The Taste of Blood II von Reika-sama (Reika x Sachiko) ================================================================================ Kapitel 1: Teil II ------------------ The Taste of Blood 2 Aiko zuckte mit den Schultern, "Vielleicht ist er ja doch Hetero..." Zaku erstarrte innerlich. Plötzlich sprangen die Fenster durch einen unglaublichen Druck in tausend kleine Splitter und regneten auf den Fußboden, wie silberne, kleine Sterne. "Entschuldigt mich...", Zaku ließ keinerlei Gefühle nach außen durch dringen, aber innerlich, tief in seinem Inneren, brannte das lodernde Feuer der Eifersucht. Scheinbar unbewegt schritt er aus dem Raum. "... Das hättest du am besten nicht laut ausgesprochen...", Haru sah ihm perplex hinter her und schüttelte ein paar Scherben von sich ab. Aiko nickte, "... Seine Gefühlsausbrüche sind wirklich erschreckend..." Zaku konnte keinen klaren Gedanken fassen, während er den Gang entlang lief und sich so einsam wie noch nie vor kam. »Hoffentlich irrt sich Aiko...« Das war seine einziger Gedanke. Er hatte wirklich lange keine starken Gefühle mehr gehabt, aber nun überkam es ihn und beinahe wäre er zusammen gebrochen, hätte er sich nicht an der Wand fest gehalten. Zaku war zum ersten Mal wirklich erschöpft und musste sich hin legen. Vorsichtig ging er in sein Zimmer. Es beruhigte ihn wenigstens ein wenig, dass er Aki noch spüren konnte. Diese Fröhlichkeit und Naivität würde er unter Tausenden erkennen. Als er auf seinem Bett lag, kamen ihm die Tränen. Seit Jahren weinte er das erste mal wieder, aber dieses Mal war es nicht dieser Schmerz, welchen er bei dem Tod seines Vaters verspürt hatte, es war etwas anderes, stärkeres, was ihn tief im inneren verletzte und ihn zu zerreißen schien. Alleine, nur mit diesem Schmerz, schlief er ein. Es war ein unruhiger Schlaf mit Albträumen und beherrscht von Angst. Als er das Gefühl hatte, dass er nicht mehr weiter könnte, wachte er auf. Sein Herz schlug schnell und seine Wangen waren heiß von Tränen. Aber irgendetwas war anders. Irgendetwas fehlte. »Aki...« Es durch fuhr ihn wie ein Schlag. Er konnte Aki nicht mehr spüren. Zaku sprang auf und lief zurück in die Küche. Haru und Aiko saßen immer noch am Tisch und unterhielten sich. Mittlerweile hatten sie wieder aufgeräumt. "Wisst ihr, wo Aki ist?", Zaku war etwas außer Atem. Haru sah ihn etwas verstört an, "Nein, tut mir Leid. Ich glaube er ist zusammen mit der Frau aus dem Haus gegangen. Aber wir können dir suchen helfen. "Haru und Aiko standen auf und folgten Zaku. Langsam wuchs Zaku´s Hass auf diese Frau immer weiter. Er ging gemessenen Schrittes aus der Küche und blieb in der Empfangshalle stehen. Um seine Wut zu unterdrücken, rammte er sich seine Fingernägel in die Handflächen. »Ganz ruhig... Ich mache mir da etwas vor... Ich muss erst mit ihm sprechen...« Langsam ging er hinaus auf die Einfahrt. Plötzlich konnte er Aki`s Anwesenheit wieder spüren. Beinahe hätte er einen Herzinfarkt bekommen, als er ihn sah. Der kleine, schwarz Haarige Junge sah plötzlich nicht mehr klein und niedlich aus. Er trug ein schwarzes, breites Top mit silberfarbenen Ketten, eine schwarze Röhren Jeans und Nietengürtel. Seine Augen waren mit Kajal schwarz umrandet und um seinen Hals und seine Arme trug er Nietenbänder und Ketten. "Wie siehst du denn aus?", Zaku war so irritiert, dass er einfach nur da stand. "Steht ihm gut, oder?", die junge Frau stand hinter Aki und legte die Arme um ihn. "Ich war mit ihr in der Stadt shoppen.", Aki strahlte ihn an. Vor etwa dreieinhalb Stunden, nachdem sie die Küchen verlassen hatte, sah Aki die Frau an. "Ich hatte nicht erwartet dich so schnell wieder zu sehen, Kuroreika Murasakibeni." "Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch nicht erwartet dich jetzt noch hier zu treffen. Ich hätte erwartet, dass jeder der seine Gedanken beisammen hat, diesen Ort so schnell wie möglich verlassen würde.", sie sah ihn liebevoll an. "Was machst du dann hier? Ich dachte du bist nur auf der durchreise.", konterte er. "Ich suche hier jemanden, aber das tut jetzt nichts zur Sache... lass uns shoppen gehen!" Aki sah sie verstört an. Diese Frau machte ihm irgendwie angst. "Ich darf das Gelände aber nicht verlassen.", sagt er verschüchtert. "Aber du bist doch mit mir zusammen. Ich beschütze dich.", überredete sie ihn. "Na gut, ausnahmsweise...", stimmte er zögernd zu. „ Jaaaa!!!", sie hüpfte sich freuend im Kreis herum. Aki sah sie verstört an. »diese Frau hat auch nicht mehr alles beisammen...« sie nahm seine rechte Hand und zog ihn Richtung Tor. In der Stadt schleifte sie ihn durch beinahe jedes Geschäft. Sie überredete ihn mehrere Outfits anzuprobieren, die sie alle so süß fand, dass sie sie ihm kaufte. Er fragte sich woher sie das Geld nahm, traute sich aber nicht das auszusprechen. "Lass uns zu Mittag essen.", sie schleifte ihn einfach mit in das nächst beste lokal. Er hatte noch nicht mal die zeit um zu lesen, was für ein Restaurant es war. Aki fühlte sich in ihrer Gegenwart, wieder wie bei Ran. Überrumpelt, aber trotzdem glücklich. Nachdem sie sich gesetzt hatten, kam sofort eine Kellnerin. "Schön, dass Ihr wieder im Land seid. Tut mir Leid, was mit Eurer Heimat geschehen ist.", die Kellnerin verbeugte sich. "Kein Problem, war ja auch meine schuld. Ich freu mich auch wieder hier zu sein.", Kuroreika lächelte, " ach ja, das Haus brauchst du diesmal nicht herzurichten." "Welches Haus?", Aki war neugierig geworden. "Das Haus auf der Nordseite der Stadt und hör auf meine Herrin so respektlos anzusprechen.", die Kellnerin war ärgerlich geworden. "Lass gut sein Miki, er darf das.", Kuroreika ging dazwischen, wendete sich an Aki, " das Haus gehört mir und sie hält es für mich als Haushälterin instand." "Wollt Ihr das gleiche wie immer essen?", Miki wendete sich wieder Ihrer Herrin zu. "Ja bitte, zweimal und außerdem auch zweimal Sake.", Kuroreika freute sich. Die Kellnerin wendete sich ab und verschwand Richtung Küche. "Erzählst du mir was über diese Miki?", Aki sah sie neugierig an. "Willst du nicht lieber erst essen? Du brauchst deine Kräfte noch!", sie unterbrach ihn. "Eeeh, aber das Essen...." "Hier ist Euer essen, Kuroreika - sama ", Miki unterbrach ihn. „ Jaaa, Sushi und Sake!!!" Nachdem Aki gehört hatte, was Kuroreika ausgerufen hatte, sah er auf seinen Teller und freute sich mit. Auch er liebte Sushi und Sake. Sie unterhielten sich während des Essens nur über Nichtigkeiten. Nachdem sie bezahlt hatten, Kuroreika übernahm natürlich die Rechnung, überredete sie ihn zu einem Umstyling in ihrem Stil. Er stimmte zu, da ihm ihre Outfits immer gefielen. Zaku stand immer noch völlig paralysiert vor ihnen. "Gefällt es dir nicht?", Aki sah ihn weinerlich an, "das hat sie mir geschenkt." "oh oh..." Haru und Aiko, die hinter Zaku standen, wichen zurück. "Sie hat es dir gekauft?", Hass blitzte in Zaku´s Augen auf und man hörte die unterdrückte Wut in seiner stimme. Kuroreika sah die Eisschicht, die sich von Zaku ausbreitete und stellte sich schützend vor Aki. Gerade noch rechtzeitig den sie erstarrte im nächsten Moment zu Eis. "Was hast du getan? Wie konntest du ihr das antun?", Aki schrie Zaku vor Entsetzen an. "Wie sollen wir sie jetzt wieder auftauen?", Aki liefen die tränen über die Wangen. "Keine Sorge, das mach ich!", das kleine, blonde Mädchen vom morgen stand wie aus dem nichts neben Aki. Sie schritt auf ihre Herrin zu, legte die Hände aufs Eis, worauf hin dieses zu tauen begann. Nach wenigen Sekunden war das Eis vollkommen verschwunden und Kuroreika bewegte sich wieder. Das Mädchen fiel auf die Knie, " verzeiht Murasakibeni - sama. Wenn ich nur schneller gewesen wäre, wäre Euch das nicht zugestoßen." "Das ist nicht deine schuld gewesen.", Kuroreika beugte sich zu ihr und strich dem Mädchen zärtlich über den Kopf. "Ihr habt recht, Murasakibeni - sama.", das Mädchen sah zu ihr auf. Langsam drehte sie sich zu Zaku hin, der bis dahin nur regungslos zu geschaut hatte, "es ist alles nur deine schuld. Wie konntest du das meiner Herrin nur antun, du Abschaum.", sie ging auf ihn los. Das Gras um sie herum ging in flammen auf. Obwohl Zaku wusste, dass er sich verteidigen müsste, konnte er sich nicht bewegen. Aki schrie auf, "nein, tu das nicht!" Endlich kam auch wieder Bewegung in Haru und Aiko. "Bewegt euch nicht sonst seit ihr die nächsten!", das kleine Mädchen hatte all ihre Niedlichkeit verloren und sah bedrohlich aus inmitten des Flammenmeeres. Haru und Aiko blieben wie angewurzelt stehen. Zwei Meter bevor das Mädchen Zaku erreichte hatte, durchdrang Kuroreika´s stimme das zügeln der flammen, "das reicht, du hattest deinen Spaß, Chizu!" Chizu blieb bewegungslos stehen, die flammen erloschen und sie kehrte an die Seite ihrer Herrin zurück. Kuroreika ging vor Aki in die knie, "alles in Ordnung?" "Ja, danke dass du Zaku gerettet hast!", nickte Aki. "Du hast jemand fiel besseren verdient!“, Kuroreika umarmte ihn. "Haben sie ihren Stil gewechselt, Aki - sama? Das steht ihnen wirklich ausgezeichnet.", Chizu wendete sich, wieder mal einer Meinung mit ihrer Herrin, Aki zu. Kuroreika stand auf, drehte sich um und musterte Zaku abwertend, "willst du dich nicht wenigstens bei ihm entschuldigen?" Zaku drehte sich nur stumm um und ging wieder ins Haus Haru und Aiko traten näher, "sie müssen Zaku - sama entschuldigen, nicht wahr Aiko?!" "Dieses Outfit ist einfach nur ein Traum!", Aiko bewunderte Kuroreika. "Danke findest du wirklich? Wenn du willst kann ich dich auch mal stylen.", Kuroreika fühlte sich geschmeichelt. "Darf ich zugucken?", Aki war total begeistert. "Klar darfst du, wenn....." "hallo!! Ich bin auch noch da!", Haru unterbrach Kuroreika. "Unterbrich meine Herrin nicht, wenn sie sich unterhält.", Chizu fauchte Haru an. "Wie heißt ihr eigentlich?", Kuroreika lenkte ab. "Ich bin Haru und das ist Aiko, meine beste Freundin.", Haru stellte beide vor, "und das ist Aki - sama." "Ich weiß!", Aki wird wieder von Kuroreika umarmt, "ich liebe dich Aki - chan." "Das solltest du nicht Zaku - sama hören lassen,.... wie heißt du noch mal??", Haru war verwirrt. "Das ist meine Herrin Kuroreika Murasakibeni - sama. Und ich bin Chizu.", Chizu war wieder ärgerlich geworden wegen der rüden anrede. "Ihr könnt mich auch Reika nennen, wenn ihr Zaku nie wieder in meiner Gegenwart erwähnt.", Reika lächelte. "Reika - sama!" Chizu sah ihre Herrin empört an, "wenn dann Reika - sama!" "Ich hab gerade zeit darf ich euch jetzt umstylen?", Reika ignorierte die Einwände ihrer kleinen Begleiterin. "Ja, klar!!", Aiko war sofort Feuer und flamme. Gesammelten gingen sie ins Haus. Ein paar Stunden später beim Abendessen saßen Tako und Aori schon am Tisch als Aki hinein kam. Er war immer noch im Reika - Stil gestylt. "N´Abend ihr beiden.", Aki setzte sich zu ihnen. "Das steht dir wirklich ganz ausgezeichnet.", Aori lächelt ihn wie immer freundlich an. Nachdem Haru mit blauer Strähne und Aiko mit lila Strähne im Haar, aber sonst den gleichen, schwarz-düsteren Stil wie Aki eintraten, konnte sich Tako nicht mehr halten vor lachen. "Wie