Fauxpas von _Effy_ (Grün steht Rose Weasley besser...) ================================================================================ Kapitel 4: Viertens ------------------- Hey ihr Lieben. Diese Kapitel spielt bereits in den Sommerferien nach Hogwarts also wundert euch nicht. Viel spaß beim Lesen und vielen Dank für eure Kommentare :-) „Rosie, du siehst wunderschön aus.“ „Danke Dad.“ „Nein wirklich. Ich bin so stolz auf dich.“ „Danke Dad.“ „Mein kleines Mädchen, hat Hogwarts schon hinter sich. Jetzt geht das richtige Leben los.“ „Ja Dad.“ „Meine Kleine…“ „Daaad, nicht so fest.“ „´Tschuldige“, murmelte der Rothaarige und befreite seine Tochter aus der innigen Umarmung, wobei er sich geschickt die aufsteigenden Tränen wegwischte. Sie war seine über alles geliebte Tochter. Sein Stolz und sein Kummer. Seine Freude und sein Leid. Sein kleines Mädchen, das er vergötterte. „Und wann kommst du wieder?“ Hermine Weasley sortierte in dem großen warmen Wohnzimmer ihr Arsenal an Büchern, während sie ihre Tochter musterte. „Das weiß ich noch nicht genau. Du kennst doch Albus… Man weiß nie was er plant.“ „Kommt Henry mit?“ Rose blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. „Ja er müsste jeden Augenblick auftauchen.“ „Schön.“ Ronald Weasley deutete fürsorglich und gleichzeitig streng mit dem Zeigefinger auf seine Tochter. „Gratulier Albus von mir, aber sag ihm er soll es nicht übertreiben. Und du auch nicht!“ „Dad, wir feiern nur seinen Geburtstag.“ „Ja, ja. Auch wenn du es mir nicht glaubst ich war auch mal jung.“ Er schwelgte einige Sekunden in Erinnerung an die großartige Zeit in Hogwarts, wurde jedoch von seiner Frau unterbrochen. „Ronald, Henry ist doch dabei, ihr passiert schon nichts.“ Der Rothaarige verdrehte seine Augen und ließ ein verächtliches Schnauben von sich, was die Weasley Damen gekonnt und geübt ignorierten. „Wartet auf jeden Fall nicht auf mich. Schließlich feiern wir ab Mitternacht Scorpius Geburtstag weiter.“ „Ja, gratulier dem Jungen auch von mir. Und sag ihm er soll wieder vorbei kommen, er schuldet mir noch ein Zauberschachspiel. Er kann doch nicht einfach gewinnen und nicht wieder kommen.“ „Ja, Dad sag ich ihm.“ „Und Draco und Astoria werden nicht anwesend sein, während ihr Haus von Jungendlichen belagert wird?“ Rose schüttelte leicht den Kopf. „Man die müssen ja vertrauen in ihren Sohn haben. Ich würde Hugo hier nicht alleine lassen mit seinen Freunden.“ Rons Augen starrten die Wand an und Rose wusste, dass er sich gerade ausmalte was alles passieren könnte, wenn ihr agiler Bruder ein Haus für sich hätte. „Guten Abend.“ Die drei Köpfe drehten sich zur Holztür. „Tach“, murmelte Ron leise, während Henry Hermine die Hand reichte und schließlich seiner Verlobten einen leichten Kuss aufdrückte. „Du siehst toll aus Rose.“ „Danke. Sollen wir?“ „Du siehst toll aus Rose…“, äffte Ron den jungen Mann nach, nachdem sie verschwunden waren. „Ronald!“ „Was?“ „Benimm dich.“ „Ich kann ihn nicht leiden.“ „Er ist ein netter Junge.“ „Nein, er ist ein alter Schleimbeutel.“ „Manchmal benimmst du dich, als wärst du selbst noch Siebzehn.“ „Ich verstehe nicht was sie an ihm findet.“ „Er ist charmant.“ „Ja, klar.“ „Sei froh, dass er es ist. Es gibt weitaus schlimmere Kandidaten.“ „Aber auch weitaus bessere.“ „Das Gespräch ist beendet, Ronald. Rose hat gewählt und sie will ihn. Also respektier es.“ „Jaha Schatz.