Wenn Träume fliegen lernen von _hide_ (Fortsetzung von One Night in Heaven) ================================================================================ Kapitel 5: Willkommen im Irrenhaus ---------------------------------- Ich öffnete leise die Haustür und schlüpfte vorsichtig in die dunkle Wohnung, warf kurz einen Blick ins Wohnzimmer und huschte dann ins Bad. Als ich sah, das Ruki mir saubere Kleidung bereit gelegt hatte, musste ich leicht lachen. Er war schon ein süßer Schatz, um so mehr tat es mir leid, das ich ihn seit fast einer Woche kaum gesehen hatte. Ich arbeitete nebenbei als Fahrer für eine Wäscherei, wo scheinbar momentan ein Virus umging, denn mehrere Kollegen hatten sich krank gemeldet, so das der Chef mich in seiner Verzweiflung gefragt hatte, ob ich nicht auch direkt IN der Wäscherei aushelfen konnte. Da Ruki und ich von der Hand in den Mund lebten und er mir nicht nur ein volles Mitarbeiter Gehalt anbot (als Fahrer bekam ich ein niedrigeres Aushilfsgehalt, er musste also echt verzweifelt sein), sondern mir auch noch erklärte, das es 50% Nachtzuschlag geben würde, hatte ich zugestimmt. Das Extraeinkommen würde uns ein kleines Finanzpolster geben, sollten wir mal in irgendwelche Schwierigkeiten geraten. Als er auch gleich fragte, ob ich nicht noch drei oder vier starke Jungs kannte, hatte ich ihm Aois und Uruhas Nummern gegeben und auch sie hatten den Job dankend angenommen, auch wenn es bedeutete, das wir bis um Mitternacht arbeiten mussten. Als das heiße Wasser meine geschundenen Schultern traf, seufzte ich wohlig auf, stellte mich mit dem Rücken zum Duschkopf und genoss für einen Moment einfach nur die lindernde Wirkung des warmen Wassers. Ich war bei Gott nicht schwach oder unsportlich, aber das war wahrlich ein Knochenjob. Wobei es Uruha war, der am meisten litt. Er war es nicht gewohnt körperlich arbeiten zu müssen und als wir Bandprobe gehabt hatten, hatte er schon gejammert das er Muskelkater hatte, doch als wir fertig waren, taten ihm seine Arme so weh, das er sich kaum noch rühren konnte. Nicht mal seine Gitarre konnte er sich aus eigener Kraft von den Schultern nehmen. Da aber auch Aoi und ich unter der Arbeit litten, hatten wir fürs erste alle Proben abgesagt... Mit etwas Glück war es eh nur noch eine Woche, dann kamen die krankgemeldeten hoffentlich wieder zur Arbeit. Ich drehte das Wasser ab und seufzte kurz, zu gerne wäre ich noch ein paar Stunden unter der Dusche stehen geblieben, aber wahrscheinlich hatte der Krach Ruki eh schon geweckt und er musste ja auch arbeiten, ich wollte ihn nicht unnötigerweise stören. Ich rieb mir die Schultern und den Nacken mit Voltaren ein, zog mich an und putzte meine Zähne. Als ich ins Wohnzimmer kam, schlief Ruki noch immer tief und fest und als ich sah, das er tatsächlich ein Kuscheltier an sich drückte, musste ich schmunzeln. Uruha, Ruki und ich waren zusammen auf einem Jahrmarkt gewesen, wo ein Schießbudenbesitzer Dragon Ball Plüschfiguren als Preise anbot. Uruha, selbsternannter größter Dragen Ball Fan ganz Japans, nahm die Herrausvorderung an... Leider hatte er keine Ahnung vom Schießen und selbst meine Tipps konnten nichts an der katastrophalen Niederlage ändern. Da Ruki aber auch ein riesiger Dragon Ball Fan war, war er durchaus bereit gewesen Uruha all sein Geld zu geben, denn sollte er es schaffen eine Plüschfigur zu gewinnen, sollte eine Zweite doch eigentlich auch kein Problem sein. Im Moment der Niederlage hatte dann aber ich ein Problem, denn ich war der mit der großen Klappe gewesen, der sich nun weigerte, es besser zu machen. Zuerst war es nur Uruha gewesen, der versuchte mich herauszufordern, doch dann stieg auch Ruki in die Sticheleien mit ein und mein Ego verlangte von mir, mich vor meinem Freund als der geborene Jäger zu presentieren, der ihn versorgen konnte. Ich bezahlte also den Schießbudenbesitzer und legte los. Hinter mir tanzten und jubelten die beiden Hirnis vor Freude, während mir der Budenbesitzer mürrisch erklärte, das ich quasi freie