sieht ihr denn aus,......?!", Tako lachte sie aus, " ihr seht fast aus wie,....." die Tür ging auf, Tako erblickte Reika und fiel vom Stuhl. "hallo Tako!! Du bist ja doch hier.", Reika grinste angst einflößend Hinter ihr stand Chizu und freute sich, dass Tako bald büßen würde, für alles was er getan hatte. "Du,.... hier?!", Aori zeigte zum ersten Mal in der Gegenwart der anderen echte Gefühle. Das erstaunen in seinem Gesicht überraschte alle anwesenden einschließlich Tako. Reika sah ihn an und über ihr Gesicht zog sich ein breites glückliches lächeln. Aori stand auf, beide gingen auf einander zu und fielen sich in die Arme. Alle sahen sie erstaunt an. "Ihr kennt euch?!", Tako sah aus als wäre er in einem schrecklichen Alptraum gefangen. "Was machst du hier, Reika?", Aori freute sich ehrlich. "Ich bin Tako hierher gefolgt und woher kennst du ihn?", Reika war erstaunt. „...Tako ist mein fester freund.", Aori war etwas verunsichert. Reika wurde leichenblass vor Zorn und wendete sich an Tako, "wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, nur einmal seine Gefühle verletzt, werde ich dich eines grausames Todes sterben lassen!!!!!!" "Das werde ich nicht zulassen. Ich liebe ihn über alles!", empört mischte sich Aori ein. "Das ist mir so was von Latte, ich bin stärker als du, Aori Murasakibeni!", Reika war stinksauer, "also merk es dir gut Tako Ryoichi!" Tako traute seiner stimme nicht und nickte deshalb nur stumm. "Ich bin erstaunt. Du hast gelernt dich zu beherrschen.", Aori war stolz auf Reika. Sie streckte ihm ihre arme hin, "ich trage jetzt mehr schmuck.", Reika war ebenfalls stolz. "Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber wisst ihr wo Zaku ist?", Aki machte sich langsam sorgen. Er wusste was beim letzten Mal passiert ist. Tako stand wieder auf, "er ist nicht hier... er hat Probleme..." Aki wusste sofort was er meinte. "Ich geh ihn holen.", er wandte sich zum gehen. "Ich lasse dich nicht allein gehen. Chizu und ich kommen mit.", Reika schloss sich ihm an. "Ich lasse dich nicht allein, nachdem wir uns gerade erst wieder gefunden haben.", Aori fasste Reika am Ärmel. Tako wurde eifersüchtig, "ich komm auch mit. Man kann nie wissen...." "Wir wollen nicht allein bleiben und folgen euch.", Haru und Aiko schlossen sich ihnen an. »Wie konnte ich nur…? Ich hätte ihn verletzen können… Ich…« Zaku hörte plötzlich ein Geräusch hinter sich. Er drehte sich langsam um. Hinter ihm stand Rin mit einem Mädchen. "Hab ich dich endlich gefunden, Zaku Tomoko.", Rin grinste hämisch. Zaku stand auf, " Was willst du von mir?" Rin ging einen schritt auf ihn zu, "dich töten." "Tu dir keinen Zwang an.", Zaku sah ihn herausfordernd an. Rin war erst erstaunt, doch dann zögerte er nicht länger, zog seine Waffe und schoss auf Zaku. Er erwischte ihn an der rechten Schulter und am Bauch. Zaku sackte zusammen. Die anderen rannten durch den Wald, nachdem sie die Schüsse schon von weitem gehört hatten. Sie traten aus dem Wald auf den Steg. Sie sahen Zaku am ende des Stegs in einer Lache aus dunklem Blut liegen. Aki blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Er rannte zu Zaku, der langsam anfing sich aufzulösen. Rin trat aus dem Schatten der Bäume Man hörte das metallische Geräusch vom entsichern einer Waffe. "Hallo Rin.", Reika wandte sich dem Geräusch zu. Die anderen folgten ihrem blick und wichen einen schritt zurück. "Ich hätte nicht gedacht, dass du so alt wirst.", Rin grinste abwertend. "So leicht killt mich niemand. Du kennst mich doch.", Reika lächelte zurück. "Ach tu ich das?", die Ironie in Rin´s stimme war kaum zu überhören. Reika trat auf ihn zu, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen waren, "wenigstens dein Körper sollte sich an mich erinnern." Langsam schob Reika ihm mit der rechten Hand das T-Shirt hoch. Darunter kam eine hässliche und gefährlich aussehende Narbe zum Vorschein. Mit der linken Hand fuhr sie über die Narbe, "ich hätte nicht gedacht, dass du mich noch einmal unterschätzt. Nach all den Jahren bin ich noch stärker geworden... Lässt du uns für heute ziehen? Wir haben nichts getan und wollen nur Zaku einsammeln." Rin dachte einen Moment ernsthaft nach und steckte seine Waffe wieder zurück, "Wenn du Glück hast ist sogar noch was von ihm über." Mit diesen Worten wandte er sich zum gehen. "Warte noch einen Moment, Rin - sama! Damit bin ich nicht einverstanden!", das Mädchen zog ihre Waffe und richtete sie auf Reika. "nein Yoshiko! Gegen sie hast du keine Chance! Lass es gut sein!", Rin versuchte sie aufzuhalten. Aber es war zu spät sie schoss schon. "Pass auf, Reika!!", rief Aki panisch, da er nicht noch jemanden verlieren wollte. Die Silberkugel schoss auf Reika zu, doch diese schnippte sie unbeeindruckt weg. "Willst du dich etwa mit mir anlegen?", Reika sah Yoshiko bedrohlich an. Dann veränderte sich ihr blick. Ihre Augen wechselten von lila-blau zu orange. Yoshiko klappte zusammen. Reika trat auf die am Boden liegende zu und griff ihr an die Kehle Rin rannte auf die beiden zu, "was hast du getan??" Reika ließ Yoshiko ´s Hals los und richtete sich vor Rin auf, "du hast Glück, dass ich dich so gern hab.", die Ironie war nicht zu überhören. "Sie liegt nur im Koma.", Reika küsste ihn auf den Hals Rin erstarrte vor entsetzen, was Reika belustigte, "hast du etwa angst vor mir, Rin?" dieser nahm Yoshiko auf die Schultern und verließ ohne ein Wort zu sagen den Steg. "Warum hatte er so viel angst vor dir? Vor einem Menschen?", Tako wurde misstrauisch. Aori antwortete mit ehrlichem erstaunen für sie, "wie kommst du auf die Idee, dass meine geliebte Schwester ein Mensch ist?" alle waren sprachlos. "Sie ist deine Schwester?", Aiko vergewisserte sich. "Also ist sie auch ein Vampir.", stellte Haru fest. "nicht irgendein Vampir. Sie ist der ranghöchste und stärkste Vampir in Japan, seit Vater abgedankt hat. So wie Zaku hier.", Aori klärte die anderen auf. "Es steigt immer nur ein Vampir an die spitze, wenn der Vorgänger gestorben ist, dachte ich?!", Aiko war verwirrt. "Normalerweise schon, aber man kann sagen sie hat ihn gezwungen abzudanken, nachdem er mich verbannt hatte.", Aori war stolz auf seine Schwester. Aki zupfte Reika am Ärmel, "bitte hilf Zaku...." "Kein Interesse.", Reika blieb unbewegt. "Ich bitte dich.", Aki liefen die tränen über die Wangen. "kein Interesse. Ich hasse ihn.", Reika war genervt. "Er löst sich schon auf. Ich bitte dich. Tu es für mich.", Aki flehte sie an. "Wenn er sich auflöst kann ihn niemand mehr helfen.", Haru mischte sich mit trauriger stimme ein. "Sie kann das. Mich hat sie auch geheilt und das ganz ohne Blut Tu es für mich, bitte.", Aki war verzweifelt. "Na gut.... Ich tu es für dich....", Reika ließ sich breitschlagen. Aki zog sie zu dem verletzten und ohnmächtigen Zaku. Er war blutüberströmt und fing an den rändern der wunden an zu zerfallen. In dem Moment erlangte er sein Bewusstsein wieder. "Bitte lass mich gehen.", Zaku verwendete seine letzte kraft auf diesen Satz. "Du hast mir versprochen mich nie allein zu lassen!", Aki fiel auf die knie und klammerte sich an Zaku. Reika setzte sich daneben und fasste Zaku an den Kragen, kurz bevor er erneut ohnmächtig wurde, "ich werde dafür sorgen, dass du dein versprechen halten kannst." Mit diesen Worten ließ sie ihn wieder los. Sie schnitt mit ihren Fingernägeln eine schramme ihn ihren rechten arm. Sie ließ ihr pech-schwarzes Blut in seinen Mund tropfen, während sie mit der linken Hand die Silberkugeln aus seinem Körper entfernte. Er öffnete langsam die Augen und sah Reika ins Gesicht. Er wollte diese Behandlung unterbrechen, war aber zu schwach sich zu bewegen. Aori trat von hinten an sie heran, "wie geht es ihm, Schwester?" "Seine Wunden sind geheilt.", Reika war wieder gefühllos. Sie stand auf, " Ich gehe jetzt zum Haus zurück. Ach übrigens, am Haus ist jemand, der hat die gleiche Aura, wie Zaku. Es könnte Bruder oder Zwillingsbruder sein." " Was will der hier?", Zaku setzte sich auf. Reika antwortete nicht und ging einfach weiter. Zaku stand auf und wollte ihr nachlaufen. Als er sie fast erreicht hatte, strauchelte er und fiel. Sie konnte ihn gerade noch auffangen, "du solltest dich nicht bewegen...." Auch die anderen standen auf und folgten ihnen Richtung Haus. Aki half Reika Zaku zu stützen. Als sie im Haus ankamen, sahen sie, was Reika gemeint hatte. Ein Wagen mit verdunkelten Scheiben parkte auf der Einfahrt. Die Tür ging auf und Zaku stiegen aus. Zumindest sah es so aus. Der einzige Unterschied zwischen den beiden bestand darin, dass die Aura des Neuankömmlings bedeutend dunkler war. Reika ließ Zaku los, ging auf den Neuankömmlings zu und betrachtete ihn eingehen." Du bist mir lieber als dein Bruder.", Reika drehte noch eine Runde um ihn. "...aber ihr seht euch wirklich ähnlich...." hinter dem ersten Auto fuhr wie aus dem nichts eine zweite Limousine vor. Ein gar nicht so schlecht aussehender älterer Mann, man sollte eher sagen Vampir, stieg aus, "Reika, denkst du nicht es ist zeit zurück zukommen?" "Wahrscheinlich hast du recht, Vater....", die Verachtung in ihrer stimme, als sie das wart Vater aussprach war nicht zu überhören. Die anderen schreckten wegen diesem unbeschreiblichen Hass zurück. "Ach ich hab dich gar nicht begrüßt, Aori...", ein eiskaltes lächeln erschien auf seinem Gesicht. „ aber nicht doch, mach dir meinetwegen keine Umstände, Hatori.", Hass der dem seiner Schwester in nichts nach stand blitzte in Aori Augen auf. "Lass uns gehen.", Reika griff ein bevor die Sache eskalierte, "Chizu, würdest du bitte hier bleiben?!" "Natürlich, Kuroreika - sama, aber soll ich nicht lieber mitkommen?", Chizu war etwas enttäuscht. "Ich brauch dich hier, damit du Aki beschützen kannst. Es soll nicht das gleiche wie damals geschehen. Weißt wie du mich rufen kannst.", Reika lächelte ihr ein letztes Mal zu und stieg ins Auto. Das Auto für los, doch man sah es nur noch 10 Meter, dann verschwand es im nichts. Zaku´s Zwillingsbruder, Sachiko, klappte seine Sonnenbrille hoch und sah in die Richtung, in der das Auto verschwunden war, "die war aber schnuckelig. Wer ist das?" "Das war Kuroreika - sama, der höchstrangigste Vampir in ganz Japan und Asien. Sie ist ein Vielfaches stärker als Zaku.", Chizu ließ ihre Verärgerung an Zaku aus, "Und ihr seid?" "Ich bin Zaku´s Zwillingsbruder Sachiko.", Sachiko schenkt ihr ein grinsen. "Also Sachiko – sama.", Chizu lächelt zuckersüß zurück. Sachiko fing an zu lachen, "Warum kriege ich ein -sama und mein Bruder nicht?" "Meine Herrin mag euren Bruder Zaku nicht, findet euch aber anscheinend interessant.", Chizu wendete sich ab, "ich geh auf mein Zimmer, entschuldigt mich." Auch die andern verließen Langsam Platz. Als Aki am nächsten Tag die Treppen herunter sprangen, saßen alle anderen am Tisch und warteten auf ihn, auch Zaku´s Zwillingsbruder Sachiko war noch da. Aki ging zum Tisch und setzte sich auf seinen Platz. Kaum hatte er sich gesetzt sprang er auch schon wieder auf, "entschuldigt mich, ich muss noch mal ins Bad" Aki verließ den Raum fluchtartig. "Das war