Life is bizarre... von Renalanfordgirl (school is even worse) ================================================================================ Kapitel 1: Bizarre Sunday ------------------------- Als der Flieger landete waren Kakashi und Tenten mehr als erleichtert. Es hieß, es hätte starke Turbulenzen gegeben und auch kursierten Gerüchte herum ,dass das Flugzeug in Okinawa notlanden musste. Wäre es nach dem maskiertem Geschichts- und Japanischlehrer gegangen, wären sie 1. erst vor 10 Minuten losgefahren und somit in den Stau geraten, welcher gerade im Radio erneut angesagt worden war und 2. vor ebenfalls 10 Minuten nach Hause gefahren, da die Austauschschülerin sich ja angeblich in Okinawa befand. Umso schwerer war es nun für Tenten ihr triumphierendes Grinsen zurückzuhalten ,dass sich gerade angekündigt hatte. Kakashi war noch etwas orientierungslos über den Flughafen geschlendert und dabei fast im Mädchenklo gelandet, hatte jedoch endlich den Weg zum Terminal B gefunden. Nun standen sie beide eher etwas ratlos vor den eisernen Türen, in der Hoffnung die mysteriöse Sabakuno Temari bald begrüßen zu können. Kakashi sah aus den Augenwinkeln zu der brünetten Schülerin, welche gerade dabei war ihre Haare zu zwei Dutts zu binden. „Sag mal, Tenten…“, begann er mit seiner ruhigen Stimme vorsichtig, „Findest du es nicht etwas…unangemessen unserer neuen Schülerin im…Trainingsanzug entgegen zu treten?“ Er erntete einen verständnislosen Blick ihrerseits. „Hatake-sensei, ich habe Ihnen doch vorhin erklärt, dass ich gerade erst von einem Kampfsportturnier gekommen bin.“, er beobachtete sie, während sie den schwarzen Gürtel erneut fest um ihre Hose band. Er hatte ja nichts dagegen, dass seine Schüler sich in ihrer Freizeit für etwas engagierten, doch seiner Meinung nach hätte Tenten den Anzug vielleicht 2 Nummern größer kaufen müssen, denn ihre Brüste drückten sich gewaltig gegen den Stoff und er als Mann musste nun der Versuchung widerstehen, nicht hinzusehen. Gut, dass er einen Mundschutz aufgrund der hiesigen Erkältungswelle trug , es war gerade Anfang Januar, und sich so keine Sorgen machen musste, dass er sabberte. „Da kommt sie!“, Tenten sprang fröhlich in die Höhe und rannte einem schwarzhaarigem Mädchen entgegen, ehe sie erkannte, dass es sich nicht etwa um eine amerikanische Schülerin, sondern um ihren Biologie und Physiklehrer handelte, welcher gerade von einer Tagung zurück kam. Mit hochrotem Kopf tapste die 16-jährige zu ihm zurück. „Warum muss Orochimaru-sensei auch nur von weitem einer Frau ähneln?“ „Ich finde nicht, dass er das tut. Selbst von hier aus erkenne ich ganz deutlich ,dass es sich nur um einen Mann handeln kann, Tenten.“ „Sensei, Sie sind männlich, natürlich können sie das erkennen. Wir Damen des weiblichen Geschlechtes haben die Gabe zu spüren, welche Sexualität das Wesen vor uns hat. Und da ich danach gegangen bin, war ich der Meinung, es handelte sich um eine Frau.“ Kakashi konnte nicht anders als die Augenbraue anzuheben. Er und seine Schüler hatten ein recht enges Verhältnis untereinander, was dazu führte, dass Gespräche häufig genau diese Richtung annahmen. Die Tatsache, dass er den betroffenen Personen nachher todernst in die Augen sehen musste, vergaßen seine Schüler nicht nur einmal. Tenten fasste sein Schweigen wohl als Reaktion auf ihr Gelaber auf, weshalb sie etwas entschuldigend dreinblickte. Einen Moment starrte er auf ihre Lippen, welche zu beben begann. Wortlos zeigte seine Schülerin nach vorne. Kakashi folgte ihrer weisenden Hand und räusperte sich mehr als geräuschvoll, als er erkannte, was seine Schülerin ihm hatte zeigen wollen. Ein Mädchen, ungefähr 17 Jahre, zog ihren Koffer eher desinteressiert hinter sich her. In ihren Augen war Feindseligkeit zu erkennen, ihr blondes Haar war zu 4 Zöpfen gebunden. Der Rock des Mädchens war…mehr als nur zu kurz, innerlich wünschte er sich ,dass Frauen sich mehr wie Hinata und Kurenai kleiden würden und nicht so…sparsam mit Stoff umgehen würden. Der Spott war der Blonden ins Gesicht geschrieben und mit jedem Schritt den sie näher kam hatte er das Gefühl zu versinken. „Sabakuno…Temari?