Auswahl hatte. Ich nahm eines der Dragon Ball Figuren für Uruha (er hatte schließlich genug Geld für sie ausgegeben), doch Ruki sollte mir nicht so leicht davon kommen, also ließ ich meinen Blick schweifen und entdeckte in der Ecke eines dieser beliebten Alpacasso Plüschies, in rosa-gelb-blau gestreift. Ich versteckte das Alpacasso hinter meinem Rücken und warf Uruha seinen Super Saiyajin zu. Ruki sah mich mit großen Augen an, fixierte den Arm hinter meinem Rücken mit seinem Blick und als ich die unausgesprochene Frage mit einem Nacken beantwortete, fing er an wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen und genau in diesem Moment hielt ich ihm das Plüschtier hin. Ja, ein kleiner, sadistischer Teil in mir genoss den Moment, als ihm alle Gesichtszüge entglitten, doch Ruki hatte sich schnell wieder gefasst, riss mir grimmig das Alpacasso aus der Hand und drückte es demonstriv an sich. Den Rest des Tages ignorierte er mich komplett und erzählte dem Stofftier am laufenden Band, was ich doch für ein Mistkerl war. Eigentlich hatte ich gedacht, das er das Ding irgendwann einfach ‘versehentlich’ irgendwo liegen lassen würde, doch er schleppte es stolz wie Oscar unterm Arm herum (und streckte einem kleinen Mädchen die Zunge raus, die das Viech auch haben wollte) und als wir zu Hause waren, bekam das Vieh doch tatsächlich einen Ehrenplatz am Kopfende meines Bettes. Ruki hatte das Tier liebevoll Rei-chan getauft und nun musste es als Kuschelersatz her halten, wann immer ich Abends arbeiten musste. Ich strich dem anderen sanft über die Wange und hauchte einen Kuss auf seine Schläfe, bevor ich mich noch einmal aufrappelte, mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm und auf den Balkon ging, um eine zu rauchen. “Willst du gar nicht zu mir ins Bett kommen?” Rukis Stimme klang matt, wahrscheinlich war er noch so verschlafen, das er kaum die Augen öffnen konnte, als er zu mir auf den Balkon kam. Ich spürte, wie er seine warmen Arme um mich legte und murrte kurz, als kalte Finger sich unter mein Oberteil schoben. “Warum hast du eigentlich immer kalte Finger?”, fragte ich murrend und hielt meine Zigarette nach hinten, als ich spürte, wie er sich etwas nach vorn beugte. “Weil du nie da bist um sie mir zu wärmen.”, motze er los und bließ mir den Rauch mit voller absicht in den Nacken. Von Null auf Hundertachtig in weniger als füng Sekunden, ja, das war Ruki. “Mir hat sich ja der Eindruck ergeben, als hättest du schon Ersatz für mich für mich gefunden.”, konterte ich geschickt, zog an meiner Zigarette und hielt sie wieder Ruki hin. “Ich vermisse dich auch.”, hauchte ich leise, denn ich hatte natürlich verstanden, was Ruki mir eigentlich sagen wollte. “Und warum gehst du dann erst eine Rauchen, statt dich zu mir zu legen?”, beschwerte sich der andere und löste sich von mir, um endlich den Rauch in die Nachtluft zu blasen. “Dabei Wette ich, das du schon auf dem Heimweg geraucht hast.”, motzte er weiter. Statt zu Antworten nahm ich einen tiefen Zug und hielt Ruki erneut die Zigarette hin, damit er den letzten Zug nehmen konnte. Nachdem ich den Glimmstängel in der Blumenerde ausgedrückt hatte, ergriff Ruki meine Hand und zog mich in die Wohnung. Ich setzte mich auf den Futon und schob das Kuscheltier so unauffällig wie möglich so weit weg ich nur konnte. Ich fand das Vieh einfach nur mega unmännlich. “Bist du sehr müde?” Ruki schmiegte sich an mich und fing an, sanft an meinem Hals zu knabbern, was mir ein wohliges Seufzen entlockte. “Hm... Nicht wirklich, warum?” Ich tat unwissend und log etwas, eigentlich war ich schon ziemlich ausgelaugt, aber wir sahen uns in letzter Zeit kaum, da unsere Schichten letzte Woche echt unglücklich gefallen waren und diese Woche dann meine extra Schichten in der Wäscherei... Ich wollte mit Ruki zusammen sein, dafür verzichtete ich gerne auf Erholung und Schlaf. “Hmm.... Nur so~”, hauchte er verführerisch in mein Ohr, bevor er anfing an meinem Ohrläppchen zu knabbern, eine Geste, die mich angenehm schaudern