Weg zur Hölle - Zum Licht von Drako_Draconis ================================================================================ Kapitel 1: Erste Begegnung -------------------------- Fluchend kam er zum Stehen. „Warum müssen diese Dinger immer nur so schnell sein.“, jammerte er und versuchte das brennen in seinen Lungen auszublenden. Die halbe Nacht war er schon hinter diesem Ding her. Er hatte es sogar schon eingeholt, aber dann war es ihm wieder entkommen. Ich kann dir helfen, dass weist du doch, hallte die bekannte Stimme in seinem Kopf. „Ich weis, aber dich kann ich später noch gut gebrauchen.“, antwortete der Junge Mann und griff erneut an seine Hüfte. Der kalte Stahl ruhte dort Sanft in seiner ledernen Hülle. Noch einmal atmete er tief durch und sammelte sich. Dann sah er es. Weiter oben in den Ausläufern der Stadt lagen die Häuser in Dunkelheit, kein Licht, keine Lampe war an. Haben wir ihn Gefunden, fragte die Stimme in seinem Kopf. „Ja, er hat seine Falle vorbereitet, aber mehr als schäbig.“ Wieder begann der Mann zu rennen, der Straße entlang, auf die Dunkelheit zu. - - - - - - - - - - - - - Sheila, ein ganz Normaler, 17 jähriger, Teenager, war gerade mit ihrem Freund auf dem nach Hause weg. Sie waren auf einem Konzert und mit guter Laune auf dem Weg. Der blaue Opel Astra ihres Freundes roch stark nach Zigarettenqualm. „Hör doch endlich auf mit dem Mist.“, sagte Sheila mit besorgter Stimme zu ihrem Freund. „Lass mich doch. Oder wäre es dir lieber wenn ich mir das Gehirn weg saufe, oder ständig nur breit bin?“, sagte er mit einem breiten Grinsen, da er wusste, dass er schon gewonnen hatte. „Nein, aber das bringt dich um!“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Irgendwann muss jeder Sterben. Ob ich in ein paar Jahren an Lungenkrebs sterbe, oder mir Morgen frontal einer rein fährt, ist doch egal, oder?“, fragt er neugierig. „Ich will dich doch nur nicht so verlieren. Ich möchte doch noch lange bei dir sein. Ich mach mir doch nur Sorgen, versteh das doch bitte.“, erklang ihr Stimme traurig. Sie gab sich geschlagen und sah zu Boden. „Keine Angst, ich hab keine Lust schon Morgen ins Gras zu beißen.“ Er sah flüchtig zu ihr. Sie sah traurig aus. Muss ich denn immer so einen Mist laber, fragte er sich selbst. „Hat dir das Konzert gefallen?“, fragte er sie spontan. „Ja, klar. Danke, das du mit mir dahin gefahren bist.“ Sie sah ihn mit einem Lächeln an. Diese Konzert war zwar nicht sein Geschmack, aber er hat ihr eine Freude gemacht, dass war alles, was ihm wichtig war. „Ich würde doch alles für dich tun.“ Und das war sein voller Ernst. „Auch jetzt noch in ein Restaurant fahren um eine romantisches Candlelight-Dinner zu halten?“, fragte sie neugierig. Er konnte sich das Lachen einen Moment nicht verkneifen und sie wandte sich beleidigt von ihm ab. „Entschuldige Bitte. Ich mein es doch nicht so.“, sagte er mit freudiger Stimme. „Ok, machen wir. Die nächste Abfahrt geht es raus.“ Wie auf ein Signal erschien das Nächste Straßenschild. „Also Hier geht’s raus.“, murmelte er vor sich hin und lenkte seinen Wagen auf die Rechte Spur, um die Autobahn zu verlassen. Die Stadt war noch durch die Straßenlaternen erhellt. Kaum das sie die Kurve hinter sich gebracht haben, drangen sie in eine dichte Nebenwand ein. Ihr Freund schaltete die Nebelscheinwerfer ein und fuhr, für seine Verhältnisse, sehr langsam. Das Licht der Scheinwerfer wurde vom Nebel geradezu verschlungen und ein ungutes Gefühl machte sich in beiden breit. „Das ist doch normal, oder?“, fragte Sheila besorgt. „Keine Sorge, wir kommen schon heil in der Stadt an.