jetzt typisch Aki, oder irre ich mich da?", Tako lachte. Hinter ihnen ging die Tür zum Garten auf, "bist du etwa schon zurück, Aki?", Haru war total irritiert. „ Tut mir Leid ich glaube du verwechselst mich.", Rin´s stimme füllte den Raum, "ihr solltet lieber tun was ich sage, den wir haben Aki in unserer Gewalt." Der Boden fing an zu beben, "Was habt ihr mit ihm vor?", Zaku´s Blick verfinsterte sich. "Kommt darauf an, wie ihr euch verhalten werdet.... Wenn ich schön brav seid, passiert ihm nichts aber andern Falls kann ich für nichts garantieren...", Rin grinste boshaft. "Wir sollten tun was er sagt...", Tako klang ernst. „ Endlich mal einer, der versteht, was ich meine. Ihr solltet wirklich lieber aufgeben.", hinter Rin betraten weitere Vampirehunter den Raum. Zaku stand entschlossen auf, "Gut. Ich werde mitkommen. Was die anderen betrifft... Ich kann nicht für sie entscheiden..." Geschlossen standen die anderen beinahe gleichzeitig auf, "Wir kommen auch mit!" "Schön, dass wir uns verstehen! Los, führt sie ab!", Rin machte eine entsprechende Handbewegung. Widerstandslos ließen sich die sechs abführen. Sie wurden einzeln in die Wagen der Akademie verladen. Kurz bevor die Tür hinter Sachiko zuschlug, hörte er noch Rin mit dem Mädchen Yoshiko, welches immer bei ihm war, sprechen, "Hast du das Mädchen gefunden?" "Nein.. Sie scheint nicht hier zu sein..." "Und dabei hätte ich sie gerne noch einmal wieder gesehen..." "Wahrscheinlich hätte sie dich wieder nur fast zerstückelt..." "Das zeigt doch wieder ihre Zuneigung! Immerhin hätte sie mich nur FAST halbiert!" Sachiko sah noch aus den Augenwinkeln, wie Yoshiko den Kopf schüttelte und sich umdrehte. Dann schlugen die schweren Türen des Autos auch schon wieder zu und es wurde dunkel um ihn. Glücklicherweise mochte er das Schwarze, unbekannte Nichts um sich herum gerne und so machte ihm nicht das Geringste aus. »Ob die beiden eben wohl von Reika gesprochen haben...? Ich hoffe nur sie finden sie nicht auch noch.... So eine tolle Frau gehört nicht in den vermoderten Kerker der Akademie...! Und dazu noch so ein begabter Vampir... Ob Rin es schon gemerkt hat...? Menschen können wirklich naiv sein...« Beinahe wäre er gestürzt, als sie los fuhren. Sie waren auf dem Weg in die Akademie, dass wusste er ganz genau. Zwei Tage nach dem Verschwinden der anderen, fuhr wie aus dem Nichts eine große, schwarze Limousine vor dem Herrenhaus vor. Die Fensterscheiben waren abgedunkelt, sodass man die Insassen nicht erkennen konnte. Eine schlanke Gestalt in einem langen, schwarzen Ledermantel stieg aus und ging rasch in das Haus. Der Wagen verschwand wieder spurlos. Aki lag verzweifelt auf seinem Bett. Er kam sich einsam und verlassen vor. Obwohl Zaku ihm versprochen hatte ihn niemals alleine zu lassen, musste Aki schon zwei ganze Tage in der Ungewissheit leben, was mit den anderen passiert war. Er machte sich selbst Vorwürfe. »Wieso bin ich nur nicht bei ihnen geblieben? Vielleicht ist ihnen etwas schreckliches zu gestoßen. Vielleicht sind sie sogar tot!« Tränen liefen leise über seine Wangen und durchnässten das Kissen. Plötzlich flog die Tür auf. "Aki - chan. Ich bin wieder da. Hast du mich vermisst?", Reika klang trocken und gefühllos wie immer. Aki schreckte auf, "Reika", seine Augen füllten sich mit Tränen, "Niemand hat mich lieb!!", er heulte los. "Doch natürlich!", Reika rannte auf ihn zu, "Wir lieben dich doch alle!", sie schloss die Arme um ihn. "Warum haben die anderen mich dann allein gelassen?!", er konnte sich nicht beruhigen. Plötzlich stand wieder jemand unerwartet in der Tür, "Sie wurden entführt.", dieses Mal war es die kleine Chizu. "Was?! Wieso habe ich das nicht mitbekommen?!", Aki`s Stimmung wechselte nur in einer Sekunde. "Beruhige dich wir werden sie retten." Reika war die ruhe in Person. "Du hast einen Plan?", Aki schöpfte wieder Hoffnung. Chizu strahlte, "natürlich hat sie einen Plan!" "Ich habe kein Interesse daran Tako und Zaku zu retten, aber dir liegt Zaku sehr am Herzen und meinem Bruder steht Tako sehr nah.", Reika zuckte die Schultern. "Wir müssen einen Tag warten.", Reika klang bestimmt. "Aber warum?", Aki hatte wieder diesen Hundeblick in seinen Augen. "Weil wir noch Vorbereitungen treffen müssen, herausfinden müssen wo sie hingebracht wurden und wir müssen dich dazu kriegen, dass du herzlos und kalt wirkst.", Reika wusste genau wie alles laufen sollte. "Aber - aber warum?", er schluchzte noch einmal. "Das er kläre ich dir später!", Reika grinste. Sachiko langweilte sich. Seit drei Tagen saß er nun schon mit anderen hier unten in den Laboren der Akademie fest. Naja, was das sitzen anging war das auch so eine Sache. Vielmehr hingen sie an schweren Silberketten von der Decke. Er sah sich um. Die anderen wirkten wesentlich schwächer als er. Sogar sein sonst so starker Bruder ließ den Kopf hängen und wirkte kraftlos. »Wenn nicht bald was passiert werden wir alle drauf gehen... vor Langeweile...! « Plötzlich flog die Tür auf. Ein kleiner Junge betrat den Raum, gefolgt von einer düsteren Gestalt mit gesengtem Haupt. Sachiko fauchte leise. Die düstere Gestalt schreckte zurück und hob ihren Kopf. Es war ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und ausdruckslosen Augen. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Sie zog dem Jungen am Ärmel, "Ich hab angst Aki - sama!" Es wurde Totenstill. "Das ist Aki?!", Haru unterbrach die Stille. "Hast du ein Problem damit?", Aki war völlig verändert. Er klang kühl und abweisend. Er drehte sich zu dem Mädchen, "Sunako halt dich an den Plan." "Wen soll ich nehmen?", Sunako sah ihn fragend an. Aki zeigte auf Aori, "Den weißhaarigen." Sunako nickte kurz und ging auf den blassen Jungen zu. Plötzlich fauchte Tako sie an, "Las Aori in Ruhe!" Er versuchte sich von den Ketten zu befreien. "Du hast hier nichts zu melden, du Abschaum!!", Sunako warf ihm nur einen kurzen Blick zu, aber Tako konnte den Hass in ihren Augen, auch wenn es nur für eine Sekunde war, genau sehen. Er schreckte zurück, denn er wusste, er kannte diesen Ausdruck Abgrund tiefer Verachtung, aber er wusste nicht mehr woher. Sunako stand vor Aori und legte die Arme um ihn. Ihm lief ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Leise, damit nur er es hören konnte, flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, "Ich lasse dich hier nicht sterben. Nicht ausgerechnet dich, Bruder." Aori riss vor erstaunen die Augen auf. Sie ließ wieder von ihm ab und ging zurück an Aki`s Seite. "Er springt nicht darauf an...", sie sprach leise. „ Dann versuch es bei ihm.", stumpf zeigte Aki auf Tako. Sunako ging etwas widerwillig auf ihn zu. Sie stand in seiner Reichweite und sah ihn ausdruckslos an. Tako überlegte nicht lange und biss zu. Seine Scharfen Zähne drangen durch ihre helle Haut und das Blut verteilte sich in seinem Körper. Eine Flutwelle von Informationen stürzte innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde auf ihn. "Das solltest du lieber schleunigst sein lassen...", Rin stand in der Tür und hatte seine Waffe auf Aori gerichtet, "Oder willst du dass ihm etwas passiert?" Tako schreckte zurück. Sunako taumelte schwach zurück. "Reiß dich zusammen Sunako.", Aki klang herrisch. "Verzeiht mir, Aki - sama...", Sunako warf sich vor ihm auf die Knie. „ Gut gemacht, Aki. Jetzt können wir dieses Ungeziefer endlich vernichten.", Rin trat neben ihn. "Ja... Ich freue mich schon sie sterben zu sehen...", Aki sah die Vampire der Reihe nach mit tiefster Abscheu an. Als jedoch sein Blick an Zaku hängen blieb, blitzte für nur eine Sekunde wieder wärme und Zuneigung in seinen Augen auf, aber dieser Ausdruck verschwand genauso schnell wieder wie er gekommen war. "Ich vertraue sie dir an. In einer halben Stunde will ich sie auf dem Exekutionsplatz sehen. Ich lasse dir mein Team zur Verstärkung hier.", mit diesen Worten wandte sich Rin ab und verschwand aus der Tür. Miki stürmte in den Raum, "Schwester! Was ist mit dir? Wer hat dir das angetan?" Sie lief auf Sunako zu. "Schwester... Es ist schon in Ordnung...", Sunako kam mit der Hilfe ihrer Schwester wieder auf die Beine. "Ich freue mich schon, wenn diese Monster endlich tot sind!", das junge Mädchen brachte den Vampiren mindestens genau so viel Hass entgegen wie Rin. "Wir müssen sie auf den Hof bringen, Miki. Hol doch bitte den Rest deines Teams her.", Aki ließ den Blick nicht eine Sekunde von den Vampiren abschweifen. Sei nickte kurz und verschwand aus der Tür. Kurz darauf trat sie mit den anderen wieder ein, "Wir sind so weit." "Gut. Macht sie los und nehmt sie mit. Du kennst den Plan...", Aki lehnte sich gegen die Wand und sah dabei zu wie die geschwächten Vampire von der Kette gelöst wurden. Sunako trat neben ihn und leise besprachen sie den weiteren Ablauf. ".... gut. Miki, seid ihr so weit?", Aki sah sie erwartungsvoll an. "Ja. Wir können gehen.", Sie hielt die Silberkette hoch, an der die Vampire angekettet waren. Aki und Sunako führten die kleine Gruppe an. Sie gingen viele verschlungene Gänge entlang. Manche waren beinahe pechschwarz, andere hingegen waren schwach erleuchtet von Neonröhren in der Decke. Am Ende eines schier unendlich langen Gang wurde es plötzlich hell. Grelles Tageslicht fiel in den Gang. Sunako hob die Hand, "Hier ist der Exekutionsplatz..." Unvermittelt trat sie gegen die Wand zu ihrer linken und ein Geheimgang tat sich auf. Plötzlich zuckte Miki zusammen, "Da kommt jemand..." Sunako drehte sich um. Hinter ihnen wurden die Schritte anderer Vampirehunter laut. "Tut mir Leid Miki, aber das gehört zu Plan...", aus heiterem Himmel setzte Sunako Miki und den Rest ihres Teams außer Gefecht. „ Aki, ich vertraue dir!", sie warf ihm die Silberkette zu. Aki nickte kurz und verschwand mit den Vampiren in dem Geheimgang. Sobald sie einige Schritte gegangen waren schloss sich die Tür wieder. Aki blieb stehen. Langsam drehte er sich zu den anderen um. Sein Blick hatte sich wieder verändert. Vorsichtig löste er die Ketten von den Handgelenken der Vampire. "Aki, was ist mit dir eigentlich los? Wieso hilfst du uns den plötzlich?", Tako war verwirrt. "Wir holen euch hier raus, Baka...", Aki war immer noch nicht er selbst. Er wollte nicht noch mehr Zeit verlieren und wandte sich wieder zu gehen. In diesem Moment fasste Zaku ihn am Arm und zog ihn an sich. Aki verließ seine Kraft und er brach einfach zusammen. Zaku fing ihn auf. Aki liefen die Tränen über die Wangen, "Es tut mir so Leid! Ich wollte euch nicht so behandeln! Aber - aber ich hatte Reika´s Blut getrunken und dann...." Alles was er danach sagte ging in seinem Schluchzen unter. Zaku lächelte nur und nahm ihn auf den Arm. Alle anderen sahen die beiden nur etwas verstört an. Tako war der einzige der in diesem Moment das Ziel nicht aus den Augen verlor, "Los, wir müssen weiter!" Aori sah ihn an, "Aber wir kennen den Weg doch nicht..." "... Doch ich schon... jetzt verstehe ich! Das Mädchen war Reika! Sie wollte dass ich sie beiße, damit ich den Weg kenne! Los, hier lang!", nun hatte er die Führung übernommen. Sie folgten ihm durch den verwinkelten Geheimgang bis sie endlich Tageslicht sahen. "Wir sind draußen!", Haru und Aiko fielen sich in die Arme. "Aber wie kommen wir wieder zurück?", Aori schaute sich um. "Keine Ahnung... Wie wäre es wen...", in diesem Moment wurde Tako unterbrochen. Ein Wagen fuhr vor. "Braucht ihr eine Mitfahrgelegenheit?", es war Raoul, der ihnen schon so oft aus der Klemme geholfen hatte. "Raoul? Was machst du denn hier?", Zaku ging, mit Aki im Arm, auf ihn zu. "Das kann ich euch gleich immer noch erklären. Steigt lieber ein!", er machte eine auffordernde Handbewegung. Zaku nickte und wandte sich wieder den anderen zu, "Kommt schon!" Sie stiegen ein. "Also, was machst du hier in dieser Gegend?", Zaku hatte sich mit Aki im Arm auf den Beifahrersitz gesetzt. "Reika hat es mir gesagt.", Raoul grinste ihn an und lenkte den Wagen wieder aus dem Wald. Plötzlich fing Aki wieder an zu heulen, "Reika!! Sie ist immer noch in der Akademie...!" Zaku hielt ihn fest, "Beruhige dich! Die kommt schon alleine zurecht." Aori sah besorgt aus dem Fenster »Hoffentlich schaffst du es, Schwester...