ließ. Ruki wusste ganz genau was er tun musste, um mich zu verführen (wobei er auch nicht davor zurück schreckte, sich einfach Nackt auszuziehen und sich vor meinen Augen selbst zu befriedigen, wenn ich keine Lust hatte, denn spätestens dann konnte auch ich nicht mehr nein sagen). Ich ließ mich nach hinten sinken, zog den anderen mit mir und erwiderte den Kuss, den er einleitete. Ich spürte seine Finger über mein T-Shirt wandern, auf der Suche nach einem Weg unter den Stoff und meine eigenen Finger strichen seinen Rücken hinab und kniffen ihm sanft in den Po, was ihm ein leichtes seufzen entlockte. “Hnnn... Akira~” Ich hörte seine gepressten Worte, spürte sein Becken, welches sich gegen meines presste und erstickte mein eigenes Stöhnen an seinem Rücken, auf welchen ich immer wieder sanfte Küsse hauchte, oder aber auch gerne mal leicht hinein biss. Meine Hände glitten fahrig über seine erhitze Haut, während ich meinen Oberkörper wieder aufrichtete und mein Becken immer wieder gegen ihn stieß. Ich ließ eine Hand in seinen Schritt gleiten, und fing an, sein Glied im Takt meiner Stöße zu massieren, was den jüngeren unter mir aufstöhnen ließ. Seine Hand glitt tastend über unser Bett und als er endlich das Kissen gefunden hatte, zog er es zu sich ran und vergrub sein Gesicht in dem weichen Textilstück, um sein Stöhnen zu dämpfen, denn er war gerne laut beim Sex und unsere Wände waren dünn. Ich hörte wie er flehend meinen Namen seufzte, während er sein Becken so gut es ging gegen meines bewegte. Lange würde ich nicht mehr aus halten und auch Rukis Körper signalisierte mir, das er jeden Moment bereit war zu kommen. Ich zog mich langsam aus ihm zurück, bis nur noch meine Spitze in ihm war und spürte, wie sich der kleinere in freudiger Erregung anspannte, darauf wartend, das ich ihn mit nur einem kräftigen Stoß wieder füllen und ihm Wellen der Lust durch den Körper jagen würde, doch ich hatte andere Pläne, bewegte mich nur ein Stück nach vorne, bevor ich mich dann komplett aus ihm zurück zog. Ruki schnappte mit hörbarer Entrüstung nach Luft, er stand wohl wirklich schon an der Klippe, bereit sich den tosenden Wellen des Orgasmus zu ergeben. “Was... soll das?”, presste er schwer atmend hervor und setzte sich langsam auf, da ich keine Anstalten machte, dort weiter zu machen, wo ich aufgehört hatte. “Für gewöhnlich steh ich genau so sehr auf Machtspiele wie du Aki aber... Heute nicht... Jetzt nicht... Ich flehe dich an, fick mich endlich weiter!” Seine Worte jagten mir einen angenehmen Schauer durch den Körper und ich verwarf meinen Plan, ihn etwas Zappeln zu lassen, küsste ihn stattdessen hungrig und drückte ihn auf den Rücken, bevor ich mich wieder zwischen seine Beine setzte. Ruki legte sich die Hände auf den Mund und weitete seine Beine so weit es ging, als ich mich an seinem Eingang positionierte. “Ich will dich schreien hören.”, raunte ich erregt, ergriff seine Hände und pinnte sie auf die Matratze. “Nicht Aki... Ich bin zu Laut... die Nachbaa... AAAAAAAAAAAAAAAAHHHHH!” Ohne Vorwarnung stieß ich mein Glied in ihn, Ruki stöhnte ungehalten auf und bog den Rücken durch. Seine Finger schlossen sich fest um meine Hände, während ich mich mit festen, schnellen Stößen in ihm bewegte, bis wir beide nur einen Augenblick später kamen. Ich spürte wie er sich um mich zusammen zog, seine Beine um meine Hüfte schlingend, als hätte er Angst ich könnte zu früh aus ihm verschwinden und spürte, wie sich sein Sperma über meinen Bauch ergoss, ohne das ich ihn noch mal hatte anfassen müssen. Für einen Moment war alles blank und leer, es gab nur unsere erhitzen Körper in einem Meer aus Nichts, bevor plötzlich von allen Seiten ein lautes Klopfen zu hören war und laute Rufe, die Ruhe forderten (und irgendeinen der tatsächlich anerkennend pfiff). Ja... Ruki war laut und grade hatte er scheinbar alle Nachbarn geweckte. Wir schauten uns einen Moment in die Augen, bevor wir gleichzeit anfingen zu kichern wie kleine Mädchen. “Hier... Mach dich sauber.” Ich reichte Ruki