Weg zur Hölle - Zum Licht von Drako_Draconis ================================================================================ Kapitel 16: Krallen und Blut ---------------------------- Genüsslich zog Nero an der Zigarette. Er hatte sich vorgenommen, nicht vor seiner Freundin zu rauchen. Aber sie hatte gemeint, dass es sie nicht stören würde. Aber nicht nur er frönte dem blauem Dunst. Auch Katja und Yassie hatten sich einen Glimmstängel genehmigt. „Raucher sterben früher.“, meinte er zu sich selbst. Als er in die Gesichter seiner Freunde sah, konnte er sie Lächeln sehen. Katja und ihre Freunde, Tanja, sogar Samuel lächelte, obwohl sein Blick öfter an Nero vorbeiglitt. Nur seine Freundin sah in mit einer Mischung aus Erstaunen und Trauer sehen. Sofort legte sich seine gute Laune ein Stück. „Sieh aber zu, dass du nicht zu früh stirbst.“, meinte sie nun mit einem schwachen Lächeln, „Ich will ja noch was von dir haben.“ „Dann sollte er so etwas wie heute so schnell nicht wiederholen.“, meinte der Teufel hinter ihm. „Hatte ich auch nicht vor.“, erwiderte Nero und sah ihn grinsend an. Langsam schlich sich eine angenehme Ruhe ein. Sie gab ihnen die Zeit das eben Geschehene weiter zu verarbeiten. „Geht es wieder?“, erkundigte sich der Teufel ruhig. „Versuch macht klug.“, erwiderte Nero schulterzuckend. Langsam nahm der Teufel seine Pranken von Neros Schultern. Vorsichtig begann er aufzustehen. Doch kaum dass er gerade Stand, begann die Welt um ihn herum sich wieder zu drehen. Sofort waren ein Dutzend Hände da, die ihn stützen und ihm halfen sich wieder auf die Kiste zu setzen. „Dummer Versuch.“, meinte Nero und kämpfte gegen die Übelkeit. Beinahe sofort spürte er die Hände des Teufels auf seinen Schultern und spürte die Energie, die er in seinen Körper leitete. „Nero?“, meldete sich Samuel plötzlich. Die ganze Zeit hatte er nur geschwiegen und abwechselnd zu dem Jäger und dem Teufel gesehen. „Woher kennt ihr euch?“, fragte er vorsichtig. „Lange Geschichte, schnell erzählt.“, meinte der Teufel, „Ich habe ihn gerettet, war sein Paktpartner, bis der Pakt erfüllt war, ich frei war und seitdem ab und an mal ein Auge auf ihn geworfen hab.“ „Das war es im Groben.“, meinte Nero schulterzuckend. Langsam nickte Samuel. Doch an seinem Gesichtsausdruck erkannte Nero, dass er noch ein wenig brauchte, bis er es endgültig verdaut hatte. „War es wirklich einer der Reiter?“, erkundigte sich Alex vorsichtig. „Ja.“, meinte der Teufel ruhig, „Aber er wird nie wieder irgendetwas tun können.“ „Warum?“, erkundigte sich Tanja. „Weil das Feuer, das Höllenfeuer, seine Seele, seine Essenz verbrannt hat.“, erklärte der Teufel gelassen, „Somit wird eine Wiedergeburt unmöglich.“ Plötzlich stand Neros Freundin auf. Langsam trat sie neben ihn. „Aber da wäre noch etwas zu klären.“, meinte sie mürrisch. Verwirrt betrachtete Nero sie. „Du hast mich bei meinem Namen genannt.“, sagte sie und lächelte, „Und ich denke, gleiches Recht für alle, oder Lysander?“ Er konnte sie nur anstarren, schien unfähig zu reden oder gar zu atmen. Langsam lies er seinen Kopf hängen. Erst jetzt viel es ihm wieder ein. Ab jetzt wäre sie in Gefahr. „Mach halblang.“, mischte sich sein unmenschlicher Freund ein, „Dieser Raum war komplett abgeschottet. Niemand hat etwas gehört, und solange ich da bin wird auch niemand etwas hören.“ Mit einem Ruck sah Nero ihn an. Auf dem Gesicht des Teufels zeichnete sich ein Grinsen ab. Erleichtert seufzte er. „Des weiteren wird dich so schnell niemand mehr reizen wollen.“, sagte er nebensächlich, „Du hast einen der vier Reiter erschlagen, das schafft Respekt.“ „Aber ich war es nicht alleine.“, widersprach Nero und sah seine Freunde an, „Ohne euch hätte ich es nicht geschafft.“ Die Reaktionen könnten nicht unterschiedlicher sein. Alex kratzte sich verlegen am Kopf, Basti und Katja grinsten nur, während Yassie förmlich strahlte. Samuel nickte anerkennend, Tanja lächelte schwach und Roman wirkte emotionslos wie eine Statue. Plötzlich klopfte der Teufel Nero auf die Schulter. „Das sollte jetzt wirklich reichen.