Yu-Gi-Oh D-Wars von ReapersScythe66 (Die wahre Form des Feuerroten Drachen) ================================================================================ Kapitel 2: Die Furie -------------------- Es passierte an einem Montag, drei Wochen nachdem die drei sich gefunden hatte. Es war die achte Stunde, und es wurde extrem langweilig. Seit sieben Stunden hingen die drei in der Schule und hatten vier Freistunden gehabt. Natürlich nicht am Stück, sondern mit anderen Stunden durchzogen. Am Anfang waren die drei noch in die Stadt gegangen, aber jetzt hatten sie auch dazu keine Lust mehr. Deshalb hatte Joe, der blonde Junge angefangen etwas über die Duellanten der Schule zu erzählen. Er hatte Jake gezeigt wer gut war, und wer nicht gut war. "Und die da drüben kann überhaupt nicht spielen". Er deutete auf ein Mädchen mit dunklen Haaren und grünen Augen, die in ein Buch vertieft war. "Die kenn ich…" mutmaßte Jake und dachte nach woher. "Klar kennst du sie" erklärte Samuel mit einem Lächeln. Sie kann nicht spielen. Und sie will auch nicht. Sie ist die einzige auf der Welt, die den Angriffsmodus nicht vom Verteidigungsmodus unterscheiden kann". Jake dachte weiter nach. Er kannte sie von früher, glaubte er zumindest. "Sie heißt Kelly Summers. Sie ist eine Stufe unter uns" erklärte Joe und wollte weiter gehen, aber Jake blieb zurück. "Nia!" sagte Jake. Joe schüttelte den Kopf. "Nein, Kelly. Hörst du nicht zu?" "Das ist Nia, und sie spielt extrem gut". Samuel sah ihm tief in die Augen. "Ist jemand zuhause? Das. Ist. Kelly. Und sie spielt NICHT". "Beweist mir dass es nicht Nia ist!" forderte Jake die beiden auf. Joe trat nach vorne. "Wie du willst". "Kelly? Willst du ne Runde zocken?" fragte er und deutete auf sein Deck, dass er an der Hosentasche trug. Das Mädchen stand auf. "Ich spiele nicht". "Ich glaube dass du doch spielst" entgegnete Joe lächelnd. "Kann sein dass du es nicht mitbekommen hast: Kelly Summer spielt nicht". "'Nia die finstere Elfe' schon" entgegnete Jake. Bei dem Namen weiteten sich die Augen des Mädchens. "Woher? Woher weißt du…" "Unwichtig. Mein Freund hier will spielen". Kelly sah sich in der Mensa um, die vier waren alleine. "Wenn ihr mich danach nie wieder nervt, dann soll er sein Duell haben, aber ich will nachher keine Klagen hören". "Abgemacht" stimmte Joe zu und nahm Aufstellung. Joe zog seinen Duellhandschuh an. Ein dunkler Handschuh mit Metallplatten, die rostig aussahen. Das Mädchen zog ebenfalls einen Handschuh an. Ihrer war dunkel auf der Oberseite und weiß auf der Unterseite. "Welche Regeln?" fragte Joe. "Ladys First" antwortete das Mädchen. "Mit Schicksalszug" erklärte sie. "Lass dich nicht darauf ein" rief Jake, aber Joe hörte nicht hin. "Gut. 4000 Lebenspunkte". Kelly nickte. "Und Blitzduell". Joe nickte noch bevor Jake ihm einen guten Ratschlag geben konnte. "Mein Zug" rief Kelly und das Duell begann. "Zuerst lege ich eine Karte verdeckt und spiele Elementarfee Blumenwächterin". Vor ihr erschien eine Fee mit weißen Haaren und einer Rüstung. Die Fee trug einen Schild, der wie eine Blüte aussah. Sie kniete sich hinter den Schild. Joe musste fast lachen als er