die Taschentücher, nachdem ich mich aus ihm gelöst hatte und machte mich selbst nur grob sauber, bevor ich mich hin legte und erschöpft die Augen schloss. Jetzt brauchte ich wirklich schlaf. Vogelgezwitscher und Straßenlärm drangen an mein Ohr, signalisierten mir, das es Zeit wurde auf zu stehen, doch ich wollte nicht. Ich brauchte mich nicht zu bewegen um zu wissen, das jede Faser meines Körpers schmerzte. Das war die Quittung dafür, das ich meinem geschundenen Körper gestern noch wilden Sex zugemutet hatte. Selbst schuld! Ich zog den kleinen, flauschigen Körper meines Freundes näher an mich und verbarg mein Gesicht in seinem kurzen, weichen Fell. Flauschiger Körper? Kurzes Fell? Ich riss erschrocken die Augen auf und bekam eine recht gute Vorstellung davon, wie sich ein LSD-Trip wohl anfühlen könnte. Ich sah rosa, blau und gelb ineinander laufen. Schnell blinzelte ich ein paar mal und versuchte, meinen Blick zu fokusieren und langsam bekamen die Farben Struktur und Schärfe und als ich meinen Blick etwas höher wandern ließ, schaute ich in das dümmlich-fröhliche gesicht von Rei-chan. Ich seufzte genervt, setzte mich auf und hielt das Stofftier mit spitzen Fingern eine Armlänge von mir entfernt. Da stekte doch eindeutig mein Herzblatt dahinter, und tatsächlich hörte ich ein amüsiertes Kichern. Ich ließ das Stofftier fallen und drehte den Kopf etwas. “Gott wie spät ist es denn?”, japste ich doch etwas erschrocken und suchte nach meinem Handy, denn Ruki stand angezogen, geschminkt und gestyled an der Theke, die Uruha und ich gebaut hatten und machte Frühstück. “Keine Panik Akira, du hast noch genug Zeit.” Der jüngere kam zu mir, stellte mir eine Tasse Kaffe und einen Teller mit Toast hin, bevor er sich auf meinen Schoß setzte und sanft anfing an meinen Lippen zu nippen. “Du hast hoffendlich nicht wieder meinen Arbeitgeber angerufen und mich krankgemeldet?” “Ich weiß grad echt nicht, wovon du redest.”, singsangte der jüngere in einem unschuldston und wurde rot, als ich ihn an seine kleine ‘Untat’ erinnerte. Ich küsste ihn sanft, strich mit meinen Händen zu seinem Po, hörte ihn wohlig seufzen, als ich meine Hände in die Taschen seiner Hose schob und als ich hatte was ich wollte, schubste ich ihn sanft von meinem Schoß runter. Überrascht quiekend landete Ruki auf dem Rücken, Arme und Beine angewinkelt wie ein Käfer, bevor er sich aufrappelte und anfing zu mosern... Irgendwas von wegen Undankbar, Arschloch und Abführmittel im Kaffee, doch ich achtete nicht darauf (machte mir aber eine mentale Notiz, in den nächsten Tagen nichts zu mir zu nehmen, was Ruki zubereitet hatte) und schaute endlich auf die Uhr von Rukis Handy, stellte erstaunt fest, das es tatsächlich noch früh war. “Wann bist du denn aufgestanden?” Ich rappelte mich auf und stöhnte leise, ja, jede Faser meines Körpers schmerzte höllisch. “Bin gestern halt früh ins Bett und heute morgen schon vor dem Wecker wach gewesen, also hab ich ihn ganz ausgeschaltet, damit du schlafen kannst, mich fertig gemacht und dann wollt ich meinem Mann mit einem Frühstück für gestern Nacht danken, und was bekommt man dafür, hm? Wird einfach weg geschubst!” Ruki verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. “Dein Mann freut sich echt wahnsinnig über das Frühstück.”, hauchte ich versöhnend und schloss den kleinen in meine Arme, bis er wieder aufhörte zu schmollen. “Aber du hättest mich ruhig wecken können, dann hätten wir zusammen Frühstücken können.”, meinte ich, doch etwas traurig über die verpasste Zeit. “Nein das hab ich nicht über mich gebracht, wo Rei-chan und du euch doch endlich vertragt.”, lachte er frech. Ich löste mich von ihm, gab ihm einen klaps auf den Po und trottete erstmal ins Bad. “Ahhh... Man... Aki, weißt du wo ich meine Brille hin gepackt hab?” Ich schaute überrascht von meinem Brot auf und musterte meinen Partner skeptisch. “Seit wann trägst du deine Brille zur Arbeit?” Eine berechtigte Frage, denn Ruki hasste seine streber Brille mit dem dicken, schwarzen Gestell (seine Eltern hatten wirklich alles daran gesetzt, das er keine Freunde finden würde), er trug sie nur zu Hause oder höchstens mal zur Bandprobe, wenn er den ganzen Tag Kontaktlinsen drinn gehabt hatte. “Ich glaub du hattest sie nach der letzten Bandprobe in meine Tasche getan.”, meinte ich und zeigte auf die Tasche neben meinem Bass. “Jetzt sag schon, warum die Typveränderung? Etwa ein anderer Mann?” “Warum sollte ich mich für andere Männer interessieren wenn ich den perfekten schon habe, hm?” Oh ja, das schmeichelte meinem Ego grade richtig. Ich spürte die Arme meines liebsten um mich und lehnte mich gegen ihn. “Hm... Ich brauch Geld für ne Maniküre, also spar ich bei den Kontaktlinsen ein.”, raunte der jüngere missbilligend und musterte seine Nägel, die tatsächlich etwas demoliert aussahen. Halt wie die Fingernägel eines Mannes. “Und ich hatte schon ernsthaft befürchstet wirklich schwul zu sein, dabei hab ich doch tatsächlich ne Freundin.”, neckte ich den anderen und verzog das Gesicht, als er mir in die Wangen kniff. “Ich geb dir gleich Freundin, du Blödmann.”, murrte er grinsend und und löste sich von mir. “Wie lange musst du noch in der blöden Wäscherei arbeiten?” Ich folgte ihm in den Hausflur, wo er sich Schuhe und Jacke anzog. “Bis Freitag noch, die meisten kommen dann wohl wieder zur Arbeit. Halt noch ein paar Tage aus mein Herzblatt.” Er nickte tapfer, lächelte kurz und gab mir einen Abschiedskuss, bevor er sich auf den Weg zum Café machte. Lustlos zog ich mich an, als es für mich Zeit wurde zur Arbeit zu gehen und fluchte leise. Erst sech Stunden im Konbini und danach zur Wäscherei und bis Mitternacht nasse Laken und Klamotten sortieren und von einer Maschine in die nächste hieven. Gott war ich froh wenn der Scheiß vorbei war. Als ich im Konbini ankam saß Uruha auf dem Boden vor seinem Spind, Arme und Beine von sich gestreckt. “Reita.”, japste er kläglich, als er mich bemerkte. “Reita... Ich kann das nicht mehr. Ich bin nicht dafür geschaffen.”, beklagte er sich und ich rollte mit den Augen, stellte meine Tasche in den Spind und band mir die häßliche grüne Schürze um. “Uruha, dir ist klar das du ein Mann bist, oder? Und das wir auch Frauen vertreten?” Wie auch immer die das schafften. Ernsthaft jetzt! Was auch immer ich gesagt hatte, es musste etwas ausgelöst haben, den Uruha erhob sich mühselig und unter Schmerzen und erhob erfuchtgebietend einen Finger. Oh gott, jetzt kam wieder eine seine (unlogischen) predigen. Willkommen zu einer neuen Folgen von Uruhalogie. “Reita.”, leitete er mit ernstem tonfall ein, “Reita, es gibt zwei Arten von Männern. Hübsche Männer und starke Männer. Starke Männer bauen Häuser und arbeiten in Wäschereihen und... machen halt die harte Arbeit.” erklärte er mir seine verdrehte Weltsansicht. Ich schaute den Brünetten etwas ungläubig an und hob langsam meine Augenbrauen. “Und was genau willst du mir damit jetzt sagen?”, fragte ich vorsichtig. “Was ich damit sagen will? Was ich damit sagen will Reita ist, Ich bin ein hübscher Mann! Ich wurde nicht dazu geschaffen um körperlich zu arbeiten!”, empörte er sich und ließ sich wieder auf den Boden sinken. Mein rechtes Augenlied zuckte bedrohlich. “Ich bin also kein hübscher Mann?”, fragte ich scharf. Ich war nicht halb so sehr um mein äußeres bemüht wie Ruki oder Uruha, ich ging manchmal aus dem Haus ohne mir die Haare zu bürsten und hatte auch kein Problem damit, in Jogginghose in die Stadt zu gehen, aber der Spruch grade kratze ganz schön an der sprichwörtlichen Gürtellinie. Dafür würde Uruha noch grade stehen müssen. Vielleicht sollte ich es Ruki erzählen, der würde sich beim nächsten Treffen auf Uruha stürzen und den nichts ahnenden zu Boden werfen, um ihm dann an den Haaren zu ziehen. Bei der Vorstellung musste ich glatt lachen. “Nein Reirei... Du bist ein seltenes exemplar des hübschen, starken Mannes.”, erklärte er matt, scheinbar nicht realisierends, das ich grade doch Dezent verstimmt war, daher ignorierte ich auch die Hand, die er Hilfesuchend