Kizuna von Rajani (Vater werden ist ja leicht... Gefühle aus Glas - After Story Chapters No. 5) ================================================================================ Kapitel 2: Kizunas Lächeln -------------------------- Trotz allem mussten sie, Atemu und Seto mit auf´s Revier. Von dort aus wurde Kizuna sofort ins Kinderheim gebracht, das sich sofort bereit erklärt hatte, sie aufzunehmen. Kizuna war also die Erste die das Revier wieder verlassen durfte. Seto und Atemu machten ihre Aussage und durften danach auch gehen. „Seto? Weißt du, welches Kinderheim Kizuna aufgenommen hat?“, fragte Atemu auf halbem Weg nach Hause. Es gab nur eines in unmittelbarer Nähe, weshalb es für Seto nicht schwer war, eine Antwort zu finden. „Ja, ins Domino Waisenhaus, wo ich auch war, nehme ich an. Das ist dass Einzige in der Nähe. Warum fragst du?“, sagte Seto. „Du weißt doch, wie es da ist, oder?“, fragte Atemu weiter. „Ja. Ich sag mal so, auf die Dauer ist es wohl nicht ertragbar. Und am Anfang erst recht nicht. Da ist alles neu und fremd.“, erklärte Seto. „Gehen wir hin und schauen, wie es ihr geht.“, sagte Atemu und schleifte Seto mit sich zum Domino Waisenhaus. Doch am Tor blieb Seto stehen, während Atemu hineinging. Als Seto ihm nicht folgte, drehte er sich um. „Was ist? Was hast du?“, fragte er und kam zu ihm. „Nichts, schon gut... Hier sind nur `ne Menge Erinnerungen. Ich komme schon!“, sagte Seto und folgte seinem Freund ins Waisenhaus. Drinnen konnten sie Kizuna jedoch nicht finden. „Also, wenn sie nicht hier drinnen ist, dann kann sie eigentlich nur draußen sein.“, sagte die junge Erzieherin, die Seto nicht kannte. „Dann glaub ich, weiß ich, wo sie ist.“, sagte er und wandte sich der Tür zu. Atemu folgte seinem Blick, sah aber nichts. Dann sah er Seto an. Er sah stur hinaus, wobei sein Blick eher traurig war. „Komm, ich weiß, wo sie ist!“, sagte er dann und nahm Atemu bei der Hand mit sich nach draußen. Er ging um das Gebäude herum und blieb dann abrupt stehen. Beinahe wäre Atemu in Seto hineingelaufen, hätte er ihn nicht rechtzeitig bemerkt. „Was ist denn?“, fragte er und kam neben ihn. „Da ist sie... Redest du mit ihr? Du hast das bessere Feingefühl.“, sagte Seto und schob seinen Schatz ein Stück vor. „Du wirst mit ihr reden. Ich komme mit, okay?“, gab Atemu zurück, zog Seto sanft mit sich und schob ihn dann vor, als sie Kizuna erreichten. „Ahm ... Kizuna?“, begann Seto. Als Kizuna die beiden erkannte, sprang sie sofort von der Schaukel und umarmte Atemu. „Kizuna... warte. Lass Seto ausreden!“, sagte Atemu und wies Kizuna sanft von sich und schob sie ein Stück zu Seto. Wer hat gesagt, dass ich weiter rede? Kizuna sah misstrauisch Seto an. Um ihr keine Angst zu machen lächelte er sie an. „Du fühlst dich allein, oder?“, fragte er freundlich. Kizuna sah zu Boden, was Seto als „ja“ auffasste. „Ich kenn das... Weißt du, ich bin auch hier aufgewachsen. Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“, sagte Seto mit einer Freundlichkeit, die Atemu fast unheimlich vorkam. So kannte er ihn auch nicht. Kizuna schwieg immer noch, bis- „Du weißt wirklich, wie ich mich fühle?“, fragte Kizuna unsicher. „Ja. Ich hab mich damals mit meinem kleinen Bruder auch allein gefühlt. Anfangs ist das immer so, glaub mir. Das legt sich irgendwann. Du bist jünger als ich damals. Du findest bestimmt schnell Freunde.“, sagte Seto. Atemu stieß ihm daraufhin leicht seinen Ellbogen in den Arm. Er zog ihn hoch und ein Stück weg von Kizuna. „So war das nicht gemeint!“, sagte er leise. „Schon mal was von Überraschungseffekt gehört?“, flüsterte Seto zurück. Atemu verstand, was sein Seto meinte und sie gingen zurück zu Kizuna. „Kizuna? Kommst du mit rein?“, fragte Seto. Kizuna schaute ihn zweifelnd an. Seto hockte sich neben Atemu hin. „Na komm.