Paranoia or Obsession von Rhaksa (Marluxia / Vexen) ================================================================================ Kapitel 1: With or without -------------------------- Vexen, Marluxia & alle Anderen Orga Charas (ja... gut.. auch Sora) gehören Tetsuya Nomura & Square Enix FSK: 16+ Zeichenerklärung: ".." Sprache '...' Gedanken Stimmen die Marluxia hört ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Stumm stand der Assassine mit den rosanen Haaren am Fenster und betrachtete die Dunkelheit, die das gesamte Schloss umgab. Leise, kriechend umhüllte sie das Gebäude, das sich am äußersten Rand des Nichts befand. Wie lange war es schon her, dass er Axel losgeschickt hatte? Zehn Minuten, eine halbe Stunde, noch länger? Er konnte es nicht sagen, aber jede Sekunde kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Er musste eine Bestätigung haben, dass er es getan hatte. Das war Alles. Er musste es nur bestätigt haben. Schon als er die Worte ausgesprochen hatte, überkamen ihn Zweifel ob er es nicht doch bereuen würde. Immerhin würden sie ein geschätztes Mitglied verlieren. Dennoch konnte er Verrat in den eigenen Reihen nicht akzeptieren. Eigentlich pure Ironie, waren sie doch selbst die Verräter. Doch Marluxia durfte nicht zulassen, dass sie Scheiterten, sie waren so kurz vorm Ziel. Bald würde Sora ihm gehören. Hinter Marluxia tat sich ein Schattenportal auf, er hob leicht den Kopf, sein Adrenalinpegel stieg und er schickte ein Stoßgebet, dass es Axel war. “Auftrag erledigt.”, kam es knapp von dem Rothaarigen und Marluxia atmete auf, auch wenn die unsichtbare Hand um seine Kehle nicht lockerer ließ. Es war also vorbei. Endlich. Kein Warten mehr. “Gut.” Marluxia schenkte sich mehr Worte und verschwand ebenfalls in einem Gemisch aus schwarzem Rauch und leuchtenden Kirschblüten. In seinem Zimmer, das spärlich eingerichtet war, ging er auf sein Bett zu, doch seine Füße wollten ihn nicht weiter tragen. Nach gerade einmal zwei Schritten gaben seine Knie nach und er brach auf dem Boden zusammen. In letzter Sekunde konnte er sich mit den Händen abfangen bevor sein Gesicht Bekanntschaft mit den kalten Fliesen machte. Vielleicht waren es die Nerven, vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass er heute noch nichts gegessen hatte. Sein Kreislauf hatte einfach schlapp gemacht. Er spürte, dass ihm Alles im Moment einfach zu viel wurde. Stumm liefen die ersten, heißen Tränen über seine zarten Wangen und fielen zu Boden. Es dauerte keine Sekunde, da folgten schon die Nächsten. Er hatte einfach nicht mehr die Kraft sie zurückzuhalten, also ließ er es geschehen. “Vexen…” Seine Stimme, ein Flüstern, kaum zu hören zwischen dem Schluchzen. Was hatte er getan? Schon immer hatte der Assassine ein Faible für den Akademiker gehabt. Kalt und unnahbar. Eine wahre Herausforderung für ihn, die er sich natürlich nicht hat entgehen lassen. Doch bis jetzt wurde er immer zurückgewiesen, angeschrien, geschlagen, eingefroren oder Reagenzgläser mit ätzender Flüssigkeit wurden nach ihm geworfen. Nie hatte er es geschafft auch nur ein Gespräch mit dem Forscher zu führen ohne, dass es gleich ausartete. Einmal hatte er ihn mit seinem Klemmbrett geschlagen, er hatte wohl nicht rechtzeitig aufgehört ihn zu ‘belästigen’, wie er es immer nannte. Eine winzige Narbe neben seinem rechten Auge blieb zurück. Manchmal stand er morgens länger vorm Spiegel als nötig, weil er sie gerne betrachtete. Eine Erinnerung. War das nicht alles, was ihnen blieb? Erinnerungen. Vexen… Heute Morgen hatte er