dieses Monster sah. "Wonach spielen die beiden?" flüsterte Samuel, der weder von Schicksalszug noch Blitzduell je gehört hatte. "Schicksalszug bedeutet dass, wenn einer 1000 LP oder mehr in einem Zug verliert darf er für jede volle 500 LP eine Karte ziehen. Und Blitzduell annulliert die Einsatzverzögerung für Fusionsmonster" erklärte Jake flüsternd. "Ich beginne hiermit: Uhrwerk-Soldat im Angriffsmodus". Vor ihm erschien ein Roboter, der so aussah als sei er vor hundert Jahren gebaut worden, oder sogar noch früher. Aus seinem Rücken und Kopf ragten bronzene Zahnräder und sein Brustkorb sah aus als stamme er von einer Standuhr. In der Hand trug er ein Schwert, dessen Griff scheinbar aus einem Zahnrad ausgeschnitten wurde. "Du spielst einen Schrotthaufen?" fragte Kelly neckisch. "Dieser Schrotthaufen wird deine komische Gartenfee nächste Runde in den Kompost befördern. Aber für diese Runde passe ich". "Wenn er nicht aus den Puschen kommt, dann mach ich weiter. Ich spiele Elementarfee Spatzentrio". Neben ihre erste Fee gesellten sich drei kleine Feen, die auf überdimensional großen Spatzen ritten. Jede Fee hatte eine unterschiedliche Haarfarbe, weiß, grün und blau. Dieses Mal konnte Joe sich nicht zurück hallten. Er musste einfach lachen. "Die… die haben ja keine Punkte. Null und Null". Kelly verdrehte die Augen und schien ihn insgeheim einen Idioten nennen zu wollten. Jake dachte genau so. "Mein Trio sieht zwar nicht nach viel aus, aber es kann mehr als du denkst. Denn bevor sie etwas machen, darf ich ihr Element ändern. Und je nach Element ändern sich ihre Werte und Fähigkeiten" grinste sie. "Und ich wähle Wasser" erklärte Kelly und die Position ihrer Feen veränderte sich. Die mit den blauen Haaren flog nach vorne und bildete so die Pfeilspitze. Gleichzeitig stiegen ihre Angriffspunkte auf 1800. "Und nun, sorgt dafür dass sein Soldat auf den Schrottplatz zurück kehrt" befahl Kelly. Ihre Fee zauberte einen Speer in ihre rechte Hand und schleuderte ihn gegen den Uhrwerk-Soldat. Das Monster wurde getroffen und zerfiel zu einem Haufen Schrauben und Muttern. Joes Lebenspunkte sanken auf 3900. "Fee 1, Maschine Null" erklärte Joe gelangweilt und zog. Er legte zwei Karten verdeckt und ebenfalls ein Monster verdeckt. "Heute gibt es nur verdecktes". "Kannst du überhaupt spielen? Bis jetzt ist nicht sehr viel dabei rausgekommen. Naja, egal. Mein Zug". "Aber erst aktiviere ich Dualer Abwehrspiegel" unterbrach Joe seine Konkurrentin. Ich wähle zwei Monster zu beginn deines Zuges und die beiden dürfen dann leider nicht angreifen". Zwei große Spiegel bauten sich vor Kellys Monstern auf. "Mir egal, denn ich wechsle das Element meines Spatzentrios in Licht". Die Fee mit den weißen Haaren übernahm die Spitze und die drei Monster rückten näher zusammen da das Monster in den Verteidigungsmodus wechselte. Die ATK sank auf 0, aber die DEF auf 1900. "Und zusätzlich spiele ich diese hier, Elementarfee Angelynn". Eine dritte Fee mit weißen Haaren erschien. Sie hatte Engelsflügel und trug eine weiße Toga. In ihrer Hand trug sie ein Schwert. "Und weil es lustiger wird wenn es mehr werden, spiele ich noch Verbindung