“, meinte er zufrieden, „Ihr solltet euch langsam auf den Weg machen.“ Traurig nickte Nero. Einerseits genoss er die Ruhe und das Sitzen. Zum anderen wollte er seinen Freund nicht schon wieder gehen lassen. „Samuel.“, wandte sich der Teufel nun an den Gardisten, „Gönne ihnen einen Tag ruhe, sie haben es sich verdient.“ Noch ehe der Gardist etwas erwidern konnte war der Teufel verschwunden. Verwirrung machte sich auf Samuels Gesicht breit. Doch schon im nächsten Moment machte sie dem entsetzen Platz. Mit einem Ruck sprang Samuel auf und rannte zur Tür. Sofort waren auch Nero und die anderen auf den Beinen und folgten ihm. Für einen Moment fürchtete der Jäger, dass seine Beine wieder nachgeben würden. Aber sie trugen ihn ohne Probleme. Noch im Laufen riss Samuel sein Schwert von der Hüfte. Dann hatte er auch schon die Tür erreicht und warf sich gegen sie. Der Schwung schien die Tür aus den Angeln reisen zu wollen. Nach einem strauchelnden Schritt hatte er sich wieder gefangen, dass Schwert über den Kopf gehoben und den Griff mit beiden Händen umfasst. Langsam lies er es wieder sinken und sah sich um. Auf dem Weg hatte Nero sein Kurzschwert und seine Pistole gezogen. Doch draußen angekommen sah er, dass es nicht nötig war. Langsam lies der Jäger seinen Blick über den Platz gleiten. Überall lagen die Überreste von Dämonen. Er konnte ausschließlich Schnittwunden erkennen. „Lord Samuel!“, hörten Nero plötzlich eine Stimme über sich. Schon im nächsten Moment landeten Samuels Gardisten vor ihnen. „Geht es euch gut?“, fragte dieser hastig, „Seid ihr verletzt?“ „Nein, mein Lord, wir sind unverletzt.“, erwiderte der Gardist ruhig. Erleichtert seufzte Samuel und legte dem Gardisten die Hand auf die Schulter. „Was ist passiert?“, fragte er langsam. „Kaum dass sich die Tür hinter euch geschlossen hatte, sind die ersten Dämonen aufgetaucht.“, berichtete er, „Wir zählten fünfunddreißig Feinde, die wir niederstreckten.“ Langsam nickte Samuel. „Dann lasst uns gehen.“, meinte er langsam und drehte sich zu Nero und den anderen herum, „Und euch wünsche ich eine ruhige Nacht.“ „Gleichfalls.“, erwiderte Nero lächelnd. Die Rückfahrt zum Gemeindehaus verlief Ereignislos. Zum Glück, wie Nero empfand. Die Nacht war für sie schon anstrengend genug gewesen. Langsam rollten die Motorräder auf den Parkplatz. „Ich würde sagen, ihr macht Feierabend.“, meinte Nero zu Katja und den anderen, „Ich geh noch schnell zu Garver und erstatte Bericht.“ Hastig hatte er die Schlüssel und Funkgeräte eingesammelt. Wenn Rico und die anderen nicht mehr da wären, könnte er sie immer noch bei Garver oder Sukki abgeben. „Dann noch nen schönen Abend.“, meinte Roman, bevor er seinen Van zurücksetzte und auf die Straße fuhr. „Sie sind wirklich gut geworden.“, meinte Tanja neben ihm. „Wenn ich bedenke, wie sie vor ein paar Tagen noch waren.“, erwiderte Nero lächelnd. Stumm sahen die drei dem Wagen hinterher, bis die Rücklichter hinter der nächsten Kurve verschwunden waren. Erst dann wandten sie sich dem Gemeindehaus zu. „Er wird uns nicht glauben, oder?“, erkundigte Neros Freundin sich ruhig. „Vielleicht.“, meinte Nero schulterzuckend, „Zur Not haben wir ja Wolfi.“ Dann betraten sie das Gebäude. Auf den ersten Blick sah Nero, dass es keinen freien Platz mehr gab. Aber er war eh nicht zum Plaudern hier. So lotste er sie um die Tische herum, vorbei von Ricos, wo er mit einem kurzen „Danke“ die Schlüssel und Funkgeräte ablegte. Das war seine Art, wenn er von einer Jagd wiederkam. Schweigend, erst einmal alles verdauend. Und genauso ging er durch die Tür zum Treppenhaus. In Gedanken ging Nero die verschiedenen Gesprächsabläufe mit Garver durch. Aber alles lief darauf hinaus, dass er ihnen nicht glauben würde. Dann hatten sie Garvers Büro schon erreicht. Wie immer öffnete er die Tür ohne Vorwarnung. „Wir sind wieder da.“, rief er fröhlich in den Raum. Hastig sah er zu seiner Freundin und musste fast Lachen. So einen ungläubigen Blick hatte er noch nie bei ihr gesehen. „Tanja!