Ertrinken von RElTA (R'n'R - Reita x Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein recht kühler Herbstmorgen, als der junge Bassist die Augen öffnete und direkt in die Sonne starrte. Sofort kniff er seine schmalen braunen Augen wieder zusammen, um nicht geblendet zu werden. Was für ein Tag war heute eigentlich? Der Blondschopf rollte sich leicht auf die Seite und blinzelte. Vor seinen Augen schien noch immer das helle Licht zu tanzen. Er brauchte einen Moment, bis sie sich daran gewöhnt hatte. Schließlich setzte er sich auf und zupfte seine vollkomen zerzausten Haare aus der Stirn. Einen Moment saß er einfach nur so da, als wäre er eine Wachsfigur von Madame Tussot. Er war in seinen Gedanken vertieft. Knapp ein Monat…solange war sein bester Freund schon ausser Lande. Und das Gefühl, welches sich in dem blonden breit machte schien ihn innerlich zu zerreissen. Eine leere, das Gefühl innerlich zu verbrennen. Als würden sich zahllose Messer durch seine Brust bohren. So würde er wohl seinen Gemütszustand beschreiben. Wenn man ihn vor der Abfahrt des kleineren gefragt hätte, wie er sich denn ohne den Anderen fühlen würde, hätte er wohl kühl mit „Wie immer“ geantwortet. Doch „Wie immer“ sah anders aus…ohne Ruki hatte er keine Lust auf gar nichts. Er aß seitdem auch kaum noch. Dabei war Ruki ja gar nicht für immer weg. Lediglich ein Praktikum hatte ihn nach Amerika verschlagen – und selbst das nur für 6 Wochen. Aber für Reita war es wohl mit die längste Zeit, die es zu überstehen galt. Vor allem jetzt….~ wo er sich endlich sicher war. Die Hand des jungen Japaners fuhr sich vorsichtig über die Brust. „Taka…“ wisperte er leise und schluckte. Es hatte ziemlich lange gedauert, bis er überhaupt etwas bemerkt hatte. Reita war eben keiner von der schnellen Sorte. Er hatte schon immer etwas länger gebraucht um Sachen wirklich wahr zu nehmen oder zu verstehen. Doch der Gedanke war ja auch eigentlich absurd. Takanori und Akira waren schließlich schon beste Freunde, als sie in den Kindergarten kamen. Sie waren schon so lange befreundet, das er hier wohl am wenigsten Gefühle erwartet hätte. Doch sie waren da – als wären sie das einzige, was Ruki von sich zurück gelassen hatte. Es wirkte fast als wolle der kleine Reita damit „strafen“. Das war natürlich Blödsinn, aber dennoch… Der Blonde rutschte vom Bettrand und seufzte schwer. Er trat ans Fenster und starrte durch das Glas hinaus ins freie. Noch 2 Wochen galt es durch zu halten. Dann war Ruki wieder da – sein geliebter Freund…Ein Zittern durchfuhr seinen Körper. Einerseits durch die Kühle, welchen den Raum durchzog aber auf der anderen Seite auch durch die Leere, welche seinen Körper scheinbar eingenommen hatte. Es war dumm, das wusste Reita. Gefühle für den besten Freund waren verboten…aber er liebte ihn abgöttisch. Die Hand des älteren strich über das Glas der Fensterscheibe. „….du fehlst mir…“ er hatte den Blick auf einen Baum gerichtet. Doch eigentlich sah es mehr so aus, als sehe er durch diesen hindurch. -Siehst du mein Gesicht? Liest du meine Träume, Wenn ich sie zu dir schick? Wieviel Schläge hat dein Herz jetzt? Und wie lange dauert überhaupt das Glück? Sind die Gedanken immer frei? Ist unsre' Seele wirklich jemals wieder leicht?