YooSu von -HyukJae- ================================================================================ Kapitel 1: ONE-SHOT ------------------- Wie erstarrt saß ich auf meinem Stuhl. Kann kaum glauben, was ich eben gehört hatte. War fassungslos. Unser Manager stand vor uns und erzählte uns vom „YunJae-Projekt“ , dem Service für die Fans, wie er es nannte. Ich fragte mich ob das sein Ernst war. Warum sollten wir so tun als wären wir Paare? Was sollten die Fans daran toll finden? Wir sind gute Freunde nicht mehr und nicht weniger. Reichte das nicht vollkommen aus? Den Worten des Managers nach bwar ich mit Yoochun zusammen. „Yoosu“ nannte es das Ganze. Ich hielt davon nichts, blickte skeptisch in die Runde. Auch die anderen schienen das alles erst verdauen zu müssen. Logisch, wir alle mochten doch Frauen und jetzt sollten wir so tun als wären wir…ich möchte das Wort nicht aussprechen, nicht einmal denken. Es stößt mich ab. Tage später. Wir hatten zahlreiche Interviews und Auftritte hinter uns. Ich versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen. Allein wenn ich Yoochun sah erschienen diese Bilder vor meinem inneren Auge. Er hatte wirklich kein großes Problem damit das Konzept des Managers umzusetzen. Ich selbst zuckte unter jeder seiner Berührungen zusammen und sah ihn erst verdattert an. Ich musste mich dazu zwingen ihn auf die gleiche Art und Weise zu berühren. Er lächelte mich fröhlich an, ich lächelte gequält zurück. Warum machte ihm das so wenig aus? Ich verstand das nicht. Ich wünschte ich könnte ebenfalls so unbeschwert auf ihn zugehen wie er auf mich. Ich wünschte ich könnte ihn ebenfalls so liebevoll berühren, wie er. Ich wünschte ich könnte diese Gefühle ebenso spielen wie er das kann. Yoochun, ging es mir durch den Kopf. Immer nur Yoochun. Ich möchte das abschalten, möchte nicht mehr an ihn denken. Möchte nicht, dass er mich weiter berührt. Habe Angst, dass ich nicht mehr von ihm loskomme. Ich konnte nicht glauben wie sich meine Gefühle in den letzten Tagen geändert hatten. Von heute auf morgen WOLLTE ich, dass er mich anfasst, wollte ich von ihm in die Arme genommen werden, wollte ich dass er mir nahe ist. Jedes Mal wenn er mich nicht anfasste war ich traurig darüber. Ich sehnte mich so sehr nach ihm, nach seiner Wärme, seiner Stimme, seinem Geruch, seiner Zärtlichkeit. Yoochun. Warum? Ich verstand mich selbst nicht mehr, so wie ich zu Beginn gegen das alles war, so froh bin ich jetzt, dass wir unter diesem Vorwand zusammen sein können. Ich hasse mich dafür, und bin gleichzeitig glücklich. Wie kann das alles möglich sein? Ich bin doch nicht etwa…Nein, das ist unmöglich. Ich finde Frauen attraktiv…ich mag ihre schlanken Körper, ihr langes Haar, ich mag es wie schick sie sich kleiden wenn sie zu einem Date eingeladen sind. Ich mag ihr helles Lachen. Ich mag seine Stimme, wenn er leise zu mir spricht, mir ins Ohr haucht, ich mag sein Parfüm, das er trägt. Ich mag es wenn er den Arm um meine Schultern legt und mich an sich zieht. Ich denke gerade an Yoochun, nicht? Verzweifelt lasse ich meinen Kopf in meine Hände sinken. Schließe die Augen und versuche mein Chaos an Gedanken zu ordnen. Ich wünschte ich hätte irgendwo in meinem Kopf eine Schalter den ich umlegen kann und alles wäre einfach weg. Keine Gedanken. Ich sehe auf. Blicke aus dem Fenster. Ging es Jaejoong und Yunho auch so? Ich musste es wissen. Am nächsten Morgen zog ich Yunho beiseite. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, woraufhin er mich nur fragend ansah. Ich gab mir einen Ruck. Sah zu ihm auf. „Yunho…kann ich dich was fragen?“ „Logisch“, antwortete er sofort. „Es geht um folgendes…können wir uns nicht setzen?“ Yunho wirkte etwas irritiert als wir uns auf mein Bett fallen ließen. Erneut spürte ich diese Nervosität aufkeimen. „Also, es geht um folgendes. Unser Manager hat uns doch vor einigen Wochen dieses YunJae und YooSu aufgetragen.“ Yunho nickte zustimmend. „Nun, was ich …also was mich interessieren würde. Wie kommst du denn bisher damit klar?“ Ich sah ihn fest an. Wollte mir nichts anmerken lassen, wollte einfach nur neugierig wirken. Yunho lächelte. „Nun, eigentlich kommen wir super damit klar. Jae und ich wir kennen uns schließlich ganz gut, wir haben kein Problem damit. Logisch ist das alles nur für die Kamera, aber es fällt uns nicht schwer. Auch im wirklichen Leben berühren wir uns oft auf solch eine Art und Weise. Das ist vollkommen ok für uns. Warum fragst du? Hast du Probleme damit? Oder Yoochun? Gibt es etwas, das ihr vielleicht klären wollt?