Lay your Love on me von BellaBlack (Jacob x Bella) ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 13: Sandkastenliebe --------------------------------------- Obwohl wir nun schon seit geschlagenen 10 Minuten in Jakes Golf saßen und ziellos durch Forks fuhren, hatte er sich noch nicht wirklich beruhigt. Er kochte vor Wut und ich wurde zum Glück dank des offenen Fensters langsam wieder nüchtern. Ich unternahm einen kläglichen Versuch ihn zu beruhigen indem ich meine Hand auf seine legte. „Hey, es ist alles in Ordnung. Krieg dich bitte wieder ein. Das ist doch heute unser erstes Date.“ Vielleicht brachte ihn ja dieses kleine Zauberwort wieder runter. Jake grummelte nur irgendetwas vor sich hin, bog schweigend in eine Seitenstraße ab und hielt auf einmal an. Wir standen auf dem Parkplatz der direkt zum Stadtpark von Forks führte. Er atmete einmal tief durch und sah mich dann an. „Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin, Bells. Können wir einen kleinen Spaziergang machen? Ich glaube, ich brauche frische Luft.“ „Klar, dann komm. Das hilft mir sicher auch, den Kopf wieder frei zu kriegen.“ Ich lächelte ihn aufmunternd an und stieg aus. Schweigend gingen wir eine Weile nebeneinander her, bis ich das Wort ergriff. „Das Mike mich abfüllen wollte, regt dich ganz schön auf, hm?“ „Auch, aber es regt mich viel mehr auf, dass dieses Weichei dir mit so einer billigen Nummer an die Wäsche wollte. Was für ein Idiot.“ Jacob strich sich genervt durchs Haar, ergriff dann aber meine Hand und drückte sie. „Du mußt mich ja jetzt für einen ziemlich üblen Schlägertypen halten, oder? Normalweise mache ich so was nicht. Ich hätte es auch nicht getan, wenn dieser Depp mich nicht ausgerechnet mit dem Blutsauger verglichen hätte. Das war einfach zu viel.“ „Ist schon gut. Ich nehm dir das nicht übel. Eigentlich finde ich, dass Mike so was mal gebraucht hat. Jetzt nervt er mich sicherlich nicht mehr mit seinen Anmachen und ich habe nicht vor, mich in den nächsten 100 Jahren noch einmal mit ihm zu unterhalten. Und.. Jake, ich weiß das du normalerweise nicht so bist. Ich kenne dich ja nun auch schon ein Weilchen .Ich fürchte, ich habe einen schlechten Einfluß auf dich, denn irgendwie prügelst du dich immer nur, wenn es um mich geht.“ Jacob blieb stehen und sah mich verdattert an. „Schlechter Einfluß? So ein Blödsinn. Fang bloß nicht an, dir nun so etwas einzureden. Ich will nur einfach…“, er geriet ins stocken, überlegte sich seinen Satz noch einmal neu und sprach weiter. „Du bist es eben wert.“ Wow, das war so typisch Jacob. Solch ein Satz konnte nur ihm einfallen. „Na hoffentlich enttäusche ich dich nicht.“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Unwahrscheinlich.“ Schweigend gingen wir weiter, bis er mich plötzlich vom Weg zog und über den feuchten Rasen auf einen Spielplatz führte. Ich runzelte die Stirn. „Suchst du etwas Bestimmtes?“ Jacob hielt an, sah auf die einsamen Kinderspielgeräte und lächelte. „Ich hab es schon gefunden. Kennst du das hier noch?“ Ratlos sah ich zu ihm auf und fragte zögernd: „Sollte ich denn?“ Er ließ meine Hand los und ging auf eine Bank zu. Dort setzte er sich hin und klopfte neben sich. Etwas verwundert folgte ich ihm und nahm neben ihm Platz. Sein Blick blieb an der Sandkiste hängen. „Macht nichts, dass du es nicht mehr weißt. Hier sind wir uns das erste mal begegnet. Deine und meine Mom haben hier auf dieser Bank gesessen, während du mit meinen Schwestern Matschkuchen gebacken hast.