ihn noch gesehen und jetzt konnte er sich noch nicht einmal mehr an sein Gesicht erinnern. Verlor man als Niemand so schnell seine Erinnerungen? Oder lag das an seinem langen Aufenthalt im Schloss? “Vexen… “, flüsterte Marluxia abermals. Wie viel hatte er ihm wirklich bedeutet? Er hatte ihn als Spielzeug betrachtet, als Eroberungsobjekt. Liebe? Nein so was gab es nicht unter ihnen. Ohne Gefühle war es schwer etwas zu empfinden. Alleine das Heucheln war schon schwer genug. Doch wie gerne wäre er dem Akademiker näher gekommen, als er es je zugelassen hätte. Ein Privileg, nur für ihn. Wie gerne hätte er gewusst, wie es unter dieser langen Kutte aussah. Blasse Haut, dünner Körper, vielleicht ein paar zierliche Muskeln. Ob er weiche Haut hatte? Wie gerne hätte er ihn geküsst, nur ein Mal. Seine Finger in seinen langen, weiche Haaren vergraben. Seinen Körper gierig an ihn gedrückt. Wie gerne hätte er gewusst, wie er schmeckte. Kalt? Süß? Nie würde er es erfahren. Nun hatte er die Bestätigung bekommen, dass der Wissenschaftler nicht mehr war und etwas, tief in ihm, schmerzte. Sein Gesicht war verzerrt von diesem Schmerz. Langsam fasste der Rosahaarige mit einer Hand an die Stelle, wo eigentlich sein Herz sitzen müsste. Es tat weh. Irgendetwas schnürte ihm die Luft ab. Für einen kurzen Augenblick fröstelte es ihn, fast so als ob er hinter ihm stehen würde. Als Erstes ging sein Blick automatisch zum Fenster, doch es war definitiv geschlossen. Es konnte kein Luftzug gewesen sein. Kopfschüttelnd setzte er sich auf und wischte sich mehrmals über das Gesicht, bis alle Spuren der Tränen verschwunden waren. “Jetzt bild ich mir auch noch Sachen ein…” Murmelnd fuhr der Assassine sich durch die Haare und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mörder Marluxia schreckte hoch. Seine Augen wanderten schnell durch den weißen Raum, doch Niemand außer ihm war hier. Hatte er sich das eingebildet? Hatte da nicht gerade Jemand gesprochen? Nein, es mussten seine Nerven sein. Es sei denn irgendjemand von der Organisation erlaubte sich einen makaberen Scherz mit ihm. Doch Larxene und Axel waren nicht hier und die Andern aus dem Untergrund trauten sich nicht hier hoch. Schon gar nicht in sein Zimmer. ‘Er war der Einzige, der mich jemals freiwillig besuchen kam…’, Im selben Moment noch schüttelte er den Gedanken ab und schluckte die Tränen wieder hinunter. Schwerfällig und den Blick wachsam durch den Raum wandernd, erhob er sich von dem kalten Boden und zog seine Kutte zurecht. Stumm lenkte er seine Schritte zum Fenster in dessen dunkler Scheibe er sich spiegelte. Seufzend schnitt er seinem Spiegelbild eine Grimasse. Er sah furchtbar aus. Hatte er wirklich so stark geweint? Sein Zeige- und Mittelfinger strichen unter seinem rechten Auge entlang. Es brannte, sein Kopf pochte und er fühlte sich wie überfahren. Kurz gönnte der Assassine sich den Luxus seine Augen eine Sekunde zu schließen. Es tat gut. Tausende Lichtpunkte tanzten vor seinem inneren Auge und ihm wurde schwindelig. Gezwungenermaßen musste er sie wieder öffnen. Im selben Augenblick, als der Rosahaarige auf sein dunkles Ebenbild blickte fuhr ihm der Schreck durch alle Glieder. Vexen. Der Bastard stand hinter ihm. Direkt hinter ihm. Mit einem Ruck drehte er sich um, doch alles was er sah, war sein leeres Zimmer. Niemand. Absolut niemand war hier außer ihm. Und er hätte es gesehen, wenn jemand durch ein Schattenportal verschwunden wäre. Völlig aus der Bahn geworfen fasste der junge Mann sich an die Stirn, die nicht wärmer war als