“, rief er freudig, „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Hastig bewegten sich die Arme des Mannes und ließen den Rollstuhl hinter dem Tisch hervor rollen. „Alles in Ordnung, dank Nero und den anderen.“, meinte sie mit einem beruhigenden Lächeln, „Ach ja, wir haben einen Reiter erledigt.“ Ungläubig betrachtete Garver die beiden Jäger. „Einen Geisterreiter?“, harkte Garver nach. „Nicht ganz.“, erwiderte Tanja, wobei sie Nero ansah. „Einen Apokalyptischen.“, erwiderte Nero ruhig, „Hunger um genau zu sein.“ Nun weiteten sich Garvers Augen. Für einen Moment sah er die drei ungläubig an, dann begann er zu Lachen. „Woher wusste ich, dass es so laufen würde?“, fragte Nero in den Raum, „Wolfi, dein Part.“ Wie aus dem nichts erschien der Schattenwolf. In einer flüssigen Bewegung richtete er sich auf, stellte die Vorderbeine auf die Armlehnen des Rollstuhles und berührte mit seiner Stirn Garvers. So verharrte er einige Sekunden, bevor der Wolf sich wieder löste und auflöste. Doch Garver verharrte noch einen Moment in seiner Position, bevor er blinzelte. Langsam, fast unmerklich schüttelte er den Kopf, während er seinen Rollstuhl wieder hinter seinen Schreibtisch manövrierte. Erst als er sich wieder hinter seinem Schreibtisch befand sah er die drei an. „Nero.“, sagte er langsam, „Was willst du als nächsten umbringen? Den Teufel höchst persönlich?“ Einen Moment war Nero über die Frage verdutzt, grinste dann aber nur. „Wenn er es drauf anlegt?“ „Bis Morgen.“, meinte Katja mit einem Lächeln, „Und Vergiss mich nicht, hörst du?“ Sofort schüttelte Yassie mit dem Kopf. „Ich vergesse dich schon nicht.“, erwiderte sie grinsend. „Bis dann.“, sagte Roman, bevor er seinen Transporter wieder auf die Straße manövrierte. Wortlos setzte er den Blinker und fuhr sanft die Straße entlang. Beeilen brauchte er sich nicht, da es noch ein paar Stunden bis Sonnenaufgang waren. „Soll ich dich zuhause absetzen?“, erkundigte sich Roman. „Bloß nicht!“, rief diese entsetzt. Mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung sah der Vampir seine junge Beifahrerin an. „Wenn Nero nach hause kommt, hab ich sonst keine ruhige Nacht.“ Jetzt wuchs die Verwirrung des Vampirs noch mehr. „Einmal für Untote, bitte.“, meinte er und sah Katja neugierig an. Doch anstatt zu Antworten, begann sie zu Lachen. Und Roman fragte sich, warum ausgerechnet sie es schaffte, ihn immer wieder zu verwirren. „Nero und ich wohnen Tür an Tür, wenn man so will.“, meinte sie schließlich, „Aus der Wohnungstür raus, zwei Schritte und einmal beim Teufelsschlächter klingeln.“ „Interessant.“, erwiderte Roman nur. Wieder richtete sich sein Blick auf die Straße. Er kannte seinen Weg in und auswendig. Zu Oft wahr er durch diese Straßen gehetzt, von seinen Häschern gejagt. Aber zum Glück war diese Zeit vorbei. „Was glaubst du, wann sie es heraus finden?“, fragte er plötzlich. Er sah Katjas Schulterzucken nicht, fühlte es viel eher. „Keine Ahnung.“, erwiderte sie sorglos, „Höchstens Yassie könnte heute etwas bemerkt haben.“ „Als du mich genährt hast?“ Katja nickte stumm auf die Frage. „Und wenn schon.“, sagte Katja endgültig. Roman wusste, dass dieses Thema damit beendet war. Aber er war auch froh darüber, auch wenn er damit angefangen hatte. „Wo willst du hin?“, erkundigte sich der Vampir beiläufig. Wieder zuckte sie mit den Schultern. „Hierhin und dahin und überall.“, meinte Katja grinsend. „Hier wohnst du also?“, meinte sie und sah sich neugierig um. „Besser als nichts.“, erwiderte Nero schulterzuckend und schloss hinter sich die Tür. Mit prüfenden Blick ging seine Freundin weiter durch den Flur. Seinen Mantel hing er schnell an die Garderobe, genauso wie seine Waffen. „Nur zur Warnung, ich wohne hier nicht alleine.“, reif er ihr hinterher. „Muss ich jetzt Angst haben einem nackten Kerl zu Begegnen?“, erwiderte sie kokett. „Nicht ganz.“, erwiderte Nero mit einem breiten Grinsen. Abrupt blieb sie stehen und sah ihn verwirrt an. „Nackte Frau?“, fragte sie ungläubig. Kopfschüttelnd ging Nero auf sie zu, nahm sie sacht beim Ellenbogen und führte sie ins Wohnzimmer. Sanft dirigiert er sie zur Couch. „Schön sitzen bleiben.