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Bound to you

ehemals: Relationship - Für immer zusammen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ihr lieben, entgegen meines Webblogeintrages von neulich, hat mich die Schreiblust doch wieder gepackt für diese FF :)

Also hier gehts weiter: Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Neues Leben?

Hallo!!!

Das hier ist meine erste Fanfiction deshalb seid bitte nicht so streng mit mir. Kritik hätte ich trotzdem gerne damit ich weiß was ich noch besser machen kann^^

Viel Spaß:
 

Blinzelnd regte eine junge Frau sich. Ihr tat alles weh und als sie sich an die Stirn fasste, sah sie an ihrer Hand Blut kleben.

Einen Moment lag sie still da und starrte die rote Flüssigkeit an, die an ihren Fingern klebte, doch dann setzte sie sich auf und sah sich um.

Sie war auf einer kleinen Waldlichtung und saß an, oder besser in einem ruhigen Fluss, der sich durch die Mitte der Lichtung schlängelte.

Sie selbst war völlig durchnässt, anscheinend war sie vom Wasser ans Ufer gespült worden. Hastig wusch sie sich das Blut von den Fingern und reinigte die kleine Platzwunde an ihrem Kopf.

Es machte ihr Angst, obwohl sie nicht wusste, warum. Stirnrunzelnd sah sie den roten Schlieren im Wasser nach, bis der Fluss sie weggetragen hatte und versuchte sich zu erinnern, was passiert war.

Wie war sie hierher gekommen?

Was war geschehen?

Und wer war sie überhaupt??

Sie hatte keinerlei Erinnerungen mehr. Nachdenklich musterte sie ihr Spiegelbild in den seichten Wellen.

Sie hatte lange lockige dunkelbraune, fast schwarze Haare und graue Augen. Ihr Gesicht war schmal mit hohen Wangenknochen und seltsam roten Lippen. Schön war sie nicht, aber sie fand, dass sie sich dennoch sehen lassen konnte.

Als sie an sich hinunterblickte, verzog sie das Gesicht. Ihr weißes knielanges Kleid war voll mit Rissen und Flecken, die das Wasser anscheinend nicht ausgewaschen hatte.

Außerdem war der Stoff aufgrund der Nässe ziemlich durchsichtig geworden und bedeckte, dank zweiter Stofflagen an bestimmten Stellen, gerade noch das Nötigste.

Noch etwas schwankend stand sie auf und ging taumelnd auf einen großen Baum zu und setzte sich unter seine ausladenden Äste.

Vor Kälte schaudernd rollte sie sich zu einer Kugel zusammen und schlief bald darauf ein.
 

Als sie erwachte, ging gerade die Sonne auf und tauchte die Welt in leichtes Rosa.

Ihr Kleid war immer noch nicht vollständig getrocknet und der leicht feuchte Stoff klebte an ihrem Körper.

Seufzend machte sie sich auf den Weg, um ein Dorf oder zumindest einen Pfad zu finden. Zögerlich folgte sie dem Fluss, irgendwann würde sie bestimmt auf eine Brücke oder ein paar Häuser stoßen.

Sie lief, wie es ihr schien, stundenlang, doch noch immer hatte sie kein Anzeichen von Zivilisation gefunden.

Als es Mittag war, machte sie Rast und trank aus dem Fluss, um ihren Durst zu stillen. Anschließend lief sie erneut los, da sie etwas Essbares suchen wollte und kehrte kurz darauf mit einigen Beeren zurück, welche sie an Sträuchern im Wald gefunden hatte. Es war nicht viel und wirklich satt wurde sie davon nicht, aber es musste reichen.

Eine Weile saß sie noch auf einem großen Stein am Ufer und ruhte sich aus, doch schon bald stand sie wieder auf und ging weiter, immer noch hoffend, demnächst auf einige Menschen zu treffen.

Aber je länger sie lief, desto wärmer wurde es.

Als ihr Kleid noch etwas feucht gewesen war, war es ihr leichter gefallen, die warmen Temperaturen zu ertragen, doch nun in der Nachmittagshitze wurde ihr zunehmend heißer und das Laufen strengte sie mehr und mehr an.

Immer öfter musste sie Halt machen um etwas zu trinken und sich auszuruhen.

Doch als sie am späten Nachmittag erneut Rast machen wollte, sah sie in der Ferne ein kleines Häuschen, aus dessen Schornstein Rauch aufstieg.

Ohne auch nur weiter nachzudenken, sprang sie auf und rannte los, in Richtung des Hauses.

Sie dachte keinen Moment darüber nach, was für Menschen dort wohnten, oder ob sie sie aufnehmen würden, sondern lief und lief, wobei ihre Freude sie ihre Erschöpfung schnell vergessen ließ.

Obwohl es noch relativ nach ausgesehen hatte, dauerte es bis zum Einbruch der Nacht, bis sie an der Behausung ankam.

Die Lichter in den Fenstern sahen einladend aus und die junge Frau lächelte, als sie schließlich auf die Tür zuging und klopfte.

Es dauerte nicht lange, bis ihr eine ältere Frau öffnete und sie hineinbat: „Wer bist du? Du bist aber sehr dünn angezogen, junge Dame. Nun komm schon rein, da draußen erkältest du dich nur.“

Energisch zog sie die alte Frau in das Haus und wies sie an sich zu setzen.

Das Mädchen schüttelte den Kopf und sagte:

„Ich weiß nicht wie ich heiße. Ich weiß gar nichts mehr. Gestern Abend bin ich auf einer Lichtung aufgewacht und heute Morgen bin ich dann losgelaufen um ein Dorf oder so was zu finden.“

„Nun, du musst ja bestimmt ziemlich müde sein, wenn du den ganzen Tag gelaufen bist. Leg dich erst mal hin, morgen sehen wir weiter“, erwiderte die Altere mit Besorgnis in der Stimme, „Ich heiße Megumi und mein Mann heißt Takedo. Den wirst du aber Morgen erst kennen lernen. Ist es okay, wenn ich dich erst mal Chiyo nenne?“

Die Jüngere nickte nur und folgte Megumi in eine kleine Kammer, wo diese ihr eine Futon ausbreitete und eine Schale mit Suppe und etwas Brot in die Hand drückte mit der Anweisung aufzuessen du dann zu schlafen.

Gierig fiel Chiyo über sie Mahlzeit her und legte sich hin.

Sie fühlte sich nun viel zu ausgelaugt und zufrieden, als dass sie noch groß nachdenken wollte.

Schließlich hatte sie alles, was sie wollte und brauchte: einen Namen, keinen Hunger mehr und ein Dach über dem Kopf, wo sie schlafen konnte.

So gab sie ihrer Müdigkeit nach und schlief fast sofort ein.
 

Am nächsten Morgen hörte Chiyo aus dem Nebenzimmer leise Stimmen und versuchte zu verstehen, was gesagt wurde.

Doch das Gespräch war zu leise, um es zu verstehen, selbst als sie das Ohr an die Tür drückte. Also beschloss sie aufzustehen und zu Megumi zu gehen.

Innerlich war sie sich unsicher, was sie tun sollte, als sie ihr Zimmer verließ, denn am Tisch saß nun auch ein Mann, der Chiyo freundlich anlächelte.

Etwas schüchtern erwiderte sie die Geste, bevor sie sich mit ihrem neuen Namen vorstellte.

„Du bist bestimmt das Mädchen, von dem mir meine Frau erzählt hat. Ich bin Takedo. Gestern war ich noch auf dem Rückweg nach Hause, als du gekommen bist“, sagte er.

„Er war in Konoha. Das ist eines der großen Ninjadörfer. Jedes Land hat eines. Wir sind hier im Feuerreich, musst du wissen. Es gibt zum Beispiel noch Suna-, Kiri-, Iwa- und Otogakure. Nicht alle davon sind Konohagakure freundlich gesinnt, aber mit Suna haben wir mittlerweile einen Friedensvertrag. Takedo und ich haben mal in Konoha gelebt, wo er Ninjawar“, ergänzte Megumi.

„Ja, aber ich war nie besonders gut, gerade mal Chunin, aber was will man machen“, seufzte Takedo.

Es war offensichtlich, dass er gerade in alten Erinnerungen an die `gute alte Zeit´ schwelgte. Chiyo war fasziniert von dem gerade erzählten und so fragte sie nach: „Was ist ein Ninja? Und was ist ein Chunin?“

„Ninjas sind ausgebildete Kämpfer. Sie beherrschen verschiedene Kampfweisen, z.B. können sie mit verschiedenen Genjutsus Illusionen vortäuschen und so. Taijutsus sind Nahkampf und alle Sachen, die darunter fallen. Und dann gibt es noch die Ninjutsus, das ist so ziemlich der ganze Rest. Es ist alles etwas kompliziert zu erklären. Manche Ninjas haben auch Kekkei Genkais. Das sind angeborene Fähigkeiten, die nur Angehörige bestimmter Clans haben. Es gibt verschiedene `Ränge´ unter den Ninjas. Die Kinder, die gerade die Akademie abgeschlossen haben, nennt man Genins. Danach macht man die Prüfung zum Chunin, die teilweise schon sehr hart ist. Manchmal sterben auch welche während der Prüfung und sehr viele fallen auch durch. Die nächste Stufe sind die Jonin. Sie sind die Eliteninjas. Nicht jeder schafft es bis dorthin. Aber die Besten, das sind die Anbus. Niemand kennt ihre Identität, denn sie tragen während ihrer Missionen immer Masken. Anbu wirst du nur, wenn du etwas Besonderes unter den Besonderen bist, wenn du der Beste unter den Besten bist.

Aber so ein Leben als Ninja ist anstrengend und bringt viele Gefahren mit sich. Viele sterben bei Missionen, oder bei dem Versuch ihr Dorf zu verteidigen.

Die Ninjadörfer werden immer von dem Stärksten angeführt. Sie sind `die Kage´. In Konoha ist es der Hokage und im Moment heißt sie Tsunade. Sie ist eine der drei legendären Sannin“, erklärte ihr Takedo.

Chiyo wusste, dass dies nur die grundlegenden Dinge waren, die sie über Ninjas wissen musste, dennoch waren es sehr viele Informationen.

Als Megumi ihre Begeisterung sah, schüttelte sie nur den Kopf und stellte das Frühstück auf den Tisch.

„Du kannst gerne bei uns wohnen, wenn du willst. Wir leben hier fast alleine und etwas Gesellschaft würde uns vermutlich gut tun und du brauchst ja einen Ort wo du wohnen kannst“, schlug sie vor und sah Chiyo erwartungsvoll über den Tisch hinweg an.

Grinsend willigte die junge Frau ein und begann zu essen.

Während der Mahlzeit erzählte das Ehepaar ihr noch viel über die Dörfer und Ninjas, sodass Chiyo anschließend von dem ganzen neuen Wissen der Kopf schwirrte.

Anschließend half sie Megumi dabei, das Haus zu putzen und probierte ein paar abgelegte Kleidungsstücke von der alten Frau an, die diese getragen hatte, als sie noch jung war.

So füllte sich ihr Kleiderschrank und am Abend begleitete sie Takedo auf einem Spaziergan nach draußen,

wo er ihr die nähere Umgebung und den Aufbau des Feuerreichs erklärte und ihr zeigte, in welcher Richtung Konohagakure lag.
 


 


 

Ich sollte vielleicht sagen, dass sie Chiyos Alter auf ungefähr 16 Jahre festgelegt haben :)

Ich freu mich über jeden Kommi^^

Lg Hana93

Deine Augen, meine Augen

Deine Augen, meine Augen
 


 

Die 2 folgenden Jahre half Chiyo Takedo und Megumi täglich bei allen Arbeiten, die im und um das Haus herum anfielen und ließ sich von dem alten Mann in die Techniken der Ninjas einführen.

Auch wenn es kindisch war, so hatte sie den Traum einmal Jonin oder sogar Anbu zu werden und ihr Dorf zu retten.

Sie wusste, dass der Weg dorthin schwer war und Takedo ihr auch nicht alles beibringen konnte, aber es war ein Anfang und vielleicht könnte sie später nach Konoha gehen und dort ihre Ausbildung abschließen.

Aber dieses Ziel lag noch in weiter Ferne und so trainierte sie jeden Tag verbissen bis tief in die Nacht.

Wenn ihr Lehrer nicht da war, beschränkte sie sich auf Zielübungen, vertiefte ihre Jutsus oder lernte die Ninjaregeln auswendig.

Von denen gab es sehr viele und es war eine Herausforderung für sie jede einzelne zu kennen und einer bestimmten Nummer zuzuordnen.

Megumi war nicht sehr begeistert über Chiyos Verhalten, doch als sie 18 Jahre alt wurde, sie hatten ihr Alter bei ihrer Ankunft auf 16 geschätzt, schenkte die alte Frau ihr richtige Ninjakleidung, während ihr Mann Chiyo die dazugehörige Ausrüstung gekauft hatte.

Glücklich fiel sie den Beiden in die Arme und versprach ihnen noch mindestens 1 Jahr bis zu ihrem Umzug ins Ninjadorf zu warten.

Als Megumi sie fragte, ob das denn in Ordnung sei, erwiderte sie nur: „Heute vor 2 Jahren bin ich zu euch gekommen und mir hat jeder Tag hier gefallen. Da werde ich wohl noch ein weiteres Jahr schaffen.“, und zwinkerte ihren `Adoptiveltern´ dabei zu.

Megumi gab ihr einen liebevollen Klaps, wobei Takedo nur verstehend lächelte.

Er selbst hatte es früher kaum erwarten können ein Ninja zu werden, die Chunin-Prüfung abzulegen und immer stärker zu werden.

Wenn Chiyo nach Konoha ging, würde sie die Prüfung spielend bestehen.

Immerhin hatte er sie auch ohne große Probleme geschafft und sie war nun bereits besser als er.

Für einen Anbu oder einen Rang-S Nuke-Nin wäre sie zwar wahrscheinlich keine große Gefahr, aber so manchen Jonin würde sie schon gefährlich werden können.

Den meisten Chunin war sie überlegen, da war er sich sicher.

Außerdem besaß sie das Sharingan, auch wenn sie nicht wusste, was das bedeutete. Als er vor einen Jahr einmal wieder in Konoha gewesen war, hatte er über den Uchiha-Clan Nachforschungen angestellt und tatsächlich war vor etwa 4 Generationen eine junge Frau aus der Familie ausgebrochen und mit einem Mann weggelaufen.

Als er ihren Weg weiterverfolgt hatte, hatte sich herausgestellt, dass Chiyo von eben diesem Paar abstammte.

Doch damit wollte er sein Mädchen und auch Megumi nicht belasten, denn die beiden einzigen weiteren Angehörigen des Uchiha-Clans waren Nuke-Nins.

Es bestand zwar mittlerweile eigentlich keine wirkliche Verwandtschaft mehr zwischen den beiden Uchiha-Brüdern und Chiyo, aber Takedo wollte diese Tatsache trotzdem für sich behalten.

Nachdenklich betrachtete er das Mädchen, wie sie im Nebenzimmer verschwand, um ihre neue Kleidung anzuziehen und schließlich freudestrahlend wiederkam.

Zusammen gingen sie aus dem Haus auf den Übungsplatz, wo die junge Frau die Waffen in einem Kampf einweihen wollte.

Sie gewann, wie immer, wobei Takedo sich selbst mit der Tatsache tröstete, dass er schon fast 70 Jahre alt und mittlerweile nicht mehr so gut in Form war wie früher.

Doch eigentlich wusste er, dass sie auch damals zu stark für ihn gewesen wäre.

Aber das machte ihm nichts aus, im Gegenteil, er freute sich für sie, da es bedeutete, dass sie ihrem Traum Tag für Tag näher kam.

Nach dem Kampf wartete Megumi mit Tee auf die beiden Kontrahenten und holte sie wieder in das Haus.

Denn inzwischen war es dunkel geworden und nachts war es so weit draußen im Wald immer sehr gefährlich.

Sie saßen den ganzen Abend noch zusammen, lachten, scherzten und sprachen über Chiyos Zukunft.

Doch der Tag hatte sie müde gemacht. Die junge Frau ging früher als das Ehepaar zu Bett, die ganze Aufregung war ihr doch ein wenig zu viel geworden.

Sie zog sich um, löschte ihr Licht und war gerade eingeschlafen, als ein lautes Krachen ertönte. Verwirrt schreckte sie aus dem Schlaf.

Aus dem Raum nebenan waren die Schreie Megumis und Takedos zu hören und das Bersten von Holz.

Hastig versuchte sie aufzustehen und ihren `Adoptiveltern´ zu Hilfe zu eilen, aber sie stolperte und wäre fast gestürzt, konnte sich im letzten Moment aber noch so gerade abfangen.

Sie griff sich ihre Waffentasche und riss die Tür auf.

Doch sie kam zu spät.

Megumi lag in einer immer größer werdenden Blutlache direkt vor ihren Füßen auf dem Boden.

Mit weit aufgerissenen Augen wich sie zurück, doch dann hörte sie von draußen Kampfgeräusche und rannte aus dem Haus.

Sie sah drei Silhouetten und konnte schnell Takedo ausmachen, der blutüberströmt war und aus mehreren Wunden blutete.

Die beiden Fremden hatten dunkle Mäntel an und sie meinte einige rote Wolken auf ihnen auszumachen.

Der Größere der beiden sprang auf den alten Mann zu und holte mit einem riesigen bandagierten Schwert aus.

Blut spritzte.

Chiyo schrie.

Der andere wandte ihr den Kopf zu und sie erstarrte zu Eis.

Er hatte rote Augen.

Die gleichen wie sie.

Das Sharingan.

Sie zitterte, versuchte zu begreifen, was gerade passiert war.

Dass der Mann ebenfalls das Sharingan hatte. Sie starrte ihn an und versuchte zu verstehen, was nicht zu verstehen war.

Ihre Augen.

Seine Augen.

Megumi und Takedo, tot.

Das eben geschehene spielte sich in einer rasenden Geschwindigkeit in ihrem Kopf ab, immer und immer wieder.

Wie ein Film, der sich in einer Endlosschleife in ihrem Gehirn wiederholte.

Endlich löste sie sich aus ihrer Starre und wandte sich mit einem Ruck dem Mörder Takedos zu.

Er war groß, fast riesig und hatte ein haiähnliches Gesicht.

Sie spürte in dem Moment keine Trauer in sich, nur Unverständnis und Wut. Eine überwältigende, alles zerstörende Wut.

Fast wie von selbst aktivierte sich ihr Sharingan und sie griff den Fischmenschen an.

Der andere sprach nur warnend: „Kisame.“

Doch der erwiderte nur: „Ach komm schon Itachi. Lass mir doch den Spaß.“

Itachi sagte nichts, fixierte das Mädchen jedoch mit seinen Augen.

Er hatte gesehen, dass sie das gleiche Bluterbe hatte wie er. Auch wenn er nicht begriff, wie das sein konnte, war er dennoch auf ihre Kampfkünste gespannt.

Chiyo attackierte Kisame mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, kämpfte mit ihren neuen Waffen, die sie von Takedo geschenkt bekommen hatte und steckte all ihren Zorn in ihre Angriffe.

Doch egal, was sie auch tat, ihr Gegenüber schien alle Attacken mit Leichtigkeit abwehren zu können.

Aber auch, wenn er es sich nicht anmerken ließ, war er beeindruckt von ihr und sie brachte ihn in Bedrängnis.

Er konnte sie zwar immer noch abwehren, aber er musste sich schon etwas anstrengen. Anders als in anderen Kämpfen.

Die hatten für ihn alle keinen Anspruch, doch dieser hier war schon etwas anderes.

Was aber zweifellos an ihrem Sharingan lag.

Die Tatsasche, dass sie es besaß, machte sie sehr interessant.

Während des Kampfes, der nun folgte, setzten Chiyo und Kisame den ganzen Wald und auch das Haus in Schutt und Asche.

Bis plötzlich ein Knall ertönte, von der Seite mehrere Kunais auf sie zuflogen und Chiyo an einen der wenigen noch stehenden Bäume nagelten.

Sowohl sie als auch Kisame sahen Itachi überrascht an, der die Waffen geworfen hatte.

„Was ist denn los, warum machst du das? Ich hatte gerade so viel Spaß“, regte der Fischmensch sich auf.

Itachi sagte nur; „Deidara.“

Dann verschwand er.

Kisame sah nun an den Himmel, wo eine riesige Explosion zu sehen war und fluchte.

Dann war auch er weg.

Wütend schrie Chiyo den beiden hinterher und machte sich vom Baum los.

Sie wollte hinter ihnen her, wollte sie leiden sehen, für das was sie getan hatten.

Aber das durfte sie nicht.

Sie musste Megumi aus der Ruine ihres früheren Heims holen und sie zusammen mit Takedo begraben.

Das war sie ihnen schuldig.

Sie fühlte sich hin und her gerissen zwischen ihrem Wunsch nach Rache und ihrem Gewissen, dass sie beschwor, dem toten Ehepaar die letzte Ehre zu erweisen und in Konoha ihren Tod zu melden.

Zähneknirschend wandte sie sich ab und ging auf das Haus zu.

Später wusste sie nicht mehr, wie sie es geschafft hatte, doch sie holte sowohl Megumi, als auch ihre eigenen Sachen aus den Trümmern.

Alles in ihr fühlte sich taub an, als sie die beiden Toten auf das Begräbnis vorbereitete und das Grab schaufelte.

Kein Gedanke, nichts um sie herum kam an sie heran, als sie Takedo und Megumi begrub.

Leise bahnte sich eine Träne den Weg ihre Wange hinab und tropfte auf das Grab.

Lange saß sie noch da und starrte vor sich hin und weinte.

Sie bemerkte nicht, wie es langsam hell wurde und auch nicht, wie ein Team aus 4 Ninjas aus dem Gebüsch trat.

Sie hörte nicht, wie sie angesprochen wurde.

Die Welt um sie herum schien ihr auf einmal so kalt und leer. Nichts schien mehr zu existieren.

Sie war orientierungslos.

Alleingelassen.

Die Ninjas sahen sich hilflos an und wussten nicht, was sie tun sollten.

Offenbar war hier etwas Schreckliches geschehen.

Sie beobachteten, wie die junge Frau aufstand und einen Haufen Holz zuging, der wohl einmal ein Haus gewesen war.

Chiyo machte ein paar schnelle Fingerzeichen und setzte die letzten Überbleibsel der kleinen Hütte mit einem Feuerjutsu in Brand.

Stumm sah sie den Flammen zu, und bemerkte jetzt erst die Ninjas, die hinter ihr standen.

Sie wollte etwas sagen, konnte aber nicht.

Mit einem letzten Blick auf das Grab brach sie zusammen.

Sie bekam schon nicht mehr mit, wie sie von dem Ältesten, einem grauhaarigen Mann mit einer Maske über der unteren Gesichtshälfte, aufgefangen wurde.

Dieser gab den anderen, einem blonden und einem schwarzhaarigen jungen Mann, sowie einer rosahaarigen Frau, ein Zeichen und sie verschwanden in Richtung Konohagakure.

Konoha

Hallihallo!

Da bin ich wieder auch wenns etwas länger gedauert hat. Es gibt (mal wieder) einen Neuanfang für Chiyo, nur diesmal in Konoha. Viel Spaß!
 

Verschwommen nahm Chiyo Stimmen um sich herum wahr.

Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, aber es wollte ihr nicht gelingen und sie drohte wieder einzuschlafen.

Doch plötzlich knallte es in ihrer unmittelbaren Umgebung und sie saß aufrecht im Bett.

Bevor sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte brüllte jemand herum:

„Oma Tsunade ich will wieder Missionen haben!“

Chiyo drehte sich nach der Stimme um und ihr Blick fiel auf einen blonden jungen Mann, der ihr seltsam bekannt vorkam.

Langsam sah sie zur anderen Seite ihres Bettes und erblickte zwei Frauen, von denen die Eine eine Schwesterntracht trug.

Die Andere schien verärgert und an ihrer Stirn pochte eine Zornesader.

Sicherheitshalber hielten die Schwester und Chiyo sich die Ohren zu und tatsächlich begann die blonde Frau herumzuschreien: „Nenn mich nicht Oma!“, ein Kissen flog auf den Mann zu, „Und du kriegst erst Missionen wenn ich es sage! Du hattest doch vor kurzem erst eine!“

Ein zweites Kissen machte Bekanntschaft mit dem Gesicht des Blonden, sodass er das Gleichgewicht verlor und hintenrüber fiel.

Doch das war nicht alles, denn nun kam eine Frau mit rosa Haaren hereingestürmt und verpasste dem Chaoten am Boden eine Kopfnuss.

„Naruto du Baka!“, schimpfte sie, „Was fällt dir ein, Tsunade-sama bei der Arbeit zu stören?“

„Aber Sakura-chan, mir ist so langweilig“, jammerte Naruto.

Sakura verpasste ihm noch eine und verbeugte sich entschuldigend vor Tsunade.

In der Stille, die nun folgte erinnerte Chiyo sich langsam wieder an die Geschehnisse, bevor sie bewusstlos geworden war.

Sie ließ sich zurück in ihre Kissen sinken, doch ehe sie in ihrer Trauer versinken konnte, stellte Tsunade sich ihr vor und erkundigte sich nach ihrem Befinden.

Chiyo antwortete ihr nicht, was Tsunade jedoch nicht davon abhielt weitere Fragen zu stellen: „Du hast bei Takedo und Megumi gelebt? Mir wurde berichtet, dass sie tot sind, das tut mir leid. Was ist denn genau passiert? Anscheinend hat ein Kampf dort stattgefunden.“

„Wir sind am späten Abend von Akatsuki angegriffen worden. Es waren zwei. Sie haben Takedo und Megumi…“, ihre Stimme brach weg.

Sie wollte hier vor den vielen Leuten keine Schwäche zeigen, also setzte sie erneut zum Sprechen an: „…Sie sind tot. Ich habe mit einem von ihnen gekämpft, aber sie sind irgendwann einfach verschwunden.“

Tränen rollten über ihre Wangen, welche sie sofort energisch wegwischte.

Tsunade sah sie mitfühlend an und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Wie sahen die denn aus?“, mischte sie nun Naruto ein, was ihm erneut eine Kopfnuss von Sakura einbrachte.

Grummelnd hielt er sich den Kopf.

„Der Größere war…blau. Er hat mich an einen Fisch erinnert. Der Andere hatte schwarze Haare und das…rote Augen“, beschrieb Chiyo, die sich nun wieder gefangen hatte.

„Kisame Hoshigaki und Itachi Uchiha. Was machen die hier so nah am Dorf und warum haben sie Takedo und Megumi getötet? Das würde ihnen doch gar nichts bringen, Takedo ist schon lange kein Shinobi mehr und Megumi war noch nie in irgendeiner Art ausgebildet.“, fragte Tsunade.

Chiyo zuckte nur mit den Schultern und starrte die Bettdecke an.

„Takedo hat dich schon einmal erwähnt. Du heißt Chiyo, nicht war? Er hat erzählt, dass du irgendwann hierher ziehen wolltest, um deine Ausbildung als Ninja abzuschließen. Es gibt eine Probezeit bevor ich dich auf Missionen schicken darf. Währenddessen können wir einen Test machen, wie gut du bist. Dann werden wir weitersehen. Wenn du gut genug bist, müssen wir dich nur noch in ein Team enteilen. Du kannst solange im alten Haus von Takedo und Megumi wohnen. Ist das okay für dich?“, fragte Tsunade und sah sie kritisch an.

Chiyo nickte, woraufhin die Schwester alle hinausschickte, damit sie sich anziehen konnte.

Als sie alle ihre Sachen zusammengepackt hatte, trat sie auf den Gang hinaus und folgte Sakura, die ihr das Haus zeigen sollte, nach draußen.

Der Weg, den sie zurücklegen mussten war lang und Chiyo staunte über die Größe Konohas. Sakura, die das sah, lächelte.

„Es ist beeindruckend, nicht wahr? Warst du schon mal in einem der Ninjadörfer?“

„Nein, ich war noch nie in irgendeinem Dorf. Ich habe mein Zuhause nie verlassen seit ich vor 2 Jahren dorthin kam. Es kann sein, dass ich vorher schon mal in einem Ninjadorf war. Ich habe keine Erinnerungen mehr an meine ersten 16 Lebensjahre. Aber du hast Recht: Es ist beeindruckend, und so groß. Ich hätte nie gedacht, dass hier so viele Menschen leben. Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“, wechselte Chiyo das Thema.

„Ich bin 15, bald werde ich 16. Aber das dauert noch ein paar Monate. So hier sind wir, wenn irgendetwas ist, kannst du immer zu mir kommen. Ich wohne direkt

Gegenüber.“

Sakura blieb stehen und drückte Chiyo einen Schlüssel in die Hand.

Diese bedankte sich und ging durch den Garten auf die Haustür zu, um sie aufzuschließen.

Sie winkte Sakura zum Abschied und trat in den schwach erleuchteten Flur ein. Nachdem sie ihre Tasche abgestellt hatte, öffnete sie die Gardinen vor den Fenstern um mehr Licht hereinzulassen.

Das machte sie im ganzen Haus, was nicht lange dauerte, da es nicht sehr groß war.

Anschließend riss sie alle Türen und Fenster auf, denn die Luft war ziemlich stickig, woran man erkenne konnte, dass hier schon lange niemand mehr gelebt hatte.

Chiyo sah sich um und stellte fest, dass alles mit einer dicken Staubschicht bedeckt war.

Sie würde wohl den Rest des Tages damit verbringen müssen zu putzen und die weißen Tücher, welche die Möbel bedeckten, herauszubringen.

Sie zog normale Alltagskleidung an und fand in einer kleinen Abstellkammer Eimer und Lappen, mit denen sie das ganze Haus putzte.

Sie brachte die Tücher hinaus, staubte ab, wischte die Böden und putzte alle Fenster.

Ihre Aufräumaktion nahm viel Zeit in Anspruch und es war schon spät, als sie endlich fertig war.

Wenn sie sich beeilte, würde sie es noch schaffen, einkaufen zu gehen.

Sie hatte einiges an Geld in ihren Taschen, es würde noch ein paar Wochen für das Nötigste reichen.

Schnell stellte Chiyo das Putzzeug weg und machte sich auf den Weg.

Auf dem Weg vom Krankenhaus zu ihrem neuen Heim hatte sie einen Lebensmittelladen und einige andere Geschäfte gesehen, wo sie noch ein paar andere Sachen einkaufen

wollte.

Sie ging schnell und sah sich immer wieder nervös um.

Solche Menschenmassen, und vor allem so spät, war sie nicht gewohnt.

Schließlich hatte sie den Laden erreicht und schlüpfte erleichtert hinein.

Sie besorgte etwas zu essen, Waschzeug und noch viel mehr, was zum Leben wichtig war.

Als sie wieder zuhause angekommen war, verstaute sie alles, duschte sich und ließ sich in ihr Bett fallen.

Ihren ersten Tag in Konoha hatte sie sich anders vorgestellt, aber in ihren Träumen waren Takedo und Megumi auch noch am Leben gewesen.

Doch bevor sie weiter über die Beiden nachdenken konnte, schob sich das Bild eines schwarzhaarigen Mannes mit roten Augen in ihre Gedanken.

Itachi Uchiha.

Er hatte das Sharingan, genauso wie sie.

Hieß das, dass sie am Ende sogar aus Konoha stammte?

Über den Uchiha-Clan wusste sie einiges, war sie vielleicht eine Uchiha?

Doch das konnte nicht sein, schließlich hatte Itachi alle außer seinen Bruder Sasuke getötet und außerdem war sobald sie wusste ihre Geburt nie im Stammbaum der Familie erwähnt worden.

Es hatte kein Mädchen im gesamten Clan gegeben, das auch nur ungefähr ihrem Alter entsprochen hätte, da war sie sich sicher.

Chiyo grübelte noch lange, kam aber zu keinem Ergebnis und schlief schließlich ein.

Sie hatte Albträume, von denen sie in der Nacht oft aufwachte.
 

Leise murmelnd schlug Chiyo die Augen auf und stellte fest, dass es draußen schon sehr hell war.

Sie schaute auf den Wecker auf ihrem Nachttisch, dessen Leuchtanzeige ihr sagte, dass es schon fast Mittag war.

Erschrocken über die späte Uhrzeit flog sie geradezu aus dem Bett ins Badezimmer.

Im Eiltempo wusch sie sich und raste zurück in ihr Zimmer um sich anzuziehen.

Auf dem Weg hinunter in die Küche schnappte sie sich ihre Waffentasche und schnallte sie sich um.

Als sie an der Haustür vorbeikam fiel ihr Blick auf eine, unter der Tür durchgeschobenen, Zettel, den sie auch gleich mitnahm.

Sie überflog seinen Inhalt und legte ihn auf den Küchentisch.

Um 3 Uhr war also schon ihr Probekampf.

Chiyo hatte nicht die leiseste Ahnung von solchen Sachen, aber sie hatte doch gedacht, dass dieser erst nach der Testzeit stattfinden würde.

Während sie sich ihr Frühstück, oder auch ihr Mittagessen zubereitete, musste sie plötzlich wieder an Itachi Uchiha denken und sie beschloss, ihr Sharingan erst einmal zu verheimlichen.

Wer wusste, wie die Konohanins darauf reagieren würden.

Sonst würde sie vielleicht sogar für einen Spitzel gehalten.

Natürlich war es auch nicht vorteilhaft, wenn sie es alleine herausfänden, aber Chiyo wollte zunächst das Vertrauen der Menschen hier gewinnen.

Hastig schlang sie ihr Mahl hinunter.

Wenn der Kampf um 3war, wollte sie vorher noch ein bisschen trainieren.

Nichts anstrengendes, oder etwas, was Chakra verbrauchte, aber zumindest die anderen Fertigkeiten konnte die noch einmal wiederholen.

Sie streckte sich und ging in den hinteren Garten hinaus.

Zu ihrer Freude standen dort ein paar Zielscheiben, mit denen sie üben konnte und der Platz war groß genug für Übungskämpfe.

Zudem war er für andere nicht einsehbar, sodass sie völlig ungestört war.

Lächelnd fing sie an, Kunais auf die Ziele zu werfen und nach ein paar Würfen traf sie jedes Mal ins Schwarze, egal, ob sie aus dem Stand, im Sprung, aus der Rolle heraus odder anders warf.

Sie aktivierte ihr Sharingan und wiederholte alles noch einmal, was ihr mit dem Bluterbe noch leichter fiel.

Nachdem sie ein paar weitere Übungen gemacht hatte, welche sie aber nicht zu sehr anstrengten, war es auch schon Zeit zu gehen.

Kaum war sie auf die Straße hinausgetreten, kam ihr auch schon Sakura entgegengelaufen um sie abzuholen.

Sie grüßten sich und machte sich auf den Weg.

„Wie war dein erster Tag hier bis jetzt so?“, erkundigte sich Sakura.

„Hm, eigentlich ganz gut. Ich habe allerdings verschlafen“, antwortete Chiyo,

„Normalerweise stehe ich nicht nach 9 Uhr auf, dieses Mal bin ich aber erst mittags aufgewacht.“

„Das ist doch nicht schlimm. Es ist dein erster Tag und du warst bestimmt sehr müde. Ich soll dir übrigens sagen, dass es Tsunade-sama leid tut, dass der Übungskampf schon jetzt ist, aber die nächsten Wochen werden sehr anstrengend werden.“

„Warum das denn? Ist demnächst irgendetwas Besonderes?“

„Eigentlich nicht, aber in letzter Zeit haben die Äktivitäten von Akatsuki immer mehr zugenommen und das alles in der Nähe von Konoha. Wir machen uns Sorgen.“

Chiyo schwieg zu dieser Aussage und grübelte darüber nach, was Akatsuki von diesem Dorf wollte.

Soweit sie wusste waren sie hinter Jinchuuriki her und Takedo hatte ihr erzählt, dass der Neunschwänzige in einem Jungen hier versiegelt war.

Höchstwahrscheinlich versuchten sie ihn zu fangen, um ihm den Bijuu zu entziehen.

Bevor Chiyo jedoch weiter nachdenken konnte, waren sie auf einem Trainingsplatz angekommen.

Tsunade und einige Andere warteten bereits auf sie.

Nachdem sie sich gegrüßt hatten, erklärte die Hokage ihr, dass sie gegen Sakura kämpfen musste.

Skeptisch musterte sie die Kunoichi.

Sie musste gut sein, sonst hätte Tsunade sie nicht vorgeschlagen.

Als Sakura angriff, musste sie sich auf den Kampf konzentrieren, der überwiegend aus Taijutsus bestand.

Sie merkte schnell, dass die Andere ihre Angriffe mit Chakra verstärkte, das konnte gefährlich werden, wenn sie nicht aufpasste.

Als Chiyo ihre Gegnerin wiederholt abgewehrt hatte, ging sie ihrerseits in die Offensive.

Doch die meisten Sachen konnte Sakura parieren.

Bis jetzt hatten die Beiden sich nur gegenseitig ausgetestet, aber nun machten sie ernst. Es war ein harter Kampf, Angeriff folgte auf Angriff und bald hatten sowohl Chiyo als auch Sakura mehrere Schrammen.

Der Kampf dauerte immer länger an und als sie irgendwann eine kurze Pause machten, brach Tsunade die Übung ab.

„Wie ich sehe seid ihr beide gleich gut, Sakura ist Chunin, also denke ich, wirst du das auch. Du brauchst keine weiteren Prüfungen machen, aber Missionen kann ich dir erst frühestens in 2 Wochen geben. Solange kannst du dich hier einleben und dich im Dorf umsehen.

Da du die Hälfte von Team 7 schon kennst wirst du mit ihnen trainieren und auf Missionen gehen.Ich werde Kakshi bescheid geben.“

Im gleichen Moment tauchte ein grauhaariger Mann auf und fragte: „Was wollten sie mir sagen, Trunade-sama?“

„Chiyo wird ab heute zu deinem Team gehören. Sie ist Chunin und ungefähr auf dem gleichen Stand wie Sakura, was du ja nicht mitgekriegt hast, da du wie immer zu spät bist“, sagte sie vorwurfsvoll.

Offenbar war das nichts Neues und Chiyos neuer Sensei kam des Öfteren nicht pünktlich. Sie grüßte ihn, woraufhin er ihr den morgigen Trainingsbeginn mitteilte.

Nach und nach verschwanden alle und auch die beiden Mädchen hielten es für das Beste nach Hause zu gehen.

Voller Spannung erwartete Chiyo den nächsten Morgen.
 


 

Ich hoffe euch hat's gefallen.

Lg

Mission

Am nächsten Morgen konnte man Chiyo schon fast wieder fröhlich nennen. Sie war sehr früh wach geworden und lief nun schon seit Stunden im Haus umher und versuchte ihre Aufregung zu unterdrücken.

Sie freute sich schon auf das Training und schaffte es kaum einmal still sitzen zu bleiben.

Innerlich schalt sie sich dennoch dafür, schließlich war sie schon 18 und keine 13

mehr.

Aus Langeweile und um sich zu beschäftigen, hatte sie schon sämtliche Räume von oben bis unten geputzt, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre, da sie das erst bei ihrer Ankunft getan hatte.

Irgendwann hielt sie es einfach nicht mehr aus und ging schon mal zum Training, auch wenn es bis zu dessen Beginn noch etwas dauern würde.

Trotz der frühen Uhrzeit war es recht warm und Chiyo genoss die leichten Sonnenstrahlen, die ihre Nase kitzelten.

„Hast du schon gehört?

Sie wandte den Kopf zu dem Mann, dem die Stimme gehörte.

„Nein, was denn?“

Der Andere war ebenso wie der Erste ein Konohanin und die Beiden gingen wohl gerade zum Dorftor zur Wache.

„Akatsuki-Mitglieder wurden gestern Nacht von den Wachen gesehen. Sie sind aber nicht hereingekommen, anscheinend haben sie nur die Sicherheit des Dorfes geprüft“, antwortete Erste.

Die Antwort hörte Chiyo schon nicht mehr, die Männer waren schon zu weit weg. Aber sie brauchte sie auch nicht zu hören.

Allein diese Neuigkeit ließ ihre gute Laune verschwinden und als stimmte der Himmel ihr zu, bedeckten schwere dunkle Wolken die Sonne und es wurde kühl.

Fröstelnd zog sie ihre leichte Jacke enger um sich und beeilte sich weiter zu kommen.

Nun bereute sie es, so früh gegangen zu sein, denn nun musste sie noch einige Zeit allein draußen warten und konnte nicht in ihrem warmen Haus sein.

Doch als sie am Treffpunkt ankam, war dort schon eine Person.

Er hatte schwarze kurze Haare und sehr blasse Haut und sobald er sie sah, lächelte er und kam auf sie zu.

„Hi. Ich bin Sai. Du bist dann bestimmt diejenige, die Team 7 neu zugeteilt wurde, oder? Wie heißt du? Wir haben dich im Wald gefunden und dich hergebracht.“

Chiyo runzelte die Stirn, Sai schien noch nie etwas von zusammenhängenden Gesprächsthemen gehört zu haben, so wie er sprach.

Als würde er einfach nur etwas suchen, worüber er sprechen konnte, egal was.

„Ich heiße Chiyo. Ich wusste nicht, dass hier schon jemand sein würde, wir treffen uns ja erst später.“

„Ja, aber ich bin immer schon vorher da. Damit ich nicht zu spät komme“, antwortete er.

Er lächelte die ganze Zeit ununterbrochen, selbst beim Sprechen hörte er nicht auf, was Chiyo sehr wunderte.

Sie wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte.

Er war etwas seltsam, aber trotzdem nett.

Sie unterhielt sich noch eine Weile mit ihm und fand heraus, dass er zeichnete und mit Jutsus die Bilder lebendig machte, um damit zu kämpfen.

Sie war sehr beeindruckt davon und überredete ihn dazu, ihr seine Kunst vorzuführen.

Eine Weile lang ließ er Mäuse und andere Kleintiere über das Gras huschen, Vögel aus Tinte flogen am Himmel entlang und eine schwarz-weiße Schlange wand sich um Chiyos

Knöchel.

Sie war fasziniert davon und fragte, wie das funktionierte.

Sai zuckte jedoch nur mit den Schultern und ließ die Tiere wieder verschwinden.

Das Mädchen spürte einen Stiche der Enttäuschung, ging aber nicht weiter darauf ein und schwieg.

Den Rest der Zeit bis zur Ankunft ihrer Teamkameraden verbrachten sie stumm unter einem Baum sitzend, wobei sie nachher zu viert noch fast eine Stunde auf ihren Sensei warten musste, der schließlich mit einer wunderlichen Entschuldigung auftauchte:

„Tut mir wirklich Leid Leute, aber mir ist eine schwarze Katze von links nach rechts über den Weg gekaufen und da musste ich einen Umweg…“

„Das glaubt ihnen eh keiner mehr, Sensei!“, maulte Naruto.

„Nun…ja…“, murmelte Kakashi, leicht aus der Fassung gebracht, „dann wollen wir mal anfangen. Wir bilden heute 2er-Teams und ihr kämpft gegeneinander. Naruto und Chiyo gegen Sakura und Sai. Fangt an!“

Wir nickten und verschwanden im Gebüsch, wobei eir in unseren Teams zusammen

blieben.

Chiyo hielt mit Naruto eine kleine Lagebesprechung, bevor sie ihre Gegner ausfindig machten und angriffen.

Der Kampf war nicht leicht und am Ende schafften es Sakura und Sai es zu siegen.

„Das lag nur daran, dass wir beide uns noch nicht so lange kannten. Das nächste Mal gewinnen wir. Aber so was von!“, sagte Naruto und grinste die anderen drei an.

Daraufhin lächelte Sai nur, während Chiyo und Sakura die Augenbrauen hochzogen.

Eine ganze Weile hörten sie den Ausführungen des Chaosninjas zu, bis Sakura sich Chiyo schnappte und sie in ein kleines Restaurant zog.

Der Rest des Teams folgte ihnen und Kakashi lobte ihre Zusammenarbeit, auch wenn sie zwischen Naruto und seiner Partnerin noch nicht ganz so perfekt geklappt hatte.
 

Die folgenden Wochen nahm Chiyo regelmäßig am Trainig teil und als die Probezeit vorbei war, gingen sie auch wieder auf Missionen.

Sie wurden alle immer stärker, wobei Chiyo die stärksten Fortschritte machte, da sie insgeheim auch zuhause trainierte und alles über das Sharingan lernte, was man in der Bücherei Konohas darüber lesen konnte.

Doch das war nicht die einzige Möglichkeit ihre Kenntnisse zu verbessern.

Ihr Sensei besaß auf einem Auge auch das Sharingan und so konnte sie ihn heimlich beobachten und darüber ausfragen.

Entgegen ihrer Befürchtungen schöpfte niemand Verdacht und man glaubte, sie besäße kein Bluterbe.

Das war ihr sehr recht, denn immer wieder hörte sie Gerüchte über Akatsuki und obwohl alle annahmen, dass sie wegen Narutos Bijuu da waren, fürchtete sie sich vor ihnen.

Sie hatte Itachis Interesse an ihr wohl bemerkt und nicht vergessen.

Sie hatte Angst, dass die Nuke-Nin nicht nur wegen ihrem Teamkollegen da waren und sie vielleicht ebenfalls mitnehmen wollten.
 

Eines Tages wurden sie alle zu Hokage gerufen.

„Ich habe eine Mission für euch. Ihr werdet eine Schriftrolle nach Suna bringen, sie ist äußerst wichtig, also passt noch mehr auf als sonst, dass sie niemand bekommt“, ordnete sie an.

Die drei Shinobis und die beiden Kunoichis vor ihr nickten und nahmen die Rolle entgegen, dann verschwanden sie.

Eine halbe Stunde später trafen sie sich vor dem Konohator und machten sich auf den Weg.

Es war ein langer Weg und so beeilten sie sich ein wenig, wobei sie jedoch darauf achteten, sich nicht zu sehr zu erschöpfen, da sie jederzeit für einen Kampf bereit sein mussten.

Sie sprangen von Baum zu Baum und unterhielten sich ein wenig, insgesamt war es aber doch recht still.

Chiyo und Sakura freuten sich beide auf ihre bevorstehende Jonin-Prüfung und sprachen leise darüber, während Naruto schmollte, weil er erst Chunin geworden war und Sai nur still vor sich hin lächelte.

Kakashi behielt die Umgebung wachsam im Auge, irgendwas stimmte nicht.

Im gesamten Wald war es viel zu ruhig, kein Vogel sang, kein einziges Tier war zu sehen, was ihm zeigte, dass hier in der Nähe noch jemand sein musste.

Mittlerweile waren sie zu weit von Konoha entfernt, als dass es Ninjas von dort sein könnten und ganz normale Menschen hielten sich nie so tief im Wald auf.

Er war beunruhigt, bemühte sich aber, es nicht zu zeigen.

Irgendwann jedoch bemerkten die anderen seine Unruhe und passten mehr auf, wobei Chiyo sich nicht zum ersten Mal wünschte, ihr Sharingan einsetzen zu können.

Damit könnte sie alles viel besser sehen.

Doch bevor sie sich weiter darüber ärgern konnte, tauchten unten auf der Lichtung vor ihnen vier Personen auf.

Chiyo sprang mit ihrem Team ebenfalls hinunter und sie kamen schlitternd zum Stehen.

Sie bemerkte, wie Sakura sich neben ihr verkrampfte und Naruto die Hände zu Fäusten

ballte.

Nun betrachtete sie die Anderen genauer.

Der Eine hatte schwarze Haare und Augen und trug ein Katana, während ein Anderer weiße Haare hatte mit lila Augen und ein riesiges Schwert. Der Dritte war groß und hatte orange-braune Haare, er besaß keine sichtbaren Waffen und die Vierte im Bunde war rothaarig und trug eine Brille.

„Sasuke“, sagte Naruto.

Das war also das ehemalige Teammitglied von Team 7.

Sasuke aktivierte sein Sharingan und trat auf Kakashi zu.

Chiyos Augen weiteten sich.

Sie hatte nicht gewusst, dass Sasuke der Zweite der beiden Uchiha-Brüder war.

„Gebt uns die Schriftrolle, dann werden wir euch in Ruhe lassen“, sagte Sasuke.

„Vergiss es, wir geben sie dir nie! Du musst sie dir schon holen“, erwiderte Chiyo trotzig.

Sie ging ein wenig nach Vorne und ging in Kampfhaltung.

Sasuke wandte ihr den Kopf zu und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ihr habt also noch ein neues Mitlied“, war alles was er sagte, bevor er ohne Vorwarnung angriff.

Chiyo sah das jedoch kommen und wehrte ihn mit einem Kunai ab.

Er hatte sein Katana noch nicht gezogen, tat es aber jetzt.

Chiyo wich ihm aus und hüllte ihn in eine riesige Feuerkugel. Sasuke schaffte es aber ihr zu entkommen und sah sie mit schmalen Augen an.

Dieses Jutsu war ein spezielles Jutsu des Uchiha-Clans und sie sollte es eigentlich gar nicht können.

Sie ignorierte seinen Blick und griff nun ihrerseits an.

Irgendwann musste sie sich eingestehen, dass sie so nicht weiterkam.

Der Rest ihres Teams kämpfte nun mit seinem Team und niemand konnte ihr helfen.

Ihr blieben nur 2 Möglichkeiten, entweder sie machte so weiter und verlor, oder sie zeigte endlich ihr Sharingan und kämpfte damit.

Da sie nicht sehr scharf darauf war, zu verlieren, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Sharingan zu aktivieren.

Als sich ihre Augen rot färbten, stockte ihr Gegner und starrte sie an.

Chiyo nutzte die Chance und entwendete ihm sein Katana.

Sasukes Augen weiteten sich.

Offenbar war sie eine Uchiha und durch das Bluterbe war sie sehr schnell geworden.

Wie war das möglich?

Er und Itachi waren die Letzten seines Clans. Er schüttelte den Kopf, er musste nun kämpfen und nicht nachdenken.

Beide legten einen Zahn zu und bemerkten nicht, dass die Anderen aufgehört hatten sich zu bekämpfen und sie anstarrten.

Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, dass Chiyo das Sharingan besaß.

Nicht einmal Kakashi hatte einen Verdacht gehabt, aber nun erinnerte er sich, wie sie ihn über das Sharingan ausgefragt hatte und wie oft sie sich in der Bücherei Konohas in Büchern über den Uchiha-Clan vergraben hatte.

Bisher hatte er angenommen, dass sie sich dafür nur interessierte, weil der Mörder ihrer Adoptiveltern dieses Blurterbe besaß, aber darin hatte er sich wohl getäuscht.

Er fragte sich, ob Akatsuki nicht vielleicht doch wegen ihr die ganze Zeit über immer wieder so nah an Konaha dran gewesen war.

Chiyo hatte schon die höchste Stufe des normalen Sharingan erreicht und konnte nun Sasuke das Wasser reichen.

Ihr Team merkte, dass sie mit dem Sharingan viel besser war als sonst und eigentlich schon lange auf dem Niveau eines Jonin war.

Schließlich schaffte Sasuke es jedoch, sein Katana wieder zu bekommen und verletzte Chiyo stark an der Schulter.

Er hatte aber auch einiges einstecken müssen und wusste, dass sie es nicht mehr schaffen würden, die Schriftrolle zu stehlen, also gab er den Befehl, sich zurückzuziehen.

„Halt Sasuke!“, schrie Naruto, „Du kommst mit zurück nach Konoha!“

Er wollte auf Sasuke zustürmen, wurde jedoch von seinem Sensei zurückgehalten.

Der Uchiha sah ihn nur spöttisch an, bevor auch er ging.

Sakura hatte ihn die ganze Zeit nur angestarrt, wachte jetzt aber aus ihrer Trance auf und machte sich daran, ihre Freundin zu heilen.

Die Blicke des ganzen Teams ruhten auf Chiyo, welche auf den Boden starrte und schwieg.

Ihre Augen waren mittlerweile wieder grau und sie sah Sakura nicht einmal an, als diese ihre Schulter heilte.

Sie flüsterte nur leise „Danke“, ehe sie sich abwandte und ihrem Verwandten hinterher schaute.

Keiner vom Rest des Teams konnte erraten, was in ihr vorging und so warteten sie einfach nur ganz ruhig, bis sie von sich aus eine Erklärung gab.

Nach einer Weile verhärteten Chiyos Gesichtszüge sich und sie schimpfte: „Was für ein eingebildetes A****! Was hat er sich dabei gedacht, Konoha zu verlassen und euch zu verraten?!...“

Und so ging es noch lange weiter, bis sie die Blicke der Anderen bemerkte, die sie nun noch mehr anstarrten.

„Ihr wollt wissen woher ich das Sharingan hab und wieso ich euch nichts erzählt habe, richtig?“

Sie seufzte.

„Ich weiß selber nicht genau wie es sein kann, dass ich eine Uchiha bin, aber es ist so und nachdem ich auf Itachi getroffen bin wollte ich es euch nicht sagen, weil ich Angst hatte, dass ihr denkt ich wäre ein Spion oder so was. Er hat mein Sharingan gesehen. Ich habe Angst, dass er mich jetzt auch umbringen will. Schließlich hat er außer Sasuke seine ganze Familie schon getötet.“

Die Wahrheit war jedoch, dass er ihr trotz ihrer Furcht vor ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging.

Kakashi nickte verständnisvoll, er schien zu verstehen, warum sie so gehandelt hatte und nahm es ihr nicht übel.

„Nun ich denke, dann werden wir dein Training von jetzt an etwas umgestalten müssen. Sobald wir wieder in Konoha sind, müssen wir es aber sofort Tsunade melden“, sagte er.

Naruto schien sich aus seiner Starre zu lösen und fiel Chiyo um den Hals.

„Mann, das ist super! Echt jetzt!“, schrie er und hüpfte umher, während Sai und Sakura ihrer Teamkameradin zulächelten und nickten.

Sie alle beschlossen weiter zu gehen, der Weg war noch weit und sie wollten nicht riskieren, noch einmal überfallen zu werden.

Egal von wem.
 


 


 

So, fertig *Hände abklopf*

Jetzt wissen es endlich alle...na mal sehen, was das für Folgen haben wird.^^

Lg
 

Ps.: Alle Fehler wie immer zu mir ;-)

Heimkehr

Hallihallo!

An dieser Stelle einmal gaaanz lieben Dank an alle, die mir einen Komi geschrieben haben im bisherigen Verlauf der FF.
 

Viel Spaß beim Lesen!
 


 


 


 

Die Mission verlief ohne weitere Zwischenfälle und Kakashi erzählte Chiyo alles über das Sharingan, was sie noch nicht wusste.

Sie staunte über die Menge an Informationen, anscheinend gab es mehrere verschiedene Versionen, welche alle Vor- und Nachteile hatten.

Vielleicht würde sie in Konoha die Dokumente ihres Clans bekommen und noch mehr nachlesen können.

Aber dafür musste sie sich erst einmal mit Tsunade einigen müssen.

Hoffentlich glaubte ihr jeder, dass sie keinen Kontakt mit Sasuke oder Itachi hatte und sie auch keine Ahnung hatte, wie ihre Verwandtschaft mit ihnen zustande kam.

Wenn sie Glück hatte, würde man ihr sogar helfen, dieses Mysterium aufzuklären.

Es waren mittlerweile nur noch einige Stunden bis sie zuhause waren, was das Team erleichtert aufseufzen ließ.

Abgesehen von dem Angriff war die Mission eintönig und langweilig gewesen.

Alles war wie immer, nur dass sich Sakura anders Chiyo gegenüber verhielt, seit sie über ihren Nachnamen bescheid wusste.

Die Uchiha konnte sich das nur so erklären, dass ihre Freundin es wohl noch nicht richtig verdaut hatte, dass Chiyo mit ihrem früherem Schwarm verwandt war.

Ihr neues Verhalten war eine Mischung aus Verwirrung, Eifersucht und Zurückhaltung. Chiyo wusste nicht, wie sie sich verhatlten sollte und beschloss vorerst so zu tun, als sei nichts gewesen.

Die Anderen waren mehr oder weniger wie immer.

Naruto schien sich noch nicht wieder eingekriegt haben und löcherte Chiyo die ganze Zeit mit Fragen, welche sie nicht beantworten konnte.

Die Zeit verging schnell und bald kam das Tor von Konoha in Sicht, vor dem mehrere Personen standen.

Es waren Choji, Shikamaru und Ino, die wohl auf Mission gehen wollten.

Die beiden Torwächter grüßten Team 7 und fragten, ob sie Probleme gehabt hatten.

„Kaum, aber wie sind Sasuke und seinem Team begegnet und hatten eine kleine Auseinandersetzung mit ihnen“, berichtete Kakashi.

„Was? Was wollten sie?“, fragte Ino und sah ihn fragend an.

„Die Schriftrolle“, sagte er, ging jedoch schon weiter, „Komm mit Chiyo, wir müssen der Hokage von deinem Sharingan berichten.“

„Hai!“

Sie verschwanden und ließen die verdutzten Anderen und den Rest des Teams zurück, welche nun die Fragen von Ino, Shikamaru, Choji und den anderen beiden Ninjas beantworten mussten.
 

Die junge Frau und ihr Sensei waren unterdessen bei Tsunade angekommen, welche mit dem Kopf auf ihren Unterlagen lag und seelenruhig schlief.

Sie hatten einige Probleme sie wachzurütteln, aber nach ein paar Minuten blinzelte die Blonde ihnen verwirrt entgegen.

Dann fasste sie sich und fragte: „Und wie ist es gelaufen?“

„Wir hatten einen kleinen Zusammenstoß mit Sasuke Uchiha und seinem Team, außerdem muss Chiyo Ihnen noch etwas erzählen“, sagte der Jonin.

Chiyo stöhnte innerlich, sie hätte es lieber gehabt, wenn Kakashi es gesagt hätte.

„Ich besitze das Sharingan“, gab sie schließlich widerstrebend zu.

„Was?? Nein, das kann gar nicht sein.“

Zum Beweis aktivierte die Uchiha ihr Bluterbe und sagte flehen: „Ich weiß doch auch nicht, was das bedeutet. Ich wollte nicht, dass ihr mich als Spionin anseht. Das hätte ich nach dem Zusammentreffen mit Itachi gut verstanden, deswegen habe ich mich dazu entschieden, es vorerst geheim zu halten.“

„Und warum hast du es uns jetzt verraten?“

„Früher oder später hätte ich es euch eh gesagt und ohne das Sharingan hätte ich nicht gegen Sasuke kämpfen können. Er war einfach zu stark. Ich habe immer so trainiert, dass ich auch ohne es gut bin, aber er war nunmal zu schnell um richtig reagieren zu können. Ich hoffe, dass ihr deswegen nicht eure Meinung über mich ändert. Ich habe Sasuke heute zum ersten Mal gesehen und mit Itachi hatte ich seit ich herkam keinen Kontakt mehr.“

Sie war schon fast verzweifelt, wollte nicht weggeschickt werden.

Allein der Gedanke schien ihr unerträglich.

Eine Weile war es still, Tsunade musste das Ganze erstmal verdauen, doch dann nickte

sie.

„Ich werde veranlassen, dass Nachforschungen darüber angestellt werden. Vielleicht ist irgendwann ein Kind aus dem Uchiha-Clan verschwunden. Ich glaube dir, dass du mit Itachi und Sasuke nichts zu tun hast.“

Sie klang müde und entließ Chiyo mit einem Wink.

Kakashi sollte ihr noch einen detaillierten Missionsbericht liefern.
 

Unten vor dem Turm warteten bereits Sai, Naruto und Sakura auf Chiyo und gemeinsam gingen sie noch ins Ichiraku´s eine Nudelsuppe essen.

„Mann, dafür, dass wir nur so `ne langweilige Schriftrolle überbringen mussten wars richtig spannend!“, rief Naruto.

„Ich wünschte nur, Sasuke wäre mit zurückgekommen“, meinte Sakura traurig.