“, meinte ihr Freund optimistisch. Eigentlich ist das gar nicht normal, dachte er, sogar das Licht der Laternen ist verschwunden. Langsam fuhren sie die Straße entlang. Das mulmige Gefühl, was die Beiden beschlich wurde immer stärker. Plötzlich schrie Sheila. Mitten auf der Straße stand jemand. Ihr Freund riss das Lenkrad herum, versuchte auszuweichen und fuhr geradewegs in den Graben. Mit einem Ruck kam das Auto zum Stehen. Wie viel Kraft gewirkt hatte, wollte das Mädchen gar nicht wissen. Es reichte aus, dass ihr die Schulter höllisch weh tat. Dann war wieder alles da. Sie fuhr in ihrem Sitz herum und Blickte durch die Heckscheibe. Was immer auch auf der Straße war, es war verschwunden. „Zum Glück haben wir das überstanden.“, sagte sie und befreite sich aus ihrem Gurt. Doch es kam keine Antwort. Als sie zu ihrem Freund sah schien ihr das Blut in den Adern zu gefrieren. Er hing leblos im Sicherheitsgurt. Jetzt wurde sie panisch. Sie riss an der Tür, bis diese schließlich nachgab und sie nach draußen lies. Das Mädchen stürzte ins Freie und schlug der Länge nach hin. Sie hatte nicht mit der Schräge des Grabens gerechnet. Dann war es zu hören, Gelächter. Es war eine Mischung aus Wahnsinn und Vorfreude. Sie kämpfte sich auf die Beine und um das Auto herum. Wieder riss sie an der Tür um sie auf zu bekommen. Aber schon nach kurzem Kampf gab sie nach. Entsetzt betrachtete sie ihren Freund. Blut war an der Stirn und hatte sich schon seinen weg hinab zu seinem Kinn gebahnt, wo es auf seine Hose tropfte. „Bitte, mach die Augen auf.“, flehte sie, während sie ihn vorsichtig schüttelte, „Komm schon, mach keinen Scheiß! Du kannst mich doch nicht alleine lassen!“ Mit einem leisen knurren stimmte er ihr zu. „Verdammt!“, fluchte er und betastete seinen Kopf, „Was war das denn?“ Er zuckte leicht zusammen, als er die Wunden berührte. „Ich bring diesen verdammten Mechaniker um.“, fluchte er und machte sich langsam an seinem Gurt zu schaffen, „Von wegen, mit der Aufrollvorichtung und der Sperre ist alles in Ordnung.“ Dann hatte auch er es geschafft den Gurt zu bezwingen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“, flüsterte Sheila leise. Langsam und auf seine Freundin gestützt kämpfte er sich aus dem Auto. Dann erklang erneut das Gelächter um sie herum. Es schien aus allen Richtungen zu kommen. „Was ist das?“, fragte er und sah sich um. „Ich glaube, das ist das Ding, was vorhin auf der Straße stand.“, meinte Sheila. Zusammen erklommen sie den Graben. Oben angekommen sahen sie sich ratlos um. Nirgends brannte ein Licht, weder an dem Fast-Food-Lokal mit Drive-In-Schalter, noch in den großen Wohnblocks um sie herum. Auch die Straßenlampen waren ausgeschaltet. „Was zur Hölle ist hier nur los?“ „Wir sollten versuchen in die Stadt zu kommen, vielleicht finden wir dort Hilfe.“, meinte der junge Mann und drehte sich langsam. „Ja, lauft nur, meine Kleinen. Lauft nur, versucht mir zu entkommen.“, kratzte die unbekannte Stimme. Es war ein schreckliches Geräusch. Nun auch setzt sich das Mädchen in Bewegung. In ihr wuchs die Angst. Sie hatte schon viele Horrorfilme gesehen, und auch den einen oder anderen Splatter, aber so was war ihr vollkommen neu. In all den Filmen waren es meist Untote, Zombies, oder irgendetwas was man dauerhaft sah. „Lauft nur lauft, macht es mir nicht zu leicht.“, rief die Stimme hinter ihnen. „Und macht ja nicht zu langsam, ihr könnt es wirklich schaffen zu entkommen.“, verhöhnte sie die Stimme. „Das Ding hat recht.“, meinte ihr Freund und blieb stehen. „Was soll das, los komm!“, schrie sie ihn an. „Lass mich hier, ich halt ihn auf.“, sagte ihr Freund und befreite sich aus ihrem Griff. „Bist du Wahnsinnig! Du weist doch noch nicht mal was es ist!