Another World, Other Rules von RoXXasSoRa (AkuRoku/SoRiku) ================================================================================ Kapitel 14: Der Anfang vom Chaos 6 ---------------------------------- „Ri... ku... Bevor du gehst... tu mir bitte... einen Gefallen...“, stammelte er. „Und der wäre?“, wollte Riku abfällig wissen. Sora kniete sich vor ihm auf alle viere und senkte seinen Blick. „... töte mich...“ „... Bitte... bring mich um... Riku...“ Rikus Augen weiteten sich. Soras flehende Worte hallten durch seine Gedankengänge. „Warum... zögerst du...? Ich dachte du hasst mich... töte mich endlich... Ich will diesen Schmerz einfach nicht... verstehst du...?“ Sora schloss die Augen und verlor das Bewusstsein. „S-Sora?“, stotterte Riku panisch. Plötzlich fühlte er einen Stich im Herzen. Mit jeder Sekunde, die er Sora ansah, wurde der Schmerz schlimmer. Vorsichtig zog er ihn an und hob ihn hoch. Als er in Soras schlafendes Gesicht sah, musste er lächeln. Dieses verschwand jedoch, als er die blauen Flecken und Kratzer sah. Am meisten machte es ihm zu schaffen, weil er schuld daran war, dass Sora Verletzungen hatte. Er schüttelte diesen Gedanken ab und trug den immer noch bewusstlosen Jungen zu sich nach Hause. ~ 10 Minuten später~ Riku stand vor seiner Haustür. Er hoffte, dass seine Mutter nicht da war. Denn dann müsste er ihr erklären, was mit Sora passiert war. Er schloss die Tür auf und trat, mit Sora im Arm, in den Flur. „Riku, Schatz, bist du das?“ Rika kam aus der Küche und sah Sora. „Oh“, brachte sie beim Anblick des verwundeten Jungen heraus, „Riku... was ist mit ihm?“ „Mama, sei mir nicht böse...“ „Was ist denn passiert?“ „Sei mir nicht böse!“, flehte Riku sie an, ohne ihr zu antworten. „Was ist mit ihm, Riku?!“, wurde Rika nun wütend. „Ich... er... er wurde... vergewaltigt...“ „DU hast ihn...?!“ Riku schüttelte den Kopf. „Aber es war... meine Schuld, dass es... passiert ist...“ „Wie... wie meinst du das?“ Rikas Augen waren vor Angst weit aufgerissen. „Ich habe den Jungs gesagt... dass sie ihn...“ „Riku...“ Es wurde still. Da Riku wusste, dass seine Mutter eine ganze Weile nichts mehr sagen würde, trug er Sora hoch in sein Zimmer. Dieser klammerte sich an Riku. Er keuchte hin und wieder schmerzerfüllt. Vorsichtig legte er Sora in sein Bett und ließ von ihm ab. Sofort fing dieser an zu schreien. In Riku stieg Panik hoch. Reflexartig strich er Sora über die Wange, was diesen zum Verstummen brachte. „Was hab ich nur getan...?“ Riku setzte sich auf die Bettkante. „Sora... verzeih mir...“ Er legte seinen Kopf auf Soras Brust, um dem Herzschlag seines besten Freundes zu lauschen. Das hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Schon bald war auch er eingeschlafen. „In dein Zimmer!“ „Nein!“ Vater zieht ein Messer aus dem Halter. „Geh, oder ich tu dir weh!“, droht er mir. „Ich hab doch keine Angst vor dir!“ Ich habe wirklich keine Angst. Warum auch? Er wird mich ja wohl nicht mit dem Messer verletzen. „Ich sage es nur noch einmal: Geh auf dein Zimmer!“ „Und ICH sage es auch nur noch einmal: NEIN!“, entgegne ich stur. Plötzlich blitzen seine Augen auf und er rammt mir das Messer in den Arm. Ich schreie laut auf vor Schmerz. Er zieht das Messer raus und sticht an einer anderen Stelle zu. Ich schreie erneut und lasse meinen Tränen freien Lauf. Insgesamt 8 Mal bohrt er die Klinge in meine Haut, ehe mich am Arm in mein Zimmer zerrt. Das Messer nimmt er mit. Er schließt sofort die Tür hinter sich ab. „Wirst du mir jemals wieder widersprechen?!