Flitterwochen von risuma-night-blue (Bonusgeschichte zu 'Die Macht der Himmelskinder') ================================================================================ Kapitel 8: Eine Hochzeit auf der Caribean Dreams ------------------------------------------------ Ich habe Augen, um Dich zu entdecken, Ohren, um Dich zu hören, Füße, um zu Dir zu gehen, Hände, um sie Dir entgegen zu strecken, und ein Herz, um Dich zu lieben. ~~~ Die Vorbereitungen für dieses außergewöhnliche Fest liefen auf Hochtouren – in der Nacht, von den Passagieren unbemerkt, lief die Caribean Dreams noch eine Insel an. Dort besorgte sich der Küchenchef etliche Zutaten für das Hochzeitsessen und andere Dinge die sie unbedingt noch brauchten. Nach dem Mittagessen wurde das Sonnendeck für die Zeremonie vorbereitet und selbst die Passagiere waren begeistert dabei. Norrington bat das Paar in ihrer Suite zu bleiben bis er sie zur rechten Zeit abholen kommen würde. Das wiederum behagte dem Brünetten überhaupt nicht – je näher der Termin rückte, desto nervöser wurde er. Seto starrte auf seine Hand, es wäre schön gewesen, wenn sie ihre Ringe noch hätten. Seinen hatte er dummerweise ja verloren und was Joey mit seinem gemacht hatte, wusste er nicht. Über diese Sache hatten sie nicht geredet, vielleicht war das auch gut so. Eine Stunde vor dem Termin erreichte der Großsegler die Bucht, die dem ersten Offizier als Kulisse vorschwebte. In Windeseile wurden die Segel gerafft und der Anker geworfen. Ein atemberaubender Anblick bot sich Menschen an Bord. Die Insel vor der sie ankerten war bergig und mit dichtem Urwald bewachsen, in dem Licht, der sich dem Horizont nähernden Sonne, leuchtete dieser Wald in den unterschiedlichsten Grüntönen. Unterbrochen wurden jene nur durch die vielen kleinen Wasserfällen, die schneeweiß hervor strahlten. Zusätzliche Farbpunkte setzten die exotischen Blüten, die ihren Raum zwischen und auf den Bäumen gefunden hatten. Ein traumhafter von Palmen gesäumter Sandstrand trennte den Urwald vom Meer. Selbst das Wasser in dieser Bucht war besonders, es war so klar, das man ungehindert auf den Meeresboden schauen konnte. Jetzt, nach dem der Wind nachgelassen hatte, bekam man den Eindruck als würde das Schiff schweben. Silbern blitzten die kleinen Fische in der untergehenden Sonne. Kurzzeitig wurde es sehr ruhig auf dem Schiff, jeder der an der Hochzeit teilnehmen wollte, verschwand in seiner Kabine um sich fein zu machen. Ein paar Minuten vor dem festgesetzten Termin füllte sich das Sonnendeck wieder. Inzwischen hatte es sich auch herumgesprochen, wer hier Heiraten würde, Kapitän Sparrow fand sich ebenfalls auf Deck ein. Zufrieden ließ er seinen Blick über sein Schiff gleiten. Der Pool war abgedeckt worden um mehr Platz für die Tische zu haben, seine Crew hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Überall an Deck waren Blumenbouquets zur Dekoration befestigt, alles zusammen genommen ergab ein sehr romantisches Bild. Neugierig warteten die Passagiere auf das Paar. ~~~ Jack Sparrow war den ganzen Nachmittag ziemlich aufgekratzt – seit er von der Hochzeit wusste, verfolgte er seine ganz eigenen Pläne. So zum Beispiel bat er die Stewardess, die für die Suite zuständig war, ihm die genaue Kleidergröße der beiden Herren mitzuteilen, und wie es der Zufall so wollte, fanden sich genau die passenden Objekte dafür an Bord und auch mit den Einstecktüchern hatte er Glück... Vom bordeigenen Juwelier ließ er sich eine Schmuckschachtel und ein samtbezogenes Schmucktablett für die Ringe geben. Auf den fragenden Blick, bekam der Juwelier jedoch keine Antwort, nur ein geheimnisvolles „Wer weiß?