“, brüllte sie ihn an und merkte, wie sich langsam Tränen an die Oberfläche Kämpften. Plötzlich stieß er sie von sich. Völlig perplex fiel sie hin, tat sich aber bis auf ein paar Abschürfungen nicht. Dann sah sie das Ding. Es war Pechschwarz. Aber es war anders Schwarz, sodass es sich vom Hintergrund perfekt abhob. Die Glieder waren lang und dünn und die Augen schienen förmlich Rot zu glühen. Seine Hände endeten in fingergleichen Auswüchsen, jede angespitzt wie eine Kralle. Und da taumelte ihr Freund auf das Ding zu, wollte sie beschützen. „Oh, ist das niedlich! Das hatte ich ja schon lange nicht mehr.“, freute sich das Wesen und seine roten Augen funkelten. „Komm zurück!“ Mehr konnte sie nicht rufen. Tränen schnürten ihr die Kehle zu. Sie konnte nicht aufstehen und laufen, nein, sie wollte einfach nicht. Sie wollte ihn nicht alleine gehen lassen. Dann war er schon bei dem Ding. Sie konnte gar nicht so schnell sehen, wie es ihn am Hals gepackt hatte. Langsam und genüsslich hob es ihn an. Er schlug und trat es, aber ohne Erfolg. „Ist das nicht süß.“, höhnte das Monster weiter, „Sie ihn dir an, wie hilflos und jämmerlich. Und das alles nur, damit du entkommst.“ Es drehte den jungen Mann und betrachtete ihn eingehend. „Und was machst du aus seinem Opfer? Du sitzt da und wartest auf dein Ende.“, stellte es fest. Ja, es hat recht, erkannte Sheila und fragte sich im selben Moment, warum er so etwas dummes getan hat. Ich würde doch alles für dich tun, hallte seine Stimme in ihr wieder. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie hielt das alles nicht mehr aus. Tränen rannten über ihre Wangen und ihr Kopf blockierte alles. „Ich will dich doch nicht verlieren“, flüsterte sie und starrte die beiden einfach an. Die Bemühungen ihres Freundes, sich gegen das Monster zu wehren verebbten, bis er nur noch schlaff in dessen Griff hing. „So schnell gibst du schon auf? Und da wolltest du deine Freundin beschützen.“, jammerte das Monster, als hätte man es um seinen Spaß betrogen. Dann lies er ihn einfach fallen, wie ein Stück Müll, und ging langsam auf das Mädchen zu. „Komm Kleine, jetzt wollen wir mal miteinander spielen.“, meinte das Wesen mit einer wahnsinnigen Stimme. Es ist aus. Er ist tot, und ich werde ihm bald folgen. Ob wir dann wieder zusammen sein können? Ein Knall riss sie aus ihren Gedanken. Der darauf folgende Schrei lies ihr das Blut gefrieren. Der Schleier, der ihre Augen bedeckte hatte war verschwunden. Das Monster verlor eine leuchtend grüne Flüssigkeit aus einem Loch in Brustkorb. „Lass deine dreckigen Klauen von ihr!“ Die Stimme erklang hinter ihr. Langsam drehte sie den Kopf. Da stand eine Person mit ausgestrecktem Arm. Ein Mann, von der Stimme her. Aber der Nebelschleier war noch zu Dicht um, mehr zu erkennen. „Wie kannst du Wurm es wagen!“, schrie das Wesen wutentbrannt. „Wie kannst du es wagen, hilflose Menschen anzugreifen und zu verletzen?“, kam die Frage zurück. Dann schrie das Wesen erneut auf, sie Aber konnte den Blick nicht von dem Neuankömmling nehmen. Er bewegte sich nicht und wartete. Plötzlich schoss etwas Schwarzes neben ihr vorbei, auf den Fremden zu. Dann waren ihre Gedanken wieder im Hier und Jetzt. Sie Sprang auf und rannte auf ihren Freund zu. Sie kniete sich neben ihn und erkannte erleichtert, dass er noch atmete. Es war kein Stein der ihr vom Herzen Fiel, eher ein ganzes Felsmassiv. Wieder war ein Schrei zu hören. Sie sah zu den beiden Kämpfenden. Das schwarze Ding stand mit dem Rücken zu ihr, jedenfalls konnte sie seine Augen nicht sehen. Der Fremde stand vielleicht einen Meter daneben. Einen Arm in Richtung des Monsters, den Anderen lief er einfach hängen. Dann sah der Fremde sie an. Kalte blaue Augen sahen sie an. „„Elender Bastard, Schatten, Ausgeburt der Hölle! Hiermit Schicke ich dich dorthin, wo du hingehörst! Schönen Gruß ans Fegefeuer!