“, fragte Tenten, die als erste von beiden wieder ihre Stimme gefunden hatte und nun nervös an ihrem Anzug herumzog. Die Blonde hob eine Augenbraue an und nickte sanft. „Ja, die bin ich. Ich…dachte eigentlich ein gewisser Ama Tenten holt mich…“ Wenn Blicke in der Lage wären zu töten, wäre die Blonde nun gestorben. Tentens dunkelbraune Augen funkelten vor Wut, was ihn überraschte, normalerweise war dieses Mädchen sehr ausgeglichen und immer in der Lage ihre Gefühle im Zaum zu halten. „Tenten ist ein weiblicher Name und ich verstehe nicht, wie du darauf kommst, ich wäre männlich. Hättest du vielleicht etwas mehr als nur den Absender auf dem Brief gelesen, wärest du sicher deutlich besser informiert.“ „Ich finde nur ,dass die Hobbys Karate und Fußball mehr nach einem Jungen klingen. Tut mir leid, meine Liebe, wenn ich dich verletzt habe.“ Der Spott in ihrer Stimme hatte schon fast etwas Hochnäsiges an sich und die abwertende Körperhaltung trug nicht gerade zur Sympathie bei. „Mädchen…“, begann der 26-jährige ruhig einzulenken und nahm der Austauschschülerin den Rollkoffer ab. Beide schienen nun zu verstummen und während er sie zum Auto führte und dann langsam Richtung Tentens Wohnung fuhr schien diese Stille anzuhalten. Das bedeutete aber nicht zwangsläufig, dass diese Stille angenehmer war. Während er mehrmals versuchte die beiden in ein Gespräch zu verwickeln, welch etwa so abliefen: Ist das Wetter hier nicht schön? – In Florida ist jetzt Sommer oder Und Tenten wie lief dein Wettkampf? – Ging so. Tenten war damit beschäftigt sich die Haare zu flechten und Temari kritzelte an irgendeinem Brief herum. Die Straße schien sich ewig vor ihm hinzu ziehen, jeden einzelnen Streifen konnte Kakashi genau erkennen. Die Musik aus dem Radio säuselte süßlich zum einem Ohr rein und zum anderem wieder heraus. „Auch wenn ihr vielleicht einen schlechten Start hattet, Mädchen…“, begann Kakashi zögerlich und zuckte bei dem abfälligen Ton den Tenten gerade von sich gab. „Sie nennen so etwas schlechten Start?! Einen schlechten START!? Ich habe dieser wildfremden Person meine Wohnung, die schon fast zu klein für mich ist zu Verfügung gestellt, werde morgen mit ihr eine Klasse besuchen und habe mich sogar auf sie gefreut, doch nun stellt sich heraus, dass sie eine blonde, eingebildete, nervige Zicke ist!?“ „Zicke?“, Temaris Stimme hatte weiterhin einen spöttischen Klang aufzuweisen und er ärgerte sich aufgrund der Tatsache noch 10 Minuten mit diesen Damen im Auto sitzen zu müssen, „Du nennst mich also eine…Zicke? Ich bitte dich, Tenten, das kannst du doch besser. Oder bist du etwa auch eine von diesen Schickimickitussen, die das Wort Schlampe nicht aussprechen können? Achja, ich habe ganz vergessen, dass es sich um eine Privatschule handelt. Tut mir leid, Kleine, aber ich bin völlig an das Leben in Amerika gewöhnt und werde mich auch nicht umgewöhnen.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete er den perplexen Ausdruck auf den Gesicht seiner Schülerin. Auch er war nicht minder überrascht, doch dieser Streit schien erstmal nur auf privater Basis zu liegen. Er würde sich einfach zurückhalten und froh sein nach Hause zu Iruka zu kommen um zu…um sich auf sein Essen zu freuen. „Warum hast du dieses Stipendium denn angenommen, wenn du angeblich keinen Bock hast hier zu sein? Glaub mir, mit einer Art wie deiner ist unser Land auch nicht gerade bereichert. Geh doch in dein bescheuertes Florida zurück?“ „Fick dich doch.