“ von seinem Kapitän zu hören und so musste auch er sich mit Vermutungen zufrieden geben. Zufrieden rieb sich der Schwarzhaarige die Hände, und freute sich jetzt schon auf die Gesichter der Beiden... ~~~ Eine halbe Stunde vor der mit dem ersten Offizier vereinbarten Zeit, brachte ein Bote zwei Anzüge in die Suite der Beiden – einen Weißen und einen Schwarzen... Überrascht griff Joey sofort nach dem weißen Anzug und Seto nach dem Schwarzen, doch schon schnell merkten sie, dass ihnen die Anzüge nicht wirklich passten. Zögernd tauschten sie die Anzüge, und siehe da – sie passten wie angegossen. Seto runzelte die Stirn – das behagte ihm so ganz und gar nicht. Er – und weiß? In der Jackeninnentasche fanden sie die Einstecktücher – Seto in seinem ein blaues und Joey ein rotes... „Cool.“, freute sich der Blonde, doch der Blauäugige runzelte die Stirn. „Das sind ja genau unsere Farben.“, freute sich der Kleinere. „Eben – und genau das wird mir gerade ziemlich unheimlich.“, entgegnete der Brünette nervös. ~~~ James Norrington machte sich auf den Weg das Brautpaar abzuholen. Er war gespannt auf die Reaktionen der Beiden, vor allen auf die Seto Kaibas. Immerhin wollte dieser nur eine kleine Zeremonie, bekam jetzt aber eine Große. Alle auf dem Schiff hatten sich dafür ins Zeug gelegt, selbst Jack war wie ausgewechselt. Nicht einmal ihm hatte der Kapitän etwas verraten, der Blonde wusste nur, dass dieser noch eine besondere Überraschung parat hatte. Inzwischen erreichte der Erste Offizier die Suite des Paares und klopfte an – kurz darauf wurde ihm geöffnet. Der Brünette öffnete ihm die Tür. „Mr. Kaiba... Mr. Wheeler... es ist alles vorbereitet... wenn sie mir nun bitte folgen wollen.“, forderte Norrington die Beiden auf mit ihm mitzukommen. Das Brautpaar verließ ihre Suite und schloss die Tür. „Sie sind ein sehr schönes Paar.“, kam der Erste Offizier nicht umhin Seto und Joey zu bewundern. „Alle sind schon ganz aufgeregt, immerhin ist es die erste Hochzeit, die auf der 'Caribean Dreams' stattfindet. Da wir aber tief in ihrer Schuld stehen, Mr. Kaiba, hat Kapitän Sparrow es möglich gemacht. Er meinte, es sei eine Schuld die er sehr gern einlöst.“, plauderte Norrington vergnügt, doch dabei entging ihm nicht, dass sich der Bräutigam nicht sehr wohl in seiner Haut fühlte. Seto fühlte sich sogar sehr unwohl. Nicht, weil er im Begriff war die Liebe seines Lebens zu heiraten – nein, es war mehr der Aufwand, der, wie er erkennen musste, betrieben wurde. Immer noch stand er den Menschen innerlich ablehnend gegenüber und mochte es so gar nicht, im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen. Viel lieber hielt er sich im Hintergrund auf. Als sie endlich das Sonnendeck erreichten, stockte ihm der Atem und er blieb abrupt stehen. Flucht war sein erster Gedanke, als er das festlich hergerichtete Deck und die Erwartungsvoll schauenden Passagiere sah. Norrington lachte unwillkürlich bei Setos Reaktion leise auf und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. „Flucht ist zwecklos. Wir haben dafür gesorgt, dass sich die Verwandtschaft des Haies hier ebenfalls einfindet.“, grinste der Offizier breit. Der leicht unglückliche Blick dieser dunklen blauen Augen, ließ Norrington erneut lachen. Er trat nun beiseite, verbeugte sich ein wenig und wies dem Paar mit einer Handbewegung den Weg. Joey hingegen betrachtete aufgeregt und staunend das festlich geschmückte Oberdeck. Sein Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen, als er realisierte, dass dies eine richtige Hochzeit wurde – SEINE Hochzeit mit dem weißen Drachen... Ergriffen fasste seine linke Hand nach der rechten des Brünetten – der Blonde musste mehrmals schlucken, denn vor lauter Rührung saß ein Kloß in seiner Kehle. Mit klopfendem Herzen schritt er neben seinem Liebsten dem Kapitän entgegen. ~~~ Jack Sparrow erwartete ungeduldig die Ankunft des Brautpaares. Er kontrollierte noch einmal, ob er auch alles so war, wie er es haben wollte. Die Blumen, die Musik – perfekt... und das Allerwichtigste – das rote Samttablett mit einer Blauen Schmuckschachtel darauf, in der sich die Ringe befanden... Ja, das Brautpaar konnte kommen und die Zeremonie beginnen. Endlich erschien sein erster Offizier mit den Beiden – Jack Sparrow grinste und musste ich selben Augenblick schlucken, denn die