Black Shadow (ab 16 Jahre) von raylight ================================================================================ Kapitel 36: Das Ergebnis ------------------------ Shanks machte Shadow die Tür auf. “Und wie war es?” Finster blickte er Shanks an. “Schön. Ich habe herausbekommen, daß ich und sie viel gemeinsam haben. Sie hat mir ihre Liebe gestanden.” Shadow holte tief Luft. “Was hast du ihr gesagt?” Shanks fühlte sich ertappt. “Naja. Ich habe ihr gesagt, sie soll mit dir nichts überstürzen. Vielleicht bist du für sie so etwas wie ich für Celas.” “Du kannst mich nicht mit dir vergleichen!” “Shadow! Michelle hat mich zwar geliebt, aber sie mir nie das Gefühl gegeben, daß es wirklich so war. Für sie war ich zum Schluß nur noch eine Sexmaschine! Die Liebe war schnell raus. Nach ihrem Tod hatte ich mir geschworen, nie wieder zu heiraten oder mich zu verlieben. Doch dann im Dezember gestand mir Celas ihre Liebe und wir heirateten. Sie hat mich schon vor Michelles Tod geliebt, deswegen hatte sie auch meinen Sohn Alex geheiratet. Er starb durch einen Krieg.” “Verstehe.” “Hast du sie etwa abgewiesen?” “Es gibt Zeiten, da verdamme ich meine Sanftmütigkeit. Nein, ich habe ihr gesagt, sie soll mir Zeit geben.”, seufzte er. Shanks hob erstaunt die Brauen. “Das hast du ihr gesagt? Von dir hätte ich das nicht erwartet. Soll das heißen du gibst ihr eine Chance?”, fragte Shanks erfreut. “Laß mich in Ruhe. Ich muß mich morgen für die Prüfung ausruhen.”, erklärte er gleichgültig. Er ging an Shanks vorbei und in sein Zimmer. “Aus dem bekommt man heute nichts mehr heraus.”, murmelte Shanks stöhnend. Am nächsten Morgen klingelte es an der Haustür. Shanks machte auf. “Robin, schön dich zu sehen. Hast du alles mit?” “Ja. Ist er da?” “Er sitzt in der Küche.” Sie nickte und trat ein. Shadow blickte Robin überrascht an. “Du? Was machst du hier, Robin Nico?” “Ihr kennt euch?” “Ja. Ich habe sie in Ruffys Bande gesehen.” “Ach so.” “Es ist schön dich zu sehen, Black Shadow. Ich bin dein Prüfer. Du hast neunzig Minuten für dreißig Seiten. Ähm, Praxis auch?” “Nein. Die gabst damals noch nicht.” Sie gab ihn die Prüfungszetteln. Shadow nahm Shanks’ Füllfederhalter und schrieb los. Robin setzte sich ihm gegenüber und paßte auf, daß er nicht mogelte. Shanks machte sich sorgen ob Shadow die Prüfung überhaupt schaffte. Um sich abzulenken, ging er nach einer halben Stunde im Garten spazieren. Am Gartenzaun rief ihn Sonja. Er trat zu ihr. “Hallo. Ich habe heute früh in Stralsund angerufen.”, erklärte Shanks. “Hi. Wirklich. Warum?” “Shadows ehemaliger Chef hat gesagt, daß er bei jeder Liebeserklärung einer Frau, sie eiskalt zurückgewiesen hat. Er hatte ihnen auch nie eine Freundschaft angeboten. Du bist die Erste.” “Soll... das.. heißen... du.... glaubst... ich... habe eine Chance bei Shadow.”, stammelte sie. “Ja. Aber es könnte lange dauern.” Nach einer halben Stunde tauchte Shadow vor ihnen auf. Shanks bemerkte seinen seltsamen Blick. “Shanks kommst du mal?”, rief Robin an der Haustür. Er gehorchte. Vor Sonja blieb Shadow stehen. “Hallo.” Er antwortete nicht. “Was hast du? Wie war die Prüfung.” Sein düsterer Blick erschreckte sie. “Die Prüfung werde ich nicht