“ Jacob lachte. „Ich hab euch von der Schaukel aus zugesehen und Mädchen eigentlich immer für ziemlich doof gehalten, weil ich dabei immer an meine Schwestern denken mußte. Bis ich dich sah. Du warst damals schon toll. Als wir nach Hause kamen, hab ich Mom und Dad ganz stolz erzählt, das ich dich später mal heiraten werde. Naja, ich arbeite noch dran.“ Er grinste sein typisches ansteckendes Grinsen und machte mich mit dieser Geschichte ziemlich sprachlos. „Meine Güte, wie lange ist das denn her? Daran erinnere ich mich wirklich nicht mehr. Wie alt waren wir denn da?“ Jake überlegte. „Hm, ich war 5, glaube ich. Also mußt du 7 gewesen sein. Ich weiß noch, dass du diese niedlichen Zöpfchen hattest. Aber es ist nicht schlimm, das du dich nicht erinnerst. Du hast mich damals sowieso kaum bemerkt und dich mehr mit meinen Schwestern amüsiert. Ich war eben nur der kleine nervige Bruder. Als du dann mit deiner Mom aus Forks weggegangen bist, war das für mich ein ziemlich heftiger Weltuntergang. Ich habe dich nie vergessen, Bella.“ Bei diesem Geständnis blieb mir glatt der Mund offen stehen. Offenbar war ich schon als kleines Mädchen ziemlich blind gewesen. Ich konnte mich zwar ganz dunkel an Jacob und seine Schwestern erinnern. Ich weiß auch, das wir oft bei den Blacks zu Besuch waren oder sie auch bei uns, aber so lebhafte, prägende Erinnerungen wie Jake hatte ich an diese Zeit nicht. Was Forks betraf hatte ich ohnehin das meiste vergessen. „Oh man… du bringst mich ganz schön in Verlegenheit.“ „Ach was, mir war das schon klar. Ich werd nur immer etwas sehnsüchtig, wenn ich hier her komme. Ich dachte, ich erzähl es dir einfach.“ Mein Herz wurde ganz warm beim Klang von Jakes Stimme. Ich rückte etwas näher an ihn heran und sah lächelnd zu ihm auf. „Ich wusste ja gar nicht, das du so etwas wie eine romantische Ader hast.“ „Hab ich das?“ „Irgendwie schon.“ „Und funktioniert es?“, fragte er schmunzelnd. Darauf gab es nur eine mögliche Antwort. Ich packte ihn am Kragen seines Shirts und zog ihn zu mir herunter. „Ziemlich gut sogar.“ Dann küsste ich Jake sanft auf die Lippen. Der Kuss endete jedoch wie immer viel zu schnell und Jake grinste schelmisch. „Machst du dir mal wieder Zöpfchen?“ “Vergiss es!!!“ Charlie begrüßte uns mit einem irritierten Blick, als wir wenig später ins Wohnzimmer platzen und ihn beim Fernsehen störten. „Ihr seid aber früh zurück. War der Geburtstag nicht gut? Jacob, was macht der Hundebiss?“ Jake nahm mir die Antwort bezüglich des Geburtstages vorweg. „Ach, die Feier war echt lahm, deshalb sind wir früher gegangen. Und der Biss ist schon so gut wie verheilt. Alles bestens.“ „Na dann ist ja gut. Und was habt ihr jetzt noch vor?“ Jake und ich sahen uns an. Gute Frage, eigentlich hatten wir nichts geplant. „Hm mal sehen, wir gehen erstmal hoch in mein Zimmer, okay? Aber ich glaube nicht, dass wir heute noch einmal ausgehen. Ich hab für heute eigentlich genug. Hast du schon gegessen, Dad? Sonst könnten wir etwas zu Essen bestellen. Bis zum Buffet sind wir nicht mehr gekommen.