Drei Generation, drei Epochen und 110 Abenteuer von _SMarti_ (So fern und doch so nah.) ================================================================================ Thema 103 : Machst du mich nach? (NG) ------------------------------------- „Lass das, verdammt noch mal!!“ Die Worte halten durch das gesamte Haus, erreichten jeden noch so kleinen Winkel und verscheuchten die angenehme Ruhe. Köpfe wurden aus den Türen gestreckt, um die nächste Ecke und über das Treppengeländer. Jeder jetzige Bewohner des Hauses der anwesend war und die laute Stimme vernahm - egal ob groß oder klein - wollte wissen, wer dort so schrie und warum. Wütend stampfte die Verursacherin des Lärmes, welche Rose Weasley war – was sehr wunderlich wirkte, da das Mädchen selten, gar nie die Stimme erhob - durch das Wohnzimmer des Fuchsbaus und sammelte ihre Sachen zusammen, da die Weihnachtsferien sich ihrem Ende zuneigten und es morgen wieder zurück nach Hogwarts gehen würde. Allerdings war sie auf diesem Weg nicht allein. Nein, ein nerviges Etwas, was sich ihre blonde, kurzhaarige und gleichaltrige Cousine Dominique Weasley schimpfte, verfolgte sie auf Schritt und Tritt, tat ihr alles gleich, auch wenn dort gar nichts mehr war, was sie zum Beispiel aufheben könnte. Seit gute 5 Stunden, seit ihrem kleinen Streit am Vormittag, wo Rose sich entschlossen hatte nicht mehr mit der Blondine zu reden, äffte diese sie nach – dummerweise so gut dass Dome ein zweiter Schatten von der Rothaarigen sein könnte, was diese noch mehr nervte - dass nur damit sie endlich wieder Aufmerksamkeit von ihrer Freundin bekam. So gesehen hatte sie mit dem Wutausbruch einen geringen Sieg errungen. Rose erkannte wieder an, dass sie da war und behandelte Dome für ein paar Sekunden nicht wie Luft. Etwas wie Siegesfreude bahnte sich langsam bei der Nervensäge an, nicht ahnend das dieses Gefühl gleich wieder verschwinden würde, also ob es nie da gewesen wäre. Wütend blickte die Rothaarige ihre Cousine an, welche ihr ein treudoofes und entschuldigendes Lächeln entgegenbrachte. Es gab Momente, wo Rose ihr dadurch alles verzeihen würde, doch heute nicht. Nein, Dominique sollte leiden. Dabei war ihre Tat doch so banal gewesen, zumindest vertrat der blonde Übeltäter diese Ansicht. Wie so häufig sah die Halbveela ihren Fehler nicht ein, erkannte diesen nicht mal. Ohne weiter etwas zu sagen, auch wenn Dominique schon damit gerechnete hatte, das ihr Opfer wenigstens etwas klein bei gab, drehte sich Rose um und ging weiter, tat so als ob vor ein paar Sekunden kein Laut über ihre Lippen wanderte und sie ihr Gegenüber nicht bitterböse angefunkelt hätte. Verblüfft stand der Qualgeist da, fasste sich schnell wieder und lief abermals hinter ihrer Cousine her. Diese ging in die Küche, hielt auf die Spüle zu und ließ Wasser in das Becken. Angewidert stellte Dome fest, dass Rose vorhatte abzuwaschen. Eine Tätigkeit, welcher die Halbveela nicht gerne nach ging, zumal ihren Hände dieses Geplantsche nicht gerade gut tat. Es war ein kluger Zug von der Rothaarigen, mit Recht konnte man behaupten, dass sie ihren schlauen Verstand von ihrer Mutter hatte. Gespannt wartete sie auf eine Reaktion von ihrer Cousine. Aber um sich nichts anmerken zu lassen blieb ihr Blick auf das Geschirr gerichtet welches sie gerade säuberte. Grübelnd, ob diese Verschandlung ihre weichen, zarten Haut und die verschwendete Zeit es wirklich wert war, einen Streit beizulegen, welcher bestimmt in einen paar Tagen vergessen war - zumindest hoffte und dachte Dominique das – stand sie in der Tür und strich sich unterbewusst