bestanden haben. Schließlich habe ich alle Antworten nur aus dem Gedächtnis.” “Aber das glaube ich nicht. Du bist ein äußerst talentierter Mann, der eine Niete in Sache Liebe ist. Sicher hast du bestanden!” Er wich ihrem Blick aus. “Nein! Das ist vorbei. In meiner Jugend und Kindheit hatte es gestimmt, aber heute...” Er holte tief Luft. “Heute ist es vorbei. Ich bin viel zu lange aus dem Fach heraus. Sandro hatte für mich besonders schwere Fragen ausgedacht. Er wußte, ich würde sie bestehen.” Shadow seufzte. “Ich glaube trotzdem daran, daß du es geschafft hast. Sandro hat Myra die Unterlagen der Prüfung gegeben, weil er dir vertraut. Er vertraut deiner Begabung. Einen Tag danach ist er gestorben.”, erwiderte Sonja. Shadow war sprachlos. “Mein Ziehvater vertraut mir noch, auch nach meinem Fehler mit dieser Frucht. Drei Jahre lang hat sich niemand um mich gekümmert und dann sagt er so etwas.” “Das war das Jahr 1244, als er das zu Myra gesagt hat.” “Oh!” “Shadow. Du schaffst alles.” “Nein! Verstehst du nicht. Es ist vorbei! Vorbei!” “Shadow! Könntest du einmal zu Robin kommen? Sie will dir, daß Ergebnis sagen. Ich muß mit Sonja reden.”, rief Shanks, der zu ihnen kam. Shadow blickte Shanks düster an. “Willst du ihr wieder Tips geben, wie sie mich bekommt?”, fauchte er Shanks an. Shanks zuckte nur die Schultern. Er ging an Shanks vorbei. Als Shadow die Tür vom Haus zu knallte, sah Shanks zu ihr. “Und?”, fragte sie. “Er hat bestanden.” Ihr Gesicht erhellte sich. “Das... Das ist ja wunderbar.” “Shadow hat allen Fragen gewußt. Robin hat gestaunt. Sie hatte den Test gestern Nachmittag versucht, doch sie hätte nur eine Drei bekommen. Robin meinte, daß Sandro ihm besonders schwere Fragen geben hat, die nur ein sehr sehr begabter Archäologe mit fünfzig Jahren hätte lösen können. Dann kommt noch hinzu, daß Robin ihren Beruf sehr viele Jahre ausgeübt hat und Shadow nicht.” “Er ist ein Wunderkind.”, brachte sie nur heraus. “Genau.” “Sag mal, warum hat er dich angefaucht, wenn er mir eine Chance geben will?”, fragte sie plötzlich. “Das ist seine Art, aber in Wirklichkeit ist er sehr sanftmütig. Wie sagt man: Harte Schale, Weicher Kern. Als ich ihn das erste Mal sah, war er Arrogant und von sich selbstüberzeugt. In der Werft hat das wahrscheinlich abgelegt.” “Oder er ist so menschenscheu, das er sich nur verstellt hat. Shadow hatte Angst sein wahres Ich Fremden gegenüber zu zeigen.” Shanks sah sie scharf an. “Was ist?”, fragte sie mit gerunzelter Stirn. “Du redest so, als würdest du Shadow schon hundert Jahre lang kennen, dabei sind es doch gerade einmal genau acht Monate. Anscheinend ist Shadow dein Schicksal.” Sonjas Wangen erröteten sich. Plötzlich sah sie Shadow aus dem Haus kommen. “Shadow kommt. Schnell wir müssen das Thema wechseln.” Shanks drehte sich um und sah ihn auf sie zu kommen. “Na ihr, hast du ihr wieder Tips gegeben?” Beide sahen sich hilfesuchend an. Dann kam ihr ein Gedanke. “Sekunde! Das Schwert.”, murmelte sie. Verwirrt runzelten beide die Stirn. Was meinte sie damit. “Schwert?”, sprachen sie im Chor. Doch Sonja war schon im Haus ihrer Eltern verschwunden. “Was hat sie?” Shanks brachte nur ein “Äh” heraus. Nach ein paar