„Mach dir nichts draus. Wenn er endlich einsieht, wie sinnlos seine Rache ist, wird er schon kommen. Er hat hier viel zurückgelassen“, beruhigte Chiyo sie.

„Ich mache mir nur darüber Sorgen, ob Itachi ihn nicht vielleicht tötet. Er soll schon sehr früh sehr stark gewesen sein“, das Gesicht der Rosahaarigen wirkte bedrückt, „Weißt du welchen Rang er hatte, Chiyo?“

„Er war mit 13 Anführer der Anbueinheit und hat schon mit 8 Jahren sein Sharingan entdeckt“, sagte sie ebenso bedrückt.

Naruto und Sakura starrten sie mit offenen Mündern an.

„Wirklich? Oh man….“, seufzte der Chaosninja.

Schweigend schlürfte jeder sein Ramen und nachher trennten sie sich und gingen nach Hause.

Trotz allem hatte Chiyo gute Laune.

Man wusste nun, wer sie wirklich war und machte ihr dennoch keine Vorwürfe.

Das machte sie glücklich und sie fühlte sich respektiert im Dorf.

Natürlich hatte der größte Teil der Leute hier noch keine Ahnung, aber Nachrichten verbreiteten sich immer sehr schnell und spätestens Übermorgen würde auch der größte Stubenhocker bescheid wissen.

Sie war gespannt, wie sie reagieren würden.

Wenn man sie als eine Uchiha anerkennen würde, wäre sie die Erbin des ganzen Clans.

Zumindest so lange, bis Sasuke oder Itachi wiederkämen.

Beim Gedanken an den Jüngeren der beiden Brüder wurde sie wütend.

Er hatte sein Team im Stich gelassen und ihnen viel Kummer gemacht, während er einfach so mal eben zu Orochimaru spazierte um für seine Rache stärker zu werden.

Auch wenn Itachis Aktion unfassbar grausam und traurig war, so konnte sie auf ihn trotzdem nicht sauer sein.

Viel mehr entrüstete sie Sasukes Reaktion.

Stumm schüttelte sie den Kopf, sie war doch verrückt.

Eigentlich war ein Massenmord doch viel schlimmer als der Wunsch nach Rache.

Sie wünschte sich, mehr zu erfahren.

Sie wollte den Älteren treffen und ihn fragen, warum er das getan hatte, aber die Antwort auf diese Frage würde sie wohl nie bekommen.

Zuhause angekommen, brachte Chiyo ihren Rucksack in ihr Zimmer und setzte sich nach draußen in den Garten.

Heute würde sie gar nichts mehr tun und sich ausruhen.

Sie schloss die Augen und genoss den leichten Wind, der ihr über das Gesicht strich und ein leises Rauschen in den Bäumen verursachte.

Doch die Ruhe währte nicht lang, denn nach ein paar Minuten fühlte sie sich beobachtet.

Unruhig rutschte sie auf dem Stuhl hin und her, da ihr das unangenehm war.

Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und öffnete die Augen.

Sie hätte es besser gelassen, weil sie nun vor Schreck fast vom Stuhl gefallen wäre.

Ein paar Meter vor ihr stand Itachi Uchiha.

Sein Blick lag ununterbrochen auf ihr und verfolgte, wie sie langsam aufstand.

Chiyo starrte ihn ihrerseits an.

Er hatte sein Sharingan nicht aktiviert, was ihm seine bedrohliche Ausstrahlung etwas nahm.

Wie von Fäden gezogen lief sie auf ihn zu, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen waren.

Einen Moment lang standen sie einfach nur so da, doch dann dämmerte es der jungen Frau, was sie gerade tat und erschrocken wich sie einige Schritte zurück.

Itachi blinzelte überrascht, musste jedoch fast sofort einen Angriff auf ihn abwehren.

Chiyo versuchte mehrmals ihn mit einem Schlag zu treffen, aber er blockte alles ab.

„Dein Partner hat Megumi und Takedo getötet und du hast einfach nur daneben gestanden! Und du bist Schuld, dass mein Team unvollständig ist. Wegen dir, weil du den Clan umbringen musstest, ist Sasuke gegangen! Er ist total auf seine blöde Rache fixiert!“, schrie sie und beschimpfte ihn mit allen Ausdrücken, die sie kannte, während sie ihn weiter

angriff.

Schließlich stoppte er ihren Redefluss, indem er verschwand, hinter ihr auftauchte und ihr den Mund zuhielt.

Wütend kämpfte sie gegen ihn an, doch er war zu stark für sie.

Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen und sie begriff, dass er mit ihr weggesprungen war.

Sie landeten auf einem Baum direkt am Garten, aber sie waren so versteckt, dass man sie von dort aus nicht würde sehen können.

Kurz darauf kamen mehrere Menschen auf Chiyos privaten Trainingsplatz gelaufen.

Sie sahen sich um und man konnte Stimmengewirr vernehmen.

„Aber ich hab doch jemanden schreien hören.“

„Ja, als hätte sie sich mit jemandem gestritten.“

„Aber wo ist sie jetzt?“

„Hoffentlich ist ihr nichts passiert.“

Chiyo hörte auf sich zu wehren und beobachtete die kleine Versammlung unter ihr.

Ihr wurde langsam schwindelig, sie konnte nichts mehr sehen.

Als Itachi merkte, dass das Mädchen leicht gegen ihn sackte, lockerte er seinen Griff etwas, sodass sie einmal tief Luft holen konnte.

Dabei hielt er sie dennoch so, dass sie immer noch keinen Laut von sich zu geben imstande war.

Untereinander diskutierend verließ die Gruppe das Grundstück.

Hätte Chiyo es vermocht, hätte sie ihnen hinterher gerufen: „Hier bin ich!“, oder so was ähnliches, aber Itachi ließ sie nicht eher los, bis niemand mehr in Hörweite war.

Er drehte sie um und sah sie einmal eingehend an, bevor er seine Hände sinken ließ.

Chiyo war noch leicht benommen und so taumelte sie gegen ihn, ehe sie sich fangen

konnte.

Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen richtete sie sich wieder auf und senkte den Blick.

Ihr war das furchtbar peinlich, so sehr, dass sie ihren Zorn auf ihn vergaß.

„Wenn ich nicht dein Sharingan gesehen hätte, würde ich nicht glauben, dass du eine Uchiha bist. Wer sind deine Eltern? In unserem Clan gab es keine Mädchen in deinem Alter“, sagte er.

„I-ich weiß nicht. Ich habe alle meine Erinnerungen an meine Kindheit verloren. Die Hokage forscht gerade nach, ob irgendwann jemand aus dem Clan ausgebrochen ist. Niemand weiß etwas.“

„Warum suchen sie erst jetzt und nicht schon als du hier angekommen bist?“

„Ich hab´s ihnen verheimlicht. Ich wollte nicht, dass sie mich für eine Spionin oder so was halten“, gestand sie.

Itachi warf ihr nur einen Blick zu und wandte sich ab.

„Das war alles, was ich wissen wollte. Vorerst.“

Mit diesen Worten war er weg.

Verwirrt blinzelte Chiyo, sie musste sich erst einmal setzen, bevor sie es wagte, herunter zu springen.

Eigentlich war das kein Problem, doch sie fühlte sich seltsam wackelig auf den Beinen.

Er hatte gesagt: `vorerst´.

Hieß das, er wollte später noch einmal wiederkommen, wenn er sicher war, dass sie erfahren hatte, wer sie war?

Sie wusste, dass es dumm war, aber bei dem Gedanken daran erfasste sie eine freudige Aufregung.

Itachi faszinierte sie, sein Charakter, sein Aussehen und auch seine Beweggründe, warum er seine Familie getötet hatte und zu guter Letzt, warum er sich für sie interessierte, wenn ihm schon der Rest des Clans nicht gekümmert hatte.

Schließlich ging es ihr wieder besser und sie ließ sich von ihrem Baum gleiten.

Ihrem heimlichen Beobachter war sie sich nicht bewusst, als sie in ihr Haus lief.

Noch immer war sie zu aufgewühlt, während sie sich fragte, ob nun bald ganz Akatsuki sie jagen würde.

Sie hoffte, dass wenigstens Sasuke sie in Ruhe lassen würde, damit sie sich wegen ihm nicht auch noch Gedanken machen müsste.

Es war zwar noch nicht spät, doch sie hatte jetzt keine Lust mehr, irgendwas zu machen, also ging sie in ihr Zimmer, wo sie sich in ihr Bett fallen ließ und auch recht schnell einschlief.
 


 


 


 

So, das wars mal wieder.

Ich würde mich über Kommis freuen.^^

Lg Hana

Aufklärung

So ein neues Kapitel für euch!! *tadaaa!*
 


 

Wie jedes Mal, wenn Chiyo am Morgen nach einer Mission aufstand, kam ihr das Haus leer und viel zu groß vor.

Müde tapste sie durch den dunklen Flur in die Küche, wo sie sich einen Tee machte.

Als sie aus dem Fenster schaute, sah sie durch den, in Konoha seltenen, Regen einen Schatten in den Bäumen.

´War ja klar, dass er mich beobachtet. Wahrscheinlich hält er es nicht für nötig, sich weiterhin zu verstecken`, dachte sie.

Die Gestalt verschwand nicht, obwohl er sicher wusste, dass sie ihn bemerkt hatte.

Also würde Itachi Uchiha für die nächste Zeit ihre neue, von anderen unbemerkte, Begleitung sein.

Die Aussicht, keine Privatsphäre mehr zu haben, störte sie gewaltig, aber etwas dagegen unternehmen konnte sie sowieso nicht.

Sie beschloss, ihn so gut es ging zu ignorieren, während sie sich an die Anrichte lehnte und ihren Tee trank.

Heute war Training und sie hatte absolut keine Lust, der Regen demotivierte sie und sorgte dafür, dass ihre Laune bei ihrem bisherigen Nullpunkt ankam.

Sie wollte nicht im Matsch trainieren und nass werden, sie wollte, dass die Sonne schien und sie von all ihren Sorgen ablenkte.

War das denn zu viel verlangt?

Sie stellte ihre Tasse auf die Spüle und verließ das Haus.

Draußen war sie schon nach wenigen Schritten bis auf die Haut durchgeweicht, doch das kümmerte sie nicht, schließlich wäre sie früher oder später so oder so genauso nass

gewesen.

Ein paar Meter vor ihr lief Sakura, also beeilte Chiyo sich, sie einzuholen.

„Hi!“, sagte sie.

„Hey Chiyo. Ekeliges Wetter, oder?“

Die Uchiha nickte nur, ihr war nicht nach langen Gesprächen.

„Ich bin ja mal auf dein neues Trainingsprogramm gespannt. Ich meine wegen dem Sharingan und wir haben bald ja auch unsere Jonin-Prüfung“, redete ihre Freundin munter drauf los und strahlte sie an.

Sie brachte ein kleines Lächeln zustande und blickte kurz zurück.

Itachi war weit und breit nicht zu sehen, aber wahrscheinlich hatte er sich mit einem Jutsu äußerlich verändert.

Sakura fiel ihre leichte Nervosität auf und deutete sie richtig: „Hast du Angst, dass dich einer von den Beiden sucht? Ich glaube nicht, dass sie dich finden, Chiyo.“

Zum Teil hatte sie damit ja Recht, aber Itachi hatte sie schon gefunden.

Chiyo schüttelte den Kopf, warf ihrer Teamkollegin aber ein dankbares Lächeln zu.

Vielleicht konnte sie sich beim Training ablenken.

Die Haruno schwieg nun und sie erreichten den Trainingsplatz.

Ausnahmsweise war ihr Sensei schon da, somit konnten sie gleich beginnen und mussten nicht noch eine oder zwei Stunden warten.

Sai und Naruto, welche schon gewartet hatten, bildeten ein 2er-Team und Dakura und Chiyo ein weiteres.

Sie sollten zunächst einmal versuchen pro Team ein Glöckchen von Kakashi zu holen, bevor sie zur wirklichen Aufgabe überschreiten würden.

Es war nicht leicht, denn obwohl alle so gut geworden waren und Chiyo ihr Sharingan nun einsetzen durfte, war der Jonin immer noch sehr stark.

Letzendlich schlossen sich die vier Schüler sich jedoch zusammen und schafften es, ihn zu überlisten und ihm die Glöckchen abzunehmen.

Nun teilte er ihnen den weiteren Trainingsverlauf mit, von dem er Chiyo aber ausschloss, um ihr noch etwas über ihr Bluterbe zu erzählen und ihr beizubringen, wie sie damit am Besten umging.

Sie hörte ihm aufmerksam zu und schien alle seine Lektionen aufzusaugen wie ein

Schwamm.

Kakashi musste sich eingestehen, dass sie schnell lernte, aber schließlich war es ihr auch angeboren.

Nachdenklich beobachtete er sie, wenn Tsunade mehr über ihren Stammbaum herausgefunden hatte, wäre sie automatisch die nächste Erbin des Uchiha-Clans.

Sie war dann die letzte noch lebende Uchiha im Dorf; wenn Konha wollte, dass der Clan erhalten bleibt, musste es dafür sorgen, dass sie hier blieb.

Es wäre nicht besonders vorteilhaft, würde auch sie zum Nuke-Nin werden.
 

Während der nächsten Tage lief das Training immer ähnlich ab und Kakashi dachte sich immer neue Aufgaben für das Team aus.

Bald trainierten wieder alle zusammen und lernten sogar ein neues Jutsu.

Es war ein Gen-Jutsu, was für alle eine völlig neue Kategorie war, da noch keiner von ihnen so etwas jemals gemacht hatte.

Aber als gute Ninjas mussten sie auch solche beherrschen, auch wenn sie dafür teilweise vielleicht keine allzu große Begabung hatten.

Das galt eigentlich für alle außer Chiyo.

Da sie eine Uchiha war, fielen ihr Gen-Jutsus sehr leicht, schließlich war das eine der Spezialitäten ihres Clans.

Sie war davon sehr begeistert und schaffte es immer wieder, die Anderen darin einzufangen, während es ihnen dank ihres Sharingans fast unmöglich war, sie damit hereinzulegen.

Bald schon konnte sie den stärksten Gen-Jutsus widerstehen und sie auch

anwenden.

In der Zeit, in der sie trainierte, hatte Tsunade Nachforschungen über sie anstellen lassen und rief sie nun zu sich.

Wie auch Takedo vor ihr, war sie zu dem Schluss gekommen, dass früher einmal eine Frau aus dem Uchiha-Clan ausgebrochen war und Chiyo von ihr abstammte.

Anscheinend hatte die Familie all die Jahre in der Nähe von Iwa gelebt. Chiyo hörte die ganze Zeit schweigend zu, bis die Hokage geendet hatte, doch sie war erleichtert, endlich das Rätsel über ihre Herkunft gelöst zu haben.

Aber sie war auch traurig, anscheinend waren ihre Eltern, Geschwister und Großeltern getötet worden, vielleicht war das auch der Vorfall gewesen, bei dem sie ihr Gedächtnis verloren hatte.

„Wie alt waren meine Geschwister denn?“, fragte sie.

„Dein Bruder war 20 und deine beiden Schwestern waren 13 und15 Jahre alt“, antwortete Tsunade, „Nur dein Bruder hatte außer dir das Sharingan. Er hieß Toshi.“

„Und die Anderen?“

„Deine Schwestern hießen Yumi und Misaki. Die Namen deiner restlichen Verwandten konnten wir nicht herausfinden. Sie wurden ausgelöscht.“

Chiyo nickte und verabschiedete sich.

Doch bevor sie das Büro verlassen konnte, rief Tsunade ihr noch hinterher: „Dein richtiger Name war Ayame. Ich dachte, das solltest du wissen.“

Die junge Frau blieb kurz stehen, ging dann aber nach einem „Arigatou, Tsunade-sama.“, hinaus.

Von dort lief sie sofort nach Hause um nachzudenken.

Ayame.

Das sollte ihr Name sein?

Sie fühlte sich dem Namen nicht zugehörig, aber es war eine der wenigen Sachen, die sie noch mit ihrem alten Leben verbanden.

Andererseits erinnerte ihr jetziger Name sie an die schöne Zeit bei Megumi und Takedo und alle kannten sie als Chiyo und nicht als Ayame.

Doch das konnte sich ändern und wenn sie ehrlich war, fand sie Ayame schöner als Chiyo.

Es hatte in ihren Ohren einen besseren Klang und vielleicht wäre sie ihrer Familie etwas näher, wenn sie ihn trug.

Sie überlegte hin und her und entschied sich schließlich dazu, ihren Eltern zuliebe ihren Geburtsnamen anzunehmen.

Sie stieß langsam den Atem aus und nahm sich vor, sobald sie zuhause war ihr Namensschild zu wechseln.

Da fiel ihr ein, dass der gesamte Besitz der Uchiha nun ihr gehörte und sie entschied, in ihrem bisherigen Haus wohnen zu bleiben.

Das Anwesen war viel zu groß für sie und wenn sie dort einzog, würde Itachi sofort wissen, dass sie sich nun wegen ihrer Identität sicher war.

Auf das Namensschild würde er, falls sie Glück hatte, gar nicht achten.
 

Als sie endlich ankam, nahm sie ihr Schild von der Tür und ging in das Haus, um es zu ändern.

Anschließend hängte sie es auf und betrachtete es zufrieden.

`Uchiha Ayame´ stand nun dort.

Sie ging wieder hinein, um sich schon mal auf die bevorstehende Jonin-Prüfung vorzubereiten.

Diese würde morgen stattfinden, schon in den letzten Tagen waren alle Vorkehrungen getroffen worden, um die Veranstaltung zu sichern.

Sakura und sie selbst hatten hart wochenlang trainiert, damit sie sich, wenn sie bestehen würden, schon bald zu den Elite-Ninjas zählen durften.

Das erste Mal seit langem fühlte sie Aufregung, denn nun hatte sie nichts Anderes mehr, wo sie sich Gedanken drum machen müsste.

Obwohl…

Sie würde mit ihrem richtigen Namen antreten müssen und wenn Itachi nicht gerade seine Aufmerksamkeit wo anders hatte, würde er unweigerlich wissen, dass es bewiesen war, wer sie war. Ayame Uchiha.

Das war ihr richtiger Name.

Sie seufzte ergeben.

Dann würde sie sich wohl auf Besuch einstellen müssen, da sie nicht glaubte, dass er sich nur mit diesen Informationen zufrieden gäbe.

Wenn sie er wäre, würde sie wissen wollen, wer ihre Eltern waren und wie es kam, dass er sie nicht kannte.

Ayame durchquerte das Haus, um für den morgigen Tag im Garten zu trainieren.

Damit verbannte sie alle Gedanken, die sie nun nicht gebrauchen konnte aus ihrem Kopf, denn sie forderte alles von ihrem Körper, wobei sie sich stark konzentrieren musste.

Als sie ihre Extraübungen beendet hatte, war sie völlig fertig, doch sie fühlte sich gut dabei; also beschloss sie, es für heute gut sein zu lassen und die Zeit bis zur Prüfung einfach abzuwarten.
 


 


 

Es war ein bisschen kurz dieses Mal, dafür wird das Nächste aber umso länger, versprochen...^^
 

kayla_casterville: Ja darfst du. Er ist ja schließlich einer unserer Hauptcharaktere, nicht wahr?^^
 

Lg eure Hana93

Prüfung

Hallo ihr Lieben!!

*Kekse-hinstell* Viel Spaß beim Lesen.
 


 


 

Am nächsten Morgen hüpfte Ayame aufgeregt von einem Zimmer ins Andere, zog sich an, duschte, aß ihr Frühstück und wartete bis es Zeit war zu gehen.

Sie war total aufgedreht und freute sich darauf, an der Jonin-Prüfung teilnehmen zu

dürfen.

Sie lächelte, als ihr bewusste wurde, wie gut sie sich in Konoha eingelebt hatte.

Noch vor gar nicht langer Zeit war es ihr Traum gewesen, Ninja zu werden, und nun war sie schon fast Jonin.

Gar nicht mal so schlecht, dachte sie.

Hibbelig, wie sie war, prüfte sie alles, was sie benötigen würde noch mal und sah nach, ob sie auch nichts vergessen hatte.

Dies tat sie alle 10 Minuten, bis das Klingeln ihres Weckers endlich verkündete, dass sie gehen konnte.

Sie rannte hinaus, klingelte bei Sakura Sturm und wartete ungeduldig, dass die Kunoichi

kam.

Als diese aus der Tür trat, umarmte sie sie stürmisch und zerrte sie hinter sich her.

Die Andere ließ das alles mit sich geschehen und begann ununterbrochen auf Ayame einzureden.

Beide Mädchen waren sehr aufgeregt und bester Laune.

Schon kurze Zeit später waren sie am Prüfungsgelände angekommen und ließen sich in eine großen Raum führen, wo sie zusammen mit etwa 20 anderen Ninjas auf den Beginn der Prüfung warten mussten.

War die Uchiha eben noch unruhig und kaum zu halten gewesen, war sie nun seltsamerweise die Ruhe selbst.

Sie setzte sich auf einen Stuhl und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen.

Von ihren Teamkameraden wusste sie, dass bei der Chunin-Prüfung Anwärter aus allen Dörfern teilnahmen, doch hier waren nur Ninjas aus Konoha und Suna.

Das lag wohl daran, dass Suna und Konoha Verbündete waren und auch nur deswegen die Prüfunden zusammengelegt worden waren.

Ansonsten hatte jedes Dorf wohl seine eigene Veranstaltung, schließlich war das alles etwas wichtiger als die Chunin-Prüfung.

Manche aus ihrem Dorf kannte sie, so zum Beispiel Shikamaru und Shino, die restlichen hingegen waren ihr völlig unbekannt.

Ihre Freundin unterhielt sich mit den beiden Jungs, besser gesagt, sie versuchte es, denn Shino war sowieso nicht besonders gesprächig und Shiakmaru war einfach viel zu gelangweilt um sich darauf einzulassen.

Bald gab sie es auf und schwieg ebenso wie Ayame.

Die Wartezeit war lang und immer wieder kam es aufgrund der Anspannung zu kleinen Auseinandersetzungen zwischen Einzelnen.

Doch dann, nach einer Ewigkeit, wie es schien, wurden sie in eine Halle gelassen, wo viele Jonin standen und sie erwarteten.

Ayame schluckte, sollten sie etwa gegen einen der Shinobi dort vorne kämpfen?

Sie hoffte nicht, die Jonin waren nicht umsonst keine Chunin mehr.

Auch sie hatten diese Prüfung schon gemeistert.

Dieser Gedanke wiederum machte ihr Mut, man würde ihnen bestimmt keine Unmöglichkeiten vorsetzen.

Sakura warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu, während sie in die Mitte der Halle traten und dort stehen blieben.

Ayame wusste, dass sie Beide eben den gleichen Gedanken gehabt hatten und lächelte schwach.

Nun trat einer der Wartenden, Genma, vor und begann zu sprechen: „Willkommen zur Jonin-Prüfung. Wir haben dieses Jahr beschlossen, mit Suna zusammen zu arbeiten, deswegen sind es dieses Mal recht viele Prüflinge. Nun, hier werdet ihr eure Qualitäten als Teamführer unter Beweis stellen müssen.

Jeder von euch bekommt zwei Teamkameraden zugewiesen, die ihr führen müsst. Der Weg geht durch das Übungsfeld 33.

Am Ende befinden sich fünf Schriftrollen, eure Aufgabe ist es, eine davon zu holen. Da ihr so viele seid, werdet ihr darum kämpfen müssen; es wird also nicht leicht.

Einen schriftlichen Teil, wie ihr ihn aus der Chunin-Prüfung kennt, gibt es nicht, dieses Wissen müsst ihr zum Bestehen ohnehin beherrschen.

Ihr werdet aufgerufen und bekommt euer Team zugewiesen.

Sollte es geschehen, dass ihr einem anderen Team helft, werdet ihr automatisch disqualifiziert.

Während der Zeit im Trainingsgelände 33 seid ihr alle untereinander Feinde.

Noch Fragen?“

Keiner sagte etwas, also begannen sie, die Teilnehmer nach dem Alphabet geordnet aufzurufen.

Sakura wurden eine rothaarige Sunanin und ein braunhaariger riesiger Konohanin zugeteilt und sie stellten sich an den Rand um den Rest der Verteilung abzuwarten.

Ayame kam erst ganz zum Schluss dran, als nur noch zwei Männer aus Konoha übrig

waren.

„Uchiha Ayame“, rief Genma, „mit Ida Shigeru und Otori Tomasu.“

Als ihr Name genannt wurde, schaute einer der Beiden sie kurz durchdringend an, wandte jedoch den Blick schnell wieder ab.

Sie fand das seltsam, schwieg aber.

Vielleicht wunderte er sich nur darüber, dass es noch eine Uchiha gab, oder es steckte etwas Anderes dahinter.

Nun ja, solange er sie in der Prüfung nicht behinderte, brauchte es sie nicht zu kümmern, aber ein wenig würde sie ihn dennoch im Auge behalten.

Jeder stellte sich ihr noch mal vor und sie erfuhr, dass es Shigeru gewesen war, den sie beobachten wollte.

An verschiedenen Stellen wurden die Teams jetzt auf das Gelände gelassen und die Tore schlossen sich, die Jonin-Prüfung hatte begonnen.
 

Ayame bedeutete den Anderen nach oben in die Bäume zu springen.

Dort hielten sie an und Ayame erklärte ihnen ihren Plan.

Schon während der Teamverteilung hatte sie sich ihn zurecht gelegt.

„Also gut. Wir werden uns vorwiegend ganz oben in den Baumkronen aufhalten. Mit etwas Chakra sollte er sogar klappen oberhalb von ihnen zu bleiben. So werden wir nicht gesehen und können Auseinandersetzungen erstmal aus dem Weg gehen. Ich glaube nicht, dass jemand auf die Idee kommt, oder besser gesagt nicht viele. Es dürfte dort oben also relativ sicher sein. Bei Kämpfen handeln wir immer in der Gruppe, ich will nicht, dass die Mission durch Alleingänge scheitert. Das wars fürs Erste, wollt ihr noch irgendetwas wissen?“

„Nein, eigentlich nicht. Du behälst mit deinem Sharingan die Umgebung im Auge?“, fragte Tomasu.

„Ja, können wir?“, antwortete Ayame.

„Hai!“, kam es von den Beiden.

Mit einigen Sprüngen befanden sie sich über dem dichten Blätterdach der Baumriesen und machten sich auf den Weg.

Weit und breit war niemand zu sehen, sodass sie zügig vorankamen.

Ayame hatte inzwischen ihr Sharingan aktiviert und sah sich immer wieder um.

Sie erwartete trotz ihrer ungewöhnlichen Reiseroute, dass jeden Augenblick jemand angriff; andererseits war das unlogisch, da sie jetzt noch viel zu weit vom Ziel entfernt waren.

Aber man wusste nie, was in den Köpfen ihrer Gegner vorging.

Unterdessen bemerkte sie immer wieder die Chakren von fremden Ninjas, die sie aber nicht sahen, und im Laufe der Zeit spürte sie auch Erschütterungen, die von Kämpfen

herrührten.

Sie hatten erst die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als ein anderes Team sie entdeckte und einen Angriff startete.

Ayame schüttelte nur innerlich den Kopf ob dieser Unvorsichtigkeit, als die Anderen unbedacht auf sie losstürmten.

Und die wollten Jonin werden?

Nicht, wenn sie es verhindern konnte.

Sie gab ihren Teammitgliedern ein Zeichen und sie nahmen den Kampf auf.

Jeder testete zuerst die Schwächen des Gegners aus, machten jedoch sehr schnell ernst.

Die Auseinandersetzung dauerte nicht lang, das gegnerische Team war einfach kopflos losgestürmt und hatte es Ayame, Tomasu und Shigeru leicht gemacht.

Nachdem sie sich wieder gesammelt und ein paar kleine Kratzer versorgt hatten, setzten sie drei Konohanins ihren Weg fort.

Tomasu und Ayame amüsierten sich über die Dummheit der eben Besiegten, doch Shiegeru blieb weitestgehend still und steuerte nur hin und wieder kleine Kommentare zur Unterhaltung bei, wenn er gefragt wurde.

Obwohl es so aussah, als ob die junge Frau abgelenkt war, so ließ sie den Wald und den Ida nicht einen Moment aus den Augen, schließlich war das ihre Aufgabe.

Sollte sie eine Augenblick unaufmerksam sein, konnten sie aus dem Hinterhalt angegriffen werden und so ein Überraschungsangriff endete meist mit der Niederlage desjenigen, der überrascht worden war.

Und dann wäre Ayame durchgefallen.

Je näher sie alle dem Ziel kamen, desto größer war die Spannung, die in der Luft lag und alle Prüfungsteilnehmer auf dem Prüfungsgelände nervös machte.

Selbst in der Nacht, die festglegt Zeit betrug zwei Tage, wich sie nicht und hinderte Ayame am schlafen.

Es waren zwar Wachen eingeteilt, aber sie schlief erst kurz vor der Dämmerung während Tomasus Wache ein.

Viel zu früh weckte dieser seine Teamleiterin wieder, was ihre Laune nicht sehr hob. Wie schon am Tag zuvor bewegten sie sich weiter über den Baumkronen hinweg, um jeglichen Kämpfen so gut es ging auszuweichen.

Die Stunden verliefen schweigsam und sie legten den Weg schnell zurück.

Bald jedoch kamen sie nicht näher an den Turm in der Mitte heran und Ayame bemerkte, dass man sie in einem Gen-Jutsu gefangen hielt.

Bei diesem armseligen Versuch sie aufzuhalten, schlich sich ein kaltes Lächeln auf Ayames Lippen, anscheinend wusste da jemand nicht, mit wem er es da zu tun hatte.

Kurzerhand löste sie es auf und stellte fest, dass sie schon unmittelbar vor dem Tor

standen.

Schnell machte sie auch ihre Angreifer aus, es war Shino mit seinem Team, und einer der Jonin, beide aus Suna, hatte Ayames Team ausschalten wollen.

Weit und breit war niemand sonst in Sicht, so konnten sie ungestört kämpfen.

Sie Aufgabe der jungen Uchiha war es nun, Shino zu erledigen, während Tomasu und Shigeru mit den anderen feindlichen Ninjas fertig werden mussten.

Schon musste Ayame einer Attacke des Aburame ausweichen und besann sich auf den Kampf.

Sie sprang auf ihn zu und attackierte ihn mit Kunais und Shuriken, die er alle abwehrte, sodass sie ihn nun direkt angriff.

Er blockte ab und zwang nun sie in die Defensive.

Sie musste zugeben, er war nicht schlecht, aber ihr dennoch unterlegen.

Sie katapultierte sich mit einem Salto von ihm weg und formte währenddessen

Fingerzeichen.

Mit vielen kleinen Feuerkugeln deckte sie ihn vollkommen ein, sodass er nicht allen ausweichen konnte und getroffen wurde.

Als sich der Rauch verzogen hatte, war Shino aber nicht mehr dort.

Stattdessen lag ein angekohlter Baumstumpf auf der verbrannten Erde.

`Mist`, dachte sie.

Wo war er?

Sie schaute sich um und bemerkte noch im letzten Moment, wie er von oben auf sie zugeflogen kam.

Schnelle vollführte sie das Jutsu des Tausches, sodass Shino statt ihrer nur zwei Holzstücke traf, tauchte hinter ihm auf und schlug nach ihm.

Dank ihres Sharingans war sie ungewöhnlich schnell und konnte alle seine Bewegungen im Voraus sehen.

Eigentlich war es ein ungleicher Kampf deswegen, doch sie hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken.

Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Shigerus Gegner schon am Boden lag und er sie aufmerksam beobachtete.

`Ja klar´, dachte sie, `irgendjemand muss mich schließlich auch im Kampf prüfen. Zeit, das Ganze zu beenden.´

Ayame legte noch einen Zahn zu, sodass Shino schon bald nicht mehr mitkam, aber in der Ferne kamen schon die Nächsten.

Sie schleuderte den Käferspezialisten mit einem harten Schlag weit weg, ließ ihn dort liegen, löste das Siegel am Tor zum Turm und rief: „Los kommt! Lasst uns die Schriftrolle

holen!“

Tomasu, der mittlerweile auch mit seinem Gegner fertig war, und Shigeru folgten ihr in das Gebäude.

Dort durchsuchten sie alle Räume, konnten ihr Zielobjekt aber nicht finden.

Schließlich entdeckten Tomasu und Ayame gleichzeitig eine Falltür, welche unter einem Teppich versteckt im Obergeschoss lag.

Das Tor unten öffnete sich knarrend, also beeilten die Drei sich, durch die Falltür in den Raum dahinter zu gelangen und alles wieder so aussehen zu lassen, wie es vorher war.

Dort sahen sie die Schriftrollen liegen und Ayame ging, nicht ohne sich zuerst nach Fallen umzusehen, um Eine zu holen.

Sobald sie diese berührt hatte, öffnete sich eine verborgene Tür, wo Genma stand und das Team durchwinkte.

„Herzlichen Glückwunsch, du hast bestanden, deine Zeit ist sehr gut. Hattet ihr viele Kämpfe?“, bei diesen Worten blickte er die beiden Männer an.

„Nur zwei kurze Kämpfe, ohne große Schwierigkeiten. Wir sind die ganze Zeit über den Bäumen gewesen“, antwortete der sonst so stille Shigeru.

„Gut, erzählt den Rest gleich. Ayame, du kannst durch die Tür da hinten gehen und dort warten bis die Anderen fertig sin. Sobald alle fünf Schriftrollen weg sind, ist die Prüfung beendet; lange dürfte es ohnehin nicht mehr dauern.“

In dem Moment ertönten Kampfgeräusche über ihnen und Genma scheuchte Ayame aus dem Zimmer.

Diese setzte sich nebenan auf einen Stuhl und starrte an die Decke.

Wenn sie während der Prüfung keinen Fehler gemacht hatte, würde sie in ein paar Studen Jonin sein.

Sie lächelte, als sie sich gestattete, ein wenig zu träumen, doch dann fiel ihr ein, dass Sakura noch immer da draußen war.

Sie musste um eine Schriftrolle kämpfen, hatte es nicht so leicht wie sie selbst, da sie später dran war und die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf Gegner traf, dadurch viel größer

war.

Sorgen machten sich in Ayame breit, sie wusste zwar, dass ihre Freundin gut war, aber sie kannte die Konkurrenz nicht, und das machte die Sache gefährlich.

Mit einem lauten Knall flog die Tür auf und Shikamaru schlürfte hinein.

Grüßend nickte er und setzte sich ebenfalls.

„Na, wie ist es gelaufen? Hattest du Probleme?“, fragte Ayame.

„Am Anfang ein bisschen. Ich musste nachher gegen Shino kämpfen, aber der sah aus, als hätte er schon einen Kampf hinter sich gehabt. Hast du ihn so zugerichtet? Nach unserem Kampf ist er nun im Krankenhaus“, erwiderte er.

„Kann sein, aber nachdem wir gekämpft hatten, ging es ihm noch relativ gut.“

Shikamaru zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich zurück.

In den folgenden Stunden waren immer wieder Erschütterungen zu hören, die das gesamte Gebäude beben ließen.

Nach und nach kamen noch zwei Sunanins in den Raum und nach einer Ewigkeit, wie es schien, betrat endlich Sakura zusammen mit einem jungen Mann aus dem Wüstendorf das Zimmer.

Ayame flog ihr glücklich um den Hals, war erleichtert, dass die Haruno es ebenfalls geschafft hatte, durch die Prüfung zu gelangen.

Aufgeregt tauschten sie Details über ihre Missionen aus, während sie darauf warteten, dass jemand sie alle holen kam.

Das dauerte auch gar nicht so lange, denn nach einigen Minuten öffneten die Hokage und Gaara, der Kazekage, die Tür, um die fünf Prüflinge hinaus zu lassen.

Sie wurden in eine Art Hörsaal geführt, in dem die Jonin, welche die Teams gestellt hatten, an den Tischen saßen.

Nacheinander wurde nun jeder aufgerufen und feierlich zum Jonin ernannt.

Während der ganzen Zeit fühlte Ayame einen Blick auf sich ruhen und als sie aufsah, bemerkte sie, dass Shigeru sie beobachtete und jede ihrer Bewegungen mit den Augen verfolgte.

Schnell wandte sie sich ab und zog Sakura mit sich nach draußen, wo sie sich auf den Weg nach Hause machten.

Die Schriftrolle in ihrer Hand hatte sie völlig vergessen.
 


 


 


 

So, das wars auch schon wieder. Es ist dieses Mal etwas länger geworden(als Entschädigung für das letzte Kurze).

Ich hoffe es hat euch gefallen, ich würde mich über ein paar Kommis freuen.

Lg eure Hana93

Überraschung

Zuhause beschloss Ayame erst einmal zu duschen und sich von den letzten beiden Tagen zu erholen.

Morgen Abend würde sie sich mit Sakura treffen, um die Ernennung zum Jonin zu feiern.

Ohne zu überlegen, was sie tat, legte sie die Schriftrolle, die sie in ihrer Hand hatte, auf den Küchentisch, stutzte jedoch im gleichen Moment und wandte sich wieder um.

Schriftrolle?

Was für eine Schriftrolle?

Doch dann machte es “klick” und Ayame fluchte: “Mist! Jetzt denken bestimmt alle, ich hätte die Rolle geklaut. Ich habe die total vergessen. Oh nein, ich bekomme bestimmt total Ärg-”

Weiter kam sie nicht, denn plötzlich hüllte sie eine große Rauchwolke ein, sie verschluckte sich vor Schreck und musste husten.

Als sie sich wieder gefangen hatte, war der Rauch längst weg und sie blickte direkt in ein Paar schwarzer Augen.

Ayame war ihnen so nahe, dass sie nichts Anderes mehr wahrnehmen konnte und doch wusste sie sofort, wer der Besitzer war.

“Itachi”, hauchte sie und wurde rot.

Ihrer beider Gesichter waren sich so nah, dass sie sich fast berührten.

Hastig senkte sie den Blick und trat einen Schritt zurück.

In der Hoffnung, er möge die Röte auf ihrem Gesicht nicht bemerkt haben, wandte sie den Kopf ab, aber es war schon zu spät.

`Natürlich hat Itachi es schon gesehen, Dummkopf´, schalt sie sich innerlich.

Als sie nun doch noch einmal einen Blick zu ihm wagte, realisierte sie, dass die Schriftrolle weg war und sie begriff, dass er dies wohl gewesen sein musste.

Eine peinliche Stille entstand zwischen den beiden Ninjas, ehe Itachi sagte: “Ayame, mir war damals niemand bekannt, der so hießt. Erkläre das!”

“Ich komme nicht aus Konoha”, platzte Ayame auch sogleich heraus und könnte sich sofort dafür schlagen.

Sie kniff den Mund zusammen und blickte stur aus dem Fenster neben ihr.

Itachi wartete, aber mehr kam nicht von ihr.

Er seufzte, was Ayame erstarren ließ.

War seine Geduld mit ihr etwa am Ende?

Bei ihm musste man auf alles gefasst sein, also sorgte sie dafür, dass sie jederzeit an ihre Waffen

kam.

Während sie noch überlegte, was sie jetzt tun sollte, wurde sie plötzlich an die Wand hinter ihr gedrückt und ihre Hände neben ihrem Kopf festgehalten.

Ayame keuchte auf und machte den Fehler Itachi in seine Augen zu sehen, doch die waren nicht rot, sondern immer noch schwarz und blickten ihr mit einer solchen Intensität in ihre eigenen Seelenspiegel, dass ihr ganz schwindelig wurde.

Schwarz traf Grau, Grau traf Schwarz.

Ayame schluckte, schaffte es jedoch nicht, den Blick abzuwenden und ihn wegzustoßen.

Sie war sich seiner Nähe nur zu deutlich bewusst, da sein Körper sich hart gegen ihren drückte und sie somit gefangen hielt.

!Woher kommst du?”, fragte er leise, nachdem er sich zu ihrem Ohr vorgebeugt hatte.

Ayame schloss gequält die Augen als er ihr so nah war und bevor sie sich selbst aufhalten konnte, kamen die Worte ihr schon über ihre Lippen:

“Wir lebten in der Nähe von Iwa. Vor langer Zeit ist eine Frau aus dem Uchiha-Clan mit einem Mann verschwunden und offenbar stamme ich von ihnen ab. Aber ich bin die Letzte, irgendjemand hat meine Familie umgebracht, sie sind alle tot.”

Sie öffnete die Augen und sah ihn anklagend an. “Wie hast du es geschafft hierher zu kommen? Du hast auch was mit diesem Shigeru zu tun, oder?”, fragte sie und versuchte sich loszureißen, aber er war einfach zu stark.

“Ich war Shigeru”, sagte er und ließ von ihr ab, “Als du gegangen bist, habe ich die echte Schriftrolle einfach vertauscht. Mehr musst du nicht wissen. Ich werde längere Zeit in Konoha zu tun haben und so lange bleibe ich hier. Du sagst kein Wort zu irgendjemandem, verstanden?”

Ayame war völlig überrumpelt, sodass sie nur nickte.

Als ihr dann klar wurde, bei was sie gerade zustimmte, wollte sie protestieren, aber ein Blick von Itachi reichte um sie zum schweigen zu bringen.

Sie erinnerte sich der vorhergegangenen Situation und zog es vor, schleunigst zu verschwinden und weg von ihm zu kommen.

Eilig lief sie nach oben, schnappte sich ihr Duschzeug und stürmte in das Bad, alles in der Hoffnung, fertig zu sein bevor Itachi nach oben kommen und sie womöglich sogar sehen konnte.

Sie blickte sich noch ein letztes Mal auf dem Flur um, ehe sie in das Badezimmer schlüpfte und die Tür von innen verriegelte.

Etwas ruhiger ließ sie nun ihre Sachen zu Boden gleiten und legte Fußmatte und Handtuch bereit, und stieg unter die Dusche.

Mit einem wohligen Seufzer schloss sie die Augen und entspannte sich unter dem mittlerweile heißem Wasser, dass von oben auf sie herabprasselte.

Doch ihre innere Ruhe währte nicht lang, denn schon bald drifteten ihre Gedanken ab zu ihrem ungewollten Besuch.

Was bildete der sich eigentlich ein, so mir nichts dir nichts einfach bei ihr einzuziehen?

Er war ein Nuke-Nin, verdammt noch mal! Und sie war eine Jonin Konohas, eigentlich musste sie ihn melden, doch irgendetwas in ihr sperrte sich dagegen.

Selbst, wenn er es ihr nicht verboten hätte, mit einer Menschenseele über seine Anwesenheit zu sprechen, hätte sie es wahrscheinlich ohnehin nicht getan.

Allein, was sein Blick und seine Berührungen bei ihr eben in der Küche ausgelöst hatten…

Bei dem Gedanken daran schauderte sie und schüttelte den Kopf um die ungewünschten Gefühle loszuwerden.

Er war ihr Feind und sie führte sich auf wie ein kleines verliebtes Mädchen, sie war doch keine 15 Jahre mehr, in ein paar Monaten würde sie 19 werden.

Außerdem war es immer sehr schlecht, wenn man sich im Umgang mit einem Feind von Gefühlen und irgendwelchen Empfindungen leiten ließ.

Das war einer der Grundsätze des Ninjadaseins und dazu auch noch einer der Wichtigsten.

Ayame versuchte sich wieder mit Mühe von dem Uchiha in ihrem Haus abzulenken und musterte mit plötzlichem Interesse die Kacheln an der Duschwand, doch so ganz wollte ihr das nicht gelingen.

Verärgert schnaufend griff sie sich ihr Shampoo, um sich damit ihre Haare einzuschäumen und sich diese auch gleich wieder auszuwaschen.

Frustriert stellte die junge Frau die Dusche ab, den Zweck der Reinigung hatte das heiße Wasser ja erfüllt, auf andere Gedanken hatte sie sie jedoch nicht gebracht.

Ayame griff sich das überdimensionale Handtuch und begann sich mit raschen Bewegungen abzutrocknen und sich anschließend wieder anzuziehen.

Schnell bürstete das Mädchen sich die Haare, schloss die Tür auf und brachte ihre schmutzige Kleidung in die Wäsche.

Eigentlich wollte sie ja nach Draußen in den Garten, aber sie wollte Itachi nicht begegnen, also beschloss sie, oben zu bleiben und sich lieber auf ihren Balkon zu setzen, vielleicht konnte sie sich ja dort ein bisschen entspannen.

Sobald sie sich auf den Liegestuhl gesetzt hatte, stürmten jedoch alle Gedanken, die sie im Moment nicht im Kopf haben wollte wieder auf sie ein.

Sie war wütend auf Itachi, wütend, weil er nichts getan hatte, um Kisame von Megumi und Takedo abzuhalten, wütend, weil er es wagte hier einzuziehen, weil er sie eben so bedrängt hatte und zu guter Letzt, weil er ihr einfach nicht aus dem Kopf ging.

Gott, wie sie ihn hasste!

Schwungvoll stand sie auf, befestigte ihre Waffentasche an ihrer Hüfte und sprang kurzerhand über das Balkongeländer hinunter in den Garten.

Wenn sie schon nicht ihre Ruhe haben konnte, dann würde sie eben trainieren, und zwar so lange, bis sie zu müde war, um noch über irgendetwas auch nur Ansatzweise nachzudenken.

Das, schwor sie sich, würde sie von nun an immer so machen, bis er aus ihren Gedanken

verschwand.

Nach vier Stunden intensivsten Trainings war Ayame restlos erschöpft, schließlich war sie erst von ihrer Jonin-Prüfung gekommen und befand, dass es endlich Zeit war, ins Bett zu gehen.

Nachdem sie alle Waffen wieder eingesammelt und gesäubert hatte sprang die Uchiha wieder auf ihren Balkon zurück und wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als ihr klar wurde, dass dort drin schon jemand war.

Dieser Jemand war natürlich niemand anderes als Itachi.

“Was willst du denn noch?”, fragte Ayame mit zusammengebissenen Zähnen.

“Einen Schlafplatz”, sagte er, ihren angesäuerten Ton völlig missachtend.

Wortlos drängte sich das Mädchen an ihm vorbei, legte ihm einen Fuuton auf den Boden und verschwand im Badezimmer um sich bettfertig zu machen.

Als sie wieder in das Schlafzimmer kam, stand er immer noch an der Balkontür und schaute nach draußen.

Sie legte sich in ihr Bett und schloss die Augen; sie war schon fast im Land der Träume angelangt, hörte aber noch, wie Itachi leise das Zimmer verließ und ins Bad ging.
 

Ein Wecker schrillte und Ayame schreckte hoch.

Beinahe wäre sie dabei aus dem Bett gefallen, schaffte es jedoch im letzten Moment noch die Balance zu bewahren.

Orientierungslos schaute sie sich um, bis ihr Blick schließlich auf das kleine laute Ding neben ihr auf dem Nachttisch fiel.

Ein paar Sekunden starrte sie das Gerät nur verständnislos an, bis eine Hand auf den roten Knopf auf der Oberseite drückte.

Sie folgte der Hand über dem Arm und der Schulter bis zu dem dazugehörigen Gesicht und hätte fast laut aufgeschrien.

Nun war sie endgültig wach und sprang aus dem Bett.

“Gomen”, brachte sie noch raus, bevor sie sich ihren Morgenmantel schnappte, dessen Tasche aufriss, und hastete aus dem Zimmer nach unten in die Küche.

Sie schlug die Tür zu, lehnte sich dagegen, rutschte an ihr herunter und vergrub das Gesicht in den Händen.

War das peinlich! Was musste er jetzt nur von ihr denken?

Warum hatte sie ihn nicht auch auf dem Sofa einquartiert?

Doch eigentlich wusste sie die Antwort schon: wenn sie mal jemand besuchen kam, vielleicht sogar unangemeldet, und das Bettzeug sähe, würde er Fragen stellen und die konnte Ayame im Augeblick überhaupt nicht gebrauchen.

Sie hörte oben das Wasser laufen und kurze Zeit darauf, wie es abgestellt wurde; jetzt konnte es sich nur noch um Minuten handeln, bevor er herunter kam.

Eilig stand die Uchiha auf und begann den Tisch zu decken; sie wusste zwar nicht, was er aß und ob er das überhaupt tat, aber sicher war sicher.

Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Itachi trat hinein, setzte sich und schaute ihr bei der Frühstückzubereitung zu.

“Isst du ausgebackene Brötchen?”, fragte Ayame ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.

“Hn”, war alles was sie an Antwort von ihm bekam also wertete sie das mal als ja; schließlich war es eigentlich nicht ihre Pflicht ihn zu bewirten

Kurz darauf stellte sie einen Korb mit frischen Brötchen auf den Tisch und setzte sich ebenfalls an ihren Platz.

Schweigend begannen die beiden Ninjas zu essen, wobei Ayame das Akatsuki-Mitglied immer sorgsam im Auge behielt.

Aber entgegen ihrer Befürchtungen ließ der sich nichts zuschulden kommen und räumte nach der Beendigung seines Mahls ohne Klagen seine Sachen ab.

Als er gehen wollte, hielt Ayame ihn zurück und sagte: “Ich habe heute Abend Besuch, also sieh zu, dass dich hier keiner erkennt wenn du dabei sein willst.”

Kurz kamen Zweifel in ihr auf und sie fragte sich, ob sie nicht vielleicht ein wenig zu unhöflich gewesen war, doch Itachi zerstreute ihre Bedenken indem er nickte und ging.

Ayame atmete einmal erleichtert aus, das war doch mal ganz gut verlaufen… wenn sie nicht auf ihn achtete… wenn sie ihm einfach aus dem Weg ging und so tat als wäre er jemand ganz normales… vielleicht würde das Zusammenleben ja gar nicht so schlimm werden.

`Nein, ich muss ihn melden, das ist meine Pflicht. Ich sollte zu Tsunade gehen.`, dachte sie und verließ ebenfalls ihr kleines Haus.

Sie hatte vor, unter einem Vorwand zu der Hokage zu gehen und es ihr dann irgendwie zu sagen. Und wenn sie ihr nur kleine Hinweise geben konnte!

Da ihr die Straßen zu voll waren, sprang sie von Dach zu Dach und betrat das Büro der Godaime durch das Fenster.

Diese schlief ausnahmsweise mal nicht und sah ihre Besucherin irritiert an.

“Hallo Tsunade-sama, ich wollte nur mal fragen, wie das in Zukunft mit den Teams sein wird und den Missionen, weil bei uns außer Naruto schon alle Jonin sind.”

“Erst mal bleibt alles wie gehabt, ihr bekommt nur zwischendurch eventuell Missionen mit einem speziell zusammengestellten Team aus Jonins.”

“Gut.”

`Mensch nun sag es ihr schon!´, spornte sie sich selbst an und biss sich unentschlossen auf die Lippe, wenn sie Itachi jetzt nicht meldete, würde sie es niemals tun.

“Ist noch etwas?”, fragte Tsunade und blickte Ayame abwartend an.

“Nein, Hokage-sama, das war alles”, antwortete sie und verschwand wieder aus dem Büro.

Unten auf der Straße lehnte sie sich heftig atmend an eine Hauswand und fragte sich, was in aller Welt sie davon abgehalten hatte, Itachi das gesamte Aufgebot an Anbus aus Konoha auf den Hals zu hetzen.

“Eine gute Entscheidung”, flüsterte es neben Ayame und sie fuhr herum.

Doch da war niemand, sie war sich doch so sicher gewesen, dass dort jemand stand und da war auch jemand gewesen: Itachi Uchiha.

Er hatte sie wohl beobachtet, ein Glück, dass sie nichts gesagt hatte, sonst hätten wahrscheinlich alle Beteiligten jetzt ein gewaltiges Problem.
 

An dieser Stelle ein großes "Danke!" an Lilly_of_Darkness08, kayla_casterville

und fahnm, die mir im Verlaufe der bisherigen FF ganz liebe Kommis geschrieben haben.

Lg Hana

Ende des Versteckspiels

Guten Tag! (klingt ein bisschen komisch ich weiß^^)

Das nächste Kapitel für euch! *tadaaaa*
 


 


 

Als Ayame aufwachte, war Itachi schon weg.

In den letzten beiden Tagen war es immer so gewesen: er kam erst wieder wenn sie schon schlief und war am nächsten Tag vor ihrem Aufwachen wieder fort.

Noch leicht verschlafen kämpfte sich das Mädchen aus dem Bett um sich frisch zu machen und

anschließend ihr Frühstück zu genießen.

Kurze Zeit später lief sie fröhlich pfeifend in die Küche, blieb jedoch fast sofort wie

angefroren stehen.

Er war doch noch nicht weg und wie es schien hatte er heute auch nicht vor zu gehen.

Der Nuke-Nin saß mit entblößtem Oberkörper und geschlossenen Augen auf der Veranda und

lehnte sich an das Geländer.

Ayame vergaß bei diesem Anblick für kurze Zeit das Atmen und starrte ihn fassungslos an.

Sie ärgerte sich aber nicht darüber, wie er so unverfroren hier sitzen konnte in ihrem Haus, nein,

sie war einfach überwältigt von seinem guten Aussehen, der Makellosigkeit seiner nackten Brust, der gut sichtbaren Muskeln.

Erst als ihr schwindelig wurde, erinnerte sie sich wieder daran, dass ein Mensch Luft zum Leben brauchte und schnappte reflexartig danach.

Itachi störte sich daran nicht, obwohl er zweifellos nicht schlief und auch mitbekommen hatte, wie Ayame ihn angestarrt hatte.

Die junge Frau drehte sich geschwind um und fuhrwerkte mit rasenden Gedanken in der Küche herum und versuchte erfolglos sich von ihrem Feind abzulenken.

Wäre sie nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, nicht zu Itachi hinzusehen, hätte sie

gesehen, wie er sie kurz beobachtete und der Anflug eines Lächelns über sein sonst so emotionsloses Gesicht huschte, aber fast sofort wieder verschwand.

Die Uchiha hatte es aber nicht gesehen und bemühte sich, ihr kleines Frühstück sowohl

möglichst schnell als auch leise zu verzehren um dann von Itachi weg zu kommen.

Das war jedoch die nächste Problematik, denn er saß so, dass sie unmöglich an ihm vorbei kam,

es sei denn, sie stieg über ihn drüber. Das wollte sie dann aber auch nicht machen und so stand sie zaudernd einige Augenblicke einfach so da und wusste nicht, was sie machen sollte.

Dabei wanderte ihr Blick wieder über seine nahezu perfekte Brust, wobei sie sich allmählich fragte, ob er das nur machte um sie zu verunsichern.
 

Mit einem leichten Seufzer wandte Ayame sich ab und sprang kurzerhand einfach über das Geländer - dass ihr das nicht schon früher eingefallen war!

Sie ließ sich einige Meter entfernt von Itachi im Gras nieder, hob ihr Gesicht der Sonne entgegen und genoss die Sonnenstrahlen und den leichten Wind, der durch die Bäume und Büsche am Gartenrand fuhr, wobei ein angenehmes Rauschen entstand, welches sich fast schon wie ein Flüstern anhörte, als würden die Bäume selbst sich unterhalten und Botschaften

weitergeben.

Mit einem amüsierten Schnauben schüttelte Ayame den Kopf - was sie jetzt schon wieder für

Einfälle hatte! Als ob Pflanzen sich unterhalten konnten, also bitte!

Sie wusste ja, dass sie eine rege Fantasie hatte, aber das ging dann doch ein bisschen zu weit.

Doch plötzlich stand Itachi neben ihr und musterte misstrauisch die Pflanzen um sie herum, bevor er blitzschnell ein Kunai zog und es auf einen der Bäume links von ihnen zufliegen ließ.

Irritiert verfolgte Ayame die Flugbahn der Waffe und keuchte entsetzt auf, als eine Wurzel des Baumes sich aus der Erde löste und das Kunai abwehrte.

Im nächsten Moment begannen sich aus dem Stamm Konturen herauszubilden, die sich innerhalb

kürzester Zeit zu Schultern und irgendetwas Anderem formten.

Es sah aus wie ein Kopf in einer übergroßen fleischfressenden Pflanze, die eine Hälfte des

Gesichtes war weiß, die Andere schwarz, während die Augen in einem unheimlichen Gelb erstrahlten.
 

"Zetsu", stellte Itachi ruhig fest, "du kannst wieder gehen."

Ayame lief es bei diesem Ton eiskalt den Rücken runter und sie meinte, dass sie erfrieren würde, würde er jemals mit ihr so sprechen, so kalt war seine Stimme.

Sie wusste, dass Itachi nichts anderes meinte, als dass dieser Zetsu verschwinden und sich gefälligst um seinen eigenen Kram kümmern solle.

"Denk an deinen Auftrag", erwiderte dieser noch, bevor seine Formen verschwammen und schließlich nichts mehr von ihm zu sehen war.

Ayame war klar, dass es sich hierbei um einen weiteren Akatsuki handeln musste und sie überlegte, was dieser für einen Grund hatte, den Uchiha an seine Aufgabe zu erinnern. Dachte er etwa, dass er sich nicht gewissenhaft genug um die Ausführung kümmerte?

Das alles war ihr ein Rätsel, doch als sie ihren Blick zu Itachi wandte, verkniff sie es sich lieber zu fragen, da seine Miene nicht gerade freundlich aussah.
 

Doch die Unruhe hatte hiermit noch kein Ende, nein im Gegenteil, sie fing gerade erst an; denn anscheinend hatte der andere Akatsuki die Konohanins auf den Plan gerufen.

Ayame bemerkte sie im selben Moment wie Itachi und beide aktivierten aus Reflex heraus ihr Sharingan, sahen in Richtung Straße und fluchten in ihrem Innern.

Ayame wurde nervös und im Stillen bettelte sie den Nuke-Nin an schleunigst zu verschwinden; das Letzte, was sie gebrauchen konnte war eine Gerichtsverhandlung, bei der man sie beschuldigte einem Kriminellen Unterschlupf gewährt zu haben.

Doch zur Entdeckung kam es gar nicht erst, denn bevor das Mädchen wusste wie ihr geschah, wurde sie schon unsanft von Itachi gepackt und mit ihm gezogen.
 

Sie stolperte mehr hinter ihm hinterher, als das sie ging und der Uchiha, dem das natürlich nicht entgangen war, hob sie kurzerhand hoch, damit sie schneller vorankamen. Ayame blieb vor Überraschung die Luft weg, aber nachdem sie sich wieder gefasst hatte fing sie an sich zu wehren und versuchte alles, um heruntergelassen zu werden.

Itachi aber ließ sich davon nicht aus dem Gleichgewicht bringen und lief unbeirrt weiter, sprang von Baum zu Baum und blieb erst stehen, als sie weit genug weg waren, dass niemand sie hier suchen würde.

Dort ließ er Ayame aber keinesfalls herunter, sondern sah sie für eine Weile nur an, es schien, als hadere er mit sich selbst; schien nicht zu wissen, was zu tun sei.

Obwohl es der Uchiha, welche endlich aufgehört hatte gegen ihn anzukämpfen, schwer fiel sich zu konzentrieren wie sie so an seine nackte Brust gedrückt wurde, sah sie Itachis Zwiespalt.

Sie war sich unsicher, wie sie darauf reagieren sollte, weshalb sie erst einmal gar nichts tat.

"Du wirst jetzt mit mir kommen. Hier in Konoha gibt es nichts mehr für dich, sie können dir nichts mehr beibringen und bei uns gibt es jemanden, der mit dir sprechen möchte", sagte er letztendlich leise, aber bestimmt.

Bei diesen Worten wand Ayame sich wieder in seinen Armen, wollte herunter und das auf einmal mit einer Heftigkeit, die sie selbst nicht verstand.

Itachi ließ sie dieses Mal ohne Widersprüche los und Ayame taumelte weg von ihm; mit etwas

Verspätung sickerte nun die Bedeutung dessen, was er gesagt hatte in ihr Bewusstsein und löste Entsetzen in ihr aus.

