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DeathKnight

a different kind of love
von

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Prolog of a different kind of love

Ketten…Knechtschaft…Kälte

Was ist der Sinn von all diesem Leiden??

Wann werde ich aufstehen und diesem Leid entfliehen können?

Antworte mir….wenn dort draußen jemand ist, so antworte mir!

Ich flehe dich an…

Denn dieses Leben, dieses Leben voller Leid, muss für etwas gut sein

Nackte Körper lagen um ihn herum, als er aufwachte. Stöhnen war das einzige was seine Ohren vernahmen. Es schien wie ein Alptraum. Wie ein schlechter Horrorfilm, der von einem schlechten Produzenten produziert wurde. So unreal erschien alles, doch war es real. Er wollte am liebsten weglaufen, aber er bemerkte dass er dies nicht kann. Da waren Ketten die seinen Körper an diesem Ort festhielten. Und er erkannte dass er vorher nur ohnmächtig geworden war, dass er sich schon länger in diesem Alptraum befand.
 

Ketten….überall….diese Ketten…

Wie lang noch?

Wie lang muss ich dies alles noch aushalten?

Was habe ich getan um diesen Preis zu bezahlen?

Hab Gnade…lasse Gnade walten.

Lass mich nicht im Stich.

Langsam paranoid werdend, dachte er all dies für sich. Sein Wille war zu stark um einfach aufzugeben. Andere um ihn herum hatten dies schon längst. Ja…wo war er? Er war in einer Art Halle auf einer Art Luftschiff, zumindest meinte er dies zu sein. Wie würde es nun mit ihm weitergehen? Schwere Schritte waren nun zu hören.

„Blutelf…Meiyo, steht auf! Der Lichkönig möchte euch sprechen!“
 

Und Meiyo wurde klar, dass er sein Flehen nun erhört wurde und er keine Zeit mehr zum nachdenken hatte.

Die Geburt eines neuen Helden

Die Beine waren schwer, genauso wie die Arme. Dennoch musste Meiyo aufstehen, denn er musste dem Ruf des Lichkönigs folgen, sonst würde sein Leben nicht mehr lange wehren. Außerdem war dies wohl die lang ersehnte Chance endlich aus diesem stinkenden Kerker rauszukommen. Meiyo ging also, hinaus aus diesem Kerker, hinein in einen Gang, der doch sehr lang war. Der Blutelf folgte dem Gang um in einen Raum zu kommen, der eine Art Umkleide war.

Sofort erschienen drei Kammerdiener des Lichkönigs, welche alle in schwarz vermummt waren. Sie kleideten den jungen Blutelfen ein, denn er hatte nur eine zerfetzte Hose an gehabt als er im Kerker war. Nun trug er eine prachtvolle schwarze Rüstung, die mit kleineren Runen verziert war. Vorher wurde er noch ausgiebig gewaschen.
 

Kurz darauf kam er auf die große Terrasse des Lichkönigs, der mit dem Rücken zu Meiyo gewandt stand. Erst jetzt bemerkte Meiyo dass er sich auf einer Art Luftschiff befand, dass sich die Schwarze Festung von Acherus nannte. Ein scharfer Windzug wehte hier oben, wohl um die 50 bis 60 Meter über den Östlichen Pestländern. Rings um den Lichkönig befanden sich viele Todesritter, das war so was wie die erste Garde des Lichkönigs. Ihre Augen scheinten alle in einem hellen Blau hinter ihren Kapuzen und man merkte wie sie die in ihren Augen merkwürdigen Personen, argwöhnisch betrachteten. Man konnte schon etwas Angst vor den Todesrittern bekommen. Nur wenige dieser Todesritter nannte man beim Namen und auch nur wenige von ihnen waren so was wie Helden.
 

Meiyo war verblüfft heute so viele von den Todesrittern hier vorzufinden. Es schien heute ein besonderer Tag zu sein, aber er wusste wirklich nicht was es war. Da erklang die eisigkalte Stimme des Lichkönigs, welcher immer noch den Rücken zum Blutelfen gerichtet hatte: „Lord Meiyo…“ Der König hielt kurz inne. „…wisst ihr was heute für ein Tag ist? Was heute für ein besonderer Tag ist?“ Natürlich das war die Frage die sich Meiyo schon die ganze Zeit gestellt hatte, er wusste ja nur seinen Namen, alles andere schien wie ausgelöscht zu sein.
 

