Sternenhimmel - oder: Ich brauch dich von _kuromoko-chan_ (ZoXNa?) ================================================================================ Kapitel 5: Bittersweet reality ------------------------------ Ein dickes, dickes Sorry dass ich so lange gebraucht habe!!! *euch allen Keksen und Kakao als Entschuldigung austeil* Aber ich hab in letzter Zeit sehr viel um die Ohren gehabt, hab morgen auch meine praktische Führerscheinprüfung und hab zeitweise, muss ich ehrlich sagen, keine Lust gehabt weiterzuschreiben... Aber hier ist das neue Kapitel! Viel Spaß! ********************************************** „Verdammte Scheiße!“ Nami konnte einfach nicht aufhören zu fluchen. Als Navigatorin war es ihre Aufgabe, das Schiff und die Crew auf die kommenden Inseln vorzubereiten und sich über ihre neuen Ziele zu informieren. Und verflixt noch mal, als sie die vielen Schafe bemerkten hätten bei ihr doch sämtliche Alarmglocken klingeln müssen! Und dann noch die vielen Züchter und deren Warnungen und und und... Wenn wegen ihrer Nachlässigkeit Zorro jetzt was passieren würde ...! Das könnte sie sich nie verzeihen. Gut, er hatte ihr gegenüber die letzten paar Tagen nicht unbedingt den Gentleman raushängen lassen, aber wann tat er das schon und wegen so kleinen Zwistigkeiten konnte sie doch unmöglich die Sicherheit ihrer Crew gefährden... das war einfach unverantwortlich. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die 2 Stunden schon fast rum waren. Verdammt, sie musste sich beeilen! Mit einem Tempo, das sogar dem sonst so weglauffreudigen Lysop alle Ehre machte, fegte sie durch die Gassen, rempelte Menschen an, sprang über Stände und ignorierte die empörten Aufrufe der Menschen. Ihr Denken war nur noch von einer einzigen Person beherrscht – Zorro. Ihm durfte nichts passieren. Er war ihr dafür einfach zu wichtig. Er war... Weg. Schweren Atems kam die Navigatorin endlich vor der Going Merry zum Stehen. Nach Luft ringend ließ sie ihr Blick über das Deck schweifen. Auf dem Hauptdeck lagen Zorros Schwerter. Doch von ihm war nirgends etwas zu sehen. ********** „Entschuldigen Sie, ich hätte da eine Frage.“ “Ja, bitte?“ “Ich bin zum ersten Mal auf dieser Insel und habe gerade in diesem Buch etwas über einen Fluch gelesen, der dieses Eiland belegt. Stimmt das oder sind das nur Märchen?“ “Nun ja, äh...“ Die Verkäuferin kratzte sich verlegen am Kopf. “Ja?“ hakte Robin freundlich nach. “Ja, das die Letzten auf grausame Weise umkommen stimmt schon...“ “Aber?“ “Ähm... Nichts aber. Ja, unsere Heimat ist leider mit so einem Fluch belegt. Aber das kurbelt wenigstens den Verkauf von Schafen und Ziegen an. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, ich hab da noch eine Kundin...“ Die Frau warf der Schwarzhaarigen einen gequälten freundlichen, aber dennoch sichtlich unsicheren und unbehaglichen Blick zu und verschwand schnellstmöglich zwischen den Regalen. Chopper schüttelte verwirrt den Kopf. “Die war aber komisch...“ “Die weiß irgendwas. Und ich habe da schon so eine Ahnung...“ ********** “Hey, der Sake ist gerade im Sonderangebot! Wollen wir da nicht ein bisschen für Zorro mitnehmen?“ “Garantiert NICHT. Ich geb für den Spinatschädel doch nicht mein Geld aus! Zudem war der Säbelrassler in letzter Zeit böse zu meiner Namilein, da hat der so was bestimmt nicht verdient.“ “Ja, die Zwei hatten die vorigen paar Tage ein paar Probleme, aber glaube nicht, dass Zorro absichtlich gemein zu Nami ist...