sonst. “Okey, ganz ruhig. Deine Augen haben dir nur für einen Moment einen Streich gespielt. Vexen ist t.. … er ist.. “ Es ging nicht. Egal wie sehr er es versuchte er konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. War es das vielleicht? Hatte er angst vor dem Ende? Dem Endgültigen? Konnte er die Wahrheit vielleicht doch nicht einfach so akzeptieren, wie er es Anfangs vielleicht angenommen hatte? “Ich hab geweint, meine Augen brennen, es war ein harter Tag… natürlich seh’ ich Gespenster…”, murmelte der Blumenmann vor sich hin und versuchte zwanghaft eine logische Erklärung zu finden. Immer wieder streifte sein Blick ungeduldig durch den Raum. In Erwartung? Eigentlich war es doch gut, wenn er keine Schatten und Bewegungen mehr sah. Das hieß doch, dass er sich nichts mehr einbildete. Doch irgendwie schien sein Innerstes nur darauf zu warten, dass er etwas sah. Dass er ihn sah. ‘Hoffnung?’ Nach einer Weile, in der nichts mehr passierte, setzte er sich auf sein Bett und starrte auf den Boden. Irgendwann legte er sich hin, besah die weiße Decke. Keine fünf Minuten später war er eingeschlafen. Tag für Tag verging, ohne dass etwas passierte. Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate. Doch es verging keine einzige Sekunde, an der Marluxia nicht an ihn denken musste und daran, was hätte sein können. Warum hatte der Akademiker ihm auch keine Chance gegeben? Wieso hatte er nicht einmal über seinen Schatten springen können? Für ihn? Genau, das war es doch. Wieso eigentlich? Wieso hätte er es ausgerechnet für ihn machen sollen? Vexen scherte sich zu seinen Lebzeiten einen Dreck um den Blumenmann. Wieder saß Marluxia in seinem Zimmer auf dem Bett und erwischte sich, ein weiteres Mal, dabei wie er über den eiskalten Forscher nachdachte. Mit einem Mal aus heiterem Himmel, fröstelte es ihn wieder und er zuckte zusammen. Aber es war etwas anders, es war nicht, als ob ihm kalt war und einen Luftzug gab es auch nirgends. Es war als ob ihn irgendjemand an der Schulter angefasst hatte. Nur einen kurzen Augenblick. Eiskalt. Der Assassine legte seine Hand an die Stirn, er hatte eindeutig kein Fieber. Also keine Einbildung? Was geschah nur mit ihm? Es war doch alles bestens. Sora war immer weiter in das Schloss hinein gelaufen, vergaß alles und wurde immer mehr zu Marluxias Puppe. Naminé musste nur noch seine Erinnerungen endgültig manipulieren. Dieser Riku war mittlerweile keine Gefahr mehr für ihn und bald würde er die Organisation stürzen. Alles war in Ordnung. Mörder Ein heißes Flüstern drang an sein Ohr, Marluxia sprang mit einem Satz vom Bett und stand aufrecht, seine Sense im nächsten Augenblick in der Hand. Doch wieder das Selbe, wie schon vor einigen Monaten. Nichts. Ging das etwa wieder los? Langsam ließ er seine Waffe sinken und letztendlich in einem Strudel von Kirschblüten verschwinden. “Ok, das wird mir wirklich zu bunt.” Seufzend strich er sich die Haare zurück und sah in den Raum. Jede noch so kleine Bewegung würde ihm auffallen. Aber da war nichts. Absolut nichts! Das konnte nicht sein. Irgendjemand musste einen schlechten Scherz mit ihm treiben. Vielleicht hatten sich Axel und Vexen ja auch abgesprochen. Vielleicht war es tatsächlich ein Streich um ihn hier verrückt zu machen. Konnte Axel es auf die Spitze der Organisation abgesehen haben? Nein, so nicht. Nicht mit ihm. Er würde sie alle zur Rede stellen, er würde sie irgendwann bei diesem kranken Spiel erwischen. Hier musste sich einfach jemand einen schlechten Scherz erlauben. Es war Monate lang ruhig gewesen