„Nein…mein König, ich weiß es nicht, es tut mir leid“, waren Meiyos eingeschüchterte Worte. Daraufhin drehte sich der Lichkönig um. „Nun, dann werde ich es euch mit einem kleinen Satz sagen, Lord Meiyo. Heute….findet die Geburt eines neuen Helden statt. Die Geburt eines neuen Todesritter. Und ihr, Meiyo, werdet dieser sein! Aber bevor ihr wirklich ein solcher werdet, müsst ihr euch erst vor den Helden beweisen! Nun geht zu Lord Darion Mograine, er wird euch weitere Anweisungen geben. Beeilt euch, Meiyo!“
 

Befehl war eben Befehl, somit stand Meiyos Weg fest. Er ging in das Untergeschoss der Festung, was durch ein magisches Portal möglich war und suchte nach Mograine. Dieses Unterfangen erwies sich als gar nicht so leicht, deshalb musste er einen der Todesritter fragen, welcher nur in eine gewisse Richtung deutete. Meiyo folgte dem Deuten mit den Augen und schon sah er Mograine. Ein imaginärer Tropfen erschien deshalb auf seinem Hinterkopf. Mit ein paar weiteren Schritten war der erste Befehl quasi ausgeführt. Meiyo stand vor Mograine, der gerade mit Baron Totenschwur über den möglichen Feldzug gegen die Menschen diskutierte.
 

Meiyo fand es zwar unhöflich die beiden zu stören, fand aber dass der Befehl des Lichkönigs nun doch wichtiger war. „Entschuldigt die Störung…ich habe den Befehl erhalten mich bei euch zu melden, Lord Mograine.“, erklang Meiyos Stimme, zwar vorsichtig aber dennoch laut genug. Andererseits fand er es schon wieder schrecklich sofort die Bombe platzen zu lassen. Wegen dieser Kleinigkeit in Gedanken versunken, bemerkte er nicht sofort die Stimme seines Gegenübers: „So…ihr seid also Lord Meiyo…es freut mich immer wieder einen Adligen zu treffen. Wie fühlt ihr euch, seit ihr erwacht seit?“ Das brachte Meiyo nur noch mehr aus dem Konzept. ER ein Adliger? ER erwacht? „Entschuldigt Lord Mograine, ich verstehe nicht ganz?“, erkundigte sich der Blutelf. „Oh…ihr hattet wohl noch nicht die Gelegenheit einem Spiegel gegenüber zu treten. Ihr seid nun ein Todesritter, zwar noch kein Vollausgebildeter, aber ihr seid immerhin auf dem Weg zu diesem!“
 

Nun drehte sich die Welt in Meiyos Kopf doch etwas. Er konnte sich an keinerlei Dinge erinnern was seine Vergangenheit betraf und dass er nun ein Todesritter war half ihm auch nicht wirklich weiter. Er besaß nun diese blau leuchtenden Augen? Er sollte also ein Führer der Geißel werden? Dazu brauchte er Zeit um all dies zu akzeptieren, oder besser gesagt um all dies zu verkraften. Aber diese hatte er nicht, denn der Lord wollte bald fortfahren ihm seine Aufgabe zu erklären. Meiyo machte sich schon die schlimmsten Ausmalungen.

Die Aufgabe des Grauens und ein neuer Freund?

Meiyos Fantasie führte ihn in eine seltsame Welt voller Sonne und Licht. Aber er wusste nicht was das war oder wo sich dieser Ort befand, trotzdem schien er ihm bekannt zu sein. Lord Darion Mograine währenddessen räusperte sich lautstark und riss den jungen Blutelf somit aus den Gedanken. „Entschuldigt…Lord Meiyo, für Tagträume haben wir jetzt keine Zeit, ein Krieg steht uns bevor“, meinte Mograine ernst während er Meiyo auch mindestens genauso ernst ansah. „Nun denn, eure Aufgabe besteht darin euch erst einmal als Todesritter würdig zu erweisen und auch zu beweisen dass ihr für Völkermord fähig seid. So sei es, geht eine Etage höher und tötet fünf der dortigen unwürdigen Gefangenen. Sie haben uns keine Informationen zur Argentumdämmerung bereitgestellt. Beeilt euch, Lord Meiyo!“
 

Der junge Todesritter wollte seinen Ohren nicht trauen, aber etwas in seinem Kopf versuchte die Kontrolle über ihn zu übernehmen. So schritt er wieder zum Portal, durch welches er vorher auf diese Etage der Schwarzen Festung geraten war, durchquerte dieses erneut und stand schon vor einer riesengroßen Vertiefung im Boden. In dieser lagen, standen oder saßen die von Mograine erwähnten Gefangenen. Diese soll ich also töten…, dachte Meiyo für sich und überlegte wie er dies anstellen sollte. Er hatte ja kein Schwert, sondern nur eine Rüstung und diese Gefangenen mit bloßen Händen töten wäre nur gefährlich für Meiyo selbst. Leise seufzte er nun und sah sich um. Da erschien hinter ihm eine Gestalt der in beiden Händen ein Schwert hatte. Beide Schwerter sahen gleich aus, schwarze Klinge mit blauen Runen verziert und mit einem leichten blauen Nebel umgeben.
 

