Was Er Will von -Broeckchen- (Gilderoy Lockhart x Severus Snape) ================================================================================ Kapitel 2: "Fass mich nicht an." -------------------------------- Am Abend des ersten Unterrichtstages entschied Lockhart, sich selbst mit einem kleinen Gläschen von Odgens Altem Feuerwhiskey zu belohnen. Nach dem dritten davon entschied er, sich selbst mit einem kleinen Besuch in Snape’s Räumlichkeiten zu belohnen – begleitet von einer großen Flasche von Odgens Altem Feuerwhiskey. Er perfektionierte noch eben sorgfältig die Position seines goldgetrimmten, türkisen Hutes bevor er an die Tür klopfte. Snape öffnete die Tür und blinzelte ihn an. "Hallo!", sagte Lockhart glatt und schritt hinter Snape in den Raum. Er stellte den Feuerwhiskey auf einem kleinen Tisch ab und sah sich um. "Netter Ort.", sagte er mit einem Wink zur Sitzecke. "Aber hast du etwas dagegen, wenn wir das Feuer anzünden? Diese Kälte tendiert dazu, meinen Teint zu verwüsten." Snape stand immer noch in der Tür und hielt diese offen, Lockhart anstarrend. "Lockhart", brachte er schließlich hervor, "Ver-" "Nun, Sevvie, ich wollte dich nur für ein Weilchen besuchen, du weißt schon, den ersten Tag noch mal gemeinsam durchgehen." Er ging zurück zur Tür und löste Snapes Finger sanft von der Klinke um die Tür zu schließen. "Fass mich nicht an.", sagte Snape, aber aus seiner Stimme klang nicht viel Bosheit. Er wandte sich der Flasche zu, die Lockhart mitgebracht hatte, und betrachtete sie. Lockhart setzte sich auf das kleine Sofa und nahm den Hut ab. Er wartete bis Snape in seine Richtung blickte bevor er sein goldenes Haar ausschüttelte und lächelte. "Das ist besser, nicht wahr?", sagte er. "Nun, hast du ein paar Gläser oder nicht?" Snape antwortete mit einem finsteren Blick. Er nahm zwei kleine Porzellanmuffen vom Kaminsims und winkte mit seinem Zauberstab zu ihnen. Ein weiterer Wink öffnete die Flasche Feuerwhiskey und er goss jedem von ihnen ein bevor er steif in den Sessel sank. "Ah, das ist besser.", sagte Lockhart mit einem leisen Schmatzen. "Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich finde dieses Lehrerdasein schrecklich erschöpfend!" "Oh?", antwortete Snape trocken. "Du solltest versuchen ein Fach zu unterrichten, in dem die Schüler leicht etwas in die Luft jagen können. Das neigt dazu, deutlich an den Nerven zu zerren." "Und gut für die Haare ist es auch nicht.", stimmte Lockhart zu, sein Glas in Richtung von Snapes Kopf bewegend. Einen Moment herrschte Stille. Lockhart sah zu Snape auf, der ihn anstarrte. "Mein lieber Gefährte!", rief Lockhart aus. "Mir ist gerade klar geworden dass du wahrscheinlich möchtest, dass ich dein Exemplar meines neusten Buches signiere!" Er sprang vom Sofa auf und spähte im Raum herum. "Ich würde mich natürlich glücklich schätzen, für einen alten Freund wie dich." Snape trank sein Glas auf Ex. "Eigentlich, Lockhart", sagte er etwas knapp, "besitze ich keine von deinen... Büchern." Er füllte sein Glas wieder auf. "Oh, ich hatte ja keine Vorstellung", antwortete Lockhart und ließ sich wieder auf das Sofa fallen. "Ich wusste ja, das Gehalt, dass sie mir geboten haben war niedrig – natürlich mache ich diesen Beruf aus Pflichtbewusstsein, nicht des Geldes wegen – aber ich dachte du hättest inzwischen wenigstens genug für ein paar Bücher verdient!" Er schüttelte den Kopf. "Sorg dich nicht, Sevvie, ich werde dir eines signieren und es irgendwann diese Woche rüberbringen. Keine Ursache!" er zwinkerte seinem Gegenüber zu. "Ich hab dich gebeten mich nicht so zu nennen." Snapes leise Stimme war fast ein Knurren. "Natürlich, natürlich.", strahlte Lockhart herzlich. "Hab ich dir je davon erzählt wie ich einhändig eine Gruppe forschender Zauberer vor einem Stamm fleischfressender Yetis in den Alpen gerettet habe? Es war ein Herbsttag ziemlich ähnlich dem heutigen..." Snape, zu seiner eigenen Überraschung, beförderte Lockhart für fast eine Stunde nicht unsanft aus seinen Räumlichkeiten. In der nächsten Woche waren es zwei Stunden. In der dritten Woche brachte Lockhart zwei Flaschen Feuerwhiskey mit. Er verstand nicht wirklich warum Gilderoy Lockhart in seine Räume kam, wo dieser doch vermutlich die Gesellschaft jeder Lehrerin an der Schule haben konnte. Aber er kam weiterhin zurück und Snape öffnete weiterhin die Tür, verwandelte weiterhin Gläser herbei und hörte weiterhin den lächerlichen und offensichtlich erlogenen Geschichten zu, die aus diesem Mann heraussprudelten. Lockhart war kein Held, dessen konnte sich Snape sicher sein, aber ein unschöner Anblick war er auch nicht. Von Snape schien er nicht viel zu benötigen, was dieser erholsam fand. Auch schien er die verbalen Seitenhiebe, die Snape wiederholt äußerte, nicht im geringsten übel zu nehmen (oder auch nur zu bemerken). Er schwirrte weiterhin in den abendlichen Gedanken des Zaubertränkelehrers herum, und die gingen immer sehr unangenehm für den weltvergessenen Lockhart aus. Trotzdem fühlte sich die Abwechslung davon gut an, dass Snape allabendlich allein in seinen Räumlichkeiten saß – so lange wie Lockhart rechtzeitig wieder ging und nicht versuchte, mehr als einmal die Woche vorbei zu kommen. Die Wochen zogen recht ruhig vorüber, bis die Katastrophe an Halloween geschah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)