immer wieder über die Hände. Es vergingen ein paar Sekunden bis sie ein Entschluss gefasst hatte. Ohne weiter das Gesicht zu verziehen, begab sich Dome ebenfalls zum Spülbecken, strafte ihre Schulter, um zu zeigen dass sie mit dieser Arbeit kein Problem hatte und half Rose. Dies allein müsste ihrer Freundin eigentlich schon zeigen, wie wichtig sie Dome war. Hätte sie jetzt aufgegeben, müsste sie bestimmt noch Tage die Missachtung von Rose ertragen und das wollte das blonde Mädchen nicht. Ein Schmunzeln huschte über deren Lippen, welches ihr Qualgeist nicht vernahm, zu sehr war die Blondine damit beschäftigt sich nicht mit Spülwasser nass zu machen und auf ihre wertvollen Fingernägel zu achten. Nachdem diese Arbeit erledigt war, suchte sich Rose etwas Neues, etwas was Dominique genauso wenig tat wie Abwaschen. Es dauerte nicht lange, da fiel ihr ein, dass sie Grandma Weasley versprochen hatte die gesamten Regale, welche sich im Treppenhaus befanden zu säubern. Mit Elan machte sie sich abermals ans Werk. Dominique folgte ihr mit einem leisen Seufzen. Das Rose ihr mittlerweile eine Falle gestellt hatte, fiel ihr nicht auf. Ihr lag sehr viel daran das Rose wieder mit ihr Sprach und gab sich daher sehr viel Mühe ihr Augenmerk wieder auf sich zu lenken. Es dauerte den halben Tag bis sie damit fertig waren, bis die Regale glänzten, alles wieder ordentlich verstaut war und sogar teilweise sortiert wurde. Erledigt warf sich Dominique auf die erste Stufe des Treppenhauses wo auch ihre Cousine Platz nahm. Zufrieden betrachtete Rose ihr Werk und nickte. „Das haben wir aber gut gemacht. Vielleicht sollten wir uns noch die Garage von Grandpa vernehmen. Was hältst du davon?“ Ohne was zu sagen stand Dome auf und wollte schon los laufen, sich ihre Jacke holen, bis sie verstand was hier ab lief. Verwirrt, leicht sauer und gedemütigt drehte sich die Blondine um, sah der Rothaarigen in die Augen, worin ein Funke von Genugtuung glitzerte. Nicht dass dies nicht schon reichen würde, zierte auch noch ein Grinsen das Gesicht von Rose. „Sind wohl fertig mit deinem Spielchen?“ Sie konnte sich den Sarkasmus nicht verkneifen. Zunächst dachte Rose ihre Cousine würde auf sie los gehen, doch nichts geschah. Abschätzend blickte Dome an ihr Gegenüber auf und ab, sich überlegend ob Rache angebracht wäre, zumal diese ganze Arbeit ihre schönen Fingernägel so gut wie zerstört hatte. Für ein paar Minuten blickten beide sich an, rührten sich nicht, führten ein stilles Duell aus, allein bestritten durch ihren Blickkontakt. Als die Stille fast unerträglich wurde vernahm man gleichzeitig von den Mädchen: „Wir sind quitt.“ Als ob nichts geschehen wäre, oder sie vergessen hätten warum es zu diesem Duell kam setzen sie wieder ein freundliches und liebevolles Lächeln auf. Es erschien für einen außenstehenden Betrachter beinahe so, als wären Rose und Dominique gerade nur unterwegs gewesen und kamen nach einen schönen, erholsamen Sparziergang nachhause. Rose ging wieder in die Küche und rief Dominique zu: „Lust auf ein Stück Kuchen?“ Sie ahnte bis dato ja nicht, dass dies der Grund war, warum sie bis vor ein paar Sekunden nicht mehr mit Dome geredet hatte, da diese das letzte Stück von ihrem selbstgebackenen Kuchen gegessen hatte, ohne zu fragen, sich noch nicht mal entschuldigt hatte, was sie jedoch im Laufe des Tages vergessen hatte. Zum Ende hin lässt sich nur sagen, was sich liebt das neckt sich und diese beiden Cousinen hatten sich schon immer wirklich sehr lieb, was sich auch in Zukunft nicht ändern würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)