“ Wütend, jedoch subtil knirschte sie mit den Zähnen, so dass es keiner mitbekam. Das feine Kristallglas drohte unter ihren Finger zu zerplatzen, doch der Druck verstärkte sich zunehmend. Ein tobendes Inneres und ein kühles gleichgültiges Äußeres. Eine harte Fassade, die sie penibel genau beherrschte. Zwei Gründe lösten den Jähzorn und die Missstimmung aus. Der erste Grund, saß neben ihr und tätschelte ihre Hand, als wäre sie eine Puppe. Er war mitgekommen, obwohl er eigentlich kein Interesse an diesen, ihr so geliebten Menschen besaß. Obwohl er lieber zu Hause geblieben wäre und sich genüsslich einen teuren Whiskey und ein spannenden Krimi gegönnt hätte. Rose legte jedoch keinen Wert auf seine Aufopferung, denn sie kannte den wahren Grund für sein Beisein. Er hasste es sein Püppchen alleine auf Anlässe zu lassen, bei denen das starke Geschlecht anwesend war, denn die Wirkung seiner Verlobten auf dieses kannte er zu gut. Gelangweilt knetete er an ihrer Hand und blickte sich in dem großen Holzbetäfelten Raum um. Was erlaubte er sich? Wenn er keinen Gefallen an diesem Abend fand musste er ihren Spaß nicht zerstören. Schließlich war es die Geburtstagsfeier ihres besten Freundes und gleichzeitigen Cousin. Es waren nicht viele Menschen anwesend, nur die näheren Freunde. Wahrscheinlich hatte Draco Malfoy nichts Größeres erlaubt. Und ihr Verlobter war eindeutig zu alt und zu akkurat für diese Gesellschaft. Der zweite und weit schlimmere Grund für ihre Rage, saß ihr gegenüber. Ein weibliches Blondchen, welches an einem männlichen Blondchen hing. Scorpius Begleitung für diesen Abend. Eine Begleitung, die nicht typischer sein konnte, für einen einzigen Abend der Spaß bedeutete, weil sie alles mit sich machen ließ. Das üppige Dekollete bot keinen Platz für Fantasien, denn jedes noch so kleine Detail wurde offenbart. Sie war hübsch, es war keine Frage, aber nichts desto trotz passte sie nicht zu Scorpius. Nicht in Rose´ Augen. Er hatte es nicht nötig, so etwas billiges an seine Seite zu lassen. Oft genug hatte ihr bester Freund ihr gesagt, dass sie die hübscheste sei. Das keine an sie ran kam. Oft genug hatte er es verdeutlicht. Und nun beachtete er sie nicht einmal. Seine volle Aufmerksamkeit, galt der Vollbusigen Blondine, die ihm immer wieder wie durch Zufall über den Schritt strich. Rose hasste dieses Gefühl, der eingeschnürten Brust und Kehle. Das Gefühl, als müsste man einmal tief Luft holen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Natürlich lag es nur an dem zu engen Zierkorsett, keine Frage für sie. „Alles in Ordnung Püppie?“ „…Ja.“ Ihr Blick glitt von dem grausamen Schauspiel hinweg und zu ihrem Verlobten, der sie besorgt musterte. „Wollen wir gehen Liebling?“ „Wie sind doch gerade erst angekommen.“ Seine Hand wanderte zu seinem braunen Haar und strich es zurück. Er wollte sie nicht verärgern. „Es ist nicht ganz so mein alter Rosie.“ Sie hasste es wenn er sie Rosie nannte, noch mehr als Püppchen, das war nur ihrem Vater vorbehalten und nur ihm. „Es sind meine Verwandten und meine Freunde.“ „Ja, aber wir können nach Hause wir haben uns kurz Blicken lassen.“ Rose zog eine Augenbraue hoch und wirkte plötzlich alles andere als zart und puppenhaft. „Geh doch schon mal Henry. Ich komme wenn es mich nicht mehr amüsiert.“ Es war kein Vorschlag sondern ein Befehl. Und ihr geliebter Verlobter hatte es verstanden. „Aber mach nicht so lange, in Ordnung? Ich warte in deinem Zimmer auf dich.