Das Spiel mit der Ewigkeit von Digitalis (Grenzenlos, zeitlos, einzigartig!) ================================================================================ Kapitel 5: Eine schicksalshafte Begegnung ----------------------------------------- Eine schicksalhafte Begegnung. Ein leises Quietschen der Fahrertüre kündigt mir das Erscheinen des armen Tropfes an. Langsam, als habe er alle Zeit der Welt, streckt er ein Bein aus dem inneren des Wagens, um mir ganz den alten Sitten folgend, die Türe aufzuhalten. Ein zweites Bein folgt und einen Augenblick später steht ein etwa dreißig jähriger Mann am Hafen vor der Limousine. Sein Blick gleitet über den kleinen Platz, immer auf der Suche nach seinem Fahrgast, mir. Das die Sonne bereits vollständig aufgegangen ist, scheint ihm entweder nicht bewusst, oder er ignoriert diese Tatsache gekonnt. Leise lasse ich meine Fingerknochen knacken als ich, mich bereits im inneren des getönten Fahrzeugs befindend, zu beruhigen versuche. Seit der, in einem schwarzen Edelanzug steckende Mann, ein Bein aus dem Wagen gestreckt hat, befinde ich mich in dem inneren der Limousine. Mein Bedarf an Unannehmlichkeiten ist für die nächste Zeit gedeckt und eine Verbrennung dritten Grades fehlt mir auf dieser Liste nicht unbedingt. Eine Minute gebe ich ihm noch, beschließe ich tief durchatmend. Eine Angewohnheit, die zwar unnötig ist, aber den meisten Vampiren erhalten bleibt. Denn obwohl ein totes Herz keinen Sauerstoff braucht und die Lugen diesen ungebraucht wieder ableiten, atmen die meisten der Tarnung wegen weiter. Als die Luft meine Lunge wieder verlässt beobachte ich wie sich der Tropf suchend umsieht, um dann achselzuckend in den Wagen einzusteigen. Ganz eindeutig ein Mensch. So ignorant und blind kann kein Zeitloser handeln, noch nicht mal ein Lakai. Denn mein Fahrer sieht nicht einmal auf den Rücksitz, steckt sofort den Schlüssel ins Schloss und startet den Motor. Langsam rollt der Wagen eine schlecht angelegte Straße entlang. Der Hafen wird zu einem kleinen entfernten Punkt im Rückspiegel, als der Tropf den Wagen derart beschleunigen lässt, dass wir immer schneller einem kleinen Waldstück entgegendonnern. Noch immer ist meine Anwesenheit unentdeckt geblieben, von einem Menschen der Befehle von Vampiren ausführt hatte ich mehr Know-how erwartet. Das er solange überlebt hat grenzt unter diesen Bedingungen an ein kleines Wunder. Aus den Augenwinkeln beobachte ich wie er an seiner Anlage herumfuchtelt, aus der anschließend viel zu lautes, schlecht verständliches, Gemecker eines gerade wahnsinnig angesagten Rappers ertönt. Meine armen Ohren. Doch obwohl diese gerade beschließen, dass der Krach sie bluten lässt, gebe ich noch immer kein Zeichen von mir das meine Anwesenheit verrät. Erst als der Tropf beginnt, den ohnehin schrecklichen Text, schief und falsch mitzusingen und einen Finger auf den Schalter der Fenster zu legen reicht es mir. »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.« Flüstere ich leise, während ich die Krallen meiner Hand, die ich blitzschnell um seinen Hals gelegt habe, leicht in sein Fleisch drücke. Das scheint gesessen zu haben, denn sofort tritt er ruckartig auf Kupplung und Bremse um eine scharfe Vollbremsung abzuliefern. Sein Kopf knallt hart gegen die Kopfstütze, als der Motor absäuft und uns eisige Stille umschließt. Meine Krallen haben sich bei dieser Aktion in sein Fleisch gebohrt und ein kleiner Rinnsal Blut läuft seinem Hals hinab. Einzig meiner jahrelangen Erfahrung und natürlich meinen übermenschlichen Reflexen habe ich es zu verdanken, dass ich immer noch hinter seinem Rücken hocke, als währe nichts passiert. »Raphael Alexandré?« Erklingt die krächzende Stimme des Tropfes, der Dank des Luftmangels eine Hand über die Meine legt. Sein Blick haftet auf dem Rückspiegel, mein Gesicht darin fixierend. »Mach den Krach aus.« Zische ich ungehalten, während sich meine roten Iriden zu Schlitzen verengen. Zitternd führt der Tropf einen Finger zu der Anlage um den Krach, den die Menschen dieser Zeit Musik nennen, abzuschalten. »Ich wusste nicht das Ihr…« Weiter kommt er Dank des Sauerstoffmangels nicht und so lockere ich meine Hand ein wenig. »Habt Dank. Ich war mir euerer Anwesenheit nicht bewusst. Verzeiht My Lord…« Seine Stimme klingt gefestigt, als habe er sich von dem eben erfahrenen Schock erholt. »Wie weit sind wir von Dundee entfernt?« Schneidet meine gefühlskalte Stimme seine Tirade ab. »My Lord?« »Dundee, wie viel Zeit benötigen wir von unserem Standpunkt dorthin?« »Etwa 2 ½ Stunden, My Lord.« Ohne zu blinzeln hält der Mann den Blickkontakt im Spiegel aufrecht. Seine braunen Augen strahlen Erfahrung und Ruiniertheit aus, als währe er in der Lage meine Aura zu fühlen. War er aber nicht! Eine Tatsache die ihn für mich interessant werden lässt. Zumindest in dem Maße, dass mir sein Tot vorerst nicht im Sinn liegt. »Wie lautet dein Name, Mensch?!« »Jolon Castor, My Lord.« »Wenn ich mich recht entsinne beginnt die Zählung in 1 Stunde. Es währe also ratsam den Motor zu starten, Jolon.« Flüstere ich leicht amüsiert und zynisch, während ich meine Hand von seinem Hals löse und im Sitz bequem mache. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ That´s it. Den aufmerksamen Leser unter euch dürfte aufgefallen sein, dass Jolon ein Mensch ist. Und, dass das derzeitige "Verhältniss" der Beiden mit nichten mit dem Wort "Freundschaft" betitelt werden kann. ^-^ *auf- die- Charakterbeschreiung- deut* Achja und was hat es bitte schön mit dem Titel "My Lord" zutun? Wenn ihr euch diese, oder ähnliche Fragen stellt, scheut keine Mühen und fragt mich. Das ich nicht beiße gilt noch immer, ebenso die "Ansage", dass ich mich über Kommis freuen würde. *zwinker* Zu guter letzt sollte erwähnt werden, dass ich die Geschichte, die wie erwähnt vor 3 Jahren entstanden ist, total ummodeliert habe, sodass sie nichts mehr mit dem alten Schund zutun hat.^-^ Ich hoffe es hat euch gefallen(und ihr lasst es mich wissen*g*). lg Midi *miau* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)