ausstreckte, als es Zeit wurde nach vorne zu gehen. Sollte er doch selber aufstehen, der hübsche Mann. Als der Zeiger endlich Mitternacht erreichte und ein schriller Pfiff durch die Wäscherei ging, hätte ich am liebsten meine Arme jubelnd in die Luft gerissen, aber der andauernde Schmerz hielt mich davon ab. Es war Freitag, es war Mitternacht, wir hatten überlebt. Ja, es fühlte sich wirklich an wie überleben. “Alter, nie wieder.”, raunte Aoi neben mir, als wir zur Umkleide gingen und Uruha und ich nickten nur zustimmend. “Hast dich wacker geschlagen Uruha.” Anerkennend legte ich die Hand auf die Schulter meines besten Freundes. Er hatte es wirklich durchgezogen. “Ha, danke. Wenn ich gleich zu Hause bin leg ich mich hin und schlaf bis Montag durch.”, meinte der Brünette grinsend und wir lachten. “Solange du zur Probe wieder wach bist.” Aoi erklärte, das er auch erst mal richtig ausschlafen und sich erholen würde und ich beneidete die zwei. Ich selbst musste morgen ein paar Stunden arbeiten, zum Glück aber nichts zu anstrengendes und außerdem nur fünf Stunden, die würde ich schon rum kriegen und am Abend würde ich es mir dann mit Ruki gemütlich machen und Sonntag hieß es zu zweit faulenzen und auf dem Sofa kuscheln. Ich konnte es kaum erwarten mal wieder einen ganzen Tag mit meinem Freund zu verbringen. “Also dann ihr zwei, bis Montag.” Ich winkte den beiden kurz, bevor ich den Heimweg antrat und steckte mir eine Zigarette an, seufzte zufrieden, als ich den ersten Zug nahm. Von dem Geld, das ich verdient hatte, wollte ich etwas ab zwacken, um Ruki zu verwöhnen. Vielleicht ein romantisches Wochenende in einem Hotel, mit Massage und so was, das würde ihm garantiert gefallen und da unser Jahrestag ziemlich mau ausgefallen war, Kino und ein (romantisches) Essen (bei McDonalds), wollte ich ihm etwas gutes tun. Und ich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen mal ein paar Nächte in einem richtigen Bett zu schlafen, auf einer dicken Matratze. Als ich unsere Wohnung betrat, stutzte ich etwas. Das Licht brannte und der Fernseher lief noch. Schnell zog ich Schuhe und Jacke aus und betrat das Wohnzimmer, wo mein Freund auf der Couch .. Ja... Was genau tat er da eigentlich? Ich legte den Kopf etwas schief, doch egal wie, diese Pose war nie im Leben bequem oder gar gesund. Er lag da wie ein Schluck Wasser in der Kurve. “Also wirklich.” Ich schüttelte lächelnd den Kopf, schnappte mir den zusammengelegten Futon und breitete ihn vor dem Couchtisch aus, verteilte Kissen und Decke darauf und hob dann vorsichtig Ruki hoch. “Na toll, hast dich nicht mal abgeschminkt.”, murrte ich. Dann würde ich morgen früh wieder das Bett neu beziehen dürfen, weil alles voller Make-Up war. Ich legte den kleineren vorsichtig hin und fing an, ihn aus zu ziehen, was definitiv leichter war, wenn er mit half. “Hey, ich hab nen Freund.” Ich sah hoch. Ruki grinste mir entgegen und rieb sich verschlafen über die Augen. “Ach ja? Und wie sieht dieser Freund aus?”, fragte ich amüsiert und öffnete seine Hose. “Groß und stark und gut aussehend ist er, aber wir führen zur Zeit ne Fernbeziehung.”, schmunzelte der kleinere. “Hmm, also ich bin auch groß und stark und seh nicht all zu übel aus. Und ich würd dich nie verlassen.”, hauchte ich verführerisch und küsste ihn sanft. “Nie?” “Niemals.” “Okay, dann gehör ich jetzt dir.” “Spinner.” Ich küsste ihn wieder, bevor ich aufstand. “Lust mit mir duschen zu gehen?” Ich hielt ihm eine Hand hin und zog ihn auf die Beine, als er nickte und mir dann ins Bad folgte. Gott ich wollte nur noch den Geruch von nassen Laken und Seifenlauge los werden und dann schlafen. “Ich hab heute einen Jungen Kennengelernt.” Ich zuckte leicht zusammen, als ich die Worte hörte, hielt inne und rief mich zur Ruhe, bevor ich mich langsam aufsetzte und meinen Freund ansah, der schwer atmend und mit Lust verhangenen Augen vor mir saß. “Bitte was? Ist das jetzt ne neue Variante vom Dirty Talk?”, fragte ich doch recht perplex, denn mal Hand aufs Herz, wer hörte