Deathday von Rina_aka_Legendia77 (...das Schicksal kann nicht geändert werden) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Wird man geboren, so beschreitet man den Weg des Leidens: das Leben. Er beginnt am Tag der Geburt: der Geburtstag. Dieser Tag wird jedes Jahr mit Freude erwartet und gefeiert. Jedoch gibt es einen Tag im Jahr der bis zum Lebensende unsichtbar bleibt: der Todestag. Viele unglückliche Menschen erwarten diesen Tag mit Sehnsucht, denn sie hoffen auf Erlösung. Aber ist es wirklich die Art von Erlösung, die man sich wünscht? Niemand weiß, was dann kommt. Und genau dies scheint der Grund für die Angst vor dem Tod zu sein. Was erwartet uns? Ewiges Licht? Oder ewige Dunkelheit? Eine gespenstisch wirkende Gestalt hockte auf dem Uhrturm einer Kirche. Ihren Körper verdeckte ein langer schwarzer Umhang und das Gesicht lag verborgen unter der Kapuze. Rabenschwarze Flügel wuchsen aus ihrem Rücken und in den Händen hielt sie einen langen Stab an dessen einem Ende sich eine messerscharfe Sichel befand. Der Mond stand voll am Himmel und eine sanfte Brise strich behutsam über den Saum des Umhangs, an dem eine kleine Sanduhr, mit einem Faden befestigt, herabhing. “Noch sieben Tage, also. Noch sieben Tage und er gehört mir. Die Zeit läuft langsam ab…” Die Gestalt richtete sich auf und nahm die Kapuze ab. Die blonden Haare wehten leicht im Nachtwind während sich der Vollmond in den leuchtend blauen Augen widerspiegelte. Ein überaus gieriges Lächeln umspielte die Mundwinkel des Todesengels. Langsam wanderte sein Blick zu einem der Apartmenthäuser. Schließlich blieb sein Blick auf dem Schlafzimmerfenster eines jungen Schülers ruhen. “Ich werde mir deine Seele holen. Und dann wird sich Mephistopheles für sein arrogantes Verhalten mir gegenüber entschuldigen müssen.” Ein dichter Nebel umhüllte den Körper des Todesengels und er verschwand im Nichts. In diesem Moment schreckte, einige Kilometer vom Uhrturm entfernt, die Enkelin eines Priesters von ihrem Albtraum auf. Schweißgebadet saß das Mädchen kerzengerade in ihrem Bett. Ihr Atem ging stoßweise und sie hatte das Gefühl eine lange Strecke gerannt zu sein. Zitternd verließ sie das Bett und ging leise in die Küche. Nachdem sie ein Glas Wasser getrunken hatte, ging sie wieder zurück. Sie legte sich ins Bett, schlafen konnte sie jedoch nicht. Sie sah auf den Wecker auf ihrem Nachttisch: es war vier Uhr Morgen. Das Mädchen drehte sich zur Seite und schloss die Augen. Nach nur wenigen Sekunden öffnete sie sie wieder. Sie spürte, wie ihr kalt wurde. Das Fenster in ihrem Zimmer war zu. Und mal abgesehen davon war es Hochsommer. Und doch wurde es zunehmend kälter. Sie setzte sich überrascht auf und bemerkte einen dichten weißen Nebel, der sich rasch in ihrem Zimmer ausbreitete. Vor Schreck erstarrt saß sie, zitternd vor Angst und vor Kälte, in ihrem Bett, unfähig sich zu bewegen oder um Hilfe zu rufen. Eiskristalle bildeten sich auf dem Boden des Zimmers und den Oberflächen der Möbel. Dann, von Panik gepackt, riss sie die Schublade des Nachttisches auf und nahm das Kruzifix, was ihr Großvater ihr am Tag ihrer Geburt geschenkt hatte. Immer noch zitternd drückte sie das Kruzifix fest an sich und fing an zu beten. So wie es ihr Großvater oft tat um böse Geister zu vertreiben. Der Nebel zog sich wieder zurück und es wurde langsam wärmer. Das Mädchen atmete tief durch und legte sich wieder hin. Warum immer ich, fragte sie sich, während ihre Augen gebannt auf die Zimmerdecke starrten. Etwa deshalb, weil ich die Enkelin eines Priesters bin? Und warum träume ich seit drei Nächten von einem Todesengel? Ich werde wohl meinen Großvater fragen müssen. Er kennt sich bestimmt aus. Sie schloss ihre Augen und sieht wieder die leuchtenden Augen eines jungen Mannes mit schwarzen Flügeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)