- Man könnte Reita fast schon paranoid nennen. Er hatte wohl noch nie so oft auf sein Handy geschaut, wie in den letzten Wochen. Er schien sich an jede noch so kleine SMS des Freundes zu klammern. Dabei kam gar nicht so oft eine Antwort. Ruki schien ziemlich beschäftigt zu sein. Klar – er war ja auch zum Arbeiten ins Ausland gegangen. Wieso sollte er sich dann auch oft bei Reita melden? Obwohl der Blonde das alles wusste, schien er wie paralysiert auf das kleine Mobilgerät zu starren, um die Nachrichten, die Ruki ihm ab und an schickte, sofort lesen zu können. „Wie dumm…“ manchmal lachte er sich deshalb schon selbst aus. Auch jetzt glitten seine dunklen Augen sofort wieder zu dem kleinen Teil, welches seinen platz neben dem Bett hatte. Keine SMS. Naja, er hätte es wohl auch mitbekommen, schließlich hatte er sein Handy extra laut. Man könnte ihn fast schon als „krank“ bezeichnen. Sein Kumpel Yuu hatte ihn lachend „Liebeskrank“ genannt , als Reita – während er mit Aoi etwas trinken war – alle 5 Minuten aufs Handy gestarrt hatte. Der blonde hatte es mit einem Murren abgetan, wieso schlafende Hunde wecken? Das alles ging den älteren schließlich nichts an. „Wenn du wieder da bist…“ ja was dann? Reita blickte auf das Bild über dem Schreibtisch – ein Schnappschuß von letzten Sommer. Die Frage hatte er sich schon oft gestellt. Was war wenn Ruki wieder da war? Sollte Reita ihn „überfallen“? Auch wenn er ihn dann vielleicht für immer verlor? Oder würde Ruki seine Gefühle vielleicht erwiedern? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber schweigen? Reita war noch nie so gut darin gewesen, etwas vor Ruki zu verstecken. Der kleinere schien ihm sowas an der Nasenspitze anzusehen. Reita wollte es ja auch eigentlich nicht verstecken. Er wollte es raus schreien. Wenn es nach ihm ginge, konnte die ganze Welt wissen, das er sein Herz an den Kleineren verloren hatte. Doch wie würde Ruki das sehen?! Würde er sich von ihm abwenden? Würde er ihn hassen? -Wo kommen all die Zweifel her, Die uns ins Herz geschlichen sind Und uns in letzter Zeit so in Frage stellen? Soll' wir fliehen oder kämpfen? Geht es dir da so wie mir? Dass man manchmal einfach nicht mehr weiß wofür.- Das klingeln seines Handys ließ den jungen Mann aufschrecken. „Taka…“ mit einem Satz – er wäre dabei beinahe noch über seine eigenen Füße gestolpert – war er bei dem kleinen Ding und las hastig, von wem denn die SMS kam. Ein enttäuschtes Seufzen entwich seinen Lippen. War bloß Kai. Entnervt warf er das Handy wieder aufs Bett und huschte ins Bad. Was hatte er erwartet? Ruki hatte sicherlich auch noch anderes im Kopf, als nur ihn. Falls er denn überhaupt mal an ihn dachte. Okay, das war gemein. Schließlich war er dem Kleinen ja wichtig. Das wusste er. Dennoch….~ manchmal fand er es echt ungerecht, das nur er selbst zu leiden schien. Wenn Ruki doch nur das Gleiche für ihn fühlen würde. Er wusste ja, das die wahrscheinlichkeit nicht sonderlich groß war. Dennoch war es ein schöner Gedanke. Noch 2 Wochen…dann würde er es ihm sagen. Oder sollte er es doch lassen? Der Bassist war aus den Shorts geschlüpft und wie mechanisch unter die Dusche gestiegen. Irgendwie wirkte es so, als ob er gar nichts um sich herum wahr nahm. Wie hatte Aoi letztens noch gemeint „Wird Zeit, das der kleine Gnom wieder kommt, vorher ist mit dir eh nichts mehr anzufangen…“ die spitzbübigen Augen des älteren hatten Reita schelmisch angefunkelt. Reita hatte zwar eine Grimasse geschnitten, aber ein leises „Hai, wird Zeit..“ war über seine Lippen gehuscht. Aoi hatte ihm dann lachend den Iro zerwuschelt. „Geduld ist eine Tugend…..“ „…die ich nicht besitze“ „Wohl wahr…“ Aoi hob die Schultern. „Schaffst du schon, hast ja auch noch uns!“ mit „uns“ meinte er wohl sich, Kai und Uruha – aber die konnten Ruki eben nicht ersetzen – nichts auf der Welt konnte das. Nichts konnte den Schmerz stillen, der sich durch sein Herz zog…nichts konnte die Leere in ihm füllen… -Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Kann man Liebe lernen? Kennst du einen Trick? Ist die Geduld nur ein langer Faden? Warum ist man auch zu zweit meistens allein?