“ Essen war grundsätzlich immer ein gutes Stichwort, mit dem ich sowohl Charlie als auch Jake glücklich machen konnte. Und wie erwartet strahlte Jake bereits begeistert bei der Aussicht etwas in den Magen zu bekommen. Charlie nickte nur knapp. „Na dann bestellt euch was. Ich habe schon gegessen.“ „Gut, wir sind oben.“ Mit diesen Worten zog ich Jake mit mir in mein Zimmer. „Irgendwelche speziellen Wünsche?“, fragte ich und meinte damit eigentlich das Essen, doch Jake verstand das wohl irgendwie anders und zog mich an sich. „Nur einen Wunsch.“ Schon lagen unsere Lippen wieder auf einander. Ich kicherte, strubbelte ihm durchs Haar und wand mich aus seiner Umarmung. „Nicht! Den Nachtisch gibt es hinterher.“ „Versprochen?“ „Klar, wenn du dich benimmst sogar mit Nachschlag.“ Ich durchwühlte das Chaos auf meinem Schreibtisch und drückte Jake die Karte des Lieferservice in die Hand. Wenig später hatte ich bereits 2 Pizzen bestellt (ja schon wieder Pizza!) und Charlie bescheid gesagt, dass wir in meinem Zimmer essen würden. Jake war das im Grunde egal, aber mir war es lieber, wenn wir unter uns wären und Charlie nicht ständig mit einem halben Ohr bei uns in der Küche mitlauschte. Ich holte schnell Besteck, während Jake es sich vor meinem Computer bequem machte und neugierig meine Programme durchforstete. „Hast du gar keine Spiele auf deinem Rechner? Nicht mal Moorhuhn?“ „Nö, du müsstest doch mittlerweile wissen, dass ich nicht sonderlich gut bin, was Videospiele angeht.“ Er grinste mir über die Schulter zu. „Allerdings, daher macht es ja auch solchen Spaß, gegen dich zu spielen.“ „Glaub ich dir aufs Wort. Aber sag mal, was habt ihr denn heute eigentlich im Rudel besprochen? War es was Ernstes?“ Jake schwieg und fuhr meinen Rechner wieder runter. „Jake?“ Er seufzte. „Ja, es war etwas ernstes, aber ich hab Redeverbot. Tut mir leid. Du weißt ja wie das ist. Wenn Sam nicht will, dass darüber geredet wird, kann ich nicht darüber sprechen. Selbst wenn ich wollte.“ Er drehte sich zu mir um und sah mich entschuldigend an. „Du könntest höchstens versuchen, es zu erraten. Ein Mal Klopfen heißt ‚Ja’, zwei Mal klopfen heißt ‚nein’.“ Ich musste lächeln. „Nein, schon gut. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst. Aber ich nehme mal an es ging um die Volturi und mich.“ Er klopfte ein Mal auf den Tisch. Das war alles was ich für den Moment wissen musste. Wenig später läutete es bereits an der Haustür und ich flitzte los, um die Pizzen in Empfang zu nehmen. Wir machten es uns bei mir im Zimmer bequem und breiteten uns auf dem Fußboden aus. „Das nenne ich mal ein tolles erstes Date, hm? Alkohol, Prügelei und hinterher noch Pizza vom Fußboden.“ Jake lachte ironisch. „Also… mir gefällt es. Abgesehen von den Startschwierigkeiten ist es doch … naja echt nett oder? Außerdem bist du mein Held des Tages. Du hast mich schließlich mit vollem Körpereinsatz vor dem bösen Drachen beschützt.“ „Wohl eher vor dem zahnlosen Drachen. Aber mal ehrlich, ich hätte dir gerne mehr geboten.“ Langsam schüttelte ich den Kopf. „Quatsch, ich finde es genau richtig so. Ich brauch diese große glamouröse Ausgeherei nicht. Das ist so förmlich und ich finde, Förmlichkeiten passen nicht zu uns.“ Das zauberte wieder dieses wunderschöne Lächeln auf Jakes Gesicht, das ich so sehr an ihm liebte. „Uns“, murmelte er leise. „Das klingt ziemlich gut, findest du nicht?