“ Henry reichte Albus die Hand, bedankte sich für die Einladung, wünschte Scorpius noch einen schönen Geburtstag, drückte Rose einen Kuss auf und disappierte. „Scorpius zeigst du mir euren Garten?“ Ihre schreckliche Stimme tat in Rose´ Ohren weh. Wo hatte er sie aufgegabelt? Es konnte nur ein leichtes Mädchen zu seinem Geburtstag sein, anders konnte sie es sich nicht erklären. Sie hatte selten so wenig Klasse gesehen. Diese gefärbten Haare. Die schreckliche Frisur. Dieses geschmacklose Kleid. Sie gönnte es ihr nicht. Sie hasste sie. Die beiden erhoben sich und verließen, das Wohnzimmer durch die Verandatür. Natürlich nicht ohne eine verräterisches Augenbrauenwackeln von Albus zu Scorpius. Scorpius lachte leise und schloss die Glastür hinter sich, während sie in der Dunkelheit verschwanden. „Wo kommt die Schnalle denn her?“ „Donella?“ „Woher soll ich wissen wie sie heißt.“ „Sie hat sich vorgestellt Rose.“ „Meinst du ich hab ihr zugehört?“ Albus lächelte leicht. „Stimmt. Scorp und ich haben ihr den ganzen Abend auch nicht zugehört, aber das hatte andere Gründe.“ Rose verdrehte die Augen. „Ihr seid wirklich erbärmlich.“ Das Mädchen erhob sich von der schwarzen Couch, strich wie immer den schwarzen Rock zu Recht und schritt zielstrebig durch den Raum. „Hi Rose, was ist los?“ Lily Luna Potter lehnte an einem Sofa und unterhielt sich mit Lorcan Scamander. „Nichts Besonderes. Und bei dir?“ „Ich soll kurz nach Zwölf schon nach Hause. Ich darf Scorpius gratulieren und denn soll ich mich auf den Weg machen, hat Mum gesagt.“ Rose lächelte mitleidig, bis ihre Augen Lilys Gesicht verließen und etwas anderes entdeckten. „Nimm deine Griffel da weg Scamander.“ Der junge Mann zog langsam und unsicher seine Hand von der Taille der jungen Potter ein. Lily lächelte leicht unverständlich, schließlich wollte Lorcan nur nett sein, sie verstand den Zorn ihrer Cousine nicht. „Ist ja gut Weasley.“ „Wenn ich das noch einmal sehe Lorcan…“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden, denn plötzlich stand Albus hinter ihr und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. „Wenn du was siehst Rose?“ Die junge Frau lächelte gehässig in die Richtung des Scamanders. „Schon gut.“ „Lilu! Sollst du nicht schon lange zu Hause sein?“ Der Schwarzhaarige betrachtete seine Schwester misstrauisch. „Al! Es ist erst Zehn.“ „Na gut, aber nur weil mein Geburtstag ist.“ Lily streckte ihrem Bruder die Zunge heraus bevor sie Lorcan sich hinter her winkte und in die Küche verschwand. „Zeigt er immer noch den Garten? So groß ist er auch wieder nicht.“ Das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Holzwand. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass er ihr den Garten zeigt?“ „Das hoffe ich doch mal!“ Der Potter runzelte die Stirn, während ein breites Schmunzeln seine Lippen schmückte. „Bist du eifersüchtig Rose?“ „Nein…?“ „Sieht für mich aber so aus.“ „Nein.“ „Wie nennst du es dann.“ Rose überlegte kurz die Sache abzustreiten und sich rauszureden, denn das beherrschte sie, doch es hatte keinen Zweck, also war es das Beste dem Potter die Wahrheit zu sagen. Denn alles war besser, als das er vermutete sie sei eifersüchtig. „Missgunst, nenne ich so was.“ „Missgunst? Gilt Scorpius die Missgunst?“ „Nein, der blonden Tante.“ „Aha. Und was genau missgönnst du ihr?“ „Scorpius.“ „…Ich nenne so was Eifersucht, wie gesagt.“ „Nein.“ „Dann erkläre es mir genauer.“ „Pure Missgunst und Selbstsucht. Mehr ist das nicht. Ich gönne ihr nicht so etwas wie Scorpius, denn so was wie er steht nur mir zu. Er hatte immer nur Augen für mich und jetzt läuft er der da hinter her, lächerlich.