"Nein! Niemals, ich gehe nicht mit dir fort! Ich verrate nicht mein Dorf und verlasse meine Freunde!", sagte sie, kaum zu mehr als einem Flüstern fähig.

Itachis Miene wurde hart und undurchdringlich und er kam, zu schnell für Ayames Augen, auf das Mädchen zu, ergriff sie am Arm und zerrte sie mit sich.

Ayame versuchte sich loszureißen, doch er war stärker, schließlich war er ein Mann und sie

ein Mädchen, noch nicht einmal ganz eine erwachsene Frau.

Seine Kräfte waren viel größer und sie hatte keine Chance gegen ihn; die Erkenntnis traf sie wie ein Eimer eiskalten Wassers und sie fühlte ein ohnmächtiges Entsetzen in sich

aufsteigen.

War sie erst mal aus Konoha raus, würde niemand sie je finden können und aus eigener Kraft

würde sie auch nicht entkommen können; wenn sie jetzt schon nicht gegen Itachi ankam, würde sie es bei all den anderen Akatsukis erst recht nicht schaffen.

Ayame stämmte ihre Beine in den Boden, schlug wie von Sinnen schreiend und weinend nach Itachi und versuchte alles, um von ihm loszukommen; ohne Erfolg.

Wäre sie bei klarem Verstand gewesen, hätte sie ihr jetziges Verhalten mit Sicherheit als erschreckend und demütigend empfunden; nie wäre sie auf die Idee gekommen Itachi zu Schlagen, weder ihn noch sonst irgendjemanden, doch so sah sie in ihrer Verzweiflung nur, dass nichts half, was sie versuchte und ihre Maßnahmen wurden immer drastischer.
 

Durch ihren Tränenschleier merkte sie, wie sich ihre Umgebung langsam veränderte, der Wald wich einer mehr oder weniger kargen Felslandschaft; nirgendwo waren Äste oder sonst irgendwelche Sachen, an denen sie sich festklammern konnte, was ihre Angst nur noch

steigerte.

Ja, aus ihrer Verzweiflung war Angst geworden, Angst, dass sie ihre Freunde und Konoha verraten musste, dass sie nie mehr zurück konnte; und aus ihrer Furcht wurde langsam aber sicher schiere Panik.

Irgendwann gab Ayame alle Widerstände auf, ihre Panik war dunkler Hoffnungslosigkeit gewichen, sie würde ihr Zuhause also ein zweites Mal verlieren.

Von nun an war sie Konohas Feindin.

Alle Zuneigung, die sie heute Morgen noch für Itachi Uchiha empfunden hatte, war dahin geschmolzen, fort, stattdessen begann Hass auf ihn in ihr zu keimen.

Er hatte ihr schon einmal alles genommen, was sie liebte, alles, was ihr wichtig war und nun tat er es schon wieder.

`Warum???’, schrie sie innerlich zum Himmel empor, `Was habe ich getan, dass man mich so bestraft?’

Sie musste ein wirklich schlechter Mensch gewesen sein.

Stumme Tränen liefen Ayame die Wangen herab, tropften auf ihr Shirt, auf ihre Hand, auf seine Hand, welche ihr Handgelenk immer noch fest umschlungen hielt.

Ayame gab auf.

Nichts regte sich mehr in ihr.

Konoha und seine Bewohner war alles gewesen, was sie noch hatte, doch nun war ihr auch das genommen worden.

Sie hörte auf, an ihrem Arm zu ziehen und ging brav einen Schritt hinter dem Akatsukimitglied her.

Dieser wandte sich überrascht über den plötzlich fehlenden Widerstand zu Ayame um, sah sie, ihren Gesichtausdruck, die stillen Tränen und blieb stehen.

Er war entsetzt über den leeren Ausdruck in den vorher so ausdruckstarken Augen der Kunoichi, ihre Leblosigkeit.

Er ließ sie los und sobald er das tat, glitt sie auf die Steine, starrte teilnahmslos vor sich hin, Tränenrinnsale in ihrem Gesicht, blieb sie dort hocken und rührte sich

nicht.

Auch als von fern Rufe erklangen blieb sie so wie sie war, eine leere Hülle, ohne eigenen Willen, ohne irgendeine Reaktion, mit der sie zeigte, dass sie die nahende Rettung für sie bemerkt hatte.

Itachi ignorierte die Ninjas aus Konoha und kniete sich zu dem Mädchen auf dem Boden. Erschüttert hob er die Hand und strich eine Träne von ihren Wangen, murmelte leise tröstende Worte und versuchte ein Lebenszeichen von ihr zu bekommen.

Ayame aber blickte einfach nur durch ihn hindurch, konnte nicht aufhören zu weinen und zeigte keinerlei Reaktion.
 

"Ayame, es ist gut. Du musst nicht mit", er nahm sie in den Arm, und als ob es genau diese Worte und diese simple Umarmung gewesen war, die sie brauchte, diese einfache Bestätigung, erwachte sie aus ihrer Starre.

Erneut aufschluchzend warf sie sich in die Arme ihres Feindes, den sie eben noch für immer zu hassen geschworen hatte und hielt sich an ihm fest.

Dieser strich ihr leicht über den Kopf und den Rücken, was eine beruhigende Wirkung auf das verstörte Mädchen zu haben schien; die Konohanins, welche die Beiden endlich erreicht hatten und welche nun vor Ungläubigkeit nach Luft schnappten, bemerkte weder Itachi noch Ayame.

Auch, dass die ranghöchsten Ninjas anwesend waren, darunter die Hokage und etliche Anbus, realisierte keiner von ihnen, viel zu sehr waren sie in der Umarmung versunken, während Itachi immer wieder wiederholte: "Es tut mir leid, ich hole dich hier nicht weg, du kannst in Konoha bleiben. Es ist alles gut.", was ein erneutes überraschtes Aufkeuchen der Menge nach sich trug.

Er hatte Ayame in der letzten Zeit liebgewonnen, sie nervte ihn nicht, begegnete ihm trotz ihrer Furcht vor ihm mit Wärme und verurteilte ihn nicht aufgrund der Ermordung seines Clans so wie jeder Andere.

Er wusste, dass sie ihm in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen war, aber er verstand auch warum.

Er hatte von der Anziehung gewusst, welche er auf sie ausübte, vom ersten Augenblick an, in dem er sie sah; damals als Kisame ihre Zieheltern ermordet hatte.

Er wollte nicht, dass sie weinte; es hatte ihm eben im Herzen weh getan, als sie versucht hatte, frei zu kommen und das alles nur, um zurück nach Konoha zu kommen.

Er verstand diese bedingungslose Zugehörigkeit zu Konoha etwas, hatte er früher doch ähnlich gefühlt.

Es war einfach nicht zu fassen, dieses Mädchen ging ihm unter die Haut; sie riss ohne es zu wissen sämtliche Schutzwälle ein, die er seit dem Tod seines besten Freundes so mühevoll und sorgsam um sich herum aufgebaut hatte; sie berührte Seiten an ihm, von denen er nie gewusst hatte, dass er sie überhaupt besaß.

Es hatte ihn so viel Mühe gekostet, seine äußere Fassade zu bewahren, wenn sie in der Nähe war, aber er hatte es immer geschafft.

Letzten Endes hatte das aber nur damit zu tun, dass er sich schon zu lange hinter seiner Mauer verkrochen hatte, als dass er jetzt noch richtig Gefühle zeigen konnte.

Langsam öffnete Itachi seine Augen wieder und wurde sich der vielen Ninjas aus Konoha

bewusst.

Wohl wissend, dass er sich wahrscheinlich seinen kalten unnahbaren Ruf bei ihnen allen zerstört hatte, richtete er sich zusammen mit der noch immer in seinen Armen schluchzenden Ayame auf und sagte: "Geh zu ihnen.Geh zurück nach Konoha, sie nehmen dich wieder auf."

Mit diesen Worten schob er sie sanft von sich, wo sie sofort von Sakura in die Arme geschlossen wurde.

Sie krallte sich kurz in deren Oberteil, drehte sich aber noch mal nach ihrem Entführer und Retter um, welcher ihr noch einmal zunickte, ebenso wie der Hokage und schließlich in einem Schwall von Rauch verschwand.
 


 


 

Naaaa das wars wieder mal von mir....

Lg Hana

Unter Beobachtung

“Was war das denn?”

“… die Arme…” “…Trauma…”

“Wo ist er?” “… unter Beobachtung…” “… Krankenhaus…”

“…Uchiha… sie holen…”

Nur verschwommen nahm Ayame wahr, was die Anderen um sie herum sagten. Es war ein einziges Stimmengewirr, welches langsam zu einem einheitlichen Summen in ihren Ohren anschwoll.

Ihr Blick war immer noch auf die Stelle gerichtet, an der zuvor noch Itachi gestanden hatte, sie fühlte sich wie betäubt, unfähig, die vielen Fragen zu beantworten, die die Hokage ihr stellte, und die sie nicht einmal hörte.

Tsunade ließ schließlich von Ayame ab und gab den Befehl, diese zurück in ihr Haus zu bringen, wo sie bewacht werden sollte.

Kakashi nahm die junge Frau auf die Arme und brachte sie, flankiert von zwei Anbu, nach Konohagakure, während der Rest sich auf die Suche nach dem verschwundenen Nuke-Nin machte. Jeder von ihnen wusste, dass sie ihn höchstwahrscheinlich nicht fangen würden, aber einfach so gehen lassen konnten sie ihn auch nicht.
 

Es dauerte einige Stunden, bis Ayame wieder ansprechbar war.

Sie lag auf ihrem Sofa, der Mond stand schon hoch am Himmel und tauchte alles in ein weiches silbriges Licht.

Verwirrt richtete sie sich auf, sie erinnerte sich nicht daran, wie sie hergekommen war.

Doch dann fiel ihr Blick auf den Anbu, der neben der Terassentür stand und sie eindringlich beobachtete.

“Was machen Sie hier?”, fragte Ayame.

“Sie stehen unter Beobachtung, falls Uchiha Itachi wiederkehrt; Befehl von der Hokage-sama”, erwiderte der Mann mit Tiermaske, woraufhin Ayame verärgert das Gesicht verzog. Sie stand auf und lief in die Küche, nur um festzustellen, dass der Anbu ihr dorthin folgte und erneut neben dem Fenster Aufstellung nahm. Stirnrunzelnd schenkte sie sich ein Glas Wasser ein und ging in ihr

Schlafzimmer.

Als der Anbu ihr auch dahin folgen wollte, versperrte sie ihm den Weg und sagte: “Mein Schlafzimmer ist tabu, Sie können gerne vor meiner Zimmertür stehen bleiben, aber in mein Zimmer geht außer mir niemand!”

Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu und atmete erleichtert auf. Endlich alleine!

Als sie den Blick durch den Raum schweifen ließ erstarrte sie. Überall lagen noch Itachis Sachen herum; ein Glück, dass der Anbu draußen geblieben war.

Eilig räumte sie alles in eine große Kiste, sie wollte nicht riskieren, dass vielleicht jemand den Akatsuki- Mantel bei ihr entdeckte.

Am Ende würde man seine Sachen einfach beschlagnahmen oder sogar denken, sie sein mit Akatsuki im Bunde.

Sorgfältig faltete sie jedes seiner Kleidungstücke auf und stellte sie Kiste in eine Ecke in ihrem Zimmer.

Ayame setzte sich auf ihr Bett und musste an die Szene denken, wo ihr das Malheur mit dem Wecker passiert war am ersten Morgen seines Aufenthalts bei ihr.

Bei dem Gedanken an diese peinliche Situation wurde sie erneut rot und musste leicht schmunzeln. Eigentlich war es gar nicht so schlimm gewesen mit ihm unter einem Dach zu leben, nein, es war sogar recht angenehm, solange man außer Acht ließ, dass er ein gesuchter Massenmörder war. Mit diesem Gedanken schlief Ayame bald darauf ein.

Doch kurz danach erwachte sie wieder, es war nicht so, dass sie etwas gehört oder einen Albtraum gehabt hatte, aber etwas ließ sie einfach nicht schlafen.

Unruhig drehte sie sich mit dem Rücken zur Wand und öffnete die Augen.

Etwas störte sie an diesem Zimmer, obwohl, es störte sie nicht wirklich, es war ein vertrautes Gefühl welches vorher gefehlt hatte.

Sie setzte sich auf und plötzlich waren Umrisse an der Wand gegenüber zu sehen. Ayame hielt den Atem an als Itachi sichtbar wurde.

Er hatte das Sharingan aktiviert und anscheinend unterwegs ein neues Oberteil gefunden. Sein Blick fiel geradewegs auf die Kiste mit seinen Sachen, jedoch holte er sie nicht sofort, sondern trat auf Ayame zu und blickte ihr tief in die Augen.

Diese konnte den Blich nicht von ihm abwenden und fühlte, wie sie langsam schläfrig wurde; das Letzte das sie sah bevor sie einschlief waren Itachis Augen.

Als Ayame wegkippte fing er sie auf und legte sie zurück auf ihr Bett.

Er setzte sich eine Weile neben sie, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und sah sie einfach nur an.

Schleißlich hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, legte einen Zettel auf ihren Nachttisch, holte seine Sachen und verschwand mit einem letzten Blick zurück aus dem Fenster.
 

Am nächsten Morgen schreckte Ayame aus dem Schlaf und sah sich hektisch um.

Sie hatte geträumt, dass Itachi in der Nacht dagewesen war und sie angesehen hatte. Doch dann fiel ihr Blick auf die Ecke wo die Kiste mit seinen Sachen stand, doch da war sie nicht mehr.

Sie war weg!

War es doch kein Traum?

War er wirklich hier gewesen?

Aber hatten denn die Anbu nichts bemerkt? Anscheinend nicht…

Sie war erleichtert, dass er nicht erwischt worden war und freute sich, dass er noch mal hier gewesen war; auch wenn er nur seine Sachen geholt hatte.

Sie kam sich vor wie ein verliebtes Schulmädchen, das jedes Mal euphorisch in Jubel ausbrach, wenn ihr Schwarm sie auch nur mal angeschaut hatte.

Sie war doch nicht ganz bei Trost, ein Nuke-Nin!

Sie war nicht dumm, sie wusste, dass sie ihn mochte. Von Liebe zu sprechen wäre zu viel gewesen, aber das war auch gut so, dann war sie wenigstens nicht komplett verrückt.

Das redete sie sich zumindest ein.

Mit Schwung stand sie auf, zog sich an und lief nach Unten um zu frühstücken.

Den Anbu, welcher vor der Tür gestanden hatte und ihr nun folgte, beachtete sie gar nicht. Im Eiltempo aß sie ihr Frühstück auf und machte sich auf den Weg zur Hokage. Sie wollte mit Tsunade darüber sprechen, ob die Anbu nicht abgezogen werden konnten und ob sie weiterhin normal am Training teilnehmen konnte.

Sie klopfte an, wartete aber nicht auf das ´Herein´, sondern trat sofort ein. Vor dem Schreibtisch stand auch gleich ihr Team, aber es waren ebenfalls Asumas, Gais und Kurenais Team anwesend, weswegen es ziemlich voll und laut war.

Bei ihrem Eintreten herrschte allerdings sofort Totenstille.

“Ayame”, ergriff Tsunade als Erste das Wort, “Wie geht es dir?”

“Ja gut”, erwiderte diese ungeduldig. Der Anbu stand unterdessen wieder hinter ihr.

“Können Sie die Beschattung durch die Anbu nicht aufheben? Ich brauche niemanden, der mich auf Schritt und Tritt bewacht.”

“Nein Ayame, Akatsuki scheint starkes Interesse an dir zu haben und ich kann nicht riskieren, dass sie noch einmal in deine Nähe kommen.”

“Ja, aber kann man nicht irgendeine andere Lösung finden? Außerdem kann ich so nicht trainieren.”

“Du sollst auch nicht trainieren, außerdem, was für eine Lösung denn?”, fragte die Hokage.

“Bitte, Shishou, sie könnte doch zu mir. Dann ist sie nicht alleine”, warf Sakura ein

“Nein, wenn noch mal jemand von Akatsuki kommen würde, könntest du nicht verhindern, dass Ayame mitgenommen wird. Aber die Idee an sich ist nicht schlecht; Kakashi, du wirst sie mitnehmen, geht das?”

“Ja, das müsste gehen”, antwortete der Jonin.

“Gut, du kannst Ayame am besten verteidigen falls Itachi Uchiha wiederkommt”, sagte Tsunade.

Ayame selbst verfolgte nur stumm das Gespräch; auch wenn sie den Anbu jetzt los war, stand sie immer noch unter Beobachtung.

Und sie musste bei ihrem Sensei einziehen!

Die restlichen Anwesenden staunten ebenfalls über die Entscheidung, wurden aber von Tsunade rausgeschickt bis nur noch Ayame und Kakashi übrig waren.

“Du kannst dein Training nicht schleifen lassen und am Besten wäre es eigentlich, wenn du für die nächste Zeit das Dorf ganz verlassen würdest. Ich denke, es wäre am Besten, wenn ihr eine Trainingreise macht. Yamato wird so lange mit Team 7 trainieren. Macht euch heute Mittag auf den Weg. Eine Frage noch Ayame, was hatte das zu bedeuten als wir kamen. Ihr habt euch umarmt! Und wieso entführt Itachi dich, wenn er dich im nächsten Moment kampflos zurücklässt?”

“I-ich weiß nicht, Tsunade-sama, ich wollte nicht mit, also habe ich mich gewehrt und als mit klar wurde, dass ich Konoha verlassen musste, habe ich geweint. Ich weiß nicht mehr, was in mich gefahren ist, aber ich war völlig hysterisch. Vielleicht konnte er es irgendwann nicht mehr mit ansehen”, antwortete Ayame.

Gänzlich überzeugt schien keiner, aber sie ließen das Mädchen in Ruhe. Kakashi und Ayame verabschiedeten sich und gingen zu der Uchiha um ihre Sachen zu packen.

Anschließend liefen sie zu Kakashi und schließlich zum Tor.

Ayames Sensei hatte die ganze Zeit nichts gesagt, doch nun schaute er seine Schülerin an.

”Ich weiß, das kommt alles etwas kurzfristig, aber es ist eine gute Gelegenheit, neue Jutsus zu lernen und deine Chakrakonrolle zu perfektionieren”, sagte er.

Ayame nickte nur und warf ihrem Sensei einen Blick zu. “Können Sie mir mehr über Itachi und Sasuke erzählen? Alles was ich weiß habe ich von Takedo und der wusste auch nicht alles”, bat sie dann um das Thema zu wechseln.

“Was willst du denn wissen?”, fragte er Stirnrunzelnd.

“Alles. Was damals genau passiert ist als der Clan umgebracht wurde, warum Sasuke gegangen ist, weiß irgendwer warum Itachi das getan hat, wie hat Sasuke reagiert?”, sprudelte es aus ihr heraus.

“Langsam!”, lachte Kakashi, “Also, alles der Reihe nach. Niemand weiß genau, warum Itachi seine Familie umgebracht hat oder warum er Sasuke am Leben ließ. Sasuke selbst hat erzählt, Itachi hätte ihm gesagt, dass er sehen wollte wie stark er ist. Ob das stimmt weiß ich nicht, ich halte es aber für unwahrscheinlich; das hätte einfach keinen Sinn, zumal Itachi kurz davor seinen besten Freund ,Shisui Uchiha, ermordet hat. Bevor das passiert ist, standen die Brüder sich sehr nahe, aber seitdem Itachi ihre Eltern direkt vor Sasukes Augen getötet hat, hasst Sasuke ihn. Er war damals erst sechs Jahre alt und Itachi dreizehn; seitdem sind also neun Jahre vergangen und während all der Zeit wollte Sasuke sich immer an seinem Bruder rächen. Deswegen hat er dann vor drei Jahren auch das Dorf verlassen.

Er ist zu Orochimaru gegangen um stärker zu werden, doch sobald ich weiß ist Itachi immer noch sehr viel stärker als Sasuke und ich weiß auch nicht, ob sich das jemals ändern wird.

Immerhin war Itachi mit dreizehn schon Führer der Anbu - Eliteeinheit.”

Kakasi schüttelte den Kopf, niemand konnte Itachi Uchihas Tat verstehen. Er hatte alles gehabt, was man sich nur wünschen konnte und dennoch alles aufgegeben.

Schweigend dachte Ayame über das eben gehörte nach.

Ein paar Sachen hatte sie bereits gewusst, doch vieles war neu für sie und ziemlich schockierend.

Und sie hatte auch noch gedacht, dass er sie mochte!

Aber genau das war das Problem: Ihre Gefühle änderten sich deswegen nicht. Sie dachte an den Zettel, der auf ihrem Nachttisch gelegen hatte und den sie eingepackt hatte um ihn später zu lesen. Zweifel stiegen in Ayame auf.

Wenn er so ein Mistkerl war, wieso hatte er sie dann so gut behandelt?

Wieso hatte er sie getröstet und zurück nach Konoha geschickt?

Oder war das alles nur ein Auftrag gewesen und er hatte nur so getan als ob er sie mochte?

Vielleicht hatte die missglückte Entführung zu seinem Plan gehört?

Nur, was genau war sein Auftrag?

Er hatte gesagt, jemand wollte sie kennenlernen … wen hatte er nur gemeint?

Ayame fand auf diese Fragen keine Antwort und je mehr sie sich anstrengte eine zu finden desto mehr schmerzte ihr Kopf; am Besten ließ sie das.
 

Kakashi und Ayame waren mittlerweile schon sehr weit von Konoha entfernt und machten sich bereit zu rasten.

Die Stunden waren nur so dahingeflogen und es war dunkel und kalt geworden weswegen Ayame Holz für ein Lagerfeuer sammelte und die trockenen Teile mit einem Feuerjutsu entzündete.

Die übrigen großen und noch feuchten Stücke stapelte sie darum auf, damit diese trocken wurden und das Leuchten der Flammen nicht zu weit gesehen werden konnte.

Kakashi hatte Pakkun heraufbeschworen, welcher sich um die Wache kümmerte, sodass die beiden Ninja ungestört schlafen konnten, weshalb sie sich auch bald hinlegten und die Augen schlossen.

Bevor Ayame das tat, sah sie allerdings noch ein paar roter Augen, die sie durch das Gebüsch hindurch ansahen.

Sichtwechsel: Itachis POV

Hallo!

Hier versuche ich mich mal an was neuem in dieser FF. Ich habe mir gedacht, es wäre vielleicht ganz gut mal etwas aus Itachis Sicht zu schreiben, zumal das auch einiges für euch klären dürfte...hoffe ich.^^

Das Ganze spielt zu der Zeit, als Itachi gerade aus Ayames Zimmer verschwunden ist, nachdem er seine Sachen von dort geholt hat.

Na dann will ich euch mal nicht länger aufhalten.

Viel Spaß!
 


 


 

Kaum hatte er wieder ihr Haus verlassen, machte er sich daran, unbemerkt aus dem Dorf zu kommen. Als er das tat verdrehte er innerlich die Augen.

Die Anbu in Konoha hatte wirklich sehr nachgelassen; es waren insgesamt fünf Anbu im und um das Haus herum postiert gewesen und er hatte sich nicht einmal sonderlich anstrengen müssen um an ihnen vorbei zu kommen.

Wie leicht sie sich doch alle täuschen ließen!

Itachi beschloss, dass er den Auftrag, Ayame aus dem Dorf zu holen, überhaupt nicht mehr ausführen würde.

Wenn er sie mitnähme, wäre sie nur unglücklich und zudem auch noch Madara ausgeliefert. Nein, er würde alles tun, um Madara von ihr fernzuhalten.

Im Wald sah er sich aufmerksam mit seinem Sharingan um. Solange Konoha noch in Aufruhr war, und er noch in der Nähe, musste er trotz seiner Fähigkeiten sehr vorsichtig sein.

Noch immer konnte er es nicht glauben, dass es noch eine Uchiha gab. Immer wieder fragte Itachi sich, ob ihre Familie mit seiner gemeinsame Sache gemacht hatte, damals vor neun Jahren, oder ob man wirklich nicht von der Familie bei Iwa gewusst hatte.

Eigentlich war es egal, denn sie konnte zu der Zeit mit ihren neun Jahren noch nicht involviert gewesen sein und außerdem wusste sie von ihrem früheren Leben sowieso nichts mehr.

Seufzend lehnte er sich an einen Baum und schloss die Augen.

Es begann zu regnen, erst leicht und dann immer stärker, doch es kümmerte den Uchiha nicht. Bald schon war er völlig durchnässt und das Wasser lief ihm in nicht enden wollenden Rinnsalen das Gesicht herunter.

“Hast du die Kleine immer noch nicht? Der Leader-sama wird langsam ungeduldig”, sagte Kisame und trat aus dem Dickicht des Waldes.

Itachi regte sich nicht; er hatte seinen Partner schon lange gespürt.

“Sag Pain-sama, dass sie im Moment zu gut geschützt ist”, antwortete er und verspürte keinerlei Reue, dass er den Haimenschen anlog.

Itachi öffnete nun doch die Augen und warf Kisame einen eisigen Blick aus roten Augen zu.

“Hast du keine Mission zu erledigen?”

Kisames Lippen verzogen sich zu einem bösen Grinsen, welches durch die vielen spitzen Zähne nur noch bedrohlicher wirkte.

“Ich soll den nächsten Bijuu ausfindig machen”, antwortete er, “Was willst du jetzt machen?”

Itachi strich sich seine tropfnassen Haare aus den Augen, gab jedoch keine Antwort. Kisame schien zu wissen, dass es besser war jetzt zu gehen; zumindest wenn er den heutigen Tag überleben

wollte.

Der Uchia schätzte es nämlich überhaupt nicht, bei seinen Missionen gestört zu werden.

Nachdem der Haimensch weg war, sprang Itachi auf den Baum, an dem er zuvor noch gelehnt hatte um sich dort oben etwas auszuruhen ohne sich auf den matschigen Boden setzen zu müssen.

Erst als der Morgen bereits dämmerte hörte es auf zu regnen.

Innerhalb weniger Stunden klarte es komplett auf und die Sonne schien, als hätte wäre in der Nacht nicht ein Tropfen herunter gekommen.

Itachi hatte seine Sachen schon längst getrocknet und machte sich wieder auf den Weg ins Dorf; wahrscheinlich würde der Vorfall vom vorigen Tag nicht ohne eine angemessene Reaktion seitens Konoha bleiben und über die sollte er sich informieren.

Er glaubte nicht, dass es gefährlich werden würde für ihn, hatten sie ihn gestern schließlich auch nicht gefunden, aber sicher war sicher.

Außerdem musste er wissen, was für Konsequenzen das Ganze für Ganze für Ayame hatte.

Würde man versuchen sie vor ihm zu schützen? Oder würde man denken, sie sein zu ihm übergelaufen und sie dafür bestrafen?

Die Antwort auf diese Frage bekam er nur, wenn er nach Konoha ging. Ein paar Minuten und einen bewusstlosen Anbu später war er in Ayames Haus, welche wohl gerade erst aufgewacht war und sich nun hektisch fertig machte und das Haus verließ.

Itachi, der den Platz des Mannes eingenommen hatte, der sie bewachte, folgte ihr und bemerkte, dass sie zur Hokage wollte.

Anscheinend hatte er genau den passenden Zeitpunkt ausgesucht um zu erfahren, was nun unternommen wurde.

Die Anbu-Kleidung löste in Itachi ein vertrautes Gefühl aus, welches er jedoch sofort unterdrückte. Er konnte so etwas jetzt nicht gebrauchen, doch leider geschah es in letzter Zeit viel zu oft, dass er sich von Gefühlen leiten ließ.

Das war ihm schon seit Jahren nicht mehr passiert; genauer gesagt seit jener Nacht in der er die Mission bekommen hatte. Diese Eine.

Wenn er es sich eingestand, war er damals noch viel zu jung gewesen, um die Erlebnisse, die er im Dienste der Anbu gehabt hatte, richtig zu verarbeiten.

Er hatte sich mit jeder Mission einen weiteren Schutzschild zugelegt und seit jener Nach in der er seinen Clan ausgelöscht hatte, war er auch nicht mehr gebrochen.

Bis er auf Ayame getroffen war.

Leicht verärgert verbannte Itachi diese Gedanken endgültig aus seinem Kopf und überließ sich ganz seiner Rolle als Anbu.

Schließlich kamen die Beiden im Büro der Hokage an, welches voller Chunin und Jonin war.

Itachi kannte die meisten von ihnen noch von dem Tag, als er und Kisame den Kyuubi holen

sollten.

Er hörte wie Ayame mit der Hokage über ihren Begleitschutz diskutierte und so schließlich erreichte, dass ihr Sensei von nun an auf sie aufpassen sollte.

Als alle außer ihm und Ayame herausgeschickt wurden, postierte Itachi sich draußen vor der Tür; aus Erfahrung wusste er, dass die Hokage später einen Bericht von ihm verlangen würde.

Tatsächlich wurde er kurze Zeit später zurück in das Büro gerufen und Ayame und Kakashi verließen das Gebäude.

“Gab es Probleme?”, fragte die blonde Frau.

”Nein, es war alles ruhig”, antwortete er und dankte Kami im Stillen dafür, dass die Maske seine Stimme veränderte.

“Gut, du kannst gehen.”

Als Itachi draußen war, schüttelte er den Kopf, früher war die Berichterstattung genauer gewesen. Vermutlich hatte die Hokage zu viel getrunken; er hatte gehört, dass sie zuweilen dem Sake ausgesprochen gern zusprach.
 

Itachi wechselte zurück in seine normale Gestalt und machte sich auf den Weg um Ayame zu suchen. Da diese nicht zu hause sein würde, ging er gleich zu Kakashis Haus, aus welchem die beiden Jonin gerade traten und zum Tor liefen.

Itachi runzelte die Stirn. Was war in seiner Abwesenheit noch besprochen worden? Wollte man Ayame aus dem Dorf holen und sie vor ihm verstecken?

Er fand diese Reaktion reichlich übertrieben, aber wenn man Ayame als so wichtig für dieses Dorf empfand…

Er konnte es nur darauf zurückführen, dass die Hokage sich das Sharingan im Dorf bewahren wollte. Unauffällig folgte er ihnen, wobei er zu jeder Zeit darauf achtete, sein Chakra restlos zu unterdrücken, was er bis zur Meisterschaft beherrschte.

Er hörte, wie Ayame ihren Sensei über ihn, Sasuke und den Uchiha-Clan ausfragte. Sie wollte wissen, was genau passiert war, als er den Clan tötete und aus der Antwort des Kopierninjas entnahm er die Zweifel, die dieser gegenüber diesem Ereignis hegte.

Ein kaltes Lächeln huschte über Itachis Gesichtszüge.

Die Dummheit mancher Leute war doch immer wieder erstaunlich, wenn sie glaubten, was sie glauben wollten.

Und es war äußerst nützlich.
 

Am Abend rief Kakashi einen seiner Ninjahunde, dessen Spürsinne Itachi aber sofort mit einem speziellen Jutsu verwirrte um nicht gefunden zu werden.

Als Itachi die langsam einschlafende Ayame beobachtete fragte er sich erneut, warum um alles in der Welt er dieses Mädchen noch immer beschattete.

Er musste dem Leader vom Scheitern der Mission berichten. Mit einem Seufzer wandte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.

“Sayonara, Ayame”, flüsterte er noch bevor die Nacht ihn endgültig verschluckte.
 


 


 

Jaa, es ist ein biscchen kurz, aber es war auch verdammt schwer aus Itachis Sicht zu schreiben ohne seinen Charakter völlig zu verdrehen. Ich hoffe es ist mir einigermaßen gelungen.

Lg Hana

Trainingsreise mit Überraschungen

Hey ihr!

*hinter einem Stein versteck*

tut mir Leid, dass ich so lange nichts von mir hören lassen hab. Dafür gibt es in diesem Trainingsreise eine, wie der Titel schon sagt, kleine Überraschung. Viel Spaß beim Lesen!
 


 

“Aufwachen! Wir wollen weiter.”

Müde blinzelte Ayame und setzte sich langsam auf. Kakashi packte unterdessen seine Sachen zusammen und

unterhielt sich leise mit Pakkun, welcher kurz darauf in einer Rauchwolke verschwand,

“Anscheinend war letzte Nacht jemand hier. Allerdings hat Pakkun seinen Geruch erst heute Morgen bemerkt;

derjenige muss es irgendwie geschafft haben Pakkun von sich abzulenken”, berichtete der Jonin besorgt.

Sofort war Ayame hellwach.

“Wer? Konnte Pakkun das erkennen?” Sie hatte einen Verdacht und als Kakashi den Kopf schüttelte,

verdichtete er sich nur noch mehr.

“Hoffentlich nicht Itachi Uchiha. Das wäre schlecht, denn dann wüsste er in welche Richtung wir gehen”, sagte Kakashi und stand auf.

Ayame erzählte ihm nicht von den roten Augen, die sie am Vorabend gesehen hatte; sie wollte ihn nicht

noch mehr beunruhigen.

Sie erhob sich ebenfalls, räumte ihre Sachen in ihren Rucksack und folgte Kakashi, der sich auf den Weg

machte endlich das Ziel zu erreichen.

Sie wusste nicht, wie viele Tage sie unterwegs waren, aber als sie schließlich in einem kleinen Dorf

unterkamen mussten sie schon sehr weit weg vom Feuerland entfernt sein. Das Dorf war ziemlich heruntergekommen

und enthielt nur die nötigsten Geschäfte.

Kakashi war sich mittlerweile sicher, dass ihnen niemand mehr folgte und sah seine Befürchtung, Itachi

hätte sie in der ersten Nacht beobachtet unbegründet.

Das Haus, welches Ayame und Kakashi zugewiesen wurde, war klein und auch etwas baufällig; es machte den

Eindruck, als würde es bei dem nächsten Taifun sofort zusammenfallen. Aber für ihre Zwecke war

es durchaus geeignet.

Das Training begannen sie schon direkt nachdem sie ihre Zimmer bezogen und alle Sachen ausgepackt hatten. Es

unterschied sich sehr von dem, was sie bisher gemacht hatten und war auch viel anstrengender, da Kakashi sich

nun voll und ganz auf Ayame konzentrieren konnte. Da diese die Elemente Feuer und Wind hatte, konnte sie

natürlich nicht so wie Sasuke und Kakashi das Chidori anwenden und das Windelement war fast so etwas wie

Neuland für ihren Sensei, dennoch schaffte er es, ihr, beide Elemente betreffend, eine Menge

beizubringen.

Ayame lernte, wie sie Feuer mit Wind verbinden konnte um ihre Attacken stärker werden zu lassen, wie man

das Chidori abblocken konnte, verschiedene Nin- und Genjutsus sowie Chakrakontrolle bis zur Perfektion.

Obwohl es harte Arbeit war und Ayame jeden Abend völlig ausgelaugt ins Bett fiel, konnte sie sich des

Gefühls der Einsamkeit nicht erwehren.

Selbst die Gesellschaft Kakashis konnte nichts dagegen tun, was zur Folge hatte, dass Ayame merkte, dass sie

sogar Itachi Uchiha vermisste.

Wobei, ihre Freunde fehlten ihr zwar auch, aber niemanden sehnte sie so sehr herbei wie Itachi.. Oft

erwischte sie sich dabei, wie sie in die Ferne schaute, in der Hoffnung, einen dunklen Mantel mit roten Wolken

dort zu sehen, der ihr seine Anwesenheit ankündigte.

Sie musste wirklich verrückt sein.

Zu ihrer grenzenlosen Verwunderung bemerkte Kakashi ihr seltsames Verhalten nicht, oder aber er schon es auf

das Heimweh.

Ayame glaubte Letzteres, da er sie ermunternd anlächelte, als ein Botenvogel Konohas die Botschaft

überbrachte, sie könnten zurückkehren.

Tatsächlich war sie erleichtert und freute sich darauf, bald ihr Team wieder zu sehen. Auch Kakashi

hatte es eilig zurück zu kommen.

Noch am selben Tag brachen sie auf und legten ein doppelt so schnelles Tempo hin wie auf der Hinreise.

Sehr weit kamen sie jedoch nicht, denn bald schon trafen sie auf Sasukes Team; allerdings ohne ihn.

”Ah, das trifft sich gut, nicht Karin?, sagte der Weißhaarige, Suigetsu.

Er wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern fuhr gleich fort: “Sasuke war über eure letzte Begegnung

nicht sehr erfreut. Und ich denke, er ist sehr neugierig. Immerhin wurde sein Clan eigentlich komplett

ausgelöscht.”

Ayame schnaubte und erwiderte: “Sag ihm, ich habe keine Zeit Fragen zu beantworten. Ich habe gerade genug mit seinem Bru-”

“Ayame”, sagte Kakashi warnend, doch in dem Moment trat Sasuke zu ihnen.

“Was hast du mit meinem Bruder zu tun?”, fragte er gefährlich leise. Kakashi seufzte und Ayame fluchte

als sie sich ihres Fehlers bewusst wurde.

“N-nichts, er…”, sie verstummte.

“Er hat sich nach ihrer Herkunft erkundigt. Sonst nichts”, sagte Kakashi an ihrer Stelle, weswegen sie ihm

einen dankbaren Blick zuwarf.

Sasukes Augen verengten sich. “Woher kommst du? Ich kenne dich nicht.”

“Nicht aus Konoha”, erwiderte Ayame nun trotzig und wollte sich zum Gehen umwenden, doch Sasuke stand bereits

wieder vor ihr.

Aus Reflex aktivierte die junge Frau ihr Sharingan und funkelte ihr Gegenüber zornig an.

“Lass mich gehen!”, forderte sie mit zusammengebissenen Zähnen.

“Räche dich mit mir an Itachi für den Tod unserer Familie”, sagte er, nicht auf ihre Forderung

eingehend.

Ayame wurde blass. Sich an Itachi rächen? Sie hatte gehört, dass Sasuke das tun wollte, aber aus

seinem eigenen Mund zu hören, dass er vorhatte, seinen eigenen Bruder zu töten, schockierte sie

zutiefst.

Dann wurde ihr klar, was das bedeutete. Er wollte Itachi töten! Und er wollte, dass sie ihm half! Erneut

zornig sagte sie nur mühsam beherrscht: “Ich werde mich nicht an ihm rächen. Meine Eltern hat er

nicht getötet und überhaupt habe ich Konoha erst vor ein paar Monaten das erste Mal betreten. Ich

möchte das Dorf jetzt nicht verlassen, nur um mich von Itachi umbringen zu lassen. Es reicht, dass es nur

noch so wenige Uchihas gibt, da müssen wir uns nicht auch noch gegenseitig abschlachten.”

Sie wusste, dass sie Sasuke damit nur noch mehr gereizt hatte, aber sie hoffte auch, dass sie ihn vielleicht

ein wenig zum Nachdenken gebracht hatte.

Natürlich stimmte es auch nicht, dass Itachis Tat sie völlig kalt ließ, aber sie mochte ihn

viel zu sehr, als dass sie ihm deswegen böse sein konnte.

Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie ihm schon längst verziehen. Sogar mehr als das, aber solche

Gedanken gehörten hier nicht hin.

Sie blickte zu Kakashi, welcher nickte und im selben Moment sprangen die beiden Konohanins fort von Sasukes

Team und eilten nach Konoha.

Sie hatten mehr als die Hälfte des Weges noch vor sich und wenn Sasuke, Karin, Suigetsu und Juugo sie

verfolgten, würde es ein sehr anstrengender Weg werden.

Ayame seufzte und bemühte sich, mit dem Sensei mitzuhalten, da dieser ein beachtliches Tempo vorlegte.

Doch es stellte sich heraus, dass sie trotz allem nicht schnell genug waren; Sasuke war unglaublich schnell

und holte sie bald wieder ein.

Ayame blieb stehen und empfing den Uchiha mit einem Schlag in den Magen. Sasuke, der anscheinend gar nicht

damit gerechnet hatte, krachte ein paar Meter entfernt auf den Boden, wo er einen Moment liegen blieb, bevor

er sich aufrichtete.

Seine Wut war nun offensichtlich: sein Sharingan glühte tiefrot, das Gesicht zornig verzerrt.

“Ayame, geh! Lauf nach Konoha und hole Hilfe! Ich versuche Sasuke von dir fernzuhalten”, befahl Kakashi und

stellte sich vor Ayame.

“Hai!”, erwiderte diese, drehte sich um und rannte los.

Hinter sich hörte sie beginnende Kampfgeräusche du sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel,

Kakashi würde durchhalten.

Sie nahm auch wahr, dass ihr jemand folgte, Karin, und legte noch einen Zahn zu. So schnell wie jetzt war sie

noch nie gewesen, weder im Kampf noch auf Reisen, doch sie hatte keine Zeit sich darüber zu wundern.

Plötzlich stand vor ihr auf dem Weg ein weißhaariger Mann mit einem dunklen Mantel mit roten

Wolken.

Ayames Herz setzte kurz aus; sie wusste, dass er von Akatsuki war. Die große dreischneidige Sense auf

seinem Rücken sah nicht gerade sehr freundlich aus, aber ihr blieb keine andere Wahl, als stehen zu

bleiben.

Hinter ihr ertönte ein spitzer Schrei und ein weiteres Akatsuki - Mitglied trat kurz darauf hinter sie,

die bewusstlose Karin über die Schulter geworfen.

Er hatte den größten Teil seines Gesichts verdeckt, überall Nähte und seltsam grüne

Augen. Der Weißhaarige sprach: “Hey Kakuzu, wen hast du da?”

“Sie hat die da verfolgt”, sagte Kakuzu.

“Eine Konohanin”, grinste der Andere, “Hast du was dagegen, wenn ich sie opfere?”

“Lass es sein Hidan!”

Ayame blickte irritiert von Einem zum Anderen, bis weiter entfernt eine Explosion ertönte und Hidan

sagte: “Hört sich fast an wie Deidara.”

Die Kampfgeräusche kamen nun näher und bald waren die Kontrahenten schon in Sicht. Kakashi wurde

von seinen drei Gegnern stark bedrängt und hatte Mühe alle gleichzeitig abzuwehren.

Er hatte sein Stirnband von seinem Auge geschoben, um sein Sharinganauge einsetzen zu

können.

Doch so sehr er sich auch anstrengte, gegen drei Ninjas von solcher Stärke konnte auch er nicht lange

bestehen.

Ayame ignorierte die verwunderten Mienen der Akatsuki - Mitglieder und die Anweisungen ihres Senseis und

stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Und das keinesfalls zu früh: Kakashi wurde von Sasuke getroffen

und sackte bewusstlos zusammen.

Juugo hatte unterdessen Karin entdeckt, welche über Kakuzus Schulter hing und griff diesen an um seine

Teamkameradin zu befreien.

Hidan kümmerte sich um Suigetsu, während Ayame sich Sasuke zuwandte. Es war sehr schwer mit ihm

mitzuhalten und nicht nur einmal konnte sie nur knapp ausweichen, aber im Großen und Ganzen konnte sie

ihm recht gut Kontra bieten. Dass Kakuzu und Hidan ihre Gegner schon überwältigt hatten und nun den

beiden Uchihas zusahen, bemerkte Ayame nicht - ebenso wenig Sasuke.

“Sag mal Kakuzu, sind das jetzt beide Uchihas oder träum ich?”, fragte der

Jashinist.

“Ja, der Junge ist Itachis Bruder”, antwortete Kakuzu.

“Und das Mädchen?”

Kakuzu zuckte nur mit den Schultern und fixierte Ayame mit seinen Augen. Diese wich gerade erneut einer

Attacke aus, wirbelte noch im gleichen Moment herum und ließ einen gigantischen Feuerball auf Sasuke

zufliegen.

Sasuke tat das Gleiche und das Feuer traf mit tosender Lautstärke aufeinander. Ayames Feuerball war ein

wenig größer als Sasukes und als sie noch Wind zu ihrer Attacke zufügte, fegte ihr Angriff

Sasukes einfach hinweg.

Es war ein Glück für sie, dass sie außer dem Feuer noch Wind besaß und nicht Erde oder

etwas ähnliches.

Sasuke konnte gerade noch ausweichen, musste aber direkt noch einen Schlag Ayames abwehren, die hinter ihm

stand.

Nun begannen sie sich ausschließlich mit Taijutsu zu attackieren, wobei es Ayame immer leichter fiel,

Sasuke in Schach zu halten; seine Bewegungen waren einfach zu vorhersehbar für sie.

Doch trotz Allem war er immer noch einer der stärksten Gegner, dem sie je begegnet war.

Mal war er im Vorteil, mal sie; es war ein ewiges Hin und Her, bis Hidan schließlich einschritt.

Gespannt wartete Ayame darauf, dass er etwas tat. Würde er angreifen, wäre sie verloren; der Kampf

gegen Sasuke hatte sie viel Kraft gekostet und sie bezweifelte nicht, dass die Akatsukis ihr im Moment

haushoch überlegen waren.

Im Stillen verfluchte sie ihr Unglück und Schuldgefühle stiegen in ihr hoch.

Sie hatte es nicht geschafft, Kakashi zu beschützen, nachdem er bewusstlos geworden war.

Sie war ihrer Aufgabe nicht nachgekommen. Zu Ayames Überraschung schlug Hidan aber nur Sasuke

bewusstlos, der ebenso erschöpft war wie Ayame.

Diese wirbelte nun herum und rannte so schnell sie konnte zu Kakashi. Der Weg dort hin wurde ihr allerdings

von Kakuzu abgeschnitten, der sagte: “Damals, konnte Itachi dich nicht holen, weil die Bewachung zu groß

war, aber jetzt ist davon nichts mehr zu sehen. Wenn wir dich zum Leader bringen, bekommen wir nächstes

Mal vielleicht eine bessere Mission als diese hier.”

Mit diesen Worten griff er Ayame an, die es aber noch gerade so schaffte, auszuweichen und zu Kakashi zu

kommen.

Hätte sie in dem Moment keine Hilfe bekommen, hätten Kakuzu und Hidan sie mit Sicherheit

mitgenommen.

Wie gesagt, hätten.

Aber plötzlich kam eine große Welle aus Sand auf die beiden Nuke-Nin zugeschossen, und gab Ayame

die Chance mit ihrem Sensei von ihnen wegzuspringen.

Als sie landete, erschienen neben ihr drei Sunanin. Gaare, der Kazekage, und seine Geschwister Kankuro und

Temari.

Gaara machte eine Handbewegung und ließ den Sand erneut auf die Akatsukis losschießen.

Kankuro nahm Ayame Kakashi ab und verschwand mit dem Versprechen aus Konoha Hilfe zu holen.

Als der Sand in Richtung Sasuke schoss, stieß Ayame einen Schrei aus und packte Gaara am Arm.

“Nicht Sasuke!”, schrie sie und atmete erleichtert aus nachdem der Sand haarscharf an dem Uchiha

vorbeigeschossen war.

Gaara und Temari sahen Ayame erstaunt hinterher, als diese ein letztes Mal ihr Sharingan aktivierte und durch

den Sand hindurch aus Sasuke zulief.

“Ich wusste gar nicht, dass es noch jemanden aus dem Uchiha-Clan gibt”, murmelte Temari, doch Gaara sagte

nichts.

Er beobachtete, wie Ayame den am Boden liegenden Sasuke aufhob und langsam zu ihnen zurück kam.

“Geh nach Konoha. Du bist erschöpft und verletzt und kannst sowieso nicht mehr kämpfen. Wenn du

willst, nimm ihn mit”, sagte die blonde Sunanin zu Ayame und schnallte ihren Fächer von ihrem Rücken

los, um Hidan abzuwehren, der dem Sand entkommen war und auf sie zusprang.

Ayame nickte und drehte sich um und ging. Saskue würde sie mitnehmen und nichts in der Welt würde

sie davon abhalten können.
 


 

So, das wars wieder. Bis zum nächsten Mal!

Eure Hana

Zweifel?

Am Tor wurde Ayame von den Wächtern erst einmal aufgehalten, da Sasuke als Nuke-Nin im Bingobuch registriert war und man ihn somit nicht ins Dorf lassen wollte.

Nach einer hitzigen Diskussion, die schließlich damit endete, dass einer der Wächter sie zur Hokage begleitete, waren sie endlich in Konoha.

Von überall wurde Ayame, mit Sasuke über der Schulter, angestarrt und langsam sammelte sich eine kleine Menschenansammlung hinter ihnen und folgte ihnen zum Hokageturm.

Es dauerte nicht lange und die Gruppe wurde immer größer; offensichtlich sprach sich die Tatsache, dass Sasuke Uchiha schwer verletzt in das Dorf zurückgebracht wurde schnell herum.

Außerdem hatte man durch Kakashis und Kankuros Ankunft schon eine Nachricht erhalten von dem was geschehen war.

Im Stillen fragte Ayame sich, ob Naruto und Sakura im Dorf waren und wie lange es dauern würde, bis sie ebenfalls auftauchten.

Vor dem Gebäude der Hokage blieben die Schaulustigen zurück, während der Torwächter Ayame noch bis zur Tür begleitete.

Sie klopfte und trat nach dem “Herein!” durch die Tür.

“Was gibt´s?”, fragte die Blonde mürrisch, bevor sie aufblickte und Ayame mit Sasuke erblickte.

Ihre Augen weiteten sich und ihr Mund öffnete und schloss sich wieder, als fehlten ihr die Worte.

“Hallo, Tsunade-sama”, grüßte die Uchiha leicht lächelnd, ehe sie ihr Clanmitglied auf ein Sofa gleiten ließ,

“Ayame, was… wie hast du ihn hierher bringen können? Wieso ist er bewusstlos? Kakashi…”, sie brach ab und sah die beiden Uchihas fragend an.

Seufzend berichtete Ayame der Hokage von den Vorkommnissen des Tages. Sasuke wurde ins Krankenhaus gebracht und behandelt, wachte aber noch nicht auf. Ayame setzte sich auf einen Stuhl neben seinem Bett, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass es Kakashi schon wieder besser ging.

Es dauerte nicht lange und die Tür flog krachend auf. Naruto und Sakura kamen herein, gefolgt von Sai, Ino und den anderen Gleichaltrigen.

Sakura fiel Ayame in die Arme und bedankte sich schluchzend bei ihr, bevor sie sich auf den Stuhl setzte, den Ayame frei gemacht hatte.

Diese verließ nun leise den Raum um die Freunde miteinander allein zu lassen. Sie hatte genug getan, ob Sasuke nun endgültig blieb oder nicht, hing von den Anderen ab.

Auf der Straße bemerkte Ayame, dass die Leute immer wieder verstohlen mit dem Finger auf sie zeigten und schüttelte leicht den Kopf.

Es würde wohl noch ein wenig dauern, bis man nicht mehr darüber redete, dass die Uchiha ihr abtrünniges Clanmitglied wieder zurück ins Dorf gebracht hatte.

Unter viel Gemurmel und den Blicken der Dorfbewohner erreichte sie schließlich ihr Haus.

Drinnen zog sie sich ihre Schuhe aus und auf dem Weg zur Dusche auch alle anderen Sachen.

Man hatte zwar sämtliche Verletzungen geheilt, aber sie hatte immer noch Blut auf ihrem Körper und auch den Staub der Reise.

Sie stellte das Wasser an, legte sich während es warm wurde ein Handtuch bereit und stieg anschließend unter die Dusche.

Ayame ließ sich Zeit, in der sie sich so richtig entspannte und die Gedanken scheifen ließ.

Was würde Itachi sagen, wenn er erfuhr, dass sie seinen kleinen Bruder zurückgebracht hatte? Würde es ihn überhaupt kümmern? Wäre er ihr vielleicht sogar böse?

Sie wusste keine Antwort, aber wer konnte Itachi schon einschätzen?

Sie stellte den Wasserstrahl ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Ihre Haare rubbelte sie jedoch nur kurz ab und ließ sie anschließend offen über ihre nackten Schultern fallen.

Nur in ein Handtuch gewickelt, verließ sie das Bad und sammelte ihre Kleidung ein, welche in regelmäßigen Abständen bis zur Haustür hin verstreut lagen. Als sie ihre Jacke aufhob, fiel ein kleiner gefalteter Zettel aus der Tasche zu Boden und sie erstarrte.

Es war die Nachricht, die Itachi ihr hinterlassen hatte, als er damals seine Sachen aus ihrem Zimmer geholt hatte.

Sie wollte ihn eigentlich auf der Trainingsreise gelesen haben, doch über ihre Übungen mit Sensei Kakashi hatte sie es wohl vergessen. Langsam entfaltete sie das Papier und begann zu lesen.
 

Ayame,

Es tut mir Leid, dass ich dich aus Konoha entführen wollte. Es war ein Auftrag, da Madara dich sehen wollte.

Du weist nicht, wer er ist und vielleicht ist das auch besser so. Ich möchte dich nicht mit dem Wissen um seine Identität in Gefahr bringen.

Das Einzige, was du wissen musst, ist, dass er nicht gerade erfreut ist, dass er von dir und deiner Familie nichts wusste und mehr erfahren will.

Ich bin mir sicher, dass er deine Fähigkeiten gerne für sich nutzen möchte, aber das darf nicht passieren. Er ist so schon mächtig genug.

Ich könnte dich hm auch nie ausliefern.
 

Ich weis, dass du mich sowohl fürchtest, als auch von mir fasziniert bist; meiner Geschichte und Beweggründe. Ich bin dir dankbar dafür , denn du bist die erste Person, seit ich Konoha verlassen habe, die ernsthaft danach fragt und mich wie einen richtigen Menschen behandelt.

Für die Anderen bin ich nur ein gefühlsloser Mörder, der selbst vor seiner eigenen Familie nicht zurückschreckt.
 

Ich werde Konoha bald verlassen, nachdem ich mich vergewissert habe, dass mein Handeln für dich keine schlimmen Folgen haben wird.
 

Itachi
 

Geschockt ließ Ayame ihre Kleidung mitsamt Handtuch fallen und starrte auf den Brief in ihrer Hand.

Plötzlich erklang ein leises Räuspern und ließ sie auffahren. Im Türrahmen zur Küche lehnte Itachi und musterte sie eingehend.

Erschrocken ließ Ayame nun auch noch den Brief fallen und nachdem sie sich ihrer Situation bewusst geworden war, hob sie mit zitternden Fingern das Handtuch hoch, um sich darin einzuwickeln. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie bückte sich langsam und sammelte nacheinander ihre Kleidung und den Zettel wieder auf, jedoch ohne dabei Itachi aus den Augen zu lassen.

Auch er wandte die ganze Zeit nicht die Augen von ihr ab, weshalb sich die Röte in ihren Wangen noch vertiefte.

Nach ein paar Sekunden des Schweigens murmelte Ayame eine Entschuldigung und huschte in ihr Zimmer, wo sie sich heftig atmend an die Tür lehnte und die Augen schloss.

Als sie sich wieder gefasst hatte, stieß sie sich von der Tür ab um sich anzukleiden. Dann ging sie zurück zu Itachi, welcher sich nicht von der Stelle bewegt hatte, sich aber nun von Ayame in die Küche schieben ließ.

Erneut sahen sie sich einfach nur an, bis das Mädchen sagte: “Ich verstehe deinen Brief nicht. Die Hälfte von dem was dort geschrieben steht, macht für mich keinen Sinn.”

“Irgendwann wirst du verstehen”, antwortete er mit einem ironischen Lächeln.

Ayame blinzelte; sie hatte ihn noch nie lächeln sehen.

Sie wusste, dass er ihr im Moment nichts weiter dazu erklären würde, weswegen sie ihn nicht drängte.

Sie bot ihm einen Platz am Tisch und einen Tee an, bevor sie sich ebenfalls mit einer Tasse des heißen Getränkes niederließ.

“Sasuke ist wieder im Dorf. Ich habe ihn hergebracht als er bewusstlos war. Ob er hier bleibt ist seine Entscheidung”, berichtete Ayame ihm.

Von Itachi kam zuerst keine Reaktion, doch dann hob er den Blick um ihr in die Augen zu sehen.

“Danke.”

Mit Allem hätte sie gerechnet, jedoch nicht mit diesem einen schlichten Wort. Wollte Itachi etwa, dass Sasuke im Dorf blieb und glücklich war?

War er enttäuscht von seinem kleinen Bruder gewesen, als dieser gegangen war? Itachi schien ihre Verwirrung gespürt zu haben, sagte jedoch nichts weiter. Die Stille, die nun entstand empfand Ayame eher als unangenehm, aber ihr fiel auch nichts ein, worüber sie mit ihm hätte reden können.

Jedes Thema über das sie sich sonst mit ihren Freunden unterhielt, kam ihr auf einmal albern vor und allein die Vorstellung, ihn mit Banalitäten aus ihrem Leben zu belästigen, ließ ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen.

Also hing jeder seine eigenen Gedanken nach, wobei Ayame nicht einmal ahnte, dass ihrem Gegenüber im Moment Bilder von ihrem eigenen Körper durch den Kopf gingen.

Vor allem die Erinnerung, wie sie ohne Kleidung oder Handtuch im Flur gestanden und ihn einfach nur angesehen hatte, bereiteten ihm Schwierigkeiten, die er eigentlich umgehen wollte, solange Ayame dabei war.

Viel zu lange war ihm das schon nicht mehr passiert. Sicher, er hatte mehr als oft nackte Frauen gesehen, er war die letzten Jahre nicht gerade ein Mönch gewesen, aber bis jetzt hatte er sich immer unter Kontrolle gehabt.

Irgendwas löste dieses Mädchen in ihm aus, wovon er bis jetzt noch keine Ahnung gehabt hatte.

Von dem inneren Kampf Itachis bekam Ayame nichts mit; zwar glitt ihr Blick immer wieder zu ihm herüber, doch Itachi versteckte seine Gefühle meisterhaft.

Sie nahm lediglich wahr, wie sich leichte Unzufriedenheit auf seinem Gesicht ausbreitete.

Fieberhaft dachte sie darüber nach, was sie falsch gemacht haben könnte, doch ihr fiel nichts ein.

Vielleicht hatte er eine Mission erhalten, die er lieber jemand anderes hätte machen lassen.

Plötzlich stand Itachi ruckartig auf und ging durch das Wohnzimmer nach draußen in den Garten.

Genau in diesen Moment klingelte es. Mit einem unsicheren Blick zu ihrem ´Gast´ ging Ayame um die Tür zu öffnen.

Draußen stand Shizune, die sich sofort an ihr vorbei ins Haus schob. Leichte Panik kam in Ayame auf, als sie daran dachte, dass Shizune womöglich Itachi entdecken könnte.

Sie folgte der Assistentin der Hokage in die Küche.

“Hattest du Besuch?”, fragte Shizune mit einem Blick auf die beiden Tassen.

“Ähm nein, das sind Meine. Die Eine Tasse war dreckig, also habe ich eine Neue genommen”, log Ayame.

Shizune nickte verstehend, was die Uchiha aufatmen ließ. Die andere Frau schien keinen Verdacht zu schöpfen.

“Sasukes Team”, begann diese, “sie haben versucht ihn aus dem Krankenhaus zu entführen. Glücklicherweise konnten wir das verhindern, aber wir wollen ihn woanders unterbringen. Meinst du, er könnte zu dir ?”

“Ich- ist er schon aufgewacht?”, fragte Ayame.

“Nein, aber er sollte es bald”, antwortete Shizune.

“Ich fürchte, das geht nicht, ich habe kein zweites Zimmer. Vielleicht kann er ins Uchiha- Anwesen. Wir könnten abwechselnd auf ihn aufpassen”, schlug die Uchiha vor, darauf bedacht, Sasuke von ihrem Haus fernzuhalten.

Solange Itachi da war, durfte Sasuke auf keinen Fall bei ich r untergebracht werden; außerdem hatte sie wirklich kein Bett für ihn.