« In diesem Moment erbebte alles um sie herum und eine Druckwelle riss einige Bäume um. " ... das War Reika... Hoffentlich bleibt von der Akademie mehr übrig als von Toushin...", Tako sprach aus Erfahrung. Aori nickte nur zustimmen. Inzwischen hatte Reika in der Akademie für ein ziemliches Durcheinander gesorgt. Mit den ersten Vampirehuntern war sie noch ohne Probleme klar gekommen, da es noch ziemliche Anfänger gewesen waren. Aber danach wurde es immer schwerer. "Jetzt wird das mir zu blöd mit euch!", die Silberkettchen um ihre Arme sprengten sich, wegen der extremen Energiezufuhr. In diesem Moment ließ eine heftige Druckwelle die ganze Akademie erschüttern. Die Vampirehunter, die heran eilten um sie auf zu halten wurden von den Beinen gerissen. "Upps... DAS hatte ich irgendwie nicht beabsichtigt", Reika sah auf die zersprungenen Kettchen, "Naja, egal", sie zuckte mit den Schultern und schickte eine Druckwelle in Richtung Ausgang, um einen Durchgang zu schaffen. Sie wollte gerade die Akademie verlassen, als Rin ihr den Weg versperrte, "Reika.... Hätte ich´s doch wissen müssen... Nur du hättest dieses Ungeziefer befreien können...." Reika stemmte ihre Hände in die Hüfte und seufzte, "Hach.... Was willst du jetzt schon wieder?" Rin sah sie etwas gereizt an, "Ich will doch nur, dass du meine Gefühle erwiderst! Wieso kann ich denn nicht wenigstens in deiner Nähe sein?" Reika schüttelte den Kopf, "Du enttäuscht mich, Rin... Der beste Vampirehunter und der oberste Vampir von Japan... Das kann doch gar nicht gut gehen." Rin war verzweifelt, "Aber ich liebe dich! Ich will nur in deiner Nähe sein!" Reika sah ihn an, "Du kennst doch die Bedingungen. Erstens, du musst die, welche unter meinem Schutz stehen in Ruhe lassen, Zweitens müsstest du ein Vampir sein... Also, Es ist alles geklärt. Ich werde jetzt gehen." Ohne die leiseste Anstrengung schob sie ihn bei Seite und ging an ihm vorbei, "Ach ja, wenn ich du wäre, würde ich mich schleunigst von der Akademie entfernen...", sie blinzelte ihm zu. Rin verstand was sie meinte und sah ihr nach. Reika war einige Schritte gegangen, als sie stehen blieb, "Komisch... Eigentlich sollte jetzt doch..." In diesem Moment brach hinter ihr die Nordseite der Akademie zusammen. "Ah, geht doch.", zufrieden ging sie weiter. Als die anderen wieder zu hause ankamen, wartete Miki bereits vor der Tür, "Ist Reika - sama bei euch?", sie klang besorgt. Zaku schüttelte den Kopf und brachte ohne stehen zu bleiben Aki auf sein Zimmer. Der Kleine war schon auf der Fahrt eingeschlafen. Auch Aori, Tako, Haru und Aiko verschwanden im Haus. Nur Sachiko blieb zurück und unterhielt sich noch eine Weile mit Miki. Aber selbst er war so erschöpft, dass er sich schlafen legte. Miki jedoch verließ ihren Posten keinen Zentimeter. Plötzlich tauchte Reika vor ihr auf. "Reika - sama! Ihr seid unverletzt!", Miki fiel ihr um den Hals. "Hallo Miki. Schön dich zu sehen.", Reika lächelte. "Ich bin so froh euch wieder zusehen!", sie sah an ihrer Herrin hinab, "Aber - aber eure Silberkettchen!", das Mädchen war etwas verwirrt. "Ach so, die. Die hab ich aus versehen gesprengt...", Reika zuckte mit der Schulter. "Keine Sorge! Ich habe alles was ihr brauch, Kuroreika - sama!", Chizu stand hinter Miki und hielt Reika strahlend neue Kettchen hin. "Danke kleine.", Reika strich ihr über die Haare und legte sich die Silberkettchen an, um ihre Kräfte besser kontrollieren zu können. "Reika - sama, erzählen sie uns was passiert ist?", Miki wollte unbedingt erfahren wie es ihrer Herrin ergangen war. "Natürlich, aber lasst uns erst ins Haus gehen..." Die drei verschwanden hinter der schweren Tür. " ... und erst der rothaarige! Ich liebe diese Haarfarbe!", Reika und Miki unterhielten sich in der Küche, als Sachiko zu ihnen stieß. "Reika. Du bist wieder da. Schön dich zu sehen.", er setzte sich neben das schwarz gekleidete Mädchen. "Ja, hallo und wer bist du?", Reika schien nicht sonderlich an ihm interessiert zu sein. "Sachiko. Ich bin Zaku´s Zwillingsbruder.", er grinste sie an. "Ach, stimmt... Ich hab dich doch schon mal hier gesehen... Genau! Das war doch als ich wieder nach hause gefahren bin!", Reika erinnerte sich wieder an ihn. "Richtig. ... Sag mal, warum warst du denn verkleidet in der Akademie?", Sachiko wollte mit ihr ins Gespräch kommen. "Ach, das war nur damit mich Rin nicht erkennt. Der Typ hängt ständig an mir... Wirklich schrecklich...", Reika entwickelte eine gewisse Sympathie ihm gegenüber. "Soll das heißen, ein Vampirehunter hat sich tatsächlich in ein Vampir verliebt?", Sachiko war etwas überrascht. "Ist doch nur halb wo wild. Schließlich sind Aki und Zaku doch auch zusammen.", Reika schlug die Beine übereinander um bequemer zu sitzen. "Ach ja, dass hatte ich fast vergessen... Aber so einen niedlichen Vampirehunter gibt es schließlich nicht alle Tage!", die beiden lachten. "Sag mal, Reika, hast du heute Abend schon was vor?", Sachiko stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. "Nein, bis jetzt noch nicht.", Reika lächelte ihn an. "Tja, jetzt schon. Ich komme dich um acht abholen, aber jetzt musst du mich entschuldigen, ich habe noch einiges zu erledigen.", mit diesen Worten stand er auf und verließ die Küche. Reika schaute ihm lächelnd hinterher, "Ein wirklich interessanter Typ..." Miki sah sie entsetzt an, "Reika - sama! Steht ihr etwa auf den Kerl?" Reika lächelte sie an, "Erst muss ich noch ein paar Tests machen...", sie stand auf und ließ die verwirrte Miki einfach zurück. Gegen sechs raffte sich Reika auf um sich um zu ziehen. Sie war sich nicht sicher, was sie anziehen sollte und so probierte sie einige Outfits aus. Es dauerte eine Weile bis sie etwas Passendes gefunden hatte. Sie entschied sich für ein schlichtes, schwarzes Kleid mit etwas breiteren Trägern. Ihre silbernen Handkettchen passten gut dazu und eine schlichte silberne Kette mit einem dunkel roten Edelsten in der Mitte machte das ganze perfekt. Sie steckte sich ihre langen schwarzen Haare hoch und schminkte sich nicht zu auffällig. Als sie fertig war, schaute sie auf die Uhr. »Oh, Glück gehabt... Noch fünf Minuten...« Sie warf noch einen Blick in den Spiegel bevor sie ging. Sie hatte gerade die Haustür hinter sich geschlossen, da tauchte Sachiko auf. "Guten Abend, meine Dame.", er lächelte sie an. Reika lächelte zurück, "Sag mal, hast du dir etwa deine Haare gefärbt?" "Ja. Wie gefällt es dir? Rot passte so gut zu meinen blonden Haaren.", Sachiko grinste. "Das sieht gut aus.", Reika nickte. "Nur für dich. Bekomme ich denn auch eine Belohnung?", er sah sie fragend an. Reika ging einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn sanft auf die Wange, "Bitte. Eine Belohnung." "Ich danke euch.", Sachiko lachte und machte eine auffordernde Handbewegung, "Ich habe einen Tisch bestellt. Lass uns gehen." Reika harkte sich bei ihm ein. Zusammen gingen die beiden in die Stadt. Alles war schön erleuchtet und sie unterhielten sich fröhlich. " ... Hier ist es.", Sachiko zeigte auf ein großes japanisches Restaurant. Reika freute sich, "Ich esse so gerne Japanisch!" Sachiko war zufrieden mit sich, "Das habe ich mich schon gedacht. Tretet ein, my Lady" Er öffnete ihr die Tür und sie ging erhobenen Hauptes an ihm vorbei. Sie saßen an einem etwas abseits stehenden Tisch, auf dem viele schwarze und dunkel rote Kerzen standen. Die gemütliche Nische, in welcher der Tisch stand, war mit rotem Samt verkleidet und sah einladend aus. Reika sah sich um, "Du hast einen guten Geschmack..." "Danke. ... Ich hoffe du magst Sushi?", Sachiko hatte sich vorher etwas bei Aki schlau gemacht, was sie mochte. "Ja. Woher weißt du das?", Reika wurde etwas misstrauisch. "Ach, weißt du, ich habe einfach... sagen wir, ein Gespür dafür, was dir gefällt.", er blinzelte ihr zu. Reika hatte etwas für ihn übrig und ließ sich dieses mal mit solch einer Antwort ab wimmeln. Sie lächelte ein wenig. »Irgendwie ist er doch ganz süß... Und sein Charakter ist auch nicht schlecht...« Eine Kellnerin kam und brachte ihnen eine teure Auswahl an Sushi. Eine zweite kam dazu und servierte heißen Sake. "Wow...", Reika war etwas beeindruckt. „ Lass es dir schmecken.", Sachiko grinste. Mehrere Stunden nachdem beide satt von dem gutem Essen und angenehm überrascht über die interessanten Gespräche waren, verließen sie das Restaurant und spazierten durch die klare Nacht nach hause. Es war kühl und die Sterne Leuchteten mit dem Mond um die Wette. Als die beiden vor der schweren Haupttür standen und der Abschied nahte, hatte Reika einen Entschluss gefasst. "Gute Nacht, Prinzessin.", Sachiko machte einen leichten Knicks, "Der Abend mit euch war wunderschön." Reika lächelte, "Es war nett jemanden zu treffen, der sich geistig mit mir messen kann." Als Sachiko sich zum gehen wandte, hielt Reika ihn zurück, "Du kannst jetzt nicht einfach gehen...", ohne eine Vorwarnung drückte sie ihn an die Wand, "Ich bin dir noch einen Dank schuldig." Leidenschaftlich küsste sie ihn. Sachiko war etwas überrumpelt, ließ es sich aber gefallen. Reika ließ wieder von ihm ab und lächelte bedeutungsvoll. Langsam kam sie noch einen Schritt näher, "Du bist was besonderes... Lass mich mal kosten..." "Was...?", noch bevor Sachiko den Satz beenden konnte, spürte er, wie sie ihre scharfen Zähne in seinen Hals schlug. Langsam lief das warme Blut seinen Körper herunter. Nach einigen Sekunden trat Reika einen schritt von ihm zurück und lächelte. Kurz bevor sie durch die Tür verschwand, blieb sie noch einmal stehen und sah ihn über die Schulter an, "Das Blut passt zu deiner Haarfarbe... Das gefällt mir..." Die Tür schlug zu. Sachiko legte seine Hand auf die Wunde und lächelte zufrieden, "Das war doch ein erfolgreicher Abend..." Am nächsten Morgen wartete Sachiko sehnsüchtig in der Küche auf Reika. Alle anderen waren schon dort, außer ihr. Gelangweilt hatte er den Kopf auf den Tisch gelegt und starrte an die Wand. Als endlich die Tür aufging, setzte er sich aufrecht auf seinen Stuhl. Zu seiner Enttäuschung betrat nur ein Junge den Raum, "Wo ist Reika?" Alle, bis auf Sachiko sprangen auf, "Rin?!" Sachiko sah ihn unbegeistert an, "Verschwinde, man. Ich warte auf jemanden..." Alle sahen ihn entgeistert an. "Was ist denn mit dem los?", Haru fand als erster seine Worte wieder. In diesem Moment ging die Tür erneut auf. Dieses Mal war es Reika, "Rin? Was machst du denn hier", sie sah mindestens so gelangweilt aus wie Sachiko. Rin warf sich vor ihr auf die Knie, "Reika! Ich habe alles hinter mir gelassen! Ich habe mich nur für die geändert! Bitte, akzeptiere meine Liebe!" Reika sah ihn unbewegt an, "Heißt das, dass du...?" "Ja", Rin nickte. "Du bist wirklich...?", Reika ihn ungläubig an. "Ja. Ich bin jetzt wirklich ein Vampir.", Rin sah auf den Boden. Man vernahm ein leises >plong<. Hinter Reika war Aiko vor Erstaunen einfach umgefallen. "Beweise es.", Reika ließ sich nicht ablenken, "Beiss mich." Plötzlich zersprangen die Scheiben in hundert tausend kleine Splitter. Alle sahen entgeistert Zaku an. "Dieses mal war es nicht mein … ", er zuckte mit den Schultern Um Sachiko fing es plötzlich an funken zu sprühen. "Lasst ihn nicht eure schöne Haut beflecken. Er soll mich nehmen, Kuroreika - sama.", Chizu stand plötzlich neben Reika und bot Rin ihren Arm an. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Ohne zu zögern biss er zu. "Okay, das reicht. Ich glaube dir.", Reika konnte nicht mit ansehen wie Chizu verletzt wurde. "Kannst du meine Liebe jetzt erwidern?", Rin sah sie hoffnungsvoll an. "NEIN! Aber du kannst bei mir bleiben...", mit diesen Worten verließ sie den Raum, "Folge mir..." Rin stand auf und lief ihr wie ein Schoßhund hinterher. " ... WAS WAR DAS?!", Haru konnte sein entsetzen kaum verbergen. "Wusstet ihr nicht, dass Rin schon eine Ewigkeit in sie verliebt war? Ihre Beziehung hat nicht so lange gedauert und Rin hat das nie überwunden...", Chizu war überrascht über die Unwissenheit der anderen. Sachiko ging in Flammen auf. Tako, welcher neben ihm stand, wich stumpf einen Schritt zur Seite. "Was sagst du da Mädchen?! Meine Reika war mit diesem verblödeten Holzkopf zusammen?! Das kann doch alles nicht wahr sein!", Sachiko schlug auf den Tisch und setzte somit das halbe Mobiliar der Küche in Brand. "Ganze zwei Tage... Sie brauchte ihn für ihre Zwecke und er wusste damals noch nicht, dass sie ein Vampir ist. Für ihre Ziele würde sie einfach alles tun... Sie hat sogar gegen ihren Vater gewendet. Ihr wollt nicht wissen, was sie ihm angetan hat bis er endlich nachgab...", Chizu zuckte mit den Schultern, "Ich werde mich nun wieder um meine Herrin kümmern, ihr entschuldigt. Schließlich muss auch jemand auf Rin acht geben. Er könnte noch nützlich sein..." Chizu verschwand aus der Tür. "Das kann nicht war sein!", Sachiko konnte sich nicht wieder beruhigen. "Spiel dich nicht so auf. Nur weil sie dich geküsst hat, seid ihr nicht automatisch zusammen.", Zaku stellte sich neben seinen Bruder und stieß ihn vor den Kopf. "Klappe. Ich gehe!", Sachiko stürmte beleidigt aus dem Raum. Er lief blind vor Wut durch die Eingangshalle und stieß das große Eingangstor auf. Beinahe hätte er Reika um gerannt. "Willst du mich einfach ignorieren?", Reika stemmte ihre Hände in die Hüfte. "Verzeih mir. Ich war nur so aufgebracht.", er seufzte. "Ich vergebe dir unter einer Bedingung.", Reika sah ihn auffordernd an. Sachiko war erleichtert, "für dich tue ich alles." "Das will ich auch hoffen.", sie nahm ihn beim Kragen, drückte ihn gegen die wand und küsste ihn. Nach einer weile ließ sie ab von ihm, "schließlich bist du auch mein Favorit.", sie drehte sich um und ging. Sachiko blieb etwas verwirrt, aber glücklich zurück »So etwas wie dieses Mädchen ist mir noch nie unter gekommen…« Er lächelte zufrieden. Am nächsten Morgen lag Sachiko im Bett und konnte sich nicht aufraffen. Die Sonne schien hell in sein Gesicht und er legte sich das Kopfkissen auf seine Augen. „Scheiß Licht…“, er quälte sich aus seinem mit Kissen überladenem Bett und torkelte schlaftrunken aus seinem Zimmer, ohne seinem Spiegel auch nur einen Blick zu würdigen. Als er auf der großen Treppe stand und in die Eingangshalle blickte, wäre er beinahe umgefallen. Das Bild, welches sich ihm bot, war beinahe erschreckend, um nicht zu sagen angst einflößend Reika stand inmitten einer Traube aus Vampiren und hantierte mit einer bunten, rot glitzernden Girlande aus Lametta, welche um ihren Hals gehängt war. Als sie Sachiko erblickte winkte sie ihm zu, „Guten Morgen Sachiko. Alles Gute zum Geburtstag!“, sie lächelte. „Was…? Geburtstag…?“, Sachiko blinzelte und ging die Treppe hinunter. „Natürlich. Du, Zaku und Aki – chan habt doch heute Geburtstag und ich dachte mir, dass es doch ganz schön wäre, wenn ich einen kleinen Ball veranstaltete.“, Reika stieg auf eine Leiter und hängte die Girlande in der Halle auf. „Hmm. Das ist wirklich eine ganz nette Idee, Prinzessin.“, Sachiko streckte sich, „Ich hoffe doch, wie werden zusammen hingehen.“ Reika sah ihn an, „Ja. Aber zuerst: Zieh dich bitte um, okay?“, sie warf ihm einen Kuss zu und verschwand. Sachiko sah an sich herab »Vielleicht sollte ich mich wirklich nicht unbedingt in Boxershorts hier blicken lassen…« Er grinste und ging wieder auf sein Zimmer. Umgezogen und frisch gestylt ging Sachiko wieder in die Empfangshalle. Es war erstaunlich, was Reika und die anderen in den paar Stunden geschafft hatten. Die Halle war prächtig geschmückt. Von den Decken hingen Girlanden, die Treppengeländer waren wunderschön verziert. Alle Vampire waren versammelt und sehr elegant gekleidet. Reika entdeckte Sachiko und ging auf ihn zu. Sie trug ein schwarzes, rücken freies Kleid mit weiten Ärmeln, „Da bist du ja. Ich habe schon gedacht, du würdest nicht kommen.“, sie lächelte. „Ich wollte doch mit dir tanzen, Prinzessin. Das würde ich mir nicht entgehen lassen.“, Sachiko verbeugte sich vor ihr und nahm ihre Hand, „Habt ihr Lust zu tanzen, my Lady?“ „Mit euch immer doch.“, Reika machte einen Knicks und folgte ihm auf die Tanzfläche. In diesem Moment wurde ein neues Lied angestimmt und eng aneinander geschlungen wiegten die beiden sich im Takt der romantischen Musik. Sie waren ein harmonisches Paar, als würden sie schon ihr ganzes Leben gemeinsam mit einander Tanzen. Es war ein nahezu perfekter Moment in ihrer beider Leben. Das Lied klang mit sanften Geigentönen aus und die beiden ließen von einander ab. „Ihr tanzt wirklich wundervoll, meine Prinzessin“, Sachiko sah ihr in die Augen. „Sachiko, ich danke dir für diesen Tanz…“, Reika küsste ihn auf die Wange. Auf einmal wurde es still in der Halle. Zaku und Aki kamen Hand in Hand die Treppe hinunter. Zaku trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. Seine blonden Haare fielen ihm leicht über die Schulter. Aki trug in etwa das gleiche Outfit. Die beiden schritten gemessenen Schrittes in die Halle. Als Reika Aki erblickte, machte sich ein Breites lächeln über ihr hübsches Gesicht breit, „Aki – chan!!“, begeistert lief sie auf ihn zu und schloss ihn in ihre Arme. „Reika. Du siehst gut aus.“, Aki schob sie von sich und betrachtete sie. „Danke. Du aber auch.“, sie ließ sich auf seine Höhe herab. Sachiko war ihr hinterher gelaufen, aber in diesem Moment bereute er es auch schon wieder. Als er seine Angebetete vor diesem wirklich hübschen Jungen stehen sah, packte ihn die Eifersucht. Und auch Zaku nahm die harmlose Flirterei nicht auf die leichte Schulter. „Reika, ich glaube wir machen unsere Liebsten nur eifersüchtig.“, Aki kicherte leise. „Ein bisschen Eifersucht hat noch nie geschadet. Dann hat man das Gefühl, dass man wirklich vergöttert wird. Komm, wir gehen tanzen.“, Reika blinzelte ihm zu und zog ihn auf die Tanzfläche. Nach einigen Minuten, in denen Sachiko und Zaku beinahe, erfroren beziehungsweise geschmolzen waren, kamen Aki und Reika wieder zurück. „Hach, das war schön.“, Reika strahlte förmlich vor Glück. „Ja, das hat Spaß gemacht!“, Aki war ebenfalls begeistert von dem Tanz. Zaku sah aus, als wenn er Reika jeden Moment an den Hals springen würde. Sie ignorierte jedoch Zaku´s schlechte Laune und wandte sich an Sachiko, „Ich komme gleich wieder. Ich gehe nur kurz nach draußen.“, anscheinend hatte sie etwas entdeckt. Etwas misstrauisch stimmte Sachiko mit einem kurzen Nicken zu. Daraufhin verschwand Reika aus ihrem Blickfeld. Aki nahm Zaku an die Hand, „Komm. Ich will noch mal tanzen.“, die beiden ließen Sachiko alleine zurück. Dieser hatte das Gefühl von allen nur gemieden zu werden. Er stand einige Minuten alleine in der großen Halle und schaute gedankenverloren in die Menge. Dann fasste er einen Entschluss »Ich werde Reika suchen. Ohne sie ist der Ball nur halb so lustig…« Er raffte sich auf und ging ebenfalls nach draußen. Er konnte etwas abseits zwei Vampire ausmachen. Da er im Moment niemanden sonst spürte, ging er auf die beiden zu. Als er näher kam, bemerkten er zu seinem Erschrecken, dass eine dieser Gestalten Reika war und die andere Rin. Aber was noch viel schlimmer war, war die Tatsache, dass sich Rin anscheinend mit größtem Vergnügen an Reika´s Blut bediente. Beinahe wäre Sachiko auf der Stelle umgefallen, aber dann kam eine solche Wut in ihm auf, dass er sie nicht mehr zügeln konnte, „DU MISTVIEH!“ Um ihn herum löste sich plötzlich die Erde in Wohlgefallen auf. Um ihn herum fing es an zu leuchten und er stand in einen hellblauen Lichtkegel. Er schickte eine heftige Energieentladung in Rin´s Richtung. „Nicht!“, Reika schubste Rin geistesgegenwärtig aus der Bahn und stellte sich vor ihn. Der Energieblitz formte sich zu einer vermeidlich tödlichen blauen Feuerkugel und traf mit solch einer Heftigkeit auf Reika, dass sie einige Schritte zurückwich. Sie schlug mit dem Rücken gegen einen Baum. Sofort beruhigte sich Sachiko wieder, nein, eher gesagt erstarrte er. „Schwester!!“, Aori kam angerannt. Er und Tako waren gerade erst von einem Spaziergang wiedergekommen und hatten den starken Energiefluss gespürt. Aori warf sich vor seiner Schwester auf die Knie. Tako folgte ihm, „Wir müssen sie ins Haus bringen.“, er nahm Reika auf den Arm und brachte sie ohne Umwege in ihr Zimmer. Aori stand ebenfalls auf, aber er drehte sich noch einmal um und sah auf Sachiko. Dieser starrte immer noch auf die Stelle, wo Reika gelegen hatte. In dem Baum klaffte ein riesiges Loch, vor welchem eine eben so riesige Blutlache lag. Inzwischen hatte Tako Reika auf ihr Zimmer gebracht und sie in ihr Bett gelegt. Das starke Vampirmädchen hatte das Bewusstsein verloren, aber mit einem Loch im Bauch war das auch kein Wunder. Das Bettlaken war durchtränkt mit ihrem schwarzen Blut. Aori betrat das Zimmer, „Wie geht es ihr?