“, sagte er. Dann löste sich aus dem Ausgestreckten Arm ein Knall und ein kleinen Blitz. Die Szenerie schien still zustehen. Erst nach einigen Sekunden kippte das Monster zur Seite und im nächsten ging der Fremde schon auf die beiden zu. Der Nebel war wie weggeblasen und gab den Blick auf den Fremden frei. Er war komplett in Schwarz gekleidet. Ledermantel, T-Shirt, Hose und Stiefel, die sie von der Bundeswehr zu kennen glaubte. In der Rechten hielt er eine kurze Klinge und in der linken eine Pistole. Mit einem routinierten Handgriff verstaute er die Klinge und die Pistole in seinem Mantel. „Alles Ok, bei dir? Wie geht’s ihm?“, fragte er freundlich. Sie wollte ihm Antworten, stotterte aber nur irgendetwas. „Das nehm ich mal als Ja.“, sagte er und kniete sich neben ihren Freund. Gekonnte fühlte er den Puls an Handgelenk und Hals. Dann holte er ein Mobiltelefon und einen kleinen Anhänger aus der Innentasche seines Mantels. So konnte sie die Pistole erkennen und auch den Griff der Klinge. Schnell hatte er eine Nummer gewählt. „Abend, Krankenwagen bitte zum Ortsausgang Nord, ein Verletzter, Puls normal und flache Atmung.“, dann sah er das Mädchen an, „Und eine Person unter Schock. Monsterkontakt nach Verkehrsunfall, wahrscheinlich durch das Ding. Ja... ja, ich bleib so lange da.“ Als er aufgelegt hatte rollte er das Band, an dem Der Anhänger sich befand aus und hielt es über den Kopf des Bewusstlosen. Der Anhänger gab ein schwaches weißes Glühen von sich. „Abend erst mal, ich bezweifle, dass es ein guter für euch war.“, sagte der Mann mit freundlicher Stimme. „Abend.“, antwortete Sheila wie in Trance. „Deinem Freund geht es rein äußerlich gut, wie es sich aber mit seinem Innenleben verhält kann ich nicht sagen.“ „Was war das eben für ein Monster? Und der Anhänger? Und wer und Was bist du?“, sprudelten die Fragen aus ihr. „Das Ding war ein Schatten, wie du schon erkannt hast ein Monster. Schatten können Lebewesen bei Kontakt infizieren, sodass sie auch zu diesen Finsterlingen werden, was bei deinem Freund zum Glück nicht der Fall ist, hat mir der Anhänger gezeigt. Und ich heiße Nero und bin ein Mensch.“, antwortete er offen. Sie sah ihn verdutzt an. „So hab ich das mit dem „Was“ nicht gemeint. Wie kommt es, dass du gegen das Ding, diesen Schatten, gekämpft hast?“, fragte sie erneut. Ungläubig sah er sie an und fragte: „Sag mal, kommst du aus 'ner Großstadt?“ „Ja.“, antwortete sie verwirrt. „Wenn das so ist: Ich bin ein Monster- und Dämonenjäger. Wir nennen uns einfach kurz „Jäger“. Was du gerade gesehen hast, ist für uns Alltag. In größeren Städten nimmt man uns meist gar nicht war, deswegen die Frage.“, erklärte er ihr. „Wie alt bist du, wenn ich fragen darf. Du siehst noch so jung aus.“, fragte sie und wurde leicht rot. Nero hingegen begann zu lachen. „Das liegt vermutlich daran, dass ich erst Zwanzig bin.“ „Noch so jung? Das ist doch ein gefährlicher Beruf!“, staunte sie. „Kommt drauf an, ob du noch was zu verlieren hast, oder nicht.“, antwortete er ihr und stand auf. Fettnapf... Schnell nahm er seine Pistole zur Hand, wechselte das Magazin und lies sie genauso schnell wieder im Mantel verschwinden. „Kämpfen alle Jäger so?“, fragte sie vorsichtig. „Nein, das kommt immer auf deinen jeweiligen Stil an. Einige lieben das erledigen auf Distanz, andere gehen mit dem Messer auf ihre Feinde los.“, erklärte er nebensächlich. „Sind das normale Messer, oder irgendwas verzaubertes.“ „Ganz schön neugierig.