und jetzt fing er wieder an Stimmen zu hören. Die Hände zu Fäusten geballt, stürmte der Assassine aus seinem Zimmer, lief mit schnellen Schritten die Flure entlang und suchte nach Axel. Wo auch immer sich dieser Tunichtgut herumtrieb, er würde ihn finden und ihn an den Unterhosen aufhängen, wenn es sein musste. Plötzlich hielt Marluxia inne und machte Halt vor einer großen, schweren Metalltür, die direkt in Vexens Privatlabor führte. Einige Male war er schon hier gewesen, doch allzu lange dauerten seine Besuche nie an. Immer wieder wurde er rausgeekelt oder mit gefährlichen Sachen beschmissen. Dass er ihm allerdings noch nichts in seinen Kaffee gemischt hatte, wunderte ihn allerdings. Gerade tat der Rosahaarige einen Schritt und wollte seine Suche nach dem Pyromanen fortsetzen, da hörte er ein Zischen hinter der Tür. Nicht wie von einer Apparatur, nein. Es klang… menschlicher. Zögerlich ging Marluxia einen Schritt auf die Tür zu legte das Ohr langsam dagegen und lauschte. Nichts. Stille. Absolute Stille. Als ob er sein Ohr gegen eine massive Mauer drücken würde. Du hast mich töten lassen Marluxia schreckte zurück, stolperte einen Schritt von der Tür weg und sah sie mit aufgerissenen Augen an. Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen, seine Nackenhaare stellten sich auf. Er erkannte die Stimme sofort, es war eindeutig seine. Vexen. Es war wie in einem Horrorfilm… nur schlimmer. Das hier, war die Realität. Der Atem des Assassinen ging schnell und abgehackt und jede Sekunde rechnete er damit, dass die Tür aufspringen würde und Vexen ihn anfunkelte, wie er es immer tat. Doch nichts geschah. Dann reichte es ihm. Er packte die Klinke und riss die Tür so feste auf, dass sie hinter sich beinahe ein Regal umriss. “VEXEN! Ich weiß, dass du hier bist!!! Komm raus! Verdammt ich hab genug von deinen Spielchen Nummer IV!!!” Marluxia brüllte wahllos in den Raum hinein, doch Keiner antwortete. Natürlich nicht. Was hatte er denn erwartet? War er wirklich so naiv zu glauben, dass der Wissenschaftler noch am Leben war? Alles war leer und verlassen hier Unten. Unterlagen lagen noch halb aufgeschlagen auf den Tischen, Reagenzgläser mit längst getrockneten Flüssigkeiten standen herum. Auf einem Notizblock war ein Satz mittendrin unterbrochen worden und der Kugelschreiber lag daneben. Es sah so aus, als wäre Vexen nur eben mal kurz weg und würde gleich wiederkommen und weiterschreiben. Wäre da nicht die Zentimeter hohe Staubschicht, die eindeutig sagte, dass hier schon lange keiner mehr war. Keiner. Und niemand würde je erfahren, was Vexen hatte schreiben wollen. Das Ende des Satzes hatte er mit ins Grab genommen. Stumm strich der Assassine über die Staubschicht, Traurigkeit zeichnete sich auf seinen Zügen, auch wenn er es nicht fühlen konnte. Etwas in ihm schmerzte wieder. Der Gedanke, dass der frostige Gelehrte nie wieder durch diese Halle streifen würde… wieso nur tat es ihm so weh, dass es ihm zum wiederholten Male Tränen in die Augen trieb? Mit einer schnellen Bewegung fegte der Assassine sämtliche Unterlagen, die vor ihm lagen, vom Tisch, die noch nach ihrem Aufschlag auf dem Boden eine Staubwolke hinterließen. Wütend schlug der Rosahaarige auf den Metalltisch vor ihm. Die feinen Glasscherben, die von kaputten Reagenzgläsern noch herumlagen, kümmerten ihn einen Dreck. Wieder und wieder schlug er auf den Tisch. Nocheinmal. Und noch einmal. Seine Handknochen schmerzten schon, doch der Schmerz wurde von etwas Anderem überdeckt. Mit jedem neuen Schlag, fielen mehr Tränen aus seinen