der Reinen". Eine Zauberkarte erschien vor ihr. "Wenn ich zwei Feen desselben Elementes auf meiner Seite habe, kann ich eine weitere desselben Elementes aus meinem Deck spezialbeschwören". Die Zauberkarte strahlte Licht aus und aus dem Licht stieg eine männliche Fee mit kurzen weißen Haaren und auffallender Kleidung. "Darf ich vorstellen, Elementarfee Oberon. Lass dich nicht durch die 2000 Angriffspunkte täuschen, er erhält weitere 200 für jede Elementarfee auf meiner Seite. Da sind also 2600. Und nun Oberon, greif sein verdecktes Monster an". Oberon gehorchte und schlug mit seinem Schwert die Karte entzwei. Heraus kam eine Schildkröte, deren Panzer aussah wie ein Ofen. Joe klatsche in die Hände. "Das ist eine Schmelzofen-Schildkröte. Wenn du sie zerstört kann ich ein Monster aus meinem Deck spezialbeschwören, solange die DEF kleiner oder gleich 1500 ist. Und ich denke ich wähle diesen hier, Uhrwerk-Mechaniker". Ein weiterer Roboter erschien, der wie der erste aussah, bis auf die Tatsache dass seine beiden Arme große Bohrer waren. "Und wenn der Kollege beschworen wird, darf er ein Unionmonster mitbringen. Und nun wird es Zeit den Reaktor aufzuheizen. Und dass meine ich wörtlich. Hier kommt Typ 4 Bioreaktor". Der Reaktor sah fast aus wie ein Pilz. Er hatte eine Säule in der Mitte an deren oberer Hälfte fünf durchsichtige, mit grüner Flüssigkeit gefüllte Zylinder um die Säule herum hingen. In den Zylindern schien etwas zu schwimmen. "Die beiden sind keine Gegner für Angelynn mit ihren 1900 ATK. Los Angelynn, zerstöre diesen Reaktor. Die Fee zog ihr Schwert und griff an. "Ich hab da so ne Falle vorbereitet" erklärte Joe lässig und deckte auf. Vor der Fee erschien ein Kreuz aus zwei alten Rohren. Auf der Spitze stand ein umgedrehter Eimer, dem man scheinbar mit Edding böse Augen aufgemalt hatte. An den beiden Enden der Querstange waren zwei Handschuhe übergestülpt worden. Dieses etwas stellte sich dreist in den Weg vom Kellys angreifender Fee. Angelynn zerteilte dieses Etwas und brach den Angriff ab. "Siehst du wie wertvoll Schrott sein kann?" fragte Joe lachend. "Mein Zug". Joe sah auf seine Karten, und eins war ihm klar. Das Duell war seines. "Ich spiele Typ 1 Monsterreaktor". Vor ihm erschein ein zweiter Reaktor, der dem ersten sehr ähnlich war, nur das die Flüssigkeit im inneren Gelb-Organe war. "Und nun spiele ich eine kleine Zauberkarte mit dem Namen Maschinenduplikat. Wenn ich diese Runde ein Monster beschworen habe, darf ich ein weiteres Monster aus meinem Deck beschwören, wenn es dasselbe Level hat. Und ich wählte Typ 3 Fallenreaktor". Ein dritter Reaktor baute sich vor ihm auf, mit roter Flüssigkeit im inneren. "Fertig?" wollte Kelly wissen. "Nö. Erst spiele ich noch Zusammenschweißen. Diese Karte fusioniert meinen Reaktor Typ 1 und Typ 3 auf meinem Feld, mit Typ 2 Magiereaktor aus meiner Hand". Für eine Sekunde erschien ein vierter Reaktor, der grüne Zylinder hatte und dann verbanden sich die drei Reaktoren. Aus ihnen wuchs ein neues, sehr grobschlächtiges Monster hervor. Es sah aus wie ein drei Meter großer Roboter, mit runden Armen und Beinen und einer Tonnenförmigen