Verträumtes Spiel und doch... von Rob_Lucci ================================================================================ Kapitel 5: Joey in der Klämme ----------------------------- Verlegen sieht er wieder zu Boden. ‚Soll ich ihm sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe? Aber er wird mich bestimmt auslachen. Er würde mich nie akzeptieren…“ Plötzlich werden beide unterbrochen. Eine leicht aufgebrachte Person kommt aus der Tür der Kaiba Corp. Villa. „Seto, du wolltest schon längst wieder hier sein. Wir warten die ganze Zeit auf dich. Aber na ja, ich verzeihe dir.“ Grinsend rennt ein dunkelblonder Typ auf ihn zu und küsst ihn freudig auf die Lippen. Und genau dieses Bild schmerzt nun in Joey. Kaiba hat einen Partner?! Aber Mai sagte ihm doch, dass er Solo sei. Schnell wendet er seinen Blick ab und rennt weg. Nur flüchtig erhascht Kaiba einen Blick zur Seite und sieht, wie der Blonde weg rennt. „Habe ich dir nicht schon zig Mal gesagt, du sollst aufhören mich zu küssen!? Du hast schließlich einen Freund.“ „Ja, ich weiß, aber ihr beide seid einfach unwiderstehlich.“ Lächelnd sieht Marik zu seinem Freund, der nicht gerade glücklich an der Tür steht und wartet. „Guck nicht so, Schatz. Du weißt, dass ich nur dich liebe.“ „Ach, weiß ich das?“ Schnell läuft Marik zu seinem Freund und kuschelt sich an ihn heran. „Ja, das weißt du. Oder habe ich dich je betrogen?“ „Wer weiß?!“ „Hey, das würde ich dir nie antun. Stimmt’s Seto?! Seto?“ Dieser jedoch ist nicht mehr da. „Wo ist er hin?“… Warum muss das nur immer ihm passieren? Warum nur? Hat er nicht schon genug durch machen müssen? Anscheinend nicht, sonst würde er wenigstens einen kleinen Funken Chance bei seiner großen Liebe haben. Seufzend lehnt er sich an eine Hauswand. Es war aber irgendwie auch nicht klug, weg zulaufen. Er weiß nicht mal wohin. „Hey Joey!“ Erschrocken dreht er sich zur Seite, wo die Stimme her kam. „Valen?! Was machst du denn hier?“ „Ich war grad in der Gegend und da hab ich dich vorbei laufen sehen. Ist irgendwas passiert? Du siehst so bedrückt aus.“ „Nein, es ist nichts… Ähm, wo wolltest du denn hin?“ „Ich wollte gerade zur Nachhilfe…“ „Du gehst zur Nachhilfe? In welchem Fach denn?“ „In Physik. Das ist mir einfach zu hoch!“ Na ja, das ist mit Sport und Chemie das einzige Fach, worin Joey keine Probleme hat. Plötzlich kommt ihm eine Idee. „Sag mal Valen?! Du wohnst doch allein oder?“ Nickend stimmt er dem Blonden zu. „Wie wäre es, wenn ich dir Nachhilfe gebe und im Austausch, könnte ich ne Weile bei dir wohnen?! Ich hab zurzeit niemanden, wo ich hin könnte. Ich meine, es wäre ja nicht mal für lange, nur bis ich ne eig…“ „Hey, ist schon in Ordnung. Das wäre echt genial, wenn wir das so machen würden.“ Freudig schlagen sie sich beide in die Hand. Joey ist echt erleichtert. „Ja, das finde ich au…“ Plötzlich reißt Valen ihn an sich und umarmt ihn fest. „Valen, was soll da…“ Geschockt fühlt Joey nun die Lippen des Brünetten auf seinen und spürt, wie dessen Hand sich an seiner Hose zu schaffen macht. Leicht zitternd versucht er ihn von sich zu schieben, doch im ersten Moment vergeblich. Als der Blonde merkt, wie die Hand sich in seine Short bewegt, schafft er es endlich, ihn panisch von sich zu schieben. „Verdammt, Valen, was sollte das?!