Augen. Für Marluxia war es absolut klar, dass diese Tränen vom Schmerz kamen, den er sich zufügte. “VEXEN!” Wieder ein Schlag auf den Tisch. “HÖR AUF MIT DEM SPIEL!” Noch ein Schlag. “KOMM GEFÄLLIGST RAUS AUS DEINEM VERSTECK!” Blutspuren auf dem Tisch. “ICH MACH NICHT MEHR MIT!” Ein plötzlicher Stich in dem kleinen Finger seiner rechten Hand und ein leises Knacken. “ICH… hasse dich…” Stumm weinend und völlig kraftlos sank der Assassine auf die Knie, versuchte sich noch irgendwie am Tisch festzuhalten. Immer wieder versuchte er das Schluchzen zurückzuhalten um zu lauschen, doch mehr als Stille umgab ihn nicht. Das Einzige, was zu hören war, war Marluxias eigene Stimme, die immer wieder “ich hasse dich” vor sich hinmurmelte. Mörder Da war sie wieder, seine Stimme. Dieses Mal direkt an seinem Ohr, er musste ihn sehen, wenn er sich jetzt umdrehte. Schnell fuhr der Assassine herum, doch er starrte in ein verlassenes Labor. Er war nicht da. Verdammt, er war nicht da. Was in ihm wollte diese einfache Tatsache nicht verstehen? Irgendwo musste doch eine Blockade sein, die es ihn nicht akzeptieren ließ. Hatte Vexen ihm noch etwas geschuldet? Hatte er dem Akademiker noch etwas sagen wollen? Hatten sie noch eine Rechnung offen? Er wusste es nicht, Marluxia hatte keine Ahnung was es war, was ihn davon abhielt den Forscher einfach zu vergessen. Tief sog er die kühle Laborluft ein und streckte den Rücken durch. Seine Augen schlossen sich für eine Sekunde. Er hatte das Gefühl jeden Augenblick ersticken zu müssen, oder durchzudrehen. “Was willst du von mir?”, flüsterte er, als er seine Augen wieder öffnete und den Kopf senkte. Die Worte hallten noch Sekundenlang im Raum und in seinem Kopf wider. Wie ein Echo. “Was willst du hören?” Wieder nur ein einsames Flüstern, das langsam im Raum verklang. Der Assassine hatte keine Ahnung, wie er diese Gespenster loswerden konnte. Er wusste ja noch nicht einmal ob es tatsächlich Einbildung war, oder ob Vexen ihn wirklich um den Verstand bringen wollte. Schwerfällig erhob er sich von dem verstaubten Boden und besah sich seine rechte Hand etwas genauer in der es vorhin unangenehm geknackt hatte. Das Leder des Handschuhs war aufgerissen von den Scherben und ein paar Steckten noch drinnen. Schon beim Ausziehen des Handschuhs durchzuckte ihn ein fürchterlicher Schmerz und er ließ es nach der Hälfte bleiben. Super, nun hatte er sich auch noch einen oder mehrere Finger gebrochen. Noch dazu steckten wahrscheinlich mehrere, feine Glassplitter in seiner Haut, die er erst einmal mühsam mit einer Pinzette herausfischen musste. Normalerweise hatte sich Vexen immer um solche “Unfälle” gekümmert. Er war zwar kein Arzt, aber dennoch hatte er von allen am meisten Ahnung vom menschlichen Körper und Medizin. Er musste wohl jetzt auf eine Alternative zurückgreifen. Zexion vielleicht. Aber nicht jetzt, nicht heute. Es reichte ihm endgültig, er wollte heute Niemanden mehr sehen. Langsam begab er sich zum Ausgang, konnte es aber nicht verhindern, dass er sich noch einmal umdrehte und den ausgekühlten Raum betrachtete. Wut erfüllte ihn. Wie konnte das sein? Nein, es konnte eigentlich nicht sein, aber er war sich sicher. Er war wütend. Doch viel wichtiger als das Wie, schien die Frage zu sein, worauf? Weil er ihn verlassen hatte? Weil er sich einfach hat umbringen lassen? Nein, das war es bestimmt nicht. Dass er ihn an den Rand des Wahnsinns trieb? Ja, das wohl eher. Mit einem lauten Knall schlug der Assassine die Tür zu und ging. Dass er eigentlich Axel hatte suchen wollen, war