“, will er fauchend wissen. Ich schüttle den Kopf, auch wenn ich weiß, dass ich ihm widersprechen werde. „Du dummer Junge! Lügst mich auch noch an!“, weiß er es sofort und zerreißt meine Klamotten mit dem Messer und reißt sie mir vom Körper. Er... wird doch nicht...? ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Er macht seine Hose zu, während ich mich vor Schmerzen winde. Abfällig sieht er zu mir herab. „Benimm dich wie ein Mann!“, versucht er mich vom Weinen aufzuhalten, „Das nächste Mal bist du lieber ehrlich!“ Damit verlässt er den Raum. -.-.-.-.-.-.-.-.-.- „Warst du das?!“ Vater sieht mich wütend an. Mein Blick wandert auf den Boden. Tausende Splitter, die vorhin noch eine Vase gewesen waren. „I-Ich... es tut mir Leid!“, versichere ich ihm und nicke wie zur Bestätigung. „Das bringt jetzt auch nichts mehr! Du weißt genau, wie viel diese Vase deiner Mutter bedeutet hat!“ Ja... sie hatte ihrem Vater gehört. Er ist an Krebs gestorben. „Nutzloses Ding!“, schreit er mich an. Er nimmt einen großen Splitter und bohrt ihn mir in die Handfläche. Das macht er noch mit sieben anderen. Ich schreie vor Schmerz und fange an, laut und bitterlich zu weinen. Dann geht er an das Regal, in dem unsere teuren Weingläser stehen. Jedes Einzelne nimmt er heraus und wirft es nach mir. Die meisten gehen schon kaputt, wenn sie gegen mich knallen, doch einige prallen an meinem T-Shirt ab und zerspringen erst auf dem Boden. Ein Splitter trifft mich im Auge. Genau das bringt mich dazu, das neue Bild von der Wand zu nehmen und meinen Vater damit zu bewerfen. Das gefällt ihm nicht. Er kommt zu mir und hebt mich am Kragen hoch. Scheiße... ich bekomme keine Luft mehr... „Was fällt dir an, mich anzugreifen?!“, zischt er und schleudert mich gegen die Wand. Nach Luft ringend bleibe ich am Boden liegen. Doch es ist ihm egal. Er würde weiter angreifen, selbst wenn ich gerade im Sterben liegen würde. Ich höre, wie er etwas aus einem Schrank holt. Da er es nach mir wirft, spüre ich auch bald, was es ist. Eine Flasche. Sie zerspringt, als sie auf den Boden aufkommt. Dem Geruch der Flüssigkeit in ihr nach zu urteilen, ist es Alkohol. Eklig... Nach zehn weiteren harten Geständen, mit denen er mich beworfen hat, scheint es ihm endlich genug zu sein. Doch er kommt zu mir und zieht mich wieder zu sich hoch, ehe er mir einen Kuss aufdrängt. Ich erwidere. Will ihn nicht noch wütender machen, als er ohnehin schon ist. Den Geschmack von Tabak ignorierend lasse ich ihn mit der Zunge in meine Mundhöhle eindringen. Nach einiger Zeit vergeht ihm die Lust und er lässt von mir ab. „Heute lasse ich dich noch so davon kommen“, teilt er mir mit und verschwindet aus meinem Blickfeld. „Sora!“ Rika stand von der Couch auf und eilte zu Sora. „Was machst du hier? Du musst dich ausruhen!“ „Nein, es geht schon.“ Sora ließ sich in einen der Sessel fallen. Rika sah ihn ungläubig an. „A-Aber... wie kann es dir gut gehen, wenn du...“ Weiter redete sie nicht, da Sora sie unterbrach. „Es geht mir gut“, versicherte er und lächelte. „Ach, Sora... es tut mir so leid... wegen Riku... er...“ „Er ist ein Idiot, ich weiß... Aber ich liebe ihn... ich kann ihm nicht böse sein...“ „Was macht er gerade?“, fragte Rika nach einer kurzen Ruhepause. „Er schläft... hat sicher Alpträume... er schwitzt und schreit...“ „Was denn?“, harkte sie nach. „Er sagt... ‚Lass mich in Ruhe’ und ‚Fass mich nicht an’“ „Oh nein... nicht schon wieder...“ Sora sah sie verwirrt an. Was meinte sie mit ‚nicht schon wieder’? Träumte Riku diesen Alptraum oft? „Sora... weißt du, warum Riku homophob ist? Oder warum er früher immer verletzt war?