Minuten kam sie mit einem Degen zurück. “Elisabeths Degen!”, dachte er. Sie strahlte Shadow an. “Shanks hat mir diesen Degen zum hundertsten Geburtstag geschenkt. Shanks sagt, du hättest eine coole Attacke mit dem Schwert auflager.”, erklärte sie, “Ich würde mich geehrt fühlen, wenn man sie mir beibringt.” Dann bemerkten sie wie Siron aus dem Haus kam. Hinter seinem Rücken lukte eine Art Lanze ähnlich. Sie hatte an der Spitze einen handgroßen Ring und nur die Außenseite war wie eine scharfe Schwertklinge heraus. Er kam auf sie zu. “Hey Shadow. Wie war die Prüfung?” “Ich habe volle Punktzahl und bin immer noch fassungslos.” “Tja, Genie bliebt Genie.”, meinte Shanks. “Vater, was willst du mit der Dregentorad?” “Was ist das?”, wollte Shadow wissen. “In euerer Sprache wird sie Ringschwertlanze genannt. Außerdem sagt meine Tochter Shadow hätte eine interessante Attacke auf dem Kasten.” Shanks faßte sich an den Kopf. “Wie der Vater so die Tochter.”, meinte er nur. “Ich habe nichts dagegen. Aber wir brauchen etwas zum zerstören.” “Was ist mit dem Haus dort?”, fragte Shanks und zeigte auf ein leeres Haus, daß zwei Häuser weiter auf der anderen Straße stand, “Myra soll es dreimal wiederaufbauen. Wir würden der Abrißfirma einen guten Gefallen tun.” Dann rannte Shanks ins Haus. “Gut, dann wollen wir anfangen.”, ertönte Myras Stimme. “Du kannst einen erschrecken.”, beschwerte sich Siron. Mit seinen Schwert kam Shanks wieder. Sonja stellte sich vor das Haus. Shadow zeigte ihr wie sie es machen soll. Sie machte es ihm perfekt nach und in kurzer Zeit fiel das Haus in sich zusammen. Shadow ging zu den Trümmern. Mit dem Zeigefinger fuhr er über die glatte Schnittstelle. “Genau wie bei mir.”, murmelte er. Er gesellte sich zu der Gruppe. “Herzlichen Glückwunsch, du bist ein Naturtalent!”, meinte er, “OK, der nächste.” Siron trat vor. Er wartete bis das Haus wieder stand. Dann machte er es ihr nach. Shadow prüfte. “Nicht so gut. Der Schnitt ist nicht ganz glatt. Du mußt noch etwas an deiner Technik Pfeilen.” “Dann bin ich wohl jetzt an der Reihe.”, rief Shanks. Er trat vor und machte es ihm nach. Myra gefiel es gar nicht, dauern das Haus wiederaufzubauen. Shadow betrachtete den Schnitt. “Shanks ist mir wirklich sehr ähnlich.”, murmelte er. Der Einzelgänger strahlte Shanks an. “Du machst meiner Familie alle Ehre.” Shanks lächelte nur. “Danke.” Damit drückte er Shadow sein Schwert in die Hand. Er starrte sein ehemaliges Schwert verwirrt an. “Mal sehen ob du dem Titel Black Shadow immer noch gerecht wirst.” Shadow trat vor das Haus. Er legte das Schwert an die linke Schulter. Eine Zeit lang war eine unglaubliche Aura zu spüren. Dann schwang er es nach rechts, links, oben rechts, unten links, oben nach unten und quer herüber. Zum Schluß drehte er dem Haus eiskalt den Rücken zu. Danach steckte er sein ehemaliges Schwert in seine Schärpe. Das Haus fiel in sich zusammen. Alle hielten den Atem an. Robin, die gerade aus Shanks’ Haus kam, staunte über diesen Mann. Sie konnte nie glauben, daß die Marine ihn für den fünften Kaiser hielt. Doch jetzt sah sie es mit ihren eigenen Augen, wie mächtig Shadow war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)