“, er war wirklich besorgt. „Ich denke nicht so gut. Ihre Verletzung ist wirklich heftig… Aber andererseits habe ich noch nie etwas gesehen, was ihr wirklich gefährlich werden könnte…“, Tako sah nachdenklich auf Reika hinab. „Wir müssen einfach abwarten… In ein Krankenhaus können wir sie wohl kaum bringen…“, Aori seufzte, „Meine Schwester wird es schon überleben…“ Als die beiden wieder den Raum verließen, Kam ihnen Sachiko entgegen. Er war noch bleicher als gewöhnlich und seine Augen waren Asche grau. Ohne ein Wort zu sagen ging er in Reika´s Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Er wollte jetzt nicht gestört werden. Noch immer konnte er nicht glauben, was er getan hatte. Beinahe hätte er das Mädchen umgebracht, welches zum ersten Mal solche Gefühle in ihm geweckt hatte. Er machte sich die heftigsten Vorwürfe und brach beinahe zusammen, als er Reika´s bewegungslosen Körper auf dem Bett liegen sah. „Reika… Es tut mir so Leid…“, er kniete sich vor das Bett und nahm ihre Hand, „Du musst wieder gesund werden, damit ich dich um Verzeihung bitten kann…“ Es waren mittlerweile drei Tage seit dem Unglück vergangen. Langsam machte sich Aki sorgen um Reika und Sachiko. Niemand konnte sich Ihrem Zimmer nähern, denn die brühende Hitze, welche von Sachiko ausging, war für jeden unerträglich. Aki saß mit den anderen in der Küche und langweilte sich, „Zaku, lass uns doch mal nach Reika schauen… Ich mache mir wirklich Sorgen…“, er zog Zaku Ärmel. „Na gut… Ich werde mir überlegen wie zu Reika gelangen können, ohne das Sachiko uns umbringt…“, Zaku seufzte und stand auf. Es war zwar fast so etwas wie ein Kamikaze – Gang, zu versuchen Reika zu besuchen, aber für Aki würde Zaku schließlich alles tun. Zusammen gingen die beiden zu Reika´s Zimmer. Als sie davor standen spürten sie einen heißen Luftzug. „Irgendwie hab ich angst…“, Aki versteckte sich hinter Zaku. „ Keine Angst. Ich hab eine Idee…“, Zaku öffnete die Tür. „Verschwinde!“, Sachiko faucht ihn an. Zaku war auf solch eine Antwort gefasst gewesen und trat einen Schritt in das Zimmer, „Ich muss mit dir reden. Es ist wirklich wichtig, komm bitte mit mir.“ Sachiko war misstrauisch, stand aber trotzdem auf und ging auf Zaku zu, „Na gut… aber niemand fasst Reika an! Wenn ich mitbekommen das sich jemand ihr auch nur auf drei Meter nähert, reiß ich diese Person in Stücke!“, langsam schlich er an Zaku vorbei aus dem Zimmer und warf noch einen Blich zurück in das Zimmer auf Reika. Er sah etwas mitgenommen aus. Er hatte wirklich die letzten drei Tage kein Auge zu gemacht, um nicht zu verpassen wenn Reika wieder aufwacht. Zaku schob ihn vor sich her. Aki sah ihn nur verständnislos an. „Jetzt kannst du in ruhe mit ihr reden.“, Zaku blinzelte ihm zu. Aki lächelte dankbar und schlüpfte unauffällig in das dunkle Zimmer, bevor Sachiko die Tür schloss. Das Zimmer war beinahe pechschwarz, nur durch den schweren Vorhang fielen ein paar Lichtstrahlen. „Reika? Bist du wach?“, leise setzte sich Aki neben sie auf das Bett. Sie bewegte sich keinen Zentimeter, aber sie wirke in diesem Moment endlich einmal harmlos. Aki seufzte. Er saß geschlagene zehn Minuten einfach nur so neben ihr. Plötzlich wurde ihm kalt. »Das fühlt sich irgendwie nach Zaku an…« Aki sah verwirrt zur Decke. Erschreckenderweise hatte sich an der linken Seite der Decke eine Eisschicht gebildet, während an der rechten Seite langsam die Tapete schmolz. »Anscheinend streiten sich Zaku und Sachiko sich mal wieder… Hoffentlich bleibt das Haus stehen…« Aki überlegte, ob er zu den beiden gehen sollte, da die Temperaturschwankungen Reika wahrscheinlich nicht gerade bei der Genesung halfen. Plötzlich bewegte sich Reika. Ohne Notiz von Aki zu nehmen stand sie auf und schritt aus der Tür. Anscheinend hatte Chizu sie umgezogen, denn die trug nun ein schlichtes, schwarzes Kleid. Aki folgte ihr etwas erstaunt. Schnurstracks ging sie ein Stockwerk höher, in das Zimmer, in welchem sich die Zwillinge stritten. Sie öffnete die Tür und es wurde still. „Ihr seid euch bewusst, dass ich versuche wieder gesund zu werden? Wenn ihr beiden Idioten nicht schleunigst aufhört so hier rum zu schreien, werdet ihr den morgigen Tag nicht mehr erleben. Glaubt mir… Ich werde mich jetzt wieder hinlegen…“, sie drehte sich wieder um und ging. Aki sah in das Zimmer, „Tut mir Leid… Ich habe mich nicht getraut sie auf zu halten… Sie ist wirklich gruselig…“, er lief hinter ihr her. Reika schwebte regelrecht den Gang entlang. Um sie herum waberte eine dunkle Aura aus Hass und dem Wille endlich Ruhe zu haben. Als Aiko und Haru ihren Weg kreuzten, drückten sie sich an die Wand um nicht von ihr ermordet zu werden. Reika blieb für eine Sekunde stehen und sah sie mit einem mordenden Blick an. Dann ging sie einfach weiter. Aiko und Haru sahen ihr verstört hinterher. Aki hatte nun zu viel Angst ihr noch weiter zu folgen, dass er sich lieber wieder in die Küche setzte. Reika hingegen legte sich wieder in ihr Bett. Als sie gerade wieder einschlafen wollte, ging die Tür auf. „Reika… Bist du wach?“, Sachiko trat vorsichtig näher. Reika hatte ihm den Rücken zugedreht, „Hm.“ „Ich wollte mich entschuldigen… Es war nie mein Absicht dich zu verletzen… Und ich…“ „Mmh!!“, Reika warf ihm mit voller Kraft ein Kissen ins Gesicht. Im ersten Moment war Sachiko etwas überrascht, aber dann wurde er schlagartig depressiv, „Ich verstehe… Mit jemandem wie mir würde ich auch nichts mehr zu tun haben wollen…“, mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand aus dem Zimmer. Reika hatte im Moment wirklich andere Sorgen. Sie war tot müde und wollte einfach nur noch schlafen. Sie schloss die Augen. Plötzlich wurde ihr bewusst, was sie gerade angestellt hatte. Ohne auf ihre Wunde Rücksicht zu nehmen, sprang sie auf und stürmte in die Küche, „Wo ist Sachiko?“, fragend schaute sie in die Runde. „Keine Ahnung…“, Aki sah sie überrascht an, „Aber schön das es dir besser geht…“ „Dafür hab ich jetzt leider keine Zeit! Ich muss unbedingt wissen wo Sachiko ist!“, sie zeigte auf Zaku, „Du! Er ist doch dein Zwillingsbruder, also müsste er dir doch auch im Verhalten ähneln!“, Reika hatte eine Idee. „Ich denke schon…“, Zaku war verwirrt. „ Gut! Dann entschuldigt mich!“, Reika eile wieder aus dem Haus. Alle sahen ihr etwas verstört hinter her. „Das ist auch ein seltsames Geschöpf…“, alle stimmten Zaku nickend zu. Reika lief zu dem See, wo auch Zaku sich versteckte wenn er Problemen aus dem Weg ging. Ihr Gefühl hatte mal wieder recht gehabt. Sachiko saß tatsächlich auf dem Steg und sah auf den See hinaus. Reika war erleichtert und kam leise näher. Er bemerkte sie nicht, und wäre daher beinahe in das Wasser gefallen, als sie ihn von hinten umarmte. „Reika! Mein Gott, du solltest dich nicht bewegen!“, Sachiko war etwas erschrocken. „Ist schon okay. Mir geh es viel besser.“ Sie setzte sich neben ihn, „Ich glaube, du hast mich vorhin falsch verstanden… Ich war müde und wollte schlafen… Diesen kleinen Unfall nehme ich nicht so ernst, schließlich kann das doch allen Mal passieren.“, sie lächelte ihn freundlich an. „Aber Ich habe dir ein Loch in den Bauch gebrannt. Das sollte wirklich noch nicht einmal in einer extremen Situation geschehen… Aber ich war nur so verdammt sauer, als ich dich und Rin gesehen habe… Niemand sollte deine wunderschöne Haut verletzen, Prinzessin…“, Sachiko nahm ihre Hand. „Ich habe mich irgendwie verantwortlich gefühlt, weil er sich doch extra für mich hat verwandeln lassen…“, Reika sah ihm tief in die Augen. „ Du bist zu lieb für die Welt, Liebes…“, Sachiko zog sie an sich und küsste sie auf die Wange. „Wenn du wüsstest…“, Reika seufzte, „Weißt du… Ich könnte dir verzeihen, wenn du mir versprichst Rin niemals in deinem Leben etwas anzutun.“ Sachiko sah sie etwas vorwurfsvoll an, „Was findest du an ihm? Er ist ein Großkotz, selbst verliebt und irgendwie dämlich.“ Reika grinste, „Wie unterscheidet er sich dann von dir?“ „Ich sehe gut aus und hab rote Haare.“, Sachiko grinste zurück, „Ich verspreche dir, dass ich Rin niemals anfassen werde.“ Reika war zufrieden, „Sehr schön. Komm jetzt. Ich will mit den anderen frühstücken.“, sie stand auf und hielt Sachiko auffordernd die Hand hin. Er lächelte und stand ebenfalls auf. Hand in Hand gingen sie wieder zurück zu dem Herrenhaus. Auf dem Weg zurück hing Sachiko seinen eigenen Gedanken nach. Er fragte sich, wie es mit ihm und Reika weitergehen sollte. Schließlich war sie seine erste große Liebe, was irgendwie lächerlich klang, bei seinen vierhundert Beziehungen in fünfhundertundneunzehn Jahren, aber er hatte sie wirklich gern. Da fiel ihm auf, dass er ihr nie gesagt hatte, was er für sie empfand. »Das sollte ich unbedingt noch nachholen…« Sachiko war so in seinen Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam als sie vor dem Haus standen. „Ich muss mich unbedingt umziehen… Ich kann schließlich nicht nur in diesem dünnen Hemdchen herumlaufen.“, Reika zog ihn hinter sich her. „Also, ich habe nichts dagegen…“, Sachiko schaute ziemlich begeistert auf ihren Hintern. „Sachiko, ich bin sicher, dass dir gefällt was du da siehst, aber wenn du meinen Hintern noch eine Sekunde länger anschaust, werde ich dir deinen süßen Kopf abreißen.“, ihre zuckersüße Drohung hatte die Wirkung nicht verfehlt. Sachiko seufzte und richtete seinen Blick wieder auf den Boden. „Ich würde gerne noch mal mit dir ausgehen, Prinzessin. Würdet ihr euch noch einmal mit mir zum einem Date hinab lassen?“, Sachiko hatte einen Entschluss gefasst. „Darüber müsste ich wohl noch eine Weile nachdenken…“, Reika sah ihn an, „Natürlich würde ich noch einmal mit dir ausgehen.“, sie lächelte. „Dann bin ich ja beruhigt…“, Sachiko seufzte. Mittlerweile standen die beiden in Reika´s Zimmer. „Dreh dich bitte um. Ich würde mich gerne umziehen…“, Reika stand vor dem Spiegel und versuchte ihr Haare zu richten. Sachiko setzte sich an das Fenster und sah nach draußen. Er hörte wie Reika sich umzog. „So, nun kannst du wieder her schauen.“, sie stand wieder vor dem Spiegel und band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie trug nun einen schwarzen Rock mit Silberkettchen und ein schwarz lilanes Oberteil. Sachiko sah sich etwas in ihrem Zimmer um. Das Bettlaken war mittlerweile gewechselt worden und in dem Zimmer weiß nichts mehr auf Reika´s Verletzung hin. „Sachiko, du musst mir aber helfen etwas zum anziehen, wenn ich mit dir ausgehen soll.“, Reika kümmerte sich um ihr Make – up. „Natürlich!“, Sachiko öffnete voller Tatendrang die Schranktüren. In dem gut gefüllten Kleiderschrank hingen eine riesige Auswahl wunderschöner schwarzer Kleider, Röcke und Hosen. Sachiko konnte sich nicht wirklich entscheiden. Plötzlich blieb sein Blick an einem ganz besonderen Stück hängen. Irgend woher kannte er es, denn ein Ungutes Gefühl stieg in ihm auf. Er nahm es aus dem Schrank und wäre beinahe in Tränen ausgebrochen. „Reika…. Du hast das Kleid ja noch…“, er konnte sein Blick nicht von dem zerfetzten Kleidungsstück abwenden. „Ja und?“, Reika wirkte nicht sehr beeindruckt. „In Wirklichkeit hast du mir also noch nicht verziehen oder?“, Sachiko sah sie mit einem Blick, der unendliche Traurigkeit widerspiegelte, an. Reika ließ ein Seufzen vernehmen, „Was denkst du denn da schon wieder? Ich habe dieses Kleid nur aufgehoben, damit ich mich für immer an unseren ersten Tanz erinnere.