“ Schwer atmend sieht er ihn an. Er findet selbst keine Erklärung zu dem Geschehnis. „Ich bin schon eine ganze weile von dir fasziniert und habe oft dran gedacht, wie es wäre, mit dir zu schlafen…“ Geschockt weicht Joey einige Schritte zurück. Valen wollte also wirklich gerade mit ihm schlafen?! „Als du dich gerade so gefreut hast, da hab ich gedacht, dass du möglicherweise nichts dagegen haben würdest.“ „Was?! Du spinnst doch!! Ich mag dich zwar, aber doch nicht so… Und dann auch noch mitten auf der Straße…“ Mit leuchtenden Augen geht Valen ein Stück auf ihn zu. „Dann lass uns endlich zu mir gehen.“ Wieder steigt in Joey ein wenig Panik auf, da Valen ihm immer näher kommt und irgendwie nichts verstehen will, was er sagt. „Nein, ich glaub, das wär keine gute Idee mehr, mit zu dir zu kommen.“ Kurz bleibt der Brünette stehen und besieht sich den Blonden von oben bis unten. Schnell greift er Joey am Kragen und küsst ihn ein weiteres Mal, doch diesmal, mit mehr Nachdruck. Joey keucht in den Kuss hinein. Valens Knie hat sich ungebeten zwischen seinen Oberschenkeln breit gemacht und auch die Chance nutzt der Brünette, um in die Mundhöhle des Älteren zu gelangen. Hilflos versucht er wieder, sich dem Jüngeren zu entwinden, doch diesmal ist jede Mühe vergebens. Ein weiteres Mal wandern die Hände in Joeys Short und der gierige Mund legt sich verlangend an den Hals des Blonden. „Valen h… hör auf!! Du machst einen riesen Fehler!!!“ Verzweifelt steigen Joey Tränen in die Augen. Er kann nichts machen. Valen hält ihn unerbittlich unter ihm gefangen. Sich mit dem Gedanken abfindend, während ihm immer mehr Tränen die Wange hinunter laufen, lässt er es geschehen. Die ganze Zeit hat er nur das Gesicht seiner großen Liebe vor sich… Plötzlich fühlt er nichts mehr. Keine Hände, keine Lippen, nur die heranschleichende Kälte und öffnet die Augen. Valen ist verschwunden, nur ein Stück von einem Mantel schwebt vor Joeys Augen. Mit verschleiertem Blick sieht er diesem Nach und erblickt Kaibas Rücken. Er kennt den Umriss von diesem genau. Doch warum ist er hier? Und wo ist Valen? Leicht zitternd wischt er sich die Tränen aus den Augen. Plötzlich vernimmt er eine Stimme. „Hey, was soll das?! Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!“ Eindeutig war das Valens Stimme. „Verschwinde, oder ich werde dir schlimmere Schmerzen zufügen, als du es dir je vorstellen könntest!“ Kurz sieht der Jüngere zu Joey, der ihn nun auch erblickt und auf einmal steigt in ihm furchtbare Reue auf. Er wollte Joey nicht verletzen. Schnell steht er auf, geht an Kaiba vorbei, zu Joey. „Verzeih mir. Ich wollte dir nicht wehtun.“ Seine Stimme war ganz leise und er war auch nicht stehen geblieben. Tief atmet Joey durch und lässt leicht zitternd den Kopf hängen. Er ist erleichtert, dass nichts weiter passiert ist und dennoch geschockt, dass gerade Kaiba ihn gerettet hat. Das gerade er gesehen hat, wie schwach der Blonde ist. ‚Warum nicht Tristan oder jemand anderes… Warum gerade Seto?!’ Plötzlich sieht er zwei Schuhe vor sich und den weißen Mantel, der nun am Boden schleift. „Warum hast du dich nicht gewehrt? Der Kerl wäre ohne mit der Wimper zu zucken, bedeutend weiter gegangen. Aber anscheinend kennst du den ja… Sag bloß, du wolltest, dass er weiter macht?!“ „NEIN!“ Erschrocken sieht Joey auf. Natürlich wollte er das nicht, aber Valen war eigentlich ein guter Freund, wo er dachte, dass er ihm vertrauen kann… und dann so was. Seine Augen sind noch ein wenig verschleiert, aber seine Gedanken sind wieder Glas klar. Seine Stärke kehrt wieder in ihn zurück und genau das, drücken jetzt nun auch seine Augen aus. „Natürlich wollte ich das nicht.