Being so close von -Ciri ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ [☆] Dichter weißer Nebel breitete sich an diesem Morgen in Tokyo aus wie eine Seuche. Leise, schnell und undurchdringbar schlängelte er sich durch die Straßen und begrub alles unter sich. Unfassbar. Es war gerade Ende März und die dichten Nebelbänke waren immer noch nicht verschwunden. In der Innenstadt bemerkte man sie kaum - zu viele Werbereklamen leuchteten und blinkten von allen Ecken und Enden. Aber hier, in der etwas abgelegenen Parkanlange konnte man kaum seine Hand vor Augen sehen. Sogar das Motorengeräusch der unzähligen Autos wurde gedämpft und eine gespenstische Stille breitete sich aus. Subarus schnelle Schritte waren kaum zu hören. Atemlos rannte er über den schmalen Schotterweg, die Augen zusammengekniffen um wenigstens die Silhouetten der riesigen Gebäude erfassen zu können. Majestätisch thronten die Justizgebäude vor ihm. Das Gerichtsviertel von Tokyo war großräumig angelegt und die vielen Häuser durch einen großen Park miteinander verbunden. ein paar hohe Wolkenkratzer bildeten den Mittelpunkt des Campus. Die kleinen Schotterwege, die man gehen musste um vom einen ins andere Gebäude zu kommen, waren mit Pfirsich-, Magnolien- und Kirschbäumen gesäumt. Man konnte ihre schönen Blüten nicht wirklich erkennen. Die Bäume und Bänke an jeder Ecke waren exakt symmetrisch angeordnet – schier unmöglich sich auf Anhieb zurechtzufinden. An der ein oder anderen Kreuzung standen Brunnen oder Statuen. Die größte Statue inmitten den Wolkenkratzern zeigte "Justitia", eine Frau mit verbundenen Augen und einer Waage in ihren Händen – Das Zeichen für Gerechtigkeit. Das riesige Gebilde war auf jeden Fall einen Blick wert. Subaru stoppte und keuchte laut auf. Er sah sich um während er keuchend nach Luft rang. So lange war er schon gerannt. Eine Kreuzung sah aus wie die andere und unterwegs war ihm kein Mensch begegnet. An dem Gebäude vor ihm hing in etwa 20 Metern Höhe eine Uhr aus Metall und ihre Zeiger verrieten ihm, dass er schon über eine halbe Stunde zu spät war. Seufzend ließ er die Schultern hängen und warf nochmals einen Blick auf die Karte, die er sich an der U-Bahn Station hatte geben lassen. Der Karte nach konnte er nur wenige Meter entfernt sein, aber außer dem Hauptgebäude war nichts zu sehen. Subaru kniff die Augen zusammen. Keine Chance. Er musste sich sehr anstrengen um die Zeiger der Uhr sehen zu können. Tatsächlich schon eine halbe Stunde. Es half alles nichts, er musste weiter suchen und das ziemlich schnell. Entmutigt zog der den Träger seiner Tasche straff, der über seine Schulter hing und stolperte weiter in den Nebel hinein. Der junge Yin-Yang Meister hatte keinen Orientierungssinn, und das bekam er an diesem Tage wieder schmerzlich zu spüren. Schon immer hatte Hokuto, seine Zwillingsschwester ihn damit aufgezogen. Für sie war es als Kind schon spaßig gewesen ihn in einem überfüllten Kaufhaus einfach stehen zu lassen und sogar heute zog sie ihn ab und an noch damit auf. „Aber was am Wichtigsten ist: Du darfst auf keinen Fall, hörst du, auf keinen Fall am ersten Tag zu spät kommen!“, hallte Hokutos Stimme in seinem Kopf wieder. Subaru schluckte. Dafür war es allerdings schon viel zu spät! Voller Panik beschleunigte er seine Schritte, sprintete schon fast, die Augen noch immer zusammengekniffen in der Hoffnung doch noch das richtige Gebäude zu finden. Während dem Rennen zog er wieder die Karte hervor. Hokutos Stimme spukte weiter durch seinen Kopf während er mit dem Zeigefinger den Weg entlangfuhr. Plötzlich spürte er einen Widerstand an seinem Fuß, den er nicht erwartet hatte und stolperte. Ohne auch nur eine Chance zu haben sich abzufangen viel er der Länge nach auf den Schotter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)