„Es scheint als würde der junge Lord eine Klinge benötigen“, meinte diese Gestalt sehr freundlich. „Entschuldigt meine Unhöflichkeit, Lord Meiyo, mein Name ist Kei und ich bin Todesritter wie ihr, zwar noch nicht lange, aber das ist jetzt nicht von Belang!“ Kei lächelte Meiyo freundlich an und man konnte den Unterschied zwischen anderen Todesritter und diesem locker erkennen. Zwar hatte er diese unverkennbaren blauen Augen, aber er war eine Freundlichkeit in Person, was Meiyo sehr überraschte. Auch überraschte es Meiyo dass sein Gegenüber ebenso wie er Blutelf war, denn bis jetzt hatte er wenige seiner Rasse hier auf der Schwarzen Festung getroffen. Es beruhigte ihn daher doch etwas, obwohl er doch sehr gerne wieder seine Erinnerungen zurück bekommen hätte.
 

Kei streckte ihm urplötzlich eines der Schwerter entgegen, was den anderen Blutelf natürlich erst einmal zurückweichen lies vor Schreck. „Tut mir Leid, Mylord, ich wollte euch nicht erschrecken. Aber ihr braucht für diese Aufgabe ein Schwert, das hatte Lord Mograine vergessen euch zu geben und ich war so frei es euch zu bringen“, erklärte der rothaarige Blutelf, denn seine Augenbrauen ragten wie bei allen Blutelfen aus der Kapuze hinaus. Meiyo hatte sich nach diesen Worten dann doch wieder gefangen, nickte und nahm daraufhin auch schon das Schwert entgegen. „Danke…Kei“, sagte er vorsichtig und untersuchte das Schwert näher. „Du hast…auch diese Aufgabe bekommen, oder?“, fragte er daraufhin eher schüchtern. Diesmal war es an Kei auf diese Frage hin zu nicken. Er betrachtete den Blutelf dem er gegenüber stand. Dieser war eigentlich normalgroß für einen Blutelf. Er hatte silbergraue Haare und natürlich die typischen Todesritter-Augen. Aber etwas war an diesem Wesen anders. Etwas was sich Kei nicht erklären konnte und er beschloss etwas auf diesen aufzupassen.
 

„So denn…Kei. Lass es uns zusammen hinter uns bringen“, entschied Meiyo um die Stille zu beenden, welche ihm schon fast unangenehm wurde. Fast genauso unangenehm wie die Tatsache dass er wohl vielleicht nun Unschuldige ermorden musste, aber das musste er um ein richtiger Todesritter zu werden einfach beiseite schieben. Zusammen mit Kei lief er in Richtung der Vertiefung im Boden um die Aufgabe zu erfüllen. Sie sprangen gemeinsam in die Grube und ein paar der Gefangenen die bei Bewusstsein waren, machten sich entweder bereit um zu fliehen, was aussichtslos war, oder um zu kämpfen. Meiyo blieb keine Zeit noch mal über Unschuld oder Schuld nachzudenken, denn schon rannten zwei der Gefangenen mit Gebrüll auf ihn zu. Irgendetwas in ihm löste eine Starre in seinen Gelenken und Muskeln aus, aber was anderes in ihm wollte dass er den Arm mit dem Schwert hob. Er konnte nicht sagen was dies alles war, er war zu vernebelt und einfach noch von den Ereignissen überrascht, die geschehen waren. So schloss er einfach die Augen und hoffte dass dies nur ein Alptraum war.
 