“, sagte er und breitete die Arme für sie aus. Es dauerte einen Moment, bis sie ihm vertraute, dann aber lief sie auf ihn zu und Seto nahm sie auf den Arm. Sie ist viel zu leicht! Als sie wieder herein kamen, war eine andere Erzieherin da. „Ah, Kizuna! Da bist du ja!“, sagte sie. „Vielen Dank, wir haben gerade nach ihr gesucht.“, sagte die ältere Erzieherin. Seto jedoch behielt Kizuna auf dem Arm, die immer mehr Vertrauen zu ihm fasste, während Atemu die beiden lächelnd ansah. Mit mir hat er das nie gemacht! „Sagen Sie, kenne ich Sie nicht irgendwoher?“, fragte die Erzieherin und sah Seto musternd an. „Ja. Wir kennen uns, Midori.“, sagte Seto. „Seto? Seto, du? Das du hier noch einmal auftauchst hätte ich nicht gedacht!“, sagte sie und besah sich ihren Schützling von damals genauer. „Tja, ich eigentlich auch nicht, aber daran ist nur mein Freund Schuld!“, sagte Seto und wies mit einem Blick auf Atemu. „Wir haben Kizuna gefunden und er hat Gewissen gespielt und gesagt, wir nehmen sie bei uns auf.“, sagte Seto frei heraus. „Bei euch? Aber hast du denn genug Zeit für sie?“, fragte Midori. „Wenn er sie nicht hat, dann hab ich Zeit für Kizuna. Ich wohne bei ihm.“, erklärte Atemu. „Theoretisch müsste das Jugendamt ja bei euch alles überprüfen, ob es auch für Kizuna gerecht ist.“, sagte Midori. „Das geht schon. Wenn er so viel Zeit für mich und Mokuba aufbringen kann, dann sicher auch für Kizuna. Und Mokuba wird sich sicher auch freuen.“, sagte Atemu. „Ah ja! Wie geht es Mokuba denn?“, fragte Midori. „Gut.“, sagte Seto. „Und ihr Vater? Man hört ja gar nichts mehr von ihm.“, sagte Midori. „Er hat sich selbst mit seinem leiblichen Sohn Noah in ein Computersystem gesperrt. Noah hat das Programm aber gelöscht und somit auch sich selbst, wie´s scheint. Ich hab nie wieder was von ihm gehört.“, berichtete Seto. „Aha. Klingt etwas seltsam.“, sagte Midori. „Ja, aber es ist mir egal, er hat uns ja doch nur ausgenutzt. Aber das wird Kizuna nicht passieren. Ich möchte nicht, dass sie dass gleiche durchmachen muss... Übrigens, sie ist ziemlich leicht!“, sagte Seto. „Ja, leider. Sie hat ein wenig Untergewicht. Sie hat bis jetzt auch nichts gegessen, seit sie hier ist. Wir haben ihr mehrmals etwas angeboten, sie hat es aber nicht angenommen.“, erklärte Midori. „Ich vertrau euch mal. Kommt, wir klären die Formalitäten, dann könnt ihr sie mitnehmen, wenn sie möchte.“, sagte Midori und ging voraus in eines der Büros. „Willst du mitkommen, zu uns?“, fragte Seto Kizuna. „Ich darf mit euch mitkommen? Au ja, bitte!“, sagte sie. Midori sah sich um, während sie die Bürotür öffnete. Sie lächelte. „Aber nur, wenn du versprichst, auch was zu essen, wenn wir zu Hause sind.“, sagte Seto. Kizuna nickte freudig. Sie gingen in das Büro und klärten dort die wichtigsten Dinge für Kizuna. Nach einer Weile kamen sie wieder heraus. „Ach Seto, was du vorhin über deinen Vater gesagt hast, das habe ich, glaub ich, nicht so ganz verstanden. Wie meintest du das?“, fragte Midori. „Ich meine das so, wie ich es gesagt habe. Er hat uns ausgenutzt. Also eigentlich hat er mich zum Lernen gezwungen, bis ich nicht mehr konnte und mich und Mokuba manchmal auch gegeneinander ausgespielt. Er hat uns eben nicht gut behandelt.“, erklärte Seto noch einmal. „Hätte ich das gewusst, dann hätte ich euch nie zu ihm gehen lassen!“, sagte Midori energisch. „Schon gut. Es hatte auch seine Vorteile. Ich hab den Spieß ja umgedreht und ihm seine Firma abgenommen. Er war selbst Schuld. Er hätte mir nicht so viel beibringen dürfen, wie man eine Firma führt.“, sagte Seto. Midori lachte, als sie das hörte. „Aber du, Kizuna hast mehr Glück. Du kannst selbst entscheiden, was du machen willst.“, sagte Seto und nahm Kizuna jetzt richtig in den Arm. Genauso, wie er auch seinen Liebsten in den Arm nahm, wenn der mal wieder Probleme hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)