Brust. Sein Kopf hatte zwei blutrote Augen und einen nichtssagenden Blick. Die grünen Glaszylinder hingen wie ein Gürtel um seine Talje, die roten und gelben hingen über seinen Schultern und schienen eine Art Schulterklappen zu bilden. "Erblicke meinen Typ ZERO Apokalypse-Reaktor" schrie Joe. "Leider darf ich in dieser Runde noch nicht angreifen, aber egal. Bevor ich meinen Zug beende, rüste ich meinen Reaktor Typ Zero noch mit meinem Typ 4 Bioreaktor aus". Der letzte Reaktor spaltete sich in zwei Teile auf: Eine Säule und ein Ring aus fünf Zylindern. Die Zylinder ordneten sich auf dem Rücken des Roboters an und die Säule lag auf seinem rechten Arm Fünf Schläuche entsprangen dem Rohr und endeten in den fünf Zylindern. Scheinbar so eine Art Waffe. Kelly zog. Sie sah nicht verängstigt aus, obwohl das Monster ihr gegenüber nun 3700 und 3300 hatte. "Bevor du dran bist" erklärte Joe, "Dürfen zwei deiner Monster weiterhin ihren Spiegel beobachten, und zwar dein Blumenschild und dein Taubentrio". "Egal" rief Kelly. "Zuerst kommt der Effekt meines Trios zum tragen. Da sie im Verteidigungsmodus liegen bekomme ich 1000 Lebenspunkte". Ihr Konto stieg auf 5000 an. "Und dann nutze ich den Effekt meiner Angelynn. Ich darf mir eine Zauberkarte aus meinem Deck auf die Hand nehmen, wenn sie in den Verteidigungsmodus wechselt". Ihre Fee ließ das Schwert sinken und kniete sich hin. Eine Zauberkarte wurde Kellys Hand hinzugefügt. "Dann spiele ich diese Zauberkarte, Waage der Gerechten". Eine Karte mit einer Waage erschien und Joes Reaktor schoss einen Blitz auf Kelly ab. "Wann immer du eine Zauber-, Fallen- oder Monsterkarte spielst fügt dir mein Apokalypse-Reaktor 500 Punkte Schaden zu" lachte Joe. Kellys Punkte sanken auf 4500, stiegen aber sofort danach wieder auf 5000 an. "Meine Waage gibt mir 500 LP, wenn ich welche verliere" konterte Kelly und setzte ihren Oberon in Verteidigungsmodus. "Sieht schlecht aus für Kelly, oder?" fragte Samuel flüsternd. Jake schüttelte den Kopf. "Nein, für Joe sieht es schlecht aus. Er wird versuchen Oberon zu zerstören, und wenn das passiert wird Kelly sauer. Dann ist sie nicht mehr so leicht zu stoppen". "Mein Zug. Als erstes lasse ich meinen Typ ZERO angreifen, los, vernichte ihre Spatzen!" Der Koloss machte einen Schritt nach vorne und zielte mit der Waffe auf seinem Arm auf die drei Spatzen. Ein grüner Strahl schoss aus der Röhre. Es spritzte und als der Angriff vorbei war standen alle Monster von Kelly noch da. "Was soll das?" rief er wütend und sah dann erst die Falle von Kelly. "Das ist mein 'Schutz der Schwachen'. Wenn ein Monster im Verteidigungsmodus angegriffen wird und die Differenz zwischen deinen Angriffspunkten und meinen Verteidigungspunkten größer als 1000 ist, wird mein Monster nicht im Kampf zerstört". "Und warum sind deine Lebenspunkte gestiegen?" fragte er als er sah das Kelly nun 6000. "Das sind die Effekte meiner Blumenwächterin. Wenn eine Elementarfee angegriffen wird kann sie dazwischen gehen. Und wenn sie das Ziel eines Angriffes ist, dann kann ich 1000 LP bezahlen um ihre DEF auf 3100 zu erhöhen. Oder ich kann ihre DEF um 1000 verringern, was mir