Darkness of the Phoenix von _Nira_ (Die Gefahr wohnt in deiner Seele) ================================================================================ Kapitel 11: Der Kampf um die... Zeitung?! ----------------------------------------- Am nächsten Morgen gingen alle gemeinsam Frühstücken. Am frühen Vormittag machten sie sich auf den Weg ins Stadion und bereiten sich physisch und mental auf das bevorstehende Match vor. „Okay, seid ihr bereit für die letzten beiden Kämpfe in der Nachentscheidungsrunde?“ fragte D.J. laut an das Publikum gewandt. Tosender Beifall war die Antwort. „Ich fasse das Mal als Ja auf! Als erstes kommen die Kämpfe um den zweiten Platz! Hier sind zwei Teams, die diese Platzierung unbedingt haben wollen: Die Black Bladers und die Blitzkrieg Boys!“ verkündete D.J. „Um das ganze hier etwas zu verkürzen, wird pro Runde jeweils nur ein Kampf ausgetragen, der über Sieg oder Niederlage entscheidet!“ „Was?! Nur ein Kampf?!“ fragte Miena entsetzt. „Dann haben wir nur eine Chance. Jess, du solltest gehen. Du kannst das am besten und du hattest zwei Tage zwischen deinem letzten großen Kampf“ schlug Irina vor. „Okay. Irgendwelche Einwände?“ fragte Jess in die Runde. Alle stimmten der Entscheidung zu. Die Teamchefin machte sich auf den Weg zur Arena und so wie es aussah, durfte sie gegen Tala antreten. „War wohl nichts mit dem WM-Titel, was?“ meinte Tala dreist. „Hey, wenigstens lande ich nicht jedes Jahr auf dem zweiten oder dritten Platz“ erwiderte Jess. „Seid ihr bereit?“ wandte sich D.J. an die beiden Spieler. „Dann 3… 2… 1… Let it rip!“ Wolborg und Ice Dranzer landeten in der Arena. Sie zogen ihre Kreise. „Los, Ice Dranzer, Attacke!“ rief Jess und ihr Beyblade raste auf Talas zu. Frontal knallten die beiden Beyblades aufeinander. „Wolborg, los!“ befahl Tala seinem Wolf. Die beiden Beyblades krachten immer wieder heftig zusammen. Der Kampf schien ziemlich ausgeglichen. „Man, wenn wir Pech haben, gibt das ein Unentschieden“ gab Irina zu bedenken. „Die zwei sind ja nahezu gleichstark!“ Ice Dranzer holte aus und traf Wolborg frontal, sodass er ein ganzes Stück zurückgeschleudert wurde. Kurz vor der Kante bremste er ab und Jess sah ihre Chance. „Ice Dranzer, Arktis Wings Mega Thunder!“ rief sie. „Wolborg, schnell! Ausweichen!“ befahl Tala hastig. Ice Dranzers Attacke lief ins Leere und der Blade musste unheimlich Tempo zurücknehmen um nicht über den Rand der Arena zu fliegen. „Novae Rog, jetzt!“ rief Tala und Wolborg erschien. „Ice Dranzer, 180° Kurve und kontern mit Freezing Fire Storm!“ rief Jess hektisch. Ihr Phönix erschien und führte den Befehl aus. Wolborg reagierte nicht rechtzeitig und wurde im hohen aus der Arena geschleudert. Ice Dranzer verschwand wieder in seinem Bitchip und Jess fing ihren Beyblade auf. „Das war’s! Die Black Bladers sind die Sieger und haben sich den 2. Platz in dieser WM ergattert!“ rief D.J. „Ja, Jess, du bist die Größte!“ rief Irina glücklich. Jess ging zu den anderen. „Den letzten Kampf brauchen wir uns nicht anzusehen. Wollen wir gehen?“ fragte sie in die Runde. Die sechs Mädchen machten sich auf den Weg um ihren wohlverdienten zweiten Platz zu feiern. Beim Essen in einem schönen Restaurant, tauschten sich alle noch mal über die aufregende WM aus. „Jess“ sagte Vani plötzlich. „Ja?