Darkness of the Phoenix von _Nira_ (Die Gefahr wohnt in deiner Seele) ================================================================================ Kapitel 19: River flows in you - Black Wolborg Storm ---------------------------------------------------- Zwei Tage später, schaffte Jess es, sich aufzuraffen und die anderen zu überreden, mit zu den Bladebreakers zu kommen und die weiteren Schritte festzulegen. Bei Tyson zuhause ging die große Diskussion los. „Ich bin dafür, dass wir hier abbrechen“ sagte Jess nun. „Ja, sie hat Recht. Es bringt nichts. Wir können uns alle nicht wirklich auf das Finale, was jetzt bald kommen sollte, konzentrieren. Außerdem, ist es im Endeffekt unser Turnier und wir bestimmen, ob wir das zu Ende bringen oder nicht“ meinte Irina nachdenklich. „Vielleicht ist es wirklich besser. Also, ich bin auch dafür“ meinte Kenny nun. „Gut. Ich sag Mr. Dickenson gleich Bescheid“ beschloss Jess und stand auf. Als sie ging, spürte sie die mitfühlenden Blicke einiger Anwesenden, aber sie versuchte es zu ignorieren. „Wo ist eigentlich Kai?“ fragte Tyson interessiert. „Ich weiß es nicht. Vorhin, zum Frühstück war er noch da. Er hat nicht gesagt, wohin er gegangen ist“ antwortete Max nur. Miena saß recht teilnahmslos dabei und beschloss nach Jess zu sehen. Vor dem Anwesen traf sie auf die Teamchefin. „Jess, du musst dir das nicht antun“ meinte Miena nur. „Ich weiß. Aber, die BBA muss wissen, dass wir das Turnier abbrechen“ erwiderte Jess und schluckte einmal hart die aufkommenden Tränen hinunter. „Mir geht das auch sehr nahe, aber hör bitte auf, es so schnell zu vergessen! Damit machst du dich nur selbst kaputt“ sagte Miena. „Lass die Trauer einfach mal zu. Ich bin der Meinung, dass es dann besser geht – und die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden!“ „Ja, ich weiß. Aber, ich muss wenigstens jetzt dabei bleiben, damit wir das noch regeln können“ erwiderte Jess leise. „Weißt du… manchmal denke ich, dass ist alles nur ein böser Traum. Aber, wenn mich die Realität einholt, dann wird mir jedes Mal klar, wie grausam diese Welt doch ist. Innerhalb von Sekunden wird ein Leben zerstört, und alles damit Verbundene bricht zusammen. Dann weiß ich, dass unsere schöne heile Welt so zerbrechlich ist…“ sagte Miena. Jess lächelte kurz. „Du solltest Philosophin werden“ Auch Miena musste kurz lächeln. „Vielleicht“ „Du hast Recht, mit dem was du sagst. Aber, wir sollten das Beste daraus machen und weiter nach vorne schauen, auch wenn es schwer fällt“ sagte Jess nachdenklich. „Ja, Tala hätte es bestimmt auch so gewollt“ lächelte Miena zurück und kleine Tränen glänzten in ihren Augen. „Komm, gehen wir zur BBA und sagen Mr. Dickenson Bescheid“ schlug Jess vor. Miena nickte leicht und die beiden machten sich auf den Weg. Es war mitten in der Nacht. Der Vollmond stand am Himmel und erleuchtete den schwarz/blauen Himmel, an dem noch ein paar Sterne glänzten. Miena konnte nicht schlafen – sie hatte Angst davor. Sie schlenderte an einem großen See vorbei, dessen Wasser sanft in dem weißlichen Licht des Mondes glitzerte. Eine leichte warme Sommerbrise umspielte die Gräser am Seeufer. >Die Natur macht sich keinen Hehl daraus, was vor ein paar Tagen passiert ist. Schon seltsam…< dachte Miena. Sie blieb kurz stehen und sah hoch zum Mond. Plötzlich spürte sie einen kalten Hauch an ihrem Arm. Diese Windböe war schneidend kalt gewesen, aber wieso? Miena drehte sich um und sah etwas Helles, Weißes und sehr Großes zwischen den hohen Bäumen, die am anderen Ende des Seeufers waren, herannahen. Verblüfft schaute sie auf das Tier, was aus dem Wald trat, kurz vor dem Seeufer stehen blieb, dann einen Schritt auf das Wasser machte und die klare Flüssigkeit in Eis verwandelte. „Das gibt es nicht… Wolborg!“ murmelte Miena perplex. Der große weiße Wolf stand auf dem See – der sich unter seinen Pfoten zu Eis verwandelt hatte - und blickte Miena durch seine goldgelben Augen an. „Wolborg, was machst du denn hier?“ fragte sie nun. Sie versuchte mit dem Wolf zu sprechen, aber sie wusste nicht ob das so klappte, wie bei Jess und Ice Dranzer damals. Doch, Wolborg war wohl alles andere als erfreut, Miena zu sehen. Er knurrte bedrohlich, fletschte die Zähne und stellte seine Nackenhaare auf. Er rannte los und hielt direkt auf sie zu. Doch plötzlich leuchtete etwas in Mienas Tasche auf und Black Wolborg erschien. Der schwarze Wolf stürzte sich auf den Weißen und mit wütendem Brüllen, schaffte Black Wolborg es, Wolborg von seiner Besitzerin fernzuhalten. Miena verstand nicht ganz, was hier gerade ablief. Was war denn auf einmal los? Und warum wollte Wolborg sie angreifen? Wolborg war stehen geblieben und sah den schwarzen Wolf vor sich schon fast argwöhnisch an. „Was ist denn hier los?