“ „Kommt noch was?“ „Was willst du noch hören? Ich bin ein Selbstverliebtes Miststück und will alles nur für mich haben. Aber so bin ich gerne.“ „Komm mal runter Rose. Wir wissen beide, dass du nicht die bist die du gerne sein willst. Dauernd laberst du mich voll, dass es keine Liebe gibt und wie beschissen das Leben ist und merkst nicht einmal dass du so was von auf deinen besten Freund stehst und dir das Leben selbst beschissen machst. Und außerdem bist du eifersüchtig, also erzähl keinen Scheiß. Geh zu ihm und sag ihm was Sache ist, aber philosophier mich ausnahmsweise mal nicht dicht.“ „Was?“ „Mach! Da hinten sind sie.“ Albus packte sie unsanft am Arm und zog sie hinter sich her. „Hey, Scorp. Darf ich dir deine Begleitung klauen. Ich wollte sie meiner Schwester vorstellen.“ Ohne jede Antwort abzuwarten, hackte er sich bei der Blondine unter. Er hatte gewiss andere Dinge mit ihr vor als sie seiner Schwester vorzustellen, doch er wusste, dass es Scorpius bestimmt nicht störte. Schließlich war er anderweitig und besser beschäftigt. „Er ist doch völlig durchgedreht… Willst du was essen Rose?“ Die Rothaarige schüttelte den Kopf und folgte dem Blonden in die Küche. Sie nahm Platz an dem großen runden Tisch und beobachtete wie ihr Freund in dem enormen weißen Kühlschrank wühlte. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen. Ein kleines schüchternes Mädchen, welches sie nicht war. Und nur wegen Potter, weil er ihren genialen Kopf durcheinander gebracht hatte. Sie war eindeutig nicht eifersüchtig. Vielleicht eine Winzigkeit. Eine nicht erwähnenswerte Prise. Geringfügig, ungültig, unbrauchbar. Grundlos. Wieso sollte sie eifersüchtig sein? Sie konnte ihn haben wenn sie wollte. Doch sie durfte nicht. Sie musste für beide Standhaft bleiben. „Was?“ Sie wurde aus ihren Gedanken gezogen, als er zum dritten Mal nach ihr rief. „Willst du was trinken? Ich hab dein Lieblings Getränk entdeckt.“ Er grinste ihr zu und wedelte mit einer grünen alkoholischen Flasche. „Das könnte ich jetzt gut gebrauchen.“ „Wieder schlecht gelaunt?“ „So in der Art.“ Scorpius schmunzelte leicht bevor er die Flasche wieder in den Kühlschrank steckte. „Komm mit du kleine Schnapsdrossel.“ Er nahm sie am Handgelenk und zog sie mit sich. Die Treppe hoch, die Gänge entlang, bis sie schließlich in seinem Zimmer ankamen. „Was willst du hier?“ Sie setzte sich auf sein Ledersofa und blickte sich in dem ihr so vertrauten Zimmer um. „Umziehen.“ Just hatte er sein T-Shirt ausgezogen und zu Boden geworfen. Genervt wühlte er in seinem imposanten Kleiderschrank. Rose schluckte. Sie musste weg. Dringend. Er konnte sich doch nicht einfach so ausziehen. Nicht jetzt, wo sie willensschwach war. „Was?“, fragte er misstrauisch, nachdem er ihren bösen Blick bemerkte. „Muss das jetzt sein?“ Nervös fuchtelte sie mit dem Finger und deutete auf seinen Oberkörper der ihr immer dichter kam. Er schmunzelte und blickte an sich herab. „Wieso? Macht dich das scharf?“ Unverkennbar Scorpius Malfoys Humor. Doch die Antwort ließ ihn staunen. „Um ehrlich zu sein, ja.“ Ihr Verstand schrie ihr zu, sie sollte gehen. Doch ihr Herz und ihre Beine arbeiteten besser zusammen. Sie spürte wie sie sich erhob und auf ihn zuging. Spürte wie sie sich zu seinem Gesicht streckte und ihre Lippen auf seine ablegte. Doch sie hoffte, es wäre ein Traum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)