Shizune seufzte. “Würdest du denn mit auf ihn aufpassen? Eigentlich könntest du auch gleich ins Anwesen einziehen. Jetzt, wo ihr wahrscheinlich zu zweit seid.”

“Das kann ich machen, aber ich würde wirklich lieber hier wohnen bleiben”, erwiderte Ayame.

Shizune stimmte zu und sagte, jemand würde ihr bescheid sagen, wann sie kommen solle.

Als sie wieder allein war, atmete sie noch einmal tief durch und ging zu Itachi.

Dieser hatte sich nicht von der Stelle bewegt, sondern stand wie eine Statue dort und starrte in den Himmel.

“Sasuke liegt allen hier sehr am Herzen”, sagte Ayame, “ich habe noch nie gesehen, dass jemand so weit für seine Person geht wie Naruto und Sakura für ihn. Er kann sich glücklich schätzen solche Freunde zu haben. Er sollte seine Rache aufgeben und glücklich werden; das alles zerstört ihn sonst nur.”

Itachi wandte den Kopf um sie anzusehen; es war unmöglich zu sagen, wie er darüber dachte.

Plötzlich spürte Ayame, wie ihr der Boden unter den Füßen und sie auf dem Boden aufschlug.

Itachi hatte sich auf sie gestürzt und nagelte sie nun mit seinem Körper am Boden fest. Seine Miene war starr und verschlossen, sein Sharingan aktiviert.

Die Uchiha spürte, Angst in ihr aufsteigen, als er mit eisiger Stimme sagte: “Sasuke wird nicht eher Frieden finden, bis er sich gerächt hat. Er muss kommen und gegen mich kämpfen.”

Ayame schluckte, würde er ihr etwas tun? Hatte sie ihn zu sehr verärgert? Er erhob sich langsam und drehte sich wieder um.

Einen Moment blieb das Mädchen noch liegen um sich wieder zu beruhigen, ehe sie mit immer noch zitternden Beinen aufstand.

Mit einem letzten Blick zurück betrat sie das Haus und ging in ihr Zimmer. Dor legte sie einen Fuuton für Itachi hin und machte sich bettfertig.

Während der ganzen Zeit dachte sie immer über das geschehene nach. Der Nuke-Nin war unberechenbar, das wurde ihr erneut klar; vielleicht war er ja ein Fehler etwas für ihn zu fühlen.

Ayame schüttelte den Kopf, natürlich war es ein Fehler. Es war dumm und unverantwortlich und machte sie zu einer Verräterin des Dorfes. Und es konnte sie das Leben kosten.

Es konnte auch sein, dass der Brief, jegliches nettes Verhalten ihr gegenüber, alles nur eine Show war um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie schließlich auch zu töten. Mit diesen unangenehmen Gedanken schlief die Kunoichi nach einer Weile ein und merkte nicht, wie sich ihre Zimmertür öffnete und Itachi hereinkam.

Sein Blick wanderte von dem schlafenden Mädchen auf dem Bett zu dem Fuuton und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht.

So eine Schwäche hätte er sich wohl nie erlaubt, wäre sie noch wach, doch da niemand ihn sehen konnte, ließ er für eine kurze Zeit seine übliche Maske fallen un anstatt des Lächelns huschte nun ein bitterer Ausdruck über seine Züge.

Aufeinandertreffen

Hej ihr!!

Sooo, ich hab ja schon lange nichts mehr von mir hören lassen, aber jetzt ist endlich das neue Kapitel!! *tadaaa*^^

Viel Spaß
 


 

Wie es auch das letzte Mal gewesen war, wachte Itachi vor Ayame auf. Stumm musterte er ihre schlafende Gestalt, ihr Gesicht war vollkommen friedlich und sie schien frei von allen Sorgen.

Er seufzte tief; er würde ihr nie nah sein können. Das ließ sein Plan, den er schon seit dem Tod seines Clans hatte nicht zu.

Deswegen hatte er am vorherigen Tag auch so heftig reagiert. Er hatte ihr damit auch bewusst Angst gemacht um sie auf Abstand zu halten.

Als Ayame sich zu regen begann, stand Itachi schnell auf und ging in die Küche. Diese schlug nun blinzelnd die Augen auf, sie hatte nicht mitbekommen, dass ihr Gast erst vor wenigen Sekunden das Zimmer verlassen hatte.

Mit einem wohligen Seufzer drehte sie sich noch einmal auf den Bauch, ehe sie sich erhob und in die Küche ging.

Sie wusste, dass dort höchstwahrscheinlich Itachi sein würde, was ihr ein unsicheres Gefühl bescherte, doch sie drängte es energisch beiseite.

Itachi schien noch nicht gegessen zu haben, weshalb sie für ihn ebenfalls ein Gedeck auf den Tisch stellte.

Während des Frühstücks schoben sich seine Worte aus dem Brief in ihr Gedächtnis, was sie zum Nachdenken brachte und bewirkte, dass ihr Unwohlsein im Zusammenhang mit Itachi verschwand.

Sie entspannte sich langsam und warf ihrem Gegenüber einen prüfenden Blick zu. Sie verstand zwar immer noch nicht alles was er geschrieben hatte, aber sie wollte es wenigstens versuchen.

Itachi begegnete ihrem Blick mit Seinem, räumte seine Sachen zusammen und stellte fest: “Du hast keine Angst mehr. Gestern habe ich dich verunsichert und jetzt…”

”Nun, ich habe beschlossen, dass ich mich von dir nicht einschüchtern lasse und das was du in deinem Brief geschrieben hast beweist nur, dass ich von dir nichts zu fürchten habe. Außerdem hast du mich neugierig gemacht”, antwortete Ayame bedächtig. Sie wollte ihn nicht verärgern.

Itachi erwiderte daraufhin nichts, sondern betrachtete sie nachdenklich. Als Ayame sich daran machte abzuräumen hörte sie ihn schließlich resigniert seufzen und aufstehen.

Doch anstatt zu gehen, wie Ayame es eigentlich erwartet hatte, trat er zu ihr und ging ihr zur Hand.

Überrascht hielt sie kurz inne, ehe sie den Teller aus Itachis Hand annahm und ihn abspülte.

Der Nuke-Nin wartete mit einem Handtuch, das er von der Spüle genommen hatte, bis sie fertig war und trocknete ab. Jedes Mal, wenn sich ihre Hände streiften, durchfuhr Ayame ein angenehmer Schauer.

Jegliche Versuche ihn zu ignorieren scheiterten, sie schienen es sogar nur noch schlimmer zu machen, was dazu führte, dass Ayame regelrecht zu Tür rannte als es schellte.

Dort stand Naruto, der sie zur Begrüßung stürmisch umarmte und gleich drauf los plapperte: “Hi Ayame! Kannst du heute auf Sasuke aufpassen? Hinata ist auch da.”

“Ich- ahm- na gut”, antwortete die Angesprochene, da sie Narutos bettelndem Hundeblick nicht länger widerstehen konnte.

“Super!”, freute der Chaosninja sich und schneller als Ayame gucken konnte, hatte er sie noch ein zweites Mal umarmt und war um die Ecke verschwunden.

Die Uchiha schloss langsam die Tür und drehte sich um. Im Türrahmen lehnte Itachi, der fragte: “Du gehst hin? Denkst du nicht, dass er dich vielleicht angreifen könnte? Immerhin wollte er eigentlich nicht hierher zurück.”

“Er ist noch zu schwach um mir auch nur ansatzweise gefährlich zu werden. Ich bin schon als er noch fit war ganz gut mit ihm fertig geworden. Und ob er geht oder bleibt, dass kann er immer noch entscheiden, wenn es ihm wieder gut geht”, sagte das Mädchen, nahm alles, was sie gebrauchen könnte, verabschiedete sich von Itachi mit einer schnellen Umarmung und machte sich auf den Weg zum Uchiha-Anwesen.

Nicht wissend, was diese kleine Geste bei dem Mann in ihrer Wohnung angerichtet hatte.
 

Dort angekommen wurde sie auch schon von Hinata Hyuuga erwartet. Zusammen traten die beiden Mädchen einend machten sich auf den Weg zu Sasukes Zimmer, in dem der immer noch Schlafende lag.

Die Zeit verging langsam, in der Sasuke sich weder regte noch irgendetwas anderes geschah.

Ayame verbrachte die Stunden damit, darüber nachzudenken, wie es weitergehen würde, sollte Sasuke in Konoha bleiben wollen.

Vielleicht würde sie sich nie wieder mit Itachi treffen können ohne dass er es mitbekam und dann…

Ayame seufzte. Es machte alles so viel schwieriger. Sie musste in das Anwesen ziehen wenn der Jüngere der beiden Uchiha-Brüder sich entschließen sollte hier zu leben.

Andererseits wünschte sie sich, dass er seine Rache aufgäbe und glücklich sein würde. Irgendeinen Weg musste es doch geben. Sie hatte es lange genug vor sich hergeschoben, Sasuke konnte jeden Moment aufwachen und für den Fall musste sie wissen, was sie tun würde.

Auf jeden Fall würde sie alles tun, damit Sasuke bleiben würde. Das war sie Sakura, Naruto und den Anderen schuldig.

Außerdem war sie ebenfalls eine Uchiha. Also musste sie dafür Sorge tragen, dass es allen anderen Clan-Mitgliedern gut ging.

Also auch Itachi. `Womit wir also wieder am Anfang der Geschichte wäre´, dachte Ayame niedergeschlagen und seufzte.

Hinata war schon vor einer halben Stunde gegangen und somit war Ayame vollkommen allein mit Sasuke.

`Letzendlich werde ich sowieso alles spontan entscheiden, so wie sonst auch immer. Es bringt nichts sich einen Plan zurechtzulegen, wenn ich eh nicht danach handele. Ich muss erstmal Sasukes Reaktion abwarten.`

Mit einem prüfenden Blick auf ihn stand Ayame auf um sich wenigstens einen Tee zu machen solange sie in diesem Haus festsaß.

Beim Eintreten fiel ihr Blick sofort auf die dunkle Gestalt, die in einer Ecke in der Küche lehnte.

Die Person öffnete die Augen und Ayame durchflutete Erleichterung als sie das Sharingan sah.

“Itachi”, begrüßte sie ihn woraufhin er mit einem Nicken antwortete. Er löste sich von der Wand und kam auf sie zu.

Anstatt zurückzuweichen oder auf ihn zu warten, wandte sie sich ab, setzte Wasser auf und kramte in einem der Regale nach Teeblättern.

In Gedanken dankte sie Sakura und Ino dafür, dass sie die Schränke aufgefüllt hatten. Plötzlich lehnte sich Itachi an ihr vorbei und griff nach einer Dose, welche direkt vor Ayames Nase gestanden hatte.

Sie errötete leicht, als sie sich seiner Nähe und auch ihrer Blindheit bewusst wurde und stammelte ein leises Dankeschön.

Sie nahm ihm den Tee aus der Hand und wollte sich gerade abwenden, als sie seine Hände auf ihren Armen spürte.

Sanft nahm er ihr die Dose aus der Hand und stellte sie auf den Tisch. Ayame schaute ihn aus großen Augen an.

Er war ihr so nah, nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander und sie drohte in seinen Augen zu ertrinken.

Sie nahm all ihren Mut zusammen und drückte ihre Lippen auf seine. Itachi schien überrascht, dass sie von sich aus den letzten Schritt unternommen hatte, doch fing er sich recht schnell und übernahm die Führung des Kusses.

Ayame seufzte glücklich auf und schmiegte sich an seinen Körper. Er zeichnete mit der Zunge die Konturen ihrer Lippen nach und bat um Einlass.

Bereitwillig öffnete sie den Mund und ein heftiger Kampf zwischen ihren Zungen entbrannte.

Langsam dirigierte Itachi Ayame nach hinten, bis sie gegen eine Wand stieß. Kurzerhand hob er sich hoch und sie schlang die Beine um seine Hüften. Ayame konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, zu sehr war ihr Kopf von diesem wunderbaren Gefühl, von ihm erfüllt.

In diesem Moment war es ihr vollkommen egal, dass Sasuke oben lag, dass Itachi ein Nuke-Nin war und jeden Augenblick jemand kommen könnte um sie von ihrer Wachschicht abzulösen.

Ayame spürte, wie er seinen Griff um sie veränderte und seine Hand unter ihr Oberteil gleiten ließ und ein erneuter Seufzer entfuhr ihr.

Aus Luftmangel lösten sie sich schließlich voneinander. Eine fast schon peinliche Stille entstand, die aber durch das schrille Pfeifen des Teekessels unterbrochen

wurde.

Itachi drückte ihr noch einen leichten Kuss auf die Stirn und ließ sie sanft herunter. Ayame fühlte Enttäuschung in sich aufwallen, doch sie richtete nur stumm ihr T-Shirt wieder gerade und trat an die Anrichte um nach Tassen zu suchen.

Als sie nach einer halben Ewigkeit endlich welche gefunden hatte, griff sie nach den Teeblättern, doch der Kuss hatte sie so sehr aufgewühlt, dass sie aus Versehen beinahe alles verschüttete.

Ruhig nahm Itachi ihr die Sachen aus den zitternden Händen und brühte den Tee auf. Mit weichen Knien ließ Ayame sich am Tisch nieder und ließ sich von ihm ihre Tasse reichen.

Da sie den Blick fest auf die dampfende Flüssigkeit gerichtet hielt, entging ihr das amüsierte Funkeln in seinen Augen, als er seine Wirkung auf sie bemerkte. Doch dann stellte er seinen Tee auf der Anrichte ab und war im selben Moment durch das Fenster verschwunden.

Irritiert blickte Ayame ihm hinterher und dann auf seine Tasse. Seltsamerweise war diese schon leer.

Kaum ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür und eine lächelnde Ino kam herein.

Nachdem sie sich von irgendjemanden draußen verabschiedet hatte, wandte sie sich um und begrüßte Ayame.

“Du kannst jetzt nach Hause gehen. Shikamaru kommt gleich, dass sind wir wieder zu zweit”, sagte sie und machte sich auf den Weg in Sasukes Zimmer.

Die Uchiha trank ebenfalls ihren Tee aus, stand auf und verließ das Anwesen. Doch sie ging nicht in ihr Haus, sondern betrat das Waldstück, welches sich auf dem Grundstück der Uchihas befand.

Schon bald entdeckte sie Itachis Spur, die er extra für sie ausgelegt haben musste. Nach ein paar Minuten trat sie auf eine kleine Lichtung auf der überall kleine, vom Regen leicht verwitterte, Zielscheiben an den Bäumen befestigt waren. Auf einem großen Stein in der Mitte saß Itachi.

“Was fühlst du für mich, Ayame?”, fragte er ohne sich zu ihr umzudrehen, sobald sie hinter ihm stand.

Ayame erstarrte. “Was?”

“Liebst du mich?”

Sie schwieg eine Weile, ihre Gedanken rasten. “I-ich glaube schon”, flüsterte sie und schloss ängstlich die Augen.

Sie hörte Kleidung rascheln und wie er auf sie zukam, doch sie rührte sich nicht.

“Mach die Augen auf”, seine Stimme war leise und sie spürte wie er sanft eine Hand unter ihr Kinn legte und es anhob.

Zögernd kam Ayame Itachis Bitte nach und sah ihn an.

“Du weist, dass es nicht einfach ist mich zu lieben. Ich bin ein Verbrecher und es gibt viele, die mich töten wollen. Deine Freunde werden dich alle für deine Liebe verurteilen, wenn sie es herausfinden”, warnte er sie.

“Das ist mir egal. Ich glaube, eigentlich bist du ganz anders als die Meisten denken. Ich weiß nicht, warum du damals deinen Clan getötet hast, aber ich kann nicht glauben, dass du das einfach so getan hast. So bist du nicht, auch wenn du immer so tust”, erwiderte Ayame heftig.

Wie immer regte sich nichts in seinem Gesicht, aber sie wusste, dass ihn ihre Worte trotzdem bewegt hatten.

Itachi küsste sie mit einer Zärtlichkeit, die ihre Knie weich werden ließ und sie lehnte sich an ihn, als sie den Kuss mit einer Hingabe erwiderte, die sie selbst überraschte. Es spielte keine Rolle, dass er seinerseits nicht gesagt hatte, er würde sie lieben. Sie wusste, dass sie fürs erste nicht mehr von ihm zu erwarten hatte. Seine Worte zeigten ihr mehr als deutlich, was er fühlte.

Auch wenn er sie vielleicht nicht unbedingt liebte, so mochte er sie jedoch und das reichte ihr.

Sie vertieften den Kuss, sodass Ayame meinte, sie würde den Verstand verlieren wenn es so weiter ginge.

Seine Hände waren überall und entlockten ihr immer wieder leise Seufzer. Itachis Berührungen ließen sie all ihre Hemmungen vergessen; langsam ließ sie ihre Hände über seine Brust gleiten und begann seinen ganzen Körper zu erkunden.

Irgendwann jedoch hielt er ihre Hände fest und zog eine Spur von kleinen Küssen ihren Hals hinunter bis zu ihrem Dekolleté. Als er auch noch mit einer Hand ihre Brust umfasste, entfuhr Ayame ein Stöhnen und sie klammerte sich an seine Schultern um nicht umzukippen.

Nacheinander landeten ihr Oberteil, ihre Schuhe, die Hose und die Unterwäsche auf dem Waldboden.

Frustriert zerrte Ayame an Itachis Kleidung, er hatte einfach viel zu viel an. Das war unfair!

Mit einem amüsierten Schmunzeln nahm Itachi ihre Ungeduld zur Kenntnis und entledigte sich seines T-Shirts, der Mantel lag schon lange bei Ayames Sachen.

“Schh, langsam”, murmelte er, während er ihre Brustwarzen liebkoste, “wir haben Zeit.”

Ayame stöhnte erneut, sie war ihrer Lust hilflos ausgeliefert. Ihr Körper war wie Wachs in seinen Händen, so etwas intensives hatte sie noch nie erlebt. Sie spürte, wie seine Fingerspitzen ihre Seiten entlang strichen und sie schließlich gepackt und hochgehoben wurde.

Itachi legte sie in das weiche Gras und gab ihr erneut einen langen heißen Kuss. Nichts hätte Ayame auf das vorbereiten können, was sie fühlte, als Itachis Finger über ihre Mitte strichen.

In ihr explodierte ein wahres Feuerwerk. Hilflos wand sie sich in seinen Armen, während er sie durch sanftes Stricheln, mal schneller mal langsamer, zum Höhepunkt trieb.

Ihren lustvollen Aufschrei ertränkte Itachi in einem Kuss, der so wild und intensiv war, dass sie sich fühlte als wäre sie im Himmel auf Erden.

Inder Zeit, in der die letzten Beben ihres Höhepunktes abklangen, entledigte Itachi sich seiner Hose samt Boxershorts.

Ayame fühlte leichte Angst in sich aufkeimen, als sie seine Erregung sah, doch sie unterdrückte das Gefühl und streckte die Hand nach ihm aus. Langsam kam Itachi ihrem Wunsch nach und kniete sich erneut neben sie, doch er schien ihr die Unsicherheit angesehen zu haben, denn er sagte: “Entspann dich, dann tut es nicht so weh.”

Er begann sie erneut zu berühren, neckte und reizte sie so lange, bis sie alles um sich herum vergaß.

Als er merkte, dass sie bereit war, positionierte er sich zwischen ihren Schenkeln und drang langsam in sie ein.

Ayame spürte den Schmerz und verkrampfte sich. Es dauerte nicht lange, bis sie sich wieder so weit entspannt hatte, dass sie wieder klar denken konnte. Itachi hatte sich die ganze Zeit nicht bewegt, damit sie sich an ihn gewöhnen konnte.

Sanft küsste sie ihn, was er als Zeichen nahm, dass er wieder anfangen konnte zu stoßen.

Zuerst war er recht vorsichtig, doch als Ayame die Beine um ihn schlang und ihn näher an sich zog, drang er immer härter und tiefer in sie ein.

Sie konnte nicht mehr an sich halten und stöhnte nun bei jedem Stoß laut auf. Sie passte sich seinem Rhythmus an und kam ihm entgegen, sodass er noch tiefer in sie eindringen konnte al vorher.

Noch nie hatte sie jemals so intensives erlebt und Itachis Stöhnen erregte sie nur umso mehr.

Ayame verlor jegliches Gefühl für Zeit und Raum, nichts zählte mehr außer ihm. Allmählich fühlte sie, wie sich der Druck in ihr aufbaute und ihr Orgasmus sie schließlich wie eine Flutwelle überrollte.

Kurz darauf kam auch Itachi und brach vor Erschöpfung über ihr zusammen, ehe er sich mit ihr herumrollte, sodass sie auf ihm lag.

Mit einem glücklichen Seufzer begann Ayame unsichtbare Muster auf Itachis Brust zu zeichnen und war vollauf zufrieden damit einfach nur hier zu liegen.

C'est la vie - So ist das Leben

Huhuu!

Hier ist das nächste Kapi für euch!

Danke an alle, die meine Geschichte lesen und vorallem an die, die mir einen (oder mehrere) Kommi(s) geschrieben haben.

Viel Spaß beim lesen.
 


 


 

Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie konnte noch nicht einmal sagen, dass sie nicht gewusst hatte, was sie da tat.

Schuldgefühle gegenüber Naruto, Sakura, Sensei Kakashi und auch den anderen gegenüber Dorfbewohnern stiegen in ihr auf.

Sie hatte mit einem … nein, sie hatte mit Itachi geschlafen. Der Gedanke an die Stunden im Wald ließ ein wohliges Gefühl in ihr aufsteigen und trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht.

Im Wald! Also wirklich. Was wäre, wenn sie jemand gehört , oder sogar- noch schlimmer- gesehen hätte?

Sie hatte Itachi zwar gesagt, es wäre ihr egal, was die anderen dachten und das stimmte auch, doch Sorgen machte sie sich trotzdem.

Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus; bereuen tat sie aber überhaupt nichts.

Sie griff nach dem Shampoo, schäumte sich die langen Haare ein und wusch es anschließend wieder aus.

Sie stemmte die Hände gegen die Fliesen vor ihr, legte den Kopf in den Nacken und genoss das Gefühl des warmen Wassers in ihrem Gesicht. Plötzlich spürte sie Hände an ihren Seiten entlang streichen und zuckte zusammen.

Nicht nur, dass sie kitzelig war, sie hatte ihn überhaupt nicht gehört.

Reglos verharrte Ayame, während Itachi begann viele kleine Küsse auf ihrem Rücken zu verteilen. Seine Hände glitten nach vorn über ihren Bauch und zogen sie näher an sich.

Ayame keuchte überrascht auf, als sie die harte Länge seines Geschlechts an ihrer Mitte spürte.

Sie wollte sich zu ihm umdrehen, doch er hinderte sie daran, indem er ihre Handgelenke packte und sie mit seinem ganzen Körper gegen die kalte Duschwand drückte.

Sie unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei und zuckte zurück. Nach dem heißen Wasser waren die eiskalten Fliesen ein Schock.

Itachi verhinderte dies und nagelte ihre Hände neben ihrem Kopf fest. Ihre Körper waren nun auf voller Länge aneinander gedrückt, nicht einmal mehr ein Lufthauch hätte zwischen sie gepasst.

Ihre Haare schob Itachi nun zur Seite um die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr zu küssen.

Kurz darauf drang er ohne Vorwarnung mit einem einzigen Stoß von hinten in sie ein. Ein lang gezogenes Stöhnen entfuhr ihr, ihre Beine wurden weich und einzig und allein Itachi verhinderte, dass sie in sich zusammensackte.

War er vor ein paar Stunden noch sanft und vorsichtig gewesen, so war dieses Mal nichts davon zu spüren.

Ohne ihr Zeit zu geben sich an ihn zu gewöhnen, begann er sich zu bewegen und brachte sie mit jedem Stoß näher an den Rand der Ekstase.

Ihrer beider Keuchen erfüllte den Raum und übertönte schon bald das Rauschen des immer noch fließenden Wassers.

Kurz bevor sie kam, glitt Itachi vollständig aus ihr und drehte sie um. Verlangend, fast schon grob, küsste Ayame ihn und schlang die Arme um seinen Hals.

Währenddessen strichen seine Hände über ihren Bauch hinunter zwischen ihre Beine. Erneut wurden ihre Knie weich, sodass sie sich an Itachis Schultern klammerte um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ihr ständiges Stöhnen verwandelte sich immer mehr in Schreie. Der Höhepunkt war heftig und ließ sie seinen Namen laut herausschreien.

Ihr wurde schwarz vor Augen und sie hatte das Gefühl zu fallen. Sie wusste nicht, wie lange dieser Moment andauerte, doch als sie wieder zu sich kam, lag sie in Itachis Armen, der mit ihr zusammen auf den Boden der Dusche gesunken war. Verwirrt blinzelte sie und richtete sich auf; Itachi beobachtete jede ihrer Bewegungen, was dazu führte, dass sich ihre Wangen rot färbten.

“Gomen”, murmelte sie beschämt, wurde aber noch röter, als ihr Blick auf seine immer noch enorm große Erregung fiel.

Itachi hob eine Augenbraue und stand auf, aber anstatt seinem Beispiel zu folgen, richtete sie sich lediglich auf die Knie auf und streckte eine Hand nach ihm aus. Itachi zuckte zusammen, als sie ihn zögernd in die Hand nahm und langsam begann seine ganze Länge entlang zu streichen.

Unsicher blickte sie zu ihm hoch, doch als sie in seinen Zügen keinen Ärger erkennen konnte, machte sie weiter.

Sie hörte, wie sein Atem wieder schwerer wurde, was ihr zusätzlichen Mut verlieh, sodass sie ihn in den Mund nahm.

Mit der Zeit erhöhte sie ihr Tempo, Itachis immer lauteres Stöhnen zeigte ihr, dass sie es richtig machte.

Sein Orgasmus kam für beide völlig überraschend. Ayame wusste, dass es nicht selbstverständlich war, doch sie schluckte alles von der weißen Flüssigkeit in ihrem Mund.

Itachi schien nun endgültig erschöpft zu sein und ließ sich zu ihr auf den Boden gleiten.

Wie um sich zu bedanken hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen und lehnte sich anschließend an die Wand.

Einen Moment war Ayame versucht es ihm gleich zu tun und ein paar Sekunden einfach die Augen zu schließen, aber sie wusste, dass sie dann wahrscheinlich einschlafen würde und das Wasser lief nun schon lang genug. Außerdem war der Duschboden nicht wirklich bequem.

Ayame seufzte leise als sie aufstand und die Dusche abstellte. Sie würde wohl demnächst eine saftige Rechnung dafür bekommen.

Itachi hatte sich nun ebenfalls wieder erhoben und folgte ihr aus dem Bad. Sie gab ihm ein großes Handtuch, nahm sich ein anderes und trocknete sich ab, dabei ließ sie den Uchiha keine Sekunde aus den Augen.

Es war ein Bild, das sich wohl für immer in ihr Gedächtnis einbrennen würde. Seine Haare, welche immer noch zusammen gebunden waren, fielen ihm lang über die Schulter nach vorne und ließen ein stetiges Rinnsal von Wasser über seine Brust laufen.

Auf seinem ganzen Körper glitzerten überall noch Wassertropfen, das Handtuch hatte er sich um die Hüften gebunden.

Er warf ihr aus seinen schwarzen Augen einen kurzen Blick zu und suchte sich neue Boxershorts heraus, in denen er schlafen konnte.

Ayame war so darin versunken ihn und das Spiel seiner Muskeln zu betrachten, dass sie nicht merkte, dass er mittlerweile fertig war und sie erneut mit einem undefinierbaren Blick ansah.

Als sie realisierte, dass sie immer noch fast nackt vor ihm stand, wurde sie leicht rot und ließ das Handtuch fallen.

Schnell wandte sie sich um und lief zu ihrem Schrank um sich ebenfalls etwas geeignetes zum Schlafen herauszusuchen.

Sie mied seinen Blick und sah so auch nicht das amüsierte Funkeln in seinen Augen, als er sich an die Szene erinnerte in der er gerade erst wieder gekommen war. Zu der Zeit schien sie gerade erst das erste Mal seinen Brief gelesen zu haben und anscheinend hatte der Inhalt sie so geschockt, dass sie ihr Handtuch und alles andere, was sie in den Händen gehalten hatte, fallen gelassen hatte.

Schon damals war der Anblick sehr verlockend gewesen, doch er hatte sich zurückgehalten.

Er wandte sich um, um sich auf seinen Futon zu legen, doch eine Hand an seinem Handgelenk hinderte ihn daran.

Er blickte zurück und hob eine Augenbraue, aber Ayame ignorierte das und zog ihn zu ihrem Bett.

Verblüfft ließ er sich mitziehen und machte auch keine Anstalten sich dagegen zu wehren, als sie ihn schließlich losließ und in ihr Bett krabbelte.

Itachi folgte, ohne weiter zu zögern, ihrem Wunsch und legte sich zu ihr. Es war ein seltsames Gefühl für Ayame mit jemanden in einem Bett zu liegen.

Oder eigentlich nicht mit irgendjemanden, sondern gerade, weil es Itachi war, der da neben ihr lag.

Als sie im Wald in seinen Armen gelegen hatte und für kurze Zeit eingeschlafen waar, hatte sie sich nicht so gefühlt.

Aber vielleicht lag es daran, dass sie bis jetzt immer davon überzeugt gewesen war nur Ehepartner sollten in einem Bett schlafen.

Es vertiefte das zarte, gerade erst entstehende, Band, welches sich zwischen ihnen gebildet hatte.

Ohne weiter darüber nachzudenken drehte sie sich zu Itachi und schmiegte sich an ihn.

Sie merkte gerade noch, wie er die Arme um sie legte, war aber fast noch im selben Moment eingeschlafen.

Itachi hingegen fiel es nicht so leicht sich ins Reich der Träume tragen zu lassen; zu viele Gedanken hielten ich trotz seiner Müdigkeit wach.

Es war nicht das erste Mal, dass er mit einer Frau im Arm einschlief, doch noch nie hatte sie ihm etwas bedeutet.

Er holte einmal tief Luft, nur um sie gleich darauf wieder geräuschvoll auszustoßen. Er konnte und wollte das, was er mit Ayame hatte nicht bereuen, doch es machte die Situation nur schlimmer.

Nicht nur, dass er nicht ewig hier bleiben konnte, auch seine `Zukunftspläne´ ließen eine Partnerschaft eigentlich nicht zu.

Andererseits, Sasuke hatte Orochimaru getötet und war im Moment in Sicherheit. Er war wirklich stark geworden und brauchte Itachi nicht mehr.

Wenn Sasukes Freunde ich dazu überreden konnten, seine Rache aufzugeben und er in Frieden leben konnte, dann wäre der Rest seines Plans vielleicht überflüssig. Itachi seufzte.

In dem Ganzen waren zu viele `wenns´ und `vielleichts´. Doch für ihn stand schon lange fest, eigentlich seit er Ayame näher kennen gelernt hatte, dass er von sich aus den Plan nicht weiter verfolgen wollte.

Wenn es nötig für Sasuke war, dann würde er es tun, aber wenn er ehrlich war, wollte er nicht sterben. Nicht mehr.

Damals war es ihm als die einzige Lösung erschienen, doch mittlerweile nicht mehr. Er hatte wieder angefangen zu leben.
 

Ayame bewegte sich leicht in seinen Armen, sie träumte wohl. Ihr Anblick ließ eine ganz andere Frage in ihm aufkommen: Sollte er es ihr erzählen? Sollte er ihr den Grund für den Mord an seinem Clan erklären?

Er hatte gemerkt, dass sie es gerne wissen würde, oft genug sah er ihren fragenden Blick.

`Bald´, entschied er, `wenn ich weis, ob Sasuke bleibt.´ Mit diesem Gedanken schlief auch er schließlich ein.
 

Der nächste Morgen begann hektisch.

Es lag nicht daran, dass einer von ihnen, Itachi oder Ayame, irgendwohin gemusst hätte, nein, es lag an einer Person vor der Tür.

Das erste Klingeln hörte keiner der beiden, beim Zweiten wachte der schwarzhaarige Mann langsam auf und weckte beim dritten Klingeln die junge, ebenfalls dunkelhaarige, Frau an seiner Seite.

Verschlafen blinzelte sie zu ihm hoch und fragte: “Was ist los?”, ihre Stimme war vor Müdigkeit noch ganz leise.

“Es hat geklingelt”, antwortete Itachi. Verärgert seufzte Ayame und ließ den Kopf wieder auf seine Brust sinken.

Seltsamerweise blieb es still, anscheinend war der Besucher gegangen. Plötzlich aber versteifte sich der Uchiha, formte schnell ein paar Fingerzeichen und verwandelte sich.

Er hatte nun kurze braune Haare, die wild durcheinander gewirbelt waren und grüne Augen, der Rest hatte sich scheinbar nicht verändert.

Ayame starrte ihn verwirrt an, ehe sie mit einem Schlag erbleichte. Der Besucher war wohl doch nicht gegangen, sondern kam in das Haus.

Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, saßen auch schon ihre Teamkameraden auf der Fensterbank.

Doch nicht nur die waren anwesen, auch Sensei Kakashi schaute mit durch das Fenster.

Er und Sai schienen als erste die fremde Person zu bemerken und ihre Gesichtszüge färbten sich schlagartig rot.

Auch Sakura erfasste nun langsam die Situation und wollte schon zu einer Entschuldigung ansetzen, als Naruto fröhlich rief: “Aufstehen Ayame-chan! Wir haben eine Mission!”

Aufgebracht gab Sakura Naruto eine Kopfnuss. Der wollte sich schon beschweren, doch Sakura entschuldigte sich schnell bevor er etwas sagen konnte.

Sich immer noch den Kopf reibend blickte Naruto verwirrt zu Ayame, die sich langsam aufrichtete, und anschließend zu dem verwandelten Itachi.

“Wer bist du denn? Und was machst du in Ayame-chans Zimmer?”, fragte er, was ihm einen neuen Schlag von der Haruno einbrachte.

“Wir- äh- wussten gar nicht, dass du einen Freund hast”, stammelte sie, wurde aber von Kakashi gerettet.

“Mach dich erst mal fertig, wir warten im Wohnzimmer”, schlug er vor und sie gingen.

Itachi hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, doch als die anderen Ninja weg waren, entspannte er sich langsam wieder.

Er hatte Glück gehabt, dass der Kopierninja sein Sharingan außerhalb eines Kampfes immer bedeckt hielt und man ihn auch so nicht erkannt hatte.

Als wäre Ayame sich gerade erst des eben Geschehenen bewusst geworden, schnappte sie entsetzt nach Luft.

Ihr Team hatte sie gesehen, wie sie nur im Nachthemd in den Armen eines halbnackten Mannes lag!

Was würden sie jetzt von ihr denken? Auch wenn sie Itachi nicht erkannt hatten, so war es trotzdem schlimm genug.

Allerdings war sie schon 18 und somit alt genug um allein über ihr Privatleben bestimmen zu können.

Das beruhigte sie wieder und sie folgte Itachis Beispiel, der aufgestanden und ins Bad gegangen war.

Bald schon war er fertig und packte seine Sachen. Ayame sah ihm dabei zu und versuchte das Gefühl der Einsamkeit zu verdrängen.

Nachdem auch das letzte von seinen Kleidungsstücken in der Tasche verschwunden war, trat sie zu ihm und sah ihm in die, mittlerweile wieder schwarzen, Augen. Der Abschied verlief ruhig, doch als er bereits am Fenster stand, hielt sie ich zurück: “Wann kommst du wieder?”

Itachi schüttelte den Kopf. “Ich weiß es nicht. Vielleicht treffen wir uns auf Mission, aber ich kann dir nicht sagen, wann ich wieder Zeit habe”, antwortete er und musterte sie abweisend.

Damit drehte er sich um und ging. Ayame atmete unterdessen tief durch um sich zu beruhigen.

Wieso war er auf einmal wieder so kalt zu ihr? Doch dann besann sie sich. Es war nun einmal Itachis Art, nur weil er in letzter Zeit nett gewesen war, durfte sie nicht den Fehler machen, ihn für einen normalen Mann zu halten.

Er war nicht irgendwer, er hatte schreckliches getan und erlebt, sie musste geduldig sein.

Wahrscheinlich war es für ihn nur schwer weiter aus sich herauszukommen. Sie straffte die Schultern und verließ das Schlafzimmer.

So wie sie das verstanden hatte, hatten sie und ihr Team eine Mission bekommen und nun sollte sie sich am besten darüber informieren.

Im Wohnzimmer warteten auch schon die anderen ungeduldig auf ihr Erscheinen und klärten sie sogleich auf.

“Wir müssen nach Kaze no Kuni und den Sunanins helfen einige seltsame Vorgänge aufzuklären. Es besteht die Möglichkeit, dass Akatsuki involviert ist. Das ist unsere letzte gemeinsame Mission al Team 7. Da ihr alle keine Genin mehr seid und teilweise sogar Jonin, löst sich das Team auf. Ihr seid jetzt alt genug selbst die Ausbildung junger Ninjas zu begleiten”, eröffnete Kakashi.

Die beiden Kunoichi warfen sich erstaunte Blicke zu, Naruto klappte die Kinnlade herunter und Sai lächelte sein übliches nichtssagendes Lächeln.

Schließlich nickten sie alle und der Chaosninja wandte sich wieder Ayame zu. “Wo ist eigentlich der Typ von eben?”

“Weg”, war ihre kurz angebundene Antwort, woraufhin keiner mehr weiter nachfragte.

Sie ging wieder in ihr Zimmer und packte alles, was sie für die Mission brauchen würde in ihren Rucksack.

Die anderen hatten schon alles beisammen, sodass sie gleich darauf aufbrechen konnten.

“Was ist denn mit Sasuke? Was ist, wenn er während unserer Abwesenheit aufwacht?”, fragte Ayame unsicher.

“Das ist er gestern Abend schon, gleich nachdem du gegangen bist. Er ist wohl ziemlich wütend gewesen, als er gemerkt hat, was passiert ist. Aber er ist zur Zeit noch zuhause um sich weiter auszuruhen. Sein Team darf mittlerweile wohl zu ihm. Zumindest solange sie nichts versuchen, was gegen den Willen von Shishou-sama ist”, antwortete Sakura ihr.

“Gestern Abend schon? Glaubst du er bleibt?”

“Ich weiß es nicht. Vielleicht. Aber nur, wenn wir ihm klar machen können, dass seine Rache sinnlos ist.”

Ayame betrachtete ihre Freundin prüfend von der Seite. Sie war wirklich erwachsen geworden, nur ein paar Monate zuvor hätte sie noch ganz anders reagiert, wäre hysterischer und unsicherer gewesen.

Ihr Blick wanderte weiter zu Naruto, auch er schien vernünftiger, wenn man mal von seiner immer noch leicht nervigen Art absah.

Sai und Kakashi hingegen waren immer noch die gleichen. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich abrupt wieder auf den Weg, als direkt vor ihr eine Krähe aus dem Dickicht geflogen kam und sie vor Schreck fast das Gleichgewicht verlor. Innerlich schalt sie sich für ihre Unaufmerksamkeit, doch von außen sah es so aus, als wäre gar nichts passiert.

Ayame machte sich Sorgen. Was wäre, wenn Sasuke sich nicht für das Richtige entschied, wenn er das Dorf wieder verließ?

Dann wären alle wieder am Boden zerstört und er würde sich weiter mit seinem Wunsch nach Rache kaputt machen.

Es war doch alles ein ewiger Teufelskreis! Blieb er, wären zwar alle glücklich, doch bei Gelegenheit würde er immer noch seinen Bruder töten wollen und seine Anwesenheit würde Treffen mit Itachi sehr erschweren.

Ging er, würde er nicht eher ruhen, bis Itachi tot war, alle im Dorf wären unglücklich, dafür konnte sie sich weiter mit Itachi treffen. Zumindest solange er noch lebte. Das waren beides Optionen, die ihr nicht unbedingt gefielen, doch für alle, Ninja fast alle, Beteiligten wäre die erste Möglichkeit wohl am besten.

Ayame seufzte schwer, was ihr einen fragenden Blick von ihren Teamkameraden einbrachte.

Wie es schien, musste sie auf ihr eigenes Glück verzichten. Zumindest teilweise.
 

Die Reise von Hi no Kuni nach Kaze no Kuni war nicht allzu beschwerlich, weswegen sie gut voran kamen.

Schon nach ein paar Tagen hatten sie Suna erreicht und betraten das Büro des Kazekage.

In einvernehmlicher Freude begrüßten dieser und Naruto sich, kein Wunder, schließlich waren sie beide Jinchuriki. Oder zumindest waren sie es beide gewesen, bis Akatsuki den Bijuu aus Gaara extrahiert hatte.

Dass er noch lebte, hatte er einzig und allein der alten Chiyo-baa-sama zu verdanken, die ihr Leben für ihn gegeben hatte.

Die fröhliche Stimmung des Wiedersehens verflog jedoch sehr schnell und die Anwesenden wurden wieder ernst.

Gaara erläuterte ihnen alle wichtigen Informationen, die sie zur Erfüllung der Mission brauchten und warnte sie: ”Die Menschen sagen, sie hätten zwei Männer in Mänteln mit roten Wolken gesehen. Wir wissen nicht, wer es genau ist, aber ihr solltet vorsichtig sein.”
 


 


 

So, das wars wieder^^

Lg, eure Hana93

Mission mit Folgen

Hallihallo!

Next Kapi für euch. Hoffe es gefällt euch, auch wenn es dieses Mal nur um Ayame geht und nicht auch um Itachi. Viel Spaß beim Lesen
 


 

Wenn man es genau nahm, dann war die Mission bisher ein totaler Reinfall gewesen. Als sie ankamen, schienen die Fremden wie vom Erdboden verschluckt und sie hatten sonst auch nichts Neues herausfinden können.

Doch keiner von ihnen war so naiv zu glauben, dass nun nichts mehr geschehen würde.

Die Dorfbewohner hatten den Konohanins berichtet, dass die Akatsuki tagelang nur am Rand des Dorfes gestanden, durch große Strohhüte vermummt, und sich nicht geregt hatten.

Selbst als sich ihnen ein paar mutige Kinder, die Akatsuki nicht kannten, vorsichtig genähert hatten kam keine Regung von den beiden Gestalten.

Es gab nur ein paar Vorfälle mit den Sunanins. Sobald diese die angreifen wollten, hatten die Nuke-Nins ihre Position verlassen und die Shinobi innerhalb weniger Minuten getötet.

Niemand wusste, was sie wollten, doch Suna konnte kaum Leute erübrigen um sich darum zu kümmern, weshalb man Konoha um Hilfe gebeten hatte.

Immer wieder fragte Ayame sich, ob sie deren Identität kannte. Itachi konnte es nicht sein, da er zu der Zeit bei ihr gewesen war, doch wer dann?

Kakuzu und Hidan, oder doch wer anderes? Der Gedanke an die letzte Begegnung mit diesen eiden unheimlichen Nuke-Nin bereitete ihr Unbehagen, noch einmal wollte sie denen nicht begegnen.

Einmal hatte ihr voll und ganz gereicht.

Ansonsten kannte sie eigentlich keine Mitglieder, sie hatte nur von einem blonden Mann gehört, der damals Gaara entführt hatte zusammen mit Sasori, der von Sakura getötet worden war.

Der Blonde kämpfte wohl mit Explosionen und flog die meiste Zeit auf einem großen Tonvogel.

Ayame seufzte tief und wünschte sich, es wäre mehr über Akatsuki bekannt. Natürlich hätte sie Itachi fragen können, aber sie glaubte nicht, dass sie als Außenstehende irgendeine brauchbare Antwort erhalten hätte.

Außerdem hätte es ihr in diesem Fall sowieso nicht weitergeholfen, da niemand die feindlichen Shinobi näher gesehen hatte.

Die unterschwellige Angst, die aufgrund ihres Erscheinens überall im Dorf zu spüren war, verursachte auch unter den Konohanins eine seltsame Stimmung, mit der jeder anders umging.

Naruto tat so, als wäre von allem unberührt, nur manchmal wirkte er ungewöhnlich ernst und still.

Sai malte wie besessen ganze Leinwände voll mit allem was ihm einfiel. Kakashi plante zusammen mit Sakura mögliche Vorgehensweisen im Falle eines Kampfes, was dadurch, dass die Fähigkeiten ihrer Gegner unbekannt waren, nahezu unmöglich war.

Und Ayame? Die ging trainieren. Zwar war sie nie den ganzen Tag fort und verausgabte sich nie ganz, doch sie ertrug es einfach nicht, nichts zu tun. Sie war nervös und wenn sie geplant oder sich Naruto oder Sai angeschlossen hätte, dann wäre sie durchgedreht.

Sie hatte ständig das Gefühl, sie wäre nicht ausreichend auf die Begegnung mit den Akatsuki vorbereitet, denn in der Organisation waren nur die besten Ninjas. Ein jeder für sich war schon ein absolut tödliches Individuum und im Team oder in der ganzen Gruppe nahezu unbesiegbar.

Einen von ihnen zu töten war verdammt schwer und es gehörte eine gewaltige Portion Glück dazu.

Denn genau das war der entscheidende Faktor bei Sakuras Kampf gegen Sasori gewesen, da machte Ayame sich keine Illusionen.

Sie war zwar stark und auch Chiyo-baa-sama hatte außerordentliche Fähigkeiten, doch die Akatsuki waren die Stärksten der Starken.

Manchmal dachte Ayame voller Sarkasmus, dass sie eindeutig auf der falschen Seite stand.

Andererseits entsprach es auch nicht gerade ihrer Idealvorstellung eines guten Lebens, alle Ninjareiche gegen sich zu haben und jeder Zeit mit dem Tod zu rechnen. Denn das mussten die Nuke-Nins trotz ihrer Stärke zweifellos.

Angst vor dem Tod hatte Ayame nicht, wie auch als Kunoichi, der Tod war schließlich allgegenwärtig, doch als Angehörige eines Dorfes stand sie wenigstens nicht auf der Abschussliste aller Ninjagroßmächte.

Und die Hokage schickte sie auch nicht auf Himmelfahrtkommandos, bei denen die Wahrscheinlichkeit zu sterben größer war als die des Erfolges.

Dieser Gedanke ließ Sorge in ihr aufsteigen, die Sorge Itachi würde etwas zustoßen. Er war einer der stärksten Shinobi, doch sie wusste nicht, wie stark seine Gegner waren.

Jedes Mal, wenn ihre Aufmerksamkeit auf diesen Punkt hinglitt, brachte sie sich mit Gewalt davon ab und erhöhte die Intensität ihres täglichen Trainigs um sich davon abzulenken.
 

Es war, als sie mal wieder auf einer kleinen Wiese ihre Übungen absolvierte, dass sie auf einmal zwei mächtige Chakren spürte.

Sie kamen nicht aus irgendeiner Richtung, sonder tauchten plötzlich direkt vor dem Dorf auf.

Sofort sammelte Ayame alle Waffe wieder ein und rannte fluchend auf die beiden Gestalten zu.

Sobald sie in Sichtweite kam, erkannte sie, dass es die beiden Akatsuki waren, was sie wüst schimpfen ließ.

Sie hatte sich einen denkbar schlechten Zeitpunkt für das Training ausgesucht, sie war nicht ausgeruht.

Schon wollte Ayame das Sharingan aktivieren, als sie plötzlich innehielt. Itachi hatte mal erwähnt, dass irgendsoein Mann hinter ihr her sein würde, wenn er wüsste, dass sie eine Uchiha war.

Was wäre, wenn dieser Madara auch Akatsuki angehörte, oder wenn er mit ihnen vertraut wäre?

Das würde eindeutig mehr als unangenehme Folgen für Ayame mit sich bringen. Frustriert ballte sie die Fäuste, sie würde also ohne das Sharingan kämpfen

müssen.

Von weitem sah sie nun ihr Team die feindlichen Shinobi angreifen und stürzte sich ebenfalls in den Kampf.

Bevor die erste Attacke die beiden jedoch erreichen konnte, ließ der eine einen riesigen Tonvogel erscheinen, schwang sich darauf und hob ab. Der andere tat nun etwas, was Ayame stutzen ließ. Als Naruto mit dem Rasengan auf ihn zusprang, hüpfte der Akatsuki schreiend von einem Bein aufs andere und schaffte es erst im letzten Moment auszuweichen.

Dabei fiel ihm der Hut vom Kopf und offenbarte kurze wirre schwarze Haare und eine spiralförmige Maske mit einem einzigen Loch für ein Auge.

Er schien ob des Angriffs vollkommen verschreckt und stieß mit seiner kindlichen Stimme immer wieder panische Schreie aus.

Ungläubig blieben die Konohanins stehen und starrten das merkwürdige Bild, das sich ihnen bot, an.

“Tobi halt die Klappe und hau ab, un!”, rief der andere Nuke-Nin, der nun ebenfalls seinen Hut abgenommen hatte.

”H-hai, Deidara-senpai!”, antwortete der Angesprochene, und lief auf eine Baumgruppe zu um sich hinter dem Stamm eines besonders großen Exemplars zu verstecken.

Kakashi begann inzwischen Deidara anzugreifen, der das jedoch durch eine Explosion verhinderte.

Ayame stieg in den Kampf mit ein, doch ohne ihr Sharingan war sie um einiges langsamer, auch wenn ihr das Training ohne ihr Kekkei-Genkai am Anfang ihres Aufenthalts in Konoha zugute kam.

Gleichzeitig versuchte sie Tobi im Auge zu behalten, doch ihre Befürchtungen schienen unbegründet.

Aber auch ohne dessen Unterstützung war Deidara mehr als nur gefährlich. Zu viert hatten sie zwar eine gute Chance gegen ihn, an ihn heran kamen sie jedoch kaum, da er weit oben in der Luft war.

Ayame stellte schnell fest, dass sie ohne ihre übliche Schnelligkeit eher ein Hindernis im Kampf war und so stellte sie sich etwas abseits zu Saukura um wenigstens sie zu beschützen.

Die Haruno war die einzige Medic-Nin und wenn ihr etwas passieren sollte, dann hatten sie alle ein Problem.

Außerdem war sie Ayames beste Freundin.

Von weitem griff die Uchiha immer wieder mit Katon-Jutsus an, vor allem, wenn ihnen der Nuke-Nin zu nah kam und hielt ihn auf Abstand.

Als Deidara einmal stark von Naruot, Sai und Kakashi bedrängt wurde, ließ er eines von seinen Tontieren jedoch auf die beiden jungen Frauen fallen, um die drei Shinobi dazu zu bringen von ihm abzulassen und ihre Teammitglieder zu retten.

Natürlich waren sie aber zu weit weg und erreichten Ayame und Sakura nicht rechtzeitig.

Sobald die Ältere die Gefahr bemerkte, warf sie sich ohne weiter darüber nachzudenken, vor die erstarrte Sakura und schubste sie weg.

Dadurch nahm sie sich selbst die Gelegenheit sich in Sicherheit zu bringen und konnte nur noch versuchen sich möglichst gut mit ihren Armen und Beinen zu schützen.

Sakura schrie erschrocken auf, als die Bombe explodierte und Ayame weit nach hinten geschleudert wurde.

Für einen Moment schien die Zeit fast stillzustehen. Jeder verfolgte, wie die junge Frau auf dem Boden aufschlug.

Sie rührte sich nicht mehr, unter ihr bildete sich schnell eine Blutlache. Voller Entsetzen starrte Sakura auf die Stelle, wo Ayame lag.

Sie konnte es nicht fassen, dass ihre Freundin sich für sie geopfert hatte. Sie stürzte zu ihr und ihre Augen weiteten sich schockiert, als sie die großen Wunden sah, die die Bombe verursacht hatte. Wenn sie jetzt nicht schnell handelte, würde Ayame daran sterben.

Sie blendete alles außer dem geschundenen Körper ihrer Freundin aus und begann ihr heilendes Chakra in deren Körper zu leiten um sie zu heilen.

Sie arbeitete fieberhaft, doch sie konnte nicht alle Wunden schließen, dafür hatte sie nicht genügend Chakra.

Sie bekam nicht mit, wie ihre anderen Teamkameraden weiter mit Deidara kämpften, sodass er und Tobi sich schließlich zurückzogen, und auch nicht, wie Kakashi, Naruto und Sai zu ihnen kamen und schweigend um sie herum standen.

Ihre ganze Aufmerksamkeit galt voll und ganz den Verletzungen ihrer Freundin und immer wieder stellte sich ihr die Frage: `Warum hat sie das getan?´

Sakura hatte kaum noch Chakra, doch sie machte weiter, bis Kakashi sie schließlich von Ayame wegzog.

“Lass es gut sein, Sakura. Du hast alles für sie getan, was du konntest”, sagte er beruhigend und hob die Uchiha vorsichtig auf seine Arme.

Er brauchte niemanden zu erklären, was er vorhatte. Es war für jeden klar, dass Ayame nun möglichst schnell in ein Krankenhaus musste.

Das Team blieb im Dorf, während Kakashi sich mit Ayame so schnell es ging auf den Weg nach Sunagakure machte.

Immer wieder schaute er auf die bewusstlose Kunoichi in seinen Armen herab um sich zu vergewissern, dass sie nicht aufwachte oder ihr Zustand sich verschlechterte. Sie war so anders als Sasuke.

Der hätte wahrscheinlich nicht so viel für Sakura riskiert. Nun, Ayame hatte auch gewaltiges Glück gehabt.

So nah an einer explodierenden Bombe zu stehen hätte jeden normalen Mensche umgebracht, sie hatte nur überlebt, weil sie eine Kunoichi war.

Doch trotz allem waren ihre Verletzungen fast lebensgefährlich gewesen und Schlimmeres war nur durch Sakuras schnelles Handeln verhindert worden. Außer Gefahr war Ayame jedoch nicht.

Ihre blasse Haut wies auf einen hohen Blutverlust hin und die Wunden bluteten immer noch, wenn auch nicht mehr so stark, da sie nicht mehr so groß waren.

Ein leises Stöhnen ließ ihn erneut zu ihr blicken.

Ihre Augenlider flatterten kurz, doch sie verlor beinahe sofort wieder das Bewusstsein. Kakashi erhöhte sein Tempo und ließ einen erleichterten Seufzer hören, als Suna in der Ferne in Sicht kam.

Nicht weit vom Dorf entfernt wartete bereits Temari, um die beiden Shinobi zu empfangen und sobald sie Ayame sehen konnte, fragte sie: “Was ist passiert? Wo sind die anderen?”

“Noch im Dorf, wir konnten nicht ausschließen, ob Akatsuki wieder angreift, auch wenn wir nicht wissen was sie wollen. Bei ihrem ersten Angriff hat Ayame Sakura vor einer Bombe gerettet und ist selbst getroffen worden. Sakura hat sie soweit geheilt, aber es müssen auch innere Organe betroffen gewesen sein, sonst hätte sie es geschafft alle Wunden zu schließen”, erklärte der Kopierninja die Lage.

“Wer war es?”

“Deidara und noch einer mit einer orangenen Maske. Er heißt wohl Tobi, aber er hat sich soweit aus dem Kampf herausgehalten. Er war ein wenig seltsam.”

Temari nickte und zusammen eilten die beiden durch die Straßen zum Krankenhaus des Dorfes.

Dort nahm man sie sofort in Empfang und brachte Ayame in die Notaufnahme. Kurz darauf befand sich die Uchiha im Operationssaal und Kakashi saß wartend davor auf einem Stuhl.
 


 


 

Nun, wie es weiter geht und ob es Ayame nach der Operation geht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel^^

Lg Hana

Nächtlicher Zwischenfall

Träge blinzelte Ayame und schloss die Augen sofort wieder. Die Sonne schien so hell durch das Fenster neben ihrem Bett, dass sie geblendet wurde.

Probeweise versuchte sie noch einmal etwas zu sehen und dieses Mal konnte sie die Umrisse eines Krankenzimmers erkennen.

Verwirrt sah sie sich um, doch als sie sich aufrichten wollte, durchzuckte sie ein stechender Schmerz.

`Verdammt´, dachte sie und ließ sich wieder zurück sinken. Was war passiert? Wo war sie hier?

Nur langsam begann sie sich zu erinnern. Verschwommene Bilder eines Kampfes zuckten durch ihren Kopf. Eine Bombe, die auf Sakura zukam, wie sie selbst sich dazwischen warf und schließlich den Schmerz, als die Bombe explodierte und sie getroffen wurde.

Ab dem Zeitpunkt war alles schwarz. Wahrscheinlich hatte man sie nach Suna gebracht.

Schnell unternahm sie eine kurze Eigenuntersuchung und entdeckte, dass sie fast von oben bis unten mit Verbänden eingewickelt war.

Ihre Verletzungen mussten schwerer sein, als sie gedacht hatte. Kein Wunder, das ihr gesamter Körper schmerzte.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ihr Sensei trat ein. Er drehte sich um und lächelte sie an. Zumindest nahm sie das an, da man es durch seine übliche Maske nur schwer erkennen konnte.

“Du bist wach”, stellte er fest, “Wir haben uns schon alle Sorgen gemacht, du würdest gar nicht mehr aufwachen.”

“Wie lange war ich bewusstlos?”, fragte Ayame, verwirrt von dem was er sagte.

“Fast eine Woche. Die anderen sind deswegen auch schon wieder in Konoha. Es stand ziemlich schlecht um dich, du musstest operiert werden. Jetzt ist aber wieder alles gut”, antwortete er.

Ayame war fassungslos. Eine Woche! Es musste sie wirklich schlimmer erwischt haben als sie dachte.

”Können wir nach Hause?”, war ihre nächste Frage, doch Kakashi schüttelte den Kopf.

“Nein, du musst noch mindestens eine weitere Woche liegen bleiben.”

“Aber Sensei! Ich kann mich doch auch in Konoha ausruhen. Ich möchte wirklich nicht hier bleiben”, bat sie, aber wie auch schon zuvor, schmetterte er ihren Einwand mit einem “Und wie willst du mit den Verletzungen nach Konoha kommen?” ab. Darauf wusste sie keine Antwort, also schwieg sie bedrückt.

“Ich habe nur noch gewartet bis du aufwachst, aber jetzt muss ich auch zurück. Tsunade braucht mich für eine Mission. Da du ebenfalls schon Jonin bist, kannst du, wenn du gesund bist, allein aufbrechen”, erklärte Kakashi, “meinst du, du schaffst das?”

“Ja, werd ich wohl. Wie ist die Mission verlaufen?”

“Nicht gut. Erst haben wir es geschafft Akatsuki vom Dorf fernzuhalten, aber als dann auch noch Hoshigaki Kisame und Uchiha Itachi auftauchten, hatten wir keine Chance mehr. Wir haben es gerade noch geschafft das Dorf zu evakuieren bevor sie es vollends zerstört haben.”

“Aber warum? Warum haben sie das getan? Dieses Dorf ist doch gar nicht wichtig”, Ayame verstand es nicht. Was für einen Nutzen hatte es, ein vollkommen normales und wehrloses Dorf niederzumachen?

“Das weis keiner. Vielleicht hat jemand von den Dorfbewohnern Akatsuki verärgert oder so”, rätselte Kakashi und schüttelte erneut den Kopf.

Es machte keinen Sinn.

Wieso hatten sie dann erst tagelang nur beobachtet? Oder war alles, worauf sie noch gewartet hatten, Kisames und Itachis Erscheinen gewesen? Nun, sie würden es wohl nie erfahren. Sie hatte nämlich nicht vor, den Uchiha danach zu fragen, wenn sie ihn das nächste Mal sah.

Da Kakashi sich nun davon überzeugt hatte, dass es Ayame gut ging und ihr alles erklärt hatte, brach er bald darauf auf und sie blieb allein zurück.
 

Mitten in der Nacht wurde Ayame plötzlich wach. Es war mehr eine Ahnung als Wissen, dass etwas nicht stimmte.

Atemlos lauschte sie, doch es war nichts zu hören, bis- “Hey! Pass doch auf, du Baka, un!”