“, sagte er sanft Lächelnd, als er sie auf diese drückte, „Bin gleich wieder da.“ Fragend sah sie ihn an, aber er lächelte nur und ging schnurstracks ins Schlafzimmer. Vorsichtig ging er zum Bett und nahm behutsam den Kringel auf, der dort lag. Mit langsamen und vorsichtigen Schritten ging er zurück zu seiner Freundin. Behutsam setzte er sich neben sie. Sofort richtete sich ihr Blick auf den Kringel, den Nero im Arm hielt. „Eine Katze?“, fragte sie überrascht. Verschlafen hob die Katze den Kopf und sah sie an. „Ja, mein Mitbewohner.“, lächelte der Jäger, „Oder eher mein Findelkind.“ Langsam erhob sich das Tier, streckte sich und wedelte mit dem Schwanz. Er schien ganz und gar nicht damit einverstanden zu sein, dass er von seinem Schlafplatz gerissen wurde. Langsam ging die Katze ein paar Schritte, bis er auf dem Schoss einer Freundin stand. Dort drehte er den Kopf und sah sie an. „Findelkind?“, fragte sie, während sie begann das Tier zu streicheln. „Hab ihn auf der Straße gefunden.“, meinte Nero und betrachtete die beiden, „Ziemlich abgemagert und krank.“ Seine Hand wanderte nun auch zu dem Pelzträger und begann sie ebenfalls zu streicheln. Sofort begann die Katze zu schnurren. Plötzlich wurde sie still. Beide stellten fast synchron ihre Bewegungen ein. Mit einem Ruck sah die Katze seine Freundin an. Nur um im nächsten Moment, mit ihren Vorderbeinen auf ihrem Brustkorb zu stehen und ihren Kopf gegen ihr Kinn zu schlagen. Reflexartig zog seine Freundin ihren Kopf zurück, doch sie war nicht schnell genug. Mit einem lauten Knall traf Knochen auf Knochen. „Au.“, meinte sie überrascht, „Was für ein Dickschädel.“ Ihr Blick wanderte wieder zu der Katze, die es sich nun der Länge lang auf ihr bequem gemacht hatte. „Zeigt nur, dass er dich mag.“, erwiderte Nero lächelnd, „Geht mir zu oft ähnlich.“ Langsam und vorsichtig hob sie die Hand, bewegte sie langsam in Richtung des Katzenkopfes. Und als ihre Hand das Fell berührte, drängte sich das Tier gegen ihre Handfläche. „Schon niedlich.“, meinte sie mit einer Spur Unsicherheit. Langsam und vorsichtig betrat Roman seine Kellerwohnung. Binnen weniger Lidschläge hatten sich seien Augen an die hier herrschende Dunkelheit gewöhnt. Einer der wenigen Vorzüge seines Fluchs. Behutsam schritt er durch das Wohnzimmer, ohne etwas zu berühren oder nur das kleinste Geräusch zu machen. Normalerweise würde er seine Anlage an machen und die Nachbarn noch ein wenig nerven, aber heute sah das ein wenig anders aus. Lautlos betrat er das Schlafzimmer und ging in Richtung seines Betts. Es war unnötig, aber er wollte sich doch ein klein wenig Luxus und Menschsein bewahren. Dort angekommen legte er die Schlafende Katja vorsichtig ab. Sie war mitten in der Fahrt einfach eingeschlafen. Aber er brachte es auch nicht über sich ihre Ruhe zu stören. Vorsichtig ging er zum Dimmer neben der Tür und drehte ihn nur ein paar Millimeter. Es war bei weitem nicht genug Licht um etwas zu sehen, aber genug um sich noch ein Stück menschlicher zu fühlen. Erst dann drehte er sich wieder zu Katja. Er brauchte nur Bruchteile von Sekunden, bevor er wieder neben ihr stand. Vorsichtig und langsam setzte er sich auf die Bettkante. Seine Augen wanderten scheinbar ziellos über ihr Gesicht. Plötzlich dreht sie sich ein Stück und ihr fiel eine Strähne ins Gesicht. Er berührte sie kaum, als er die Strähne wieder an ihren Platz schob. „Ich habe Angst.“, begann er zu flüstern, „Seit so vielen Jahren habe ich wieder Angst.“ Langsam glitt sein Blick wieder zu Katjas schlafendem Gesicht. „Ich habe Angst, dir irgendwann einmal nicht mehr zu reichen.“, sprach er vorsichtig weiter, „Wenn du dich irgendwann nach einem normalen Leben sehnst, mit jemandem, mit dem du die Tage und nicht nur die Nächte verbringen kannst.“ Er konnte sie einfach nicht mehr ansehen, mit diesen Gedanken, die ihm fast die Tränen in die Augen trieben. Er wusste, dass irgendwann dieser Tag kommen würde. Dennoch hoffte er, dass er noch lange auf sich warten lassen würde. Plötzlich spürte er eine Bewegung und noch im selben Moment sah er hinter sich. Braune Augen sahen sie fragend an. „Glaubst du das wirklich?