“, der Satz kam ohne eine Spur von Scham aus Temaris Mund, was ihn darauf schließen lies, dass dieser Satz schon oft gefallen war. Er bemerkte, wie Tenten schon begann mit der Hand auszuholen, weshalb er ,lauter als er wollte, die beiden zur Ordnung rief. „RUHE! Ihr beiden kennt euch seit gerade mal 2 ½ Stunden und schon geht ihr aufeinander los wie zwei Hündinnen die sich um einen Köter streiten. Temari, heute will ich darüber hinweg sehen, doch wenn ich morgen ein solches Benehmen in einer meiner Stunden bemerke, wirst du erkennen, dass Japan nicht so friedlich ist wie es scheint. Tenten, wenn du einfach mal nicht auf Temaris Kommentare eingehen würdest, wäre sie auch still und jetzt haltet verdammt noch mal die Klappe und lasst mich Auto-“ „SENSEI, VORSICHT!“ Kakashi trat kräftig auf die Bremse und sah einem blonden Herrn ,welcher sehr an eine seiner Schülerinnen erinnerte, dabei zu, wie dieser ihm wütend den Stinkefinger zeigte, ehe er von seinem rothaarigem Freund weitergezogen wurde. Während Tenten im Hintergrund laut über seine Fahrkünste herschimpfte, hatte Temari damit begonnen bockig in der Ecke zu sitzen und zu schweigen. Der junge Lehrer hatte das Gefühl mit zwei Kleinkindern Auto zu fahren. Vorsichtig bog er in die Einfahrt ein und war glücklich als er vor den Mietarpartments parkte und beobachten konnte, wie Tenten widerwillig den Koffer der Blonden in den Flur schob. Eigentlich hätte er hintergehen und sich darum kümmern sollen, dass die beiden wenigstens etwas miteinander auskamen. Doch er war um ehrlich zu sein zu erschöpft dazu… Teenager konnten selbst einen jungen Mann wie ihm schaffen. Temari hob die Augenbraue skeptisch an, während sie zusah, wie Tenten durch den ihrer Meinung nach viel zu kleinen Flur ging. Die Wohnung wirkte ziemlich eng und Temari fühlte sich nicht gerade wohl, geschweige denn willkommen. Der Boden war etwas schmutzig und in der Küche, stapelte sich eine Menge Geschirr, der Tisch war noch nicht einmal abgewischt. Da sie mit ihren Brüdern alleine lebte war Temari in solchen Dingen ein Ordnungsfanatiker geworden, doch da Tenten ihr mehr als nur unsympatisch zu sein schien, hatte sie erst recht keine Lust deren Arbeit zu machen. Temari lies sich von ihrer Gastgeberin noch etwas herumführen, betrachtete dabei die großen Poster von Jackie Chan und anderen Kampfsportlegenden, ehe sie in einen kleinen Raum geführt wurde. Ein kleines Fenster spendete Licht, eine andere Ecke war in völlige Dunkelheit getaucht, da sie durch eine Schräge des Dachbalkens keine Möglichkeit aufwies Licht herein zu lassen. „Das ist eigentlich mein Zimmer…“, murmelte Tenten leise und knipste das Licht an. Das Bett war in die dunkelste Ecke geschoben, der Schreibtisch stand am hellsten Platz. Ein Fernseher stand in der Mitte des Bücherregals, doch was Temari an diesem Zimmer gefiel waren die vielen Fotos die an der Wand klebten. Vorsichtig trat sie etwas näher und betrachte die einzelnen Personen die darauf abgebildet waren. Auf einem großen Foto befand sich ein Mädchen mit langen blonden Haaren, dass mit einem strahlendem Lächeln in die Kamera blickte. Sie deutete auf einen Jungen neben sich, welcher im ganzem Gesicht bemalt worden war. Neben Sprüchen wie: I’m stupid und Barbie Boy erkannte Temari mehrere Herzen und einen großen Smiley. Das nächste Bild zeigte ein Mädchen mit wunderschönen dunkelblauen Haaren während sie dabei war sich diese zu flechten. Im Hintergrund sah man Tenten mit dem Lehrer von vorhin reden. Temari warf der Braunhaarigen einen Blick zu. „Du und dieser Kakashi…ihr scheint euch ja echt gut zu verstehen?“ Überrascht, dass die Blonde tatsächlich das Gespräch suchte, lächelte Tenten einen Moment, ehe sie bemerkte, worauf Temari anspielte. Genervt pustete sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, „Ja, wir haben eine Affäre und sind zusammen, doch sein schwuler Freund darf nichts von uns erfahren. Ich habe auch 2 Kinder aber die leben bei meinem ersten Mann und außerdem brennen wir bald nach Vegas durch. Ich weiß wir zwei verstehen uns wohl nicht ,aber ich hatte dich doch für intelligenter gehalten.