ihm momentan völlig egal. Mit schnellen Schritten lief er in sein Zimmer zurück, wo er auch den Rest des Tages verbrachte und sich um den Bericht kümmerte, den er Saix bald abliefern sollte. Ein Glück war der Assassine Linkshänder. Irgendwann, Stunden später, schlief er ein. Ob an seinem Schreibtisch, oder ob er es noch in sein Bett geschaffte hatte, wusste er nicht mehr. Tatsache war, dass er in seinem Bett wieder aufwachte. Das Erste was der Blumenmagier spürte, war seine rechte Hand, die furchtbar schmerzte. Wahrscheinlich hatte er sich im Schlaf irgendwie daraufgelegt. Langsam setzte er sich auf und besah sich seine Hand. Er riss die Augen auf und hörte für einen Augenblick auf zu atmen. “Was zur…?” Marluxias Hand war mit einem Verband umwickelt und sein kleiner Finger geschient. Irgendjemand musste ihn verarztet haben, als er geschlafen hatte. Doch niemand wusste, dass er sich verletzt hatte. Er war gestern keinem mehr begegnet. Jetzt war er sich sicher, hier ging etwas wirklich nicht mit rechten Dingen zu und der Verband war ein eindeutiger Beweis. Schnell, wahrscheinlich zu schnell, sprang der Rosahaarige aus seinem Bett und schwankte die ersten Sekunden lang, bis sein Kreislauf sich wieder gefangen hatte. Als er sicher war, nicht umzufallen, stürmte er aus seinem Zimmer und suchte Axels Raum auf. Er war selten hier, doch heute schien ihm die Glücksfee einen Gefallen getan zu haben. “AXEL!” Marluxia brüllte ohne Vorwarnung herum, als er die Tür aufriss und den Rotschopf auf seinem Bett dösen sah. Natürlich fiel dieser vor Schreck erst einmal auf den Boden und wusste im ersten Augenblick nicht, wie ihm geschah. “W-was? Was zur Hölle? Marluxia? Was ist denn los, hab ich was verpasst?” Axel rappelte sich auf und rieb sich den Kopf, als er auf den Assassinen zuging. Dieser fuchtelte nur mit seiner verbundenen Hand vor seinem Kopf herum. “Hast DU irgendwas damit zu tun?” Marluxias Stimme war eindeutig auf Angriff gestellt und auch seine Augen blitzten herausfordernd auf. Axel bemerkte die schlechte Laune, seines Gegenübers und ging erst einmal ein wenig auf Abstand und hob beschwichtigend die Hände. “Hey, langsam, was hat dich denn angefressen? Hast du schlecht ge… Was hast du denn da gemacht?” Erst beim zweiten Mal hinkucken, fiel dem Pyromanen der Verband auf. Auf Marluxias Frage ging er dabei kein Stück ein. Einen Moment lang, wurde der Blumenmagier von Axels Worten aus der Bahn geworfen. Seine Gesichtszüge entglitten ihm und er hob fragend eine Augenbraue. “W-was? Du … weißt nichts davon?”, murmelte er vor sich hin. Der Rothaarige hob nun auch eine Augenbraue. “Wie denn? Ich hab dich Gestern den ganzen Tag nich’ gesehn. Und davor hattest du den Verband noch nicht.” Man konnte Axel wirklich ansehen, dass er absolut ahnungslos war, was Marluxias Verletzung anging, also musste ein Anderer dafür verantwortlich sein. Der Assassine schüttelte nur langsam den Kopf und versankt etwas in Gedanken. “Vergiss es. Ich… ja ich hab schlecht geschlafen. Ich muss wieder.”, kam es von ihm und er würdigte Axel keines Blickes mehr, als er zur Tür ging und sich auf den Weg in den Untergrund machte. Zexion oder Lexaeus einer von Beiden muss es gewesen sein. Larxene, das wusste er, hatte keine Ahnung von so etwas. Wenn sie ihn verarztet hätte, dann wäre wohl seine Hand jetzt ab. Vielleicht auch der ganze Arm, man will sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Jeden stellte er zur Rede, letztendlich auch Larxene, aber Niemand wusste von seiner Verletzung. Er selbst hatte sich