“, fragte sie neugierig. Der Werkzeugkasten in seiner Hand klapperte und seine Beine ächten bei jeder Stufe. Wiedereinmal schwor er sich einen Hausmeister einzustellen. Doch im selben Moment verwarf er es wieder. Es würde nur Kosten verursachen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich selbst um kleinere Reparaturen zu kümmern. Das Schlimmste war allerdings, dass dieses Haus keinen Aufzug hatte. So blieben immer wieder die quälenden Wege über die Treppen. Schon die ganze Zeit war sein Blick auf seine Füße gerichtete. Und so bemerkte er nicht, dass jemand vor ihm stand. Als er aufsah, schien es ihm die Kehle zuzuschnüren. Nero und seine Freundin saßen noch immer auf der Couch und verwöhnten die Katze. „Aber warum eine Katze?“,fragte sie nach einer halben Ewigkeit. „Weil Katzen auch alleine zurecht kommen.“, erwiderte Nero wie aus der Pistole, „Außerdem sagt man ihnen übernatürliche Fähigkeiten nach.“ Fragend sah sie ihn an. „Hunde und andere Tiere, die sich dominieren lassen, übernehmen die Denkweise ihrer Herren.“, sagte er langsam, suchte die passenden Worte, „Hunde zum Beispiel könnten Gefahren ignorieren, weil sie ja wissen, dass es so etwas wie Monster nicht gibt.“ Langsam nickt sie. „Wenn der Herr des Hundes allerdings bei jedem Horrorfilm anfängt zu schreien wie ein Mädchen, wird das Tier auch Übernatürliches als Bedrohung ansehen.“, erklärte er weiter, „Also alles reine Erziehungssache.“ Nachdenklich betrachtete sie die schnurrende Katze. Doch plötzlich riss das Tier die Augen auf und drehte Ruckartig den Kopf. Noch bevor einer der Beiden reagieren konnte sprang sie von ihrem Schoß und schoss in Richtung Wohnungstür. „Was hast sie auf einmal?“, fragte Neros Freundin vorsichtig. „Keine Ahnung.“, erwiderte Nero verwirrt. So ein Verhalten hatte das Tier noch nie an den Tag gelegt. Unsicher stand er auf und folgte dem Vierbeiner. Er hockte vor seiner Katzenklappe, das Fell gesträubt und den Schweif aufgeplustert. „Was ist denn los, Dicker?“, erkundigte sich Nero vorsichtig. Die Katze sah ihn an, die Pupillen füllten fast das ganze Auge aus. Das ganze Verhalten der Katze schrie nach Jagd und Kampf. Gerade als er nach der Türklinke greifen wollte, hallte ein Schrei durch das Treppenhaus. Sofort stürmte das Tier durch die Klappe, während Neros Hand zur Garderobe schnellte und sich um die Pistole legte. „Nero? Was ist los?“, hörte er seine Freundin fragen. Ruckartig drehte er seinen Kopf zu ihr. „Bleib hier.“, sagte er in einem ruhigen, eindringlichen Tonfall. Dann hatte er die Tür aufgerissen. Ein erneuter Schrei wies ihm den Weg, die Treppen hinunter. Er hastete die Stufen hinunter. Es konnten nur ein paar Stockwerke sein. Zwei hatte er schon hinter sich gebracht, als erneut ein Schrei durch das Treppenhaus hallte. Aber es war kein menschlicher. Nach einer weiter Etage war er endlich am Ort des Geschehens. Und er traute seinen Augen nicht. Eine halbe Etage unter sich kauerte sein Vermieter in der Ecke. Der Werkzeugkasten nur eine Handbreit von ihm entfernt. Und vor ihm stand ein Guhl, wild um sich schlagend. Nero brauchte einen Moment, doch dann sah er seine Katze. Sie hatte die Klauen in den Rücken des Untoten geschlagen und hielt sich dort eisern fest. Gerade als das Wesen nach dem Tier greifen wollte, bewegte sich dessen Kopf. Erneut schrie der Guhl und Nero wusste, dass die Katze zugebissen hatte. Doch dieser Schrei hatte ihn selbst auch wieder aufgeweckt. Hastig hob er die Pistole. „Weg!