Miseinen: Only Yesterday von the-suicide-circus (Eine Geschichte über Rukis Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 9: Destructive Music ---------------------------- anti pop- teil 2... oh mann, den anfang dieses kapitels hat mich echt gequält =____= und zufrieden bin ich immernoch nicht ganz damit, aber was solls. aber auf die szene im mittelteil bin ich stolz, hab so lange darauf hingefiebert *_* ach ja und keine sorge, ruha bekommt später auch noch seine schwarze gitarre ^.^ so, viel spaß :] (ps.: ich will kleintaka knuddeln ;__;) ___________________________________________________________________________________ Kapitel 9: DESTRUCTIVE MUSIC „Hast du keinen Hunger?“, fragte Kouyou und sah mich besorgt an, ich schüttelte den Kopf und stichelte mit der Gabel weiter in meinem Essen rum. „Alles okay mit dir? Du warst schon den ganzen Tag so still...“, meinte der Blonde neben mir kauend ohne von seinem Mittagessen aufzusehen. „Mir ist nur nicht gut“, ich stand auf und verabschiedete mich vorzeitig von den beiden mit der Begründung, ich müsste mich noch für Sport umziehen. Sport. Ich hasste Sport. Ich mochte Fußball aber Sportunterricht war einfach nur der Horror. Wozu brauchte man den eigentlich? Nur weil erwachsene sich einbildeten, ihre Kinder würden nicht genug Sport machen.... „Willst du dich nicht umziehen?“, fragte mich Yune während er schon längst fertig war, ich seufzte, stand auf und begann mein Hemd aufzuknöpfen. Umziehen bedeutete nichts gutes, denn kaum hatte ich mich ausgezogen fragte mich Yune wo ich den riesigen Bluterguss herhatte, der immer noch meinen Rücken zierte. „Bin gestürzt“, meinte ich knapp und zog mir schnell mein T-Shirt über. „Und was ist mit dem?“, fragte er und deutete auf das weiße Tuch um meinen Arm. „Das bleibt oben“, reichte ihm anscheinend als Antwort und kurz darauf betrat auch schon der Sportlehrer die Umkleide. „Wir machen heute zum Einstieg eine Art Staffellauf“, erklärte er als wir im Turnsaal ankamen, in dem bereits einige Geräte aufgebaut waren, „Ihr werdet in Gruppen eingeteilt und müsst versuchen so schnell wie möglich durch den Parkour zu kommen.“ Was auch eigentlich gar nicht so schwer war, man musste nur schnell genug sein. Dachte ich zumindest. „Hey, alles okay? Du bist plötzlich kreidebleich“, fragte mich einer der Jungs aus meiner Gruppe, nachdem ich schon längst im Ziel war. „Ja, ich glaube ich hab mir nur einen Nerv oder so etwas eingezwickt als ich mich die Eisenstange hochgezogen habe“, keuchte ich und versuchte den Schmerz in meinem Arm zu unterdrücken. Doch als ich hinsah erkannte ich dass sich der weiße Stoff, der darum gebunden war, bereits rot färbte. Ich stöhnte auf als das kalte Wasser über die blutverschmierten Wunden rann, ich war froh dass mir der Lehrer erlaubt hatte, auf die Toilette zu gehen. Regungslos verharrte ich mit dem Kopf gesenkt vor dem Waschbecken, bis das Brennen aufhörte und mein Arm nur noch ein wenig pochte, was aber auch an dem eiskalten Wasser liegen konnte. Ich band mir das Tuch wieder so um, dass man kaum die Blutflecken darauf erkennen konnte, doch da wir nur mehr 10 Minuten Unterricht hatten bemerkte es sowieso keiner. Beim Umziehen ließ ich mir extra Zeit, ich wollte sowieso nicht nach Hause, allerdings staunte ich als ich Kouyou und Akira vor der Tür warten sah. „Wo warst du? Wir haben Ewigkeiten auf dich gewartet!“, beschwerte sich der Blonde gleich als er mich sah. „Dachten schon, du bist ohne uns gegangen“, meinte sein bester Freund, wie immer etwas freundlicher. Erst nachdem ich mich entschuldigt hatte, fiel mir wieder ein dass sie beim Mittagessen erwähnt hatten, auf mich zu warten um mit mir Heim zu gehen. „Irgendwie stehst du heute ganz schön neben der Spur“, meinte Aki als wir schon das Schulgelände verlassen hatten, ich zuckte nur mit den Schultern und ging weiter. „Du musst aber noch unbedingt mit zu mir, wir haben nämlich eine Überraschung für dich“, grinste Kouyou und piekste mich in die Seite, „Das wird dich aufmuntern.“ Eine Überraschung? „Eigentlich wollte ich nach Hause, meine Eltern-“ „Du kommst mit“, bestimmte Akira scharf, was mir keine andere Wahl ließ als zu zustimmen. Kouyous Zimmer war das komplette Gegenteil von Akiras, alles war sauber und ordentlich und nirgends hängte ein Poster, allerdings hatte auch er eine große Auswahl an CDs. „Mein Zimmer ist nicht so spannend, ich weiß“, meinte der Große und sah sich um, „Aber dafür habe ich etwas im Keller, dass dich interessieren könnte.“ Also gingen wir die Treppen hinunter und ich folgte den beiden durch eine schwere Stahltür in einen dunklen, aber durchaus gemütlichen Raum. Überall waren Tücher aufgehängt, es gab ein Sofa und auf dem Teppich lagen Sitzkissen verstreut, in einer Ecke standen sogar ein Kühlschrank und ein kleiner Tisch mit Sesseln. „Wir haben den Raum hier ein wenig her gerichtet, na ja, ich und meine Schwester hauptsächlich. Aki hatte nicht wirklich Lust darauf, stimmt’s?