Weil ich ihn liebe ... von --Engel-- ================================================================================ Schon seit gut 3 Jahren machte ich das jetzt mit. Jede Woche war eine neue Herausforderung. Jede Woche musste ich mich wieder aufs Neue anstrengen. Jede Woche wollte ich, dass das alles ein Ende hatte und doch ewig währen würde. Ich hatte die Macht alles zu beenden, und doch schaffte ich es nicht ihn zu verlieren. Er war mein Halt, mein Lebenselixier, mein Grund am Leben festzuhalten ohne zu verzweifeln. Vor 3 Jahren hatte das alles angefangen. Wenn ich zurückdenke, an diesen ersten Tag bei meiner Lehre, irgendwie war er mir schon da aufgefallen, so im Nachhinein wurde mir das erst richtig bewusst. Klar er war nicht hässlich – und bei der grandiosen Anzahl von 2 männlichen Wesen im Klassenzimmer – war es nicht schwer auf ihn aufmerksam zu werden. Ihn umgab diese spezielle Aura, die uns schüchternen Menschen leider nicht zu Eigen war, und er strahlte ein Selbstbewusstsein und eine Selbstsicherheit aus, die mir fremd waren. Denn vor diesen Jahren war ich ein schüchternes Mädchen, das mit ihrer Meinung und auch all sonstigen geistigen Einwürfen immer hinterm Berg hielt. In den ersten Wochen fand ich ihn gar nicht umwerfend. All die Eskapaden die verursacht wurden, durch ihn und auch andere, waren mir zu wieder. Sauforgien, Sexskandälchen, Drogen … ich konnte damit nichts anfangen und wendete mich anderen Gruppen zu. Eine zeitlang ging das gut, doch hin und wieder ertappte ich mich wie ich an ihn dachte. Dinge die ich mir bei einem Casanova wie ihm eigentlich sparen wollte. Ich wollte mir mit der ersten großen Liebe nicht gleich das Herz brechen lassen, zumindest nicht sofort, nach einmal im Bett gelandet. Doch das Schicksal meinte es anders mit mir. Durch ziemlich abstruse Umstände kamen wir uns näher. Einige Wochen vergangen und man redete, stichelte sich oder warf sich verstohlen Blicke zu. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich nicht verknallt gewesen wäre. Ich war bis über beide Ohren verknallt, auch wenn ich es nicht wirklich wahr haben wollte. Doch auch meine Mitschüler hatten kein Mitleid mit mir, da wurde mir von allen Seiten eingeredet mit ihm auszugehen und offen gesagt ich hatte Angst. Und doch … irgendwann sagte ich ja. Und wir gingen miteinander aus. Ich erinnere mich noch genau wie ich am vereinbarten Treffpunkt stand und auf ihn wartete. In meinem Kopf schwebten einige Szenarien von Verarschungen und blöden Sprüchen, die die nächsten Tage in der Schule warten sollten, falls er einfach nicht auftauchte. Und doch – er kam. Ich war verzaubert, sowieso schon, aber noch viel mehr. Wie gerecht war eine Welt in der ich einen solchen Kerl abbekam? Immerhin hatte ich mich schon für ein Leben in Einsamkeit entschieden. Ich war es gewohnt abfuhren zu kassieren und immer in die falschen Typen verknallt zu sein. Ich hatte mich damit abgefunden allein zu bleiben … und doch hatte ich ja irgendwie immer gehofft, geahnt, gewusst, dass da in dieser Welt jemand war der mich so nahm wie ich war. Wir verbrachten einen traumhaften Abend, an dem wir uns alles über einander erzählten. Gegen sein Leben, war meins das reinste Kinderstubenprogramm, aber trotzdem verstanden wir uns auf Anhieb. Da war eine undefinierbare Verbindung entstanden die keiner vor uns richtig fassen konnte und auf die keiner gefasst war. Ich nicht, weil ich noch nie so etwas gefühlt hatte. Und er nicht, weil er frisch aus einer Beziehung kam. Doch war sie da und verband uns magisch. Hals über Kopf waren wir ein Paar geworden und erlebten