“, sagte er lächelnd, „Meist normaler Stahl, einige lassen sich ihre Waffen in einer Kirche weihen. Ich hab auch mal von einem Jäger gehört, dass er sie vor einer Jagd zu einem Voodoo-Priester bringt, also Schwarze Magie mit ihren Eigenen Waffen schlagen.“ Plötzlich schauderte es Sheila. „Euch scheint aber auch jedes Mittel recht zu sein, oder?“ Er sah sie ungläubig an und versuchte die passenden Worte zu wählen. „Ja und nein.“, antwortete er nach einigen Sekunden, „Wir versuchen unsere Feinde mit allen uns zur Verfügung stehenden Waffen zu erledigen.“ Dann sah er sie wieder aus diesen blauen Augen an. „Aber, wir würden niemals unschuldige in Gefahr bringen, jedenfalls nicht wissentlich.“ Jetzt war sie es die ihn ungläubig ansah. „Hast du etwa gewusst, wo dieses Ding ist?“, fragte sie und merkte wie die Wut in ihr hoch stieg, „Hast du etwa zugelassen, das sie meinem Freund DAS antun?!“ Der Jäger hob abwehrend seine Hände. „Was glaubst du, was ich die ganze Nacht über gemacht habe? Ich bin die ganze Gott verdammte Nacht diesem Dreckvieh hinter her gerannt! Ich hab ein Halbes Dutzend von diesen Fallen betreten, nur um festzustellen, dass das Ding mich verarscht hat!“, fuhr er sie an, „Glaubst du allen ernstes, dass ich dieses Ding nicht schon vorher ausgeschaltet hätte, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte?“ Er hob die Hände und schlug sie auf seinem Kopf zusammen. „Versteh mich nicht Falsch, Mädchen. Was dir und deinem Freund passiert ist, würde ich gerne ungeschehen machen, aber dazu fehlt mir die Macht.“ Sheila sah ihn an und ihr Ausbruch lies sie sich wie ein Kind fühlen. Er hatte sein Leben riskiert. Wie oft, wollte sie gar nicht wissen. „Gehst du jede Nacht auf die Jagd?“ „Jede einzelne Nacht bin ich auf der Straße. Jede Nacht suche ich nach den Finsteren.“, sagte er und sah sie an, „Jede Nacht sterbe ich einen kleinen Tod Und jede Nacht versuche ich Leben zu retten, so viele ich kann.“ Dann war der Krankenwagen zu hören, vielmehr das Horn. Ohne sie noch einmal anzusehen ging er zur nahe gelegenen Kreuzung. Währenddessen hatte sie sich wieder ihrem Freund zugewandt. Er atmete ruhig und der Brustkorb hob und senkte sich sanft. Eine Strähne hatte hatte sich in sein Gesicht verirrt, die sie mit vorsichtigen Handbewegungen an ihren Platz schob. „Sheila?“, flüsterte er leise. „Shhh, nicht reden, du brauchst deine Kraft noch um wieder gesund zu werden.“, mahnte sie ihn mit sanfter Stimme, jedoch äußerst froh, die gehört zu haben. Schon war er wieder eingeschlafen. Als wäre nichts dabei würde er auch noch bis zum Morgen schlafen. Irgendwie beneidete sie ihn, nichts von dem Horror erlebt zu haben. Dann kam der Krankenwagen um die Ecke. Er hielt ein Stück neben den beiden und sofort waren zwei Sanitäter an ihrer Seite, die den jungen Mann untersuchten. Nach einer kurzen Diagnose wurde er auf eine Trage gelegt und vorsichtig in das Heck des Wagens gefahren. Sie würde ebenfalls hinten Mitfahren, erklärte einer der Männer mit den Signalroten Jacken. Bevor der Wagen los fuhr konnte sie noch einen Blick auf den Jäger erhaschen. Er Stand am Straßenrand, die Hände in den Hosentaschen und lächelte Matt. Dann glitten die Türen zu und der Wagen setzt sich in Bewegung. Danke für deine Hilfe, Nero. Die Gedanken hallten noch die Halbe fahrt nach, die andere Hälfte beschäftigte sie sich mit der restlichen Nacht. Wie Lange würde sie brauchen, um das alles zu verstehen. Sie hatte zwar alles gehört, was er gesagt hat, aber wirklich begreifen konnte sie es noch nicht. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die ihres Freundes. Danke. Danke ihr Götter, dass er lebt. Es war ihr letzter Gedanke, bevor die Erschöpfung sie einholte und sie ein schlummerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)