“, rief er hinunter. Sofort hatte Die Katze von dem Untoten abgelassen, welcher sich Sofort in die Richtung des Jägers drehte. Kaum hatte die Katze den Boden berührt zog er den Abzug durch. Doch in den Guhl war ebenfalls Bewegung gekommen. So traf die Kugel nicht dessen Herz sondern nur die Schulter. Doch der Treffer reichte aus, um den Untoten aus der Balance zu bringen. Sein Fuß trat ins Leere und der Sturz die Treppe hinunter war nicht mehr abzuwenden. Kaum dass Nero den Abzug betätigt hatte, hetzt er die Treppe hinunter. Als er die Hälfte erreicht hatte, fuhr er herum und legte erneut auf den Guhl an. Der Untote lag am Fuß der Treppe und auch ein ungeschultes Auge konnte erkennen, dass mehrere Knochen gebrochen waren. Aber die wenigstens wussten, dass ein gebrochenes Genick einen Guhl nicht tötete. Ohne zu zögern legte er noch einmal an, zielte auf den Kopf des Untoten und betätigte den Abzug. Einen angenehmen Schlaf hatte Roman nicht. Den halben Tag war er wach und wälzte sich in dem Bett. Zu seinem Leidwesen alleine. Katja hatte ihn kurz nach Sonnenaufgang verlassen. Einige dringende Termine, wie sie gesagt hatte, sowie eine Einkaufstour, die sie mit Yassie machen wollte. Er wäre zu gern dabei gewesen. Aber voll vermummt in der Stadt herumzulaufen war zu auffällig. Und er wollte ihr nicht den Tag damit verderben. So blieb ihm einfach nur hier zu liegen und auf die Nacht zu warten. Ein Blick auf die Uhr und auf den kleinen Monitor auf dem Nachtschränkchen zeigten ihm, dass die Sonne fast untergegangen war. Also nur noch ein paar Minuten, dann könnte er auch endlich wieder hinaus. Er schälte sich aus seiner Decke, ging zum Schrank und war gerade dabei sich einen Satz frischer Kleidung heraus zu kramen, als er sein Handy summen hörte. Binnen eines Wimpernschlages hatte er den Raum durchquert und das Gerät in der Hand. Inständig hatte er gehofft Katjas Nummer zu lesen. Aber das Display meldete nur einen unbekannten Anrufer. Gemächlich nahm er ab. „Ja?“, meinte er träge. „Roman!“, schrie Yassie ihn durch das Gerät an, „Katja wurde entführt.“ Schlagartig sank die Raumtemperatur um mehrere Grad in den Minusbereich. „Was ist passiert?“, fragte er hastig. „Wir hatten uns gerade getroffen, als ein Van neben ihr hielt, sie jemand packte und zu sich ins Auto zerrte. Kein Nummernschild oder irgendwelche Auffälligkeiten.“, berichtete sie aufgelöst. Roman fluchte herzhaft, als er im Zimmer auf und ab tigerte. Katja war noch neu bei den Jägern und kaum bekannt. Also konnte es nicht daran liegen. „Doch da war etwas komisches.“, meinte Yassie plötzlich. Der Vampir war ganz Ohr und hörte gespannt zu. „Sie rochen nach Erde.“ Nero lächelte seinem Vermieter vorsichtig zu, als dieser ihn wieder ansah. Der Mann saß ihm und seiner Freundin gegenüber, in eine Decke eingewickelt und die dritte Tasse heißen Kaffees in der Hand. So saßen sie seit fast zwei Stunden. Nero wusste einfach nicht, wo er das Gespräch beginnen sollte. Auch nicht, ob der Mann überhaupt die Aussprache suchte. Erneut setzte er die Lippen an die Tasse, pustete vorsichtig hinein und nahm einen Schluck. „Danke.“, sagte er plötzlich, halb in die Tasse hinein. „Nichts zu danken.“, erwiderte Nero und lächelte den Mann offen an, „Dafür bin ich da.“ Wieder schien der Mann ins Schweigen zu verfallen. „Wie haben sie das geschafft?“, erkundigte sich der Mann schließlich, „Ich war vor Angst wie gelähmt.“ „Das bringt der Beruf mit sich.“, erwiderte Nero ruhig, „Ich kann mir keine Horrorfilme mehr ansehen ohne zu lachen.“ Sein Vermieter lächelte schwach. Dass er mit den Nerven am ende war wunderte Nero nicht im geringsten. Dieser Mensch stempelte alles, was er nicht verstehen konnte als Humbug ab. Die Augen des Mannes fixierten Nero und seine Lippen formten ein schwaches Lächeln. „Danke für die Rettung, Herr Magnus.“, sagte dieser förmlich. „Lysander reicht vollkommen.“, erwiderte der Jäger. Er wusste, dass sein Vermieter nicht so schnell darüber hinweg kommen würde. Aber er schien zu erahnen, womit der Jäger sein Geld verdiente. „Herrin.“, sagte der Mann leise und kniete sich vor dem steinernen Thron, „Wie ist eure Entscheidung?“ „Die selbe wie immer.“, erwiderte sie mit kalter Stimme, „Nein und immer wieder nein.“ „Herrin.“, meinte der Mann erneut ruhiger. „Geh.