Sie erstarrte. Diese Art und Weise zu sprechen hatte sie schon mal gehört. Dieser blonde Nuke-Nin hatte auch immer dieses ´-un´ an seine Sätze angehängt.

Als ihr klar wurde, was das bedeutete, wurde ihr schlagartig kalt. Akatsuki war hier im Krankenhaus und mindestens zwei waren nur wenige Meter von ihrem Zimmer entfernt.

Lautlos richtete sie sich auf, doch das war mehr als schwierig, da sie bei jeder Bewegung die Zähne zusammenbeißen musste um nicht vor Schmerz zu stöhnen. Sobald sie stand wurde es besser, aber sie spürte immer noch ein unangenehmes Ziehen.

Vorsichtig schlich sie zur Tür und öffnete sie. Dahinter lag einer dieser langen weißen Flure, die so typisch für Krankenhäuser waren, doch das war es nicht, was Ayames Aufmerksamkeit fesselte.

Aus dem Eingang zum Büro für die Nachtaufsicht drangen dumpfe Geräusche und im nächsten Moment stürzte etwas zu Boden. Ayame konnte eine Hand sehen, die über die Türschwelle ragte, jedoch direkt hinein gezogen wurde.

Sie fluchte, zur Nachtschwester konnte sie also schmal nicht. Die war bewusstlos oder vielleicht sogar tot.

Als vier dunkle Gestalten aus dem Büro auf den Gang traten, zog Ayame sich erschrocken zurück und überlegte fieberhaft, was sie tun könnte.

Die vier Personen trugen allesamt den Akatsukimantel, also… sie stockte. Es waren vier, also war auch Itachi unter ihnen.

Ihre Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Dadurch, dass sie miteinander intim geworden waren, kannten sie das Chakra des jeweils anderen besser als jeder andere, was hieß, dass er sie wahrscheinlich schon bemerkt hatte. Die einzigen Gründe dafür, dass sie ihn nicht gespürt hatte, war, dass er seines perfekt verstecken konnte und sie immer noch erschöpft war.

Das erschwerte ihre Lage erheblich. Auch wenn sie nicht glaubte, dass er sie verraten würde, konnte sie sich dessen nicht sicher sein. Immerhin war er ein Nuke-Nin und so gut kannte sie ihn nun wirklich noch nicht.

Türen öffneten und schlossen sich, zwischendurch erklangen immer wieder Geräusche, welche ihr klar machten, dass die vier Männer etwas suchten. Schnell huschte sie zu ihrem Bett zurück.

Vielleicht würden sie sie in Ruhe lassen, wenn sie glaubten, sie schliefe.

Ihr wurde bewusst, dass sie nichts weiter trug außer einem Verband um den Oberkörper und einer Hotpants, doch darum konnte sie sich nun keine weiteren Gedanken machen.

Kaum war sie zur Ruhe gekommen und hatte die Augen geschlossen, als sich auch ihre Tür öffnete.

Schritte näherten sich ihrem Bett und sie hörte ein Kichern.

“Erkennst du sie, Tobi, un? Das war doch dieses Mädchen, die in meine Bombe reingesprungen ist. Sieht nicht gerade gut aus, un”, sagte Deidara zufrieden und der Angesprochene antwortete mit einem leisen: “Hai, Deidara-senpai.”

Finger schlossen sich um ihren Kehle und sie wurde grob an die Wand geschleudert. Sie riss die Auge auf und schrie auf vor Schmerz, als sie an die Wand krachte. Vor ihr standen wieder die beiden von der letzten Mission.

Keuchend versuchte Ayame sich aufzurichten, doch ein scharfes Stechen in ihrem Brustkorb hinderte sie daran und sie sackte wieder zurück.

“Was ist hier los, wollt ihr alle aufwecken?”, fragte der Haimensch und trat durch die Tür ebenfalls in den Raum. Das musste Kisame sein.

“Guck mal, das ist dieses Mädchen von dem ich dir erzählt habe”, sagte Deidara und grinste.

“Hört auf und sucht weiter”, erklang auf einmal eine kalte Stimme, die alle erstarren ließ.

Niemand zögerte, der Aufforderung Folge zu leisten. Einzig und allein Kisame blieb an der Tür stehen: “Wirf mal einen Blick hinein Itachi. Die Kleine da drin hat sich direkt vor Deidaras Bombe geworfen. Sie gehört zu den Konohanins, die wir vor kurzem besiegt haben.”

Dann ging auch er.

Ayame rutschte weiter an der Wand herunter und blickte keuchend an die Decke. Sie fühlte, wie der Verband an einigen Stellen feucht wurde und sich unter ihr eine Blutpfütze sammelte.

Jede Bewegung würde es nur noch schlimmer machen, also blieb sie, wo sie war und wartete, bis alle weg waren und jemand sie vielleicht finden und ihr helfen würde. Doch plötzlich spürte sie eine Hand an ihrer Wange und wand den Kopf. Über ihr erkannte sie Itachi und flüsterte seinen Namen.

Ein Finger legte sich auf ihre Lippen und brachte sie somit zu Schweigen. Er hob sie auf seine Arme, was ihr ein schmerzvolles Keuchen entlockte und legte sie auf das Krankenbett.

Sanft hob er ihren Oberkörper an und befreite sie von dem, völlig durchgebluteten, Verband. Irgendwoher zauberte er frisches Verbandszeug und legte es ihr an. Obwohl er so vorsichtig wie möglich war, trieben die Schmerzen Ayame immer wieder neue Tränen in die Augen, die sie verschämt wegwischte.

Als Itachi fertig war, half er ihr sich wieder zurück in die Kissen zu legen und musterte sie.

Während der ganzen Prozedur hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt, doch nun brach er das Schweigen: “Was ist passiert?”

Ayame seufzte und begann zu erzählen: “Wir hatten den Auftrag nachzuforschen, was Akatsuki in dem Dorf wollte und sie wenn möglich aufzuhalten, da Suna nicht genug Shinobi hatte um sich selbst um die Angelegenheit zu kümmern. Als Deidara und Tobi schließlich wieder auftauchten und wir kämpften, hat er eine Bombe auf Sakura abgeworfen. Sie konnte nicht mehr fliehen, also habe ich sie weggestoßen, aber ich konnte dann nicht mehr ausweichen.”

Eine Weile war es wieder still. “Hast du das Sharingan genutzt?”, fragte Itachi und Ayame meinte aus seiner Stimme eine gewisse Spannung herauszuhören. Sie blickte zu Seite.

“Nein. Ich habe an deinen Brief gedacht und was du über diesen Madara erzählt hast und ich dachte, vielleicht ist er auch in Akatsuki oder er kennt euch und könnte von mir hören. Ich weiß noch, wie du mich vor ihm gewarnt hast, also wollte ich kein Risiko eingehen. Deshalb konnte ich auch nicht schnell genug reagieren um uns beide aus der Reichweite der Bombe zu bringen. Sakura ist meine beste Freundin und außerdem war sie unsere einzige Medic-Nin. Ich konnte nicht zulassen, dass ihr etwas passiert”, erklärte sie beschämt und eine einzige Träne rann ihr aus den Augenwinkeln.

Sie fürchtete, ihn enttäuscht zu haben, doch alles was sie hörte war ein leises Seufzen. Itachi legte erneut eine Hand an ihre Wange und drehte ihr Gesicht zu ihm.

“Gomen”, flüsterte Ayame und schloss die Augen, sie konnte ihn nicht weiter ansehen.

“Nein, das hast du genau richtig gemacht”, sagte er leise und lehnte seine Stirn an ihre. Sie öffnete ihre Augen wieder und sah ihn erstaunt an.

“R-richtig?”, fragte sie ungläubig.

Itachi nickte und löste sich wieder von ihr. “Hättest du dein Sharingan eingesetzt, hätte Madara sofort bescheid gewusst. Es ist gut, dass du es nicht getan hast.”

“Aber Madara war doch gar nicht da, wie hätte er dann…” Ayame war verwirrt. Es waren doch nur Deidara und Tobi da gewesen.

“Tobi ist Madara”, unterbrach Itachi sie und legte ihr einen Finger auf die Lippen, als sie weiter nachfragen wollte.

Sie begriff, dass er nichts mehr dazu sagen würde. “Danke”, flüsterte sie also stattdessen. Sie wusste, dass er verstand was sie meinte.

Ayame zögerte, doch dann legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter.

“Danke”, flüsterte sie erneut und legte ihre Mund auf seinen. Beinahe sofort erwiderte er den Kuss und strich mit der Zunge über ihre Lippen.

Sie kam seiner Aufforderung nach und gewährte ihm Einlass. Das leidenschaftliche Spiel, das nun zwischen ihnen entbrannte ließ Ayame entspannt seufzen und sie fühlte, wie Itachi in ihren Kuss hineinlächelte.

Als sie sich voneinander lösten, blickten sie sich noch einmal tief in die Augen, ehe Itachi aufstand.

“Ich muss gehen, die anderen müssten bald fertig sein”, sagte er, küsste sie ein letztes Mal und verschwand durch die Tür, ohne sich ein letztes Mal umzudrehen.

Lange konnte Ayame sich, nachdem er gegangen war, nicht mehr wach halten und sie fiel schon bald in einen tiefen traumlosen Schlaf.
 

Laute Stimmen weckten sie am nächsten Morgen, sodass sie blinzelnd die Augen öffnete.

Über ihr stand eine besorgte Krankenschwester und redete auf sie ein. Müde beantwortete Ayame sämtliche Fragen und als sie gefragt wurde, was passiert sei, sagte sie die Wahrheit.

Nun, nicht die gesamte Wahrheit. Sie verschwieg den Teil, indem Itachi ihr geholfen hatte und sie sich mit ihm unterhalten hatte.

Stattdessen sagte sie, sie habe es noch geschafft sich den Verband selbst anzulegen, bevor sie auf dem Bett zusammengebrochen sei.

Dieser Teil der Geschichte wurde von den Sunanins etwas skeptisch aufgenommen, doch als die Krankenschwester sie mit der Begründung herausscheuchte, Ayame habe viel durchgemacht und brauche Ruhe, nahmen sie auch diesen Teil stillschweigend hin und gingen.

Tatsächlich fühlte die Uchiha sich nach der Befragung ausgelaugt und sie nickte der Medic-Nin dankbar zu, als diese schließlich ebenfalls ging.
 

Es dauerte dadurch, dass die Wunde sich in der Nacht erneut geöffnet hatte, länger als geplant, bis Ayame gehen konnte, doch nach fast zwei Wochen war es endlich soweit und sie wurde entlassen.

Sie verabschiedete sich von Gaara, Temari und auch Kankuro, obwohl sie die letzten beiden nicht so gut kannte wie ihr ehemaliges Team und machte sich auf den Weg nach Konoha.

Zwar musste sie zwischendurch immer wieder kleine Pausen einlegen, da ihre Kondition durch die langen Wochen im Bett sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war, doch insgesamt kam sie sehr gut voran.

Schon nach vier Tagen erreichte sie die Tore von Konoha und machte sich auch gleich auf den Weg zu Tsunade um Bericht zu erstatten.

Böse Überraschung

Die Hokage hatte Ayame gleich nach der Berichterstattung als erstes ins Krankenhaus geschickt, wo sie erneut untersucht und anschließend krankgeschrieben wurde.

Zwar durfte sie nach Hause, doch wirklich besser war das nicht, da man ihr strikt verboten hatte zu trainieren.

Ansonsten blieb ihr nicht viel zu tun, weil sie sich stur weigerte Sasuke zu beaufsichtigen, der zwar wieder gesund war, sich aber immer noch nicht entschieden hatte.

Doch lange konnte sie ihm nicht aus dem Weg gehen, da er sie nach kurzer Zeit selbst aufsuchte.

Sie saß zu der Zeit im Garten und warf gelangweilt Shuriken auf eine, an einem Baum befestigte, Zielscheibe.

Sobald sie ihn kommen spürte, seufzte sie resigniert. Durch ihre immer noch nicht ganz verheilten Verletzungen würde sie nicht rechtzeitig wegkommen, also musste sie sich ihm wohl oder übel stellen.

Er kam in Begleitung von Naruto und Sakura, die auf ihn einredeten und denen Ayame wohl auch die zweifelhafte Ehre dieses Besuchs verdankte.

Er musterte sie lange, bis sie leise fragte: “Was willst du Sasuke?”

“Warum? Warum hast du mich hierher gebracht?”, war die Gegenfrage und sie konnte sein Unverständnis sehen.

“Weil ich dich nicht sterben lassen wollte. Du bist allen hier sehr wichtig und außerdem sind wir sowieso nur noch so wenige. Da müssen wir uns gegenseitig nicht auch noch umbringen”, antwortete sie.

“Ich weiß worauf du anspielst. Aber davon verstehst du nichts. Du hast keine Ahnung, wie es ist seine Familie sterben zu sehen”, erwiderte er zornig.

“Doch, meine Adoptiveltern, die ich wie meine richtigen Eltern geliebt habe, wurden auch vor meinen Augen abgeschlachtet. Ich weiß sehr wohl, was Verlust bedeutet.”

Das brachte Sasuke zum verstummen und auch Naruto und Sakura waren still und hörten zu.

Ayame hatte mit ihnen noch nie darüber gesprochen. Sie wussten zwar grob, was geschehen war, doch sie hatten nie erfahren, was dieses Erlebnis für sie

bedeutete.

“Und nicht nur die beiden sind tot. Auch meine leibliche Familie ist ermordet worden. Ich habe dabei mein Gedächtnis verloren”, sprach Ayame weiter, “Verstehst du? Ich habe dadurch die ersten 16 Jahre meines eigenen Lebens vergessen. Erzähl mir nicht, ich wüsste nicht, was Verlust bedeutet. Ich hatte Eltern, Schwestern und einen Bruder. Und ich weiß noch nicht einmal, wer an ihrem Tod Schuld ist.”

“Und wer hat deine Zieheltern getötet? Willst du dich nicht an ihm rächen?”

“Das war Hoshigaki Kisame. Ich habe darüber nachgedacht und ich habe auch schon einmal gegen ihn gekämpft, aber es hat einfach keinen Sinn. Würdest du dich besser fühlen, wenn du deinen eigenen Bruder getötet hast? Kann das all die Jahre wieder aufholen, die du dadurch verpasst hast, weil du alles um dich herum außer deiner Rache ignoriert hast?

Ich glaube nicht daran. Stattdessen will ich mir ein neues Leben aufbauen und es auch genießen. Der Wunsch zu töten macht nur unglücklich.”

Sasuke setzte sich neben sie ins Gras und er schien nachzudenken. Ayame bemerkte, wie Naruto und Sakura sich leise aus dem Staub machten, doch sie sagte nichts und überließ Sasuke seinen Gedanken.

Sie hatte alles gesagt, was sie konnte, alles andere lag nun an ihm.

“Du hast ihn schon getroffen, oder?”, fragte er nach einer Weile. Ayame fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und sah zur Seite.

“Ja, erst kürzlich wieder im Krankenhaus von Suna. Er und ein paar andere haben dort nachts etwas gesucht.”

“Warum warst du in Suna im Krankenhaus?”

“Ich habe mich zwischen Sakura und eine explodierende Bombe geworfen und musste deswegen ein paar Wochen das Bett hüten”, erklärte sie schulterzuckend, froh über den Themawechsel.

Sasuke zog die Augenbrauen hoch, doch für Ayame war auch diese Thema vom Tisch.

Sie wollte nicht darüber reden und zeigte ihm dies auch deutlich. Er respektierte das und fragte nicht mehr nach, doch wahrscheinlich sah er es einfach nur als unter seiner Würde an, um Informationen zu betteln.

Es war auch gar nicht das Wichtigste, was ihn beschäftigte, sodass seine Gedanken wieder zu Itachi und seiner Rache wanderten.

Es war mehr als er erwarten konnte, dass man ihn in Konoha wieder aufnehmen wollte, aber er wollte seine Rache nicht so einfach aufgeben. Das war

unmöglich.

Die beiden Uchihas hörten Schritte und sogleich erklang eine Stimme: “Sasuke-kun!

Da bist du ja, wir haben dich schon überall gesucht.”

Es war Karin, die mit Suigetsu und Juugo im Schlepptau auf sie zukam, was Ayame dazu verleitete, theatralisch die Augen zu verdrehen. Sasuke zeigte wie immer keine Reaktion.

Er war Karins Art schon gewöhnt und hielt es nicht für nötig etwas auf diese Aussage zu erwidern.

“Was willst du jetzt machen?”, fragte Juugo ihn, was ihm die Aufmerksamkeit aller Personen um ihn herum sicherte.

Er war sich noch nicht sicher, wobei er insgeheim Konoha am liebsten verlassen und Itachi suchen wollte, weshalb er nur mit den Schultern zuckte.

So ging das schon seit er wieder aufgewacht war, doch irgendwie schaffte er es einfach nicht, den entscheidenden Schritt zu tun und zu gehen.

Ayame unterdessen hatte langsam genug davon, im Garten herumzusitzen und machte Anstalten aufzustehen.

Sie zuckte zusammen, als der Schmerz durch ihren Oberkörper schoss und sank keuchend, sich den Bauch haltend, wieder zurück.

“Hilf mir mal irgendwer!”, knurrte sie wütend nach zwei weiteren gescheiterten Versuchen.

Juugo war so freundlich, erbarmte sich ihrer und hob sie kurzerhand auf die Beine, während Suigestu nur spöttisch fragte: “Was hast du denn gemacht? Ha-” Ayame unterbrach ihn mit einem unwirschen “Klappe!”.

Es nagte schon genug an ihrem Stolz, dass sie auf Hilfe angewiesen war, vor allem, da es schon so lange zurücklag, dass sie verletzt worden war.

Sie schenkte ihrem Helfer ein kurzes dankbares Lächeln und trat über die Terasse ins Haus.

Das die vier anderen nun allein in ihrem Garten waren, war ihr in dem Moment herzlich egal.

Drinnen erwartete sie der erste Schock. Itachi lehnte an der Küchentheke, ganz offen, ohne sich irgendwie zu verstecken, verwandeln oder sonst irgendeiner Vorsichtsmaßnahme, einzig sein Chakra hatte er wie immer unterdrückt. Würde Sasuke sich umdrehen, sähe er seinen großen Bruder sofort.

Der zweite Schock war die Art und Weise, wie er sie empfing. Sobald sie die Küche betrat, zog er sie zu sich heran und küsste sie.

Erschrocken riss Ayame die Augen auf, so war er doch sonst nie und was machte er hier am helllichten Tag, wenn gleichzeitig Sasuke nur ein paar Meter entfernt

saß.

Ihre Passivität brachte Itachi dazu, sich von ihr zu lösen. Sofort flüsterte sie: “Was machst du hier? Die anderen könnten dich sehen. Sasuke-”

“Sasuke ist beschäftigt. Außerdem kann selbst er mich nicht sehen”, unterbrach er und fügte hinzu: “Genjutsu.”

Erleichtert atmete Ayame auf. Natürlich hatte er Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Trotzdem war es einfach nicht seine Art.

Er nahm sich zwar einfach alles, was er wollte, dennoch war er nie so direkt. Sie fragte nicht nach, was die anderen sahen, wenn sie herüberschauen würden, sie wollte es auch gar nicht wissen.

“Wie lange stehst du schon hier?”, fragte Ayame und kuschelte sich in seine Arme. Wenn er schon so war, würde sie sich nicht beschweren.

“Lange genug”, erwiderte er ungenau, ehe er sie in Richtung Treppe zog. Willig ging sie mit; Sasuke, Karin, Suigetsu und Juugo waren längst vergessen.

In Ayames Zimmer angekommen, schob Itachi sie sogleich zum Bett und ließ sie auf die Matratze sinken.

Er merkte, dass sie noch nicht ganz gesund war, weshalb er sehr vorsichtig war, um ihr nicht unnötig wehzutun.

Sanft küsste er sie und ließ seine Hände ihre Seiten hinab gleiten. Ayame legte unterdessen ihre Arme um seinen Hals, stieß ein wohliges Seufzen aus und drängte sich seinen Berührungen entgegen.

Vorsichtig zog sie ihm das Haarband aus den Haaren, sodass sie ihm über die Schultern fielen und sie angenehm im Gesicht kitzelten.

Als er sich von ihr löste, betrachtete sie ihn. Er sah mit offenen Haaren so anders aus, war aber dennoch gutaussehend.

Langsam streifte er ihr das Oberteil vom Körper und begann kleine Schmetterlingsküsse auf ihren Brüsten zu verteilen.

Die Träger ihres Bhs zeriss er kurzerhand und zog ihn ihr aus. Genussvoll stöhnte Ayame und zerrte an seinem T-Shirt.

Er richtete sich auf, damit sie es ihm über den Kopf ziehen konnte, widmete sich aber sofort wieder ihren Brustwarzen.

Nach und nach wanderte er mit seinem Mund immer tiefer, wobei er ihren Bauch wegen des Verbandes aussparte.

Kurz bevor er jedoch an ihrer Scham ankam, stoppte er und sah ihr in die Augen. Ayame zog ihn wieder zu sich hoch und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, den er stürmisch erwiderte.

Doch das war auch schon alles, was noch geschah, da ihr kurzes Spiel die junge Frau schon sehr angestrengt hatte.

Lange lagen sie einfach nur da und tauschten immer wieder kleine Zärtlichkeiten aus. Die Uchiha seufzte glücklich, wie sehr hatte sie das doch vermisst! Seine Berührungen, seinen Geruch, ja sogar den durchdringenden Blick mit dem er sie manchmal bedachte.

Sie genoss seine Nähe und konnte sich gar nicht vorstellen, ohne ihn auszukommen. Auch wenn sie ihn selten sah, so konnte sie doch nicht mehr ohne ihn leben. Sie hatte sich mittlerweile an ihn und sein ständiges plötzliches Auftauchen gewöhnt, eigentlich wollte sie es auch gar nicht anders.

Nun, natürlich fände sie es besser, wenn er hier in Konoha leben würde, aber das war leider nicht möglich.

Ohne es zu merken, dämmerte sie nach einer Weile weg.
 

Als Ayame erwachte, graute schon der Morgen. Sie streckte sich genüsslich und zuckte kurz zusammen, als sie die Folgen dieser unbedachten Bewegung spürte. Verschlafen richtete sie sich auf und blickte sich verwirrt um.

Itachi war weg.

`Vielleicht ist er schon unten´, dachte sie und quälte sich aus dem Bett. Die morgendliche Katzenwäsche und das Anziehen gestalteten sich als etwas schwierig, da sie immer noch nicht wieder ganz bewegungsfähig war, doch nach einer Weile war sie endlich fertig und machte sich auf den Weg in die Küche.

Dort war niemand.

Insgesamt machte das ganze Haus den Eindruck, als wäre Itachi nie hier gewesen, aber Ayame wusste es besser.

Schulterzuckend frühstückte sie allein und stellte nebenher eine Einkaufsliste zusammen.

Sie musste dringend neue Lebensmittel kaufen.

Inzwischen war es auch schon so spät, dass die Geschäfte alle öffnete, sodass sie sich Geld nahm und losging. Auf den Straßen war noch nicht viel los, nur sehr wenige waren schon wach.

Die Einkäufe erledigte Ayame innerhalb einer Viertelstunde und als sie sich auf den Rückweg machte, herrschte schon reger Betrieb in Konoha.

Sie schleppte die Lebensmittel nach Hause, doch als sie gerade die Haustür aufschließen wollte, kam Sakura völlig außer Atem angerannt: “Ayame! Du- sie-”

“Sakura, beruhig dich erstmal! Was ist los?”, unterbrach die Uchiha ihre Freundin.

“Naruto wurde entführt. Wir sind uns ganz sicher, dass Akatsuki dahinter steckt. Sie wollen bestimmt seinen Bijuu, wir müssen ihm helfen!”, rief Sakura.

Ayame erstarrte und hätte um ein Haar die Einkaufstüten fallen lassen.

“Was?”, fragte sie fassungslos.

“Los, komm! Wir müssen zu Tsunade”, drängte die rosahaarige Kunoichi.

Ayame nickte, schloss schnell die Tür auf, stellte die Tüten in den Flur und folgte Sakura zum Hokageturm.

Dort warteten auch schon das ehemalige Team7 und einige andere von Narutos Freunden.

Zusammen betraten sie das Büro, wo schon Tsunade auf sie wartete.
 

“Das können sie nicht machen! Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen und nichts tun!”, rief Kiba aufgebracht. Er zitterte vor unterdrückter Wut und Akamaru knurrte.

“Doch, ich fürchte ich kann, Kiba. Das ist alles zu gefährlich solange wir nichts genaues wissen, ich habe zuerst einen Anbu - Trupp losgeschickt. Wenn die wieder kommen und keine Ergebnisse haben, könnt ihr gehen und versuchen Naruto wiederzuholen, aber eher nicht”, erklärte Tsunade.

Kiba wollte widersprechen, doch sein Teampartner Shino hielt ihn davon ab.

“Sie hat recht, wir können nicht so einfach losstürmen, wenn wir nichts über den Gegner wissen. Mit Akatsuki ist nicht zu spaßen und wir kennen mit Sicherheit noch nicht einmal alle Mitglieder. Das wäre ein reines Selbstmordkommando”, sagte, zu aller Überraschung, nun auch Ayame. Sie stand mit dem Rücken an der Wand gelehnt und schaute aus dem Fenster, “Unsere letzte Begegnung mit ihnen ist nicht gerade sehr gut verlaufen und da waren es nur vier von ihnen.”

“Aber bis dahin ist Naruto vielleicht tot!”, mischte sich nun auch Sakura ein und starrte Ayame an, “Du bist auch Narutos Freundin. Wie kannst du so was nur sagen?”

“Ich glaube nur nicht, dass er es gewollt hätte, wenn wir alle wegen ihm sterben. Denk doch auch mal aus seiner Sicht.”

Ayames Gesicht war eine Maske. Sie stand einfach nur da und schaute nach draußen, ihre Körperhaltung war absolut nichtssagend.

Genauso hatte Sasuke sich auch immer verhalten, als er noch in Konoha gewesen war. Er hatte nichts und niemanden an sich heran gelassen und man hatte ihm nicht ansehen können, was er fühlte. Das tat nun auch Ayame.

Und allein dieser Umstand, diese Wandlung ihres Verhaltens, sagte ihren Freunden, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.

Aufbruch

Gaanz großes Sorry, dass es so lange gedauert hat! Hab nur (in der 12. Klasse) permanent Klausurenstress und die Facharbeiten sind dran. Schrecklich. Nun ja. Dann wünsche ich euch mal viel Spaß bei Lesen!

Lg Hana
 


 

Es waren jetzt schon zwei Tage vergangen, die Anbus waren mittlerweile zurückgekehrt mit sowohl guten, als auch schlechten Nachrichten.

Naruto war noch am Leben, man hatte den Kyuubi also noch nicht extrahiert, doch er war übel zugerichtet und es waren alle Akatsukis vor Ort.

Das hieß, es waren neun Gegner und jeder einzelne war stärker als zehn normale Shinobi.

Keine wirklich rosige Aussichten.

Ayame unterdessen befand sich im Büro der Hokage. Laute Stimmen drangen aus den Fenstern bis auf die Straßen.

“Aber ich muss helfen. Ich kann nicht einfach zusehen, wie meine Freunde alle alleine zu Akatsuki gehen und Naruto wiederholen wollen. Als seine ehemalige Teamkameradin ist es meine Pflicht mitzugehen!”, rief die Uchiha, ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten.

Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah im Allgemeinen sehr mitgenommen aus.

Die letzten Tage waren nicht leicht für sie gewesen. Sie hatte sich von Itachi betrogen gefühlt, hatte geglaubt, dass er nur zu ihr gekommen war, um besser an Naruto heranzukommen und sie selbst abzulenken von dem, was direkt unter ihrer Nase geschah.

Doch ihre Augen glühten entschlossen, sie war nun in die Offensive gegangen und hatte sich geschworen, Itachi einen Strich durch die Rechnung zu machen. Natürlich sorgte sie sich auch um Naruto, doch ihr eigentlicher Zorn galt ihrem einstigen Liebhaber.

Denn sie würde ihn nie wieder an sich heranlassen, soviel stand fest.

“Nein, du bist noch nicht wieder gesund. Du wärst mehr eine Last als eine Hilfe, solange du nicht wieder voll einsatzfähig bist”, widersprach Tsunade nicht minder laut.

“Dann heile mich! Du bist doch so eine gute Medic-Nin, dann müsstest du das doch können!”, sagte Ayame hitzig und ließ in ihrem Zorn alle Höflichkeitsregeln außer Acht.

Tunade schloss resigniert ihre Augen. Schon seit mehr als einer halben Stunde diskutierten sie und Ayame nun schon und so langsam ging ihr auf, dass sie keine andere Wahl hatte, als das Mädchen ziehen zu lassen.

Die Uchihas hatten schon immer einen schrecklichen Dickkopf gehabt. Sasuke war dafür das beste Beispiel.

Eben dieser lehnte plötzlich an der Wand hinter ihr und sagte: “Heilen Sie sie doch, dann haben Sie ihre Ruhe und wir können endlich los.”

Unglaublich, aber wahr, Sasuke hatte sich wirklich entschlossen mitzugehen und Naruto zu retten.

Ob das aber dem Wunsch entsprang, seinem Freund zu helfen, oder ob er darin nur eine Chance sah, Itachi zu töten, wusste keiner.

Doch solange er sie unterstütze, beschwerte sich keiner darüber.

Tsunade seufzte und stand auf.

“Nun gut. Ayame, du kommst mit und Sasuke, ihr könnt euch langsam fertig machen. In einer halben Stunde geht ihr los”, ordnete sie an und verließ das Büro.

Ayame schenkte Sasuke ein dankbares Lächeln, welches er ignorierte, und folgte der Blonden zum Krankenhaus.

Dort angekommen, wurde sie in eine Halle geführt, in der verschiedene Zeichen auf den Boden gemalt waren, die sie allesamt nicht verstand.

Sie mussten wohl für bestimmte medizinische Jutsus notwendig sein, was erklären würde, warum sie selbst, die keine Ahnung von Medic-Jutsus hatte, keine Ahnung hatte, wofür sie da waren.

Tsunade wies sie an, sich in einen kleinen Kreis zu setzen, der sehr weit hinten in einer Ecke war, so als würde er nicht oft benutzt werden.

Dann ging sie fort um einige Helfer anzufordern, offenbar war die Technik etwas anstrengender.

Mit einem mittlerweile mulmigen Gefühl wartete Ayame auf ihre Rückkehr und in ihrer Aufregung schien die Zeit nur halb so schnell zu vergehen wie normal. Schließlich betrat eine Gruppe von fünf Iryonins den Saal und kam auf sie zu. Tsunade folgte ihnen und schweigend begannen sie das Jutsu vorzubereiten. Es dauerte nicht sehr lange, sodass bald alle um den Kreis herum Platz genommen hatten und die Heilung begann.

Es war anders als alles, was Ayame jemals gespürt hatte; nicht unbedingt unangenehm, doch ungewohnt.

Es nahm nicht viel Zeit in Anspruch, zumindest weniger, als sie gedacht hatte und sobald das Jutsu beendet war, konnte sie gehen.

Beinahe überstürzt verließ sie das Krankenhaus und machte sich auf den Weg in ihr Haus, denn sie musste noch ihre Sachen für die Mission packen.

Am Tor warteten schon Sasuke, Sakura, Ino, Shikamaru, Choji, Hinata, Kiba, Shino, Neji, Tenten und Lee.

Es fehlten nur noch Kakashi und Guy, die beiden waren die einzigen der ehemaligen Senseis, die mit auf die Mission gehen würden.

Sakura warf Ayame einen besorgten Blick zu, ihr waren die Augenringe und die unnatürliche Blässe ihrer Freundin nicht entgangen.

“Bist du sicher, dass du das schaffst?”, fragte sie vorsichtig, woraufhin sie als Antwort nur ein schwaches Lächeln und ein Nicken erhielt.

Wirklich überzeugt sah Sakura nicht aus, doch sie fragte nicht weiter und versuchte Ayame in ein lockeres Gespräch zu verwickeln.

Dankbar über diese Ablenkung, ging die Uchiha darauf ein, doch schon nach kurzer Zeit tauchten Kakashi und Guy auf und sie konnten losgehen.

Ayame war sich Sasukes dauerhafter Beobachtung bewusst, ignorierte es aber so gut es ging und alles mit ihrem Sharingan im Auge zu behalten. Sie konnte sich denken, dass sie für ihn ein Rätsel darstellte und er nun versuchte aus ihr schlau zu werden, aber sie hatte nicht vor, ihn allzu nahe an sich heranzulassen.

Bei dem letzten Uchiha, dem sie das gestattet hatte, war auch nichts Gutes dabei herausgekommen.

Nochmal wollte sie das nicht wiederholen. Nun ja, auf diese Art und Weise schon mal gar nicht, doch sie wollte sich ihm auch nicht unbedingt als Freund anvertrauen. Mal abgesehen davon, dass er es sowieso nicht verstehen würde.

Warum musste es nur alles so kompliziert sein? Warum musste das alles ausgerechnet ihr geschehen?

Das war nicht fair. Aber was war schon fair? Ihr ganzes Leben war nicht “fair” verlaufen.

Ihre Familie war tot, sie hatte ihr Gedächtnis verloren, ihre Zieheltern waren vor ihren Augen ermordet worden und nun hatte der Mann, von dem sie eigentlich gedacht hatte, sie könne ihm vertrauen, sie belogen und betrogen.

Er hatte sie benutzt wie ein Spielzeug und anschließend weggeworfen, nachdem sie ausgedient hatte.

Brennend heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie wischte sie energisch weg. Ihre Freunde sollten nicht sehen, wie sie weinte, es würde zu viele Fragen hervorrufen.

Aber sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein leises Schniefen entwich. Ihre Hoffnung, es wäre vielleicht ungehört geblieben, wurde jäh zerstört, als alle plötzlich anhielten und sie anstarrten.

Ayame sah Sakura an, dass sie schon nachfragen wollte, warum sie denn weine, doch da schossen ihr erneut die Tränen in die Augen und sie schlug die Hände vor das Gesicht und wandte sich ab.

Betretenes Schweigen machte sich um sie herum breit, nur unterbrochen von ihren leisen abgehackten Schluchzern.

Plötzlich spürte sie Hände auf den Schultern und blickte in das besorgte Gesicht ihrer besten Freundin.

Diese zog sie in eine sanfte Umarmung, hielt sie fest, fragte aber nicht nach. Sakura war sich sicher, dass, wenn Ayame das wollte, sie schon von alleine erzählen würde. Wäre das nicht der Fall, konnte auch niemand ihr entlocken, was sie so bedrückte. Viele hätten jetzt vielleicht gesagt, es wäre der Schock über Narutos Gefangennahme, doch die rosahaarige Kunoichi konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass es einen anderen Grund hatte.

Denn Ayame war zwar traurig, zornig und auch geschockt gewesen, doch nichts hatte darauf hingewiesen, dass es sie so mitnahm.

Ayame selbst war sich eigentlich nicht ganz sicher, weswegen sie weinte. Wegen allem wahrscheinlich, doch der Auslöser war Itachis Betrug gewesen.

Sie spürte Saskues Blick auf sich, doch sie war zu fertig, um sich darum noch Gedanken zu machen.

Nach einer Weile, schaffte Ayame es, die Tränen herunterzuschlucken und sie wischte sich das Gesicht ab.

“Geht es wieder?”, wollte Sakura wissen, woraufhin Ayame nickte.

“Was-”, setzte Kiba an, doch Ino brachte ihn mit einem Schlag auf den Hinterkopf und einem gezischten “Sei still, baka!” zum Schweigen.

Kakashi warf seiner ehemaligen Schülerin einen prüfenden Blick zu, gab dann aber das Zeichen zur Weiterreise.

Ayame war das Ganze ziemlich peinlich, so ein emotionaler Zusammenbruch vor allen war nicht das, was sie sich gewünscht hatte. Zumal sie sich wohl noch auf ein paar Fragen von Kakashi anhören durfte.

Und richtig; als sie an diesem Abend rasteten, nahm er sie kurz beiseite und sprach sie auf den Vorfall an.

“Ayame, bist du sicher, dass du das schaffst? Willst du mir nicht sagen, was los ist?”, fragte er sie eindringlich, doch sie schüttelte nur den Kopf.

“Es geht mir gut, Sensei. Ich hatte nur einen kleinen Zusammenbruch, es war wohl alles ein wenig zu viel in den letzten Tagen. Aber ich schaffe das. Ich bin nicht schwach”, antwortete sie trotzig, fest entschlossen, nichts über ihre wahre Gefühlswelt zu verraten.

Denn, obwohl es gut getan hatte, einfach mal alles rauszulassen, in ihr herrschte immer noch Chaos.

Doch sie wollte auf keinen Fall, dass man sie von der Mission ausschloss. Sie hatte noch eine Rechnung zu begleichen.

Kakashi bedachte sie erneut mit einem durchdringenden Blick, doch er ließ es darauf beruhen und ging zurück zum Lager.

Ayame atmete einmal tief ein und aus, ehe sie ihm zu den anderen folgte. Sie war sich bewusste, dass besonders Sasuke sie scharf musterte, doch sie versuchte es so gut es ging zu ignorieren und kuschelte sich in ihren Schlafsack.
 

Kritisch musterte Ayame den riesigen Berg, der sich vor ihnen in den Himmel erhob. Er war dunkel und strahlte etwas bedrohliches aus.

Die Außenfläche war glatt und wies nirgendwo Felsvorsprünge oder sogar einen Eingang auf.

Wie sollten sie da rein kommen?

Doch dafür hatte Kakashi schon eine Lösung. Die Anbus, die vor ihnen losgeschickt worden waren, hatten einen Akatsuki beobachtet, wie er ein kompliziertes Öffnungsjutsu ausführte und sich die Fingerzeichen gemerkt.

Eben jene führte der Kopierninja nun aus und vor ihnen zeichnete sich ein großes, mit fremdartigen Zeichnungen verziertes, Tor in den Fels.

Ayame beobachtete ihn dabei und hoffte, dass es kein Selbstmordkommando werden würde, da rein zu gehen.

Sie und Sasuke aktivierten das Sharingan und Hinata und Neji das Byakugan. Kakashi entfernte das Stirnband vom seinen Auge und die Gruppe trat in das Innere des Berges. Zuerst war alles dunkel, doch ihre Augen gewöhnten sich schnell an die veränderten Lichtverhältnisse.

Sie teilten sich so auf, dass jedes Team entweder jemanden mit dem Sharingan oder mit dem Byakugan bei sich hatte und liefen los.

Sakura und Ayame waren zusammengeblieben und hatten die Keller übernommen. Natürlich konnte Naruto auch woanders gefangen gehalten werden, doch dieser Teil der Basis erschien ihnen beiden am plausibelsten.

Langsam, und immer darauf bedacht keine unnötigen Geräusche zu verursachen, stiegen sie herunter in die Tiefen des Berges.

Wahrheit

Es war dunkel und feucht, an den Wänden hingen alle paar Meter Fackeln, die den Gang aber kaum ausreichend erhellen konnten.

Überall zweigten Türen ab, doch hinter keiner konnten sie Narutos Chakra fühlen. Schließlich kamen sie an einer großen Doppeltür an, die ganz am Ende des Ganges war.

Dort konnten sie Naruto zwar auch nicht fühlen, doch es ging eine seltsame Aura von dem Raum aus.

Ayame und Sakura warfen sich einen Blick zu und nickten. Vorsichtig öffneten sie die Tür und schlüpften hindurch.

Als sich ihre Augen an die noch tiefere Dunkelheit gewöhnt hatten, rissen beide die Seelenspiegel auf.

Vor ihnen erhob sich ein riesiges Steingebilde, das auf eine groteske Weise wie ein Mensch aussah.

Es hatte mehrere Augen und aus dem Boden vor ihm ragten zwei gigantische Hände. Ayame durchführ bei diesem Anblick ein Schaudern.

“Was für ein Chakra. Spürst du das? Es fühlt sich an wie- “, Sakura stoppte und ihre Augen weiteten sich noch mehr.

“Bijuus! Sakura, das passiert mit ihnen. Akatsuki versiegelt sie in diesem Ding hier“, sprach Ayame ihrer beider Vermutung aus.

Die beiden Mädchen starrten sich einen Moment an, dann drehten sie sich um und fingen an, nach Guy oder Kakashi zu suchen.

Diese Entdeckung war äußerst wichtig und sie mussten sie sofort ihren Teamleitern mitteilen.

Das Chakra des Kyuubi war noch nicht dabei gewesen, das hatten sie gespürt, also musste Naruto hier noch irgendwo sein.

Sie blieben kurz stehen, als sie wieder in der Einganshalle waren, doch natürlich hatten ihre Teamkameraden ihr Chakra unterdrückt, um nicht aufzufallen und so konnten Sakura und Ayame sie auch nicht auf diese Weise finden. Dann hieß es also: auf altmodische Art suchen.

Plötzlich wünschte die Uchiha sich, sie hätten so lange gewartet, bis Kakashi gegangen war, denn nun wussten sie nicht, welchen Weg er gewählt hatte. Auf gut Glück nahmen sie einfach eine Abzweigung und rannten los.

Immer neue Abzweigungen taten sich vor ihnen auf, sodass sich ihre Chance, dass sie die Richtige nahmen und jemanden aus ihrem Team fanden, zunehmend geringer wurden.

Die meisten Gänge hatten kaum Türen und in Ayame keimte der Verdacht, dass das alles Absicht war, um Angreifer zu verwirren, die es doch einmal in die Basis geschafft hatten.

Auf jeden Fall war die Taktik sehr wirkungsvoll und schon bald wusste sie nicht einmal mehr, aus welcher Richtung sie gekommen waren.

Plötzlich stieß Sakura, welche vor ihr lief, einen erschrockenen Schrei aus, den sie zu der Haruno eilen ließ.

Als sie um die Ecke bog, blieb sie wie angewurzelt stehen.

Vor Sakura standen Tobi und Zetsu. Mit einem Sprung katapultierte sie sich neben Ayame, von den Akatsuki weg.

Mit einem Fluchen suchte sie den Blick ihrer Freundin. Sie wussten beide, dass das, was sie herausgefunden hatten dringend Kakashi oder Guy erzählt werden musste, doch dafür mussten sie sich trennen.

Ayame nickte grimmig. “Geh schon! Such Sensei Kakashi!”, forderte sie Sakura auf, die sie besorgt ansah, dann jedoch ihrer Anweisung folgte.

Als die beiden Nuke-Nins sie daran hindern wollten, stellte sich ihnen jedoch Ayame in den Weg.

Sie nahm den Kampf auf und konnte nur hoffen, dass Sakura Erfolg hatte. Die anderen mussten das dringend erfahren.

Zu ihrer Verwunderung verschwand Zetsu aber ebenfalls, indem er im Boden versank. Tobi fing daraufhin an nervös herumzuzappeln und murmelte: “Oh nein, jetzt ist Tobi ganz alleine. Was soll er denn jetzt machen?”

Ayame runzelte die Stirn, zögerte jedoch nicht und griff an. Das Sharingan hatte sie zum Glück noch rechtzeitig desaktivieren können, sobald sie realisiert hatte, dass sie Akatsuki gegenüber standen, sodass ihre Reaktionen wie schon im Kampf gegen Deidara etwas langsamer waren.

Sie machte nicht den Fehler Tobi zu unterschätzen, nur weil er sich wie ein Kleinkind benahm.

Er wäre bestimmt kein Mitglied von Akatsuki, wenn seine Fähigkeiten nicht außergewöhnlich waren.

Und sie hatte sich nicht getäuscht. Er hörte sofort auf zu jammern und parierte ihren Angriff.

Es folgte ein rascher Schlagabtausch, bei dem die Uchiha sich wunderte, dass er zwischendurch noch die Zeit hatte herumzuzappeln.

Er war wirklich schnell, auch wenn er dadurch immer wertvolle Sekunden verlor.

“Tobi, was machst du da, un?”, tönte es plötzlich von rechts.

Ayame wandte den Kopf und erblickte Deidara.

Auch er musterte sie und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

“Dich kenn ich doch. Hast du dich schon wieder erholt, un?”

Das Amüsement, welches seine Worte aufwiesen, schürte den Zorn in Ayame, weshalb sie auf eine Antwort verzichtete und gleich auf ihn zusprang. Eine explodierende Bombe hinderte sie daran, ihn zu erreichen.

Sie landete wieder auf den Füßen und wich so weit zurück, dass sie beide Akatsuki im Auge behalten konnte.

Diese folgten ihr nach, sodass sie rückwärts in einen der vielen Gänge gehen musste. Während sie noch fieberhaft nach einer Lösung für ihr Problem suchte, immerhin stand sie hier zwei Nuke-Nin gegenüber, spürte sie, wie die Wände zu ihren Seiten plötzlich aufhörten und sie in eine riesige Halle kamen.

Sie warf schnell einen Blick über die Schulter, doch außer ihnen war niemand hier. Ayame wusste nicht, ob sie den größeren Raum als Vor- oder Nachteil ansehen sollte, denn so konnte sie zwar besser ausweichen, doch Deidara hatte ebenfalls mehr Platz für seine Bomben.

Musste er sich vorher noch zurücknehmen, damit er sich selbst und seinen Partner nicht verletzte, so konnte er jetzt mit viel mehr Einsatz kämpfen.

Verbissen wich sie Deidaras Angriffen aus, manchmal nur knapp, doch kam nie nah genug an ihn heran, um ihn zu treffen.

Wie schon das letzte Mal verfluchte sie den Umstand, das Sharingan nicht nutzen zu können, denn trotz allem, was Itachi ihr angetan hatte, glaubte sie ihm in dieser Sache dennoch.

Sie wollte nicht den Rest ihres Lebens wegen ihrem Bluterbe gejagt werden. Wenn sie überhaupt lange genug lebte, dass so etwas passieren konnte.

Im Gegensatz zum letzten Kampf mischte sich dieses Mal auch Tobi ein, sodass Ayame schon bald nicht mehr mitkam.

Sie konnte immer nur Deidaras Bomben ausweichen, sah dann aber nicht mehr Tobis Angriffe kommen, weshalb ihren Körper schon mehrere Blessuren zierten.

Als sie gerade wieder einmal wegen einer Bombe zu Seite gesprungen war und kurz darauf von dem Maskenträger einen Schlag abbekommen hatte, dachte sie: `Wenn das so weiter geht, brauche ich mir wegen diesem Madara bald wirklich keine Sirgen mehr zu machen.´

Auf einmal passierten mehrere Sachen gleichzeitig: Deidara flog auf sie zu, die Hände tief in den Taschen vergraben, wo er mit Sicherheit neue Bomben herstellte, Tobi kam von der anderen Seite und formte Fingerzeichen, in denen Ayame ein Katon-Jutsu erkennen konnte, und jemand betrat die Halle.

Ihr Blick wurde automatisch von der Person angezogen, die dort gerade gekommen war. Itachi.

Einen Moment trafen sich ihre Blicke, doch dann wurde Ayame sich wieder ihrer Situation bewusst.

Sie würde es nicht schaffen lebend wieder da raus zu kommen, wenn sie nicht das Sharingan benutzte.

Itachi schien das auch so zu sehen und er wusste auch, dass sie nicht vorhatte zu sterben.

Er trat noch einen Schritt nach vorne, als wolle er einschreiten, doch er hielt sich noch im letzten Moment zurück.

Träumte sie das nur, oder huschte für einen kurzen Augenblick Entsetzen über seine Gesichtszüge?

Entschlossen aktivierte sie ihr Sharingan und schaffte es so gerade noch rechtzeitig zu erkennen, wohin der Angriff gehen würde und sie ausweichen konnte.

Doch sie machte auch danach nicht Halt. Wut und Enttäuschung wallte erneut in ihr auf, als sie Itachi sah.

Er hätte sie gerade einfach sterben lassen! Den Schock, den sie eben bei ihm gesehen hatte, tat sie als Einbildung ab.

Sie nutzte die Wucht ihres Ausweichmanövers um ihn anzugreifen und gegen die Felswand zu drücken.

Seltsamerweise ließ er es geschehen, doch als sie mit einem Kunai nach ihm schlagen wollte, blockte er sie ab und schleuderte sie zur Seite.

Ayame merkte, dass keinerlei Wucht dahinter steckte, was sie kurz innehalten ließ.

Das war alles, was er brauchte, um nachzurücken und sie gegen die Wand zu befördern.

“Verräter!”, zischte Ayame ihm zu, als sie begriff, dass jegliche Gegenwehr nichts brachte.

Itachi schloss einmal kurz die Augen, bevor er, sie völlig ignorierend, forderte: “Deaktiviere dein Sharingan! Willst du, das er sieht wer du bist?”

Sie wollte ihn anschreien, ihm alles entgegen schleudern, doch eine Stimme unterbrach sie: “Was mischt du dich ein, Itachi? Die gehört mir, un.”

Deidara nahm es offenbar nicht so gut auf, dass er Ayame nun nicht mehr in die Luft jagen konnte.

In diesem Moment erschien Zetsu im Gang und seine helle Seite sagte: “Eine Gruppe von Jonin versucht den Kyuubi zu befreien. Leader-sama sagt, ihr sollt alle in den Versammlungsraum kommen.”

Sein Blick wanderte zu Itachi und dieses Mal sprach seine schwarze Seite. “Dein Bruder ist auch da.”

Murrend folgte Deidara Zetsu aus der Halle, die anderen jedoch blieben.

“Soso, eine Uchiha also. Noch jemand, den du nicht töten konntest, Itachi? Aber nein, sie gehört nicht zu dem Clan aus Konoha. Wo hast du sie gefunden?”, ertönte eine dunkle Stimme.

Ayame brauchte eine Weile, bis sie sie Tobi zuordnen konnte. Bis eben noch hatte dieser schließlich noch in einem höheren und kindlicheren Tonfall gesprochen.

“Das geht dich nicht an, Madara”, antwortete der Angesprochene mit einer Kälte, die die junge Frau erschaudern ließ.

Noch immer ließ er sie nicht los, doch er machte auch keine Anstalten noch etwas anderes zu tun.

Langsamen Schrittes kam Madara auf die Beiden zu und sie konnte durch das Sichtloch der Maske das rote Glühen des Sharingans erkennen.

Ihre Augen weiteten sich, sie hatte immer gedacht, es gäbe außer Sasuke, Itachi und ihr keine Uchihas.

Der fremde Mann machte ihr Angst, sein Sharingan wies fremdartige Muster auf, anders noch als Itachis Mangekyo und das Chakra, das er ausstrahlte, erschien ihr abgrundtief böse.

Automatisch klammerte sie sich in Itachis Mantel fest. In diesem Augenblick hatte sie all ihre Vorsätze ihm gegenüber vergessen; dass er Naruto entführt hatte.

Madara betrachtete das Ganze mit offensichtlichen Vergnügen und sein dunkles Lachen erfüllte die Halle.

“Anscheinend kennt ihr euch schon etwas näher. Ich hätte nie gedacht, dass du dir mal eine Freundin suchst. Und dann auch noch eine Jonin aus Konoha”, sagte er, immer noch amüsiert.

Das weckte Ayame auf. Sie löste ihre verkrampften Hände von Itachis Mantel und wich von ihm zurück.

“Ich bin nicht seine Freundin, verdammt!”, widersprach sie kratzbürstig, was Madara erneut ein leises Lachen entlockte.

“Natürlich nicht”, erwiderte er mit einer wegwerfenden Handbewegung, die ihren Einwand einfach so wegwischte.

“Solltest du nicht zu Pein gehen und ihm helfen die Konohanins von dem Kyuubi fernzuhalten?”, warf nun Itachi ein.

Es war offensichtlich, dass er den anderen Mann nicht mochte und ihn loswerden wollte.

Der zuckte nur mit den Schultern, sagte aber: “Vielleicht sollte ich gehen. Ich kann mich später noch um sie kümmern, jetzt ist es erst mal wichtiger den Jinchuriki hier zu halten.”

Nach diese unverhüllten Drohung drehte er sich um und ging aus der Halle. Sie hörten noch, wie er, wieder mit Tobis kindlicher Stimme, rief: “Warte, Deidara-senpai! Tobi will auch mit.”

Ayame blickte ihm noch einen Moment verblüfft hinterher, dann wandte sie sich Itachi zu, der sie mit einem unleserlichen Blick betrachtete. Energisch riss sie sich von ihm los und funkelte ihn wütend an.

“Fass mich nicht an!

Du hast mich nur benutzt um an Naruto heranzukommen und wahrscheinlich war alles andere auch eine Lüge, oder?”, schrie sie.

Sie suchte nach weiteren Worten, aber ihr fielen keine ein.

“Ich dachte, du wärst anders als alle sagen”, flüsterte sie noch und wandte sich ab. Sie wollte ihm nicht die Tränen zeigen, die ihr unvermittelt in die Augen schossen.

“Das hat nichts mit dir zu tun”, hörte sie Itachi sagen,

“es war lediglich ein Auftrag, ihn zu fangen. Und ich bin letztens auch nur zu dir gekommen, weil ich es so wollte. Glaubst du, ich hätte dich vor Madara gewarnt, wenn du mir unwichtig wärst?”

Ayame schwieg, sie war vielleicht naiv, doch sie würde sich nicht so einfach überzeugen lassen.

Er trat von hinten an sie heran und legte die Hände auf ihre Schultern.

“Du willst einen Beweis, nicht wahr?”

Sie nickte nur, da sie ihrer Stimme nicht so weit traute, dass sie sie nicht verraten würde.

Doch das war unnötig, denn er drehte sie zu sich um und trocknete die Tränenspuren auf ihren Wangen.

“Im Moment kann ich dir keinen geben, aber ich werde es noch tun. So lange musste du mir vertrauen. Zuerst müssen wir aber überlegen, wie wir Madara von dir fernhalten können.”

Ayame nickte, es blieb ihr wohl nichts anderes übrig.

“Wer ist er eigentlich?”, fragte sie um sich auf da Wesentliche zu konzentrieren.

“Warst du schon mal im Tal des Endes? Dort steht seine Statue neben der des ersten Hokage. Er ist unser Clangründer und er hat einst den Kyuubi auf Konoha losgelassen.”

“Aber dann müsste er doch schon längst tot sein.”

“Er hat eine Möglichkeit gefunden zu überleben, es ist ähnlich wie Orochimarus Methode, nur viel besser”, erklärte er ihr, während er sie an der Hand packte und in einen Gang zog.

“Wohin gehen wir? Was hast du vor?”, fragte sie.

“Wir gehen zu den anderen. Man macht sich mit Sicherheit schon Sorgen um dich und Pein erwartet, dass ich dich in den Versammlungsraum bringe.”

“Aber woher weiß er, dass ich bei dir bin? Er hat uns doch gar nicht gesehen.”

Unverständnis zeichnete sich auf Ayames Gesicht ab. Itachi warf ihr über die Schulter einen kurzen Blick zu und antwortete: “Du vergisst, dass die anderen eben dabei waren. Sie werden ihm gesagt haben, dass ich dich gefangen habe.”

“Ach ja”, murmelte sie beschämt, ehe ihr eine neue Frage einfiel:

“Wer ist Pein?”

“Der Anführer von Akatsuki. Zumindest offiziell; ich habe den Veracht, dass in Wirklichkeit Madara dahinter steckt.”

Sie riss leicht die Augen auf und hatte schon die nächste Frage auf der Zunge, doch er unterbrach sie:

“Ganz Akatsuki geht davon aus, dass ich dich besiegt und gefangen genommen habe, also werden wir auch so tun.”

Er blieb abrupt stehen, sodass sie fast in ihn hereingelaufen wäre und drehte sich zu ihr herum.

Er zog ein mit Chakra verstärktes Seil aus der Tasche und fesselte ihr die Hände, dann schenkte er ihr einen entschuldigenden Blick und warf sie sich über die Schulter. Ayame wollte protestieren, sah jedoch die Wichtigkeit davon ein, dass alle glaubten, sie sei wirklich seine Gefangene.

Itachi bog um die Ecke und trat in einen weiteren großen Raum, in dem mehrere zertrümmerte Stühle und ein riesiger, ebenfalls zerstörter Tisch standen. Zwischen diesen kämpften die Akatsuki und auch alle Konohanins.

Bei Itachis Eintreten hörten alle auf zu kämpfen und sahen zu ihnen herüber. Itachi setzte Ayame ab und stellte sie neben sich.

Sie versuchte sich loszureißen und wehrte sich gegen seinen Griff, doch er gab nicht nach.

“Lass sie los!”, forderte auf einmal eine vertraute Stimme, die Ayame aufblicken ließ. Naruto stand unter den Konohanins und ballte die Fäuste. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte sie, offenbar hatten die anderen es geschafft ihn zu befreien, jetzt mussten sie nur noch hier weg kommen.

“Nun, das kommt uns gelegen”, sagte nun ein orangehaariger Akatsuki mit vielen Piercings im Gesicht und überging Narutos Ausruf damit völlig, “Itachi, bring das Mädchen her!”

Während der Angesprochene dem Befehl folgte, ließ Ayame ihren Blick über ihre Freunde schweifen und entdeckte Sasuke, der seinen Bruder zornig beobachtete. Sakura, die neben ihm stand, war der Schock ins Gesicht geschrieben, was Ayame fast ein schlechtes Gewissen machte, doch sie konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen.

Der Mann mit den vielen Piercings, Ayame war fest davon überzeugt, dass er Pein war, griff nach ihr, sodass sie zurückschreckte und automatisch ihr Sharingan aktivierte.

Pein hielt inne und sagte: “Interessant, du hast offensichtlich noch eine Verwandte, Itachi. Ist sie deine Cousine oder vielleicht sogar deine Schwester?”

“Weder noch, unsere Verwandtschaft ist so weitläufig, dass nur noch das Sharingan uns beide als Angehörige des gleichen Clans bezeichnet, Pein-sama”, antwortete er und sein Griff um ihre Handgelenke verstärkte sich.

“Nun, es ist schade, aber offenbar geht es nicht anders. Wir machen einen Tausch: das Mädchen gegen den Kyuubi”, forderte Pein von den Konohanins.

“Nein, tut das nicht!”, rief Ayame, sie wollte nicht, dass die ganze Aktion umsonst gewesen war und natürlich auch nicht, dass Naruto starb.

Zur Überraschung aller trat Sasuke vor und stellte sich vor den Chaosninja.

“Ihr bekommt ihn nicht”, sagte er, ehe er lossprang und seinen Satz vollendete, “und sie auch nicht.”

Ayame merkte sofort, dass Itachi kaum einen Versuch unternahm, um ihn aufzuhalten, als dieser seinen großen Bruder wegstieß, sich die junge Frau schnappte und sie zurück zur Gruppe holte.

Kakashi hatte unterdessen Pein angegriffen, damit dieser nicht eingriff.

Der Leader hatte ihn zwar ohne große Mühe von sich ferngehalten, doch da war es schon zu spät.

Sofort formierten sich alle Konohanins um Sasuke, Ayame und Naruto herum und Guy übernahm die Führung nach draußen, Neji bildete mit Kakashi das Schlusslicht.

Immer wieder mussten sie sich der Angriffe der Nuke-Nins erwehren, bis Pein schließlich das Zeichen gab, sich zurückzuziehen.

Ayame konnte den Grund dafür nicht erkennen, hatte aber den Verdacht, dass Madara dahinter steckte.

Die Gruppe um sie herum atmete erleichtert auf, blieben aber dennoch weiterhin wachsam.

Sie konnten es nicht ausschließen, dass es vielleicht eine Falle war, um sie in Sicherheit zu wiegen.

Vor dem Eingang wartete tatsächlich Madara, doch er hatte offenbar nicht die Absicht sie zurückzuhalten.