Beiden sahen einfach umwerfend aus. Hätte er sein Herz nicht schon längst seinem ersten Offizier geschenkt, es würde gerade stark in Versuchung geraten... Der Kapitän holte tief Luft und begann: "Wertes Brautpaar, werte Gäste... wie ihnen nicht entgangen ist, feiern wir heute ein besonderes Fest. Statt des üblichen Abschlussfestes einer Kreuzfahrt auf der Caribean Dreams, gibt es diesmal zum ersten Mal eine Hochzeit auf Deck dieses Schiffes. Da es mir gestattet ist, als Kapitän diese besondere Zeremonie durchzuführen, freue ich mich nun, zwei ganz besondere Menschen vor mir stehen zu haben. Es ist kein typisches Paar, nein, es sind zwei Männer, die schon durch so einige Tiefen des Lebens gegangen sind und doch aneinander festgehalten haben. Ungeachtet des eigenen Lebens, setzten sie sich für das Leben Anderer ein, und waren auch durch eine Intrige nicht voneinander zu trennen, auch wenn diese wie ein Gewittersturm heftig an ihrer Liebe gerüttelt hatte. Seto Kaiba und Joey Wheeler haben nun den Wunsch geäußert, von mir getraut zu werden, und so frage ich, verehrte Anwesende, ob es einen unter ihnen gibt, der Einwände gegen eine Trauung der Beiden hat, so rede er jetzt oder schweige für immer.“ Jack Sparrow blickte auffordernd in die Runde der Passagiere. Bei diesen Worten gingen Seto die letzten Tage durch den Kopf. Ja, der Vergleich eines Gewittersturms war mehr als passend. Viel hätte nicht gefehlt und er hätte alles zerstört. Der Brünette sah zu seinem Liebsten und drückte dessen Hand, glücklich dass sich noch mal alles zum Guten gewendet hatte. Joey erwiderte den Blick der Blauen Augen – ja, beinahe hätte er diese und den Menschen, zu dem sie gehörten, verloren. Grenzenlose Dankbarkeit, dass dies nicht der Fall war, und sie diesen besonderen Augenblick nun gemeinsam erleben durften, stand in den braunen Augen geschrieben und der Blonde erwiderte den Druck der Hand seines Liebsten. Als der Schwarzhaarige Luft holte, wandten sich die Beiden um und richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Kapitän. „Nun, wie ich sehe, hat sich keiner gemeldet. Dann werde ich jetzt diese wunderbaren Männer miteinander verheiraten.“ Jack Sparrow wandte sich dem Blonden zu. „Joey Wheeler, willst du diesen Mann, der neben dir steht, weiterhin durch alle Stürme des Lebens begleiten, ihm stets treu zur Seite stehn, dich durch nichts in deiner Liebe zu ihm beirren lassen und bei ihm bleiben, bis das letzte Wort seines Lebens geschrieben wird? Wenn du das willst, so antworte mit: Ja, ich will.“ Joey hatte auf einmal einen ganz trockenen Mund, er musste ein paar Mal kräftig schlucken, bis er sich sicher genug war, antworten zu können. Er nahm Setos zweite Hand, blickte ihm fest in die Augen und ein Strahlen zog in seinen Blick ein, als er laut und deutlich antwortete: „ JA, ICH WILL.“ „Nun zu dir.“ Der Kapitän wandte sich nun dem Brünetten zu. „Seto Kaiba, willst du diesen Mann, der neben dir steht, durch alle Stürme des Lebens begleiten, ihm stets treu zur Seite stehn, dich durch nichts in deiner Liebe zu ihm beirren lassen und bei ihm bleiben, bis das letzte Wort seines Lebens geschrieben wird? Wenn du das willst, so antworte mit: Ja, ich will.“ Seine ganze Nervosität war von Seto abgefallen – dass war genau das, was er wollte. Fest drückte er die Hände seines Liebsten und die dunklen Saphire spiegelten das Glück wieder, das er in diesem Moment empfand. Genauso deutlich, wie schon der Blondschopf, antwortete auch er. „Ja, ich will.“ Kapitän Jack Sparrow nickte zufrieden. „Wir haben alle laut und deutlich gehört, dass diese beiden Männer sich gegenseitig versprochen haben, gemeinsam für einander da zu sein – und somit erkläre ich dich Seto Kaiba und dich Joey Wheeler zu Mann und Mann. Und als Zeichen des Bundes, den die Beiden hier vor allen eingegangen sind – die Ringe...“ Jack Sparrow drehte sich geheimnisvoll um und ergriff das Samttablett, das bisher von allen Blicken gut verborgen gewesen war. „Mister Norrington, darf ich bitten?