“ Temari lachte trocken ehe sie etwas darauf erwiderte, „Da bin ich ja an ein richtiges Kätzchen geraten. Süße, in Amerika könntest du nicht mal Fuß fassen. Du würdest immer tiefer in einen Abgrund fallen ohne jemals aufzuprallen.“ „Wie poetisch. Aber wieso sollte ich überhaupt nach Amerika wollen? Wenn alle dort so drauf sind wie du, dann schönen Dank.“ Sie erwiderte nichts darauf, sondern begann seelenruhig ihre Koffer auszupacken. Tenten blinzelte leicht verwirrt ehe sie enttäuscht das Zimmer verlies und die Tür hinter sich schloss. Temari seuftze leise und lies sich gegen die Wand sinken. Eigentlich war es schon recht schade um Tenten, dass sie sich so aufführte. Aber sie wollte zurück. Sie wollte sich nicht mit diesen Menschen anfreunden, sie wollte keine guten Erinnerungen an Japan haben, die alten Erinnerungen hatte sie alle verdrängt. Nein, nicht alle. Ab und an erinnerte sie sich an kleine Fetzen, hörte die kleinen Glöckchen wieder, die sie damals zum Spaß in den Haaren trug, hörte das Lachen ihrer Mutter, spürte eine sanfte Berührung im Haar und… und schüttelte danach meistens den Kopf über diese melancholischen Gedanken so wie jetzt auch. Temari lies sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke. „Japan…hm?“, flüsterte sie beinahe verzweifelt, es war unfassbar wieder hier zu sein. Wütend biss sie sich auf ihre Lippen, kuschelte sich in die Decke. Vielleicht war das ja nur ein Traum… Das Gewitter weckte sie. Temari war ein Morgenmuffel und fand es deshalb nicht gerade sehr ansprechend um ca. 3 Uhr morgens geweckt zu werden. Wütend stapfte sie zum Fenster, welches vom Wind aufgeschlagen war. Eiskalter Regen, fast noch Schnee, prasselte ihr ins Gesicht, sie kämpfte einige Minuten mit dem Fenster ehe sie es endlich schließen konnte. Na wunderbar… sie war nun hellwach. Temari keuchte leise und starrte in den Regen. Nachts ähnelten sich alle Großstädte, egal ob Tokio oder Tallahassee. Die Gebäude versperrtem einen den Ausblick auf den wunderbaren Sternenhimmel, keine Dunkelheit konnte einkehren und die Schönheit der Nacht zeigen, da die Straßenlaternen sie einfach vertrieben. Ein sehnsüchtiges Seufzen verlies ihre Lippen. Sie zuckte zusammen als sie die Tür hörte und fuhr herum. „Kannst du nicht schlafen?“, Tenten rieb sich über die Augen und nippte an einer Tasse heißen Kaffee. Temari schenkte ihr ein schiefes Grinsen, ein Fluch lag ihr auf den Lippen, ehe sie die geröteten Augen ihres Gegenübers bemerkte. „Alles okay?“, fragte sie zögerlich. Sie war nicht gut in so etwas, wenn sie Probleme hatte lies sie ihre Wut lieber an anderen aus anstatt im stillen Kämmerlein zu heulen. Tenten schluckte sanft ehe sie zögerlich den Kopf schüttelte. „Nein, schon gut.“ Das Lächeln was nun auf ihren Lippen zu sehen war, wirkte gezwungen und hilflos. „Außerdem… dich kümmert es doch eh nicht, oder? Schlaf lieber und mach dir keine Gedanken um mich.“ Temari beobachtete wie Tenten die Tränen über die Wangen liefen. Trotzdem sagte sie nichts sondern schwieg einfach so als wäre hier niemand drin gewesen. Mit leisen Schritten schlich sie zu ihrem Bett zurück. „Gute Nacht, Tenten.“, flüsterte sie leise ehe sie sich in die Federn fallen lies. Sie hörte Tenten schluchzend die Tür schließen, und legte sich das Kissen über den Kopf. Hatte sie nicht eben noch genau gewusst nichts mit diesen Menschen zu tun haben zu wollen? Temari biss sich sanft auf die Lippe. „Verschwindet einfach…“; flüsterte sie leise und atmete sanft ein und aus. Nach einiger Zeit schlief sie ein. Nur der Mond und die Sterne schienen neben den Straßenlaternen zu leuchten und ihren Schlaf zu bewachen, während in Amerika ihre Brüder sich gerade ernsthafte Gedanken machten, wie man den Herd einschalten konnte, ohne das gesamte Haus anzuzünden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)