Darkness of the Phoenix von _Nira_ (Die Gefahr wohnt in deiner Seele) ================================================================================ Kapitel 4: Eine böse Überraschung --------------------------------- Kapitel 4: Eine böse Überraschung Der nächste Tag begann früh für die Black Bladers. Jess hatte sich fest vorgenommen, anzutreten und trainierte schon seit einigen Stunden ununterbrochen. „Sag mal, willst du nicht langsam mal Pause machen, Jess? Es bringt nichts, wenn du fix und alle an den Start gehst“ meinte Vanessa skeptisch, die in der Trainingshalle auf der Bank saß und sich Jessys Training schon einige Zeit anschaute. „Lasst mich ruhig mal machen, Mädels. Ich hab das Training in den letzten Tagen so schlimm schleifen lassen, dass ich es gerade jetzt bitter nötig habe“ erwiderte Jess entschlossen. Sie kämpfte gerade gegen Miena und Ice Dranzer attackierte Black Wolborg heftig. „Black Wolborg, los Attacke!“ rief die Blonde. „Ice Dranzer, los, hau sie raus!“ befahl Jess ihrem Phönix. Black Wolborg wich dieser überstürzten Attacke locker aus und Miena machte im Gegenzug ihren Move. „Thunder Ice Storm!“ Ice Dranzer wurde hochkant aus der Arena gekickt. Jess fackelte nicht lange, hob ihren Blade auf und ließ ihn im Starter einrasten. „Jess, du brauchst wirklich mal eine kurze Auszeit. Es bringt dir nichts, wenn du dich so verausgabst. Deine Kraftreserven müssen für heute Mittag auch noch reichen!“ mischte sich nun auch Miena ein. „Die werden reichen. Also hört auf euch Sorgen zu machen. Ich weiß, was ich tue!“ erwiderte Jess entschlossen. „Dein Beyblade muss gecheckt werden und du solltest dich ausruhen!“ warf Irina nun ein. „Nein, der steht das durch, genauso wie ich. Also, wer will gegen mich kämpfen?“ fragte Jess in die Runde hinein. Keine ihrer Teamkolleginnen billigte das Verhalten der Teamchefin und so meldete sich keiner – nicht einmal Miena ließ sich zu einem weiteren Kampf breitschlagen. „Du schadest nur dir und einem Beyblade, wenn du so weitermachst. Außerdem hattest du erst Fieber und wer weiß, wie nachwirkend sich das auf deine Kraftreserven ausgewirkt hat!“ sagte Miena nachdrücklich. Jess schnaufte. Langsam ließ sie ihren Starter sinken. Irgendwo hatte ihr Team schließlich Recht. „Gott sei Dank“ seufzte Irina erleichtert und nahm sich Ice Dranzer vor um ihn zu überprüfen. „Jess, was denkst du dir dabei? In ein paar Stunden ist unser Kampf und du hast nichts Besseres zu tun als dich auszupowern. Was geht in dir vor, dass es dich so zum Training treibt?“ fragte Miena verständnislos. „Ich werde diesen Idioten von Biovolt nicht kampflos das Feld überlassen“ knurrte die Angesprochene zurück. „Das ist mir schon klar, aber trotzdem verstehe ich dein Verhalten nicht“ erwiderte Miena daraufhin. „Du musst es langsam angehen, sonst fällst du während des Matches noch dabei und das willst weder du, noch ich!“ Jess seufzte schwer. „Jetzt ruh dich erst mal aus. Irina checkt deinen Beyblade durch und vor dem Kampf kannst du dich noch mal kurz einspielen. Aber es ist wichtig, dass du zur Ruhe kommst“ sagte Miena. „Vielleicht hast du Recht. Ich gehe erst mal nach oben ins Hotelzimmer. Wir sehen uns später“ verabschiedete sich Jess und verließ die Trainingshalle. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jess schon wieder bei Kräften sein soll“ meinte Irina zweifelnd. „Ich auch nicht, aber wenn sie es noch nicht ist, zeigt sie es gekonnt nicht“ seufzte Chiara. Draußen auf dem Gang vor der Trainingshalle lief Jess, als plötzlich ihre Sicht verschwamm und sie sich an der Wand abstützen musste. „Was ist denn jetzt los?“ murmelte die Teamchefin. Sie fühlte sich körperlich total ausgepowert, ihre Beine zitterten leicht und ihr Kopf schmerzte. Mühsam schleppte Jess sich zurück ins Hotelzimmer und legte sich aufs Bett. Müde starrte sie die Decke an. >Vielleicht hatten die anderen Recht. Ich hätte mich nicht so verausgaben dürfen. In wenigen Stunden ist unser Kampf und ich habe mich maßlos überschätzt…< dachte Jess seufzend. Sie schloss die Augen, eigentlich nur um in Ruhe nachdenken zu können, doch die Müdigkeit behielt die Oberhand und schickte sie in unerholsamen, traumlosen Schlaf. „Ich mache mir wirklich Sorgen um Jess. Wenn sie bis zum Anfang des Turniers nicht auf die Beine kommt, dann werden wir nichts riskieren und sie auswechseln“ beschloss Miena nach einigem Hin und Her mit ihren Teamkameradinnen. „Ja, ganz meine Meinung“ nickte Irina. Plötzlich ging die Tür auf und alle wandten ihren Blick dorthin. „Jess!“ Miena sah sie erstaunt an. Wahres Feuer loderte in ihren blauen Augen und ein ungebrochener Siegeswille. „Ihr braucht mich nicht auszuwechseln. Ich werde antreten“ sagte sie entschlossen. „Ja, aber-!“ fing Irina an. „Kein aber. Ich kämpfe. Es wird mich schon nicht umbringen, nur ich kann und will euch jetzt nicht hängen lassen. Immerhin musstet ihr die ganzen anderen Kämpfe ohne mich bestreiten und ich will meinen Teil zum WM Titel beitragen“ meinte Jess fest entschlossen. „Gut, dann wollen wir dich mal nicht daran hindern“ grinste Irina verschlagen. „Willkommen zurück zu den Beyblade Weltmeisterschaften! Heute werden sich ein Überfliegerteam und ein Weltmeisterteam gegenüberstehen. Ja, ihr wisst von wem ich rede! Hier sind die Black Bladers und die Genesis Blader!“ rief D.J. in sein Mikro und tosender Beifall ertönte. Jess, die das Führungsmatch bestreiten sollte, hatte ein ungutes Gefühl, was diesen Kampf anging. Irgendwas sagte ihr, dass es keine gute Idee war, jetzt anzutreten. „Jess, was ist los? Komm, du bist dran!“ sagte Miena verwundert. „Ja, ich weiß, es ist nur… ach, nicht so wichtig“ winkte die Teamchefin ab. Damit machte sie sich auf den Weg zur Arena. „Und nun unsere beiden ersten Kontrahenten! Jessica, die Teamchefin der Black Bladers, die erst kürzlich zur WM nachgereist ist und Stefania, die mysteriöse Kämpferin der Genesis Blader!“ stellte D.J. die beiden kurz vor. Jess stockte der Atem, als sie den Namen hörte und auch das Mädchen erkannte, das sich ihr gegenüber stellte. Tatsächlich entpuppte sie sich als ihre ehemalige Klassenkamerdin, die damals auch unbedingt ins Team wollte, aber nicht konnte, weil 6 Blader die höchste zulässige Zahl für Turniere war. „Was zum Kuckuck machst du denn hier?“ fragte Jess sichtlich erstaunt. „Gegen dich kämpfen, was denn sonst!“ erwiderte Stefania hart und ließ ihren schwarz/blauen Beyblade im Starter einrasten. Jess tat es ihr mit Ice Dranzer gleich. Mit ihr konnte man nicht reden – zumindest nicht so! „Seid ihr bereit? 3… 2… 1… Let it rip!“ Damit schossen die zwei ihre Beyblades in die Arena, die sich das Wild Stadium nannte. Dementsprechend uneben waren der Boden und die felsigen Gebilde darin. „Los Ice Dranzer, Attacke!