“ Ruffy hatte den Satz vielmehr genuschelt, als dass er ihn zu Sanji gesagt hätte, doch der hatte ihn dennoch gut genug verstanden. “Nicht ABSICHTLICH gemein? Was soll denn das jetzt bitte heißen?! Es ist mir scheißegal, ob das absichtlich war oder nicht, er hat Nami verletzt und damit basta! Der Kerl braucht mal wieder ’ne ordentliche Tracht Prügel, wenn du mich fragst!“ Der Smutje stapfte wütend zum nächsten Regal. Unglaublich, dass der Marimo ihn sogar aufregte, wenn er mal nicht mal da war. “Wag dich und leg Hand an Zorro an!“ ermahnte ihn der Kapitän. Verdutzt blickte der Blonde Ruffy an. Seit wann war der so vernünftig? “Ja, ja“ schnaubte er daraufhin nur, schwur sich aber insgeheim, die Schwerthenne bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zur Schnecke zu machen. Und das dann mal so richtig. ********** Wo war der Kerl nur? Zorro ließ doch sonst nie seine Schwerter alleine irgendwo rumliegen! Mit hektischen Blicken suchte Nami das Deck ab. Nicht ein einziges grünes Härchen war auszumachen. Kein Zipfel seines weißen T-Shirts, kein Bisschen von seinem schwarzen Kopftuch... Dafür fand die aufgeregte Navigatorin aber etwas Anderes. Es war rot. Und flüssig. Und klebte an Zorro’s Wado Ichi Monji. In dem Moment schlug eine Turmuhr 12. Die 2 Stunden waren rum. ********** „Meinst du wirklich, dass wir den Zwei nicht helfen sollen?“ mit besorgter Miene beobachtete der kleine Arzt, wie Robin die letzte Wache ausschaltete. “Die kommen alleine klar. Sie sind stark“ beruhigte sie den hibbeligen Elch. Mit geschickten Fingern und einem Stück Draht knackte die Archäologin das Schloss der massiven Tür und trat mit Chopper in den muffig riechenden Raum hinein, nachdem sie die zwei leblosen Wachen fachmännisch verschnürt und versteckt hatten. Vor ihnen stapelten sich bergeweise Manuskripte, Papiere und uralte Bücher. Dicker Staub sammelte sich auf den Bänden und verlieh dem Zimmer etwas gespenstisches. Unbeirrt von dem gruseligen Flair trat die Schwarzhaarige weiter in den Raum und strich die grauen Flocken vom Rücken der dicken Wälzer. Wenn sie recht hatte, müsste sie hier eigentlich finden, was die Beiden suchten. Wahllos griff sie nach einem der Bücher und blätterte es durch. Nachdem sie das gewünschte Ergebnis nicht fand, stellte sie es sorgsam zurück an seinen Platz und griff nach dem Nächsten. Doch auch hier wurde sie nicht fündig. Erst im 13. Buch stand, was sie suchte. Mit sich zufrieden packte sie das Buch ihn ihre Tasche und wandte sich zum Gehen. “Jetzt müssen wir nur noch zum Handelszentrum und überprüfen, mit welchen Waren die Insel in den letzten Jahren ihr meistes Geld verdient hat.“ “Auf was willst du eigentlich hinaus, Robin?“ fragte der Elch neugierig. “Der Fluch ist eine Lüge. Er wurde nur erfunden, um den zusammengebrochenen Schafs- und Ziegenmarkt wieder anzukurbeln. Die „grausamen Todesfälle“ werden durch Handlanger der Inselregierung verursacht.“ “Meinst du wirklich?“ Robin nickte nur. “Puh, dann sind die Anderen ja in Sicherheit. Gegen so ein paar Deppen kann sich Zorro locker behaupten!