“ Angesprochener rollte nur mit den Augen und murmelte irgendetwas von wegen es hätte ihm vorher auch gereicht. Dann ging Kouyou zu einem Schrank und holte eine blau glänzende E-Gitarre raus, zog eine Decke von etwas das ich zuerst für einen Kasten hielt und schloss sie an den Verstärker an. Akira hatte es sich inzwischen auf dem Sofa gemütlich gemacht und ich setzte mich auf eines der Sitzkissen. Kouyous Talent war einfach unglaublich, kaum hatte er angefangen zu spielen, bekam ich eine Gänsehaut und es war toll, nur dazusitzen und ihm zuzuhören. „Gefällt’s dir?“, fragte er und stellte die Gitarre wieder zur Seite, „Hab ich selbst geschrieben.“ Ich nickte begeistert und wollte mich schon verabschieden, als mein Freund wieder zu dem Schrank ging und eine weitere Gitarre rausholte. „Ich weiß, deine Eltern erlauben dir keine, aber ich dachte mir, da ich ja nun eine neue habe, könnte ich dir doch einfach diese hier geben“, meinte er und drückte mir strahlend das Instrument in die Hände, „Sie ist nicht besonders toll und auch schon älter, aber funktionieren tut sie noch gut. Und wenn du willst, kann ich dir Unterricht geben.“ Ich starrte zuerst ihn, dann die Gitarre in meinem Schoß an; sie war rot und eigentlich viel zu groß für mich. Langsam strich ich mit meinen Fingern über das lackierte Holz, sie hatte schon ein paar Kratzer. „Aber wenn du sie nicht haben willst...“, meinte der Große etwas enttäuscht und kniete sich vor mir hin, doch ich schüttelte nur hastig den Kopf. „Danke...“, sagte ich mit zittriger Stimme, doch kaum kam das Wort über meine Lippen, war auch schon eine Träne auf das massive Holz getropft. „Taka, alles okay...?“, fragte Kouyou und wandte sich Hilfe suchend an seinen Freund. Ich versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch es war schwer. Warum weinte ich überhaupt? War es aus Freude? Noch nie war jemand so nett zu mir gewesen wie die beiden, und jetzt schenkte mir Kouyou auch noch seine Gitarre. Doch wenn ich vor Glück weinte, warum fühlte ich dann diesen Schmerz immer noch? Den Schmerz, den ich für ein paar Wochen unterdrücken konnte, der jedoch gestern wieder ein Stück größer geworden ist. Und warum dann vor den beiden? „Hey, Kleiner...“, meinte Akira und hockte sich ebenfalls vor mich hin. „Komm, das wird schon wieder“, lächelte Kouyou aufzumunternd und legte einen Arm um mich. Ich versuchte nicht mehr, meine Tränen aufzuhalten und sie tropften auf seine weiße Schuluniform, als ich meinen Kopf an seine Schulter legte. Er überraschte mich jedoch, als er plötzlich ohne ein Wort die E-Gitarre aus meinen Händen nahm, mich aufhob und auf seinen Schoß setzte, dann beide Arme um mich legte und fest an sich drückte. Es störte mich nicht, es war nur... ungewohnt. Und trotzdem erwiderte ich seine Umarmung, bis ich irgendwann aufhörte zu weinen, einfach so. „Mann, Kou, das kommt schön langsam ganz schön schwul.“ „Halt die Klappe“, fauchte Angesprochener und drückte mich ein wenig von sich weg, „Geht’s dir wieder besser?“ Ich nickte und musste plötzlich lächeln, während ich mir die Augen rieb. Die beiden waren einfach unglaublich. „Siehst du, ich hab ihn wieder zum Lachen gebracht“, grinste der Blonde, doch Kouyou regte sich nicht, sondern starrte nur auf meinen Unterarm, den ich gerade noch vor meinem Gesicht hatte. Schnell versuchte ich ihn hinter meinem Rücken zu verstecken, doch er hatte bereits seine Hand ausgestreckt und hielt mich fest, allerdings wesentlich sanfter als mein Bruder damals. „Daher weht also der Wind...“, meinte er und begann ohne Widerstand meinerseits das Tuch aufzuknöpfen, ich wandte nur meinen Kopf ab und spürte, wie er mit seinem Daumen leicht über die Schnitte fuhr. „Du musst einen Verband darüber tun“, sagte er nach ein paar Sekunden Stille, machte er mir denn keine Vorwürfe? „Sonst heilt es nie richtig“, er schob mich von sich, stand auf und kramte etwas aus einer Schublade, dann bat er Akira einen Verband aus dem Badezimmer zu holen, der sofort aufsprang. „Das brennt vielleicht ein wenig, aber die Salbe ist gut. Ich hab sie von meiner Schwester, sie studiert Medizin“, meinte er und begann meinen Unterarm einzuschmieren, inzwischen war auch Aki mit den Bandagen schon wieder zurück. „Die Gitarre und den Verstärker kannst du hier lassen wenn du willst, deine Eltern würden es sicher merken, wenn wir jetzt damit bei dir daheim auftauchen“, meinte der Große scherzhaft und stand auf. „Danke“, sagte ich noch einmal und richtete mich ebenfalls auf. Kouyou seufzte, „Schon gut. Aber... pass einfach ein bisschen mehr auf dich auf, versprochen?“ Ich nickte verlegen, wann er mir wohl die erste Gitarrestunde geben würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)