“ Sachiko viel eine Stein vom Herzen, „Du bist wirklich etwas besonderes…“ Er ging auf sie zu und schloss die Arme um sie, „Ich liebe dich…“ Reika lächelte glücklich, „Das wollte ich hören. … Und jetzt komm. Ich würde gerne etwas essen gehen.“, die sah ihn auffordernd an. Sachiko seufzte innerlich »Diese Frau ist nicht von dieser Welt…« Natürlich aßen die beiden nicht einfach in der Küche. Reika bestellte Chizu zu sich und trug ihr auf für sie zu kochen. Ohne Widerworte verschwand die kleine in der Küche, während Reika und Sachiko in dem kleinen Pavillon am Ende des Garten platz nahmen. Die untergehende Sonne ließ die weiße Marmorfassade in allen nur erdenklichen Farben glitzern und die Lichter spielten mit den Säulen wie die Blätter im Wind. Reika´s schwarze Haare bekamen einen leichten lila Ton und wehten ihr in das Gesicht. Elegant schob sie sich die Strähnen wieder aus dem Blickfeld, „Heute ist solch ein schöner Abend… Es wäre doch viel zu schade, wenn er einfach ungenutzt vorüber gehen würde…“ Sie blickte in die blutrote Sonne. Sachiko stellte sich neben sie, und ein zarter, angenehmer Duft von Maiglöckchen und Tod wehten zu ihm hinüber. Er schloss die Augen, „Du hast recht… Es wäre viel zu schade…“ Reika lächelte, „Dann lass uns … Ein Lagerfeuer machen!!“ Sachiko fühlte sich in diesem Moment regelrecht von dieser Idee erschlagen. Anscheinend hatte Reika einen Hang dazu, jedem romantischen Moment aus dem Weg zu gehen. Sie lief fröhlich an ihm vorbei in Richtung Haus. Sachiko brauchte eine Weile um sich wieder zu fangen, aber dann folge er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen. Reika war wieder in die Küche gegangen und wollte Chizu von ihrem Plan, was das Abendessen anging, erzählen, „Chizu! Du brauchst heute nicht den Tisch zu decken! Wir werden alle in den Wald gehen und ein Lagerfeuer veranstalten!“ Chizu sah ihre Herrin verwirrt an, „Denkt ihr nicht, dass es schon viel zu kalt ist?“ „Nein nein liebe Chizu! Alles ist in bester Ordnung! Ich bitte dich, uns das Essen in den Wald zu bringen!“, Reika war angetan von der Idee. Sie machte sich auf den Weg um den anderen von der Planung des Abends zu erzählen. Sie wartete noch nicht einmal, bis Sachiko sie eingeholt hatte. Voller Eifer machte sie sich auf die Suche nach Aki. Sie suchte ihn im ganzen Haus, bis sie ihn endlich zusammen mit Zaku in der Bibliothek fand. „Aki – chan! Da bist du ja! Ich habe eine wirklich hervorragende Idee!“, Reika ließ sich vor Aki auf die Knie sinken um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein, „Wie wäre es wenn wir heute ein Lagerfeuer im Wald machen?“ Aki sah sie mit nicht sehr viel Begeisterung an, „… Wenn du unbedingt willst…“ „Ja, ja, jaaa!!!“, Reika fiel ihm um den Hals, „Danke, danke, danke!!“ „Habe ich nichts dazu beizutragen?“, Zaku hatte sich hinter Aki gestellt. „Nein.“, Reika richtete sich wieder auf, „Also, lass uns die anderen suchen!“ Reika nahm Aki an die Hand und zog ihn hinter sich her. Zaku folgte Aki natürlich rein aus Prinzip. Zusammen sammelten sie auch noch Haru, Aiko, Tako und Aori ein. Als die fünf gerade das Haus verlassen wollten, stieß Sachiko wieder zu ihnen. „Schön. Dann sind wir jetzt wieder komplett!“, Reika war fest entschlossen ihren Plan in die Tat um zu setzen. Sie marschierte allen voran aus dem Haus und führte sie in das kleine Waldstück, welches an eine Klippe grenzte. „Hier ist es.“, Reika hielt die kleine Gruppe an. Anscheinend hatte Chizu, in der Zeit wo Reika die anderen gesucht hatte, ein komplettes Picknick mit Feuer vorbereitet. Um eine prasselnde Feuerstelle, welche mit Steinen begrenzt war, waren Baumstümpfe gestellt worden, auf denen man bequem Platz finden konnte. Die Vampire und Aki setzten sich um das Feuer. „Wie wäre es, wenn wir alte Legenden und Geschichten austauschen würden?“, der sonst so stille Aori meldete sich zu Wort. „Jaaa! Aori, du kennst die besten!“, Reika war begeistert. „Also gut…“, der schmale Junge seufzte, „Es begab sich zu einer Zeit als noch keine Menschen auf der Erde wandelten. Der Erzengel Michael und der gefallene Luzifer spielten seit Anbeginn ihrer Trennung ein Spiel der Macht, um die Distanz zwischen einander zu vergessen.* Alle eintausend Jahre, an dem Jahrestag Luzifers´ Verbannung, erschaffen sie gemeinsam ein Wesen, so voller Hass und Zerstörungswut, aber auch gutherzig und friedliebend, wie es noch nie unter der Sonne wandelte. Sie vereinen ihrer beider stärkster Eigenschaften, denn dieses Wesen sollte ein Leben voller Qualen fristen. Dieses Geschöpf stellt die auseinander gerissene Liebe der Engel dar und muss in ihrem grausigen Spiel die Rolle des gejagten übernehmen, denn um ihm sein Dasein so qualvoll wie möglich zu gestalten, öffnet Luzifer an einigen Tagen die Tore zur Unterwelt und lässt die unwirklichsten und blutrünstigsten Wesen an das Tageslicht, welches die Erde je erblickt hat. Ihre einzige Aufgabe ist, die unglückliche Seele des Wesens zu verführen und auf die dunkle Seite zu ziehen. Michael hingegen schickt die Boten des Himmels und will das Wesen für sich gewinnen. Niemand hat je das grausame Spiel der Engel beobachtet, niemand kennt die Form, in welcher die Jäger oder der Gejagte auftauchen werden, aber wenn man einen der Spieler erblickt, so erzählt die Legende, soll man sie daran erkennen, dass das Opfer von unglaublicher Schönheit ist und Flügel trägt. Die Jäger hingegen sollen abstoßend und unansehnlich sein wie ein wahr gewordener Albtraum. Vor einhundert Jahren wurde das Wesen erneut geboren, aber bis heute wurde nicht ein einziges Lebenszeichen von ihm wahrgenommen. Niemand weiß wo es sich aufhält, wie es aussieht…“ Nur das Rascheln der Blätter im Wind durch schnitt die Stille. Die Blicke der anderen sagten mehr als tausend Worte. Aori warf Reika einen viel sagenden Blick zu, aber sie sah eher gelangweilt in das Feuer. Ihre Augen sahen in dem roten Schein des Feuers leuchtend aus. „Das war irgendwie gruselig…“, Aiko hatte sich an Haru geklammert. Dieser sah selbst etwas bleicher aus als normalerweise. „Ich will nach hause… Mir ist kalt…“, Aki gähnte. „Ich begleite dich.“, Aori stand auf. Auch Zaku stellte sich neben Aki, „Ich gehe auch mit dir.“ „Wir schließen uns ebenfalls an.“, Aiko und Haru liefen eng aneinander geklammert hinter den anderen her. „Langweiler…“, Reika schüttelte enttäuscht den Kopf, “Ich komme gleich wieder. Ich hole nur schnell meinen Mantel.“ Tako und Sachiko blieben alleine am Feuer zurück. Nach ein paar Minuten hörten sie wieder ein Rascheln in den Baumwipfeln. Doch dieses Mal war es nicht der Wind. Es war etwas größeres, bedrohlicheres, dass spürten die beiden mit ziemlicher Sicherheit. Sie standen auf. „Das ist nicht normal für diese Gegend…“, Sachiko klang beunruhigt. „Wo ist sie?“ „Ich bin mir sicher, sie war vor kurzem hier!“ „Nun ist sie aber weg!“, die Stimmen umringen sie wie ein Echo von überall her. Immer und immer lauter knackte und raschelte es in dem Geäst und in den Büschen. Die Geräusche und Stimmen kamen immer näher. Plötzlich erblickte Tako eine bleiche, knochige Hand, welche sich langsam aus dem Gebüsch vor seinen Füßen zog. Ein Wesen mit schmalem, eingefallenem Gesicht kam zum Vorschein. Es war unansehnlich und abstoßend, aber dennoch sah es nicht so bedrohlich aus, wie das, welches vor Sachiko landete. Dieses Wesen war pechschwarz und seine Zähne wie spitze Dolche in seinem Maul angeordnet. Nicht, dass diese Wesen besonders groß gewesen wären, nein, aber ihre Aura war so abstoßend, dass die Vampire einen Schritt zurücktreten mussten. „Scheiße!“, Sachiko stolperte über einen am Boden liegenden Ast und fiel auf den Rücken, „Lauf schnell zu den anderen! Sag ihnen Bescheid“ Tako sah ihn entrüstet an, „Ich kann dich doch nicht alleine lassen!“ „Ich hab viel mehr drauf als du, also lauf!!“, Sachiko zischte ihn förmlich an. Tako wagte nicht, ihm noch einmal zu widersprechen und lief los. Sachiko rappelte sich wieder auf und versuchte den seltsamen Wesen zu entkommen, aber die linken Viecher waren zu schnell. Sie krallten sich in seine Schultern und zogen ihn wieder auf den Boden. Kurz bevor eines der schwarzen Wesen ihm die messerscharfen Zähne in seinen Hals rammen konnte, verbrannte er es mit seinen bloßen Händen. Erschrocken wichen die Kameraden des Wesens im ersten Moment zurück, aber dann sprangen sie gesammelt auf ihn. Inzwischen versuchte Tako aus dem Wald zu entkommen, aber bei seinem Glück verlief er sie immer tiefer in dem dunklen Wald. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seinem rechten Bein. Er musste stehen bleiben, denn eines dieser Lebewesen hatte sich in seinen Unterschenkel fest gekrallt und machte ihm das Laufen unmöglich. „Scheiß Vieh!“, er packte es bei den lederartigen Flügeln und riss es von seinem Bein los. Die langen Krallen hinterließen tiefe Wunden. Tako ignorierte den Schmerz einfach, schließlich würden die Kratzer in einigen Minuten wieder verheilt sein. Er konzentrierte sich nun darauf, die Energien der anderen zu spüren, damit er endlich aus diesem schrecklichen Wald heraus finden konnte. Als er endlich die Richtung ausgemacht hatte und verschwinden wollte, war er plötzlich umringt von schwarzen und kreidebleichen Scheußlichkeiten. Von allen Seiten her wurde er nun angefaucht und bedroht. Die abstoßenden Auren machten ihn beinahe bewegungsunfähig. Gereizt sah er sich um. Es gab keinen Ausweg und schon schlichen die Wesen auf allen vieren auf ihn zu. Sie bissen ihn in die Arme und zogen ihn auf den Boden. Seine Gegenwehr war beinahe zwecklos und er wurde einfach unter den Wesen vergraben. Plötzlich, als er schon dachte, dass er es dieses Mal nicht überleben würde, stoben die Wesen kreischend und panisch auseinander. „Verschwindet ihr Mistviecher!“, Reika´s Stimme klang herrisch. Tako stand schwer atmend wieder auf und sah sie an, „Was – was machst du denn hier?“ Reika machte keine Anstalten ihm zu helfen, „Ich wollte doch nur meine Jacke holen.“ Tako lief wieder in Richtung, wo er Sachiko zurückgelassen hatte, „Wir müssen Sachiko helfen. Diese Wesen werden ihn fertig machen.“ Reika erschreckte einen kurzen Moment und lief dann an Tako vorbei. Als sie wieder an der Lichtung ankam, stand Sachiko inmitten der Wesen und verteidigte sich nach seinen besten Kräften. „Lasst ihn in Ruhe!“, Reika hatte wirklich genug. Die schwarzen Lebewesen, welche von ihrem Blick getroffen wurden, zerfielen sofort zu Staub. Das hielt die anderen allerdings nicht davon ab, auf Reika los zugehen. Sie flogen, krochen oder liefen auf sie zu, wie eine Heerschar die Vernichtung und Tod mit sich bringt. Aber Reika ließ sich nicht einschüchtern und zerstörte ziel strebend eines nach dem anderen. Immer mehr zerfielen zu Staub, bis die letzten schließlich der Mut verließ und sie sich so schnell wie sie gekommen waren, wieder verschwanden. Reika sah sich misstrauisch um, „Da stimmt etwas nicht….