Stattdessen rief er mit kindlicher Stimmen: “Tschüss Kyuubi-san! Tschüss Ayame-chan! Tschüss Sasuke-san! Tobi freut sich euch wiederzusehen.”

Verdutzt blickten die Angesprochenen zu ihm herüber und Ayame fragte sich, ob er vielleicht Schizophren war, oder nur so tat, als sei er Tobi.

Guy runzelte die Stirn, winkte sie aber weiter. Erst jetzt nahm die Uchiha sich die Zeit Naruto einmal richtig anzuschauen.

Er sah schrecklich aus: seine Kleidung war zerrissen und starrte vor Dreck, ebenso wie seine Haare und auch sein Gesicht war schmutzig.

Dennoch grinste er wie eh und je sein berühmtes Fuchsgrinsen.

“Na denen haben wir es aber gezeigt, oder? Man, hab ich Hunger. Ich könnte bestimmt zehn Miso-Ramen verdrücken”, sagte er und brachte damit seine Freunde zum Lachen.

Das war wirklich typisch Naruto. Sofort wurde Ayame aber wieder ernst, sie dachte an Itachi und das, was er heute getan und gesagt hatte.

Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Hatte er die Wahrheit gesagt, oder hatte er nur gelogen damit sie ihm weiter vertraute?

Würde sie ihm jemals wieder vorbehaltlos glauben können? Sie hoffte es, zumindest falls er in diesem Fall ehrlich gewesen war.

Ihre Gedanken wanderten weiter zu Sasuke, es wunderte sie, dass er ohne Widerspruch mitgegangen war und nicht auf einen Kampf mit Itachi bestanden hatte. Vielleicht hatte er ja auf sie gehört.

Er schien selbst nachzudenken, auch wenn seine Miene nichts darüber verriet. Er merkte, dass er beobachtet wurde und ihre Blicke trafen sich.

Schnell suchte Ayame nach etwas, was sie sagen konnte und wurde auch fündig.

“Danke, dass du mich gerettet hast.” Sie hatte das fast vergessen und war froh, dass es ihr wieder eingefallen war.

Auch wenn sie bei Itachi nie wirklich in Gefahr gewesen war, wusste das jedoch niemand.

Er nickte als Zeichen, dass er ihren Dank annahm und wandte sich wieder ab. Sie lächelte unwillkürlich, als sie sich bewusst wurde, dass sie Itachi schon fast wieder verziehen hatte.

Sie wollte ihm glauben, sie brauchte nur noch etwas, das ihr Gewissheit verschaffte.

`Wie schnell sich meine Meinung doch ändert´, dachte sie spöttisch, `Ich sollte es doch eigentlich besser wissen.´

Sie wollte sich selbst für diese Schwäche verachten, aber sie konnte es nicht.

Eingelöstes Versprechen

So, hallo hier ist das nächste Kapi für euch.

Viel Spaß beim Lesen!

Lg Hana
 


 

`Gruselig´. Das war das erste Wort, das Ayame im Nachhinein beim Gedanken an die letzte Begegnung mit Tobi, alias Madara, zurückdachte.

Diese unverhüllte Drohung in seinen Worten. Den anderen war es wahrscheinlich nicht aufgefallen, sie hielten ihn nur für einen seltsamen und vielleicht auch naiven Typen, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

Doch sie wusste es besser. Wenn man wusste, dass er in Wahrheit Madara war, wusste man, dass der letzte Satz ein Versprechen gewesen war.

Das Versprechen, dass er Ayame, Sasuke und Naruto irgendwann holen würde und nichts ihn aufhalten kann wenn es so weit ist.

Das alles gab ihr die Gewissheit, dass ihr Leben in Konoha nicht mehr lange so friedlich sein würde wie bisher.

Alles würde sich ändern, was genau wusste sie nicht, entweder sie würde fortan gejagt werden, oder sterben, oder sogar gezwungen werden am Ende gegen ihre Freunde zu agieren.

Sie schüttelte sich bei dem Gedanken. Diese Möglichkeiten gefielen ihr alle nicht besonders.

Aber was sollte sie machen? Selbst Itachi konnte ihr dabei nicht wirklich helfen. Dann würde auffliegen, dass sie eine Beziehung unterhalten hatten und das würde unausweichlich ihre Verbannung nach sich ziehen.

Und dann wäre sie wieder eine Gejagte. Ein ewiger Teufelskreis also. Zudem war Madara mit Sicherheit stärker als Itachi.

So schwer ihr das auch zu glauben fiel, er hätte diesen Mann anders behandelt, wäre er ihm überlegen gewesen.
 

Sie waren schon einige Stunden wieder in Konoha, Ayame lag auf ihrem Bett in ihrem neuen Zimmer im Uchiha-Anwesen und dachte nach.

Sasuke hatte bei ihrer Ankunft hier eröffnet, dass er bleiben würde, was allseits Freude ausgelöst hatte.

Das bedeutete natürlich, dass Ayame mit ihm hier leben musste und sie hatte ohne zu murren ihre Sachen gepackt und war hergezogen.

Er hatte ihr auf ihre Frage hin gesagt, wem welches Zimmer früher gehört hatte und sie hatte Itachis ehemaliges Zimmer gewählt.

Sie wusste selbst nicht warum und Sasuke war klug genug gewesen nicht nachzufragen.

Er hatte bemerkt, dass sie etwas beschäftigte seit sie aus der Akatsuki-Basis entkommen waren und hielt es für besser wenn er sich nicht einmischte. Sollte sie mit ihm reden wollen, hätte sie es längst getan.

Dafür war Ayame ihm äußerst dankbar. Nun lag sie hier und dachte nach, über ihr Schicksal, Itachi, Madara und Konoha.

Sie fluchte und zog die Stirn kraus, ihre Situation schien wirklich ausweglos. Die einzige Hoffnung auf ein halbwegs gutes Ende lag in Itachi.

Ihr Leben verlief eindeutig nicht so, wie das einer normalen 18-Jährigen eigentlich ablaufen sollte.

Dieser Gedanke erheiterte und erschreckte Ayame gleichzeitig, die Frage nach dem `Warum´ tauchte immer wieder in ihrem kopf auf.

Lag es daran, dass sie eine Uchiha war? Denn seltsamerweise verlief das Leben aller Uchihas absolut unnormal.

Seufzend drehte sie sich auf den Bauch und ließ einen Arm aus dem Bett baumeln, so sehr sie auch über all das nachgrübeln würde, eine Antwort ließ sich nicht finden.

Ihr Blick wanderte zum Fenster und sie fragt sich, ob Itachi damals als Kind oder Jugendlicher in der gleichen Haltung wie sie hier auf diesem Bett gelegen und nachgedacht hatte.

Sie glaubte nicht, dass er als kleiner Junge viel mit Gleichaltrigen draußen gespielt hatte.

Diese Möglichkeit konnte sie einfach nicht mit dem kühlen jungen Mann, den sie kennengelernt hatte, in Einklang bringen.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, sie konnte sich Itachi auch so einfach nicht als Kind vorstellen.

Ihr Gesichtsausdruck nahm einen ironischen Zug an, sie hatte wesentlich dringendere Probleme als die Überlegungen wie ein Nuke-Nin seine Kindheit wohl verbracht hatte, selbst wenn sie ihm noch so nahe stand.

Allerdings brachte alles Nachdenken im Moment sowieso nichts, am besten wartete sie erstmal einfach die nächsten Geschehnisse ab.

Eine Strähne ihrer langen dunklen Haare fiel ihr über die Schulter ins Gesicht, doch sie machte sich nicht die Mühe sie wieder nach hinten zu streichen.

Gedankenverloren sah sie weiter aus dem Fenster, als ein lautes Krächzen neben ihr sie hochschrecken ließ.

Keine zehn Zentimeter von ihr entfernt am Rand des Bettes saß eine Krähe und sah sie aus roten Augen an.

Vor Schreck wich sie bis ans Ende der Matratze, unsicher was zu tun sei, denn das war kein gewöhnlicher Vogel, wie seine Augen bestätigten, in ihnen war das vertraute Muster des Sharingan zu sehen.

Die Krähe erwiderte ihren Blick ruhig und innerhalb eines einzigen Wimpernschlages saß dort anstelle des Tieres Itachi.

Ayame stieß erleichtert den Atem aus, doch dann wurde sie sich wieder bewusst wo sie waren.

Sie wurde blass und sprang, oder stolperte eher, aus dem Bett zur Tür um nachzusehen, ob Sasuke in der Nähe war.

Doch anscheinend war der entweder in einer anderen Ecke des Anwesens oder ganz außer Haus.

Sie schob die Tür wieder zu und wandte sich langsam wieder zu Itachi um. Der saß nach wie vor auf dem Bett und hatte anscheinend jede ihrer Beobachtungen beobachtet.

Noch immer hatte keiner von ihnen etwas gesagt, weshalb Ayame sich nervös räusperte und sagte: “Ich hätte dich nicht so früh hier erwartet.”

Auf diese Bemerkung hin senkte Itachi den Blick, als sei es ihm unangenehm, dass sie gerade das als erstes ansprach.

“Ich konnte das nicht ungeklärt lassen.”

Seine dunkle Stimme jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken, erneut bemerkte sie, wie sehr sie sich nach ihm gesehnt hatte.

Sie schluckte schwer und trat ein paar Schritte auf ihn zu. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch in dem Moment ertönte unten ein Rumpeln und sie hörte wie Sasuke ihren Namen rief.

Panik machte sich in ihr breit, als sie auch noch seine Schritte hörte, die scheinbar auf ihr Zimmer zukamen.

Schnell wirbelte sie herum und stürzte zur Tür.

Gerade noch rechtzeitig bevor Sasuke hereinkommen konnte hatte sie ihn mit einem künstlich strahlenden Lächeln zurück auf den Flur geschoben und betete, dass er seinen Bruder nicht gesehen haben möge.

Zu ihrem Glück schien das nicht der Fall zu sein, denn er sagte nur: “Ich wollte dich fragen, ob du mitkommen willst, die anderen wollen mich bei einem Essen über die letzten Jahre hier in Konoha aufklären.”

Dass er absolut unbegeistert davon war, war ihm deutlich anzuhören, was Ayame zum Lächeln brachte.

“Nein, tut mir Leid, Sasuke. Heute nicht”, antwortete sie mit aufrichtigen Bedauern, sie hätte gerne mal wieder was mit ihren Freunden unternommen, doch jetzt hatte sie keine Zeit dafür.

Sasuke nickte und wandte sich zum Gehen. Sobald er weg war, sackte Ayame in sich zusammen und rutschte mit dem Rücken an der Wand herunter.

Das war verdammt knapp gewesen. Sie schloss kurz die Augen um sich wieder zu beruhigen, aber eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte, ließ sie zusammenzucken und ihre Lider wieder hochschnellen.

Sie sah geradewegs in die schwarzen Iriden Itachis. Wortlos zog er sie auf die Beine und in das Zimmer zurück. Dankbar lehnte sie sich an ihn, bis er sie auf ihr Bett setzte und die Tür schloss.

Während er auf das Fenster zutrat und herausschaute, beruhigte Ayame sich langsam wieder und mahnte sich, ihn ohne guten Beweis für seine Geschichte nicht so nahe an sie heran zu lassen, denn nichts anderes war es im Moment für sie: eine Geschichte.

Sie konnte nicht davon ausgehen, dass er wirklich die Wahrheit sagte. Dass er Nuke war, unterstrich seine Glaubwürdigkeit nicht gerade.

Nachdenklich musterte sie seine Silhouette vor der untergehenden Sonne, doch als das Schweigen sich unerträglich lange hinzog, hielt sie es nicht mehr aus.

“Warum, Itachi?”, fragte sie, sie wollte endlich eine Antwort haben, sie wünschte sich so sehr, dass er nicht log, doch gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor. Die Antwort hatte er ihr bereits in der Basis der Akatsuki gegeben, aber der Beweis fehlte ihr.

Itachi, der genau wusste, worauf sie hinaus wollte, sagte: “Einen festen Nachweis kann ich dir nicht geben, aber ich kann dir zeigen, dass ich dir vertraue.”

Er drehte sich zu ihr um und binnen einen Augenblicks stand er vor ihr und kniete sich hin, sodass er ihr ins Gesicht schauen konnte.

Sie selbst saß gespannt da und wartete, dass er weiter sprach.

“Wenn auch nur einer der Akatsuki erfährt, was ich dir jetzt erzähle, bin ich tot, also sage niemandem etwas davon”, beschwor er sie eindringlich.

Ayame konnte nur nicken, so was hatte sie nie erwartet; dass er ihr sein Leben anvertraute.

“Was weißt du von unseren Zielen?”, fragte er sie.

“Nicht viel, ihr habt versucht Naruto zu entführen”, sagte sie zögerlich.

Itachi nickte.

“Ja, er ist ein Jinchuuriki, er trägt den neunschwänzigen Fuchs in sich. Wir sammeln alle Bijuus, indem wir ihre menschlichen Wirte fangen und den Dämon extrahieren. Bedauerlicherweise sterben diejenigen Personen dabei.”

Ayame schnappte nach Luft.

“Du hättest Naruto getötet? Er ist zusammen mit Sakura mein bester Freund”, aufgebracht funkelte sie ihn an, doch Itachi sagte nur: “Es war ein Auftrag und den kann man nicht ablehnen. Bei Akatsuki heißt es töten oder getötet werden, ich hänge an meinem Leben und welchen Tod würdest du mehr bedauern? Meinen oder seinen?”

Berechnend sah er sie an. Geschlagen ließ Ayame die Schultern sinken, egal wie sehr sie sich dafür auch verabscheuen mochte, er hatte Recht.

Auch wenn Naruto ihr bester Freund war, so würde Itachis Tod sie doch mehr mitnehmen und sie hasste sich dafür.

Dessen Miene wurde nun weicher und er legte eine Hand an ihre Wange.

“Mein Leben gehört nicht mehr nur mir”, sagte er leise und sie verstand.

Ihre Augen weiteten sich leicht, dass was er gesagt hatte, war ein Zugeständnis, wie sie es wohl nie mehr von ihm hören würde.

Er ließ die Hand wieder sinken und fuhr fort: “Die neun Bijuus sind aus einem einzigen Dämon entstanden, der von solch großer Macht war, dass er ganze Landstriche auslöschen konnte, eine ultimative Vernichtungswaffe also. Wenn Pein und Madara alle haben, werden sie den Juubi wieder auferstehen lassen. Was dabei herauskommt kannst du dir sicherlich denken, oder?”

Entsetzt sah sie ihn an, bei so was machte er mit? Aber seiner Miene entnahm sie, dass er damit auch nicht ganz einverstanden war.

“Es ist Madara, richtig? Deswegen machst du das”, mutmaßte sie und er nickte.

“Aber nicht nur.”

Sie wollte nachfragen, was für Gründe er noch hatte, doch er schüttelte den Kopf. Darauf würde er ihr heute keine Antwort mehr geben.

Leicht nickte sie, zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und seine Entscheidung akzeptierte.

Ihr war klar, dass er ihr schon mehr erzählt hatte, als er ursprünglich eigentlich vorgehabt hatte und was für ein Gewicht das alles hatte.

Sie blickte auf ihre im Schoß gefalteten Hände hinab, es machte alles Sinn was er gesagt hatte und sie fand, dass er ihr das wohl kaum einfach so anvertraut hätte, wäre sie ihm nicht wichtig.

Ihr wurde klar, dass sie ihm zu Unrecht misstraut hatte.

“Es tut mir Leid, ich hätte nicht an dir zweifeln dürfen. Ich-”, doch weiter kam sie nicht, er hatte ihr einen Finger auf die Lippen gelegt und ein, für ihn äußerst untypisches, Lächeln legte sich über seine Züge.

“Ich wäre enttäuscht gewesen, hättest du es nicht getan. Es ist gut wenn du nicht zu vertrauensselig bist, auch wenn es alles ein wenig erschwert”, sagte er und ließ seine Hand von ihrem Mund zu ihrer Wange wandern.

Ayame lächelte zurück, es freute sie, dass er ihr deswegen nicht böse war.

Sie schmiegte sich an seine Hand, wie sehr sie seine Berührungen doch vermisst hatte!

Sie schloss die Augen und legte eine Hand auf seine, ehe sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte.

Überrascht riss sie ihre Seelenspiegel wieder auf, schloss sie jedoch sofort wieder und erwiderte den Kuss hungrig.

Als sie auch noch die Arme um seinen Hals legte, spürte sie wie er leicht lächelte. Ihr Körper reagierte mit einer Heftigkeit auf ihn, die sie beide erstaunte: mit fahrigen Händen öffnete Ayame Itachis Mantel und streifte ihn von seinen Schultern, während er sie, ohne das leidenschaftliche Spiel ihrer Zungen zu unterbrechen, mit dem Rücken auf das Bett drückte.

Als sie sich schließlich voneinander lösten, ging ihrer beider Atme schwerer und er fragte: “Ist das eigentlich Zufall, dass du in meinem alten Zimmer wohnst?”

“Nein.” Ayame lächelte.

“Ich habe vorher gefragt wer welches Zimmer hatte.”

Er musterte sie einen Moment kritisch, doch dann sagte er kopfschüttelnd: “Du bist verrückt.”

Er küsste sie wieder verlangend, was sie glücklich aufseufzen ließ. Sie strich mit beiden Händen über seinen Rücken, während er sich über sie legte, sich neben ihrem Kopf abstützend.

Langsam löste er sich von ihren Lippen und knabberte an ihrem Hals, ehe er entschuldigend darüber leckte.

Ayame streckte genüsslich den Hals, sie war sicher, wenn sie morgen in den Spiegel schauen würde, fände sie dort einen dunklen Fleck vor.

Seine Hände, die über ihren Bauch zu ihren Brüsten wanderten, lenkten ihre Aufmerksamkeit wieder auf Itachi und ließ sie leise stöhnen.

Ohne, dass sie es mitbekommen hatte, waren seine Hände unter ihr T-Shirt geglitten und hatten ihren BH beiseite geschoben.

Sie drückte sich ihm entgegen, doch schon bald stoppte er seine Liebkosungen und brachte Ayame somit dazu zu protestieren.

Aber er packte nur den Saum ihres Oberteils und zog es ihr über den Kopf, ebenso wie er den Verschluss ihres BHs öffnete, welcher kurz darauf auf dem Boden lag.

Sofort nahm er eine ihrer Brustwarzen in den Mund und streichelte die andere. Ein Keuchen entfloh ihren Lippen und sie krallte sich in sein Oberteil.

Ungeduldig zerrte sie daran, bis er sich leicht aufrichtete, sodass sie es ihm ausziehen konnte.

Er kniete nun über ihr und sah belustigt zu, wie sie andächtig über die Muskeln seines Oberkörpers strich.

Ayame hatte Mühe zu begreifen, dass er ihr gehörte. Sie lächelte glücklich, als er sich wieder zu ihr herunterbeugte und sie küsste.

Leidenschaftlich erwiderte sie den Kuss und begann mit ihren Händen seinen Körper zu erkunden.

Zufrieden registrierte sie, dass er ebenso wie sie auf die forschenden Berührungen reagierte.

Sie zitterte leicht, als er ihre Kurven entlang nach unten strich und in dem Moment, in dem er zwischen ihre Beine fuhr, stöhnte sie laut in den Kuss.

Trotz des störenden Stoffes ihrer Shorts spürte sie die Berührung an ihrer intimsten Stelle so intensiv, dass sie vor Lust den Rücken durchbog und das Becken seiner Hand entgegen drängte.

Ohne viel nachzudenken öffnete sie seine Hose und umfasste seine, schon ziemlich große, Erektion.

Nun war Itachi es, der stöhnte, doch kurz danach zog er ihre Hand sanft weg und unterbrach den Kuss.

Stattdessen griff er nach dem Bund ihrer Shorts und zog sie samt Slip quälend langsam nach unten.

Dabei küsste er jeden freigelegten Zentimeter, was Ayame mehrere verzückte Laute entlockte.

Seine dunklen Augen schauten dabei zu ihr hoch und beobachteten das Spiel der Lust auf ihrem Gesicht.

Nachdem ihre restlich Kleidung endlich auf dem Boden lag, widmete er sich voll und ganz ihrer Mitte, die er mit Zunge und Händen verwöhnte.

Sie selbst konnte nichts anderes tun, als sich in das Bettlaken zu krallen und ihm ihr Becken leicht entgegen zu drücken.

Lautes Stöhnen erfüllte den Raum, während sie vor Lust fast verging.

Kurz bevor sie meinte, den Verstand zu verlieren stoppte er jedoch und kam wieder hoch.

Hungrig küsste er sie und ließ sie so den Saft ihrer eigenen Erregung schmecken.

“Itachi-”, flehte sie keuchend und zerrte an seiner Hose.

Schnell half er ihr und entledigte sich jeglicher Kleidungsstücke, die er noch am Leib trug.

Mit lustverschleierten Augen nahm sie seinen Anblick in sich auf, ehe er sich über sie kniete und ihre Beine mit seinem Becken spreizte.

Ein erwartungsvolles Wimmern entfuhr ihr und sie legte eine Hand in seinen Nacken, zog ihn zu sich herunter und presste ihre Lippen auf seine. Jegliches Denken hatte sich schon längst verabschiedet.

Itachi übernahm die Führung über den Kuss und erstickte somit einen leisen Aufschrei ihrerseits, als er ohne Vorwarnung mit einem einzigen harten Stoß in sie eindrang. Sie versuchte einen Moment hilflos mit all dem Ansturm der Empfindungen fertig zu werden, doch er ließ ihr dafür keine Zeit, sondern begann sofort hart und tief in sie zu stoßen.

Ayames Oberkörper bäumte sich auf, während sie bei jeder seiner harschen Bewegungen ihr Entzücken laut herausschrie.

Sie verlor jegliches Gefühl für oben und unten, alles was noch für sie existierte war Itachi und ihre immer größer werdende Lust.

Sie fuhr mit ihren Nägeln über seinen Rücken und hinterließ dort blutige Striemen, während Itachis Stöhnen wie Musik in ihren Ohren klang.

Sie schlang die Beine um seine Hüften, schloss genussvoll die Augen und warf mit einem ekstatischen Stöhnen den Kopf in den Nacken, als sie ersten Wellen eines unverhofften Höhepunktes über sie hinweg rollten.

Undeutlich spürte sie Itachis Lippen auf ihrem Hals, fühlte seinen Rhythmus, der immer unregelmäßiger und schneller wurde, bis er sich schließlich in sie ergoss. Schwer atmend lagen sie eine Weile einfach nur da, ehe Ayames Denken wieder einsetzte und sie die Arme um den auf ihr liegenden Itachi schlang.

Vorsichtig löste sie sein Haarband und strich mit den Fingern durch die langen schwarzen Strähnen.

Er ließ sie gewähren und blieb einfach nur still liegen, allerdings machte er Anstalten sich etwas neben ihr abzustützen um sie zu entlasten, doch sie hielt ihn fest. Sie genoss es, sein volles Gewicht auf ihrem Körper zu spüren.

Die leichte Bewegung ließ sie nach Luft schnappen, da er immer noch in ihr war. Auch er stieß ein leises Keuchen aus, kam aber ihrem Wunsch nach.

Mittlerweile war die Sonne vollend untergegangen und der Mond tauchte ihre schweißbedeckte Haut in silbriges Licht.

Als sich ihrer beider Pulsschlag beruhigt hatte, regte sich Itachi wieder und küsste eine Spur von ihrem Schlüsselbein zu ihrem Mundwinkel, ehe er seine Lippen sanft auf ihre legte.

Voller Genuss schloss sie die Augen und öffnete den Mund um seine Zunge einzulassen und den Kuss zu erwidern.

Quälend langsam zog Itachi sich aus ihr zurück, doch bevor sie protestieren konnte, drang er erneut in sie ein, was sie beide stöhnen ließ.

Immer wieder glitt er fast vollständig aus ihr heraus und stieß wieder zu. Seine Bewegungen waren gleichzeitig sanft und zärtlich und voll leidenschaftlichen Verlangens.

Als sie sich dieses Mal liebten, war es genau das Gegenteil vom vorherigen Mal. War es eben noch schnell und hart gewesen, war es jetzt langsam und zugleich unglaublich intensiv.

Anschließend drehte er sich mit ihr auf den Rücken, sodass sie mit dem Kopf auf seiner Brust und mit gespreizten Beinen auf ihm lag; er hob kurz ihr Becken an, damit er sein Geschlecht aus ihr heraus ziehen konnte.

Ayame biss sich dabei leicht auf die Lippen, bemühte sich jedoch keinen Laut von sich zu geben.

Sie genoss ihre Zweisamkeit und wünschte sich alles wäre ein wenig einfacher. Wie schön wäre es doch, wenn sie sich nicht vor allen anderen verstecken müssten und sie sich öfter sehen könnten!

Sie verzog unzufrieden den Mund und schnaufte leise, woraufhin Itachi ihr Kinn anhob und fragte: “Was ist los?”

Unter seinem forschenden Blich sah sie zunächst unbehaglich zur Seite, ehe sie sich besann und wieder in seine Augen sah.

Sie hatte mittlerweile gelernt, dass es besser war seine Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten.

“Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass es unfair ist, dass wir uns vor den anderen verstecken müssen”, sagte sie also zögernd.

Es war ihr unangenehm, das was sie mit Itachi hatte war unendlich kostbar und trotzdem wollte sie mehr.

Sein Blick nahm einen weicheren Ausdruck an, doch er erwiderte: “Es geht aber nicht anders, eines Tages vielleicht, aber bis dahin können noch Jahre vergehen, wenn es denn überhaupt jemals der Fall sein sollte.”

Sie nickte resignierend und Traurigkeit erfüllte ihre Stimme als sie sprach: “Dann werde ich warten, selbst wenn das heißt, dass ich nie eine eigene Familie haben kann.”

Itachi runzelte missbilligend die Stirn und schüttelte den Kopf.

“Ich will nicht, dass du dir nur aufgrund einer Hoffnung, die sich höchstwahrscheinlich nie erfüllen wird, ein glückliches normales Leben versagst. Nicht für mich.”

Rebellisch blitzte Ayame ihn nun an.

“Es ist doch wohl meine Entscheidung wie ich mein Leben verbringe, oder? Genauso wie ich selbst darüber bestimme wen ich liebe.” Sie richtete sich etwas auf und sah auf ihn herunter. “Ich sehe dich lieber nur alle paar Wochen oder Tage, meinetwegen sogar Monate, als gar nicht.”

Nichts in Itachis Gesicht wies darauf hin, was er von ihrer leidenschaftlichen Ansprache hielt, weder seine kühlen dunklen Augen, noch seine völlig nichtssagenden Züge.

Eine Weile sagte niemand etwas, während sich seine Iriden in ihre bohrten, doch Ayame blieb standhaft.

Schließlich sagte er: “Ich werde dich beim Wort nehmen.”

Eine Woge der Erleichterung und Glückseligkeit überkam sie. Mit diesem einfachen Satz hatte er nicht nur ihre Entscheidung akzeptiert, sondern auch ein indirektes Versprechen gegeben, dass ihre Beziehung für ihn nicht nur auf der körperlichen Ebene existierte und er immer wieder kommen würde.

Sie schenkte ihm eins ihrer strahlendsten Lächeln und gab ihm einen Kuss. Seine Mundwinkel zuckten kaum merklich nach oben und er sagte: “Jetzt sollten wir aber langsam mal schlafen, morgen brauchst du deine Kraft.”

Verständnislos blickte sie ihn an und fragte: “Wozu denn?”

Sie war immerhin vor kurzem erst von einer Mission heimgekehrt, wusste er mehr als sie und Tsunade wollte sie schon wieder losschicken?

Seine Miene wurde ernst und er antwortete: “Training. Du hast bei weitem noch nicht dein volles Potenzial ausgeschöpft und ich möchte nicht, dass sich solche Sachen wir in Suna oder dem Akatsuki-Versteck wiederholen.”

Ayame sah ihn ungläubig an. Sorgte er sich etwa um sie? Doch dann wurde sie sich der Botschaft dahinter bewusst.

“Ich soll mit dir trainieren?” Nie hätte sie gedacht, dass er so was vorschlagen würde. Sie schluckte leicht als er bestätigend nickte.

Er machte keine halben Sachen, also würden die nächsten Tage sehr anstrengend werden.

Vielleicht sollte sie doch besser seinem Rat folgen und schlafen.

Lektion

Hey ihrs!

Ich suche mir am besten schon gar keine Entschuldigung mehr warum ich mal wieder so lange gebraucht habe, sondern verstecke mich gleich in meinem Bunker(wo der steh verrate ich aber nicht^^).

Nunn denn, viel Spaß beim Lesen und ich hoffe ihr bleibt mir auch weiterhin treu ?

Lg Hana
 

Die erste Schwierigkeit bestand darin, sich vor Sasuke am nächsten Morgen nichts anmerken zu lassen.

Das funktionierte auch so ganz gut, da sie während des Frühstücks nicht viel miteinander sprachen, allerdings hatte Ayame doch ein wenig Angst, er könnte bemerken, dass sie, nachdem alle Sachen wieder weggeräumt waren, etwas von dem Essen mitgehen ließ.

Aber selbst wenn er es sah, sprach er sie jedoch nicht darauf an, warum auch immer.

Zurück auf ihrem Zimmer gab sie alles Itachi und ging unterdessen ins Bad um sich fertig zu machen.

Die nächste Schwierigkeit war, dass sie einen geeigneten Trainingsplatz suchen mussten, der sowohl groß, als auch weit genug entfernt war.

Denn davon gab es keine, entweder sie hatten nicht genügend Platz, oder die Wahrscheinlichkeit war zu hoch, dass jemand sie entdeckte.

Als sie schließlich eine Lichtung fanden, die ihren Anforderungen einigermaßen entsprach, waren sie schon so weit von Konoha entfernt, dass der Rückweg selbst im schnellen Tempo der Ninjas fast eine Stunde dauern würde.

Zu Ayames Überraschung fing Itachi ganz vorne an und konnte ihr zu den einfachsten Übungen Tipps geben, wie sie es besser machen konnte.

Selbst an ihrer Technik Kunais und Shuriken zu werfen hatte er etwas auszusetzen. So waren die Übungen zwar nicht besonders schwer, trugen jedoch nicht dazu bei, dass ihr Selbstwertgefühl stieg.

Gerade holte sie aus, um mehrere Kunais auf mehrere Ziele zu werfen, als Itachi einschritt.

“Nein, so geht das nicht, was willst du machen, wenn sich deine Ziele plötzlich bewegen? Du musste flexibler in deiner Haltung sein, damit du auf alle Eventualitäten reagieren kannst.”

Er trat zu ihr, veränderte ihren Stand, ihren Griff an den Kunais, eigentlich fast alles. Es war ungewohnt, aber Ayame merkte, dass sie so tatsächlich viel besser in andere Bewegungsabläufe wechseln konnte.

Ob nach, vor oder während des Wurfes. Die Unterschiede, die sie zwischen ihrer und Itachis Kampfweise feststellen konnte, waren zwar nur gering, änderten jedoch eine Menge.

Immer wieder übte sie alles, was er ihr gezeigt hatte, lange wie kurze Übungen. Und alles unter seinem kritischen Blick.

Ayame verstand immer mehr, dass man ein Perfektionist sein musste, wenn man als Ninja gut sein wollte und Itachi war der Größte, den sie je getroffen hatte. Am späten Nachmittag gingen sie zu Übungskämpfen über.

Ayame hatte sich immer für eine gute Kunoichi gehalten, hatte immer geglaubt, dass an ihre Schnelligkeit fast niemand heran kam, doch nun wurde sie eines besseren belehrt.

Ihre Kämpfe dauerten nie sehr lange. Wenn sie Glück hatte und er sich zurück nahm vielleicht eine bis zwei Minuten, ansonsten wenige Sekunden.

Er war einfach zu schnell. Als sie zum 100sten Mal auf dem Hintern lag, hatte sie die Schnauze voll und griff frustriert zu einem ihrer Katon-Jutsus.

Noch ein Fehler.

Itachi war ein Meister dieses Elements und gab ihr diese Attacke mit doppelter Intensität zurück.

Fluchend wich Ayame aus und sprang nach hinten, doch dort wurde sie schon von Itachi erwartet, der sie mit einem Arm an sich drückte und ihr ein Kunai an die Kehle hielt.

“Und schon wieder bist du tot”, sagte er und ließ sie los.

Sie stolperte ein paar Schritte vorwärts und drehte sich zu ihm um und brummte: “Bei dir fühle ich mich wie ein Ge-Nin.”

Mitleidlos erwiderte er ihren Blick.

“Das liegt daran, dass du deinen Kopf nicht benutzt. Du hast Futon und Katon, richtig? Ich habe Katon und Suiton, so bist du mir in dieser einen Hinsicht überlegen, wenn du es klug anstellst. Du hättest gerade nur mit einem Futon-Jutsu kontern müssen, dann wärst du im Vorteil gewesen. Das funktionier allerdings nur, wenn du deinen Kantonangriff damit kombinierst.”

Stöhnend sank Ayame auf den Boden.

“Wie dumm, im Kampf gegen Sasuke habe ich das doch auch so gemacht”, murmelte sie und legte den Kopf auf ihre Knie.

“Du musst lernen mehr nachzudenken bevor du angreifst oder verteidigst”, sagte Itachi und kniete sich neben sie.

Erschöpft lehnte sie sich an ihn, so sehr hatte sie ein Training schon lange nicht mehr angestrengt.

"Es ist nicht so, dass er so viel von mir verlangt hat", dachte sie. Aber trotzdem war es ziemlich zermürbend gewesen.

“Entschuldige, ich habe nicht fair gekämpft”, sagte sie, dich Itachi erwiderte: “Dein Feind kämpft selten fair; entweder du überlebst, oder du stirbst, andere Regeln gibt es nicht.”

Ayame nickte.

Er hatte Recht, solange sie sich darum kümmerte, würde sie ihre eigenen Fähigkeiten nur einschränken.

“Wir sollten langsam zurück”, murmelte sie, “sonst könnten die anderen was merken, normalerweise trainiere ich nicht so lange und schon gar nicht so weit weg.”

“Wir werden nach und nach dein Pensum vergrößern”, meinte er, schob sie von sich weg und stand auf.

Er hielt ihr die Hand hin, welche sie ergriff und sich von ihm hochziehen ließ. Sie blickte auf und sah direkt in sein Sharingan, doch sie hatte keine Angst davor, er könnte sie in einem seiner Dou-Jutsu gefangen nehmen.

Sie standen sehr nahe beieinander, was Ayame dazu nutzte sich kurz auf die Zehenspitzen zu stellen und ihn zu küssen.

“Danke, das du die Geduld aufbringst mit mir zu trainieren”, flüsterte sie und sah ihm tief in die Augen.

Er sagte nichts, sondern erwiderte lediglich ihren Blick und beugte sich zu ihr herunter um noch mal seine Lippen auf ihre zu legen.

Lächelnd trat sie einen Schritt zurück, ehe sie sich umwandte und auf einen breiten Ast sprang.

Itachi würde ihr unauffällig nachfolgen, zusammen konnten sie, genau wie beim Hinweg auch, nicht gehen.

Die Gefahr war zu groß, dass jemand sie beiden sah. Also machten sie sich alleine auf den Weg nach Konoha.

Mit etwas Glück musste sie sich noch nicht einmal eine Ausrede einfallen lassen, weil sie so lange fortgewesen war.

Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten.

Denn Sasuke kannte sie noch nicht so gut, als dass es ihm auffallen konnte und wenn sonst niemand ihre Rückkehr mitbekam, würde auch niemand etwas merken.

Sie schüttelte innerlich den Kopf, eigentlich machte sie sich zu viele Gedanken um das Thema.

Immerhin war es doch allein ihre Sache, wohin sie wie lange ging und wenn sie trainierte und dadurch besser wurde war das für das Dorf doch nur von Vorteil, oder etwa nicht?

Sie seufzte leise, jeder konnte es so auslegen wie er wollte, aufhören würde sie trotzdem nicht.

Als dann nach einiger Zeit die Mauern von Konoha in Sicht kamen, schaute sie sich einmal in alle Richtungen um, konnte Itachi aber nirgends entdecken und auch sonst niemanden.

Sie war mehrere hundert Meter vom Haupttor entfernt, weswegen sie nicht damit rechnete, dass die Kontrollen an der Mauer allzu streng waren und sie hatte Recht.

Der Chunin, der Wache schob, blickte sich nur halbherzig um, sodass es für sie ein Leichtes war unbemerkt an ihm vorbei zu kommen.

Sie musste wirklich mal mit Tsunade sprechen.

Kein Wunder, dass die Akatsuki hier so leicht hereinkamen, wenn sogar sie als mittelmäßige Jonin kaum Probleme hatte.

Auf der anderen Seite hockte sie sich zunächst hinter eine Reihe von Bäumen, ehe sie sich sicher war, dass niemand hinsah und sie sich unter die Menschen auf der Straße mischen konnte.

Tatsächlich fiel noch nicht einmal den Passanten um sie herum auf, dass sie vorher noch nicht dagewesen war.

Die Leute konnten so blind sein wenn sie wollten…

Allerdings kam ihr das hier und jetzt nur zugute.

Sie nahm die nächste Abzweigung und verfiel in einen leichten Laufschritt, bis sie einen Lebensmittelladen entdeckte.

Sie glaubte nicht, dass ihr Mitbewohner schon Einkaufen gegangen war, also musste sie das erledigen und wo sie sowieso schon mal hier war, konnte sie das auch jetzt machen.

Sie betrat das Geschäft und ging die Regalreihen entlang, während sie überlegte, was sie alles brauchten.

Kurz entschlossen packte sie einiges in den Korb, den sie sich beim Eintreten genommen hatte und ging bezahlen.

An der Kasse wurde alles in eine große Tüte gepackt, welche sie auf ihre Hüfte wuchtete und damit zum Uchiha-Viertel ging.

D´Sie musste ziemlich langsam laufen, da ihr sonst alles auf die Straße gefallen wäre, und das war das Letzte, was sie gebrauchen konnte.

Einmal hatten ein paar kleine Kinder sie fast umgerannt, doch sie konnte gerade noch ausweichen und ihren Weg fortsetzen.

Im Uchiha-Viertel wurde es leerer, genauer gesagt war es komplett ausgestorben, was in Ayame eine leichte Melancholie beschwor.

Im Stillen stellte sie sich vor, wie es wohl ausgesehen hatte, als es noch bewohnt gewesen war.

Vielleicht wären ihr ohne das Uchiha-Massaker jetzt Männer, Frauen und Kinder entgegen gekommen und Stände wären am Rand aufgestellt, mit Dangos und anderen Dingen.

Sie seufzte leise und schob das Bild beiseite. Zu ihren Lebzeiten würde es vermutlich nicht mehr so aussehen.

Allerhöchstens mehrere Generationen nach ihr, wenn Sasuke heiraten und Kinder bekommen sollte.

Also, zumindest jetzt, eher unwahrscheinlich.

Da sie nicht glaubte, dass sie und Itachi jemals in Frieden hier zusammen leben könnten, würde der Uchiha-Clan wohl eher früher als später endgültig aussterben; nun ja, bis auf Madara, wenn der alles überlebte und mit seinem Seelentransfer weitermachte.

Sie blieb stehen, ohne es zu merken war sie schon beim Hauptanwesen, in dem sie mit Sasuke lebte angekommen.

Sie balancierte die schwere Einkaufstüte auf einer Hand und schob mit der anderen die Tür auf.

Niemand kam ihr entgegen, als sie durch den Flur in die Küche ging, wofür sie ausgesprochen dankbar war.

Sie seufzte erleichtert auf, nachdem sie die Tüte auf dem Tisch abgestellt hatte, die ganzen Sachen waren auf die Dauer ziemlich schwer geworden.

Sie machte sich daran alles einzuräumen, wobei sie eine kleine Melodie vor sich hin summte, stoppte aber kurz darauf wieder.

Die Haustür wurde aufgeschoben und wieder geschlossen und Stimmengewirr drang zu ihr herüber.

Sie ging zur Tür und sah in den Flur, und tatsächlich standen dort Naruto, Sakura, Sasuke, Kakashi und Sai.

Anscheinend wurde das hier ein Treffen des alten und neuen Teams. Ayame lächelte und trat auf sie zu.

“Ayame-chan!”, rief Naruto, welcher sie als erster entdeckte und fiel ihr um den Hals, als hätten sie sich wochenlang nicht gesehen.

Lachend erwiderte sie die Umarmung, ehe sie auch den Rest begrüßte.

“Wo warst du heute die ganze Zeit?”, fragte Sasuke, woraufhin alle sie fragend ansahen.

“Bestimmt bei ihrem Freund”, warf Naruto ein, was Sasuke verwirrt gucken und Ayame erröten ließ.

“Welcher Freund?”, wollte der Uchiha wissen und Naruto antwortete grinsend: “Wir haben sie mal einen Morgen mit so einem braunhaarigen Typen zusammen im Bett erwischt- Aua!”

Sakura hatte ihm eine Kopfnuss verpasst, wofür Ayame ihr sehr dankbar war, doch nun hatte sie Sasukes ungeteilte Aufmerksamkeit, weshalb sie sich mit hochroten Wangen beeilte zu sagen: “Ich war nicht bei meinem Freund, und außerdem habe ich überhaupt keinen.”

Das war natürlich beides eine Lüge, wenn man Itachi denn als sowas überhaupt bezeichnen konnte.

“Ich war trainieren und einkaufen.”

“Und dieser-”, fing Sasuke an, doch Sakura unterbrach ihn: “Das war eine einmalige Sache. Jetzt guck nicht so, sie ist 18 und damit alt genug für so was.”

Ayame lächelte ihr leicht zu, ehe sie sich umdrehte und wieder in die Küche ging. Allerdings dachte ihr Mitbewohner jetzt bestimmt, sie würde mit jedem fremden Mann ins Bett steigen.

Na, wenn der wüsste mit wem sie in Wirklichkeit schlief…

Die anderen folgten ihr und sahen ihr dabei zu, wie sie den Rest der Einkaufssachen einräumte.

Nebenbei setzte sie für alle Tee auf und lauschte mit einem Ohr der Unterhaltung, die sich mittlerweile Gott sei Dank um ein anderes Thema drehte.

Trotzdem spürte sie immer wieder Blicke in ihrem Rücken, wobei sie sich fragte, wer das war.

Vielleicht Sasuke, der immer noch skeptisch war, oder Sakura, oder Kakashi?

Sie glaubte nicht, dass Sai oder Naruto irgendetwas bemerkt hatten, da der blonde Chaot meistens das Einfühlungsvermögen eines Grashalms besaß und Sais Menschenkenntnis war in etwa so gut wie die einer Ameise.

Also konnten es die beiden schonmal nicht sein.

Letzendlich schloss Ayame die Schränke und warf die Tüte weg. Sie fragte einmal in die Runde, ob jemand etwas essen wollte, wobei jeder bejahte, und machte sich ans kochen.

Sie selbst hatte seit dem Morgen nichts mehr gegessen und dementsprechend mächtig Hunger.

Sakura stand auf und ging ihr zur Hand, was ihr ein Lächeln von Ayame einbrachte. Während die beiden jungen Frauen arbeiteten, waren die “Männer” in den Garten gegangen und unterhielten sich dort weiter.

Ayame hatte den Verdacht, dass sie nur Angst hatten, zum Küchendienst verdonnert zu werden.

Sie waren bestimmt der Ansicht, dass Kochen allein Frauensache war und sie deswegen aus dem Schneider waren.

Sie schnaubte missbilligend.

“Was ist?”, fragte Sakura, doch sie schüttelte den Kopf.

“Nichts, ich habe nur nachgedacht.”

Die Haruno nickte, fragte jedoch gleich weiter: “Wie war das wirklich?”

“Was?”, Ayame war verwirrt. Worauf wollte Sakura hinaus?

“Mit diesem Typen damals und heute. Ich weiß, dass das nichts Einmaliges war und du dich heute mit deinem Freund getroffen hast.”

Eine Weile schwieg Ayame.

“Nein, du hast Recht, das war nicht nur ein One-Night-Stand, aber so wie ihr ihn gesehen habt, sieht er nicht wirklich aus. Er wollte nur nicht erkannt werden”, begann sie schließlich, wobei sie sich für das Letzte selber ohrfeigen wollte.

“Ich sage dir auch nicht, wer es war. Das ist alles viel zu kompliziert und ich weiß auch nicht, wie du reagierst, oder auch die anderen. Und ja, ich treffe mich immer noch mit ihm und ich war eben auch bei ihm. Aber das was ich für heute erzählt habe stimmt wirklich. Ich habe nur die Tatsache weggelassen, dass ich nicht alleine war.”

Sakura sah einen Moment so aus, als wolle sie protestieren, doch sie überlegte es sich anscheinend anders und sagte:

“Aber wenn du irgendwann willst, kannst du es mir sagen.”

Ayame nickte, dachte aber insgeheim, dass es noch sehr lange dauern würde, falls es denn überhaupt jemals dazu kommen sollte.

Schweigend arbeiteten sie weiter, bis das Essen schließlich auf dem Herd stand und nur noch vor sich hin köchelte.

Die Uchiha entschuldigte sich kurzzeitig und ging in ihr Zimmer. Falls Itachi da war, wollte sie ihm wenigstens bescheid sagen, dass es noch etwas länger dauerte. Sie schob die Tür auf und trat ein, ehe sie sie wieder schloss und sich umblickte.

Itachi saß auf dem Bett und schaute sich ein Foto an, welches Ayame, damals noch Chiyo, mit ihren Zieheltern zeigte und immer auf ihrem Nachttisch stand.

“Mein ehemaliges Team ist da, ich glaube es dauert noch ein bisschen, bis ich mich dort loseisen kann”, sagte sie leise und setzte sich neben ihn.

Seine einzige Reaktion war ein nichtssagendes “Hn”, das anscheinend allen männlichen Uchihas zu Eigen war.

Sie schmunzelte leicht darüber, verzichtete jedoch darauf, ihn damit aufzuziehen.

“Willst du etwas essen?”, fragte sie ihn stattdessen, woraufhin er den Kopf schüttelte.

“Ich habe schon gegessen”, antwortete er, als sie die Stirn runzelte.

Sie nickte und stand wieder auf.

“Die fragen sich bestimmt schon, was ich hier so lange mache. Ich gehe dann mal wieder”, murmelte sie und wandte sich ab.

Wieder unten, kontrollierte sie einmal die Töpfe auf dem Herd und gesellte sich zu den anderen nach draußen.

Sakura warf ihr einen wissenden Blick zu, den sie aber ignorierte. Natürlich hatte ihre Freundin jetzt einen Verdacht, was sie gemacht hatte, aber immerhin schien sie noch nichts zu den anderen gesagt zu haben und Ayame glaubte auch nicht, dass sie das überhaupt mal ohne ihre Zustimmung tun würde.

Ihre Freunde banden sie in ihre Unterhaltung mit ein, wobei sich eigentlich nur Naruto und Sakura unterhielten, Kakashi ab und zu einige Kommentare einwarf, Sai wie immer vor sich hinlächelte und Sasuke sich weit es ging heraushielt.

Zwischendurch ging Ayame immer mal wieder ins Haus und sah nach, ob das Abendessen fertig war und eine halbe Stunde später saßen sie alle am Küchentisch und aßen zusammen.

Die Stimmung war recht locker, was dazu führte, dass Ayame diese kleine Zusammenkunft doch noch sehr genoss, denn das letzte Mal, als sie so was gemacht hatten war einfach zu lange her.
 

Irgendwann, erst relativ spät, war aber auch dieser Abend zu Ende und ihre Freunde machten sich auf den Weg nach Hause.

Ayame räumte gerade das letzte Geschirr weg, als sie hinter sich etwas hörte und sich umdrehte.

Sasuke stand im Türrahmen und sah sie einen Moment einfach nur an, sagte dann aber: “Ich habe morgen zusammen mit Naruto eine Mission für ein paar Tage. Du bist dann hier alleine.”

Sie nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und klar kam. Schließlich war sie das vor seine Auftauchen auch.

Erst als er schon wieder weg war, erlaubte sie sich ein kleines Lächeln. Dann hatte sie also für die nächste Zeit das Haus für sich und Itachi alleine und er musste sich nicht mehr in diesem Haus verstecken.

Unmöglich?

Viel zu schnell vergingen die Tage. Ayame genoss es wieder mit Itachi allein zu sein, auch wenn er sie täglich mit Training quälte.

Aber sie beschwerte sich nicht, auch wenn es hart war, so brachte er sie durch die gemeinsamen Übungsstunden wirklich weiter.

Alleine innerhalb dieser kurzen Zeit steigerte sich ihr Können enorm und rückblickend konnte sie nur ungläubig den Kopf schütteln, als sie daran dachte wie schlecht sie noch vor kurzem gewesen war.

Dabei war es, wenn man erstmal den Bogen raus hatte, gar nicht so schwer. Man brauchte nur eine Kleinigkeit im gesamten Bewegungsablauf ändern und schon kämpfte man um Einiges effektiver.

Doch auch wenn es eigentlich banale Fehler sein sollten, die sie nun Stück für Stück ausmerzte, musste sie sich eingestehen, dass sie ohne Itachi nichtmal darauf gekommen wäre, dass sie überhaupt einen gemacht hätte.

Natürlich, ihre Freunde und auch ihr früherer Sensei Kakashi hätten sie auch nicht bemerkt, aber Itachi hatte ihr die Augen geöffnet bezüglich der Verbesserungen an ihrem Kampfstil, die sie vornehmen musste, um besser zu werden.

Es war wirklich unglaublich. Nun, da sie selbst von ihm lernte, begann sie erst annähernd zu begreifen, welch ein Genie ihr Partner- oder sollte sie eher Freund sagen? - war.

Es fiel ihr nicht länger schwer zu verstehen, wie er es geschafft hatte seinen ganzen Clan auszulöschen.

Und warum alle so große Angst vor ihm hatten.

Zumindest die, die ihn nicht verstanden. Nicht, dass sie es sich anmaßte zu sagen, sie verstünde ihn.

Trotz allem was sie zusammen erlebten und getan hatten, war er größtenteils immer noch ein Buch mit sieben Siegeln für sie.

Und zwar ein verdammt großes mit extra großen Siegeln, an denen so was wie

“Nicht öffnen - Gefahr” stand.

Wenn sie so einen Mist dachte, konnte sie nicht anders, als über sich selbst lächelnd den Kopf zu schütteln.

Könnte Itachi ihre Gedanken lesen, wäre er wahrscheinlich schon längst über alle Berge geflüchtet und würde alles tun um ihr nie wieder zu nahe zu kommen. Manchmal fabrizierte sie echt Schwachsinn.

Nun, wie auch immer. Zumindest half das Training mit ihm ungemein, auch wenn sie ihn jedes Mal verfluchte wenn sie wieder mal auf dem Boden saß und er sie dorthin geschickt hatte.

Nach ungefähr dem sechsten Mal ging sie auch dazu über ihre Meinung dazu laut zu äußern, was Itachi nur ein uchiha-typisches Hochziehen der Augenbrauen entlockte und mit jedem Mal merkte sie, wie er sich mehr darüber zu amüsieren schien. Aber es half und mit der Zeit landete sie immer seltener auf ihrem Hinterteil, auch wenn sie es nie schaffte ihm auch nur eine kleine Schramme zuzufügen.

Abgesehen vom Training kosteten die beiden die Zeit alleine im Anwesen aber auch auf andere Weise voll aus.

Zu diesen Zeiten war Ayame wirklich froh, dass sie im Uchiha-Viertel wohnten, in dem sich nie jemand herumtrieb.

Es kam zwar nicht oft dazu, dass sie sich in ihr Zimmer zurückzogen und sich dort “privat” beschäftigten, aber wenn es so war, dankte Ayame jedes Mal Kami dafür, dass sie niemand hörte.

Sie war sich auch sicher, dass sich Itachi andernfalls auch gar nicht darauf eingelassen hätte.

Denn obwohl die Umstände nun mal so waren wie sie waren, legten weder sie noch er jemals ganz die Vorsicht ab.

Man konnte ja auch nie wissen, wann einer von Ayames Freunden beschloss spontan zu Besuch zu kommen.

Denn das war in den vergangenen Tagen auch öfters geschehen. Meistens war es Sakura, die zwischendurch mal vorbeischaute.

Dann gingen die beiden Mädchen zusammen durch die Straßen Konohas und benahmen sich so, wie es normale junge Frauen wohl tun sollten.

Sie unterhielten sich, bummelten durch die Geschäfte - auch wenn sie sich ausschließlich Ninja-Sachen anschauten- und kauften sich Dangos.

Von diesen Ausflügen brachte Ayame Itachi immer welche mit, da sie herausgefunden hatte, dass er diese Teile sehr gerne mochte.

Manchmal fragte sie sich, was er wohl machte wenn sie nicht da war, doch sie hielt es für überflüssig ihn danach zu fragen und von sich aus sagte er auch nie etwas. Allerdings vermutete sie, dass er über diese freie Zeit auch teilweise ganz froh war. Immerhin war er ein sehr stiller und zurückgezogener Mensch und ein paar Stunden allein schätzte er bestimmt sehr.

Wenn Ayame für sich war und nachdachte, wunderte sie sich im Stillen darüber, wie gut sie damit klar kamen, zusammen unter einem Dach zu leben.

Viele Pärchen, mittlerweile konnte man sie doch wohl als so was bezeichnen, gerieten aneinander sobald sie in einem Haus wohnten, doch bei ihnen lief alles relativ harmonisch ab.

Was aber auch daran liegen konnte, dass er in Wirklichkeit gar nicht hier wohnte, sondern nur bei ihr zu Besuch war.

Aber sie wollte sich deswegen nicht verrückt machen, sondern akzeptierte alles so wie es war.

Denn, sollte sie nicht froh darüber sein, dass sie immer so gut miteinander auskamen? Er und auch sie selbst hatten schließlich beide nicht den einfachsten Charakter und trotzdem waren sie noch nicht einmal aneinander geraten.

Nun gut, wenn man dieses eine Mal außen vor ließ, als er sie aus Konoha entführen wollte.

Doch auch da hatten sie sich doch recht schnell wieder geeinigt. Allerdings auf eine ziemlich unkonventionelle Art und Weise.

Die übrigens auch völlig untypisch für beide war.

Nachdenklich betrachtete sie den schlafenden Itachi neben sich und strich ihm eine seiner schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Es war noch früh am Morgen und eine der seltenen Gelegenheiten, in denen sie eher wach war als er.

Sie lächelte und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Vorsichtig, weil sie ihn nicht wecken wollte, aber sie konnte bei seinem Anblick einfach nicht widerstehen.

Es gab nicht viele Momente, wo er so friedlich wirkte. Immerzu trug er eine Maske aus Gleichgültigkeit.

Als sie sich von ihm lösen wollte, spürte sie seine Hand im Nacken, die sie zurückhielt.

Überrascht öffnete sie die Augen, doch seine waren noch geschlossen, also schloss sie ihre ebenfalls wieder.

Langsam vertiefte er den Kuss, was sie sich nur zu gerne gefallen ließ. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass selbst eine so leichte Berührung ihn sofort aufwecken würde.

Der Druck seiner Hand in ihrem Nacken verschwand, dafür spürte sie allerdings wie er den Arm um ihr Taille schlang.

Als sie den Kuss schließlich lösten, zog er sie näher zu sich, worüber Ayame zwar überrascht war, aber auch mehr als glücklich. Zufrieden legte sie den Kopf auf seine Brust und schloss die Augen.

So konnte der Morgen von ihr aus immer beginnen.

Sie fühlte wie er das Gesicht in ihrem Haar vergrub und lächelte. Anscheinend war er immer noch müde, was an sich genau so eine Seltenheit war wie die Tatsache, dass sie vor ihm wach war.

Aber warum auch nicht? Er war auch nur ein Mensch, auch wenn viele das regelmäßig zu vergessen schienen.

Ein leises Klopfen am Fenster störte die angenehme Stille zwischen ihnen und verärgert schaute Ayame dorthin um de Störer ausfindig zu machen. Sie machte sich keine Gedanken, dass es ein Konohanin sein könnte, da weder sie noch Itachi ein verräterisches Chakra gespürt hatten und außerdem hätte dieser jemand ganz anders reagiert wenn er Itachi gesehen hätte, als nur am Fenster zu klopfen.

Und tatsächlich saß auf der Fensterbank nur ein Botenvogel des Hokage, der anscheinend darauf wartete, dass man ihm seine Last, in Form eines Briefes, abnahm.

Seufzend stand Ayame auf und ließ den Vogel herein, der auf ihre Schulter flatterte und das Bein ausstreckte, an dem der Brief festgebunden war.

Sie nahm ihm das Papier ab und er nutzte die Gelegenheit sofort, um wieder nach draußen zu fliegen.

Still las sie das Schreiben, wobei sie ohne es zu merken die Brauen zusammenzog, was ihr einen fragenden Blick von Itachi einbrachte.

“Ich muss zur Hokage, anscheinend bekomme ich eine Mission”, erklärte sie deshalb und holte ihre Ausrüstung aus dem Schrank.

Sie eilte ins Bad und zog sich an, nebenbei putzte sie sich die Zähne, kämmte sich und band ihre Haare, was übrigens gar nicht ihre Art war, in einem Zopf zusammen.

Zurück im Schlafzimmer sah sie, dass Itachi unterdessen auch aufgestanden und wohl schon in die Küche gegangen war.

Sie schnappte sich alles was sie aus diesem Raum brauchte und folgte ihm, doch als sie durch den Türrahmen ging, blieb sie wie angewurzelt stehen.

Auf dem Tisch stand schon ein kleines Frühstück und Itachi war offenbar gerade dabei sein eigenes zu essen.

Eigentlich machte er doch so was nicht, oder? Aber warum sollte sie sich beschweren?

Im Gegenteil, sie freute sich unheimlich über diese kleine Geste und automatisch trat ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht.

Dankbar strahlte sie ihn an, was er nur mit einem tonlosen “Hn” kommentierte und begann zu essen.

Unterdessen packte sie Proviant für ein paar Tage ein, der allerdings noch nicht auf dem Tisch stand, aber das hatte sie auch nicht erwartet.

Es war schon unglaublich, dass Itachi ihr Frühstück gemacht hatte, weswegen sie mehr als gerührt war.

Manch anderer mochte so was als selbstverständlich ansehen, aber Itachi war nun mal nicht der Typ dafür und das wusste Ayame nur zu gut. Und sie akzeptierte diese Seite an ihm ohne ein Wort.

Immerhin sagte er auch nichts zu ihren Fehlern und Macken, die sie zweifellos in Hülle und Fülle besaß.

Als sie das Geschirr spülte warf sie einen kurzen Blick zu ihm und fragte: “Gehst du dann zurück nach Akatsuki?”

Diese Frage fiel ihr schwer, denn sie wusste, dass sie sich dann wieder für einige Zeit nicht sehen würden, doch er schüttelte den Kopf.

“Was machst du denn dann?”, fragte sie verwirrt, immerhin konnte er ja nicht solange alleine hier bleiben und auf sie warten, da bald Sasuke wiederkommen würde. Sie vertraute ihm zwar soweit, dass sie glaubte, er würde es schaffen sich vor seinem kleinen Bruder zu verstecken, aber man wusste ja nie.

“Ich komme mit”, erwiderte er knapp.

Ayame hätte fast die Gabel, die sie in der Hand hielt fallen gelassen.

“Was??”, fragte sie ungläubig, was ihm einen kleinen Seufzer entlockte.

“Wir können dein Training nicht komplett fallen lassen und zur Zeit habe ich keine Mission, die ich erledigen müsste. Ich werde dir folgen, wenn du Begleitung haben solltest.”

Ein paar Minuten der Stille vergingen, ehe Ayame sich bewusst wurde, dass sie ihn immer noch anstarrte.

Mit roten Wangen wandte sie sich ab.