Auf den Aufprall der Fäuste gefasst, drückte Meiyo die Augen fester zu. Aber zu diesem kam es nicht, stattdessen war Geschrei zu hören und Meiyo spürte warmes Blut auf seinem Gesicht. Vorsichtig öffnete der junge Lord ein Auge und sah das grausige Bild vor seinen Augen, was ihn erst einmal frösteln lies. Es waren doch drei Gefangene nicht zwei, wie er vorher gesehen hatte, diese lagen nun blutüberströmt auf dem Boden und vor ihm stand Kei mit einer in Blut getränkten Klinge. Dieser hatte ihm so eben sein Leben gerettet und Meiyo wurde klar dass all dies kein Traum war, sondern die bittere Realität, bittere Realität die nun sein Leben darstellen sollte. Der Blutelf konnte sich nicht halten und fiel erst einmal auf die Knie. Zu viel Blut vor seinen Augen, zu viel Tot vor seinen Augen, dieser Geruch in der Luft, all dies war zu viel für ihn. Er übergab sich direkt vor ihm, was wohl den meisten passierte wenn sie so viele Leichen sahen.
 

Kei machte sich sofort Sorgen um den anscheinend jüngeren und kniete gleich neben ihn. „Hey…ganz ruhig, daran wirst du dich leider gewöhnen müssen, Meiyo. Shhhh~“ Kei legte Meiyo eine Hand auf die Schulter und blieb bei ihm, sein Schwert schützend vor sie beide gehalten um etwaige Angriffe sofort abzuwehren. „Ich weiß ich kann dir nich viel helfen, aber…sie werden dich genauso wie diese hier töten, wenn du es nicht kannst!“, erklärte ihm Kei vorsichtig und leise.

Meiyo hörte ihm trotz seines kleinen Problems aufmerksam zu und beruhigte sich dann auch nach einer Weile. „Es…tut…mir leid, Kei…ich habe das noch nie gemacht…“, wisperte der in diesem Moment Schwächere. „Ich muss es also tun, um nicht selber so zu enden…“ Meiyo griff in seiner Tasche nach einem Taschentuch und wischte sich das Gesicht ab. „Dann bleibt mir wirklich keine andere Wahl als das alles zu tun…“ Kaum richtig wieder auf den Beinen, hatte die Seite in ihm gewonnen die vorher kämpfen wollte und der Lord metzelte die fünf Gefangenen ohne Bedenken nieder. Somit hatte er seinen Entschluss gefasst, einen Entschluss der sein ganzes Leben verändern würde und ihm möglicherweise später einige Probleme einbringen würde.

Veränderung, Verwirrung und ein Traum

Es war mittlerweile Abend geworden. Meiyo hatte zusammen mit Kei Lord Mograine von der gelösten Aufgabe berichtet. Den Rest des Tages hatten beide frei bekommen. Meiyo zog sich daraufhin in ein Zimmer zurück, das ihm von einem Bediensteten des Lichkönigs gezeigt wurde. Kei hatte das Zimmer genau neben seinem bekommen, aber war sofort zu Bett gegangen, da er doch seit einigen Stunden schon auf den Beinen war und wenig ausgeschlafen war. Meiyos Gedanken spielten schon seit dem Treffen mit Lord Mograine verrückt, nein, besser gesagt wohl schon seit dem er dem Lichkönig gegenübergestanden hatte. Da musste irgendetwas sein dass Meiyo übersah, dachte er sich. Irgendetwas an der Sache war seltsam, vor allem weil er sich nicht an die Zeit erinnern konnte bevor er im Kerker aufwachte. Dies alles war so verwirrend. Die Bilder die ihm durch den Kopf schossen, da waren sie wieder. Meiyo schloss die Augen um sich genauer erinnern zu können.
 

Er erinnerte sich an eine Stadt, eine sehr große Stadt. Aber er kannte weder ihren Namen noch wusste er ob sie real war und nicht nur seiner Fantasie entstanden war. Vor den Toren dieser Stadt wehten rote Fahnen, auf langen Fahnenmasten. Auf dem roten Stoff der Fahnen war ein Emblem, wohl das Wappen dieser Stadt, nur konnte er es nicht richtig erkennen. Meiyo hatte nicht bemerkt dass er eingeschlafen war und dass er diese Dinge träumte.
 