“ Natürlich Yunho als Leader wollte natürlich wieder sofort alles wissen und dafür sorgen, dass alles in Ordnung war. Wieso hatte ich nicht Jaejoong gefragt? „Nein, nein, es ist alles soweit ok.“ Ich senkte meinen Blick, knete verlegen meine Hände. „Aber…?“, hakt er nach. Ich spürte seinen fragenden Blick auf mir. Spürte wie er mitbekam, dass da etwas sein musste. „Junsu, raus damit, Was ist los?“, verlangte er zu wissen. Nervös wandte ich meinen Kopf zur anderen Seite, wohl wissend, dass das seine Neugier noch mehr schürte. Ich konnte wohl nicht umher ihm zu antworten. „Ich…das ist mir peinlich. Ich schäme mich. Ich möchte nicht darüber reden.“ Trotz allem konnte ich versuchen ihm zu entkommen. Yunho sah mich an, sagte jedoch nichts. Stille trat zwischen uns. Dann hörte ich ein Seufzen. „Junsu. Seit wann ist es dir peinlich dich mir anzuvertrauen. Hast du dein Vertrauen in mich verloren? Habe ich dich irgendwie unbewusst enttäuscht, dass du mir nicht sagen willst was dir auf der Seele brennt?“ Nein, das hatte er natürlich nicht. Nun seufzte ich selbst. „Nein, du hast mich nicht enttäuscht. Es ist meinetwegen…“ Yunhos Blick forderte mich auf weiter zu reden. „…weil, ich nicht normal bin.“ Ich sah wie sich seine Stirn in Falten legte. „Was soll das heißen?“, fragte er. „Als unser Manager uns von diesem YunJae-Projekt erzählte, dachte ich er macht einen Scherz. Ich verstand das alles nicht und vor allem KONNTE ich das alles nicht. Ich konnte Yoochun nicht so behandeln als wäre er mein FREUND. Und jetzt….“ Meine Gedanken drifteten zu Yoochun ab. Ich sah sein Lachen vor mir und lächelte ebenfalls gedankenverloren vor mich hin. Ich kehrte wieder in die Realität zurück, schüttelte meinen Kopf um ihn frei zu bekommen. Sah zu Yunho auf, der mich grinsend anblickte. Ich fragte mich was so lustig war. Machte er sich über mich lustig? „Und jetzt kannst du gar nicht mehr anders, du willst dass er dich berührt und möchtest ihn selbst auch berühren, nicht wahr?“ Ich sah ihn mehr als entgeistert an. Woher wusste Yunho…? „Ich habe also recht.“, stellte er zu meinem Entsetzen selbst fest. „Junsu“, er legte einen Arm um meine Schultern, „mach dir keine Gedanken, das ist vollkommen normal, wenn man jemanden liebt. Es ist ok wenn du so fühlst.“ Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Was Yunho laut aussprach. Ich sollte Yoochun LIEBEN? Nein, das konnte nicht sein. Er war mein Freund. Nicht mein FREUND. Nein, das war völlig unmöglich. Yunho lag falsch. Definitiv. „Junsu. Rede mit Yoochun. Sag ihm, was du empfindest wenn er dich berührt. Sag ihm was du empfindest, wenn er dich nicht berührt. Sag was du empfindest, wenn er in deiner Nähe ist. Sag was du empfindest, wenn er nicht in deiner Nähe ist. Sag ihm, dass du ihn liebst.“ Mit diesen Worten stand er auf und ließ mich allein zurück. Allein mit all diesen wirren Gedanken in meinem Kopf. Am Abend, so hatte ich mir vorgenommen, wollte ich mit Yoochun sprechen. Ich wollte ihn fragen wie es ihm dabei ging. Was er empfand, wenn er mich berührte, was er dachte. Ich musste es einfach wissen und vielleicht würde ich ihm auch sagen, was ich empfand. Vielleicht…vielleicht…konnten diese Gefühle doch das sein, was Yunho sagte. Liebe. Vielleicht war es wirklich so, dass es keine Rolle spielte welches Geschlecht man hatte, denn es änderte nichts an der Tatsache, dass man sie empfand, die Liebe. Wir aßen zu Abend, gleich danach wollte ich mit Yoochun sprechen. Doch er hatte andere Pläne. Noch bevor das Essen auf dem Tisch stand wollte er uns eine Mitteilung machen. Ich fragte mich was los war, dachte mir aber nichts weiter dabei. Yoochun wurde verlegen und sah immer wieder zu Changmin hinüber, der ihm auffordernd zunickte. Ich runzelte meine Stirn. Was war los? „Ich…wir…Changmin und ich…wir…also wir sind zusammen.“ Stille. „Ihr versteht schon, so richtig …zusammen.“ Jaejoong sprang als Erster auf und gratulierte den beiden. Yoochun war völlig verlegen. Changmin ebenfalls. Ich saß still da. Konnte meinen Ohren nicht trauen. Ich war zu spät. Ich …Ich sah zu Yunho hinüber, der traurig zu mir sah. Yoochun. Die Tränen stiegen mir in die Augen, ich konnte sie nicht weiter unterdrücken. Ich war blind. Blind meinen eigenen Gefühlen gegenüber. Yunho kam auf mich zu und legte tröstend seinen Arm um mich. Ich schüttelte ihn ab und ging nach draußen. Ich musste allein sein, denn es war wirklich so, dass es keine Rolle spielte welches Geschlecht man hatte, denn es änderte nichts an der Tatsache, dass man sie empfand, die Liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)