“ rief Jess ihrem Bitbeast zu. „Ausweichen“ befahl Stefania locker. Ice Dranzers Attacke lief voll ins Leere. Eine Weile musste sich Jess das gefallen lassen und die wenigen Kontakte, die sie trotz ihres schnellen Beyblades erzielte, brachten sie fast zur Weißglut. Jess schaltete erst einmal auf Ausdauer und begann ihre Runden zu ziehen. „Also irgendwas ist da faul“ sagte Irina nun. „Los Jess, häng dich rein!“ rief Miena ihr zu. „Ja, ich weiß. Lenk mich nicht ab!“ gab Jess nur zurück und ging zum Angriff über. „Ice Dranzer, Thunder Storm!“ Frontal knallten die beiden Blades aufeinander. Jess verlor beinahe die Fassung. Die Attacke, die den gegnerischen Blade zurückschleudern hätte müssen, zeigte kaum Wirkung. „Was war denn das? Fang endlich an zu kämpfen und hör auf meinen Blade nur zu streicheln!“ provozierte Stefania kühl. „Jess, lass dich nicht auf die Palme bringen! Bleib ruhig und zieh dein Ding durch!“ rief Miena ihr zu. „Okay, dann wollen wir mal! Ice Dranzer, Arktis Wings Mega Thunder!“ rief Jess. Ihr majestätischer Phönix erhob sich aus dem Bitchip und hielt auf den – immer noch in defensiver Stellung verharrenden – Blade zu. >Mein Beyblade fliegt raus, wenn ich das einfach so zulasse. Meine Verteidigung kann der Attacke nicht standhalten< stellte Stefania fest. „Revolution Wave!“ Eine Flutwelle bildete sich und aus dieser heraus schoss ein Bitbeast. Es war blau mit schwarzen Mustern auf der Brust, die Flügel leuchteten in einem wunderschönen Königsblau und allgemein hatte der Vogel eine nicht allzu fremde Gestalt. Über den Köpfen der Zuschauer und der der Bladerinnen schwebte ein Dranzer in Blau! Ice Dranzer krachte frontal mit dem blauen Dranzer vor sich zusammen und wurde ziemlich zurück gedrängt. „Das… das gibt es doch gar nicht!“ rief Irina entsetzt aus. Jess wurde in die Defensive gedrängt. Sie konnte dem Beschuss nicht standhalten und fand keine Möglichkeit zum Angriff. „Blue Dranzer, los hau sie raus!“ rief Stefania. Der Phönix parierte, doch Jess fing sich rechtzeitig wieder und wich aus. Ice Dranzer attackierte den anderen Phönix mit einer unglaublichen Power. Die Attacken folgten schnell und präzise und ließen dem Gegner keine Chance zum Angriff. „Blue Dranzer, jetzt!“ Der mitternachtsblaue Blade schoss auf Ice Dranzer zu und erwischte ihn mit der vollen Breitseite. Der Beyblade überschlug sich mehrere Male, kreiselte aber tapfer weiter. „So haust du mich nicht aus der Arena! Aber jetzt bin ich am Zug!“ grinste Jess zurück. „Ice Dranzer, Freezing Fire Storm!“ Blaues, eiskaltes Feuer umhüllte den azurblauen Blade und er schoss mit einer rasanten Geschwindigkeit auf Blue Dranzer zu. Es knallte fürchterlich, der Blade von Stefanie wurde bis an die Decke das Stadions katapultiert, zerschmetterte dort eine Lampe und kam mit einem Regen aus Glasscherben zurück in die Arena geflogen. Der Beyblade drehte sich nicht mehr und lag regungslos in der Arena. Eine Weile herrschte Totenstille. „W-Was?!“ stammelte Stefania erschrocken. „Das war’s! Die Gewinnerin der ersten Runde ist Jessica von den Black Bladers!“ verkündete D.J. und tosender Beifall ertönte. „Ja, gut gemacht, Jess!“ freute sich Miena. „So, und jetzt bist du dran. Wir zählen auf dich Miena“ erwiderte Jess grinsend. „Sag mal, was war das für ein seltsames Bitbeast?“ fragte Eva interessiert, als Jess sich setzte. „Ich hab keine Ahnung, wo dieser Dranzer herkommt, aber eins ist klar: Wir sollten uns bei diesem Team auf alles gefasst machen!