“ fragte die Teamchefin interessiert. „Eva, Chiara und ich wollen das Team verlassen“ sagte Vani. Jess verschluckte sich an ihrem Salat und Irina musste ihr auf den Rücken klopfen. „Ihr wollt was?! Wieso denn?!“ fragte Miena verwirrt. „Wir… sind mehr auf schulische und berufliche Karriere aus. Das Beybladen und die vielen Turniere stehen uns da ziemlich im Weg“ erklärte Eva. Jess hatte sich von ihrem Hustanfall erholt und sah die drei verwundert an. Eine Weile schwieg die Teamchefin. „Wenn ihr wirklich gehen wollt, halte ich euch nicht auf. Ich zwinge keinen in meinem Team zu bleiben. Und verstehen kann ich es auch“ sagte sie schließlich. „Wir fliegen auch nicht mit euch zurück. Unser Flugzeug geht schon heute Abend. Wir müssen unsere Sachen packen und wir werden auch die WG verlassen müssen“ meinte Chiara nun. Sie waren alle ziemlich reumütig, aber Jess sah das nicht so eng. „Ist in Ordnung. Wenn ihr Lust und Zeit habt, könnt ihr ja mal zum Training vorbeischauen“ lächelte Jess zurück. „Danke, Jess. Wir müssen jetzt unsere Koffer packen. Ich wünsche euch noch einen guten Appetit“ sagte Eva und stand auf. „Ja, ist gut. Wir sehen uns“ meinte Miena, immer noch völlig erstaunt über die vollendeten Tatsachen, vor die sie gerade gestellt wurde. Eine Weile herrschte Stille. „Das Team fällt auseinander und du nimmst das so gelassen hin?“ fragte Irina verwundert. „Ich kann sie ja nicht zwingen hier zu bleiben, oder?“ erwiderte Jess. „Ich war das immer so gewohnt zu sechst zu sein. Jetzt sind wir nur noch drei“ meinte Miena erstaunt. „Vier“ korrigierte Jess. „Warum vier? Kannst du nicht zählen oder was?“ fragte Ira verständnislos. „Weil ich Stefania eventuell noch ins Team hole“ antwortete Jess. „Stefania… die von den Genesis Bladern“ sagte Irina skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. „Ja, genau die. Vertraut mir, Leute. Ich hab ein gutes Gefühl, was das betrifft“ erwiderte Jess. „Hat man bei Alex ja gesehen“ meinte Irina nun. Jess schnaufte. „Okay, das mit Alex war ein Reinfall, da hast du recht“ gab sie zu. „Aber, ich glaube, dass das mit Stefania klappen könnte!“ „So sicher wäre ich da nicht, aber sie war die einzige Normale aus diesem durchgeknallten Team“ sagte Miena nun. „Ihr kennt sie ja schon länger als ich. Ich halte mich einfach mal an euer Urteil“ nickte nun Irina. „Aber, Jess. Wenn sie irgendein krummes Ding dreht, schmeißen wir sie sofort raus, okay?“ „Lasst uns erst mal sehen“ erwiderte Jess. Drei weitere Tage vergingen, bis die Black Bladers wieder nach Hause flogen. Am Flugplatz wartete schon der Privatjet, der sie und die Blitzkrieg Boys nach Russland zurückfliegen sollte. „Fehlt bei euch nicht was?“ fragte Tala erstaunt, als er nur die drei erblickte. „Nein. Chiara, Eva und Vani sind aus dem Team ausgetreten und schon vor drei Tagen nach Hause geflogen“ erwiderte Jess. „Und wo ist dein Anhang, Jess?“ fragte Tala nach. „Meinst du Alex? Ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, wo der steckt“ sagte Jess einfach nur. „Schade. Und ich hab mich wieder auf seine Flugphobie gefreut“ lachte Bryan nun. „Dann hätten wir drei Stunden eher antanzen können!