Der junge Todesritter setzte seinen Weg im Traum fort und schritt durch die Tore der Stadt. Was ihn drin erwartete, konnte er nicht fassen. Eine Stadt mit sehr großen Gebäuden, die Farben Rot, Gelbgold und Beige spielten eine wichtige Rolle, denn überall konnte man sie sehen. Meiyo staunte nicht schlecht und drehte sich auf dem Fleck einmal im Kreis. Überall standen Wachen, blonde Blutelfenwachen größtenteils. Auch einige Marktschreier konnte man vernehmen. Aber keiner der Leute beachtete ihn, was er selbst aber nicht bemerkte. Er ging weiter durch die Straßen in Richtung eines großen Turms. Dabei blickte er sich immer um und konnte allerlei Dinge sehen die er noch nie gesehen hatte, oder besser gesagt an die er sich, falls er sie gesehen hatte, nicht mehr erinnern konnte. Überall waren Blumenvasen die schwebten, oder kleine Bänke, sowie Laternen die ebenfalls schwebten. Auch das Wappen das überall an den Fahnen, die es auch in der Stadt gab, zu finden war, konnte man an den Häusern wiederfinden. Es war eine traumhaftschöne Stadt.
 

Meiyo wollte die Passanten fragen wo er sich hier befand, aber entweder wollten sie ihm nicht antworten und gingen fast schon arrogant an ihm vorüber oder sie er konnte sie nicht verstehen. Was war hier nur los?, dachte er für sich. Er ging weiter, mit dem Gedanken dass er vielleicht doch noch jemanden finden würde, der ihm die Frage beantworten könnte. Bei einer Gasse angekommen, fand er wenigstens ein Straßenschild auf dem „Mördergasse“ stand. Meiyo fand den Straßennamen sehr seltsam, beschloss aber dennoch der Straße zu folgen bis er auf einen großen Platz mit Springbrunnen kam und zwei Treppen. Diese Treppen verliefen um den Springbrunnen herum. Weiter von der Neugier gepackt, ging Meiyo die Stufen hinauf und erblickte viele der Stadtbewohner. Diese sahen zu einer großen Plattform empor, die ebenfalls mit einer Treppe mit dem Platz, auf dem Meiyo und die anderen standen, verbunden war. Er konnte die Blutelfen nicht verstehen, fühlte sich wie in einer anderen Welt, wollte aber dennoch wissen was hier vorging.
 

Scheinbar hatte es was mit dieser Plattform zu tun, oder besser gesagt mit den Blutelfen die dort oben standen. Nur langsam erhob Meiyo den Blick um die Plattform genauer zu betrachten, da er die Blutelfen hier auf dem Platz vorher betrachtet hatte. Er erkannte dort oben eine Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm, möglicherweise ein Junge. Aus dem Gebäude, was Meiyo vorher als irgendeinen Turm identifizieren konnte, kam ein stolzer Mann mit langen silbergrauen Haaren. Dieser trat an die Seite der Frau mit dem Baby im Arm und lächelte beide sanftmütig an. Diese waren wohl so was wie die High Society in dieser Stadt, dachte Meiyo. Nur dieser Mann schien in ihm Dinge zu wecken, weswegen es Meiyo ganz unwohl wurde. Deshalb wollte er die Stadt sehr eilig verlassen, aus ihr flüchten, aber Meiyo kam nicht vom Fleck. „Was…?“, entkam es ihm leise. Schon erschienen hinter ihm zwei der Blutelfwachen und rannten ihm hinterher. Der Fliehende wusste dass es sinnlos war die Verfolger zu fragen warum sie dies taten, denn diese würden ihn entweder nicht verstehen oder überhaupt nicht antworten, wie die anderen in dieser Stadt.
 

Es kam wie es kommen musste. Meiyo übersah einen etwas größeren und schwereren Stein auf dem Weg und stolperte darüber. Das nutzten seine Verfolger natürlich schamlos aus und hinderten Meiyo somit mit ihren Schwertern am Entkommen. Scheiße…hämmerte es nur in des Todesritters Gedanken. Verzweiflung machte sich in ihm breit, denn erst jetzt hatte er bemerkt dass er schon wieder kein Schwert bei sich trug. Meiyo atmete immer schneller. Die zwei Blutelfenwachen hoben ihn langsam hoch und ein dritter kam hinzu. Bei genauerem Hinsehen bemerkte Meiyo, das dies gar kein Blutelf war, sondern ein Mensch. Ein Mensch??? Was hatte ein Mensch hier zu schaffen?, dachte sich Meiyo. Aber lange hatte er nicht die Zeit dazu diese Gedanken weiter auszubauen. Der Mensch zog ein schwarzes Schwert mit blauen Runen, ähnlich dem des Lichkönigs und nahm dessen Schaft in beide Hände. Diese Position kannte Meiyo nur zu gut, eine Kampfposition mit der man einen kräftigeren Angriff gegen seinen Feind starten kann. Und da schlug der Mensch ihm gegenüber schon zu…
 