“ ********** Bl- Blut? An Zorros Schwert? Und er selbst war nirgends zu sehen? Nami versuchte sich zu beruhigen. Dafür müsste es eigentlich eine logische Erklärung geben. Zorro hatte einen Einbrecher dingfest gemacht. Daher kam das Blut. Und... und... Verdammt, das erklärte noch lange nicht, warum er dann selbst nicht hier war!!! Nervös spielte die ehemalige Diebin mit ihren Strähnen. Zorro würde sich bestimmt nicht von einem Fluch fertig machen lassen. Nein, niemals! Bestimmt war er einfach hier irgendwo auf dem Schiff und hatte seine Schwerter... na ja... vergessen halt. Das klang zwar nicht sonderlich logisch, aber eine Möglichkeit wäre es doch, oder? Wahrscheinlich sollte sie ihn einfach mal suchen, bevor sie sich noch mehr Sorgen machte und in irgendwelche Horrorszenarien verfiel. “Zorro! Zorro! Wo bist du?” Keine Antwort. “Zorro!“ Nichts. ”ZORRO!!!“ Stille. Langsam fühlte die Navigatorin, wie die Angst in ihr empor kroch. Wenn das Blut nun doch von Zorro war und er schwerverletzt irgendwohin geschleppt wurde? Oder noch schlimmer – Nami musste unwillkürlich schlucken – schon tot war und vielleicht irgendwo im Meer rumtrieb? Automatisch ließ sie ihren Blick übers blaue Wasser gleiten. Dort war nichts. Aber er musste doch irgendwo sein! “ZORRO!!!“ Ihre Rufe wurden immer verzweifelter. “ZORROOOO!!!“ “Was ist denn?“ Nami fuhr erschrocken herum. Diese mürrische, brummelige Stimme konnte nur zu einem gehören... “Zorro!!!“ Erleichtert fiel sie ihm um den Hals. Sie war in dem Moment so froh, ihn lebendig und wohlauf zu sehen, dass sie seinen genervten Blick gar nicht bemerkte. “Ja, schön, ich bin noch hier und pass auf das Schiff auf. Was soll das?“ “Ich dachte, du wärst...“ “Ich wär was?“ “Tot oder zumindest verletzt oder so...“ nuschelte sie verlegen. “Tot? Ich? Warum denn?“ “Weißt du, wir haben rausgefunden, dass es hier so einen Fluch gibt und dann wollte ich nach dir sehen und dann lagen da nur deine Schwerter und das voll mit Blut und du warst nirgends zu sehen und...“ sprudelte es aus ihr raus. “Schön, hier bin ich. Und ja, das ist mein Blut. Hab mich beim polieren geschnitten und bin dann ins Bad um die Blutung zu stillen. Zufrieden?“ murrte er. “Hör mal, ich hab mir Sorgen um dich gemacht!“ stieß Nami empört aus. “Schön. Danke. Brauch ich nicht. Wie du siehst, geht’s mir gut.“ Mit einer wegwerfenden Geste drehte sich der Schwertkämpfer um und wollte gerade nach seinen Schwertern greifen, als die Orangehaarige ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Erschrocken über ihr zorniges Gesicht blickte er Nami entgeistert an. “JETZT REICHTS MIR LANGSAM MIT DIR!!! ERST SORGST DU DICH UM MICH, DANN SCHREIST DU MICH WIEDER AN, DANN BIST DU WIEDER TOTAL SENTIMENTAL UND DANN IGNORIERST UND DEMÜTIGST DU MICH EINFACH! WAS. BITTE. SOLL. DAS???!” Zorro hatte Nami noch nie so in Rage gesehen. Ihre sonst rehbraunen Augen waren tiefschwarz, ihr sonst so hübsches Gesicht war zornverzerrt. Doch er konnte nicht nur Zorn erkennen – nein, auch Traurigkeit und Enttäuschung. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Schweigen reizte die Navigatorin nur noch mehr. Sie atmete tief durch. “Nun gut. Wenn du nicht reden willst, dann haben wir uns wohl nichts mehr zu sagen. Adieu.“ Erhobenen Hauptes schritt sie vom Deck, um zu verstecken, wie sehr Zorro sie eben verletzt hatte. Ihr war einfach nur noch zum Heulen zumute. Warum war das Alles immer so schwer? Warum passierte so was immer ihr? Warum? Warum? Sie war dermaßen in ihrem Gefühlschaos gefangen, dass sie Zorros Warnschreie gar nicht hörte. Mit einem Schlag breitete sich ein gellender Schmerz in ihrer linken Schulter aus, irgendwas metallisches bohrte sich tief in ihr Fleisch. Sie wollte schreien, merkte aber nur noch, wie sie von jemandem gepackt und zu Boden geschmissen wurde. Den erstickten Schmerzensschrei, den dieser Jemand ausstieß, nahm sie nur noch am Rande wahr. Dann wurde um sie herum alles schwarz. ********** “Nami! Nami! Wach auf!” Das Licht blendete. Schmerzen breiteten sich in ihrer linken Schulter aus. Und irgendjemand schüttelte sie sanft. Es dauerte eine Weile, bis sich ihr Blick wieder festigte und sie erkennen konnte, wer das war. “Zorro?