eine wunderbare erste Zeit. Ohne Eltern, ohne Regelungen und ohne Probleme. Dieser Mensch wurde der wichtigste in meinem Leben, ohne das ich davon etwas mitbekam. Aber die gute Zeit hatte ein jähes Ende, als er rausgeschmissen wurde. Wir dachten, dass wir es schaffen würden. Unsere Heimatorte waren nicht so weit entfernt das es sehr schlimm gewesen wäre, aber da waren andere Umstände, die uns alles erschwerten. Ich weiß noch, dass ich bestimmt 2 Tage lang geweint habe – ich dachte nicht das wir es schaffen würden, so sehr ich es auch wollte und so sehr ich es mir und allen anderen immer wieder vorsagte, so wenig glaubte ich daran. Doch irgendwie funktionierte es eine ganze Weile lang … … bis der erste Bruch kam. Eine SMS die das ganze Leben aus den Angeln hebt. Das Ganze wurde wieder aufgehoben, doch nach Schwüren und Lippenbekenntnissen, denen man nicht so leichtfertig glauben sollte … … kam der zweite Bruch. Eine SMS die mein Leben beeinflusste und erschütterte. Mehr als ein halbes Jahr lang kein Kontakt, andere in meinem Leben und doch vermisste ich alles was mit ihm zu tun hatte. Ich verbot mir an ihn zu denken und alles zu vernichten was mit ihm zu tun hatte. Ich wollte ihn aus meinem Leben streichen, damit er mir nie wieder weh tun könnte. Man wird durch so etwas geprägt. Meine Prägung war Angst und ein neues Selbstbewusstsein, was auf Gleichgültigkeit gegründet war. Durch seine Hartnäckigkeit und meine Schwäche kamen wir wieder in Kontakt. Ich träumte meinen unerfüllten Traum ein drittes Mal und es war anders – erwachsener. Ich hatte das Gefühl, ihn gefangen zu haben – und trotzdem … … kam der dritte Bruch. Eine SMS die mein Leben, meine Seele und mein Herz in 1000 kleine Teilchen zertrümmerte. Ich war am Boden. Ich hatte das Gefühl nie wieder Lieben oder auch nur Denken zu können. Ich schrie beim Weinen vor seelischem Schmerz, bis ich nur noch einschlafen konnte. Das schlimmste an dem Ganzen war, dass ich es gewusst hatte. Ich hatte es gespürt und konnte es doch nicht verhindern. Eine Erkenntnis die mich noch heute wie ein Messer in die Brust trifft. Ich stürzte mich in andere Dinge – Partys und meine Freunde. Nicht exzessiv, aber so das ich wenig zeit zum Nachdenken hatte. Die Ablenkung war mein bester Freund und heilte mich – langsam. Und doch … ich konnte einfach nicht von ihm lassen. Wir hatten uns versprochen immer in Kontakt zu sein, um uns nie zu verlieren. Aber das war nicht so einfach wie es klang. Ich war so oft davor den Kontakt einfach abzubrechen und hatte es auch getan. Doch wieder zahlten sich seine Hartnäckigkeit und meine Schwäche aus. Der Kontakt war wieder da, und wir trafen uns. Eigentlich eine unmögliche Situation, doch ich rettete mich hinein. Ich fühlte mich wieder lebendig und heil. Wie ein vollständiger Mensch. Ich konnte sein wie ich war, ohne Verstellungen und Lügen. Ich wusste nicht warum es mir gerade bei ihm so einfach fiel, ich selbst zu sein. Doch ich war dankbar. Dankbar dafür, das er mich noch nicht satt hatte. Dankbar dafür, das er mich an seinem Leben teilhaben ließ. Dankbar dafür, das ihn mein Leben interessierte. Dankbar dafür, das er mich immer noch liebte. Dankbar dafür, das er mich doch auf irgendeine Weise begehrte. Dankbar dafür, das er immer für mich da war. Dankbar dafür, das er wollte das ich immer irgendwie in seinem Leben blieb. Ich wusste, dass ich ewig warten würde, bis er bereit wäre sein Leben vollständig mit mir zu teilen. Und ich wusste, dass es ewig dauern könnte. Trotzdem bleibe ich bei ihm. Warum? Weil ich ihn liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)