…schweißgebadet wachte Meiyo in diesem Moment auf. Natürlich merkte er erst jetzt dass er geschlafen hatte und alles nur ein Traum war. Aber dennoch empfand er es als sehr real. Vor allem die Figur dieses Menschen, am Ende des Traums, lies ihm keine Ruhe. Sie erinnerte ihn immer stärker an den Lichkönig. Mit diesen Gedanken beschäftigt setzte er sich auf und ging zu dem einzigen Fenster im Raum. Von dort aus sah er gerade aus und betrachtete den Vollmond, der heute so wunderschön war. Während dessen fiel ihm auf dass er eigentlich überhaupt nichts wusste und wohl nur als Werkzeug erweckt wurde. Diese Tatsache machte Meiyo doch wütend, denn irgendetwas in ihm schien es zu hassen unterdrückt und benutzt zu werden. Dies hing wohl mit dem Traum zusammen und mit seinen Erinnerungen, die einfach nicht richtig zusammenpassen wollten.
 

Langsam kehrte er zu seinem Bett zurück und beschloss noch etwas Schlaf zu finden, denn er wusste nicht was ihm der nächste Tag bringen würde. Außerdem wollte er wachsam sein und weiter versuchen herauszufinden warum er Todesritter wurde und unter welchen Umständen er vorher gelebt hatte. Meiyo zog sich die Decke bis unters Kinn und schloss die Augen, aber er konnte nicht sofort einschlafen. Alles Vorherige hatte ihn doch zu sehr aufgewühlt, und er wollte einige Sekunden einfach an nichts denken, was gar nicht so einfach war. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Langsam begann er bei allem ein sehr mulmiges Gefühl zu bekommen. Vor allem die Frau, das Baby und der Mann gingen ihm nicht aus dem Kopf. Langsam aber sicher obsiegte die Müdigkeit doch und Meiyo schlief bis zum nächsten Morgen.

Rabenfedern und die fremde Schönheit

Der Morgen war gekommen und Meiyo wachte komischerweise wie gewohnt auf. Nach einem nahrhaften Frühstück, was aus Tee, Obst und Brot bestand, führte ihn sein Weg zum Lichkönig, der ihm weitere Aufgaben erteilen würde. Von Kei war momentan keine Spur, was Meiyo doch etwas beunruhigte, denn er hatte sich an den quirligen und scheinbar immer gut gelaunten jungen Todesritter gewöhnt. Dieser war wie eine Art großer Bruder für Meiyo geworden. Leise seufzend ging Meiyo also den langen Gang in Richtung der Räumlichkeiten des Lichkönigs entlang. An den Wänden dieses Ganges waren kleinere Fenster, durch die auch schwache Lichtstrahlen auf den Gang fielen. Meiyo blickte etwas verträumt aus einem der Fenster und blieb stehen. Er trat näher an das Fenster und sah auf den Platz vor der Schwarzen Festung in der er sich im Moment noch befand. Dort unten erkannte er viele andere Todesritter, aber diese waren so klein wie Zinnsoldaten.
 

Eigentlich hätte Meiyo längere Zeit so stehen bleiben können, aber er wusste dass man den Lichkönig nicht lange warten lassen sollte. Also beeilte er sich um zu diesem zu kommen, es waren ja nur noch grobe 10 Meter bis zum Thronsaal.

Dort angekommen, trat Meiyo gleich an die Seite des Lichkönigs, der aus einem Fenster das Geschehen auf dem Platz vor der Fliegenden Festung beäugte. „Ihr habt nach mir verlangt, Majestät?“, erklang Meiyos Stimme sehr ruhig, während er sich vor dem König verbeugte. Dieser hob den Kopf leicht und blickte Meiyo direkt ins Gesicht, beziehungsweise meinte Meiyo das sein Gegenüber das tat, schließlich konnte man das Gesicht des Lichkönigs nicht direkt erkennen. „Lord Meiyo…ein traditioneller Todesritter…besitzt auch ein traditionelles Ross, ein sogenanntes Todesreiterstreitross von Acherus. Dies wird eure nächste Aufgabe sein, Lord Meiyo! Macht euch daran zu Lord Mograine unten auf dem Platz zu reisen, dieser wird euch weitere Anweisungen geben.“ Mit diesen Worten deutete der Lichkönig auf den Balkon seines Thronsaals. „Mit einem der Skelettgreifen dort draußen könnt ihr nach unten fliegen. Nun Geht…Geleidet euch wohl Todesritter!“, wieder ertönte die Stimme des Lichkönigs mit diesem eisigen Hauch und er wandte sich ab.
 