- 2 Wochen später…endlich war es soweit. Nur noch 3 Stunden und Reita konnte seinen geliebten besten Freund wieder in die Arme schließen. Der junge Mann war ziemlich nervös – was eigentlich selten der Fall war. Denn normalerweise war er, zumindest nach Aussen, die Ruhe selbst. Der Blondschopf blickte immer wieder auf die Uhr, dabei war vielleicht gerade mal eine Minute rum. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Es hielt ihn einfach nichts mehr in dieser Wohnung. Er wollte los, ab zum Flughafen. Rasch schob er sich Kippen, Schlüssel und Handy in die Hosentasche und eilte aus dem Haus. Er hatte es nicht weit zum Flughafen, weshalb er beschloß zu Fuß zu gehen. Sonst würde er eh nur nervös am Flughafen auf und ab gehen. Mit schnellen Schritten – er rannte schon fast – lief er also die Straße entlang. Sein Herz hämmerte hart gegen seine Brust. Es schien aus seinem Brustkorb springen zu wollen. Seine Hände waren Schweißnass, scheiße war er aufgeregt. Wie Ruki wohl reagieren würde? Würde er ihn anlächeln? Würde er ihn in seine Arme schließen und nicht mehr frei geben? Das war zumindest das, was Reita sich erhoffte. Er hatte den Flughafen fast erreicht, als sein Handyklingeln ihn aus den Gedanken riss – Manno! Dabei war er gedanklich gerade dabei Ruki die Liebe zu gestehen. Während dem laufen zog er sein Handy aus der Hosentasche? Hu? Aoi? Was wollte der denn? Er wusste doch, das Reita heute wohl keine Zeit für ihn hatte. Aber da noch Zeit war, hielt der Blonde an und nahm das Gespräch an. „Moshi Moshi…“ er kam noch nicht mal dazu etwas zu sagen, da fiel ihm Aoi ins Wort. Nanu? Er weinte? „Flugzeug…Absturz…keine Überlebenden“ nur gebrochen kamen die Worte über die Lippen des Gitarristen. Es dauerte einen Moment, bis die Worte zu dem blonden durchdrangen. Seine Augen waren geweitet. Das Handy rutschte ihm aus der Hand, knallte auf den harten Boden und zerschellte. Einen Moment wankte der Blonde, fiel dann auf die Knie. „Nein….“ Kam es über seine Lippen, ehe er laut zu schreien begann. „NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN~“ nun brachen Tränen aus ihm heraus. Nicht jetzt – er hatte sich doch ausgemalt wie schön das werden würde. Und nun kämpfte er mit dem Bewusstsein……..ihm wurde schwarz vor Augen und sein Körper kippte betäubt einfach zur Seite. -Wohin gehen Gedanken, wenn man sie verliert? Wie klingt ein Lied, wenn es niemand hört? Muss man für alles irgendwann bezahlen? Muss bei jedem Sieg auch immer ein Verlierer sein?- Die Leiche des kleinen Vocals war bei dem Absturz vollständig verbrannt. Dennoch hatten sich die Bandmitglieder verabschieden wollen. Deshalb hatten sie ein Grabstein aufgestellt – ohne Sarg. Alle 4 standen um den Mamorblock herum, hatten rote Rosen in der Hand, den Blick gesenkt und rangen mit der Fassung. Reita schien wie versteinert. Er stand da, rührte sich keinen Zentimeter und starrte immer nur auf den Mamorblock. Als Kai ihn vorsichtig anstupste, trat er vor und ging in die Hocke. Er betrachtete den Grabstein und schloß einen Moment die Augen. Tränen rannen seine Wangen herunter – er konnte sie einfach nicht kontrollieren. „Ich liebe dich…ich werde dich immer lieben…“ kam es leise und brüchig über seine Lippen, ehe er die rote Rose ablegte und sich aufrichtete. Sein Blick glitt in den Himmel, während der Wind seine Haare zerzauste und ihm die Sicht nahm schien es Reita, als vernehme er eine Stimme „ich dich auch…“ schien sie zu sagen. Es war als lächelte Ruki von oben auf ihn hinab… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)