dann 1000 Lebenspunkte gibt". "Glück gehabt", grummelte er. Kelly zog. "Ich passe diese Runde mal". Ihre LP stiegen auf 7000, durch ihr Spatzentrio. Joe zog. Das war nun aber wirklich das Ende von Kelly schwor er sich. "Ich opfere 1000 Lebenspunkte um meinen Gigatonnen-Hammer zu spielen, den ich an Typ ZERO Apokalypse-Reaktor anrüste. Nun hatte er nur noch 2900. Ein gigantischer Hammer erschien und der Reaktor griff ihn. Dann griff er an. Wieder mit demselben Ziel. Die Fee sprang dazwischen, Kellys Lebenspunkte erhöhten sich auf 8000 und… Das Hologramm ihrer Fee zersprang. Von der Blumenwächterin war nichts mehr geblieben. "Wo… wo ist mein Monster? Du kannst es doch im Kampf nicht zerstören!" Kelly war verwirrt. "Korrektur: Mein Reaktor kann sie nicht zerstören, aber der Hammer zerstört jedes Monster dass er angreift. Und nach dem Kampf muss sich auch eine deiner Zauber- oder Fallenkarten verabschieden". Die 'Schutz der Schwachen'-Karte zersprang. "Mein… mein Monster" stammelte Kelly als sie sah wie ihre Fee und ihre Zauberkarte zerstört wurde. Doch dann ergriff sie wieder die Initiative. "Ich lasse meine Monster im Verteidigungsmodus und lege noch eine Karte verdeckt, dein Zug". Joe war sich siegessicher. Sein Monster war das stärkste auf dem Feld und Kelly spielte nur auf Verteidigung, das würde für ihn sehr einfach werden. "Nun beginnt der Anfang des Endes für dich. Erst spiele ich eine Karte verdeckt und dann greife ich mit meinem Reaktor deinen Oberon an, Angriff!" Abseits des Feldes schlug sich Jake gegen den Kopf. Joe wusste nicht was er damit in Gang setzte. "Was hat es mit Oberon auf sich?" fragte Samuel neugierig. Jake holte tief Luft. "Es gib einen Grund warum sie aufgehört hatte zu spielen. Es begann mit Oberon, es war das einzige was sie von ihrem Vater bekommen hatte. Und sie liebt diese Karte sehr. Früher hatte sie ein Deck mit Licht, Wasser und Windmonstern gespielt. Sie war freundlich und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. Und dann eines Tages ist es passiert. Sie hatte sich gewandelt und spielt seit dem auch die dunklen Elemente Feuer, Erde und Finsternis. Und in ihrem letzten Duell vor zwei Jahren ist es passiert. Jemand hat ihren Oberon besiegt und sie ist ausgetickt. Innerhalb eines Zuges änderte sie das Feld und die Dunkelheit nahm auf ihrer Seite Aufstellung". "Und was ist daran so gefährlich? Ich hab doch auch Finsternismonster". Jake schüttelte den Kopf. "So einfach ist es nicht. Sie ist gefährlich. Du weißt doch das man bei einem Angriff auf die LP den Angriff spürt, oder?" Samuel nickte. "Sie hatte im letzten Zug mit einem Monster 12 Angriff auf einen Spieler gestartet, der bereits nach dem zweiten Angriff keine Lebenspunkte mehr hatte. Der Junge landete im Krankenhaus". Sam Augen weiteten sich. Die Angriffe des Handschuhes waren hart, aber man konnte sie aushalten ohne Schäden zu erhalten. Aber 12 Angriffe hinter einander waren sicher zu viel für den menschlichen Körper. Der Hammer traf Oberon und Kellys Augen weiteten sich. Zorn flammte in ihren Augen auf und ihr Gesicht verzog sich zu einer Maske aus Wut. "Das hättest du nicht tun