Nachdem sich Meiyo verneigt hatte, machte er sich auf den Weg nach unten mit einem der Skelettgreifen. Unten angekommen sah er sich erst einmal um. Der junge Todesritter war noch nie hier gewesen, deshalb fühlte er sich doch etwas verloren auf so einem großen Feld. Überall ritten Todesritter auf ihren Streitrössern herum, überall waren Ghule und überall fand man laufende Skelette die mit Bögen bewaffnet waren. Meiyo wanderte mit seinen Augen über sein Umfeld um Lord Mograine zu erblicken, was ihm nicht gleich gelang. Als er ihn aber nach einigen Minuten des Suchens erblickte, eilte er sofort zu diesem.
 

Urplötzlich galoppierte ein schwarzer Hengst wiehernd auf Meiyo und Lord Mograine zu. Es schien wie wenn dieser Hengst außer Kontrolle geraten wäre. Aber dem war nicht so. Kurz vor Lord Mograine und Meiyo bäumte sich der Gaul auf um dann mit einem gewaltigen Wiehern ruhig stehen zu bleiben. Dabei wurde auch der Reiter des Rosses sichtbar. Eine junge Blutelfen Todesritterin saß auf dem schwarzen Hengst. Trotz der Kapuze konnte Meiyo erkennen dass diese Blutelfe anscheinend rötliche Haare haben musste, denn ihre Augenbrauen, wie es beim stolzen Volk der Blutelfen so üblich war, ragten aus besagter Kapuze heraus. Sie sprach nicht, musste sie auch nicht, denn sie war auch sogleich wieder verschwunden wie sie aufgekreuzt war, mit samt dem Gaul. Meiyo schaute recht verdutzt und glubschte Lord Mograine verwirrt an. Dieser konnte sich nicht halten und fing wegen Meiyos Gesichtsausdruck glatt an zu lachen. „Meiyo, Meiyo…ihr seid zum schießen, wisst ihr das?“, gluckste der Lord vor ihm herum und musste sich erstmal für weitere Befehle fassen.
 

Doch nach einer Weile hatte Mograine wieder seine Fassung gewonnen und beäugte Meiyo prüfend. „Nun denn, der Lichkönig hat euch also von den Todesstreitrössern von Acherus erzählt, wie? Jeder Todesritter besitzt eines und wie ihr eben sehen konntet, wird sich diese junge Lady ihr Ross gerade erkämpfen. Ihr sollt dies auch tun, aber zunächst müsst ihr erstmal ein Pferd stehlen. Folgt dem Pfad dort und ihr werdet auf die Pferdekoppel der Menschen gelangen. Natürlich werdet ihr dort einige Pferde vorfinden. Ihr wisst was zu tun ist, Lord Meiyo! Also macht eurem Namen alle Ehre!“, mit diesem Worten grinste Mograine aber doch etwas schelmisch. Gesagt getan, Meiyo blickte zum vorher genannten Pfad und lief los, Mograine’s Grinsen total ignorierend. Er brauchte nicht lange um auf die Pferdekoppel zu gelangen und hörte schon das Wiehern der dortigen Pferde.
 

Natürlich wollte der Blutelf nicht blindlings auf die Koppel rennen also überlegte er erstmal wie er es am besten anstellen mag, eines dieser Pferde zu stehlen. Auch nicht zu vergessen war, dass sich dort anscheinend ein Aufpasser befand, der wohl ziemlich nervig werden könnte. Meiyo knackste mit den Fingern und schlich sich hinter einem Stohhaufen näher an eine dunkelbraune Stute heran. Diese schüttelte den Kopf und damit auch ihre prachtvolle Mähne, als wolle sie sagen, komm näher Meiyo, ich warte nur auf dich. Dieser wollte sich diese förmliche Einladung erst gar nicht entgehen lassen und blickte sich noch einmal um, um mit drei Schritten neben dem Pferd zu stehen. Die Stute erschrak nur leicht und ließ den jungen Todesritter aber dennoch sofort auf. Ja das Pferd schien Meiyo wohl jetzt schon als seinen Herren anzusehen, was eindeutig äußerst merkwürdig war. Meiyo grübelte nicht lange darüber nach, denn er hakte diesen Gedanken mit der Begründung ab, dass die Stute wohl merken musste was für ein ‚übler Bursche’ Meiyo eigentlich war. Mit einer Windeseile galoppierte der Blaugrauhaarige Blutelf zurück zum Platz und blieb dann kurz vor Mograine stehen. Der Lord nickte dem anderen Lord zu, die Stute verschwand urplötzlich und Meiyo befand sich in einer anderen Welt wieder...
 