“ erwiderte Miena. „Das war ja schon beim Hinflug eine Katastrophe den in das Flugzeug zu bekommen“ meinte Jess kopfschüttelnd. Die beiden Teams stiegen in den Flieger und dieser startete dann auch endlich kurze Zeit später. Es war recht ruhig im Flugzeug, nur Jess schaffte es nach zwei Flugstunden, Tala wieder auf die Palme zu bringen. Sie hing schon seit geraumer Zeit über ihrer Sitzlehne und versuchte die – ihrer Meinung nach – viel zu kleine Schrift zu entziffern aus der Zeitung, die Tala gerade las. Er saß ihr mit dem Rücken entgegen. „Kannst du das bitte mal lassen, Jess?“ sagte Tala nach einer Weile gereizt. „Gib mir den Sportteil und ich bin weg“ meinte sie daraufhin einfach nur. Sie wollte unbedingt den Artikel über die WM lesen. „Warum sollte ich?“ fragte Tala dreist. „Weil du die einzige Zeitung hast, wo etwas über die WM drinsteht! Und ich würde den Artikel gern lesen“ erwiderte Jess. „Wenn du das Zauberwort sagst, überleg ich es mir“ grinste Tala verschmitzt. Jess zog eine Augenbraue hoch. „Muss man mit dir eigentlich immer um alles kämpfen? Ich hätte gesagt, wir klären es in einem Match, aber wir sind im Flugzeug und bis zur Landung will ich nicht warten!“ sagte Jess energischer. „Tja, dann kann ich dir leider nicht weiterhelfen“ meinte Tala zynisch. „Hey, Zeitung her!“ beschwerte sich Jess, aber man hörte heraus, dass es nicht ernst gemeint war. Sie beugte sich vor, streckte ihre rechte Hand nach dem Papier aus, aber Tala drückte die Zeitung ein Stück nach unten und Jess kam nicht heran. „So und jetzt-“ „Dankeschön“ sagte Miena, die Tala gegenüber saß und ihm ganz frech die Zeitung aus der Hand genommen hatte. Ihr war diese kleine Konversation nicht entgangen und sie hatte nur auf den passenden Augenblick gewartet, um einzugreifen. Die verdatterten Blicke der anderen beiden waren nahezu unbezahlbar, trotzdem konnte sie sich beherrschen und lachte nicht los. „Super, danke Miena!“ grinste Jess, stand auf und ging zu ihr herüber. Obwohl der Platz nur für zwei Personen gedacht war, quetschte sich Jess zwischen ihre beiden Teamkameraden. „Mal schauen…“ murmelte Irina. „Bescheuerter Titel“ grummelte Miena, als sie die Überschrift las. „Black Bladers nach dreijähriger Titelverteidigung vom Thron gestoßen – Bladebreakers sind wieder Weltmeister“ las Irina vor. Einige Minuten herrschte Stille. Voll konzentriert lasen die drei verbliebenen Black Bladers den Artikel durch. „Nicht schlecht. Letztes Jahr haben die nicht so nen guten Bericht verfasst. Der hier war super“ war Irinas Meinung. „Oh, schaut euch das mal an“ sagte Miena plötzlich und deutete auf einen kleinen Bericht in der rechten oberen Ecke. „Biovolt erklärt endgültigen Rücktritt – Gründe unklar“ las Jess vor und jetzt wurden alle aufmerksam. „Les mal vor“ forderte Tala sie auf. „Kurz nach dem verlorenen Match gegen die Black Bladers in der zweiten Runde des Viertelfinales, erklärte Voltaire Hiwatari überraschenderweise den Rücktritt der Biovolt Corp. Die Gründe und weitere Auswirkungen sind unklar, fest steht jedoch, dass kein Team der Organisation je wieder an Start gehen wird. Selbst der Vorsitzende der BBA, Stanley A. Dickenson, steht dem ratlos gegenüber, ist jedoch erfreut über den Rücktritt“ las Jess die wenigen Zeilen laut vor. Sie musste grinsen. „Warum sind die Gründe unklar? Wegen einem verlorenen Match, geht nicht gleich ganz Biovolt den Bach runter“ meinte Tala skeptisch. „Mein Plan ist wohl aufgegangen“ freute sich Jess und die Blitzkrieg Boys verstanden jetzt gar nichts mehr. „Ich hab einen Deal mit Voltaire abgeschlossen, kurz vor unserem Match gegen die Genesis Blader“ fing sie an zu erklären. „Für den Deal hätte ich dir den Kopf abreißen sollen!