sollen", erklärte sie emotionslos. "Mein Zug". "Zuerst spiele ich Goldschatztruhe. Wir beide ziehen bis wir sechs Karten auf der Hand haben". Kellys Handkarten wurden erhöht. "Dann decke ich Finstere Gabe auf. Ich darf Karten abwerfen um ebenso viele neu zu ziehen, und ich werfe fünf ab". Fünf Kartenhologramme fielen zu Boden und fünf neue nahem ihren Platz auf Kellys Hand auf. "Und nun zeige ich dir die Monster unter deinem Bett. Ich spiele Finstere Elementarfee Volcana". Vor ihr erschien eine neu Fee. Doch diese sah nicht mehr aus wie eines der freundlichen Monster die sie vorher noch gespielt hatte. Diese Fee trug einen kurzen roten Rock und ein enges und sehr knappes Oberteil. Sie hatte lange rote Haare, die von einer Tiara zusammengehalten wurden. In ihrer Hand trug sie eine sonderbare Waffe. Es war ein Stab mit einer roten, leicht pulsierenden Kugel auf dem oberen Ende und einer nach hinten gerichteten Sense an der unteren Seite. "Meine Fee bekommt in jeder Standby-Phase 300 Angriffspunkte" erklärte sie. "Nun spiele ich noch meinen Feldzauber Finsterer Dornenwald". Innerhalb von Sekunden wuchs ein Wald auf dem Spielfeld empor. Es war ein dichter Wald mit dornigen Ranken und dunklen Blättern. Das Kampffeld wurde dunkel und ein Mond ging auf. "Dieser Wald erhöht die Punkte meiner Finsteren Feen um 400. Des Weiteren kannst du nicht angreifen, solange deine Monster um mehr als 1000 Punkte stärker sind. Und wenn du doch angreifen kannst, dann verlierst du 500 Lebenspunkte. Zum Schluss spiele ich noch eine Karte verdeckt und aktiviere Endlose Weite. Die Karte nimmt meine Fee aus dem Spiel sodass sie nicht angreifbar ist. Ihr Effekt wird trotzdem aktiviert wann immer wir eine Runde anfangen. Und wenn Volcana geht darf ich diese hier aus dem Deck spielen, Finstere Elementarfee Meteora". Die erste Fee ging und die zweite erschien. Sie ähnelte der ersten Fee fast vollkommen, bis auf die zum Boden reichenden Haare und der Hose, die verbrannt und angesengt aussah. "Ich glaube das Duellsystem ist kaputt" erklärte Joe. "Du spielst Karten ohne Ende, aber mein Reaktor greift nicht ein". "Das System arbeitet einwandfrei. Wenn Oberon zerstört wird kann ich insgesamt 1000 Schadenspunkte verhindern. Und solange meine Elementarfee Lebensretter in meinem Friedhof liegt verliere ich keine LP während ich am Zug bin". Joe sah betrübt drein. Sein schöner Reaktor war vollkommen nutzlos geworden. "Und um das Duell abzurunden nutze ich den Effekt meiner Meteora. Ihr Chaosmeteor wird deinen Reaktor zerstören und du wirst Lebenspunkte in Höhe der Stärke verlieren. Los meine Kleine, zerstöre sein Monster". Ein Meteor erschien am Himmel und fiel brennend zu Boden. Sein Ziel war der Typ ZERO Reaktor... FORTSETZUNG FOLGT… Das nervt, oder? So fühl ich mich am Ende jeder Yu-Gi-Oh Folge, weil die zu viel labern und dann immer beim wichtigsten Ereignis diesen Scheiß Höhepunktverhinderer einblenden. Und das kekst mich wirklich. Der Meteor schlug mit voller Macht ein und hinterließ nur eine holographische Staubwolke. Als der Staub sich zurück zog, stand der Reaktor noch. vollkommen unbeschädigt und weiterhin intakt. "Was