…der Welt der Schatten, wie Mograine sie so schön nannte, als er hinter dem Erschrockenen Meiyo stand. „Hier müsst ihr einen der Acherusritter herausfordern, ihn töten und dessen Pferd einnehmen, somit bekommt ihr eures. Leider mussten wir eure Stute als Pfand für diese Angelegenheit hier nehmen. Kommt wieder hierher, wenn ihr das Acherusross besitzt und ich werde euch zurück bringen!“, genauso geheimnisvoll wie Mograine klang, verschwand er auch schon wieder zurück.
 

Na klasse das musste also der Ort sein an dem die Blutelfendame vorher verschwunden war, dachte sich Meiyo, aber davon wollte er sich nicht abhalten lassen. Somit ging er ein Stückchen und sah schon einen der Acherusritter auf einem Ross sitzen. Sofort packte Meiyo sein Schwert und blieb kurz vor dem Ritter stehen um mit seinem Schwert auf diesen zu deuten. Mit einem vielsagenden Blick deutete der junge Blutelf auf das Schlachtross und sein Gegenüber nickte, machte sich dabei bereit zum Kampf, stieg aber nicht von seinem Ross herab. Der Kampf begann! Sein Gegenüber war geübt mit dem Schwert, doch irgendetwas war seltsam. Der Acherusritter hatte rote Haare, genauso wie Kei sie hatte. Aber er hatte einen Helm auf, weshalb Meiyo nicht erkennen konnte wie der andere aussah. Meiyo schenkte dem Ritter nichts und andersrum war es genauso. Jeder Schwerthieb wurde von Meiyo pariert, aber der andere konterte genauso geschickt. Es war wie verhext, wie sollte Meiyo diesen besiegen??? Es fühlte sich an wie wenn er gegen sich selber kämpfen würde. Der Ritter stach etwas auf Meiyos Kopfhöhe zu und plötzlich fiel die Kapuze nach hinten. Blut floss und der Todesritter spürte einen stechenden Schmerz an seiner Wange. In Gedanken fluchend, stach er aber mit seinem Schwert zurück und traf den Ritter in einem Schockmoment direkt ins Herz. Einen leisen Schrei des Schmerzens hervorbringend, welcher eher wie ein Keuchen zu vernehmen war, flog dieser vom Pferd. Stille kehrte ein, welche aber durch das Wiehern des Rosses auch schon wieder passé war.
 

Das Ross deutete dem Sieger aufzusetzen, was dieser sofort tat. Auf einmal verpuffte der Körper des Besiegten und Tausend Rabenfedern flogen durch die Luft. Meiyo fing eine auf und studierte diese etwas traurig. Irgendwie hatte er eine Art Verbundenheit mit dem Gefallenen gespürt. Die Feder leicht in der Hand wendend, überlegte er einen Moment, dann steckte er die Feder in eine Seitentasche und ritt auf den Platz.
 

Angekommen, erschien sofort Mograine um ihn wieder in die normale Sphäre zurück zu bringen. Das Pferd war jetzt sein, und die Feder sollte ein Erinnerungsstück an diesen Kampf werden. Etwas weiter weg stand die Blutelfe von vorher da und brachte gerade einen Auftrag zu Ende. Sie beobachtete Meiyo eine Weile, was dieser nicht bemerkte, da er gerade stolz sein Ross beäugte. Diese Aufgabe war irgendwie etwas Besonderes gewesen, denn sie hatte ihm gezeigt wie sehr er noch an sich arbeiten musste, was er definitiv tun würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Rekhyt_Moonfang
2009-03-23T20:02:59+00:00 23.03.2009 21:02
Schön das auch Todesritter so etwas wie Zurückhaltung kennen^^
Vor allem fasziniert mich, dass es unter den Todesrittern, speziell einen Blutelfen, geben soll der so ein naturell wie Kei hat.
Allerdings alles andere als unpassend.
Ich bin mal gespannt wie das erste Aufeinandertreffen von Meiyo und Kadjyla aussehen wird(komplizierte namen übrigens^^).
glg, Drogar

Von:  Rekhyt_Moonfang
2009-02-28T19:08:23+00:00 28.02.2009 20:08
schon mal ein guter einstieg
Wäre aber eventuell besser, wenn die Kapitel ein wenig länger wären;)
würde mich über weitere freuen
lg, Drogar


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