Gedankenfetzen von -Genesis- ================================================================================ Kapitel 2: Erneuerung --------------------- 09.08.2009 Ich wage nicht zu weinen. Denn ich denke, dass ich mit diesen Tränen alles erneut zunichte machen würde, was ich erreicht habe. Dazu würde sich nun die Frage stellen, weswegen ich denn weinen sollte. Gibt es einen Grund? Vielleicht ihre Abreise, der erneut eintretende Alltagstrott, die bevorstehende Zeit in einer neuen Umgebung, die Angst vor zu großen Herausforderungen? Angst vor dem erneuten Versagen? Sehe ich es so, wie ich es noch vor einigen Stunden gesehen habe, dann erscheint mir das alles nicht in solchem Maße beängstigend. Ja, vor einem Neuanfang hat wohl jeder Angst. Manche mehr, manche weniger. Meine Wenigkeit kann sich leider nur zu jenen zählen, die Neuanfänge und Veränderungen fürchten. Sicher bringen diese Dinge gutes mit sich, doch am Anfang gibt es wohl immer Zweifel. Und letzten Endes, wenn Veränderungen und Neuanfänge überwunden und gemeistert sind, da ist man doch sehr oft froh, keinen Rückzieher gemacht zu haben. Und alles errungene, alles gewonnene und verstandene, das fürchte ich wahrscheinlich nun zu schänden und zu missachten, wenn ich denn nun weine. Genau genommen ist mir nicht danach Tränen zu vergießen. Und eigentlich gibt es da nur eine einzige Sache, die mich gerade zu verstimmen vermag. Doch auch bei dieser Sache hege ich Zweifel, ob denn Trauer jetzt der richtige Ausdruck an Gefühlen wäre. Trauer? Warum nicht eher Dankbarkeit? Dankbarkeit und Freude. Tiefe Freundschaft und Glück. Das ist es, was man in diesem Moment fühlen sollte, was man in diesem Moment wahrscheinlich wirklich fühlt. Nur ein einziger kleine Gedanke ist es, der uns täuscht und uns glauben lässt, dass Trauer jetzt das richtige wäre. Jetzt, wo ich endlich einmal zurück blicke, da sehe ich erst, dass ich nicht alleine war, sondern diesen langen Weg über gestützt und gehalten wurde. Jemand der einem Kraft und Unterstützug gab ohne, dass man es überhaupt bemerkte. Ist dieses störende Gefühl nun nicht Traurigkeit sondern eher Reue? Reue, dass so viele Klagen und Behauptungen fielen, die damit die Hilfe dieses Menschen in Frage gestellt haben? Aber ist Reue denn nun wirklich der richtige Weg, seine Gefühle diesem Menschen klar zu machen? Eine Dankbarkeit, in Form von Freude, Glück und Stärke, wäre doch wohl eher angebrachter. Doch in meinen Jahren, versunken in Gedanken, prägte sich diese Art des Verhaltens und Denkens bei mir ein. Eine Veränderung wäre wohl passabler, doch ist dies bei weitem nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhören mag. Man soll nicht zurück blicken, heißt es, doch bei all meiner Anstrengung kann ich einfach nicht anders, als ein ums andere mal Blicke zurück zu werfen. Denn die Nähe und stützende Hilfe dieses Menschen sind es, die nun fehlen, und die mir bewusst machen, dass es nun ganz allein an mir liegt. Nun bin ich allein. Allein damit, dass ich nun selbst diesen letzten Schritt in eine neue Freiheit gehen kann. Wie ein flügger Vogel, fast so komme ich mir vor. Und vor dem Abgrund, an welchem ich stehe, da breitet sich eine Welt aus, so vielseitig in Farben und Tönen, in Licht und Schatten, Freude, Glück, Angst und Hoffnung. Und nun fehlen diese helfenden Hände, die mir die Kraft gaben überhaupt bis zu diesem Abgrund vorzudringen. Springen und losfliegen, das muss ein jeder junger Vogel ganz alleine. Und tut er es nicht so endet sein Leben, noch ehe es wirklich begonnen hatte. 16.08.2009 /Zu gerne hätte ich meine Gedanken dieser Art beendet. Doch ich verlor Gefühl und Faden zu dieser Sache hoffnungslos, in einer einzigen Nacht. Vielleicht kann ich sie irgendwann noch beenden. Bis dahin bleibt mir nur das warten und das leben, in dieser wechselreichen Welt, die mir soviel gegeben wie auch genommen hat.\ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)