die Hand im Schlaf bestimmt nicht verbunden. Oder doch? Drehte er jetzt vollkommen durch? Irgendwo im Schloss blieb er stehen und sah in den trüben Himmel hinaus. War es soweit? Hatte er endgültig den Verstand verloren? Oder hatte Vexen sein Spiel gewonnen? Wieso zeigte er sich nicht, wenn er am Leben war? Marluxia war nervlich am Ende, als wieso beendete er es nicht? Moment. Wer hatte jemals gesagt, dass Vexen noch am Leben wäre? Es war doch letztendlich nur eine wilde Spekulation. Schluchzend sank der Assassine an der Wand hinunter und vergrub seine Hände in seinen weichen Haaren. Es konnte so nicht weitergehen. Diese Stimmen, die Schatten. Sie würden nicht weggehen. Und er konnte rein gar nichts dagegen tun. Doch, er konnte. Zwar würde das das Ende seiner Existenz bedeuten, aber er würde endlich von diesen Stimmen loskommen. Du hast mich töten lassen Da, schon wieder. Marluxia schreckte automatisch hoch, doch im nächsten Augenblick vergrub er seine Hände noch tiefer in seinen Haaren. Schluchzte wieder auf. “Verschwinde einfach… bitte… lass mich in Ruhe. DU BIST TOT!” Die Stimme des Blumenmagiers versagte gegen Ende und ging in einem Schluchzen unter. Noch eine Weile saß er einfach dort und hoffte, dass die Stimme verschwand. Doch es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Er konnte es nicht mehr aushalten, er würde das Schloss auseinandernehmen, wenn er nicht irgendetwas unternahm. Mit dem Arm wischte er sich über sein Gesicht und stand auf. Schnelle Schritte trugen ihn in den Raum, in dem Sora schlief. Mittlerweile war genug Zeit vergangen um ihn zu erwecken. Es war noch nicht vollendet und viele seiner Erinnerungen würden verloren gehen, doch es würde reichen um Marluxias Befehle zu befolgen. Naminé saß im Raum und blickte auf, als der Blumenmagier ihn betrat. “Raus! Verschwinde. Sofort!”, brüllte er sie an und kaum eine Sekunde später war sie hinausgestürmt. Marluxia riss sämtliche Kabel und Verbindungen von der Kapsel und öffnete sie. Sora würde noch ein paar Stunden brauchen, bis er erwachte, aber einen Befehl konnte er ihm jetzt schon geben. Er lehnte sich zu ihm, legte seine Lippen an sein Ohr. “Wenn du erwachst, töte mich.” Seine Stimme war ein heißeres Flüstern. Stumm wand er sich von dem Schlüsselmeister ab und verließ den Raum. Jetzt musste er nur noch abwarten. TBC... So, jetzt kommt ihr. Es gibt 3 Alternativen, wie diese Geschichte ausgeht. Ihr könnts mir per ENS oder im Kommi schreiben. Version 1 - Happy End: (MAR(L)Y SUE xD) Vexen ist gar nicht tot sondern hat Axel überreden können ihn nicht umzubringen. Er wollte es Marluxia heimzahlen, dass er ihn hat töten wollen. Er steckte wirklich hinter den Geräuschen und Schatten. Letztendlich gibt er sich doch zu erkennen und gesteht Marlu seine Liebe, bevor dieser sich von Sora töten lässt. Sie schaffen es zusammen Sora wieder schlafen zu legen. Version 2 - Bad End: Vexen ist wirklich tot und Marluxia kurz vorm überschnappen. Er gesteht sich ein, dass er ihn doch geliebt hat. Sora wacht auf und kämpft gegen ihn. Marluxia verliert absichtlich. Version 3 - Mieses Ende: Vexen ist nicht tot und er steckt hinter den Schatten, Geräuschen etc. Dennoch bekommt er nicht mit, dass Marluxia vorhat sich von Sora töten zu lassen. Marluxia kämpft gegen Sora. Er verliert den Kampf absichtlich und löst sich auf. Kurz bevor er sich vollkommen aufgelöst hat sieht er Vexen hinter Sora stehen, der auf ihn Blickt mit Tränen in den Augen (klarer Fall von too late Vexy). lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)