“, unterbrach ihn die junge Frau harsch und scheuchte ihn mit einer Geste weg. Mit einem schweren Seufzer lehnte sie sich zurück. Den harten Stein im Rücken spürte sie kaum noch, genauso wenig wie ihre Beine. Wann sie das letzte mal auch nur einen Meter gelaufen war wusste sie schon gar nicht mehr. Die ganze Zeit nur Anhörungen und Beschwerden, Bitten und Drohungen. Aber sie dachte nicht daran sich irgendjemandem zu unterwerfen. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ein junger Mann in Rüstung stolperte in den Raum. „Wir werden angegriffen!“, rief er panisch. Sofort war der ganze Raum in Bewegung. Mehrere Männer stürmten auf die Tür zu, schlossen die riesigen Flügel und legten mehrere massive Riegel davor. Andere kamen zu ihr gerannt, redeten wild auf sie ein und wollten sie Bewegen zu fliehen. „Wenn sie meinen Kopf wollen, sollen sie ihn holen kommen.“, meinte sie entschlossen und strafte ihren Körper. Ihre Finger bohrten sich in die massiven Armlehnen, verhinderten sofort jeden versuch, sie mit Gewalt zu bewegen. Plötzlich waren Schreie auf der anderen Seite der Seite der Tür zu hören. Es waren nur Sekunden, bis es wieder still wurde. Und wieder verstrichen nur einige Sekunden, bevor die Tür unter mächtigen Schlägen erbebte. Sofort waren Wachen an den Flügeln und stützten diese. Doch sie bebten bei jedem Schlag ebenso wie die Tür. „Sie wird nicht halten!“, schrie einer der Männer am Tor panisch. „Er wird durchbrechen!“, reif der junge Soldat. Er?, dachte sie verwirrt, doch in ihrem Inneren wusste, wer gemeint war. Mit einem letzten Schlag gab die Tür nach. Die Riegel brachen und Splitter segelten durch den Raum, gefolgt von den Wachen, die sich gegen die Tür gestemmt hatten. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich, als sie ihn sah. Wie er wie eine Statue in der Tür Stand, und sich sein Brustkorb langsam, unmerklich hob und senkte, den Kopf leicht gesenkt. „Wo ist sie?“, fragte er leise. Doch diese kleinen Worte brachten ihren ganzen Körper zum Beben. „Wer?“, erkundigte sie sich und versuchte fest zu klingen. Mit einem Ruck sah er sie an. Eiskalte Schauer jagten über ihren Rücken, als sie die Wut in seinem Blick sah. „Du weist, wen ich meine.“, sagte er düster und betrat langsam den Raum, „Ihr habt sie schließlich entführt.“ „Wir haben niemanden entführt.“, sagte sie nun mit fester Stimme, „Ich befahl ihnen, euch in Ruhe zu lassen.“ Doch er antwortet nicht, sondern setzte unbeirrt seinen Weg fort. Sie brauchte alle Kraft, um ihre Finger aus dem massiven Stein zu ziehen. Langsam stand sie auf und sah sich im Raum um. „Habe ich euch befohlen, ihn und seine Gefährten nicht länger zu belästigen?“, fragte sie laut in den Raum, „Habe ich euch befohlen, euch ihnen nie wieder zu Zeigen?“ Sofort bejahten alle Anwesenden. „Frag sie.“, sagte er kalt und ruhig, doch es klang mehr nach einem Befehl. „Wer von euch hat meinen Befehl missachtet?“, fragte sie unsicher. „Beruhige dich.“, sagte Basti mit sanfter Stimme, „Ihr wird nichts passieren.“ „Und wenn doch?“, erkundigte Yassie sich wütend, „Ich konnte überhaupt nichts machen!“ „Und was wolltest du tun?“, meinte Alex schulterzuckend, „Deine Waffe überall hin mitnehmen?“ Yassies Kopf ruckte Herum und starrte Alex an. Doch sie wusste auch, dass er Recht hatte. Sie brauchte ja eine eigene Tasche für ihre Waffe. Und spätestens diese würde auffallen. Wieder vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen, spürte eine neue Welle der Trauer und der Hilflosigkeit über sich hin weg rollen. „Sollten wir nicht die anderen informieren?“, fragte sie durch ihre Finger. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. „Roman wird sie finden.“, meinte Basti mit einem aufmunternden Lächeln. „Wie kannst du dir da so sicher sein?“, hakte Yassie nach. „Weil die beiden mehr sind, als Kollegen.