“ fragte sie vorsichtig. Nami hörte, wie er erleichtert aufatmete. “Ja“ Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Das erste Mal seit vielen Tagen lächelte er sie wieder an. Irgendwie ließ sie das ihre Schmerzen vergessen. Wenigstens ein bisschen. Doch irgendwas störte dieses Lächeln. Irgendwas passte da ganz und gar nicht rein. Irgendwie... dieser gequälte Gesichtsausdruck... das sonst so kräftige Meeresgrün seiner Augen war matter geworden... und das rote Zeug, was ihm aus der Nase und dem Mund lief... Und als ihr Blick weiter runter wanderte, wusste sie auf einmal, was los war. Was nicht stimmte. Erschrocken schrie sie auf. “Du- du...“ “Schon gut, ist nicht so schlimm..:“ “Nicht so schlimm? DIR STECKEN DREI PFEILE IN DER BRUST!!!“ Nami war geschockt. Was war passiert? Erst jetzt merkte sie, dass in ihrer linken Schulter auch ein Pfeil steckte. Daher kam also vorhin der plötzliche Schmerz. Aber was...? “Ich... hab vorhin noch nach dir gerufen. ... Du hast mich aber nicht gehört.... 3 so Kerle hatten Pfeil und Bogen ... auf dich gerichtet ... den ersten Pfeil konnte ich leider nicht abwehren...“ Das Sprechen fiel dem Schwertkämpfer immer schwerer. Immer wieder musste er kleine Sprechpausen einlegen, sein Atem war deutlich hörbar. “Was... was ist dann passiert?“ Nami wollte eigentlich nicht hören, was jetzt kam. So in etwa konnte sie sich das schon vorstellen. “... dann habe ich ... dich weggestumpt und die Pfeile haben ... mich getroffen ... danach sind die Kerle einfach abgehauen ...“ “Hast du die Pfeile denn nicht mit deinen Schwertern...“ schlagartig fiel der Navigatorin wieder ein, dass Zorros Waffen oben auf dem Deck lagen. “Keine Zeit, die zu holen...“ erschöpft lehnte er sich gegen ein paar Kisten, die im Hafen standen. Müde schloss er für ein paar Sekunden die Augen. Seine Atemgeräusche wurden immer merkwürdiger. Sie klangen fast nach Papiergeknister. „... ich musste ja noch rechtzeitig bei dir sein...“ Namis Herz machte einen kleinen Hüpfer. Er MUSSTE rechtzeitig bei ihr sein? Er hatte sein Leben für sie aufs Spiel gesetzt? Und das alles nach seinem seltsamen Verhalten? Vielleicht war es ja jetzt an der Zeit, herauszufinden, was Zorro wirklich mit ihr spielte. Sie konnte bei seinem erbärmlichen Anblick nur mühsam die Tränen zurück halten. “Warum? Warum das Ganze? Kannst du mir das jetzt sagen?“ fragte sie vorsichtig. Erstaunt beobachtete sie, wie seine schmerzverzerrten Gesichtszüge milder, ja fast zu einem Lächeln wurden. “Weil ich nie wieder jemanden verlieren will, der mir so wichtig ist...“ ********** “Robin, ich hab’s gefunden!“ “Wunderbar! Gib’s mir bitte.“ Stolz darauf, mitgeholfen zu haben, überreichte Chopper seiner Mitstreiterin einen unscheinbaren, schwarzen Ordner. Auf seinen eingehefteten Blättern war haargenau festgehalten, welche Summen mit welcher Ware in welchem Jahr erwirtschaftet wurden. Und genau wie Robin vermutet hatte, war vor vielen Jahren der Schafs- und Ziegenmarkt dermaßen ins Bodenlose gefallen, dass die Einnahmen sogar rote Zahlen schrieben. Auch waren die restlichen Gewinne relativ klein, sodass das Gesamtbudget der Insel ziemlich rar ausfiel. An einer Stelle begann der Verkauf der Nutztiere aber stark anzusteigen und steigerte sich bis zum aktuellen Tage ins unermessliche. Volltreffer. “Wir haben, was wir brauchen. Lass uns jetzt zu den Anderen gehen.