“ fragte Miena verwirrt. Plötzlich sprang Black Wolborg von dem Eis des zugefrorenen Sees ab, verwandelte sich in der Luft in ein schwarz/bläuliches Licht und hielt auf Wolborg zu. Wütend brüllte der weiße Wolf auf, doch er wurde von dem Licht erfasst und verwandelte sich in einen weißen Strahl, der mit dem anderen in die Höhe schoss. Am Nachthimmel wurde es mit einem Schlag taghell, doch das gleißende Licht verschwand so schnell, wie es gekommen war. Miena war immer noch viel zu verwundert um groß reagieren zu können, sah aber zu dem schwarz/blauen Himmel über ihrem Kopf hinauf. Da kam etwas gefallen. Etwas sehr kleines und es glänzte silbrig. Vorsichtig hielt Miena ihre Hand auf und darauf landete ein kleiner Bitchip. Noch war das Bild weiß, aber der Chip leuchtete kurz auf und dann erkannte sie das Resultat von dem, was Black Wolborg gerade gemacht hatte. Das Bitbeast auf dem Chip sah ihrem alten Wolf noch ähnlich, hatte sich aber dennoch geändert. Auf Black Wolborgs Rücken prangten weiße Flügel und sein Körper war von weißlich glänzenden dünnen, geschwungenen Linien überzogen. Der Kopf war weiterhin einheitlich schwarz. Die Eiskristalle, die sich an dem Körper des Wolfes befanden waren wesentlich heller geworden. „Wow, das… gibt es doch gar nicht!“ hauchte Miena, die hin und weg war. Sie holte ihren Beyblade aus ihrer Tasche, entfernte ihren alten Bitchip – der mittlerweile weiß war – und steckte den neuen in die dafür vorgesehene Stelle. Sie ließ ihren Beyblade einrasten, zog an der Reißleine und schoss ihn auf den vereisten See. Ein paar Kilometer entfernt erwachte Jess schlagartig aus ihrem Schlaf. Sie sah sich kurz um und setzte sich auf. Im Raum war es fast dunkel, nur der Mondschein von draußen hüllte das Zimmer in einen weißlichen Schein. Jess schaute neben sich und wusste jetzt auch warum sie aufgewacht war. Ice Dranzers Bitchip leuchtete. Sie nahm den Beyblade in die Hand und betrachtete das Ganze eine Weile. Völlig in Gedanken versunken, merkte sie gar nicht, wie Alex wach wurde und sich langsam aufrichtete. „Warum bist du wach?“ fragte er schlaftrunken. Jess erschrak und drehte sich zu ihm um. „Es ist wegen-“ Sie sah zu Ice Dranzer. Der Chip hatte aufgehört zu leuchten. „… Ach nichts. Schon gut. Ich bin einfach aufgewacht“ Alex gähnte herzhaft. „Komm, leg dich wieder hin“ sagte er und ließ sich zurück in sein Bett fallen. Kurz darauf war er wieder eingeschlafen. Jess saß noch aufrecht und sah aus dem Fenster. >Wenn Miena nicht schlafen kann, ist sie bestimmt unterwegs und hat trainiert< dachte sie und stand leise auf. Ihre Uhr verriet ihr, dass es drei in der Frühe war, aber das war in diesem Moment zweitranig. Jess suchte sich ihre Klamotten zusammen und verschwand kurz um Bad. Nachdem sie fertig war, schnappte sie sich den Zimmerschlüssel, schlich hinaus und schloss leise die Tür. Sie lief den Gang entlang und hinunter auf die Straße, die zu diesem Zeitpunkt wie ausgestorben war. Jess ging eine Weile die Straße entlang und plötzlich kam ihr Miena entgegen. „Miena!“ rief sie freudig. „Jess, was machst du denn hier?“ fragte die Blonde verdutzt. „Ice Dranzer hat mich geweckt. Ich dachte, es sei was passiert, deswegen dachte ich, ich suche dich mal“ erklärte Jess kurz. Miena seufzte. Sie holte ihren Beyblade heraus und gab ihn Jess. „Was ist damit?“ fragte die Teamchefin verwundert. „Schau dir das Bitbeast an“ forderte Miena sie auf. Jess sah auf den Chip und ihre Augen weiteten sich. „Wow, was ist denn das? Black Wolborg? Aber… nein… er sieht so anders aus!“ „Das ist Black Wolborg Storm“ erklärte Miena. „Wie kommst du denn auf einmal an den?“ fragte Jess verblüfft. Miena erzählte ihr das eben Geschehene. „Wolborg hat versucht dich anzugreifen?“ hakte Jess nach. „Ja, offenbar. Ich kann mir aber nicht erklären warum“ erwiderte Miena ratlos. Jess überlegte einen Moment, bevor sie sich äußerte. „Vielleicht hat Wolborg in dir die Schuldige für Talas Tod gesehen“ „Warum sollte er das? Ich kann doch nichts dafür!“ „Ja, ich weiß. Aber wenn Wolborg es nicht wusste… wer weiß. Ich bin kein Experte in solchen Sachen. Was Wolborg gedacht hat oder nicht gedacht hat, kann ich nicht sagen. Ich könnte es mir nur so erklären“ meinte Jess nachdenklich. Miena seufzte schwer. „Jetzt ist es ja sowieso egal“ Beide schwiegen kurz. „Komm, wir gehen zurück ins Hotel. Wir sollten noch ein wenig schlafen, bevor wir morgen den Rest absprechen und dann abends nach Hause fliegen“ sagte Jess dann. Miena nickte. „Ja, gute Idee“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)