“ Er schüttelte den Kopf. Das hatte er sich schon immer gefragt. Doch jedes Mal, wenn er Riku darauf angesprochen hatte, hatte dieser nur gelächelt und gesagt: ‚Vergiss es, ist nicht wichtig’. „Sein Vater... hat ihn früher immer mit Gegenständen verletzt und... vergewaltigt... Er... hat es mir nie erzählt, weil... weil er Angst hatte dass sein Vater ihm... noch mehr Schmerzen zufügen würde... Ich habe es nur durch Zufall erfahren...“ „Ich... das wusste ich nicht!“, rief Sora aufgebracht. Er konnte die Tränen nicht zurückhalten. Warum hatte Riku es ihm nie erzählt?! Sie hatten sich doch als kleine Kinder versprochen, dem Anderen immer alles zu erzählen! Hatte dieses Versprechen... etwa seine Bedeutung verloren? „Hätte mich auch gewundert...“, gestand Rika und seufzte, „Weißt du... er hat diese Alpträume schon seit Jahren. Irgendwann, vielleicht vor einem Jahr, haben sie aufgehört. Das war, als sein Vater eines Abends gegangen und nicht wiedergekommen ist. Doch... anscheinend fängt es wieder an...“ „Nein... ich will nicht, dass er leidet...“ Sora wischte sich die Tränen von der Wange. „Es ist meine Schuld, dass er Alpträume hat! Am besten bringe ich mich um! Dann ist es wieder vorbei!“ Warum hat Riku mich nicht einfach getötet? Dann wäre alles einfacher... für ihn... und für mich... „Sora... sag sowas nicht...“ Rika klang besorgt. „Ich will nicht, dass es ihm schlecht geht!“ Sora sah Rika fest in die Augen. „Solange es Riku gut geht, ist mir alles egal!“ „Aber... er hat seinen Freunden gesagt, dass...“ „Ich weiß, was er getan hat. Das finde ich auch nicht in Ordnung, aber trotzdem...“ Sora stand auf. „Ich liebe ihn einfach...“ Er ging wieder hoch in Rikus Zimmer. Dieser wälzte sich in seinem Bett hin und her. „Sora...“, murmelte er im Schlaf, „Sora... Sora... Sora...“ Dieser trat nun zu ihm neben das Bett. „SORA!“ Mit einem Schrei wachte Riku auf und sah sich im Raum um, ehe er die Augen wieder schloss. Anscheinend hatte er den Jungen neben sich nicht bemerkt. „Riku...“, flüsterte dieser kaum hörbar. Trotzdem nahm Riku es wahr. „S-Sora?“, murmelte er verwirrt. Sora lächelte schwach. „Es tut mir leid“, meinte der Braunhaarige. „Was?“, verstand Riku ihn nicht, „Warum... entschuldigst du dich?“ „Weil du wegen mir... leidest...“ „Sora... DU hast wegen MIR gelitten! Ich habe Leute damit beauftragt dich zusammenzuschlagen und zu vergewaltigen! ICH muss mich entschuldigen!“ Riku nahm Soras Hand und drückte sie leicht. „Es tut mir leid, Sora... Es tut mir so Leid... Verzeih mir...“, nuschelte er. „Ach, Riku... natürlich... verzeihe ich dir...“ Sora konnte die Tränen nicht zurückhalten. Langsam schloss er die Augen. „Was zum...?!“ Sora, der die Augen noch immer geschlossen hatte, sah nun in die Richtung, in die auch Riku guckte. „Riku? Warum... ist das hier?“, fragte er ängstlich. „Ich weiß nicht...“, gab Riku zu. „Wie ist das möglich?“ Sora stand auf und ging näher an das schwarze, wabernde Portal heran. „Hast du es geöffnet?“, wollte er wissen. „Nein...“, entgegnete Riku nervös. Riku erhob sich ebenfalls vom Bett und stellte sich zu Sora. „Na ja, vielleicht sollten wir...“ Auf einmal wurde Sora von einer unsichtbaren Macht gepackt und in das schwarze Portal gezogen. „Riku!“, rief er panisch und griff nach dessen Hand. Riku schaffte es nicht, gegen die Macht anzukommen und ihn festzuhalten. „Sora!“, war das letzte, was Sora hörte, bevor alles um ihn herum dunkel wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)