“ Da konnte ich mittlerweile nur zustimmen. Der Gedanke an ein „uns“ gefiel auch mir langsam immer besser. „Aber laß es uns langsam angehen. Ich bin ein gebranntes Kind, was Beziehungen angeht.“ Ich wollte gerade die Pizzakartons aufeinander stapeln, um sie in die Küche zu bringen, als Jake nach meinem Handgelenk griff und mich ernst ansah. „Haben wir denn eine Beziehung?“ Augenblicklich schlug mir das Herz bis zum Hals und ich wurde nervös. Die alles entscheidende Frage und mir verschlug es vor Aufregung fast die Sprache. Langsam, ganz langsam nickte ich und versuchte, Jake fest in die Augen zu sehen, was nebenbei bemerkt echt schwierig für mich war, wenn ich nicht wieder einmal knallrot anlaufen wollte. „Ja, haben wir, wenn du das auch möchtest.“ Ich rechnete mit allem, aber in erster Linie damit, dass Jake mich in einem Anfall von Euphorie an sich reißen und so lange drücken würde, bis mir die Luft wegblieb. Doch das tat er nicht. Jake sah mich einfach nur staunend an, als könne er nicht fassen, was ich gerade gesagt hätte. Ein leises „Wow“ war alles, was er dazu sage konnte. Irgendwie war es doch gar nicht so schwer gewesen, mir endlich einzugestehen, dass ich gern mit Jake zusammen sein wollte und außerdem fühlte ich mich auf einmal sehr erleichtert. Lächelnd entzog ich ihm meine Hand. „Ich bring schnell das Geschirr und den Müll in die Küche. Bin gleich zurück.“ „Warte ich helf dir.“ Jake wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. „Nein, laß nur, das mach ich schon. Überleg dir so lange schon mal, was wir heute noch machen.“ Bevor er etwas einwenden konnte, huschte ich aus dem Zimmer und verschwand in der Küche. Das ich seine Hilfe nicht wollte, hatte einen triftigen Grund. Nachdem ich die Küche in Windeseile in Ordnung gebracht hatte (man sah sofort, das Charlie hier gewütet hatte), stahl ich mich leise ins Wohnzimmer und setzte mich kurz zu Charlie auf die Couch, während er gerade durch die Kanäle zappte. „Dad, kann ich dich um etwas bitten?“ Charlie sah auf und legte die Stirn in Falten. „Sicher. Worum geht es denn?“ „Kann Jake vielleicht dieses Wochenende hier bleiben, wenn Billy auch zustimmt?“ Verlegen spielte ich mit meinen Fingern herum und sah meinen Vater nicht an. Ich hörte Charlie tief durchatmen, bevor er antwortete. „Wenn du mir vorher verrätst, was das eigentlich mit euch beiden ist.“ „Ich denke, wir haben uns sehr gern“, gab ich kleinlaut zu. „Bella, ihr hattet euch schon immer sehr gern. Du weißt, daß ich das nicht meine. Wenn ich dir schon erlaube, dass ein Junge das ganze Wochenende hier bei uns bleibt, dann will ich wenigstens wissen, was unter meinem Dach vor sich geht. Und da ist Jacob keine Ausnahme.“ Mannomann, war das peinlich. Das waren genau die Gespräche, die man mit seinem Vater nicht führen wollte. Aber dauerhaft kam auch ich nicht drum herum. Hoffentlich versuchte er nicht, mich jetzt auch noch aufklären zu wollen. „Jake ist anständig, Dad.“ “Ich weiß, aber er ist auch ein 16-jähriger Teenager.“ Nagut, es half alles nichts. Charlie würde wohl keine Ruhe geben, bis ich ihm reinen Wein einschenkte. „Naja, wir sind wohl irgendwie zusammen“, nuschelte ich, “Aber das heißt ja nicht, dass gleich wer weiß was passiert. Ich möchte nur einfach so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen.“ Einen langen Augenblick schwieg Charlie. Dann gab er ein leises, zustimmendes Brummen von sich. „Na schön, ich bin ja froh, das es Jacob ist und nicht der andere. Von mir aus kann er bleiben.“ Ich musste mich beherrschen, um nicht zu jubeln. „Danke Daddy, hab ich dir schon mal gesagt, dass du der Beste bist?“ Charlie lächelte nachsichtig. „In letzter Zeit? Nur ein paar mal.“ Voller Vorfreude darauf, Jake gleich einzuweihen, dass er das ganze Wochenende hier bleiben dürfte, wenn er wollte, hastete ich die Treppe hinauf, stolperte dabei auch nur ein mal und stürmte mit einem breitem Grinsen im Gesicht in mein Zimmer. Jake saß immer noch auf dem Fußboden vor meinem Bett und telefonierte mit jemandem über sein Handy. Dabei grinste er mindestens so breit wie ich gerade. Als er mich hereinstürmen sah, murmelte er hektisch, er müsse jetzt Schluß machen und beendete das Gespräch. „War das Billy?“ „Öhm.. nö..“ Wurde Jake etwa gerade rot? Ich hob eine Augenbraue und sah in misstrauisch an. „Wer denn dann?“ „Ähm.. Quil..“ Ach herrje, mir dämmerte, was hier vor sich ging. Jake hatte es sofort herumposaunt, das wir beide nun ein Paar waren. Naja, ich konnte es ihm ja kaum verdenken. Also sparte ich mir eine Standpauke und grinste weiter vergnügt. Schließlich hatte ich ja noch eine frohe Botschaft zu verkünden. „Soso, Quil also. Hm, dann weiß es wohl gleich die ganze Nachbarschaft.“ Ich gluckste vergnügt und setzte mich rittlings auf Jakes lang ausgestreckte Oberschenkel. Dann schlang ich die Arme um seinen Nacken und stupste seine Nase mit meiner an. „Schade, hättest du 5 Minuten mit dem Anruf gewartet, dann hättest du richtig was zu erzählen gehabt.“ Jake sah mich verdutzt an. „Wovon redest du? Und hey, es tut mir leid, aber ich war gerade so glücklich. Das mußte ich unbedingt jemandem erzählen.“ Seine Arme legten sich warm um meine Taille und ich spürte wie er kurz zögerte und offensichtlich überlegte, ob er es wagen konnte, die Hände an meinen Po zu legen. Sie zuckten kurz etwas tiefer, zogen sich aber augenblicklich zurück. Schmunzelnd nahm ich das hin und kraulte ihn zärtlich im Nacken. „Ich habe gerade mit Charlie gesprochen. Hmmmm, sag mal, hast du dieses Wochenende noch irgendwas vor? Oder hättest du Lust, hier zu bleiben? Charlie sagt, das ginge klar. Wir müßten nur noch Billy fragen.“ Jake schnappte nach Luft und bekam große Augen. „H-hier? Bei dir??“ Er schluckte und rang merklich um seine Fassung. „Das ganze Wochenende? Ist das dein Ernst?“ Ich nickte und kicherte. Sein Gesichtsausdruck war einfach zu göttlich. Irgendwo zwischen absoluter Begeisterung und Schock seines Lebens. „Ok, wo ist mein Handy?“ Hektisch tastete er nach dem kleinen Telefon, dass er auf den Boden neben sich gelegt hatte und tippte so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte. Ich blieb still und wartete gespannt. „Hi Dad, ich bleib am Wochenende bei Bella. Ruf an wenn du Hilfe brauchst. Ich komm Morgen kurz vorbei und hol ein paar Klamotten. Bis dann.“ Klick. Und schon hatte Jake aufgelegt. „Sag mal, hast du Billy eigentlich zu Wort kommen lassen?“ „Nö.“ Lachend schüttelte ich den Kopf. „Du bist echt unmöglich. Also abgemacht? Du bleibst?“ „Tss, was für eine Frage? Natürlich!