“ sagte Miena verbissen. „Wieso? Um was ging es da?“ fragte Bryan interessiert. „Voltaire hat ihr vorgeschlagen, die Biovolt aufzulösen, wenn wir das Match gewinnen“ erwiderte Miena. „Und was wäre passiert, wenn ihr den Kampf verloren hättet?“ fragte Ian interessiert. „Tja, dann würde ich nicht hier im Flieger sitzen. Ich hätte zur Biovolt überlaufen müssen, egal ob mir das passt oder nicht. Das war das Risiko“ sagte Jess. „Tze… Ich wusste schon immer, dass du eine Schraube locker hast, aber das grenzt an Wahnsinn“ meinte Tala nun. „Ich… Hey!“ beschwerte Jess sich, als sie realisiere, was Tala da gerade gesagt hatte. „Und du hast wohl schlechten Empfang! Deine Antennen funktionieren offenbar nicht richtig!“ Da mussten alle lachen. Miene klopfte ihr auf die Schulter. „Oh, Jess! Du bist einfach genial“ lachte sie. „Sag mal, Miena. Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“ fragte Tala zweifelnd. „Auf meiner!“ erwiderte Miena und streckte ihm frech die Zunge raus. 6 Stunden später setzte das Flugzeug endlich zur Landung in Moskau an. Am Flughafen trennten sich die Wege der beiden Teams. Auf dem Weg nach draußen, wandte sich Irina an ihre Teamchefin. „Was hast du jetzt vor?“ fragte sie. „Ich werde in den nächsten Tagen nach Stefania suchen und mit ihr abklären, ob sie ins auch wirklich ins Team will“ erklärte Jess. „Aber erst mal, will ich mich ausruhen.“ „Erst mal will ich was essen!“ warf Miena dazwischen. Die anderen beiden grinsten sie an. „Wir haben eh zuhause nichts im Kühlschrank. Ich wäre dafür“ nickte Irina. „Gut, überredet – aber Miena, du zahlst!“ Einige Tage vergingen, bis Stefania vor der WG der Black Bladers auftauchte. Sie atmete tief durch und läutete die Klingel. „Ich geh hin!“ rief Miena durch die Wohnung und eilte zur Tür. „Oh, hallo Stefania“ begrüßte sie die Schwarzhaarige erstaunt. Jess kam gerade um die Ecke und erblickte den Besuch. Sie grinste. „Komm rein“ Jess und Stefania setzten sich zusammen an den Küchentisch, während Irina und Miena sich im Wohnzimmer aufhielten. „Du hast ja während der WM gesagt, dass du mich gern ins Team holen würdest“ meinte Stefania nun. Jess nickte. „Ja, das hab ich gesagt und der Meinung bin ich immer noch“ erwiderte sie. Stefania lächelte. „Ist das ein Ja?“ fragte sie begeistert. „Du musst dich nur unserem Tagerhythmus anpassen und lernen mit den anderen beiden klar zu kommen, aber ich denke, das dürfte kein Problem darstellen“ meinte Jess. „Wir kommen sowieso gerade von der WM und machen deshalb erst mal langsam. Außerdem müssen wir die WG wechseln. Die hier ist für uns zu vier zu groß“ Stefania nickte verstehend. Eine Weile schwieg sie. „Sag mal, stimmt es, dass du die Enkelin von Voltaire bist?“ fragte sie schließlich. „Ja“ erwiderte Jess nur. „Du bist so ganz anders. Richtig aufgeschlossen und immer gut drauf. Dich hat es auch wenig gekratzt, dass ihr nur den zweiten Platz bei der WM belegt habt“ meinte Stefania. „Schade war es schon, aber es ist in Ordnung“ sagte Jess. Sie stand auf und reichte ihr die Hand. „Willkommen im Team!“ Stefania lächelte glücklich, erhob sich ebenfalls und gab ihrer neuen Teamchefin die Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)