Wer bin ich von _Kimiko_ ================================================================================ Kapitel 1: > Nächtlicher Spaziergang ------------------------------------ Langsam spaziere ich durch den Wald. Wie finster und faszinierend so was sein kann, ist wirklich unglaublich. Schon als kleines Kind war ich sehr gerne nachts unterwegs. Ein warmer Wind lässt meine Haare im Wind flattern. In der Ferne höre ich still ein Bach vor sich herplätschern. Da vorne sehe ich wieder mein Dorf. Ich wohne in einem Haus ganz am Rand der anderen Seite. Im Dorf angekommen laufe ich schon ein wenig schneller. So sehr ich die Spaziergänge im Wald liebe, umso mehr hasse ich es im Dorf spazieren zu gehen. Gedankenversunken geht mein Blick von Fenster zu Fenster, gespannt, ob jemand um diese Uhrzeit noch wach ist. Nichts. Alles ist dunkel. Kein normaler Mensch ist um diese Uhrzeit wach. Plötzlich sacke ich zu Boden. Einen stechenden Schmerz spüre ich an meinem linken Schulterblatt. Erschrocken versuche ich zu erfühlen, wieso es plötzlich schmerzt. Erschrocken stelle ich fest, dass das auf meiner Hand Blut ist. Mein eigenes Blut. Was soll das? Was ist los? Wieder spüre ich einen Schmerz, diesmal in der rechten Hüfte. Mich überkommt ein Schwindel und ich sacke zu Boden. Meine Augen sehen immer verschwommener. Nur noch den Umriss von einem Menschen kann ich erkennen. In seiner Hand ein blutrot unterlaufenes Messer. Dieser Jemand beugt sich über mich, holt aus und trifft mich mitten in meine Brust. Ein Schmerzensschrei entweicht noch meinem Mund, bevor alles in Schwarz getaucht wird. __ Von der Ferne höre ich laue Musik spielen. Ich fühle etwas Warmes an meinem Körper. Es fühlt sich an wie ein Bett. Vorsichtig öffne ich die Augen. Wo bin ich hier? An das letzte, an was ich mich noch erinnern kann ist, dass ich meinen gewohnten Spaziergang hatte und dann plötzlich auf den Boden gesunken bin. Vorsichtig versuche ich mich aufzurichten, doch der aufkommende Schmerz lässt mich sofort wieder nach hinten sinken. Jetzt kann ich mich wieder an alles erinnnern. Die Stiche. Der aufkommende Schmerz. Krampfhaft beiße ich die Zähne aufeinander, um den Schmerz und die Erinnerung ohne einen Schrei auszuhalten. Langsam verschwindet der Schmerz. Vorsichtig, ohne mich viel zu bewegen, lege ich die Decke beiseite. Stutzend sehe ich, dass mein ganzer Oberkörper mit Verbänden versehen ist. Ganz langsam richte ich mich auf und sehe mich im Zimmer um. Nichts Ungewöhnliches hier. Eine ganz normale japanische Wohnung. Die Zähne zusammenbeißend setze ich beide Beine auf den Boden und versuche aufzustehen. Kurz verliere ich das Gleichgewicht und mir wird schwarz vor Augen. Schnell setzte ich mich wieder hin und warte, bis der Schwindel vorüber ist. Ich gehe auf die geschlossene Türe zu. Drücke die Klinke nach unten. Sie ist offen. Mit zitternden Beinen geh ich weiter. Es scheint niemand da sein. „Huch? Du bist schon wach?“ Ich erschrecke, als ich eine fremde Stimme höre. Ich habe nicht bemerkt, wie diese Person aus dem Zimmer nebenan gekommen ist. „Eto … Hai. Wo bin ich … hier?“, will ich von diesem wissen. „Ich habe dich auf der Straße liegen sehen. Du wärst beinahe erfroren. Du hast Glück, dass ich dich gefunden habe. Jetzt befindest du dich in meiner Wohnung. Willst du was essen?“ Vor Verlegenheit senke ich meinen Blick. „Arigatou, dass du meine Wunden verarztet hast. Aber essen will ich gerade nicht.“ Ich verbeuge mich tief. „Gut. Aber wenn du was essen willst, brauchst du es nur zu sagen. Ich mache dir dann sofort etwas." Schweigend bleibe ich zurück, als er sich umdreht und wieder hinter einer Tür verschwindet. Dann fällt mir ein, dass ich noch gar nicht nach seinem Namen gefragt habe. Sofort gehe ich ihm nach. Im Zimmer ist er gerade dabei, den Teppich zu saugen. Deswegen bleibe ich stehen und warte, bis er fertig ist. Es scheint eine Ewigkeit zu dauern. Kein normaler Mensch braucht solange sein Teppich zu saugen! Also stecke ich kurzerhand den Kabel aus der Steckdose und werfe ihn auf den Boden. Verwundert sieht er sich im Raum um. Als er mich an der Tür sieht, richtet er sich auf und geht auf mich zu. "Was ist den los?", will er von mir wissen. "Ich habe vergessen, nach deinem Namen zu fragen. Du hast mir geholfen und dann weiß ich nicht einmal den Namen von meinem Retter." Bei dem letzten Wort muss ich grinsen. Der Gegenüber lacht auch. "Ach so ist das. Du kannst deinen Retter ruhig Dai nennen." Er verbeugt sich spielend tief und muss sich ein schallendes Lachen verkeifen. "Und mit wem habe ich die Ehre?", will er jetzt von mir wissen. "Mein Name ist..." Ich stocke. "Ja...?", gibt Dai nicht locker. "Ich .... ich... habe meinen Namen vergessen." Fassungslos hebe ich mit beiden Händen meinen Kopf und sanke nach unten und lehne mich, völlig kraftlos, auf die Wand. Ich habe tatsächlich meinen Namen vergessen. Und wo wohne ich? Tränen fließen aus meinen Augen und verteilen sich auf meinem Gesicht. ~~~~~~~ So das wär mein erstes Kapi *grins* Hier möchte ich meiner Beta- Lehserin Flitti danken, dass sie mir geholfen hat, die gröbsten Fehler zu beseitigen *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)