“ “Ja, gerne! Ich bin gespannt, was die dazu sagen. Nami wird sich wahrscheinlich dafür schämen, dass sie darauf reingefallen ist...“ “Und unserem Schwertkämpfer ist bestimmt nichts passiert. Mit so ein paar kleinen Fischen wird der locker fertig.“ ... ********** ”So… so wichtig?” Nami war verwirrt. Wenn sie ihm so wichtig war, warum hatte er sie dann so dermaßen getriezt? “Ich... ich wollte dir eigentlich nichts sagen. Ich habe mich ... die ganze Zeit dagegen gewehrt ... ich hatte furchtbare Angst ... davor, dass sich das mit Kuina wiederholt ... ich wollte eigentlich niemanden ... mehr so nah an mich ranlassen ... um ihn dann ... nur wieder zu verlieren...“ Auf einmal wurde Nami alles schlagartig klar. Das Gespräch im Krähennest (sie nahm an, dass Kuina die Verstorbene war, von der er damals gesprochen hatte), die Fürsorge, die Ablehnung... Nachdem Nami an dem einen Abend ungewollt seine Erinnerungen an den Verlust erweckt hatte, hatte er sich verletzt zurückgezogen, weil es ihn noch immer beschäftigte und weil gerade ausgerechnet die, die für ihn eine ähnliche Stellung einnahm, ihn daran erinnert hatte... und dann fing er an, damit zu ringen, seine Gefühle für Nami zu unterdrücken. Weil er nicht wieder verlieren wollte. Nicht wieder alleine zurückgelassen werden wollte. Also lehnte er von vorne herein jede Beziehung ab, die über Freundschaft hinaus ging... so wollte er sich schützen. Und jetzt kam sie und zerbrach seine schützende Wand, die er aufrecht erhalten wollte. Und das für einen hohen Preis. “Z- Zorro ich...“ Doch dieser wehrte ab. Vorsichtig legte er seine große, kräftige Hand auf ihre. Sie war furchtbar kalt. “Nami ich… ich liebe dich.“ Jetzt war’s raus. Endgültig. Sein Geständnis drückte einen fetten „Bestätigt“ Stempel auf Namis Vermutungen. Sie kam sich so unendlich dämlich vor. Unendlich. Warum war sie nicht früher darauf gekommen? Sie hätte ihm so vieles ersparen können. So viel Leid und Ärger. Heiße Tränen schossen ihr aus den Augen. Sie wollte ihm in diesem Moment so vieles sagen und bekam doch kein Wort über ihre Lippen. Zorro starrte sie erschrocken an, als sie zu weinen anfing. “Ist es so schlimm von mir geliebt zu werden?“ “Nein“ lächelte Nami. “Bestimmt nicht.“ ********** Robin und Chopper fanden ihre zwei Mitstreiter vor der Going Merry auf dem Hafen. Chopper rannte kreischend im Kreis, als er Zorro erblickte, besann sich nach einer Kopfnuss seitens Nami aber eines Besseren und trug den Verletzten an Bord, um ihn verarzten zu können. Die Navigatorin beharrte darauf, dass sich Chopper erst um Zorro kümmerte, ihre Schulter konnte warten. Leicht wehmütig trennte die Navigatorin sich von dem Schwertkämpfer. Robins schmunzelnder Blick war ihr in dem Moment so ziemlich egal. “Da scheinen wir ja einiges verpasst zu haben, oder?“ “Kann sein. Wo wart ihr eigentlich die ganze Zeit?“ lenkte sie vom Thema ab. “In der Stadtbibliothek und dem Handelszentrum. Und wir haben etwas interessantes herausgefunden.“ “So?“ ”Es gibt gar keinen Fluch.“ “Wirklich? Dafür sehen Zorros Verletzungen aber ziemlich echt aus.“ “Das ja. Und ich kann dir auch erklären warum.