Deathday von Rina_aka_Legendia77 (...das Schicksal kann nicht geändert werden) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- In der Nacht konnte Lucy nicht schlafen. Heute wäre der Todestag ihres Großvaters. Sie merkte wie ihre Eltern sich besorgte Blicke zuwarfen, als sie beim Frühstück nichts zu sich nehmen wollte. Schließlich begann ihr Vater das Gespräch zu suchen. “Schatz, warum ist du denn nichts? Geht es um Großvater? Warst du gestern bei ihm?”, fragte er besorgt. “Ich weiß, dass er heute sterben wird.”, antwortete sie plump. “Und genau deshalb werde ich heute noch mal zu ihm gehen. Und ich finde es wäre besser, wenn ihr erst später hinkommen würdet.”, sagte sie schnell, als ihre Eltern ebenfalls aufstehen wollten. “Ich möchte allein gehen. Bitte.” Ihre Mutter weigerte sich aber Lucy’s Vater hielt sie an der Schulter zurück und sagte zu seiner Tochter gewandt: “Gut, geh ruhig. Wir kommen in etwa zwei Stunden nach. Ist das in Ordnung?” Lucy nickte und anschließend auch schon verschwunden. So schnell sie nur konnte lief sie zur Kirche. Sie fand ihren Großvater genauso vor wie am gestrigen Tag. Am Fußende seines Bettes stand ein Mann. Er hatte gewaltige schwarze Schwingen und eine lange Sense. Lucy erschrak zunächst doch sie beruhigte sich auch sogleich wieder. Er ist nicht meinetwegen hier, dachte sie. Sie trat einen Schritt nach vorne und warf einen kurzen Blick zu ihrem Großvater. “Ist er…”, fragte sie unsicher. Der Todesengel nahm seine Sanduhr und betrachtete sie. “Ihm bleiben noch exakt fünf Minuten. Du darfst dich gerne von ihm verabschieden, wenn du möchtest.” Lucy nickte und ging zum Sterbebett ihres Großvaters. “Großvater.” “Es tut mir herzlich Leid, Lucy. Aber mir bleibt leider keine Zeit mehr um dir noch etwas zu erklären. Aber ich habe meinen Todesengel um einen letzten Wunsch gebeten.” “Noch drei Minuten.”, sagte eine Stimme hinter Lucy. Sie ließ sich nicht beirren. Ihr Großvater sprach mit schwacher Stimme weiter: “Bis du deine Aufgabe erfüllt hast, bist du in der Lage alle Todesengel und Schutzengel sehen zu können. Daher kannst du auch meinen sehen. Ich dachte es hilft dir.” “Die letzte Minute läuft.” “Ich danke dir, Großvater. Ich habe dich so lieb. Ich verspreche dir, ich werde gut auf mich achtgeben.” Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn während er langsam die Augen schloss. Ein sanftes Lächeln lag auf seinem toten Gesicht. “Es wird Zeit, junge Dame.” Der Todesengel hob seine Sense. “Geh bitte zur Seite.” Lucy entfernte sich zögernd einige Schritte vom Bett. Tränen flossen ihre Wangen herab. “Ich hab dich lieb… Großvater…” Der Todesengel schnitt mit einem Schwing seiner Sense für den Bruchteil einer Sekunde den toten Körper auf. Lucy erwartete eine Grauen erregenden Anblick. Aber das einzige, was sie erkennen konnte, war ein gleißendes Licht aus dem Körper ihres Großvaters. Als sich der Schnitt wieder schloss, als ob nichts gewesen wäre, blieb über dem Körper eine Art kleine leuchtende Kugel zurück. Es schien allerdings nichts Festes zu sein. Es hatte mehr etwas von einem Lichtnebel an sich. Der Todesengel streckte lächelnd eine Hand aus und das Licht flog auf diese zu. Dann wandte er sich mit dem Gesicht zu Lucy. “Das ist eine Seele. Je nachdem wie hell ihr Leuchten ist, ist sie stark oder schwach. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Seele zum erblinden hell ist. Ihre Leuchtkraft ist mit Sicherheit äußerst atemberaubend.” Lucy versuchte seinem gierigen Blick standzuhalten. “Der Todesengel, der deine Seele holen darf, kann sich wirklich glücklich schätzen.” Mit diesen Worten verschwand er in einen dichten Nebel. Irgendwann kamen auch endlich Lucy’s Eltern in die Kirche um sich um sich um die Bestattung des Großvaters zu kümmern. Lucy blieb nach der Bestattungszeremonie noch lange am Grab ihres Großvaters. Die Worte seines Todesengels spukten ihr noch immer im Kopf herum. Sie wollte Antworten. Warum sammeln Todesengel nur Seelen ein? Welchen Zweck hat es für sie? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)