Tenshi von _valkyrja_ ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5~ --------------------- Als ich erwachte, lag ich noch immer auf dem Boden der Dusche. Kurz darauf merkte ich dass ich zitterte, ich richtete mich auf, stellte das Wasser ab und wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte. Im Spiegel sah ich mein Gesicht. Ich konnte meinen Anblick nicht ertragen. Diese toten, leeren und leblos grünen Augen. Ich hasste sie. Ich hatte braune Haare, die mir nass im Gesicht klebten. Meine Lippen waren blau vor Kälte. Schnell trocknete ich den Rest meines eiskalten Körpers ab, zog mich an und ging wieder hoch. Als ich jetzt auf die Uhr schaute, war es 4:09 Uhr. Kizuko müsste in gut 20 Minuten aufwachen. Ich kuschelte mich ins Bett und deckte mich bis zum Kinn zu, in der Hoffnung dass ich aufhörte zu zittern. Irgendwann lies das Zittern nach und ich war in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen, ~ Ich wurde durch ein lautes Knallen geweckt. Ich stand auf, ein bisschen zu schnell. Mir schwirrte der Kopf und der Raum begann sich zu drehen. Halt suchend schwankte ich zum Schreibtisch und setze mich auf den Stuhl. Erst jetzt registrierte ich, dass ich höllische Kopfschmerzen hatte. Ich hörte jemanden die Treppe hoch poltern. Ich öffnete die Tür einen Spalt und sah wie eine dunkle Gestalt in einen Raum am Anfang des Flures huschte. Es war eine kurze Zeit still, dann hörte ich Schranktüren zu fallen. Dann sah ich wie jemand ins Bad rannte, ich hätte die Tür noch weiter öffnen müssen, um zu erkennen wer es war, aber dann hätte man mich bemerkt. Ich hörte wie Wasser lief. Vielleicht hatte Kizuko etwas vergessen. Ich warf schnell einen Blick auf die Uhr. Sehr unwahrscheinlich. Als ich wieder durch den Spalt lugte, sah ich nichts mehr. Ich hörte gerade noch wie die Haustür erneut mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Ich schlich die Treppe runter und sah mich um. Niemand da! Wer das wohl war? Vielleicht Kizukos Freund. Ich ging in die Küche und durchforstete den Kühlschrank nach etwas Essbaren. Man sah Kizukos Kühlschrank an, dass sie kaum daheim aß. Als ich schließlich eine Schüssel Schokoflakes gegessen hatte, ging ich hoch ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Ich erschrak leicht, als das Waschbecken voll Blut war. Wer immer auch hier war, er hat eine Sauerei hinterlassen. Ich spülte das Blut weg und machte mich frisch. Ich machte mir nicht mehr sonderlich viele Gedanken über den Besucher im Haus. Ich vergaß es einfach. Als ich aus dem Bad kam, seufzte ich. Es war sehr still im Haus. Man hörte draußen nur den Wind, der gegen die Hauswand peitschte. Ich verspürte den Drang raus zu gehen, aber draußen tobte ein Schneesturm. Das konnte ich wohl vergessen. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Das erste Mal seit langen war mir langweilig. Eigentlich genoss ich es alleine zu sein. Ich mochte immer die Stille. Doch das war heute anders. Ich hätte meine Gedanken in Worte fassen und aufschreiben können, doch ich versuchte sie auszublenden. Es waren schreckliche Erinnerungen. Nach einem weiteren Seufzen ging ich letzen Endes ins Wohnzimmer und pflanzte mich schwungvoll auf die Couch. Ich entdeckte auf dem Wohnzimmertisch einen Zettel. Ich öffnete ihn, darin stand mit fein säuberlicher Schrift geschrieben:« Hey Kleiner, ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich komme erst gegen Morgen nach Hause. Ich hab dir auf den Esszimmertisch Geld hingelegt. Du kannst dir davon was zu Essen kaufen. Gegen Abend kommt mein Neffe. Er verbringt seine Ferien bei mir. Ich hoffe ihr lernt euch kennen und werdet gute Freunde. Gruß, Kizuko ♥» Ich war kurz irritiert, aber dann freute ich mich, dass sie sich liebevoll um mich kümmerte, obwohl wir uns nicht mal kannten. Ich schloss sie jetzt schon in mein Herz. Ich wusste dass sie das kaum zu spüren bekommen würde, so was fiel mir verdammt schwer. Erleichtert darüber, dass ich nun doch einen Grund hatte raus zu gehen, nahm ich mir das Geld und ging zum Supermarkt um die Ecke. Ich nahm all das mit was mir in die Hände fiel. Kizuko hatte mir genügend Geld da gelassen, so dass ich mit zwei Einkaufstüten wieder im Haus ankam. Ich räumte alles in den Kühlschrank und fing an mir was Leckeres zu kochen. Ich musste oft für mich kochen, da meine Mutter es nicht tat. Der Tod meines Vaters trieb sie in die Alkoholsucht. Ich war oft auf mich allein gestellt. Ich begann das Gemüse zu zerkleinern. Kurze Zeit später war mein Essen fertig und ich setzte mich mit dem Teller vor den Fernseher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)