“ Der erste Offizier blickte das Schmuckkästchen genauso verblüfft an, wie das frischgebackene Ehepaar vor ihm. Zögernd ergriff James Norrington das samtbezogene Tablett, öffnete das Schmuckkästchen, nahm die Ringe ehrfürchtig heraus, legte sie auf den roten Samt und hielt das Tablett den beiden jungen Männern hin. Joey stiegen Tränen in die Augen, als er die beiden Ringe vereint auf dem roten Samt liegen sah. Der Kapitän hatte den Ring also nicht zurückgegeben... Bewegt ergriff er den Ring mit dem schwarzen Drachen darauf, nahm zärtlich Setos rechte Hand und streifte langsam den Ring über den Ringfinger seines Liebsten. „Auf ewig Dein.“, hauchte er kaum hörbar, während er unentwegt in die blauen Augen schaute. Überrascht sah der Blauäugige auf ihre Ringe, seiner war nicht...? Aber wie kam der Kapitän zu ihm? Doch im Augenblick war es unwichtig, wie sein Ring auf das Tablett vor ihm kam. Als Joey nach dem Ring griff und ihn, mit den gleichen Worten wie schon einmal, an seinen Finger steckte, kämpfte er gegen die Tränen an, die ihn überrollen wollten. Er schluckte ein paar Mal, nahm den zweiten Ring, ergriff die rechte Hand Joeys und steckte ihn an dessen Ringfinger. Seto umfasste die Hand seines Liebsten fest mit seinen beiden Händen und sah ihm tief in die wundervollen braunen Augen, aus denen Glück und Liebe leuchteten. „Ich habe lange überlegt, welches Versprechen ich dir noch geben könnte... Du kennst mich, ich gebe nur solche, die ich auch halten kann. Andernfalls wären es nur leere Worte die nichts bedeuten. Mir ist keines eingefallen, ich weiß nur eins ganz genau... Ich will mit dir Alt werden, ich will mit dir durch alle Höhen und Tiefen gehen und hoffe die Tiefen nicht selbst zu verursachen. Ich will dir Halt geben, wenn du schwach bist und mich an dich lehnen, wenn ich deine Stärke brauche... Joey, ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens, denn du bist das Licht meiner Seele.“ Mit seinen letzten Worten ließ er die Hand seines frisch Angetrauten los, umfasste dessen Gesicht und küsste ihn zärtlich. Der Brünette hatte alle Anwesenden ausgeblendet - es gab nur noch Joey und ihn. „Sie können jetzt den Bräutigam küssen... Ach, das tun sie ja schon.“, vollendete der Kapitän leicht verstimmt sein Amt. ER wollte doch so gern diesen Satz auch noch sagen... Ein sanftes Streicheln über seinen linken Arm ließ ihn sich umdrehen. „Komm, jetzt sei nicht so.“, flüsterte der erste Offizier. „Du warst großartig. Jetzt wünsch ihnen Glück. Und heute Nacht...“ Doch dazu kamen die Beiden erst gar nicht, denn schon standen die Gäste auf und begannen zu applaudieren, um so dem neuen Paar Glück zu wünschen. Seto zuckte bei dem aufkommenden Beifall leicht zusammen und löste den Kuss, nur um Joey in eine feste Umarmung zu ziehen, bevor sie sich den Gratulanten zuwendeten. Nachdem der Kapitän des Schiffes und sein Erster Offizier ihnen Glück gewünscht hatten, kam die junge Frau auf sie zu gestürzt, die von Seto gerettet worden war. „Wir wünschen ihnen alles erdenklich Gute für ihr gemeinsames Leben.“, sprach sie ihre Glückwünsche aus und umarmte den Brünetten herzlich. Dann wandte sie sich dem Blondschopf zu. „Auch ihnen wünschen wir alles Glück der Erde.“ Joey wurde ebenfalls herzlich umarmt. Danach begann ein großes Händeschütteln von allen Passagieren und der ganzen Besatzung der Caribean Dreams. Joey schwebte wie auf Wolken – er konnte seine rechte Hand schon bald nicht mehr spüren und hatte keine Ahnung, wie viele Menschen ihnen am Ende Glück gewünscht hatten. Strahlend schaute er sich immer wieder um, und war überhaupt nicht erstaunt, als noch einmal die Stimme des Kapitäns zu vernehmen war: „Meine Damen und Herren, darf ich noch einmal um ihre Aufmerksamkeit bitten? Zu einer richtigen Hochzeit gehört natürlich auch ein festliches Menü – das Buffet ist eröffnet...