schon gerne Worte wie ‘Ich hab wen kennengelernt’, wenn man gerade dabei war das Glied seines Lovers nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen?! “W..Was?”, japste Ruki erschrocken und das zarte rosa seiner Wangen verwandelte sich in ein tiefes rot, als ihm klar wurde, das er das gerade Laut gesagt hatte. “Willst du drüber reden?” Er schüttelte den Kopf und ich lächelte zufrieden, beugte mich wieder runter und nahm sein Glied wieder zwischen meine Lippen. Ich bewegte meinen Kopf langsam auf und ab, ließ meine Zunge um seine Eichel kreisen und seine Länge entlang fahren und lauschte voller Zufriedenheit seinem leisen stöhnen und keuchen, blendete allmählich alles um uns herum aus. Ein dumpfes ‘knong’ und ein lautes Fluches ließen mich erneut inne halten. Ich schaute hoch und hatte alle mühe, nicht laut los zu prusten. Ruki saß vor dem kleinen Couchtisch, lehnte dagegen und hatte sich grade heftig den Kopf an der Tischplatte gestoßen, als er eben diesen nach hinten hatte fallen lassen. “Wehe du lachst Akira. Ich schwör dir ich tret dir ins Gesicht.”, drohte der jüngere, während er sich den Hinterkopf hielt und ich hatte wirklich alle Mühe, meine coolness zu wahren. Verdammt ich konnte ja noch nicht mal sie Zähne zusammen beißen. Ein kleines Glucksen entfuhr meiner Kehle, doch ich konzentrierte mich schnell wieder darauf, meinen Partner zu befriedigen, bevor er seine Drohung doch noch wahr machte und zu trat. Ich nahm ihn so weit ich konnte in den Mund und fing an leicht an ihm zu saugen, während meine Hand zu seinem Po fuhr und ich mit zwei Fingern leicht gegen seinen Eingang drückte. “Uhhh... Hnn... Yutaka.” Ich saß aufrecht und starrte Ruki entsetzt an, kaum hatte der Name seine Lippen verlassen und Ruki erwiderte meinen Blick, panisch. “Willst du drüber reden?” Es war eigentlich keine Frage und Ruki wusste es, denn obwohl er den Kopf schüttelte, setzte er sich gerade hin und schaute mich entschuldigend an. Mein Wochenende hatte ich mir echt anders vorgestellt. “Komm Ruki, Kurzfassung. Vielleicht können wir dann schnell weiter machen.”, raunte ich doch etwas genervt. “Ich... Ich hab nen Jungen kennengelernt.” “Weiß ich schon, darum reden wir hier statt rum zu machen.”, entgegnete ich. Ich wusste, das ich keinen Grund hatte eifersüchtig zu sein, war ich auch nicht, ich war sauer. Sauer das irgend so ein Kerl mich davon abhielt mit meinem Freund zu schlafen. “Sein Name ist Yutaka, er ist Drummer und er fand cool, was ich ihm über unsere Band erzählt hab.”, platzte es nun ungehalten aus meinen Freund heraus und seine Augen funkelten wie die eines Kindes an Weihnachten. “Und wo ist der haken?”, fragte ich leise und das Funkeln in Rukis Augen verschwand wieder. “Er ist schon in na Band... Aber da ist er nicht glücklich.”, fügte er schnell hinzu. Ein Drummer wäre mal wieder nötig, kein Wunder, das Ruki so aus dem Häuschen war. “Lad ihn doch mal zur Bandprobe ein, wenn's ihm gefällt, Sieg für uns.”, meinte ich Schulter zuckend und schaute dem jüngeren fassungslos hinterher, als er aufsprang, zu seiner Hose rannte und sein Handy zur Hand nahm. “Ernsthaft Ruki? Ich mein... Ernsthaft?!” Ich hasste diesen Yutaka. Aus tiefstem Herzen. Ruki wurde erneut rot, ließ Handy und Hose wieder fallen und kam zu mir zurück. “Na warte.. Jetzt zeig ich dir, was passiert wenn du an andere Männer denkst.”, drohte ich verspielt und Ruki biss sich verzückt auf die Unterlippe, beugte sich über den Couchtisch und bot sich mir an. Ohne ihn weiter vor zu bereiten, drang ich in ihn ein, spürte, wie er sich verkrampfte und Schmerz sich unter sein Stöhnen mischte. Ich beobachtete ihn genau, las seinen Körper, während ich ihn nahm, achtete auf seine Stimme, seine Mimik. Er wusste, das er sich darauf verlassen konnte, das ich auf ihn aufpasste, aufpasste, das sich Lust und Schmerz die Waage hielten. Das er darauf vertrauen konnte, das ich so fort aufhören würde, wenn ich bemerkte, das es ihn zu sehr schmerzte. Seine Hände fuhren über den Tisch, seine Nägel krallten sich in die glatte Oberfläche und versuchten Halt zu finden, während er sein Becken gegen mich bewegte. “Aki...ra...” Ich fokussierte meinen Blick wieder auf ihn, als er meinen Namen sagte, doch alles war okay, sein Körper war entspannt, die Lust hatte übernommen, er genoß, und ich schloß meine Augen, gab mich komplett der Lust hin. Erschöpft lag ich auf dem Boden, schwer atmend und sah zu Ruki, der halb auf dem Tisch lag und gierig Luft in seine Lungen sog. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er leicht und streckte mir eine Hand entgegen. Ich rückte näher zu ihm, bis sich unsere Fingerspitzen berührten, verschränkte meine Finger mit seinen, als er sich zu mir beugte und schlang meine Arme um ihn, als er sich auf mich legte. Erst jetzt bemerkte ich, das seine Wangen feucht waren. Ich hatte gar nicht mit gekriegt, das er geweint hatte. “AH! Kein Wort Aki.” Ich schloss meinen Mund wieder, als ich seine Finger an meinen Lippen spürte und schluckte meine Entschuldigung runter. “Es war toll Akira, wirklich.”, meinte der kleinere und grinste leicht. “Ich mein, wars erregend? Ja. Tut mir der Arsch weh? Ja verdammt! Wird mein Arsch morgen noch weh tun? Aber so was von! Hats mich angeturnt?” Das Grinsen auf seinen Lippen hätte nicht breiter und dreckiger sein können. “Perversling.”, lachte ich und zog ihn zu mir hoch, um ihn sanft zu küssen. “Zum Glück ist morgen Sonntag, da kann dein süßer Arsch sich erholen.”, meinte ich frech und strich ihm ein paar verschwitzte Strähnen aus der Stirn. “Und jetzt erzähl mir etwas mehr von deinem Drummer Freund.” “Echt, jetzt? Nach dem Sex?” Ich hob skeptisch eine Augenbraue. Wollte er mich etwa ärgern? “Na besser als mitten drin.”, erinnerte ich ihn und hörte dann zu, wie er von dem Kerl erzählte, strich dabei sanft über seinen Rücken. “Echt, ein Drummer? Wär cool wenn's klappen würde, dann kämen wir vielleicht endlich mal voran.”, seufzte Aoi und Ruki und ich nickten. “Ich hab ihm geschrieben wann und wo wir proben, er meinte er versucht heute rum zu kommen, sonst aber definitiv am Mittwoch.”, erzählte Ruki und betrachtete seine Fingernägel, die er sich heute hatte machen lassen. “Hey Jungs, sorry für die Verspätung!” Uruha betrat gut gelaunt den Proberaum und ehe einer von uns reagieren konnte, war Ruki aufgesprungen und hatte sich auf den Brünetten gestürzt, der jetzt unter ihm lag, versuchte Rukis Hände ab zu wehren und die Welt nicht mehr verstand. “Hey was soll der Scheiß?”, rief er entsetzt. “Nur weil ich zehn Minuten zu Spät bin?” “Nein, dafür hast du nur nen Arschtritt verdient. Wollen wir doch mal sehen wer hier ein hübscher Mann ist, wenn ich damit fertig bin, dir deine falschen Haare aus zu reißen!”, blaffte Ruki ihn an und mir wurde ganz anders. Verdammt. Ich hatte schon völlig vergessen, das ich Ruki von Uruhas verdrehter Weltansicht erzählt hatte. “Aoi, kümmer dich um Uruha.”, meinte ich sofort und lief zu den beiden Streithähnen, die sich gegenseitig an keiften und versuchte Ruki aus Uruhas Haaren zu lösen, bevor hier noch irgendwer ernsthaft zu schaden kam. Bei dem ganzen Chaos bemerkten wir gar nicht, wie ein Fremder unseren Proberaum betrat und die ihm gebotene Szene mit Fassungslosigkeit beobachtete. Ich bugsierte Ruki zur anderen Seite des Raumes, während Aoi Uruha wieder auf die Beine half. “Meine Haare sind übrigens alle Echt, im Gegensatz zu deinen Fingernägeln.”, schimpfte der Brünette aufgebracht und ich hatte alle Mühe Ruki fest zu halten. “NICHT hilfreich Uruha.”, schimpfte ich und wandte meinen Blick zu meinen Bandkollegen, entdeckte nun den Fremden, der in der Tür stand. “Hey. Das hier ist ein privater Raum.”, fuhr ich ihn an und wollte zu ihm, um ihn aus unserem Proberaum zu bugsieren, als Ruki mich am Arm packte. “Das ist Yutaka. Der Drummer.”, raunte er mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme. Na Geil... Einen tollen ersten Eindruck hatten wir da geliefert. Willkommen im Irrenhaus! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)