soll das?" rief Kelly aufgebracht. "Mein Meteor hätte dein Monster vernichten sollen und deine Lebenspunkte direkt mit." Joe schüttelte triumphierend den Kopf. "Du hast mein Monster doch zerstört. Mein Bioreaktor ist Schrott". Er lächelte. Kelly schien vergessen zu haben dass er seinen Reaktor mit dem Unionmonster Bioreaktor ausgerüstet hatte. Und immer wenn ein Monster mit ausgerüstetem Unionmonster zerstört wird, wird stattdessen das Unionmonster zerstört. Joes Monster verlor zwar 400 Punkte, aber seine Lebenspunkte blieben auf 2900, da sein Typ 4 Reaktor keine Angriffspunkte hatte. Das rette ihn knapp. Kelly war nicht so glücklich dass der Reaktor noch stand und schluckte hart. Ihr Dornenwald schütze zwar ihr Monster, aber sie wusste nicht was sonst noch passieren konnte. "Ich beende meinen Zug indem ich eine Karte verdeckt spiele". Joe zog triumphierend eine neue Karte. Zwar schütze der Wald ihr Monster, aber nicht lange. "Ich spiele meine Uhrwerkzerstörung. Diese Zauberkarte wird deinen Wald roden". Der Wald zersprang in tausende von Pixel und verschwand. Die Farbe wich aus Kellys Gesicht. "Und nun da der Wald nicht mehr im Weg steht ist Platz für den Fortschritt. Für mein Roboter-Labor". Links neben Joe erschien ein rechteckiges Gebäude. Es war übersäht mit Spulen und Kabeln. "Zuerst spiele ich meinen Großen Uhrwerkgolem". Das Monster war fast so groß wie der Typ ZERO. Er war breitschultrig und über und über mit Zahnrädern gezeichnet. "Und der Effekt meines Roboter-Labors erlaubt es mir jede Runde ein zusätzliches Unionmonster zu spielen. Deshalb kommt jetzt noch mein Gaus-Geschütz". Das Gaus-Geschütz war genau das was der Name versprach. Es war ein Standgeschütz mit dickem Rohr und ohne Schütze. Kelly wurde beim Anblick dieser Monster bleich. Insgesamt 7100 Angriffspunkte. Selbst mit ihrem Monster blieben ihr danach nur noch 300 LP. Es war kaum genug um damit noch zu gewinnen. Doch Joe sollte noch einen draus setzen. "Und dann rüste ich meinen Reaktor Typ ZERO mit Reaktorüberlastung". Die ATK des Apokalypse-Reaktors stiegen auf 4200 Punkte. Blitze zuckten aus den Zusätzlichen Spulen, die dem Reaktor nun aus den Rücken wuchsen. "Ich habe nun 8000 Angriffspunkte, willst du aufgeben, oder muss ich erst angreifen?" Kelly schwieg. Unfähig zu sprechen starrte sie auf die drei Monster, die ihren Angriff vollzogen. Das Mädchen zuckte nicht einmal als das Geschütz oder der Golem sie trafen. Auch nicht als der Reaktor eine gigantische Rauchwolke mit dem Angriff erzeugte. Als der Rauch sich verzogen hatte, war Kelly nicht mehr da. Zurück blieben nur ihre Deckbox und ihr Handschuh. Joe nahm beides auf und steckte es seine Tasche. Er würde es ihr zurück geben, wenn sie ihm wieder über den Weg laufen würde. Zu seinem Erstaunen war Kelly nicht mehr in der Schule. Am folgenden Tag kam sie ebenfalls nicht. Und den Rest der Woche blieb sie auch fern. Als hätte es sie nie gegeben. Eine Woche nach dem Duell ging Joe zu Kellys Lehrer und fragte nach. Die Antwort hatte ihn überrascht: Kelly hatte die Schule verlassen, ohne eine Adresse zu hinterlegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)