“ Sachlich begann die Archäologin zu schildern, was sie zusammen mit dem kleinen Elch herausgefunden hatte und zeigte Nami die Skripte und Bücher, die sie hatte mitgehen lassen. Man konnte der leicht reizbaren Frau förmlich ansehen, wie sie anfing überzukochen und eine Stinkwut entwickelte, der sie unbedingt Luft machen musste. Der Ausbruch konnte nur von Chopper verhindert werden, der zufällig gerade an Deck trat. “Also Zorro ist soweit stabil, 2 der Pfeile waren lediglich „harmlose“ Treffer, die keine inneren Organe verletzt haben, einer hat jedoch leicht den rechten Lungenflügel gestreift und ein kleines Loch reingerissen... Ich konnte soweit verhindern, dass noch mehr Blut in die Lunge strömt. Wäre der Pfeil ein bisschen weiter rechts gewesen, wäre das Loch zu groß, um es effektiv genug zu behandeln. Dann hätten die Alveolen (Lungenbläschen, verantwortlich für den Gasaustausch in der Lunge) wohl ihre Arbeit eingestellt und er wäre erstickt, bevor ich da gewesen wäre.“ Den beiden Frauen lief es eiskalt den Rücken runter, wenn sie daran dachten, wie knapp Zorro dem Tode entkommen war. Besonders Nami war sichtlich geschockt. Als der kleine Arzt das bemerkte, versuchte er sie zu beruhigen. “Aber der Pfeil hat ja nicht weiter rechts getroffen. Zorro wird in ein paar Tagen wieder munter sein!“ heiterte er seine Freundin auf. Mit Erfolg. Sie drückte ihn dankbar. “Oh Chopper, wenn wir dich nicht hätten...“ “Ich glaube, wenn du ihn weiter so drückst, haben wir ihn gleich nicht mehr.“ schmunzelte Robin. “Äh... O… Sorry, Chopper…” Nami war einfach nur froh, dass sie nochmal so glimpflich davon gekommen waren. Zorro ging es soweit gut, sie wusste endlich, was mit ihm los war und konnte auch dementsprechend darauf reagieren. Zorros „Ich liebe dich“ spukte ihr immer noch im Kopf herum. Irgendwie war es schön. Wirklich schön. ”Kein Ding” ächzte der Strangulierte und warf Robin einen dankbaren Blick zu, nachdem Nami ihn wieder auf den Boden gesetzt hatte. “Und jetzt kümmer ich mich um deine Schulter, zeig mal her...“ Genau in dem Moment nahm das Unheil seinen Lauf. Ein sichtlich von seinem Kapitän und Kanonier genervter Sanji betrat zusammen mit den beiden Chaoten das Deck, erblickte seine Göttinnen und unweigerlich auch – was ja nicht anders zu erwarten war – den Pfeil, der noch immer in Namis Schulter steckte. Sein sowieso schon finstrer Blick verdunkelte sich noch mehr. „Nami-Maus, wer war das?“ “Nicht so schlimm, Sanji. Wenn Zorro nicht gewesen wäre...“ “AAAH ICH HAB’S GEWUSST! DIESER DÄMLICHE...“ “Beruhig dich, Kochlöffel. Was ist denn los?“ “Zorro, ich hab gesagt du sollst liegen bleiben!!!“ Nami konnte es einfach nicht fassen, dass einem so viel Unglück innerhalb so kurzer Zeit widerfahren konnte. Sie war verletzt, Sanji hatte sie vollkommen falsch verstanden und Zorro musste genau in dem Augenblick aufs Deck treten. Leider realisierte weder Ruffy noch Chopper in diesem Moment, wie gefährlich die Situation war. Deshalb griff auch Keiner ein, als Sanji auf seinen Kontrahenten los ging. “DU WAGST ES MEINER NAMI WAS ANZUTUN???!