“ sagte die Teamchefin ernst. „Als nächstes treten Romina und Fabio gegeneinander an! Über Fabios Bitbeast wissen wir nichts, aber vielleicht überrascht er uns ja genauso wie Stefania im eben vergangen Match! Romina und Black Wolborg werden auf jeden Fall Gas geben um hier als Sieger hervorzutreten!“ verkündete D.J. „Seid ihr bereit? 3… 2… 1… Let it rip!“ Die Beyblades flogen in die Arena und begannen sofort sich zu attackieren. Miena ging sofort in die Vollen. Sie hatte nämlich keine Ahnung, was sie erwarten würde und ein schneller Sieg würde sie vielleicht vor unangenehmen Überraschungen bewahren. „Black Wolborg, los Attacke!“ rief Miena. Ihr eisblauer Beyblade schoss auf den Gegner zu und dadurch, dass Fabio seinen ausweichen ließ, lief der Schlag ins Leere. Der weiße Beyblade sauste an einem der Felsen hoch und blieb oben stehen. „Jetzt hab ich dich! Black Wolborg, Novae Rog!“ rief Miena ihrem Wolf zu, der daraufhin erschien. „White Dranzer, Lightning Thunder!“ rief Fabio. Der Beyblade von ihm leuchtete grell weiß und auch das Bitbeast hatte dieselbe Farbe. Es erhob sich aus seinem Bitchip und stand dem schwarzen Wolf gegenüber. Das Gefieder des White Dranzers leuchtete so hell und intensiv, dass Miena, als sie sich das Bitbeast anschaute, davon geblendet wurde. „Miena, PASS AUF!“ rief Irina ihr zu. Als der Phönix die Attacke ausführte, wurde das ganze Stadion gleißend hell. Als man wieder etwas sah, flog Miena gerade rücklings von der Arena weg. „MIENA!!!“ rief Jess entsetzt, sprang von ihrer Bank auf und schaffte es gerade noch Miena aufzufangen, bevor sie mit dem harten Boden Bekanntschaft machte. Die anderen 4 waren auch sofort aufgesprungen um zu ihrer Teamkollegin zu eilen. „Miena, ist dir was passiert?“ fragte Irina sofort. „Es… geht schon“ gab sie schwach von sich. „Wir brauchen sofort einen Arzt!“ sagte Chiara schließlich besorgt. Sofort kamen auch Sanitäter angerannt und nahmen Miena mit auf die interne Krankenstation. Jess gab Miena ihren Beyblade, den sie aufgelesen hatte in die Hand, dann wurde sie gebeten das Krankenzimmer zu verlassen. Das Match wurde für etwa eine Stunde unterbrochen. „Man, das darf doch nicht wahr sein!“ sagte Jess sauer, die mit ihrem Rest des Teams im Aufenthaltsraum wartete. „Jess, bitte reg dich nicht so auf. Davon wird es auch nicht besser“ meinte Irina. Sie saßen alle betrübt da, einzig Jess war völlig in Rage und tigerte im Raum auf und ab. „Dieser Arsch! Dafür verarbeite ich seinen Beyblade zu Kleinholz!“ knurrte die Teamchefin ungehalten. Eva wurde es jetzt zu viel. „Wenn du dich schon so aufregen musst, dann tu das nicht hier! Es geht uns alle nahe, dass Miena so was passiert ist! Also steck deine Emotionen gefälligst in deinen Blade, als uns hier verrückt zu machen!“ sagte die Blonde sauer. Jess sah sie kurz an, schnappte sich ihren Beyblade, der auf dem Tisch lag und verließ den Aufenthaltsraum. Krachend fiel die Tür ins Schloss. „Ich glaube das war etwas hart, aber im Prinzip hast du Recht“ meinte Irina schließlich nach einer Weile. Jess stand vor der Tür und schluckte einmal hart die aufkommenden Tränen herunter. Es ging auch ihr ziemlich an die Nieren, was passiert war. Vielleicht konnte sie sich mit etwas Training ablenken. Auf dem Weg, der sie aus dem Stadion herausführte, bog sie in einen Korridor ein und sah jemanden aus einem Raum herauskommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)