“ Er zog mich etwas fester an sich und schickte sich gerade an, mich zu küssen, als sein Handy vibrierte. Eine SMS war eingegangen. Ich vermutete von Billy, der sich beschwerte, wie sein Sohn ihn abgespeist hatte. Leise einen Fluch vor sich hinbrummelnd, las Jake was da stand, mußte sich ein Grinsens sichtlich verkneifen und wollte das Handy in seiner Hosentasche verschwinden lassen, als es schon wieder anfing zu surren. „Ist Billy sauer?“ Jake klickte sich kurz zur neuen SMS durch und biss sich auf die Lippen, sichtlich bemüht, sich ein Lachen zu verkneifen. „Nein, das ist nicht Billy.“ Als das Handy zum dritten mal losging, wurde es mir zu bunt. Etwa unsanft knöpfte ich es Jake kurzerhand ab und las die neue SMS. EMBRY empfangen 21.43: Gib mir 5, Alter! Das wurd ja auch mal Zeit. Laß krachen!! Meine Augen wurden schmal und ich klickte die vorangegangene SMS an. PAUL empfangen 21.43: Du Sack! Warum hast du mich nicht zuerst angerufen. Glückwunsch. Treibs nicht zu bunt. Und behalt die schmutzigen Details für dich, wenn du dich verwandelst! „Ach komm, gib mir das Handy wieder. Die Typen sind Idioten!“, protestierte Jake und griff nach dem Telefon. Doch das beeindruckte mich wenig. Wenn ich schon dabei war, wollte ich auch alles lesen. Ich drehte mich etwas und wich seinem Griff aus während ich auf die erste SMS klickte. QUIL empfangen 21.42: Gib Bella nen dicken Kuss von mir. Mit Zunge. Das war ja nicht zu glauben! Ich stand auf, dicht gefolgt von Jake, der immer wieder versuchte, mir sein Handy abzuknöpfen. „Bells, gib mir mein Handy wieder. Ich sag ihnen Morgen, dass sie Volltrottel sind und sich beherrschen sollen.“ Einem weiteren Griff ausweichend wählte ich Quils Nummer an. „Mach dir keine Mühe, Jake, das regel ich schon alleine.“ „Bella, bitte!“ Doch ich ließ mich von seinem Gequengel nicht abbringen, zu tun, was eine Frau in solch einer Situation tun mußte. Es knackte kurz in der Leitung, dann hatte ich Quil auch schon dran. „Na Alter, wie läuft‘s bei euch? Geht da heute noch was?“ Meine Stimme klang zuckersüß als ich antwortete. „Hi Quil, ich bin es, Bella.“ Plötzliches Schweigen, dann ein leises Schlucken. „H-hallo Bella… äh.. Entschuldige, ich dachte, Jake….“ „Nein nein, ist schon gut. Ich wollte dir nur sagen, dass Jake mir den Kuss von dir gegeben hat.“ Im Hintergrund hörte ich Jake leise meinen Namen flüstern. Ich gab ihm einen Klaps auf die Finger, als er mir das Handy wegnehmen wollte und drehte ihm den Rücken zu. „Oh…“, kam es verlegen von der anderen Seite der Leitung. „Wirklich?“ „Ja und weißt du was ich daraufhin gemacht habe?“ „N-nein?“ „Ich hab ihm die Zunge abgebissen.“ Klick. Ohne ein weiteres Wort legte ich auf und hoffte, das meine klein Drohung ihre Wirkung nicht verfehlt hatte. Jake stand wie angewurzelt vor mir, hatte die Hand wie erstarrt immer noch nach seinem Handy ausgestreckt und beäugte mich ungläubig. Doch dann kam langsam wieder Bewegung in seine Miene. Erst zuckte das rechte Auge, dann der linke Mundwinkel und schlussendlich brach er in schallendes Gelächter aus und bog sich vor lachen. Dieses Lachen war so ansteckend das ich einfach nicht anders konnte und kichernd einstimmte. Es tat so unglaublich gut, jemanden zu haben, mit dem ich einfach nur mal lachen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)