“Aber wenn ich- wie du es ausdrückst- Begleitung habe, kann ich die doch nicht einfach alleine lassen. Zumindest nicht, wenn ich eine Einzelmission bekomme und jemanden beschützen muss”, warf sie ein.

Wie sollte das funktionieren?

“Solche Missionen werden immer nur an mindestens zwei Ninjas vergeben, damit einer wenn was passiert zurückbleiben kann während der andere weitergeht und die Mission erledigt.”

Ayame nickte, so was hätte sie sich doch auch denken können, oder?

“Nachdenken, Ayame”, tadelte Itachi sie streng, woraufhin sie schuldbewusst zu Boden sah.

Er hatte ja Recht. Auch wenn sich ihre Fähigkeiten im Kampf schon gebessert hatten, bestand das Problem immer noch, dass sie manchmal nicht gut genug nachdachte und deshalb wegen Kleinigkeiten verlor, die sie auch hätte umgehen können.

Itachi war ein unnachgiebiger und kompromissloser Lehrer. Entweder sie tat was er forderte, oder sie landete auf dem Boden.

Nachsicht hatte er mit ihr also nicht und diese Nachdenk-Sache war ihm besonders wichtig.

“Okay, dann sollten wir aber mal langsam los, oder besser ich sollte los. Wartest du vor dem Tor?”, fragte sie und sah ihn fragend an.

Er nickte und sie beide wussten, dass sie wahrscheinlich noch nichtmal merken würde, dass er ihr folgte, sollte sie nicht alleine sein.

Da musste sie ihm einfach vertrauen, was sie ohne zu zögern auch tat.

Sie trat auf ihn zu und gab ihm einen leichten Kuss zum Abschied, wer wusste, wann die nächste Gelegenheit kommen würde, an der sie sich sehen würden? Wahrscheinlich erst am Abend.

Er selbst sah sie einfach nur an bis sie schließlich aus der Tür raus war und sich auf den Weg zur Hokage machte.

Innerlich schüttelte sie den Kopf, war ja irgendwie klar, dass er keine riesige Abschiedsszene machen würde.

Auch wenn sie wusste wie er war, wünschte sie sich doch manchmal ein bisschen mehr Regung von ihm.

Sie seufzte. Das war wohl Wunschdenken und sie sollte besser damit zufrieden sein, dass er sich ihr überhaupt ein bisschen öffnete.

Aber was sollte sie sagen, so waren Frauen eben. Nie war das, was sie hatten genug. Bei diesem Gedanken hätte sie fast gegrinst. Sie hoffte nur, dass es bei ihr nicht ganz so schlimm war, wie es das Klischee besagte.
 

Vorsichtig klopfte sie und wurde prompt hereingebeten.

Im Büro konnte sie niemanden außer Tsunade entdecken, weswegen sie sich kurz misstrauisch umsah.

Sollte sie wirklich jetzt schon, so kurz nach ihrer Jonin-Prüfung eine Einzelmission bekommen?

Oder wartete ihr Partner oder ihre Partner, je nach dem ob es einer oder mehrere waren, woanders auf sie?

“Hokage-sama?”, fragte sie und blickte zum Schreibtisch, wo eben jene hinter einem riesigen Stapel an Blättern saß.

“Ah Ayame, da bist du ja. Es ist vielleicht noch ein wenig früh”, begann sie und bestätigte damit die Gedanken der Uchiha, “aber ich habe im Moment niemanden, den ich mit dir schicken kann. Alle sind entweder schon weg oder ich brauche sie hier.

Also, im Grunde solltest du es schaffen, da es eine B-Mission ist, du musst dich nur ein wenig anstrengen, weil du alleine bist. Der Auftrag kommt vom Feudalherren und wird kein angenehmer für dich sein.”

Die ganze Zeit hörte Ayame gespannt zu und wünschte sich, die Hokage würde endlich verraten was sie machen musste.

“Im Norden von Hi-no-Kuni lebt ein Mann, der früher für den Feudalherren gearbeitet hat und sich jetzt von ihm abgewendet hat. Seine Verbrechen sind schwerwiegend und er ist kein schlechter Kämpfer, allerdings kein Ninja. Du solltest also eigentlich mit ihm fertig werden. Das Problem ist die Bewachung unter der er steht. Er hat einige Söldner angeheuert, die ihn Tag und Nacht beschützen, du musst irgendwie an ihnen vorbeikommen”, fuhr Tsunade auch gleich fort.

Ayame runzelte die Stirn.

“Was soll ich denn mit ihm machen, ihn in Gewahrsam nehmen und zurück bringen damit er bestraft werden kann?”, fragte sie.

Sie konnte sich nicht vorstellen was sie sonst tun sollte, allerdings verstand sie nicht, warum dieser Auftrag so unangenehm sein sollte.

Als sie das fragte, erntete sie von der Hokage einen mitleidigen Blick, der sie nur noch mehr verwirrte.

“Nein, du musst ihn töten.”

Ayames Augen weiteten sich. Sie sollte was?

Sie wich einen kleinen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Natürlich hatte sie gewusst, dass so was irgendwann kommen würde, aber doch noch nicht so früh.

Sie hatte gerade erst die Prüfung hinter sich, verdammt!

Doch ihr war klar, dass sie nicht ablehnen konnte. Der Auftrag musste erfüllt werden und es war niemand sonst da, der das tun konnte.

Außerdem wollte sie niemand anderen hier damit belasten.

Ihre Schultern sanken herab und sie musste leicht schlucken, bevor sie nickte und wieder Haltung annahm.

Tsunade schenkte ihr noch einen entschuldigenden Blick und händigte ihr die Schriftrolle aus, auf der nochmal alle Informationen standen, die sie zur Erfüllung der Mission brauchen würde.

Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete Ayame sich und sprang aus dem Fenster in Richtung Haupttor.

Ihre Miene war hart, sie wollte sich nicht eingestehen, wie sehr sie die Aussicht mitnahm, in nicht allzu ferner Zeit tatsächlich einen Menschen töten zu müssen. Da half auch nicht die Tatsache, dass sie ihn nicht kannte und er anscheinend viele Verbrechen begangen hatte.

Ohne es zu beabsichtigen, zog sie eine Parallele zu Itachi. Auch er hatte schlimme Sachen getan.

Würde er eines Tages das gleiche Schicksal erleiden wie der Mann, auf den Ayame angesetzt war?

Natürlich war es bei ihm noch etwas anderes, es gab nicht viele, die ihm gefährlich werden konnten; Ayame bezweifelte, dass es überhaupt jemanden hier im Dorf gab, aber er wird international gesucht und wer wusste schon, ob es nicht in einem der anderen Ninjadörfern einen ausreichend starken Shinobi gab.

Sie machte sich große Sorgen um ihn, und jetzt, wo sie tatsächlich selbst mitbekam wie solche Aufträge verteilt wurden, wurde das alles ein ganzes Stück realer für sie. Es war ihr von Anfang an klar gewesen, dass er ein Missing-Nin war und praktisch vogelfrei war und sie hatte ihm auch gesagt, dass sie mit dieser Gefahr leben konnte, doch Sorgen machte sie sich trotzdem.

Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, als sie das Tor erreichte und ihr einfiel, dass sie Sasuke gar keinen Zettel geschrieben hatte, aber sie hatte jetzt keine Zeit um zurückzugehen und das nachzuholen.

Er würde Tsunade fragen müssen.

Sie nickte den beiden Wächtern einmal grüßend zu und durchschritt das Tor nach draußen.

Sie machte sich nicht die Mühe sich nach Itachi umzusehen. Er würde ihr sowieso folgen.

Kaum war sie weit genug vom Dorf entfernt tauchte er tatsächlich neben ihr auf. Der Blick, den er ihr zuwarf, sagte ihr, dass er über ihre Gemütslage bescheid wusste und nun zweifellos wissen wollte, was sie tun musste.

Sie erwiderte seinen Blick und seufzte leise. Er würde nie jemandem was verraten, was sie ihm anvertraute und wem sollte er das denn auch schon sagen?

Akatsuki interessierte mit Sicherheit nicht, dass sie irgendsoeinen Idioten umlegen musste, der sich mit dem Feudalherren anlegen musste.

Wortlos überreichte sie ihm die Schriftrolle, sie wollte und konnte es ihm jetzt nicht erklären.

Sie vertraute ihrer Stimme nicht genug und wollte auch nicht schwach vor Itachi sein. Eine der wichtigsten Regeln der Shinobiwelt war immerhin: Zeige keine Gefühle.

Gefühle waren für einen Ninja ein Anzeichen von Schwäche. Privat durften sie davon so viel zeigen wie sie wollten, aber auf Mission konnte es ein fataler Fehler sein, den der Feind ausnutzte.

Also wollte sie erst gar nicht damit anfangen, auch nicht vor ihm. Schon gar nicht vor ihm.

Itachi hielt ihr die Schriftrolle wieder hin. Offenbar hatte er sie während sie noch nachgedacht hatte schon durchgelesen.

Kein Ausdruck stand in seinem Gesicht, lediglich in seinen Augen konnte sie so was wie Zorn entdecken.

Sie runzelte die Stirn, warum sollte er wütend sein? Vielleicht auf sie, weil sie ihre Gefühle nicht besser im Griff hatte?

“Später”, sagte er, was sie zusammenzucken ließ.

Aber eigentlich hätte sie wissen müssen, dass er ihr die Fragen sofort vom Gesicht ablas. Seine Menschenkenntnis war einfach zu gut und ihre Mimik kannte er inzwischen wohl in- und auswendig.

Jetzt würde sie nichts weiter aus ihm herausbekommen, weshalb sie nur nickte und ihren Blick wieder auf den Weg richtete.

Sie kam aber nicht drum herum sich weiterhin Gedanken zu machen, welche aber schon bald von der Anwesenheit des Mannes neben ihr abgelenkt wurden. Auch wenn er schwieg, war sie sich voll und ganz seiner bewusst.

Es war ein seltsames Gefühl neben ihm durch die Bäume zu springen, fast schon so, als seien sie gemeinsam auf Mission.

Als wäre alles schon geklärt und sie könnten zusammen leben ohne sich verstecken zu müssen.

Mit Schrecken stellte sie fest, wie normal für sie der Gedanke geworden war, sie würden für immer zusammen bleiben.

Von ihr aus würden sie das auch und sie glaubte, dass es bei Itachi ebenso aussah, denn so wie sie ihn kennengelernt hatte, wäre das alles zwischen ihnen nie so passiert, wenn sie ihm nicht viel bedeutete.

Aber wer konnte schon wissen, was das Leben für sie beide bereithielt, denn da war immer noch Madara, der ihnen Probleme machte.

Es wunderte sie ohnehin, dass sie bis jetzt noch nichts von ihm gehört hatte, aber wahrscheinlich war er sich ihrer so sicher, dass er es nicht für nötig hielt sich in irgendeiner Weise zu beeilen.

Und von seiner Warte aus stimmte das ja auch. Er war sozusagen unsterblich und die paar Monate oder Jahre machten ihm nichts aus.

Ob sie selbst nun 18 oder 27 war, war für ihn wohl nicht von Belang.

Unwirsch verdrängte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf, sie musste sich jetzt auf ihre Mission konzentrieren.

Zwar blieben sie in Hi-no-Kuni, doch sie konnte nie ausschließen eventuellen Feinden zu begegnen, sie sollte wirklich etwas aufmerksamer sein.

Zwar hatte sie Itachi bei sich, aber sie wollte nicht auf seine Sinne angewiesen sein, sondern selbst frühzeitig vorgewarnt sein, wenn etwas sein sollte.

Außerdem mussten sie auch aufmerksam sein, da es sicher nicht so gut kam, wenn eine Konoha-Nin und ein Akatsuki zusammen durch die Bäume sprangen, ohne sich auch nur irgendwie zu bekämpfen.

Je weiter sie sich von Konoha entfernten, desto mehr musste Ayame wieder an ihre bevorstehende Aufgabe denken und das vermieste ihr gehörig die Stimmung.

Sie wollte niemanden töten, dennoch war sie gezwungen es zu tun. Es war immerhin schon immer klar gewesen, dass es dazu kam.

Und schon wieder dachte sie im Kreis, es war echt zum Verrückt werden.

Sie warf einen Blick zu Itachi, auch wenn sie nicht wusste, wie er sich damals bei seiner ersten Mission mit gleichem Auftrag angestellt hatte, war ihr klar, dass er es heutzutage ohne mit der Wimper zu zucken tun konnte, auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, dass er es gerne tat.

Sie dachte zurück und ihr wurde klar, dass er noch ein Kind gewesen war, als er das erste Mal jemanden getötet hatte.

Wenn er schon so früh Anbu geworden war, hatte er vorher zwanghaft schon ebensolche Aufträge ausgeführt wie sie jetzt.

Das Leben eines Ninjas war eben nicht leicht und schon gar nicht fair. Zu Kindern schon mal gar nicht.

Sie seufzte lautlos. Bei solchen Aussichten war sie schon fast froh, dass sie höchstwahrscheinlich niemals Kinder bekommen würde. Sie wollte nicht, dass sie das auch würden tun müssen.
 

Das Schweigen zwischen den beiden hielt an, bis zum Mittag, als Ayame um eine kleine Pause bat.

Sie war nicht ganz so ausdauernd wie Itachi und wollte noch fit sein wenn sie ankamen, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie heute überhaupt noch ihr Ziel erreichen würden.

Sie hielten an einem kleinen Fluss, wo die junge Frau sich etwas Wasser ins Gesicht spritzte und einen kleinen Schluck trank.

Solange es nicht musste, gab es schließlich keinen Grund, weshalb sie ihre eingepackte Flasche anbrechen musste.

Itachi selbst setzte sich nur auf einen großen Stein am Ufer und behielt die Umgebung im Auge.

Sie selbst tat das natürlich nebenbei auch, denn eigentlich war das hier ihre erste Einzelmission und die musste sie eigentlich auch alleine bestehen, ohne, dass ihr jemand half.

Nach ein paar Minuten ging es weiter, aber erst, nachdem Ayame einmal auf der Karte nachgesehen hatte, wo sie waren.

Sie hatte entdeckt, dass sie tatsächlich noch ein bis zwei Tage brauchen würden, bis sie ihre tatsächliche Mission erledigen konnte.

Bis zum Abend passierte nichts interessantes und als sie sich ihr Nachtlager suchten, war es schon fast dunkel.

Ayame war klar, dass noch ihr tägliches Training folgte, was sie nicht sehr begeistert stimmte.

Denn wie zum Teufel sollte sie in nahezu perfekter Dunkelheit was sehen? Ihr war schon aufgefallen, dass ihr das Sharingan dabei half, aber ab einem gewissen Grad war doch auch damit Schluss. Oder nicht?

Sie sollte Recht behalten, trotz ihres Bluterbes war sie größtenteils blind und sah die meisten seiner Angriffe nicht kommen.

Wie er es schaffte, jede ihrer Attacken abzuwehren, blieb ihr ein absolutes Rätsel, bis sie schließlich frustriert nachfragte.

Die Antwort darauf war so einfach, dass sie sich am liebsten in ihre Schlafrolle gelegt hätte und nicht mehr aufgewacht wäre.

“Ich spüre wo du bist anhand deines Chakras und Bewegungen kann man immer hören, selbst bei jemandem, der sich scheinbar lautlos bewegt. Du musst dich nur genug konzentrieren und an deinen Sinnen arbeiten.”

Ayame verzog bei diesen Worten das Gesicht. Was er sagte war logisch, aber auch ein ganzes Stück Arbeit.

Seufzend versuchte sie seinen Anweisungen zu folgen, aber da sie es nicht gewohnt war, nach einer langen Reise und dazu noch im Dunkeln zu kämpfen, fiel es ihr schwer, sich ausreichend zu konzentrieren.

Es klappte zwar besser als vorher, aber noch immer konnte sie nicht allen Angriffen ausweichen oder sie blocken.

Nicht, dass sie es gekonnt hätte, wäre es hell gewesen, aber nun kassierte sie doch eine Menge mehr Treffer als sonst.

Echt frustrierend war das.

Nach einer Weile, in der Ayame wohl mehr blaue Flecken bekommen hatte als in der ganzen letzten Woche, beendeten sie das Training und gingen- sie mehr, er weniger- erschöpft schlafen.

Da sie es nicht riskieren konnte, zusammen entdeckt zu werden, suchte Itachi sich einen anderen Lagerplatz als Ayame, was diese aufgrund der fehlenden Wärme in der Nacht zwar bedauerte, aber auch verstand.
 

Der nächste Morgen brach ebenso schnell an, wie auch der nächste Abend, und jedes Mal verlief alles gleich.

Aufstehen, fertig machen, aufbrechen, Pause machen, weiterlaufen, Nachtlager aufschlagen, Training, schlafen.

Und nicht einmal verlor Itachi ein Wort darüber, was ihn so geärgert hatte, als er ihre Mission mitbekommen hatte.

Jedes Mal wenn Ayame ihn danach fragte, traf sie auf eine unüberwindliche Wand aus Schweigen oder hörte nur ein kurzes “Später”.

Entweder er wollte es ihr wirklich überhaupt nicht sagen, oder erst nach der Mission. Vielleicht wollte er sie mit seiner Meinung ja auch einfach nicht davon abhalten, ihre Pflicht zu erledigen.

Dann, ein paar Stunde nach dem Aufbruch am dritten Tag, erreichten sie ihr Ziel, was für Ayame erst einmal nur bedeutete, dass sie das Zielobjekt, seinen Lebensraum und die Leute um ihn herum beobachten musste.

Sie wollte erst bei Nacht zuschlagen, da sie dann am besten hereinkam ohne entdeckt zu werden.

Sie hatte nämlich nur die Mission diesen einen Mann zu töten und da würde sie nicht noch mehr Menschen umbringen.

Einer reichte voll und ganz, außerdem hatte sie keine Lust sich mit über dreißig Bewachern herumzuschlagen, wenn sie es auch einfacher haben konnte. Itachi schien der gleichen Meinung zu sein wie sie, da er auch keinen Einspruch einlegte und ihr einmal kurz zunickte, als sie ihm ihren Entschluss mitteilte.

Die Beobachtungsphase war schrecklich langweilig, wenn auch unheimlich wichtig. Sie erfuhr, dass alle zwei Stunden Wachablösung war, es befanden sich immer zwei hinter dem Haus, zwei jeweils rechts und links und drei bewachten die Vorderseite. Sie schnaubte leise.

Als würde der Feind immer von vorne kommen wenn er angriff. Man konnte wirklich merken, dass dies hier keine Ninjas waren.

Fast schon hätten sie ihr leid getan, aber bei so viel Dummheit fiel es ihr schwer so etwas wie Mitleid zu empfinden.

Außerdem würden die Wächter ja mit dem Leben davonkommen, nur ihr Auftraggeber eben nicht.

Sobald es dunkel wurde, konnte sie sehen, dass die Männer etwas aufmerksamer wurden.

Immerhin war die Nacht ein perfekter Deckmantel für Leute, wie sie selbst, die unbemerkt an ihnen vorbei wollten.

Aber selbst ihre verstärkte Vorsicht konnte letztlich nicht verhindern, dass Ayame sich völlig lautlos an ihnen vorbei schlich, gerade eine halbe Stunde vor Wachablösung.

Sie hatte bemerkt, dass sie alle gegen Ende ihrer Schicht nicht mehr ganz so gut aufpassten.

Wahrscheinlich waren sie schon mit den Gedanken bei einem warmen Feuer, etwas zu Essen und einer dampfenden Tasse Tee.

Der Hausherr hatte sich wohl früh schlafen gelegt, und so stand Ayame wenig später vor dem schlicht und ergreifend protzigen Bett und sah auf die schlafende Silhouette des Mannes hinunter.

Ein kurzer Blick durch das Zimmer ergab, dass alles hier sehr pompös eingerichtet war und das Zielobjekt entweder zu viel Geld, oder zu viel Ego besaß. Vielleicht auch beides.

Obwohl er ihr dadurch noch etwas unsympathischer wurde, wäre Ayame am liebsten unverrichteter Dinge wieder abgehauen.

Trotzdem trat sie näher an das Bett heran und griff zu ihrem Katana, dass sie sich nach ihrer Joninprüfung extra gekauft hatte, und ließ es erbarmungslos auf seinen Hals niedersausen.

Kurz bevor die todbringende Schneide ihr Ziel erreichte, sah sie zur Seite; auch wenn sie dies tun musste, war sie noch lange nicht gezwungen, einem Menschen dabei zuzusehen, wie er durch ihre eigene Hand starb.

Diese Einstellung war vielleicht feige, aber es war immerhin ihr erster Mord und nichts hatte sie in der Vergangenheit darauf vorbereiten können, wie es war, so was tatsächlich zu tun.

Als sie spürte wie ihre Klinge auf Widerstand traf, musste sie hart schlucken und konnte erst nach einigen Sekunden wieder einen Blick zum Bett wagen.

Was sie dort sah, ließ sie fast würgen.

Die ganzen Laken waren voller Blut und der Mann-

Nun, man konnte sagen, sie hatte ihren Auftrag erledigt und sollte nun schleunigst wieder von hier verschwinden.

Sie zwang sich, den Blick von dem Blutbad, das sie angerichtet hatte, abzuwenden und sich wieder auf den Weg zu konzentrieren.

Unter keinen Umständen wollte sie jetzt noch entdeckt werden und noch mehr Menschen töten müssen.

Auch wenn es wohl wirklich noch ein Unterschied war, ob man einen Gegner im Kampf oder eine hilflose Person im Schlaf tötete.

Sie konnte nicht umhin zu denken, dass sie jetzt eine Mörderin war. Der Mann hatte nicht einmal eine Chance gehabt sich zu wehren.

Kaum war sie weit genug vom Haus entfernt, brach sie in die Knie und übergab sich in einen Busch.

Dass Itachi neben ihr auftauchte und ihr die Haare aus dem Gesicht strich, bekam sie nur am Rande mit.

Er half ihr wieder auf und führte sie zurück zu ihrem Lager, wo er sie stundenlang einfach nur festhielt und wartete, bis sie sich beruhigte.

Auch wenn keine Träne ihre Augen verließ, so zitterte sie jedoch erbärmlich und war froh über den Halt und die Wärme, die er ihr gab.

Sie wusste nicht mehr, was genau noch geschehen war, doch irgendwann musste sie in seinen Armen eingeschlafen sein, da sie als sie erwachte sofort seinen Körper neben sich spürte und seinen regelmäßigen Atem hörte.

Sie schlug die Augen auf und blickte sich um, ehe sie den Blick hob und ihn direkt ansah.

Er selbst war entweder auch schon wach, oder er hatte erst gar nicht geschlafen, so genau konnte sie das nicht sagen, da er nie Anzeichen von Müdigkeit zeigte, egal wie spät oder früh es war.

Selbst wenn er gerade erst aufstand sah er sofort hellwach und topfit aus, während sie immer erst ein paar Minuten brauchte, um den Schlaf abzuschütteln.

“Guten Morgen”, nuschelte sie, die ganze Sache vom Vortag war ihr doch ein wenig peinlich.

Itachi schien das zu spüren, denn statt eines normalen Morgengrußes gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

“Sie hätten dir jetzt noch nicht so eine Mission geben dürfen und schon gar nicht allein. Du warst noch nicht bereit dafür”, sagte er leise und Ayame meinte einen Anflug von Ärger in seiner Stimme zu hören.

Sie sagte nichts dazu. Warum auch? Er hatte Recht, das konnte man an ihrem gestrigen Zustand nur zu deutlich sehen.

Sie senkte leicht den Kopf, was hielt er jetzt nur von ihr? Auch wenn er das Verhalten der Hokage nicht guthieß, hielt er sie jetzt bestimmt für schwach.

“So zu fühlen ist kein Zeichen von Schwäche, Ayame. Das ist normal, ich habe mich damals nicht anders gefühlt”, hörte sie ihn auf einmal sagen.

Sie sah wieder auf, irgendwie wusste dieser Mann immer was sie fühlte. War das denn normal?

War sie so einfach zu lesen? Andererseits konnte sie aus seinem Gesicht mittlerweile auch mehr lesen, als andere es wohl konnten.

Es lag wahrscheinlich einfach daran, dass sie sich so oft - wobei das auch wieder Ansichtssache war - sahen, oder an ihrer Beziehung zueinander.

Auf jeden Fall hatten seine Worte sie schon wieder etwas aufgemuntert, als mit einiger Verspätung eine nicht ganz unwesentliche Information in ihr Gehirn sickerte.

“Du warst auch-”, sie suchte nach einem richtigen Wort, doch offenbar hatte er sie schon verstanden, da er ernst nickte und sein Griff sich um sie herum leicht verstärkte.

Irgendwie half ihr diese Tatsache.

Der berüchtigte Itachi Uchiha hatte selbst Probleme mit seinem ersten Mord.

Aber was erwartete man auch von einem Kind? Sie wusste schließlich, dass er nicht ganz so kalt und unnahbar war, wie er oft rüberkam.

Mit einem kleinen Lächeln schmiegte sie sich an ihn, was er ohne einen Ton über sich ergehen ließ.

Denn so kalt war er wirklich nicht.

Unerfreute Entwicklung

Zu gerne wäre Ayame für die nächste halbe Ewigkeit einfach so in Itachis Armen liegen geblieben, doch wie es so oft im Leben war, hielten die angenehmen Sachen nie für immer.

Diese simple Tatsache konnte wohl jeder Ninja bestätigen und auch die Schüler der Akademie oder gerade erst ernannte Ge-Nin lernten das schnell.

Meist kennzeichnete das Ende eben dieser Sache dann wieder unschöne Geschehnisse, mal kamen sie einem Weltuntergang gleich, mal war es einfach nur, dass man aufstehen musste, obwohl man doch so gerne weiterhin im schönen warmen Bett geblieben wäre.

Ayame wusste nicht ganz, in welche der beiden Kategorien sie ihren Fall einordnen sollte.

Auf einmal hatte Itachi sich leicht versteift und hatte sie ohne eine Erklärung beiseite geschoben, war aufgestanden und gegangen.

Sie wusste weder wohin, noch was los war, noch ob er wieder kommen würde. Nun, sie dachte nicht, dass er sie hier so einfach sitzen ließ ohne ihr zu sagen, dass er ging, aber in dem Moment war sie absolut ratlos was los war.

Als sie versuchte herauszufinden, wo er hingegangen war, war weit und breit keine einzige Spur zu finden, was sie sich aber auch hätte denken können.

Er wollte nicht, dass sie ihm folgte.

Irgendwas war los und er wollte Ayame wohl so weit wie möglich entfernt wissen, wenn was auch immer geschah.

Auch wenn sie sich sicher war, dass er sich gegen so ziemlich alle Gefahren wehren konnte, machte sie sich dennoch Sorgen.

Sie erfuhr, was viele Frauen erlebten, wenn ihre Männer für ungewisse Zeit fort mussten und sie zuhause allein zurückblieben.

Ohne eine Nachricht.

Ungewissheit.

Mit der Zeit kam sie und begann die Zurückgelassenen zu quälen. Schleichend, doch allgegenwärtig.

Dass er wieder kam, stand für sie eigentlich außer Frage, doch sie wusste nicht was er machte.

Genauso gut konnte er auf Madara treffen, der ihm zweifellos nicht gerade wohl gesonnen war , ohne dass sie auch nur den Hauch einer Ahnung hatte was geschah. Es machte sie wahnsinnig nichts zu wissen.

Und das war der Punkt, in dem sie sich unwohl fühlte.

Es schien ihr wie eine Ewigkeit, bis Itachi endlich wieder zwischen den Bäumen auftauchte.

In der Zeit hatte sie vor lauter Unruhe schon alles zusammengesucht, drei Mal ihre Tasche neu gepackt und mindestens vier Mal ihre Rückreiseroute geändert.

Bei seinem Anblick atmete sie erleichtert auf und blieb stehen, da sie die letzte halbe Stunde damit verbracht hatte Spurrillen in den Boden zu laufen.

Das leichte Lächeln auf ihrem Gesicht wurde aber schnell von einem besorgten Stirnrunzeln abgelöst.

Er wirkte so ernst, noch mehr als sonst, auch wenn sie nicht sagen konnte, woran sie das festmachte.

Vielleicht lag es daran, das seine Miene noch mehr als normalerweise einer kühlen harten Maske ähnelte.

Sie eilte die letzten Schritte zu ihm und suchte besorgt nach Anzeichen was passiert sein könnte.

Da sie aber nichts fand, blieb ihr wohl nichts anderes übrig als zu fragen.

“Was war los? Du bist auf einmal einfach so gegangen. Ich habe mir Sorgen gemacht”, sagte sie, das Letzte allerdings so leise, dass sie es fast selbst nicht verstand.

“Akatsuki. Ich muss weg.”

Sie verstand und trat zur Seite, damit er seine Sachen nehmen konnte. Stumm sah sie ihm dabei zu und versuchte nicht daran zu denken, dass das jetzt wohl wieder für etwas längere Zeit das letzte Mal war, dass sie sich sahen.

Schließlich stand er wieder vor ihr und sah sie schweigend an.

“Wie lange bist du weg?”, fragte sie.

“Ich weiß es nicht, kommt darauf an wie schnell wir fündig werden”, antwortete er, woraufhin sie nickte.

“Und das Training?”

Sie war sich nicht sicher wie sie weiter vorgehen sollte, die anderen im Dorf waren nicht so gut wie er.

Selbst Kakashi nicht, der ja auch das Sharingan besaß, zumindest teilweise nicht. Sasuke war auch ausgeschlossen.

“Wiederhole so lange das, was wir geübt haben und probiere dies hier aus”, wies er sie an und gab ihr eine unscheinbare Schriftrolle.

Verwundert sah sie darauf hinab. Was wohl dort drin geschrieben stand? Mit Sicherheit ein neues Jutsu, dass er in weiser Voraussicht schon mal genau für diesen Fall vorbereitet hatte.

Unter seinem wachsamen Blick verstaute sie die Rolle in ihrer Tasche, sie wollte ja nicht, dass sie irgendwie verloren ging.

Anschließend, und nachdem sie sich noch mal vergewissert hatte, dass auch wirklich niemand in der Nähe war, legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter, damit sie ihn küssen konnte.

Sie lösten sich schon recht bad wieder voneinander, was Ayame bedauerte, sie hätte den Abschied gerne noch mehr in die Länge gezogen.

Aber man konnte eben nicht alles haben.

Sie bekam noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und danach machten sich beide auf den Weg.

Dieses Mal jedoch alleine.

Im Grunde fing für Ayame also erst jetzt der Teil an, den man wirklich Einzelmission nennen konnte.

Denn obwohl Itachi ihr bisher nie geholfen hatte - na ja, bis auf den gestrigen Abend - war sie doch nie vollkommen auf sich allein gestellt gewesen.

Zumindest nicht auf dem Weg.

Sie musste jetzt doppelt wachsam sein, versuchen Feinden aus dem Weg zu gehen, und falls das nicht ging, zu überleben.

Sie seufzte leise. Ihr war gerade überhaupt nicht nach irgendwelchen Kämpfen zumute.

Sie wollte sich auch nicht auf ihre Umgebung konzentrieren.

Am liebsten hätte sie sich jetzt in ihrem Zimmer verkrochen und wäre erst wieder herausgekommen, wenn sie ihre Gefühlswelt wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Sie würde Itachi für die nächste Zeit nicht mehr sehen und sie steigerte sich viel zu sehr darein.

Bei dem erneuten Gedanken an diese lange Zeit alleine verzog sich ihr Gesicht zu einer unzufriedenen Grimasse.

War sie echt schon so weit, dass sie nicht mal ein paar Tage oder Wochen ohne ihren Freund aushalten konnte?

Ein leises Schnaufen entfuhr ihr. Das war nicht gut, überhaupt nicht. Sie musste lernen damit umzugehen, sonst würde am Ende noch jemand was merken und sie und Itachi würden in Schwierigkeiten geraten.

Und zwar in so große, dass selbst ein ganzes Leben nicht reichen würde um sich daraus zu winden.

Ungehalten erhöhte sie ihr Reisetempo, sie hatte vor schon am nächsten Mittag wieder zurück in Konoha zu sein.
 

Je dunkler es wurde, desto mehr Erinnerungen an den vorherigen Abend kehrten zurück, spukten in Ayames Kopf umher und verunsicherten sie.

Details, die ihr zuvor gar nicht aufgefallen waren, stachen auf einmal mit einer Schärfe hervor, die sie schaudern ließ.

Es war wie in einem schwarz-weiß Film, in dem nur bestimmte Elemente farbig waren. Zum Beispiel das Rot des Blutes, die ebenso roten Lippen einer geschminkten Frau, oder die leuchtende blaue Augenfarbe des Mörders in einem Krimi.

Ja, Ayame hatte so was schon gesehen und die Ausschnitte, die sich vor ihrem inneren Auge immer wieder abspielten, waren genauso gestaltet.

Als sie schließlich bei völliger Dunkelheit gezwungen war Rast zu machen, rollte sie sich in einer geschützten Höhle, die sie gefunden hatte, zusammen und versuchte Herr ihrer Sinne zu werden.

Vergeblich.

Sie erinnerte sich daran, wie sie den Atem angehalten hatte, um ja keinen Laut zu verursachen, hörte den gleichmäßigen Atem ihres Opfers und sah seine vom Schlaf entspannten Gesichtszüge.

Ein ums andere Mal sah sie sich durch die Gänge des Hauses schleichen, immer in der Hoffnung, jemand würde sie entdecken; doch das war nie der Fall.

Es war geradezu lächerlich einfach die Wachen auszutricksen und in die Räumlichkeiten des Hausherren zu gelangen.

Sie wollte umkehren, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht und niemand hörte ihre stummen Rufe, mit denen sie auf sich aufmerksam machen wollte.

Sie war eine Fremde in ihrem eigenen Körper.

Diese Erkenntnis, und dass es ihr nicht erspart bleiben würde den Mord erneut zu begehen, ließen kaltes Entsetzen in ihr aufsteigen und sie fühlte eine ohnmächtige Wut.

Sie sträubte sich dagegen und konnte doch nichts ausrichten. Wie eine Beobachterin war sie, und doch diejenige, die das alles selbst tat.

Sie war doch eigentlich ein friedliebender Mensch, wie konnte es sein, dass sie schon zum zweiten Mal jemandem das Leben nehmen sollte?

Warum?

Hatte sie denn so viel Schlechtes getan?

War das nun ihre Strafe dafür, dass sie sich mit einem Nuke-Nin eingelassen hatte, ihm ihren Körper und ihre Seele hingegeben hatte?

Sie wusste es nicht.

Sie war auch erst gar nicht in der Lage eine logische Antwort zu finden.

Zu sehr war sie in dem Geschehen gefangen.

Wie in einer Wiederholung sah sie sich wieder und wieder ans Bett heran treten und das Katana aus der Scheide ziehen.

Dann stoppte das Ganze und begann von vorne.

Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit, wie ihr schien, lief die Szene weiter.

Ihr Körper holte zum Streich aus und sie fühlte eine dunkle Freude in sich aufsteigen.

Ayame brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass dies die Vorfreude auf den Mord war. Dass sie darauf brennen sollte einem Menschen das Leben zu nehmen. Das war zu viel.

Mit einem Schrei schreckte sie hoch, doch die Bilder stoppten nicht.

Die blanke Klinge fuhr auf den Mann nieder und dieses Mal zertrennte sie nicht nur den Hals, sondern stach in seinen Bauch, malte blutige Muster auf seinen Oberkörper und sie hörte die Schreie des Mannes in ihrem Kopf widerhallen. Obwohl er eigentlich tot sein müsste.

Ayame war völlig hilflos, sie bekam das alles nicht aus ihrem Kopf. Sie sah bei jedem Schlag das Blut leuchtend rot aufspritzen, es zierte schon ihre ganze Uniform, ihr Gesicht und verschmierte ihre langen Haare, spürte bei jedem Stich, wie das Fleisch des Mannes nachgab.

Jedes Mal, wenn sie das Katana aus ihm hervorzog, ertönte ein schmatzendes Geräusch, bei dem sie sich am liebsten übergeben hätte.

Ihr eigenes wahnsinniges Lachen drang an ihr Ohr, es war, als geschähe das alles wirklich und als würde ihr Körper von einem anderen kontrolliert und sie gezwungen zuzusehen; so als würde sie die Bewegungen selbst ausführen.

Dann, von einem auf den anderen Moment, änderte sich das Bild und anstelle des Mannes, den sie am Vorabend getötet hatte, lag Itachi dort und sie fügte ihm immer weitere Wunden zu. Ermordete ihn.

Innerlich erstarrte sie zu Eis, doch ihre Hand führte weiter die Waffe und fügte ihm Schaden zu.

Das irre Lachen, dass sie die ganze Zeit ausstieß und die Freude über dieses Massaker erreichten ihren schwindelnden Höhepunkt, während sie selbst sich in tiefstes Leid stürzte.

Sie spürte wie ihr Blut eiskalt wurde und brach mit einem lauten verzweifelten Schrei zusammen.

Die Bilderflut versiegte, doch das Letzte, in dem ihr Geliebter mit grässlichen Wunden am ganzen Körper und kopflos dagelegen hatte, schwebte ihr immer noch vor Augen.

Das Ganze war ihre derart real erschienen, dass auch ihre Reaktion so ausfiel, als wäre es tatsächlich geschehen.

Sie fand sich auf dem Höhlenboden wieder, fühlte etwas warmes nasses ihre Wangen hinunterlaufen und ihrem Mund entflohen ab und an seltsam abgehackte Laute.

Ihr Blick war verschwommen und ihre Wahrnehmung getrübt, alles was noch für sie existierte, war die nackte Angst, schiere Verzweiflung und zutiefst empfundenes Entsetzen.

Sie spürte nur nebenbei, wie sie hochgehoben und über jemandes Schulter geworfen wurde.

Kurz darauf ereilte sie die erlösende Ohnmacht.
 

Sie erwachte unsanft, weil ihr ganzer Körper wehtat.

Als sie die Augen öffnete, konnte sie zuerst nichts weiter erkennen, als absolute Dunkelheit, die sich allerhöchstens in verschiedene Nuancen von Schwarztönen einteilen ließ.

Ihr wurde leicht übel und schwindelig, wodurch es ihr schwer fiel sich zu orientieren.

Als zumindest der Schwindel etwas nachgelassen hatte, bemerkte sie erst einmal in welcher unangenehmen Position sie sich befand.

In ihrem Rücken befand sich eine unebene Wand aus massivem Fels und ihre Handgelenke waren mit eisernen Fesseln über ihrem Kopf befestigt.

Ihre Füße wurden durch grobe Stricke zusammen gehalten, welche an einem Haken an der Wand geknotet waren.

Ihre Arme, der Nacken und der Rücken hatten sich zu einem einzigen steinharten Muskel verhärtet, wohl durch ihre halb stehend, halb hängende Position, wodurch jede Bewegung, ja selbst das Atmen Schmerzen verursachte.

Außerdem schnitten die scharfen Kanten der Handfesseln ihr in die Haut und die Stricke an ihren Fußgelenken scheuerten schmerzhaft ihre Haut auf.

Ayame versuchte ein Wimmern zu unterdrücken, was ihr aber nicht so ganz gelang.

Um sich abzulenken schaute sie sich um.

Wo war sie?

Ihre Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und so konnte sie eine Zellentür aus sehr stabil aussehendem Stahlgitter ausmachen und konnte ungefähr die Maße des Raumes abschätzen in dem sie sich befand.

Ihr Gefängnis, denn das war es zweifellos, war äußerst klein, schien unterirdisch zu sein und sah aus, als wäre es direkt aus dem Fels herausgehauen worden.

Die Wände waren roh, ebenso wie der Boden, der etwas fleckig aussah. Ayame wollte sich gar nicht ausmalen, was für Körperflüssigkeiten dort alles eingetrocknet waren und wandte lieber den Blick ab.

Nachdem sie nun mit ihrer kleinen Inspektion der Räumlichkeiten fertig war, kehrte der Schmerz aufgrund ihrer unbequemen Haltung sofort mit aller Wucht zurück, da nichts mehr sie davon ablenken konnte.

Nun ja, außer vielleicht der Frage, wer sie hier entführt hatte.

Ihr fielen zwei Möglichkeiten ein.

Entweder man hatte sie doch entdeckt, als sie ihren Auftrag ausgeführt hatte und sie dann, als sie durch den Albtraum verstört war mitgenommen, oder, und diese Möglichkeit gefiel ihr weit weniger, Madara hatte sie aufgespürt und gefangen genommen, nachdem Itachi weg war.

Sie konnte ein Schaudern nicht unterdrücken, als ihr klar wurde, dass er dann höchstwahrscheinlich auch für ihren “Traum” verantwortlich war.

Aber das würde bedeuten, dass er von ihrer Beziehung zu Itachi wusste, was aber nicht weiter verwunderlich war, wenn er sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Sie schloss resignierend die Augen.

Im Grunde hatte er ja auch schon davon gewusst, seit sie Naruto aus dem Akatsukiversteck befreit hatten.

Diese Variante war die Wahrscheinlichste und gleichzeitig auch die Unangenehmste. Vielleicht hatte er Itachi ja auch extra weggerufen, damit er an sie ohne große Probleme herankam.

Ja, sie war für Madara keine ernstzunehmende Gegnerin, egal wie sehr sie sich gebessert hatte.

Denn das hatte sie unter Itachis Aufsicht wirklich, aber wohl noch nicht genug. Aber sie sprachen hier auch über einen der Gründer Konohas und das ehemalige Clanoberhaupt der Uchihas.

Plötzlich ließen Schritte auf dem Gang sie aufmerksam werden. Sie versuchte den Kopf zur Tür zu wenden, was aber aufgrund ihrer verspannten Muskeln scheiterte und ihr ein leises Zischen entlockte.

Mit einem lauten Quietschen schwang die Gittertür auf und ein Mann trat ein.

Erst als er direkt vor ihr stand, konnte sie ihn gänzlich sehen und ihre Augen weiteten sich leicht.

Es war tatsächlich Madara.

Er hatte wohl ausnahmsweise mal den Akatsukimantel abgelegt und präsentierte sich ihr nun in dunkler Ninjakleidung und seiner üblichen Maske.

Sie funkelte ihn feindselig an, schwieg aber, was ihm ein dunkles Lachen entlockte.

Die Tobi-Attitüde wollte er wohl heute weglassen und seine tiefe Stimme jagte ihr kalte Schauer über den Rücken.

“Nun habe ich zwar dich vor dem Kyuubi gefangen, aber das können wir ja auch ganz schnell zu unserem Vorteil auslegen, nicht wahr?”

Man konnte ihm eindeutig anhören wie sehr er sich über diese Tatsache amüsierte und Ayame knirschte wütend mit den Zähnen.

Naruto würde ganz sicher zu ihrer Rettung hereilen, wenn man ihm das Richtige erzählte.

Und dass, obwohl sie es doch noch nichtmal verdiente.

Madara beugte sich leicht vor, sodass er mit ihr auf Augenhöhe war und sagte: “Es ist wirklich außerordentlich praktisch, dass Itachi damals nicht alle Uchihas umgebracht hat. Aber er wusste ja auch gar nichts von dir. Und jetzt sag mir, woher kommst du und weshalb weiß ich nichts davon, dass es noch andere Uchihas außerhalb von Konoha gibt?”

Ayames einzige Antwort bestand aus einem ablehnenden und hasserfüllten Blick. Sie würde ihm gar nichts verraten.

Auch wenn die Antwort ihm sowieso nichts bringen würde, da all ihre Familienmitglieder sowieso tot waren.

Vorbei ... oder doch nicht?

Madara war wohl ganz und gar nicht zufrieden mit ihr. Sie war nicht gewillt ihm auch nur eine einzige Frage zu beantworten und da er sie auch noch nicht gefoltert hatte, gelang ihr das auch ganz gut.

Allerdings fürchtete sie auch gar nicht so sehr den körperlichen Schmerz, den er ihr zufügen konnte, weit gefährlicher waren für sie seine Worte.

Er wusste nur zu gut was er sagen musste um Zweifel in ihrem Herzen zu sähen oder ihr Albträume zu bescheren.

Zudem hatte er sie schon mehrmals einem Gen-Jutsu ausgesetzt, das sie wieder die Szene sehen ließ, in der sie selbst Itachi tötete.

Nun, irgendwie war das schon Folter, aber zumindest fügte er ihr keine offenen Verletzungen zu.

Ob das nun gut oder schlecht war, blieb dahin gestellt. Sicher aber blieben die psychischen Folgen länger bestehen als die physischen.

Dazu kam erschwerend, dass ihre Position seit dem Erwachen nahezu unverändert war und die Schmerzen, verursacht durch ihre denkbar unbequeme Haltung, waren ein allgegenwärtiger Begleiter.

Die einzige Gelegenheit, in der sie einmal losgebunden worden war, war am vorherigen Tag gewesen, an dem Madara sie in ein primitives und schmutziges Badezimmer geschickt hatte.

Es hatte sehr lange gedauert bis sie sich so weit bewegen konnte, dass ihr nicht jedes Mal die Tränen in die Augen schossen wenn sie versuchte sich zu rühren.

So war es durchaus keine angenehme Angelegenheit gewesen sich zu waschen und alle anfallenden körperlichen Bedürfnisse zu stillen.

Sie war zwar erleichtert, dass ihr diese Möglichkeit geboten wurde, aber ihre verkrampften Muskeln machten das ganze schnell wieder zu einer anderen Methode sie zu quälen.

Als er sie anschließend in ihrer ursprünglichen Position ankettete sagte er, dass er keinen Spaß daran habe ihr Leid zuzufügen und versprach ihr wunderbare Sachen, wenn sie nachgab, ihm alles sagte was er wissen wollte und sich ihm anschloss. Sie war nicht so dumm ihm auch nur ein Wort zu glauben, doch es war alles sehr verlockend.

Wie eine Fatamorgana in der Wüste.

Von weitem sah es aus wie die Rettung, die Lösung aller Probleme, aber wenn man den Fehler machte und auf sie hereinfiel, entdeckte man, dass alles nur Täuschung war und man der Katastrophe, oder auch dem Tod näher denn je war. Also schwieg sie, verbiss sich ein schmerzerfülltes Wimmern als sie ein glühendes Ziehen zwischen ihren Schulterblättern fühlte und wandte den Kopf ab. Danach war er gegangen und hatte sie allein gelassen.

Sie seufzte leise und fragte sich, ob man sich schon Sorgen um sie machte. Ihrer Schätzung nach hätte sie gestern wieder in Konoha ankommen müssen.

Und Itachi?

Er hatte sicher noch nicht gehört, dass ihr etwas Unplanmäßiges zugestoßen war. Er war ja schließlich selber auf Mission.

Der Gedanke, dass sie vielleicht hier nicht wieder lebend rauskommen würde wenn sie nicht kooperierte hinterließ bei ihr einen bitteren Nachgeschmack.

Sie würde nie wieder das Tageslicht erblicken, nie wieder mit ihren Freunden lachen können und vor allem würde sie nie wieder Itachi sehen, mit ihm sprechen, trainieren oder ihn einfach nur bei sich spüren.

Kein Kuss würde ihre Lippen je wieder berühren.

Leise rollten die Tränen ihre Wangen hinab, sie glaubte nicht, dass jemand sie retten kam.

Madara hatte ihr gesagt, dass er niemandem verraten würde wo sie war und so wurde sie vielleicht gesucht, doch nie gefunden.

Notfalls hatte er ganz Akatsuki hinter sich und er musste ihnen noch nicht einmal verraten wovon sie die Konohanins fernhielten.

Eventuell würde Itachi irgendwann erraten, dass Madara sie gefangen hielt, doch ob sie dann noch lebte war eine andere Frage.

Diese ganzen Gedanken begleiteten sie die nächste Zeit. Ohne ein wirkliches Gefühl dafür wie lange sie dort hing und ohne eine andere Beschäftigung blieb ihr auch kaum was anderes übrig.

Ihr Chakra nahm währenddessen proportional zu ihrer wachsenden Erschöpfung ab, was ihr die Gefangenschaft nicht gerade schmackhafter machte.

Der Schlaf wollte nur selten zu ihr kommen, eigentlich nur, wenn sie an der Grenze zur totalen Erschöpfung war.

Andernfalls hielt ihr schmerzender Körper sie davon ab.

Die einzige Regelmäßigkeit stellten Madaras Besuche dar, in denen er immer wieder versuchte sie doch zu “überreden” seine Fragen zu beantworten, aber sie gab nicht nach.

Auch wenn es manchmal schwer fiel.

Dass Konoha Suchtrupps nach ihr ausschickte, wusste sie in dem Moment, in der Madara es erwähnte, wobei er Spaß daran zu haben schien, dass alles umsonst sein würde.

An diesem Tag hatte er wohl auch beschlossen länger hier zu bleiben.

Er lehnte im Türrahmen, einige der wenigen Stellen, die nicht von getrocknetem Blut oder anderen unidentifizierbaren Flüssigkeiten befleckt waren.

"Alle Missionen Akatsukis sind gestern abgeschlossen worden”, warf er plötzlich unzusammenhängend in den Raum hinein.

Ayame brauchte einen Moment, bis sie verstand, was das hieß.

Alle waren wieder in der Basis, auch Itachi. Zumindest nahm sie das an, da er sich ja nicht bei ihr befand und sie sich nicht vorstellen konnte wo er seine freie Zeit sonst verbrachte.

Sie spannte sich leicht an und hob den Kopf. Sie antwortete nichts auf seinen Kommentar.

Was sollte sie auch sagen?

Madara war sowieso nahezu sicher, dass sie und Itachi ein Verhältnis hatten und egal was sie sagte, es würde ihn nur darin bestätigen.

“Weißt du, wenn du kooperieren würdest, dürftest du zu ihm. Du trittst Akatsuki bei, ich lasse euch in ein Team stecken und ihr könntet immer zusammen sein. Nicht nur einmal alle paar Wochen”, bemerkte er beiläufig, beobachtete sie dabei jedoch genau.

Damit hatte er einen wunden Punkt bei ihr getroffen, da sie wirklich nicht glücklich war wenn sie und Itachi sich so selten sahen.

Aber sie glaubte nicht, dass er hielt was er versprach und für so etwas würde sie nicht zum Missing-Nin werden.

Das war es ihr nun wirklich nicht wert.

Wütend sah sie ihn an. Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass sie darauf einginge.

“Vergiss es! Geh einfach und lass mich in Ruhe damit!”, fauchte sie ihn an, was ihm aber nur ein dunkles Kichern entlockte.

“Du möchtest also lieber sterben, als mit deinem Liebsten zusammen zu sein?”, fragte er und stieß sich vom Türrahmen ab.

Langsam kam er auf sie zu, was Ayame dazu veranlasste, so weit zurückzuweichen wie die Wand es zuließ.

“Zumindest nicht nach diesen Bedingungen”, entgegnete sie, immer noch in Rage.

Madara blieb direkt vor ihr stehen, sah auf sie herab und war, soweit sie es an seiner Körpersprache erkennen konnte, nachdenklich.

Diese plötzliche Ernsthaftigkeit seinerseits machte sie nervös, ebenso wie die bedrückende Stille, die sich über den Raum legte.

“Und was ist hiermit?”, er legte eine Hand auf ihren Bauch, “Willst du das auch opfern?”

Ayame starrte ihn wie betäubt an. Er konnte doch nur meinen, dass sie- Nein! Das war nicht wahr! Er log, ganz bestimmt.

Er seufzte.

“Was wohl Itachi dazu sagen wird?”

Noch immer hatte Ayame kein Wort hervor gebracht. Der Schock über das offenbarte war zu groß.

Sie verstand es nicht, immerhin nahm sie doch für gewöhnlich spezielle Tabletten, die so etwas verhindern sollten.

Hatte sie diese einmal vergessen?

Ihr fiel nichts ein.

Schließlich fand sie ihre Sprache wieder: “Aber- woher?”

Zu mehr war sie nicht fähig.

Madara schien ihre Unwissenheit und ihre Verwirrung zu amüsieren, doch er antwortete sofort: “Ich spüre es. Das lernt man mit genügend Erfahrung.”

Ayame versuchte in sich hinein zu fühlen, doch sie nahm nichts wahr. War sie etwa noch zu unerfahren?

“Also, was ist? Ziehst du immer noch den Tod vor?”, fragte er berechnend und zog seine Hand weg.

Sie senkte den Blick, im Moment konnte sie ihm keine Antwort geben, weshalb sie flüsterte: “Ich weiß es nicht, ich- ich muss nachdenken.”

Er akzeptierte dies mit einem Nicken und seine, sich entfernenden Schritte sowie das Quietschen der Tür sagten ihr, dass der Besuch für heute beendet war.

Aber er würde wiederkommen.

Morgen.

Ayames Gedanken aber kreisten nur um eine Sache. Wenn er Recht hatte, dann war sie schwanger.

Von Itachi.

Diese Tatsache löste bei ihr keine Freude aus, keinen Jubel, ja noch nicht einmal ein leichtes Lächeln.

Das änderte die Situation vollkommen. Auch wenn sie das Kind nicht wollte - sie war noch viel zu jung, außerdem, wie sollte sie es Itachi beibringen? - umbringen konnte sie es auch nicht.

Es war ein völlig unschuldiges Leben und konnte nichts für das alles hier. Es würde entweder mit ihr sterben, oder sie träte Akatsuki bei, unterstützte Madara bei all seinen Plänen, lieferte Naruto aus und würde das Baby austragen.

Sie verschwendete keinen Gedanken an Abtreibung, denn wenn sie es sowieso nicht behalten wollte, bestand auch kein Grund weshalb sie nicht hier sterben sollte. Es war eine verzwickte Lage.

Auf der einen Seite brachte sie es nicht über sich ihr eigen Fleisch und Blut, vor allem das von Itachi, zu töten; auf der anderen Seite standen ihr ihre Prinzipien und ihr Stolz im Weg.

Es hätte ihr sehr geholfen zu wissen wie er darüber dachte, aber so wusste sie absolut nicht was sie tun sollte.

Ihr war zum Schreien zumute, sie wollte ihr Kind nicht bei den Akatsuki aufziehen, aber selbst in Konoha würde das Probleme geben.

Aber da sie dort sowieso nicht hinkam, konnte sie das eh vergessen. Und Naruto. So viel hatten sie zusammen gemacht und sie alle hatten so viel auf sich genommen um ihn damals zu retten.

Nein, sie konnte ihn nicht verraten. Sie schloss resigniert die Augen und versuchte die auftretenden Tränen zurück zu halten, was ihr nicht so ganz gelang.

Auf einmal drang das Quietschen der Zellentür an ihr Ohr und ließ sie aufschrecken. War sie etwa so lange in Gedanken gewesen, dass Madara schon wiedergekommen war?

Doch derjenige, der aus dem Schatten trat war nicht ihr Peiniger, sondern jemand ganz anderes.

Ihre Augen weiteten sich ungläubig.

“Itachi”, hauchte sie, einerseits erleichtert ihn zu sehen, andererseits nicht. Er trat näher an sie heran, sein musternder Blick nahm alles auf, von ihren zerzausten Haaren, über die tränennassen Wangen zu den dreckigen Klamotten.

Schließlich hob er eine Hand und sie fühlte wie er sein Chakra so lange in die Fesseln leitete, bis sie barsten.

Mit einem weiteren schnellen Handgriff durchtrennte er die Stricke an ihren Fußgelenken und fing sie gleichzeitig auf, als sie ohne irgendetwas, das sie hielt vornüber kippte.

Sie landete an seiner Brust, laut aufstöhnend, da sich ihre gesamte Schulter- und Rücken Muskulatur wieder verkrampft hatte.

Itachi wartete unterdessen bis sie einigermaßen bewegungsfähig war, blickte aber den Flur entlang, als fürchte er eine Entdeckung, was ja auch sehr wahrscheinlich war.

Nach einiger Zeit hatte sie sich wieder etwas beruhigt, sodass sie sich in seinen Mantel krallen und zu ihm aufsehen konnte.

“Ich- Itachi, er hat gesagt ich s-sei…”, sie brach ab und vergrub das Gesicht an seiner Schulter.

Sie brachte es nicht über sich davon zu erzählen. Itachis Griff um sie verstärkte sich etwas.

“Was hat er dir erzählt”, er war hörbar angespannt und sie konnte die Intesität seines Blickes förmlich auf sich spüren.

“Er wollte Antworten von mir. Woher ich komme und Sachen über dich und Konoha. Ich sollte Akastuki beitreten und Naruto ausliefern und-

Ich habe gesagt ich würde lieber sterben als ihn zu unterstützen.”

Sie wussten beide, dass dies wahrscheinlich längst nicht alles wäre was er von ihr verlangt hätte, wäre sie so naiv gewesen zuzustimmen.

Itachi schwieg und ermunterte sie so zum weiterreden.

“Er war auf einmal so ernst und dann fragte er, ob ich mein K-Kind auch t-töten wollte.”

Sie schluchzte leise auf und drückte sich näher an Itachi, der auf einmal erstarrt war.

“Vielleicht stimmt das ja gar nicht, ich hab doch immer meine Tabletten genommen”, versuchte sie sich selbst zu überzeugen und löste sich etwas von ihm.

Er zeigte keine Reaktion, nur sein Griff war beängstigend fest geworden. Besorgt sah sie ihn an.

“Itachi, ich spüre nichts, aber vielleicht bin ich ja noch zu unerfahren, könntest du-”, sie stoppte, als er mit einem Ruck wieder zu sich zu kommen schien.

Sein Blick war ungewöhnlich hart während er sie ansah, doch er kam ihrem Wunsch nach und legte eine Hand auf ihren Bauch.

Für eine ganze Weile, in der sie sich selbst beruhigte, war seine Miene ausdruckslos und hochkonzentriert.

Dann runzelte er die Stirn und einen Moment später änderte sich sein Ausdruck, doch sie konnte nichts daraus lesen.

Schließlich öffnete er die Augen, die er zuvor bei der Untersuchung geschlossen hatte, und seufzte leise.

“Madara hat gelogen, er wollte dich wohl zwingen am Leben zu bleiben. Er musste sich wohl sehr sicher sein, dass du unser Kind nicht mit dir töten würdest”, sagte er. Ayames Augen wurden groß und in ihnen spiegelten sich die widersprüchlichsten Gefühle.

Wut, Unglauben und Erleichterung.

“Versteh mich nicht falsch, aber ich bin froh, dass Madara gelogen hat. Das war einfach der falsche Zeitpunkt”, murmelte sie nach einer Weile zögernd, woraufhin Itachi nickte.

“Es wäre - unpassend wenn du schwanger werden würdest. Auch in Konoha. Es würde nur Fragen aufwerfen und ich nehme an, dass es auch schwieriger werden würde dich zu besuchen. Zumal ich dem Kind einfach kein Vater sein könnte.”

Irgendwie machten diese Worte sie etwas traurig, aber sie verstand ihn auch und war eigentlich seiner Meinung.

Familie käme für sie mit Itachi in einer solchen Lage nicht infrage.

“Wie lange bist du schon hier?”, riss sie seine Stimme plötzlich aus ihren Gedanken.

“Ich weiß nicht, ich konnte hier die Zeit nicht abschätzen. Aber er hat mich in der Nacht nach deinem Aufbruch gefangen genommen”, antwortete sie.

Itachi runzelte die Stirn.

“Das ist beinahe eine Woche her. Wie hat er dich überhaupt mitnehmen können? Habt ihr gekämpft oder hat er dich im Schlaf überrascht?”

Sie blickte an ihm vorbei zu Boden.

“Ich hatte die ganze Zeit schlechte Träume von dem Mord, aber ich glaube mittlerweile, dass es von vorneherein ein Gen-Jutsu von Madara war. Er hat es irgendwann so verändert, dass du…

Ich musste dich töten. Immer wieder. Das hat mich unaufmerksam gemacht.”

“Verständlich.”