“ Der Küchenchef hatte sich selbst übertroffen, unter den hervorragenden Leckereien bogen sich fast die Tische. Fröhlich wurde geschlemmt und das ein oder andere Gläschen Champagner geleert, danach spielte die bordeigene Band auf. Für den ersten Tanz wurde das Brautpaar von den Gästen auf die Tanzfläche gefordert. Dieses kam der Forderung gerne nach, beide tanzten sehr gern und ihr letzter lag schon ein Weilchen zurück. Seto war nur noch glücklich – er hatte das Gefühl als könnte er die ganze Welt umarmen. Er tauchte in die strahlenden braunen Augen seines Ehepartners ein. Überwältigt von seinen Gefühlen zog der Blauäugige seinen Liebsten dicht an sich heran. „Ich liebe dich.“, hauchte er in dessen Ohr. Der Eröffnungswalzer war auch ihr vorerst letzter gemeinsamer Tanz, Seto verlor irgendwann die Übersicht mit wem er schon getanzt hatte und mit wem noch nicht. Wie er mitbekam, erging es Joey ähnlich. Eine Pause der Band nutzend, schnappte er sich seine Braut und suchte auf Deck ein ruhigeres Plätzchen. „Das wollte ich schon den ganzen Abend machen.“, raunte er und legte seine Lippen auf Joeys. Dankbar über die dringend benötigte Pause schloss Joey seine Augen und kostete den ersten Kuss als verheirateter Mann aus. Er griff nach der Hand Setos und streichelte sanft über den Ring an dessen Hand. Er war glücklich, den Ring wieder an dem Ort zu finden, an den er gehörte. „Ich liebe dich.“, flüsterte er zärtlich. Gerade als die Beiden sich in Richtung Kabinen davon stehlen wollten, kam ihnen der erste Offizier entgegen. „Wir haben sie schon überall gesucht. Die Passagiere haben eine Kleinigkeit für sie vorbereitet, und bestehen darauf, dass sie anwesend sein müssen.“ Seufzend fügten sich die Frischgetrauten, so schnell würden sie wohl noch nicht alleine sein können... Als James Norrington mit dem verlustig gegangenen Brautpaar wieder den großen Saal betrat, wurden sie mit einem großen Applaus begrüßt. Der Ehemann der geretteten Frau stellte sich auf einen Stuhl und schlug ein Glas an, damit ihm alle zu hörten. „Liebes Brautpaar. Wir sind alle als Fremde auf dieses Schiff gekommen, und gewiss hätte keiner von uns mit den vergangenen Ereignissen gerechnet. Ich muss ganz besonders dankbar sein, denn nicht nur meine Frau wurde durch das mutige Eingreifen von Seto Kaiba gerettet, sondern auch unser erstes Kind.“, damit warf der junge Mann seiner Frau einen glücklichen Blick zu. „Und wie groß die Liebe zwischen ihnen Beiden ist, haben sie, Joey Wheeler, uns allen eindruckvoll bewiesen, in dem sie ihrem Freund ohne zu zögern zur Hilfe geeilt sind. Da nun zu einer richtigen Hochzeit aber auch Geschenke gehören, wir jedoch nicht wissen, was ihnen Beiden gefallen könnte, können wir ihnen leider nur ein wenig Bargeld zukommen lassen. Doch nur einfach einen Hut herumgehen zu lassen, finden wir zu langweilig, und so bitten wir sie Beide zu einem letzten Tänzchen... Jeder Gast, der ihnen etwas schenken möchte, darf dies während eines Tanzes mit ihnen machen. Musik.“ Inzwischen hatte Seto alle seine Bedenken, im wahrsten Sinne des Wortes, über Bord geworfen. Joey genoss die Feier in vollen Zügen, das konnte der Brünette sehen und spüren. Es war ansteckend und er fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr, so dass er gegen diesen Vorschlag nichts einzuwenden hatte. Seto ergriff die Hand seines Liebsten und zog ihn auf die Tanzfläche. Joey schmiegte sich an seinen Gemahl und ließ sich von der Musik tragen, doch das stille Glück währte nicht lange, noch bevor eine Minute um war, standen die ersten hinter den Tänzern, steckten einen Geldschein an ihren Anzug und klopften ab. Der Tanz dauerte über eine halbe Stunde, immer wieder steckte jemand einen Geldschein an, und übernahm einen der beiden Tänzer... Schließlich aber fand das junge Ehepaar wieder zusammen und tanzte den letzten gemeinsamen Tanz. Mit Geldscheinen gespickt durften sie sich unter großem Applaus und Gejohle von ihren Gästen verabschieden und sich endlich, und wohlverdient, in ihre Suite zurückziehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)