“ Noch bevor Zorro überhaupt verstand, was hier eigentlich los war, grub sich das Bein vom Smutje tief in seine Brust und beförderte ihn an die nächste Wand. Ein brennender Schmerz durchfuhr ihn. Mit einem lauten Ächzen fiel er wieder zu Boden. Warum fühlte es sich in seinen Lungen plötzlich so heiß an? Er wollte atmen, doch es ging einfach nicht. Er bekam einfach keine Luft mehr. Weiße Punkte tanzten ihm vor den Augen. Halb benommen spürte er, wie warmes Blut aus seinem Mund und der Nase schoss. Dunkles Blut. Er hörte panische Schreie. Wusste nicht von wem sie kamen. Irgendjemand drehte ihn auf den Rücken. Wieder Schreie. Keine Luft. Sanji verstand nicht, was hier vor sich ging. Normalerweise stand der Säbelrassler doch gleich wieder auf, nachdem er ihm eine verpasst hatte? Und normalerweise strömte nicht so viel Blut aus seinem Mund und Nami rannte nicht so erschrocken zu ihm hin und Chopper rannte nicht kreischend im Kreis... Was verdammt noch mal war hier los? Verwirrt sah er zu, wie Chopper und Nami sich über Zorro beugten. Selbst Ruffy stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Chopper schrie panisch auf. “Die Lunge! Sie ist gerissen!!!“ Bitte WAS war los? Sanji ließ seine Blicke hysterisch vom Einen zum Nächsten wandern. Und dann wieder zu Zorro. Dieser schnappte permanent nach Luft, schien aber keine zu kriegen. WAS VERDAMMT WAR HIER LOS??! Plötzlich stand Nami wieder auf. Der Zorn und die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Duuuu!“ drohend richtete sich Nami vor dem Smutje auf. „Wegen – wegen dir muss Zorro sterben!!!“ Verzweifelt krallte sie sich an das Jackett des Kochs und schüttelte ihn wütend. “Hörst du? ER WIRD STERBEN!!!“ Unter einem lauten Schluchzer schlug sie sich die Hand vor den Mund. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Nicht jetzt! Wo sie doch endlich wusste, was mit ihr und Zorro los war. Und wie es weitergehen sollte damit. Weinend ließ sie wieder von Sanji ab und ließ sich neben Zorro fallen. Er wurde immer schwächer, war schon längst bewusstlos. Chopper werkelte an ihm rum wie ein Verrückter. Doch es wurde einfach nicht besser. Unfähig, dem Arzt irgendwie zu helfen, griff Nami nach Zorros Handgelenk und fühlte den Puls. BUMM. … BUMM. Wenigstens schlug sein Herz noch. Die Navigatorin bekam gar nicht mehr mit, wie Ruffy sich stocksauer auf seinen Smutje stürzte und verzweifelt seine Freunde anschaute, weil er nicht verstand, was hier vor sich ging. Nami fühlte nur noch den Puls von Zorro. BUMM.……BUMM.…………BUMM.……………………………BUMM. ………………………………………………………………BUMM. Und dann war Stille. Relativ ruhig realisierte die Navigatorin, dass sein Herz stehen geblieben war. Vorsichtig legte sie die Hand auf die rauen Holzplanken und starrte Chopper an. Dessen pelziges Gesicht hatte sich mit Tränen gefüllt. “Ist er – ist er tot?“ Der kleine Arzt nickte nur noch. Nami fühlte sich unendlich leer. So leer. Das Einzige, was sie noch in sich spürte, waren die Tränen, die in ihr hochschossen. Bittere, heiße Tränen. Es war alles ihre Schuld. Sie war so engstirnig, so stur, so uneinsichtlich, so unachtsam, so unaufmerksam gewesen. Sie hätte das alles verhindern können. In ihrem Kopf formte sich ein Satz. Ein einziger. “Zorro... Ich brauch dich doch“ flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Dann merkte sie nur noch, wie jemand sie wegzog und um sie herum alles schwarz wurde. *********************************************** So, DAS war jetzt ein mieser Cliffhanger xD Hach ich bin so herrlich gemein... Mal sehen, wann das nächste Kapitel kommt und wie’s weiter geht^^ *diabolisch grins* Und an alle, die ein schwaches Herz haben: ich sage nur, dass man Tote manchmal auch wiederbeleben kann. Wer weiß, ob Zorro zu diesen wenigen dazugehört! Und jetzt bitte keine Morddrohungen schreiben, ja? Liebe Grüße _kuromoko-chan_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)