´ unter den Vampiren gebildet? Oder wurde die Fähigkeit seinen Verstand zu gebrauchen, schon länger weiter vermacht? Snape hatte ihm erzählt, dass es wohl mal eine Zeit gab in der alle Vampire klug gewesen waren. Konnten die beiden Vampire gar Nachfahren dieser Epoche sein? Aber genauso konnte die Unterdrückung der Instinkte auch ein Fehler sein. Eine Art Defekt oder Mutation, die Snape und dem Anführer ihren Verstand ließ. In der Natur geschah es doch oft, dass die Mutation einer Rasse Vorteile brachte und sich deswegen Nachfolgende Generationen genauso entwickelten. Hastig schüttelte Harry den Kopf. Er hatte jetzt keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Schließlich befanden sie sich gerade in einem Kampf. Gerade sah es so aus, als würde der Lehrer die nächsten zwei Auroren angreifen wollten, da erstarrten genau diese in ihrer Bewegung und schauten entsetzt zu Potter. John Pierce, Harrys Vorgesetzter, und Ben, Kollege und Kumpel des Gryffindors, standen dort mit gezückten Zauberstäben und konnten kaum begreifen, dass sie Potter genau hier wieder trafen. „Harry!“, rief der blonde Ben, fast euphorisch. „Ich bin so froh zu sehen dass du noch lebst!“ Eigentlich hatte der Brillenträger sich sehr über diese Worte gefreut und hatte antworten wollen, jedoch keifte Pierce sofort dazwischen: „Nichts da! Potter ist ein Hochverräter!“, die Fäuste des bulligen Mannes waren fest angespannt: „Er hat diesem Snape zur Flucht verholfen und laut neusten Berichten zugelassen, dass zwei seiner Kollegen bei New Tattingham getötet wurden!“, tatsächlich war es erst wenige Tage her, dass die beiden Auroren, die versucht hatten Harry und Severus bei der verbotenen Stadt zu schnappen, von Sanguini getötet wurden. „Seine Berühmtheit hilft ihm jetzt auch nicht weiter!“, blaffte Pierce wütend, „Er gehört weggeschlossen! Ich wusste immer, dass er nicht der strahlende Held ist, für den ihn alle halten!“ Jetzt platzte Harry endgültig der Kragen. Er hatte seinen Vorgesetzten schon immer gehasst… „Ich wollte auch niemals ein Held sein!“, brüllte er, „Ich wurde praktisch dazu gezwungen Voldemort zu bekämpfen! Niemand hat mich gefragt. Ich wollte immer nur ein normales Leben!“ „Ach red nicht so einen Unsinn!“, kam es von seinem Chef zurück. „Verlogen, falsch und arrogant…“, das waren die letzten Worte des Mannes. Noch bevor er seinen Satz zu ende sprechen konnte, hatte Snape ihm den Hals umgedreht. Böse knurrend blickte der Slytherin auf die Gestalt des Mannes herab. Ben, völlig kreidebleich und erschrocken über den schnellen Tod seines Chefs, richtete seinen Zauberstab zitternd auf Severus. Allerdings hatte Harry schnell den Stab ergriffen und meinte: „Verschone ihn…“, ohne zu blinzeln starrte Potter in die Augen seines Gegenübers: „Ich bitte dich Ben: …Lass uns gehen.“, Tatsächlich senkte der Mann seinen Stab und schaute zu Boden. „Geh… Geh schnell, bevor ich es mir anders überlege.“, murmelte Ben, während er mit seinem Gewissen zu kämpfen schien. Harry war erstaunt, dass sein Kollege sie einfach so ziehen lasse wollte. „Harry ich weiß, dass du keiner von den Bösen bist… Aber jetzt weiß ich nicht mehr ob ich es immer noch glauben kann…“, Ben schnaufte und die Hand, die seinen Zauberstab hielt, verkrampfte sich immer mehr: „Geh! Merlin noch mal! Verschwinde und lass dich nie wieder bei mir blicken!“, brüllte der blonde Mann. Snape knurrte noch ein letztes Mal und stampfte dann, ohne ein Wort, einfach weiter. Potter schluckte schwer und schaute betrübt zu seinem Kollegen. Nie war ihm bewusst gewesen, dass Ben scheinbar wirklich ein Freund war… Er musste Harry gern gehabt und vertraut haben… Doch jetzt war diese Freundschaft, die der Gryffindor nie als eine solche empfunden hatte, zerstört. Mit einem letzten verstörten Blick auf den Leichnam seines Chefs, folgte Harry schließlich wieder Severus. In dieser Schlacht konnte er keine Rücksicht auf niemanden mehr nehmen. Das einzige was in Harrys Brust wie eine Flamme loderte, war der Gedanke dass er und Severus hier wieder heil raus kamen. Sie mussten es einfach schaffen. Das Tor, ihr Pfad zur Freiheit, war nicht mehr weit. Das Herz des jungen Aurors schien vor Anspannung fast stehen zu bleiben. Nervös blickte er ständig um sich und hatte in jeder Sekunde immer einen Verteidigungszauber auf den Lippen. Ständig fuhr sein Blick auch über Severus Rücken, der stur voraus ging. Es war bestimmt eine Befriedigung für den Tränkemeister gewesen, John Pierce zu töten. Immerhin hatte dieser Mann ihn nach Askaban gebracht. Oder hatte er ihn am Ende doch nur angegriffen, weil er Harry zutiefst beleidigt hatte? Diese Frage würde der Auror wohl nie beantwortet bekommen. Es trennten sie nur noch wenige Meter vom Tor, da schossen vor ihren Augen plötzlich Pflanzenranken aus dem Boden und versperrten ihnen den Ausweg. Vor den, mit Dornen besetzten Schlingen, tauchte der Anführer auf und zeigte den Beiden sein falschestes Lächeln. „Ihr wollt schon gehen?“, erkundigte er sich scheinheilig, „Ich denke du hast da was vergessen, Potter…. Du schuldest mir noch was.“ Für Harry schien vor Schock fast die Welt stehen zu bleiben. Das Snape verwirrt und beunruhigt zu ihm schaute, bekam er kaum noch mit. Das überlegene Lachen des Weißhaarigen klang wie eine Todesbotschaft… Kapitel ende. Hm… >__< Ich hab ewig an dem Kapitel rumgewerkelt aber irgendwie passt es mir nicht so richtig *seufz* Na ja es war auch mehr ein Übergang ^^ Jetzt wird es aber mal richtig spannend *fg* Ich warne schon mal für das nächste Kapitel vor: Es wird seehhr dramatisch XD Dauert auch nicht mehr so lange bis zum großen Finale ^^ *Kekse verteilt* ^w^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)