“, antwortete Alex grinsend. Mit einem gewaltigen Satz erreicht er die Spitze des alten Schornsteins. Durch die hohe Position hatte er einen guten Blick auf den alten Bahnhof. Langsam lies er seinen Blick über das Gelände schweifen. Über ein Dutzend Personen konnte er ausmachen. Einige standen an Übersichtspunkten, andere liefen immer und immer wieder um das alte Hauptgebäude. Langsam schloss er die Augen und lies seinen Geist auf Erkundung gehen. Raum für Raum durchstreifte er, Treppe auf und ab, jede Ecke und jede Nische. Dann hatte er sie gefunden. Mit einem schweren Seufzen öffnete er die Augen. Er ging in die Knie und spannte seine Muskeln. Seine Augen fixierten sein Ziel. Langsam spürte er die Kraft, die sich zu seinen Füßen sammelte. Dann verschwand auch schon der Boden und er flog förmlich durch die Luft. Sicher kam er auf dem alten Dach des Hauptgebäudes auf. Lautlos bewegte er sich zum Treppenaufgang. Blitzschnell hatte er das Gebäude betreten und hastete, ohne ein Geräusch zu verursachen, durch die Räume und Gänge. Dann hatte er sie schon erreicht. Sie lag auf einer alten Matratze und schien zu schlafen. Allerdings wusste er, dass sie wach war. Ihr Herzschlag verriet es ihm. Es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis er bei ihr war und die Fesseln gelöst hatte. Überrascht riss sie die Augen auf, blieb aber still. „Roman.“, flüsterte sie schließlich und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Jetzt wird alles gut.“, flüsterte er Katja sanft zu. In einer flüssigen Bewegung nahm er sie auf seine Arme. Sein Weg führte ihn wieder auf das Dach. „Bereit?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte und klammerte sich fester an ihn. Betreten saß sie in ihrem steinernen Thron. Vor ihr, in Ketten gelegt, kniete noch immer der Vampir, der ihren Befehl missachtet hatte. Würde Romans Gefährtin etwas passiert sein, würde er sterben. Wenn nicht, würde ihm die Verbannung drohen. Plötzlich spürte sie ihn. Mit einem Ruck sah sie auf. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür. Mit langen, schnellen Schritten betrat Roman den Raum. Er hielt sich nicht an Formalitäten auf, als er vor dem angeketteten Vampir stand. „Sie ist unversehrt.“, sagte er emotionslos. Langsam nickte sie. Sie würde ihn Verbannen müssen. Er würde zu Freiwild werden, gejagt von jedem anderen Vampir. „Erlöst ihn von den Ketten.“, meinte Roman und richtete seinen Blick auf sie, „Und haltet ihn bei euch.“ Verwirrt sah sie ihn an, wollte gerade etwas sagen, aber mit einer schnellen Bewegung brachte er sie zum schweigen. „Er tat es, um euch zu dienen.“, mit diesen Worten sah er wieder den jungen Vampir an, „Er ist ein Welpe, also gebt ihm noch eine zweite Chance.“ Ihr fiel eine Stein vom Herzen, als sie seine Worte hörte. Eine Geste reichte aus, die Ketten zu lösen, eine Zweite, dass sie allein Gelassen wurden. „Es tut mir leid, Roman.“, sagte sie offen, „Für damals und für heute.“ Der Vampir sah sie emotionslos an. Ihr kam es vor, als würde er sie mustern. Langsam stand sie auf, ging auf ihn zu. Instinktiv richtete er sich auf eine Flucht ein. Doch ein Stück vor ihm blieb sie stehen. „Ich habe etwas für dich.“, sagte sie leise und förderte ein Amulett zu Tage. „Was willst du dafür?“, fragte er kalt. „Nichts.“, erwiderte sie leicht verletzt, „Sieh es als eine Art Versöhnungsgeschenk.“ Kommentar los nahm Roman das Amulett an sich und verbeugte sich höflich. „Wenn ihr entschuldigt, die Nacht ist nicht mehr jung.“, meinte der Vampir höflich. „Ich habe dich immer um deine Freiheit beneidet.“, gestand sie plötzlich, „Ich bin nur ein Vogel in einem goldenen Käfig.“ Kopfschüttelnd und seufzend drehte er sich um. Bedächtig ging er in Richtung Ausgang. Doch kurz bevor seine Hand den Türflügel berührte hielt er inne. „Ein dummer Vogel.“, hörte sie ihn flüstern, „Sitzt in seinem Käfig und sieht nicht, dass die Tür offen steht.“ Mit diesen Worten lies er sie allein. „Alles in Ordnung bei dir?“, erkundigte sich Katja, die wie auf glühenden Kohlen gesessen hatte. „Ja, die Fronten dürften ein für alle mal geklärt sein.“, erwiderte er und seufzte schwer. Mit einer flüssigen Bewegung schnallte er sich an und startete den Van. „Zu dir.“, sagte Katja sofort. „Hast du dich schon gemeldet?“, erkundigte er sich, während er das Auto auf die Straße brachte. „Hab ich.“, erwiderte sie und klang müde, „Aber ich brauch erst einmal Ruhe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)