“ Sachiko sah sich gehetzt um. Zögernd stellte er sich neben Reika und inzwischen war auch Tako neben sie getreten. Langsam wuchsen die Schatten zwischen den Bäumen und Bewegung kam in sie. Die Schatten wurden lebendig und formten sich zu so etwas wie einem Mensch. Es trat zwischen den Bäumen hervor. Der Körper dieses Wesen war mit schwarzem, struppigem Fell überdeckt und die Augen glühten orange. Es wirkte wie aus einem Alptraum entsprungen. Aber das war nicht das einzige, was sich aus dem Schatten formte. Ein zweites, bleiches Wesen trat auf die Lichtung. Kurz musterten sich diese angst einflößenden Lebewesen um dann gemeinsam auf die Vampire zu zu treten. Sie fauchten leise. Reika fixierte sie mit ihren Blicken, doch dieses Mal ließen sie sich nicht so leicht einschüchtern. Unaufhörlich kamen sie Näher, doch sie gingen nicht auf Reika zu. Langsam wandten sie sich Tako und Sachiko zu. Als Reika dies bemerkte, konnte sie nichts mehr aufhalten. Plötzlich nahm sie ihre Kettchen von den Handgelenken und warf sie auf den Boden. Die Energie, welche sich in ihr Sammelte, raubte Tako und Sachiko beinahe das Bewusstsein. Sachiko konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten, Tako hingegen ging in die Knie und brach zusammen. Das nutzte das dunkle Wesen aus und fasste ihn mit seiner krallen bestückten Pfote. Reika fauchte und das Wesen wirkte etwas überrascht über ihre Reaktion. Diese Unaufmerksamkeit nutzte hingegen der bleiche Schatten und griff nach Sachiko. Nun war Reika wirklich gereizt, „Lasst mich endlich in Ruhe!“ Plötzlich erstrahlte sie in einem eisblauen Licht. Alle wurden geblendet und mussten sich abwenden. Als das Leuchten nachließ, hatte Reika ihre Gestalt geändert. Ihre schwarzen Haare wallten sich in üppigen Locken über ihre Schultern und Flügel hatten sie um sie geschlossen. Als sie die schwarzen Engelsflügel öffnete, erstarrten die Wesen auf der Stelle, denn in ihrer Hand hatte sie einen gleißenden Energieball geformt. „Geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid!“, mit diesen Worten breitete sich mit rasanter Geschwindigkeit die Energie in ihrer Hand aus und hüllte den Wald in weißes Licht. Als das Licht wieder verebbte lagen Tako und Sachiko auf dem Waldboden. Um sie herum lag nur noch etwas graue Asche, welche sich mit ihrem Blut vermischte. Reika beruhigte sich langsam wieder. Sachiko, welcher seine Kräfte wieder unter Kontrolle bekam, stand langsam auf und wankte auf sie zu, „Reika… Ist alle in Ordnung mit dir?“ Seine Stimme klang leise und schwach. Reika wandte sich ihm zu. Ihre Schwarzen Flügel zuckten leicht, „Ja.“ Sie schloss die Augen für einen Moment und langsam bildeten sich ihre Schwingen wieder zurück. Sachiko sah sie etwas verwirrt an, traute sich jedoch nicht, sie nun darauf an zu sprechen. „Komm, bringen wir Tako zurück.“, Sie legte sich den Bewusstlosen Vampir auf die Schulter und ging los. Sachiko folgte ihr, so schnell wie er konnte. Endlich kamen sie zu dem Haus. Reika trug Tako in sein Zimmer. Sachiko blieb in der Eingangshalle zurück, denn seine Wunden würden bald wieder verheilen. Plötzlich stand Aori wie aus dem Nichts neben ihm, „Was ist passiert?“ Er hatte eine schreckliche Vorahnung. „Wir wurden im Wald von ein paar… Ich weiß selber nicht was es war… angegriffen.“, Sachiko beachtete den Jungen kaum. „Was ist mit Tako?“, Aori´s Stimme klang auf einmal nicht mehr so beherrscht wie sonnst. Sachiko zeigte nach oben, „Reika hat ihn auf sein Zimmer gebracht. Er ist bewusstlos…“ Aori verlor kein weiteres Wort, sondern lief schnellen Schrittes die Treppe hinauf. Sachiko wurde etwas schwindelig und er setzte sich in die Küche. Dort saßen auch die anderen. Sofort wurde es still als er eintrat. Alle sahen ihn an. „Oh mein Gott! Wie seht Ihr denn aus?! Was ist passiert?!“, Aiko sprang auf. Sachiko setzte sich neben seinen Bruder, „Das weiß ich selber nicht genau…“ Langsam verheilten seine Wunden wieder. „Aber ich weiß es…“, Aori und Reika waren wieder hinunter gekommen. Tako stand ebenfalls in der Tür und hielt Aori an der Hand. Seine Verletzungen sahen ebenfalls schon wieder besser aus. Die drei setzte sich an den großen Tisch. Aori sollte das Geschehen aufklären, „Es ist nun doch passiert. Wir haben ein Lebenszeichen des Wesens bekommen… Die Legende wird fortgeführt…“, er zeigte auf Reika, „Meine Schwester muss nun den Fluch erleiden. Als sie geboren wurde, haben Michael und Luzifer ihr neues Opfer gefunden…“ „Aber warum Reika?“, Aiko verstand mal wieder nichts. Aori seufzte, „Unsere Familie ist der Wächter dieses Wesens. Ich weiß selber nicht mehr wann, aber unser Vater hat diese Bürde seinen Nachfolgern auferlegt. So wird nun alle eintausend Jahre in unserer Familie dieses Wesen geboren. Und wie ich schon erzählt habe, ist dieses Wesen das Opfer in dem Spiel der Engel. Sie Schatten, welche die drei angegriffen haben, waren die Gesandten der Engel. Die hellen sind die Spielsteine von Michael und werden Engel der Verzweiflung genannt. Diese unheilvollen Wesen sollen versuchen Reika auf ihre Seite zu ziehen. Hingegen die schwarzen sind die Figuren von Luzifer und werden Todesboten genannt. Sie sind brutaler als die von Michael und schrecken auch nicht davor zurück, jemanden zu töten, selbst wenn er nicht viel zu dem Spiel beiträgt, wie es bei Tako der Fall war. Die weißen Geschöpfe hingegen töten nur wichtige Figuren, wenn es sein muss, so wie Sachiko.“ Haru meldete sich zu Wort, „Kann man sie denn nicht aufhalten?“ Aori überlegte kurz, „Das Spiel kann nur beendet werden, wenn Luzifer und Michael endlich gemeinsam Leben können. Aber das ist so gut wie unmöglich… Oder wenn die Bürde weitergegeben wird…“, er sah Reika an. „Nein! Kommt nicht in Frage!“, sie wusste, woran ihr Bruder dachte. „Du weißt, dass ich es schaffen könnte…“, Aori legte den Kopf schief. „Nein, dass kann ich nicht zu lassen und nun sei still!“, Reika war aufgebracht, „Ich werde das selber regeln!“ Sie stand auf und verließ die Küche. Die anderen sahen ihr nach. „Was hat sie jetzt vor?“, Aiko unterbrach das Schweigen. „Wenn ich das wüsste…“, Aori war zum ersten Mal ratlos. Am nächsten Morgen waren alle in der Küche versammelt, als Sachiko hinein kam. „Ist Reika bei euch?“, er klang noch etwas verschlafen. Die anderen sahen ihn verdutzt an. Haru legte den Kopf schief, „Ist sie denn nicht in ihrem Zimmer?“ Sachiko setzte sich und stützte seinen Kopf mit den Händen ab, „Nein… In ihrem Zimmer sieht es aus, als ob sie nie auch nur einen Fuß dort hineingesetzt hätte…“ Plötzlich wurde Aori kreideweiß, „Oh nein…“ Ihm war endlich eingefallen, wohin seine Schwester gehen würde. Er sah aus dem Fenster »Hoffentlich weißt du was du da tust…« Sachiko fand keine ruhige Minute mehr, nachdem Reika einfach verschwunden war. Am ersten Tag suchte er in der ganzen Stadt nach ihr, aber er fand keinen Anhaltspunkt. Am Abend lag er deprimiert in seinem Bett und dachte daran, was einer schönen Frau wie ihr in dieser Welt alles passieren konnte. Die nächsten Tage wandelte er wie ein Geist durch die Gänge des Hauses. Mehr und mehr wurde er nur noch zu einem Schatten, der vor sich hin lebte und die anderen kamen ihn kaum noch zu Gesicht. Abends stand er stundenlang auf den Klippen und starrte auf das Meer. Er schlief kaum noch und vernachlässigte seine ohnehin nicht sehr vielen Aufgaben. Zaku machte sich Sorgen um seinen Bruder, war aber nicht traurig darüber, dass Reika verschwunden war. Aori hingegen sah man immer öfter besorgt aus dem Fenster schauen und sogar Aki vermisste das etwas eigenwillige Mädchen. Sie bekamen Wochenlang kein Lebenszeichen von Reika. Kein Brief, keinen Anruf, rein gar nichts. Es vergingen einige Wochen bis Reika sich wieder blicken ließ. Als sie eines Morgens wieder in der Tür stand, fiel Sachiko ihr um den Hals, „Meine Prinzessin! Meine kleine Prinzessin ist endlich wieder da!“ Ihm stiegen die Freudentränen in die Augen. Reika war etwas verwundert über den plötzlichen Überfall und ignorierte ihn gekonnt. Die anderen hatten ihre Wiederkehr ebenfalls bemerkt und kamen um sie wieder willkommen zu heißen. Aki und Aori freuten sich am meisten. „Schwester, du haste es geschafft! Ich wusste, du würdest es schaffen!“, Aori war erleichtert sie zu sehen. Aki konnte kein Wort über die Lippen bringen. Er fiel ihr einfach um den Hals. Reika schloss ihn in die Arme, „Aki – chan! Schön dich wieder zu sehen!“ Er ließ sie wieder los und strahlte sie an, „Ich hab dich vermisst.“ Reika lächelte freundlich. Sachiko sah Aki eifersüchtig an. Tako und Zaku waren nicht sonderlich begeistert über ihre Rückkehr, aber sie lächelten trotzdem etwas erleichtert. Reika ging auf Aori zu, „Komm, ich muss mit dir sprechen…“ Die beiden verschwanden in ihr Zimmer. Als sie wieder hinaus kamen, stand Sachiko in der Tür. Aori nahm nur kurz Notiz von ihm und ging weiter. Reika legte den Kopf schief, „Was ist mit dir?“ Sachiko musste sich beherrschen um nicht laut zu werden, „Was mit mir los ist? Erst verschwindest du für drei Wochen ohne mir nur ein Wort zu sagen und bei deiner Rückkehr ignorierst du mich einfach! Wieso hast du mir nicht gesagt, wo du hingehst? Ich hätte dich doch begleitet!“ Reika zog ihn in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie seufzte, „Wenn du mit gekommen wärst, hättest du höchstwahrscheinlich nicht überlebt.“ Sachiko sah sie wütend an, „Es ist mir egal! Ich wäre gerne für dich gestorben! Wieso hältst du mich zurück?!“ Reika lächelte, „Weil ich dich gerne hab.“ Sachiko wurde wieder ruhiger, „Aber… Wieso…“ „Ich liebe dich, du Idiot.“, Reika umarmte ihn sanft. Sachiko schloss sie in seine Arme und drücke sie an sich. Niemand erfuhr wo Reika gewesen war, aber sie wirkte sichtlich erleichtert. Ihre Beziehung mit Sachiko entwickelte sich immer besser und eine Woche nach ihrer Rückkehr machte er ihr einen Heiratsantrag. Wenn aber jemand sie fragte, was sie in den drei Wochen gemacht hatte, gab sie immer nur als Antwort, dass sie etwas getan habe, was schon vor langer Zeit hätte getan werden sollen. Nach dem Gespräch mit Aori wirkte er ebenfalls erleichtert und zufrieden. Man sah ihn sogar nun öfter lachen als früher. Er und Tako reisten viel und schickten Postkarten und Briefe aus den entferntesten Regionen der Welt. Zaku und Aki bauten eine Schule für Vampire, welche keine Menschen töten wollten. Aki absolvierte sein Studium in England und unterrichtet nun an ihrer Schule. Haru und Aiko zogen zusammen in diese Schule und verliebten sich in einander. Yoshiko, welche schon seit längeren in Rin verliebt war, ließ sich verwandeln. Rin erkannte ihr Liebe und die beiden kehrten zurück nach Japan. Was das Spiel der Engel anging, nun ja, niemals wieder wurden die Vampire bedroht, niemals wieder tauchten die Engel der Verzweiflung oder die Todesboten auf und auch die Schatten in den Ecken und in dem Unterholz schienen weniger bedrohlich als vorher. Die Vampire erforschen weiterhin, wie sie menschlich werden können. Aki konnte Zaku davon überzeugen, dass es gut war wie es ist. Hinterrücks überlegte er jedoch, ob er nicht auch ein Vampir werden sollte. Das Leben wendete sich für alle ins Gute. * Siehe: …. and I said forever… (Spiel der Engel) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)