“ „Du siehst mich schon zum dritten Mal mit so einer Stärke in den Augen an, kannst dich aber nicht wehren, wenn dich jemand vergewaltigen will.“ „Das ist es nicht! Ich war geschockt, weil Valen ein guter Freund ist… oder war. Er hat mich vollkommen überrumpelt. Er hat vorher noch nie etwas verlauten lassen, dass er scharf auf mich wäre…“ „Du denkst doch nicht wirklich, dass jemand so was einfach machen würde?!“ Verlegen sieht Joey zu Boden. Er weiß, dass Kaiba recht hat, aber kann man nicht mal einem Kumpel heutzutage ein wenig vertrauen. „Komm wieder mit, oder willst du draußen pennen?!“ Sein Blick bleibt gesenkt. Nach dem Auftritt soll er noch mal da mit hinkommen? „Und was sagt dein Freund dazu?“ „Mein was?! Ach, du meinst Marik. Der Wohnt noch nicht mal bei mir und ist schon gar nicht mein Freund. Er liebt es nur, seinen Liebhaber eifersüchtig zu machen. Also komm jetzt!“ Mit dem Blick auch Joey gerichtet hält er ihm seine Hand entgegen. Noch überlegt der Blonde kurz. Wo sollte er denn hin? Zu Tristan kann er nicht. Seine Eltern mögen Joey nicht. Zu Tea und Yugi auch nicht. Die Turteln die ganze Zeit rum und er würde nur im weg sein. Seine Mutter kann er auch schlecht fragen. Die ist froh, dass sie ihn zu seinem Vater abschieben konnte. Wenn er zu genau diesem zurück geht, wird er tot sein. Ob er Mai fragen könnte? Vielleicht. „Warte kurz.“ Seufzend Zieht Kaiba seine Hand wieder zurück und dreht sich um. Schnell holt Joey sein Handy aus der Tasche und wählt Mais Nummer. ~“Hallo?!“~ „Hi Mai! Hier ist Joey. Ich hab da mal eine Frage. Könnte ich für eine Weile bei…“ Perplex dreht Kaiba sich um. ‚Das kann doch wohl nicht wahr sein.’ Wütend schnappt er sich das Handy. „Hat sich erledigt. Tschau Mai!“ Verdutzt blickt Joey ihn an. Der Brünette hat wirklich aufgelegt. „Was soll das Kai…“ „Das wollte ich dich fragen! Du kommst mit mir mit! Ob du nun willst oder nicht. Willst du wirklich erst bei anderen Betteln, bevor du meine Gastfreundschaft annimmst?“ Beschämt dreht der Blonde seinen Kopf zur Seite. „Warum? Weil ich es nicht ertrage mit dir zusammen zu wohnen. Ich… Ich hege nun mal Gefühle für dich, aber ich kenne deine Gewohnheiten. Du spielst mit den Menschen und lässt sie nach einer Weile fallen. Denkst du, dass ich das will?“ Seine Stimme wurde immer lauter und in ihm tut alles weh, wenn er nur daran denkt, dass Kaiba das gleiche mit ihm machen würde. „Ich habe nie einen meiner Lover mit zu mir genommen, schließlich ist Mokuba noch da und das muss er nicht miterleben. Reicht dir das?“ Immer noch sieht Joey ihn nicht an. Sollte ihm das etwa reichen? „Trotzdem sollte dir klar sein, dass ich weiter mache wie zuvor, das gleiche kannst du natürlich auch, doch verschone meinen kleinen Bruder vor irgendwelchem Liebeskummer.“ Nickend dreht Joey sich wieder zu dem Brünetten und stimmt leise zu, mit ihm zu kommen. „Ich tue das nicht gern, aber ich bitte dich darum, dich um meinen kleinen Bruder zu kümmern, wenn ich nicht da bin. Er ist ständig allein, da ich nach der Schule in der Firma arbeite. Tue ihm den Gefallen.“ Ein Grinsen stiehlt sich auf Joeys Lippen. Er sieht wieder wie der Alte aus. „Ist ja schon OK! Ich werde ihn ein wenig unter meine Fittiche nehmen. Ich hab zwar nur Erfahrung mit einer kleinen Schwester, aber schwerer wird das ja nicht sein.“ Leise lacht er auf und irgendwie bereut Kaiba seine Entscheidung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)