Doch sie spürte seinen Blick auf sich brennen.

Schließlich legte er einen Arm um ihre Taille um sich auf den Weg nach draußen zu machen, aber ihr Körper war zu schwach als dass sie das ohne Probleme schaffen konnte, weshalb er sie im Brautstil auf die Arme hob und sie den Gang entlang trug.

“Wo sind wir?”, fragte sie nach einer Weile, in der sie schon mehrere Gänge durchquert hatten.

Sie war doch weiter unten gewesen als sie dachte.

“In einem selten benutzten Versteck der Akatsuki”, antwortete er, “Madara konnte sich nahezu sicher sein, dass niemand hierher kam von uns und von Außenstehenden ist es nicht auffindbar.”

Verwirrt sah sie zu ihm hoch und fragte weiter: “Weshalb warst du denn dann hier?”

“Ich hatte hier unten eine Schriftrolle versteckt, die ich nun brauche.”

Hatte sie nicht ein unverschämtes Glück? Er hätte sie auch gar nicht bemerken können.

Erschöpft legte sie den Kopf an seine Schulter, schloss die Augen und seufzte leise. Wenn ihre Glückssträhne anhielt, würden sie es vielleicht sogar nach draußen schaffen, im besten Fall ohne entdeckt zu werden.

Sie war sich darüber im Klaren, dass Itachi ein großes Risiko auf sich nahm um sie zu retten und deswegen war sie ihm umso dankbarer.

Doch da blieb er auf einmal ruckartig stehen, was sie dazu veranlasste wieder aufzusehen und sich anzuspannen.

Erst entdeckte sie nichts, doch dann ertönte ein langsames Klatschen, welches ihre Aufmerksamkeit auf den Gang vor ihr lenkte.

Dieser war so schlecht ausgeleuchtet, dass sie zuerst gar nichts erkannte, nur langsam schälten sich die Umrisse eines Mannes aus der Dunkelheit.

Ihr wurde leicht übel.

Natürlich hatte Madara ihren Fluchtversuch bemerkt. Was hatte sie denn auch anderes erwartet?

Schließlich trat er gänzlich ins Licht und Ayame konnte sehen was dieses Klatschen erzeugt hatte.

Er applaudierte ihnen langsam, eine eigene Art und Weise um seinen Spott auszudrücken.

“Allerherzlichsten Glückwunsch. Bis hierhin habt ihr es also geschafft. Und jetzt?”

Auch seine Worte trieften nur so vor Ironie. Sie waren aber auch gleichzeitig eine einzige Provokation.

Sollten sie ruhig versuchen zu fliehen, es würde ohnehin nicht gelingen solange Madara das nicht wollte.

Das war seine Einstellung und verursachte, dass Ayame am liebsten auf ihn losgestürmt wäre, nur um ihm wenigstens ein Mal diese dämliche Maske aus dem Gesicht zu schlagen.

Aber sie rührte sich nicht. Stattdessen funkelte sie ihn nur zornig an.

Itachi hingegen ignorierte das von Madara gesagte und fragte: “Was genau hast du eigentlich von ihrer Gefangenschaft? Dir geht es doch nicht nur darum sie bei Akatsuki zu haben und an den Kyuubi würdest du auch alleine kommen.”

Madara zuckte nur mit den Schultern.

“Vielleicht will ich ja nur den Clan zusammen halten”, sagte er gleichgültig, doch Ayame fuhr ihn an: “Ja natürlich, weil du uns alle ja so magst und du ja auch Sasuke hierher bekommen würdest.”

Ihre Stimme zitterte vor unterdrückter Wut und Hohn.

“Wenn du das schon so richtig erkannt hast, dann wirst du wohl auch einsehen, dass ich euch meine wahren Ziele nicht verraten werde. Wo bliebe denn da der Spaß”, meinte er nur und warf einen kurzen, aber vielsagenden, Blick zu ihr.

Hätte sie gekonnt, wäre sie zurückgewichen, aber so konnte sie nichts anderes tun als sich dichter an Itachi zu drücken.

Der verstärkte im Gegenzug seinen Griff um sie, seine Augen fixierten jedoch nicht sie, sondern Madara, während er fragte: “Und was willst du jetzt mit uns machen?”

“Wisst ihr - ihr habt mir eben bewiesen, dass ich mein Ziel erreichen kann. Deswegen dürft ihr jetzt gehen”, antwortete er und trat beiseite.

Itachi rührte sich nicht, er sah Madara lediglich an, als versuche er durch bloßes Ansehen herauszufinden was dieser vorhatte.

Ayame war verwirrt.

Er ließ sie gehen?

Madara lachte über ihrer beider offensichtliche Skepsis und verschwand in einem spiralförmigen Wirbel.

Damit war der Gang nun, abgesehen von ihnen, völlig ausgestorben, was Ayame verständnislos blinzeln ließ.

“Was hat er gemacht? Wo ist er hin?”, fragte sie Itachi.

“Eine seiner Fähigkeiten. Eine Art Teleportation. Vielleicht ist er in die Basis zurück”, sagte er leise und setzte seinen Weg fort.

Den Rest des Weges aus dem Versteck nach draußen schwiegen sie, erst als die junge Frau seit langem das erste Mal wieder das Tageslicht zu Gesicht bekam, fragte sie: “Er lässt uns wirklich gehen, oder?”

Itachi nickte zögernd, sah aber nachdenklich aus.

“Es macht dir Sorgen, dass du sein Ziel nicht kennst, nicht wahr?”, fragte sie weiter und blickte ihn besorgt an.

Er nickte wieder, seufzte und sagte: “Ohne Kenntnis davon können wir auch nichts gegen ihn unternehmen.”

Das war auch ihr klar, genauso wie sie wusste, dass weder sie noch er Teil von Madaras Plan sein wollten.

Nun, da sie draußen waren, legte Itachi ein deutlich höheres Tempo an den Tag als vorhin noch im Akatsukiversteck. Sie verließen den festen Boden und bewegten sich durch die Bäume fort.

Ayame war dazu übergegangen einen Arm um Itachis Nacken zu schlingen; sie hatte zwar keinerlei Zweifel daran, dass er gut auf sie Acht gab, doch sie wollte kein unnötiges Risiko eingehen.

Irgendwann aber holte sie die Erschöpfung ein und sie lehnte sich wieder einfach nur an ihn.

Sie hatte die letzten Tage, von den Schmerzen abgehalten, immer nur kurze Phasen geschlafen und nun, da die Gefahr augenscheinlich abgewandt war, hatte sich nicht mehr die Energie sich weiter wach zu halten.

Also schloss sie die Augen, genoss den Wind und der ihr ins Gesicht blies. Schließlich aber dämmerte sie weg.
 

Sie erwachte erst wieder, als Itachi anhielt und sie vorsichtig auf dem Boden absetzte. Langsam schlug sie die Augen auf und streckte sich leicht, was ihr ein leises Stöhnen entlockte.

Ihr gesamter Körper schmerzte, so sehr war sie noch immer verspannt.

Sie versuchte sich gerade aufzusetzen, was ihr aber nicht so recht gelang, sodass Itachi eine Hand auf ihren Rücken legte um ihr zu helfen.

Als sie dann saß, verzog sie das Gesicht und atmete zischend aus. Das würde die nächste Zeit unangenehm werden.

Plötzlich fühlte sie seine Hände auf ihren Schultern, die einen sanften Druck ausübten, während er vorsichtig begann die Verspannungen weg zu massieren. Sie seufzte wohlig nachdem sie sich daran gewöhnt hatte, dass er - er! - sie wirklich massierte.

Soweit war ihre Beziehung bisher noch nicht gewesen.

“Danke Itachi. Ich glaube ohne dich wäre ich sicher noch gestorben”, murmelte sie und lächelte leicht.

Er antwortet nicht, sondern begann in kreisenden Bewegungen über ihren Rücken zu streichen.

Dann fühlte sie warme Lippen auf ihrem Nacken und kippte den Kopf etwas, damit er besser ran kam.

Seine Hände wanderten von ihren Schultern zu ihrer Taille und schließlich zu ihrem flachen Bauch.

Gleichzeitig hauchte er immer wieder zarte Küsse auf ihren Halsansatz und zog sie an seine Brust.

Da standen auf einmal Personen direkt vor ihnen.

Sehr bekannte Personen.

Ayame zuckte zusammen, sie hatte vorhin nichts bemerkt. Sie starrte die kleine Gruppe an, bestehend aus ihrem ehemaligen Team und Sasuke, angeführt natürlich von Kakashi und die starrte zurück.

Die junge Frau versuchte sich aufzurichten, doch sie war einfach noch zu erschöpft, auch wenn ihr Rücken ihr nun nicht mehr solche Probleme bereitete.

“Du!”, hallte dann auf einmal Sasukes Stimme über den Platz und sie sah, dass er seine wutsprühenden Augen auf Itachi gerichtet hatte.

Der stand nun auf und zog sie ebenfalls mit hoch, wobei er stützend hinter ihr stehen blieb.

Er zeigte kaum eine Reaktion auf seinen Bruder, lediglich ein kurzer Seitenblick zu diesem bewies, dass er ihn überhaupt registriert hatte.

Ayame war unterdessen viel zu geschockt, um irgendetwas zu sagen. Die anderen hatten sie mit Itachi gesehen, nun war alles aus.

Man konnte an den Gesichtern der Konohanins ablesen wie fassungslos sie waren. Vor allem Naruto und Sakura zeigten ihren Unglauben, Kakashis Blick war hart und durchdringend geworden, Sasuke kochte fast über vor Wut und selbst Sais übliches Lächeln war nicht existent.

Hilfesuchend sah sie zu Itachi, der ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf, den aber garantiert kein anderer als solchen erkannte.

“Aber- Ayame, was- er?”, stammelte Sakura, was die Angesprochene den Blick senken ließ.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, doch Naruto befreite sie bald aus dieser misslichen Lage, indem er sagte: “Aber wir dachten du hättest Schwierigkeiten bei deiner Mission gehabt und dir sei sonst was passiert.”

Sasuke setzte offenbar schon an etwas gehässiges zu sagen, doch nun schnitt ihm Ayame das Wort ab.

“Die Mission an sich lief ganz gut, aber auf dem Rückweg gab es ein paar Komplikationen.”

“Ich verstehe nicht ganz. Was hat das hiermit zu tun? Was hat Itachi Uchiha damit zu tun?”, fragte Kakashi und warf Sasuke einen mahnenden Blick zu, da dieser wohl schon wieder etwas sagen wollte.

Ayame seufzte, blickte zu Itachi und entschied sich für die Wahrheit.

“Ich bin nachts von einem Akatsuki überrascht worden und wurde gefangen genommen. Er wollte mich unter anderem benutzen um an Naruto heran zu kommen, aber vorher wollte er Informationen über Konoha, mich und über-”, sie stockte. Sollte sie es ihnen sagen?

“Mich. Er wusste, dass sie mich näher kennt und wollte meine Schwachstellen wissen”, vervollständigte nun Itachi ihren Satz und der Klang seiner Stimme führte dazu, dass die anderen zusammenzuckten.

“Wie, du kennst ihn näher?”, fragte Naruto verwirrt, “und was macht er hier? Wie bist du da weggekommen?”

Das stellte Ayame vor ein Problem. Wie sollte sie das alles um Himmels Willen erklären?

Sasuke schnaubte.

“Sag mal bist du blind, Dobe? Das war doch eben eindeutig”, sagte er bevor ihn jemand aufhalten konnte.

Naruto sowie die anderen sahen Ayame ungläubig an. Sie schloss kurz die Augen und fing an zu erzählen nachdem Itachi ihr aufmunternd zugenickt hatte: “Sasuke hat Recht, Itachi und ich führen so was wie eine Beziehung. Ich will im Moment auch gar nicht erklären wie es dazu kam, auf jeden Fall hat er mich in diesem Drecksloch von Gefängniszelle gefunden und befreit. Er wird jetzt ziemlichen Ärger mit den anderen deswegen haben, aber er hat es trotzdem getan. Von alleine wäre ich da nie lebend wieder rausgekommen.”

Falls es überhaupt noch ging, so guckten die Konohanins jetzt noch fassungsloser. Schließlich ergriff Kakashi das Wort.

"Was haben sie dort mit dir gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine ablehnende Antwort akzeptiert haben. Oder hast du ihnen etwa etwas verraten?”

Hastig schüttelte sie den Kopf, doch Itachi antwortete für sie.

“Sie muss bei einer Befragung nicht zwingend physisch gefoltert werden. Du warst bei den Anbu, Kakashi, du müsstest doch eigentlich genügend Foltermethoden kennen, die auf reinem Gen-Jutsu aufbauen. Aber sie hat nichts gesagt.”

Sakura entwich ein leises Aufkeuchen und sie trat einen Schritt auf Ayame zu, als wolle sie diese sofort auf Folgen der Folter untersuchen und möglichst heilen. Aber sie traute sich nicht wegen Itachi, der immer noch hinter ihrer Freundin stand und sie stützte.

Naruto runzelte die Stirn.

“Also noch mal alles zusammen. Du hast mit Itachi Uchiha ein Verhältnis, wurdest von Akatsuki gefangen und gefoltert, von Itachi gefunden und befreit und stehst jetzt hier und erzählst und das alles mit Itachi jetzt erst? Wie lange geht das denn schon?”, fragte er, aber man konnte seiner Stimme anhören, dass er es nicht böse meinte. Er war lediglich enttäuscht.

Sie senkte den Blick.

“Es fing ungefähr nach der Zeit der Jounin-Prüfung an”, gestand sie kleinlaut.

Zunächst sagte niemand etwas, das musste erstmal verdaut werden. Besonders Sasuke fühlte sich wohl verraten von Ayame, die ihn erst überredet hatte in Konoha zu bleiben.

Man konnte ihm auch deutlich die widersprüchlichen Gefühle ansehen. Er konnte nicht verstehen, dass die Frau mit der er zusammen in einem Haus wohnte, die er in der letzten Zeit schätzen gelernt hatte mit seinem verhassten Bruder zusammen war. Was hatte sie an sich, dass Itachi sie so sehr an sich heran ließ und warum warf sie ihm nicht den Mord am Uchiha-Clan vor?

Sie hatte diesen Teil ihrer Familie zwar nie gekannt, doch sie sollte diese Tat trotzdem ablehnen.

Für ihn war absolut unbegreiflich, dass sein großer Bruder für sie so weit ging und seine eigene Position bei Akatsuki gefährdete.

Denn er wusste, dass die beiden bei ihren Erzählungen nicht gelogen hatten. Das hätte er sicherlich bemerkt.

Ayame, die die ganze Zeit über an Itachi gelehnt stand, schwankte mittlerweile leicht und ihre Beine zitterten ein wenig vor Erschöpfung.

Dieser ließ sie sanft zu Boden gleiten, wobei er sie permanent stützte. Ihm war klar, dass sie immer noch sehr ausgelaugt war von der Gefangenschaft und die kurze Zeit, die sie in seinen Armen geschlafen hatte, war kaum erholend für sie gewesen.

Kakashi, der sich als erstes wieder gefasst hatte, gab Sakura einen Wink, dass sie nach Ayame sehen sollte.

Diese zögerte kurz, doch da Itachi sie einfach nur ruhig ansah und nichts dagegen unternahm, trat sie schließlich an ihre Freundin heran und begann sie zu untersuchen.

Als erstes fielen ihr die Aufschürfungen der Fesseln auf, an den Handgelenken mehr, an den Fußgelenken weniger schlimm.

Ihre Hand leuchtete in grünem Chakra, als sie die Verletzungen heilte, dann wandte sie sich der Gesamtuntersuchung zu.

“Was hast du denn angestellt? Deine komplette Rückenmuskulatur ist ja total verspannt”, fragte sie, während sie sich daran machte dies zu beheben.

“Häng du mal ne Woche mit dem Armen über dem Kopf an die Wand gekettet. Das war vorhin noch viel schlimmer”, brummte Ayame und seufzte erleichtert auf als sie die fast sofort einsetzende Linderung spürte.

Sie entspannte sich langsam wieder und lehnte sich an Itachi sobald Sakura ihre Arbeit beendet hatte.

Denn auch wenn sie eine hervorragende Medic-Nin war, konnte sie die Müdigkeit nicht vertreiben.

Sai war sich umsehen gegangen, ob nicht eventuell noch jemand anderes in der Nähe war, während Kakashi Itachi im Auge behielt und Naruto und Sasuke sich leise unterhielten, wobei der blonde Chaosninja offenbar das aufgebrachte Gemüt seines besten Freundes beruhigte.

Ayame runzelte leicht die Stirn. Sie rechnete es Sasuke hoch an, dass er trotz seines Hasses auf seinen älteren Bruder diesen nicht angriff.

Er hatte wohl wirklich für sich selbst beschlossen, dass die Rache ihn nicht viel weiter brachte.

Fürs erste zumindest.

Aber das war momentan nichtmal ihre größte Sorge. Sie machte sich Gedanken was nun geschehen würde.

Denn normalerweise mussten sie versuchen Itachi zu töten oder gefangen zu nehmen. Aber zumindest war es ihre Pflicht den ganzen Vorfall hier zu melden.

Dann würde sie selbst des Hochverrates angeklagt werden und eine entsprechende Bestrafung erhalten.

Sie würde Itachi niemals wieder sehen, selbst wenn man mit ihr Milde würde walten lassen.

Also mal wieder eine recht verzwickte Lage, da sie auch nicht Konoha verlassen wollte.

Sie bekam, so in Gedanken, nur nebenbei mit, dass Sakura schon längst zu den anderen zurückgekehrt war um sich mit ihnen über die weitere Vorgehensweise zu beraten.

Sie selbst und Itachi konnten solange nichts anderes tun als zu warten bis die anderen entschieden hatten.

Sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um und tauschte einen langen Blick mit ihm.

“Hast du sie wirklich nicht gespürt?”, fragte sie leise.

Die Konohanins mussten das nicht hören.

“Doch, aber ich wäre niemals unbemerkt hier weg gekommen bevor sie dich gesehen hätten. Außerdem, selbst wenn, hättest du dir dann allein eine Erklärung ausdenken müssen und du hättest sie nicht so sehr anlügen können, dass sie nicht misstrauisch geworden wären. Sie hätten auf jeden Fall meine Beteiligung herausgefunden. Es ist besser, wenn wir ihnen jetzt die Wahrheit erzählen als irgendwann anders”, erwiderte er in gleicher Lautstärke.

Es wäre niemals für immer geheim geblieben und nun mussten sie mit den Konsequenzen leben.

“Ich habe Angst”, gestand sie und schmiegte sich näher an ihn.

“Sie sind deine Freunde. Vertraue ihnen.”

Ayame sah ihn leicht zweifelnd an. Konnte sie den anderen in einer so schwerwiegenden Situation wirklich trauen?

Sie mussten entscheiden was das beste für das Dorf war und das bedeutete eigentlich nichts gutes für sie und Itachi.

“Es steht so viel auf dem Spiel”, flüsterte sie und wusste, dass Itachi genau verstand was sie meinte.

Würde sie nun selbst als Nuke-Nin ins Bingobuch eingetragen werden, zur Strafe aus dem Dorf verdammt weil sie mit einem S-Rank Kriminellen `paktiert´ hatte? Weil sie ihr Heimatdorf verraten hatte?

Sie begann leicht zu zittern. Das wäre so ziemlich das Schlimmste was sie sich vorstellen konnte.

Um Itachi brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Ihm würden sie niemals etwas anhaben können.

Außer man benutzte sie um an ihn heranzukommen.

Sie barg das Gesicht an seiner Brust und spürte fast sofort seine Hand auf ihrem Haar ruhen.

Der Blicke von Naruto, Sakura, Sasuke, Sai und Kakashi war sie sich dabei nicht bewusst.

Nur Itachi sah kurz zu ihnen, während er versuchte Ayame ein wenig zu beruhigen. Er zweifelte leicht, ob es wirklich das Richtige gewesen war ihre Beziehung vor den Konohanins offen darzulegen.

Aber nun war es nicht mehr zu ändern.

Ayames Freunde wussten indes nicht was sie tun sollten. Ihr Pflichtgefühl gegenüber ihrem Dorf sagte ihnen, dass sie das Pärchen vor ihnen ausliefern mussten um den Frieden zu sichern.

Aber ihr Herz lehnte dies vehement ab. Sie waren keine Ungeheuer und sie sahen selbst, dass die beiden keinerlei böse Absichten hegten.

Bei Itachi waren sie sich zwar nicht so sicher was er genau tun wollte, aber selbst ein Blinder konnte nicht umhin zu bemerken, dass er die junge Frau in seinen Armen liebte.

Schon alleine seine Taten sprachen für sich, da er sie vor seiner eigenen Organisation gerettet hatte was schlimme Folgen nach sich ziehen konnte, doch das deutlichste Indiz sahen sie hier vor sich.

Das ganze Verhalten von Ayame und Itachi war von gegenseitigen Vertrauen geprägt, so wie sie dort auf dem Boden saßen.

Sie klammerte sich praktisch an ihn und er versuchte sie zu trösten in ihrer Ungewissheit was nun mit ihnen geschehen würde.

Die kleine Gruppe hatte nun das Schicksal des Paares in der Hand und keiner brachte es über sich ihnen noch mehr Leid zuzufügen.

Denn das erfuhren diese schon jeden Tag.

Sie hatten eine Beziehung gewählt, die für sie fast unrealisierbar war und die Gefahr für sie wuchs mit jeder Person die davon wusste.

Offenbar wusste mindestens einer von Akatsuki schon von der Bindung der beiden Uchihas und das hatte schon zu einer Verkettung von Geschehnissen geführt, welche für Ayame und Itachi fatal enden könnte.
 

Sakura seufzte leise, sie wollte ihrer Freundin nicht das nehmen, das sie am meisten glücklich machte.

Sie sah zu ihren Teamkameraden und fragte: “Was sollen wir denn jetzt machen? Ich werde Ayame nicht an unser Dorf verraten, und mit nur einem Wort zu Tsunade würden wir sie zwingen zu handeln.”

Naruto, der ausnahmsweise mal ernst war, nickte. “Wir sind ein Team, wir alle zusammen und Sie haben uns selbst gesagt, dass wir zusammenhalten sollen, was auch immer geschieht, Kakashi-Sensei.”

Der Angesprochene wandte seinen Blick von Itachi und Ayame ab um seine Schützlinge anzusehen.

“Wir müssten sie melden…”, er hob die Hand als Naruto empört etwas sagen wollte und fuhr fort, “…aber du hast Recht. Ihr müsst zusammen halten. Ich bin zwar nicht mehr euer Sensei, aber irgendwo sind wir alle noch ein Team. Wir sechs.”

Sasuke sah ihn etwas erstaunt an. Das schloss auch ihn mit ein.

Schließlich ergriff auch er das Wort: “Sie sind meine einzige Familie, auch wenn ich Itachi am liebsten nicht dazu zählen würde, aber man sollte zu seiner Familie halten, nicht wahr?”

Er klang unsicher, als wüsste er nicht ganz was er von seiner eigenen Aussage halten sollte.

Sakura sah ihn dankbar an und lächelte leicht.

Sai senkte unterdessen kurz den Blick. Er war praktisch zum Anbu und somit zur absoluten Treue seinem Dorf gegenüber erzogen worden, doch in seiner Zeit in Team Kakashi hatte er gelernt was wahre Freundschaft bedeutete.

Dann jedoch seufzte er leise und gab mit einem Nicken seine Zustimmung zu dem Beschluss seines Teams.

Von Lügen und Wahrheiten

“Wir haben beschlossen, dass das alles unter uns bleibt.”

Diese Worte Sakuras hallten Ayame immer noch in den Ohren, als sie ihr Nachtlager aufschlugen.

Sie hatten beschlossen der jungen Frau vor der Rückreise noch eine Nacht zum Ausruhen zu gönnen.

Alles andere wäre Schwachsinn gewesen, wenn man sie nicht den ganzen Weg tragen wollte.

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie das nur Itachi erlauben würde und der konnte nicht bis nach Konoha mitkommen.

Es wäre zu riskant und außerdem fühlten sich die anderen in seiner Nähe nicht soweit wohl, als dass sie mit ihm zwei Tage unterwegs sein wollten.

Sie hatten sich zwar darauf geeinigt, dass er diese Nacht noch bei Ayame bleiben würde, aber für mehr reichte ihr Vertrauen zu ihm nicht.

Jetzt, da sie sich alle zur Ruhe gelegt hatten, bis auf Kakashi, der die erste Wache übernahm, konnte Ayame nur peinlich berührt lächeln, als sie an den Moment dachte, in dem Sakura zu ihnen gekommen war, um ihnen den Beschluss des Teams Kakashi mitzuteilen.

Sie war nämlich so erleichtert gewesen, dass sie ihrer besten Freundin um den Hals gefallen und in Tränen ausgebrochen war.

Die ganze Anspannung der letzten Tage war mit einem Schlag von ihr abgefallen, was bei ihr die Dämme hatte brechen lassen.

Sakura hatte nur gelächelt und die Umarmung erwidert.

Ayame schmiegte sich näher an Itachi, der dafür einen Arm um sie legte. Sie hatte einige Zeit gebraucht um ihn zu überreden über Nacht im Lager zu bleiben, da er eigentlich nie bei Leuten schlief, denen er nicht gänzlich vertraute. Wie sie erfahren hatte, suchte er sich selbst dann, wenn er mit seinem Partner Kisame unterwegs war, einen separaten Platz zur Übernachtung, wobei er kaum schlief, damit er kein allzu leichtes Opfer für feindliche Shinobi war.

Ayame schnaubte. Als ob er jemals leicht zu besiegen wäre.

Sie wusste, dass er auch heute wach bleiben würde und sie konnte es ihm nicht verübeln.

Er war kein Mensch, der anderen leichtfertig oder gar schnell vertraute und hier war er sozusagen im `Lager des Feindes´.

Er konnte nicht davon ausgehen, dass er wirklich unbehelligt bleiben würde; vor allem, da sein kleiner Bruder keine drei Meter von ihm entfernt lag.

“Itachi?”, fragte sie und erhielt ein leises “hn” zum Zeichen, dass er ihr zuhörte. Sie lächelte leicht bei diesem Laut und fragte weiter: “Bekommst du jetzt große Probleme mit ihm?”

Sie musste ihn nicht beim Namen nennen, damit Itachi wusste wen sie meinte.

“Ich weiß es nicht. Vielleicht”, antwortete er, “Es kommt darauf an was für ein Ziel er verfolgt und inwieweit er mich dafür braucht.”

Sie drückte sich noch etwas näher an ihn. Sie hatte Angst vor dem was Madara tun könnte, andererseits hätte er doch schon längst etwas unternommen wenn er das gewollt hätte, oder?

Sie seufzte leise. Das Problem mit dem Clangründer der Uchihas war, dass er völlig unberechenbar in seinen Handlungen war.

Sie sprachen diesen Abend nicht mehr, sondern lagen einfach nur nebeneinander, bis Ayame schließlich eingeschlafen war.

Obwohl sie es fast schon erwartet hatte, geschah die ganze Nacht über nichts. Ohne irgendwelche Unterbrechungen oder Probleme verstrichen die Stunden, wofür sie alle durchaus dankbar waren.

Dazu bestärkte es sie in ihrer Entscheidung, die sie am Vortag getroffen hatten, da Itachi nichts versucht hatte um die Situation eher zu seinem Gunsten zu ändern. Auch Sasuke hatte sich beherrschen können und dessen Nähe klaglos ertragen.
 

Dass sie alleine auf ihrem Schlafplatz lag realisierte sie schon, als sie die fehlende Körperwärme neben ihr fühlte.

Sie schlug die Augen auf und sah sich um; alle außer ihr, Itachi und Naruto schliefen, wobei der eher in der Weltgeschichte herumträumte als zu wachen.

Als sie sich erhob und streckte, landete Itachi neben ihr, der zuvor noch auf einem besonders breiten Ast des neben ihr stehenden Baumes gesessen hatte. Er nahm wortlos den Mantel an sich, er hatte ihn den gestrigen Abend über sie beide gelegt, damit sie nicht froren in der Nacht.

Sie schaute ihm stumm zu wie er ihn anzog und schloss, bis er wieder ganz wie ein Akatsuki aussah.

Schließlich sah er sie an, in seinem Blick einen abweisenden Ausdruck.

“Du gehst schon?”, fragte sie leise, die Enttäuschung darüber geschickt verbergend.

Er nickte. “Ich bin spät.”

Genauso gut hätte er sagen können, dass er nur noch gewartet hatte bis sie wach war, aber wenigstens war er nicht einfach so gegangen mit vielleicht nur einer Nachricht, die ihr sagte, dass er weg musste.

“Du kommst wieder?”

Sie sprach mit gesenkter Stimme, damit die anderen nicht aufwachten.

“Sobald ich es schaffe”, antwortete er, doch er klang abwesend.

Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken schon längst bei Akatsuki und wie er reagieren sollte, falls Madara irgendetwas tat, was ihnen schaden konnte.

Aber ganz sicher war sie nicht.

Forschend sah sie ihm ins Gesicht, was er jedoch unterband, indem er ihr einen hauchzarten Kuss auf die Stirn gab, einen leisen Abschiedsgruß murmelte und mit einem Satz zwischen den Bäumen verschwand.

“Was war das denn? Der hätte sich ruhig mal vernünftig von dir verabschieden können”, meckerte Naruto los.

Verwundert drehte sie sich zu ihm um und errötete.

Sie hatte gar nicht realisiert, dass mittlerweile alle wach waren und das gerade mit angesehen hatten.

“Er hatte zu viel um die Ohren wegen Akatsuki, außerdem zeigt er vor anderen nicht gerne Schwäche”, verteidigte Ayame Itachi.

Natürlich gab es noch mehr Gründe, aber die wollte sie hier nicht so offen ausbreiten.

“Schwäche? Was ist denn daran schwach?”, für Naruto war das absolut unverständlich.

Ayame zog die Augenbrauen zusammen, konnte oder wollte er nicht versuchen Itachi wenigstens ein bisschen zu verstehen?

“Er ist ein Topninja und wurde als Clanerbe der Uchiha erzogen. Er hat schon als Kleinkind eingebläut bekommen, dass jegliches Gefühl Schwäche bedeutet. Denkst du so eine strenge Erziehung wird man so schnell wieder los? Vor allem er doch nicht. Wenn man bei Akatsuki zeigt was man fühlt, hat man doch ein Riesenproblem” fuhr sie ihn an und warf einen Seitenblick zu Sasuke, der bestätigend nickte.

Auch wenn auf ihm nicht ganz so viel Druck gelegen hatte, so wusste er doch, wie die Kindheit als Sohn von Fugaku Uchiha ausgesehen hatte.

Naruto war nach ihrem kleinen Wutanfall still geworden. Offenbar hatte sie ihn zum Nachdenken angeregt.

Ein kurzer Blick seinerseits zu seinem besten Freund zeigte, dass auch er die Parallele zu ihm hergestellt hatte.

Ebenso die anderen, bis auf Kakashi, schienen ihn nun mit neuen Augen zu sehen. So direkt hatten sie nie nach den Gründen für Sasukes Attitüde geforscht.

Nur der Kopierninja hatte davon gewusst, welche Erwartungen in die Uchiha-Brüder gesetzt worden waren und kannte ihre, ihnen anerzogene, Lebenseinstellung. Ayame hatte davon zwar kaum etwas gehört, aber sie kannte Itachi und hatte auch an Sasuke ähnliche Züge entdeckt.

Immer noch wütend wandte sie sich ab und setzte sich auf den Boden. Sie war halb verhungert, da Madara es mit ihrer Verpflegung nicht zu genau genommen hatte. Ihre Freundin gesellte sich kurz danach zu ihr und gemeinsam verzerrten sie deren Vorräte für den Tag.

“Es wird alles immer komplizierter”, seufzte Ayame und stützte ihr Gesicht auf die Hände, “die Situation ist total verfahren.”

Sakura legte eine Hand auf ihre Schulter.

“Das wird sich alles wieder einrenken. Wir müssen nur Tsunade-sama etwas Glaubwürdiges erzählen was passiert ist und du musst mehr aufpassen in Zukunft wegen Akatsuki.”

Man hörte ihr an, dass sie selbst nicht so recht daran glaubte, aber sie wollte die anderen aufmuntern und ihr so wenigstens einen Teil ihrer dunklen Gedanken nehmen.

Was den Teil im Dorf anging, konnte Itachi ihr nämlich nicht helfen und er war auch nicht immer in der Nähe um sie vor seiner eigenen Organisation zu schützen. Außerdem blieb erstmal abzuwarten, welche Folgen die Rettungsaktion wirlich für ihn haben würde.

Mit einem abwesenden Gesichtsausdruck nickte Ayame.

“Wir werden es ja sehen”, murmelte sie und stand auf.

Kakashi trat zu ihnen, alle Sachen schon gepackt und bereit zum Aufbruch.

“Lasst uns los, je länger wir wegbleiben, desto weniger werden sie uns unsere Ausrede abnehmen”, sagte er und wartete bis alle fertig waren und sie sich auf den Rückweg machen konnten.

“Was soll ich jetzt eigentlich sagen? Also weil ich so lange weg war”, fragte Ayame ihren Teamführer.

Sie selbst hatte absolut keine Ahnung, oder zumindest gefiel ihr die Möglichkeit nicht, die ihr einfiel und es war immer glaubhafter wenn man sich absprach. Dieser aber erwiderte ihren Blick nachdenklich und seufzte.

“Ich denke es wäre am einfachsten wenn du erzählst, dass dein Zielobjekt besser geschützt war, als du erwartet hast und du dich die Woche lang verstecken musstest, nachdem du deinen Auftrag erfüllt hattest, weil man dich gesucht hat. Dann bekommst du für diese Mission zwar eine schlechtere Bewertung, aber es ist besser als die Alternative.”

Sie ließ resigniert die Schultern sinken, nickte aber.

Das war bis auf wenige Abweichungen genau die gleiche Ausflucht, die sie in Erwägung gezogen hatte.

Das mit den schlechteren Referenzen konnte sie verkraften, aber es war ärgerlich, vor allem, da sie mit den Bewachern bestimmt fertig geworden wäre.

Als Kunoichi war sie normalen Samurai haushoch überlegen.

“Wir machen keine Pausen”, informierte Kakashi sie nun alle und gab das Zeichen zum Aufbruch, woraufhin alle auf die Bäume sprangen, um von dort aus weiter zu reisen. Ihr Tempo war fast schon halsbrecherisch, sodass sie dadurch, dass sie auch ohne Unterbrechung unterwegs waren, die Strecke in Rekordzeit zurücklegten.

In Konoha angekommen hielten sie sich über den Dächern, um nicht unnötig aufzufallen und unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.

Ohne irgendwelche Probleme gelangten sie bis in das Büro der Hokage, die wohl einen ihrer guten Tage erwischt hatte und still einen Aktenstapel durcharbeitete. Nirgends war auch nur eine einzige Sake-Flasche zu sehen, wobei Ayame sich nicht sicher war, ob das nun eher gut oder schlecht war.

Denn in vollkommen nüchternen Zustand würde Tsunade eine klarere Sicht haben und ihre Lüge vielleicht schneller entdecken. Oder aber genau diese Klarsicht würde ihnen helfen.

Man würde es sehen.

Bei ihrer aller Eintreten sah die Godaime auf und legte die Akte, die sie gerade gelesen hatte beiseite.

“Ihr habt sie gefunden”, stellte sie fest, woraufhin Kakashi nickte.

“Nicht sehr weit entfernt von hier, sie war gerade auf dem Rückweg”, erwiderte er ruhig und ließ sich durch nichts anmerken, dass er nicht die ganze Wahrheit sprach. Denn eigentlich hatten sie Ayame ja tatsächlich unter den beschriebenen Umständen getroffen. Nur eben nicht allein.

Tsunade richtete ihren Blick nun auf die Uchiha.

“Was ist vorgefallen?”, verlangte sie nun von ihr zu wissen.

“Der Auftrag ist abgeschlossen, dabei gab es keine Probleme, nur als ich gerade wieder das Haus verlassen hatte, wurde ich entdeckt und kurz darauf auch der Mann.”

Ihre Vorgesetzte wusste zweifellos, dass sie mit dem Wort `Mann´ die Leiche desjenigen meinte, den sie töten sollte.

“Sie verfolgten mich und es waren so viele, dass ich alleine niemals gegen sie angekommen wäre. Deshalb war ich gezwungen mich zu verstecken, bis sie ihre Suche nach fast einer Woche aufgegeben hatten. Erst dann konnte ich mich auf den Weg zurück nach Konoha machen. Irgendwann habe ich die Chakren von Kakashi, Sakura und den anderen gespürt und bin zu ihnen gegangen. Dann sind wir zusammen hierher gekommen.”

Die Geschichte war ziemlich unvollständig, aber sie hatte keinen Nerv sich was längeres auszudenken. So bekam Tsunade nur die Randdaten und die müssten eigentlich genügen.

Sachliche und vor allem knappe Berichte waren sowieso teilweise viel lieber gesehen als lang ausgeschmückte.

Denn fast jeder, der log, erzählte irgendein detailreiches und haarsträubendes Erlebnis, aber mit Sicherheit nichts, was das eigene Ansehen gesenkt hätte, wie sie selbst es eben getan hatte.

Wenn auch mit gehörigem Widerwillen.

Davon musste Tsunade auch etwas gespürt haben, aber offenbar schob sie es darauf, dass Ayame sich darüber ärgerte, dass sie insoweit versagt hatte, dass man sogar ein Team mit Chunin und Jonin hinter ihr herschicken musste.

Eine Weile schwieg Tsunade, dann seufzte sie.

“Ich muss das in deiner Akte vermerken, das weißt du”, sagte sie, erntete jedoch nur ein betretenes Nicken seitens Ayame.

Wem gefiel so was auch schon? Aber sie war froh, dass die Hokage nicht weiter nachfragte und ihr die Geschichte abkaufte.

Sie hatte mehr Schwierigkeiten erwartet, doch sie sagte nichts weiter dazu. Sie wäre ja auch verrückt gewesen, wenn sie sich darüber beschwert hätte.

Mit einer abweisenden Handbewegung scheuchte Tsunade sie alle aus ihrem Büro, auf ihrem Schreibtisch nach einer weiteren Akte kramend. Ayame lächelte leicht. Was hatte man auch so eine Unordnung? Wenn man alles aufräumen würde, wäre man besser dran und müsste nicht immer so lange suchen.

“Danke”, sagte sie, sobald sie draußen waren, warf jedem einen kurzen Blick zu und streckte sich leicht.

Sie blinzelte kurz in die Sonne und wandte sich an Sasuke, der neben ihr stand und wie immer still war.

“Gehen wir nach hause? Ich brauch dringend eine Dusche”, fragte sie ihn und erntete daraufhin nur ein leises “Hn”, welches sie schmunzeln ließ.

Wenn Itachi und Sasuke nur wüssten wie überaus ähnlich sie sich waren…

Sie verabschiedete sich von den anderen, schnappte sich Sasukes Arm, der darüber nicht sehr begeistert zu sein schien, und zog in Richtung des Uchiha-Viertels.

“Sag mal, Sasuke… Hasst du mich jetzt?”, fragte sie nach einer Weile, den Blick nachdenklich in den Himmel gerichtet.

Die ausbleibenden Schritte sagten ihr, dass er stehen geblieben war, weshalb auch sie anhielt und sich zu ihm umdrehte.

“Wie kommst du denn darauf?”, fragte er nachdem er wieder seine übliche nichtssagende Miene aufgesetzt hatte.

“Nun ja, du hasst Itachi bis auf den Tod und ich bin immerhin diejenige, die mit ihm sozusagen ein Bett teilt”, antwortete sie.

Nun entgleisten Sasuke doch die Gesichtszüge.

“Ein Bett teilt?”, echote er ungläubig, woraufhin Ayame ihm verärgert eine Kopfnuss verpasste.

“Natürlich verdammt, denkst du in all der Zeit in der das ganze jetzt schon läuft wäre es noch nicht dazu gekommen? Man mag es deinem Bruder vielleicht nicht immer anmerken, aber auch er ist ein Mann, genauso wie ich eine Frau bin … mehr oder weniger. Meinetwegen auch Mädchen, sag was du willst, aber auf jeden Fall sind wir beide nicht vom anderen Ufer. Er hat in meinem Zimmer geschlafen, verdammt noch mal!”

Sasuke war bei ihren Worten etwas blasser geworden, schwieg aber. Dass er sich darüber noch keinen einzigen Gedanken gemacht hatte, war klar zu erkennen und ließ Ayame seufzen.

“Beantwortest du mir jetzt meine Frage?”, fragte sie, als sie gerade am Uchiha-Anwesen ankamen.

“Nein, ich hasse dich nicht”, sagte er nach einem kurzen Moment des Schweigens, “Ich bin mir gerade noch nichtmal sicher, was ich von Itachi halten soll.”

Mitfühlend sah sie ihn an, hielt aber den Mund. Das letzte was er jetzt wohl wollte war Mitleid.

“Ich gehe duschen”, meinte sie seufzend, schmiss ihre Tasche in die Flurecke und ging in das riesige Badezimmer, welches sich direkt gegenüber ihres Zimmers befand. Sie legte sich Handtücher bereit, holte sich frische Kleidung und stellte sich unter den warmen Wasserstrahl.

Das war genau das, was sie jetzt nach dieser elendigen Gefangenschaft brauchte. Einfach mal alle Sorgen abspülen, zusammen mit dem Dreck des Verließes, in dem sie die vergangene Woche eingesperrt gewesen war.

Und für kurze Zeit konnte sie sich tatsächlich einfach mal nur entspannen und die Gedanken an all ihre Probleme beiseite drängen.

Doch auch die Schönen Dinge des Lebens gingen vorbei, weshalb Ayame nach viel zu kurzer Zeit aus der Dusche stieg, sich abtrocknete, ankleidete und zurück in ihr Zimmer ging, wo sie sich auch gleich auf ihr Bett fallen ließ.

Doch sofort sprang sie wieder auf.

Itachi hatte ihr während der Mission eine Schriftrolle gegeben, ein Jutsu, welches sie erlernen sollte. Hoffentlich hatte Madara sie ihr nicht abgenommen und steckte noch sicher verwahrt in ihrer Tasche.

Schnell lief sie aus dem Zimmer zurück zur Eingangstür, wo sie ihre Tasche vorhin fallen gelassen hatte, schnappte sich eben diese und verzog sich zurück in ihr eigenes Reich.

”Bitte bitte bitte…”, murmelte sie, während sie hektisch alle Fächer durchsuchte und die Tasche schließlich einfach auf dem Boden auskippte.

Ihr Herz machte einen erleichterten Hüpfer, als sie die gesuchte Schriftrolle zwischen einem zusätzlichen Satz Kunais und Shuriken und einem kleinen Verbandspäckchen entdeckte.

Sie wüsste nicht was sie getan hätte, wäre Madara auf die Idee gekommen ihre Sachen zu durchsuchen oder gar mitzunehmen. Oder wenn Itachi ihre Tasche nicht mitgenommen hätte.

Aber er hatte sich zweifellos noch erinnert, dass sie die Schriftrolle darin verstaut hatte und außerdem wusste er auch, dass dort einige ihrer wichtigen Habseligkeiten waren, die sie immer mit auf Missionen nahm.

So zum Beispiel ein mehr oder weniger altes Foto von ihr und ihren Zieheltern Megumi und Takedo, welches sie nun verträumt betrachtete und anschließend auf ihren Nachttisch stellte.

Sie räumte ihre Tasche wieder ein, bis auf die Rolle, mit der sie sich aufs Bett setzte und begann sie zu lesen.

Bei jedem Wort weiteten ihre Augen sich etwas mehr. Er wollte ihr wirklich das Jutsu des Vertrauten Geistes beibringen? Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Es würde nicht einfach werden, das wusste sie, doch sie hatte schon so viele Ninja bei der Ausführung dieser Technik beobachtet und brannte darauf auch so was zu erlernen.

Zudem war sie auch mehr als neugierig, was für ein Tier Itachis Vertrauter Geist war und was sie für einen erhalten würde.

Aber zuerst musste sie sich durch die Theorie quälen, denn er erwartete von ihr, dass sie in seiner Abwesenheit das Jutsu wenigstens schon mal vorbereitete und die Grundzüge der Ausführung verstand.

Itachi war ein strenger Lehrer und setzte hohe Anforderungen an sie, in diesem Fall seine Schülerin.

“Sensei”, murmelte sie und lächelte. Sie hatte absolut nichts gegen diese Konstellation einzuwenden, solange der Rest so blieb wie er war.

Kopfschüttelnd legte sie die Schriftrolle zu Seite. Heute würde sie sowieso nichts mehr auf die Reihe bekommen, bevor sie sich an ein so schwieriges Jutsu traute, musste sie sich erstmal ausruhen.

Denn obwohl sie wirklich gut voran gekommen waren auf ihrer Rückreise nach Konoha, hatte sie mehrere Stunden in Anspruch genommen und nach ihrer Dusche und der Suche nach der Schriftrolle mit deren anschließenden Studium war es mittlerweile früher Abend geworden.

Noch einmal stand sie auf, um sich in der Küche etwas zu essen zu holen, bevor sie sich dann auch fertig zum Schlafen machte und sich hinlegte.

Aber einschlafen tat sie trotz ihrer Müdigkeit nicht; zu viele Gedanken machte sie sich um Itachi und sein Wohlergehen.

Was Madara wohl noch gesagt hatte? War er bestraft worden? Wusste überhaupt jemand anderes aus der Akastuki, was er getan hatte?

Sie betete, dass es ihm gut ging.

Mehr konnte sie nicht machen.

Nicht zum ersten Mal verfluchte sie sich dafür, sich nicht einfach einen Mann hier aus dem Dorf gesucht zu haben, war sich aber im gleichen Moment darüber im Klaren, dass sie damit nicht glücklich geworden wäre.

So seltsam das auch klang, aber sie brauchte jemanden wie Itachi. Sie genoss seine ruhige Art, auch wenn er manchmal doch ein wenig zu undurchsichtig für sie war; sie liebte seine Scharfsinnigkeit, auch wenn er sie damit manchmal in den Wahnsinn trieb, da man absolut nichts vor ihm geheim halten konnte und manchmal wenn sie mit anderen zusammen unterwegs war, vermisste sie seine schweigsame Art. Vor allem wenn Naruto wieder ohne Punkt und Komma redete und seine Späße riss, auch wenn das zuweilen doch recht unterhaltsam war.

Sie brauchte von Zeit zu Zeit ein wenig Ruhe um sich herum, weshalb sie auch gerne bei Sasuke war, doch das war noch lange nicht dasselbe, als wenn sie bei Itachi war. Sie wusste selbst nicht genau, was sie eigentlich an diesem Mann so faszinieren fand, vielleicht war es einfach alles an ihm.

Sein Charakter, sein Aussehen natürlich und überhaupt sein ganzes Wesen.

Sie kam auch mal nicht mit ihm klar, dass wollte sie gar nicht abstreiten, aber war das nicht bei jedem Paar so?

Man stritt sich, was bei ihnen bisher ziemlich selten vorgekommen war, man fand einige Seiten an dem Partner nervig oder ärgerte sich darüber. Das war normal.

Sie zum Beispiel ärgerte sich manchmal darüber, dass Itachi teilweise so abweisend gegenüber Nähe war oder auch einfach nur nicht so sehr zeigte, dass er sie liebte. Das übliche Frauenproblem also.

Sie lächelte still in sich hinein.

Wie oft klagten die Frauen darüber, dass ihr Freund, Ehemann oder was auch immer nicht oft genug `Ich liebe dich´ sagte.

Und sie selbst fing auch schon so an.

Aber sie versuchte verständnisvoll ihm gegenüber zu sein, denn er hatte es beileibe nicht einfach gehabt und wie sie Naruto und den anderen am Morgen schon gesagt hatte: Itachi war es nicht gewohnt Gefühle zu zeigen.

Er war vollkommen anders erzogen worden und derzeit bei Akatsuki konnte er sich so was auch nicht erlauben.

Er war ihr gegenüber schon gewaltig aus sich heraus gekommen und dafür war sie dankbar. Fürs erste verlangte sie nicht mehr von ihm.

Er war auch nur ein Mensch, auch wenn viele das vielleicht anders sahen und mit Gewohnheiten brach man nur schwer. Vor allem wenn man immer wieder ihre Richtigkeit bewiesen bekam.

Er musste erst wieder lernen seine Gefühlen zu zeigen und solange übte sie sich eben in Geduld.

Sie maßte sich nicht an verstehen zu wollen, wie schwierig das für ihn sein musste, sondern wartete nur ab und versuchte ihm dabei behilflich zu sein, was bisher auch eigentlich ganz gut funktioniert hatte.

Aber nun genug mit der Gefühlsduselei. Itachi war weder ein Mann der großen Worte, noch der großen Gefühle und das musste sie schlicht und einfach akzeptieren.

Mit einem leisen Seufzer schloss sie die Augen und driftete nun doch in ihren wohlverdienten Schlaf.

Morgen würde sie sich daran machen das Jutsu auf der Schriftrolle zu verstehen und beginnen es zu erlernen.

Ungewissheit

Mit einem frustrierten Seufzer ließ sie die Schriftrolle sinken. Sie war zwar eine Jonin, aber ein Jutsu dieser Größenordnung allein zu erlernen war doch etwas härter als sie erwartet hatte.

Vor allem, da Itachi auch nach mehreren Tagen, sogar Wochen immer noch nicht wieder aufgetaucht war, geschweige denn in irgendeiner Form bescheid gegeben hatte, dass es ihm gut ging.

So langsam machte sie sich wirklich Sorgen und wenn sie Sakura sah und diese ihr einen fragenden Blick schenkte, konnte sie immer nur den Kopf schütteln. Die mitleidige Miene, die ihre Freundin dann immer machte, war fast mehr als sie ertragen konnte, also wandte sie den Kopf immer ab und dachte lieber weiter darüber nach, wie sie sich alleine das Jutsu des Vertrauten Geistes beibringen konnte.

Aber so ganz konnte sie sich nicht darauf konzentrieren, was auch der Grund dafür war, weshalb sie es immer noch nicht gemeistert hatte.

Sie war immer nur halbherzig bei der Sache und hatte es immer weiter herausgeschoben, die Fingerzeichen wirklich mal mit Chakra zu schließen und einen Versuch zu wagen.

Sie hatte auf Itachi warten wollen dafür, damit er diese Schritte überwachte und eventuell eingreifen konnte falls sie Fehler machte.

Aber er war nicht da und sie scheute sich jemand anderen zu fragen. Kakashi wäre dafür wohl am besten geeignet gewesen, doch sie wollte ihn nicht einweihen. Das war etwas, was Itachi ihr anvertraut hatte, in dem Wunsch, dass sie es lernte und dabei wollte sie nicht auf andere Hilfe zurückgreifen.

Sie stand auf und ging ins Haus.

Wenn er spätestens in zwei Tagen nicht da wäre, würde sie es doch alleine versuchen. Sie konnte nicht ewig so weiter machen und es vor sich her schieben, nur weil sie sich alleine einfach nicht traute.

Sie war eine Kunoichi, verdammt noch mal, und sicher nicht auf irgendwen anders angewiesen. Auch nicht auf Itachi.

Ihr Blick verfinsterte sich leicht. Das konnte er doch wirklich nicht machen, sie hier einfach so hängen zu lassen, nach allem was er ihr gesagt und anvertraut hatte, nach allem was er für sie getan hatte.

Was sie auch für ihn getan hatte.

Sie stutzte, im Vergleich zu ihm, was hatte sie denn geleistet für ihn? Wahrscheinlich nicht besonders viel, aber was sollte sie machen?

Sie musste versuchen mehr zu geben, um ihm eines Tages wenigstens einigermaßen ebenbürtig zu sein und auch für ihn was tun zu können.

Und das tat sie die folgenden Tage auch. Die letzen Wochen hatte sie das, was Itachi ihr bereits beigebracht hatte, wiederholt und beherrschte die Grundlagen nun perfekt. Sie konnte nun viel effizienter und schneller kämpfen und erkannte auch bei anderen, wenn sie ihnen zusah, deren Fehler.

Solche, wie sie sie vorher auch gemacht hatte. Aber sie sagte nichts, da sie nicht wusste, ob Itachi diese kleinen und doch so entscheidenden Änderungen für sich alleine erarbeitet hatte, oder ob das wirklich Grundsachen waren, die mit der Zeit durch die Gewohnheit und die häufige Ausführung einfach nur verschlampt wurden.

Daher bewahrte sie Stillschweigen und lernte für sich aus den Fehlern, die die anderen machten.

Oft sah sie Naruto, Sakura, Sai und Sasuke beim Sparring zu und ihr fielen kleine Fehler bei jedem von ihnen auf, die auch sie noch machte. Sie schrieb sich das alles auf und arbeitete es später für sich noch einmal durch, um es zu verbessern.

Manchmal kamen die anderen zu ihr herüber während sie schrieb und fragten sie danach.

Sie beantwortete die Fragen so gut es ging, ohne etwas von Itachis Methode preiszugeben und so bekamen auch die anderen nach und nach ihre kleinen Macken weg.

Natürlich fiel es einigen schwerer als anderen, aber schließlich gelang es allen. Ayame wurde ein gern gesehener Zuschauer beim Training, doch auch sie konnte nicht alles sehen und manches wollte sie nicht sagen, weil es zu viel verraten hätte.

Sie wollte nicht, dass jemand ohne Itachis Einverständnis davon erfuhr, dass er sie trainierte.

Deshalb machte sie auch nie bei ihren Freunden mit, sondern arbeitete für sich allein weit weg im Wald.

Praxis im Kampf mit Gegnern bekam sie auf Missionen. Sie war in den paar Wochen nie lange weggeschickt worden, doch bei jeder von ihnen gab es Feindkontakt, sodass sie fast immer Kämpfen musste.

Von Zeit zu Zeit kam sie auch drum herum, wenn sie sich rechtzeitig versteckte, denn sie war nicht wirklich darauf aus zu kämpfen und vielleicht auch zu töten. Sie löste ihre Missionen lieber möglichst gewaltfrei und manchmal gelang ihr das auch. Natürlich nur, wenn ihr Auftrag an sich nicht das Bekämpfen oder Töten von anderen Personen beinhaltete.

Am Ende der zwei Tage war Itachi immer noch nicht aufgetaucht, weshalb Ayame sich ein Herz nahm und endlich versuchte ihr Jutsu praktisch auszuführen.

Sie musste erst das richtige Gefühl für die Chakramenge bekommen, weshalb die ersten Versuche sowieso daneben gingen und sie wusste nicht recht, ob sie froh sein sollte oder nicht. Denn obwohl sie drauf brannte das Jutsu des Vertrauten Geistes zu lernen, war sie sich nicht sicher was sie erwarten würde und das machte ihr doch ein wenig Angst.

Vielleicht ließ man doch lieber die Finger davon, solange man keine Betreuung hatte, jemanden der auf sie aufpasste.

Aber darum konnte und wollte sie sich keine Gedanken mehr machen, sonst würde sie nie vorankommen. Ein gewisses Risiko war immer im Leben eines Ninja, auch wenn es vielleicht dumm war sein Leben im Training zu riskieren.

Sie machte sich gewiss zu viele Sorgen. Warum sollte man bei der Ausführung des Jutsus des Vertrauten Geistes sterben?

Leicht schüttelte sie den Kopf. Worum sie sich nur wieder Gedanken machte. Allerdings konnte ihr im Falle ihres Scheiterns niemand zu Hilfe eilen, sollte sie sich irgendwie verletzen. Sie befand sich wieder auf dem Trainingsplatz, oder eher der Stelle im Wald, wo sie mit Itachi immer gewesen war und das war eindeutig zu weit weg von Konoha.

Hier konnten jederzeit andere Shinobi vorbeikommen, auch nicht unbedingt freundlich gesinnte.

Doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Dies war eine Art Jutsu, welches Itachi wahrscheinlich selber nutzte und es würde nur Fragen aufwerfen, sollte man sie damit erwischen.

“Du nimmst zu viel Chakra”, ertönte da auf einmal hinter ihr eine Stimme, die sie fast einen erschrockenen Satz nach vorne hätte machen lassen.

Aber es reichte auch so, dass sie erstarrte. Nach ein paar Sekunden, die ihr beinahe wie Stunden vorkamen, drehte sie sich um und starrte den Mann an.

Er hatte sein Chakra perfekt unterdrückt, sodass sie sich auch gar nicht wunderte, dass sie ihn nicht gespürt hatte, obwohl sie wirklich sehr gut aufgepasst hatte, um eben das zu vermeiden.

Überrascht zu werden von jemandem.

Sie musterte ihn und vergaß über seine Erscheinung ganz, wütend auf ihn zu sein. So lange war er weg gewesen ohne eine Nachricht oder sonst was.

Nun, er war öfters so lange weg, das musste sie zugeben, doch die Situation war im Moment eine ganz andere und sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht.

Er sah schrecklich aus. Seine Kleidung war zerrissen, der Mantel fehlte ganz. Man sah auf seinem ganzen Körper verteilt mehrere kleinere Wunden, was für einen anderen Shinobi keine große Sache gewesen wäre, doch sie war es gewohnt, dass normalerweise kein einziger Kratzer seine helle Haut verunstaltete und er immer unversehrt von seinen Missionen wiederkam.

Eine ganze Weile standen sie beide einfach nur da und musterten den jeweils anderen.

“I-Itachi, ich…was hat er gemacht?”, brachte sie schließlich heraus und trat einen Schritt näher an ihn heran.

“Er hat nichts gemacht. Der Hachibi hat Ärger gemacht”, antwortete er ihr ruhig und verringerte den letzten Abstand zwischen ihnen.

“Aber- habt ihr ihn denn gefangen?”, fragte sie, wissend, dass der Jinchuuriki tot sein würde, wäre das der Fall.

Itachi schüttelte nur den Kopf.

Sie atmete erleichtert auf und ließ noch mal den Blick über ihn gleiten. Erneut erwachte Sorge in ihr. Er musste einiges an Blut verloren haben. Zwar war keine der Wunden tief oder gar gefährlich, doch es waren viele, was in ihr die Frage aufrief, was denn geschehen war.

Doch das wollte sie ihn nicht hier fragen, weshalb sie schnell die Schriftrolle einpackte und wieder zu ihm ging.

Sie hätte ihn gerne umarmt oder so, vielleicht sogar geküsst, doch sie hatte Angst, dass er irgendwo eine Verletzung hatte, die sie übersehen hatte und sie ihm womöglich wehtun konnte.

“Lass uns zurück nach Konoha”, sagte sie mit einem kleinen Lächeln.

Itachi nickte, sprang auf einen Baum und verschwand. Sie verdrehte die Augen, also musste sie wie vorher auch alleine zurück.

Aber er hatte ja insoweit Recht, dass es wirklich sicherer war. Denn noch mehr Menschen mussten nun wirklich nicht über sie bescheid wissen.

Das war schon bei Ayames Freunden eine nicht gerade ungefährliche Sache gewesen und die anderen würden mit Sicherheit nicht so gelassen reagieren und dann hätten sie wirklich ein Problem.

Oder eher noch eins. Zusätzlich zu dem mit Madara, von dem sie immer noch nicht wusste was er vorhatte.

Sie nahm sich vor später mal Itachi zu fragen, ob er was Neues wusste, denn diese Sache wollte sie nicht aus dem Auge lassen.

Ungesehen überwand sie die Mauer um Konoha herum an einer Stelle, von der sie wusste, dass dahinter das Uchiha-Viertel war und lief weiter durch den Wald zum Anwesen.

So schnell sie konnte betrat sie das Gebäude, rief ein lautes “Ich bin wieder da!” in Richtung Küche, da sie von dort Geräusche hörte, schlüpfte aus ihren Schuhen und lief in ihr Zimmer.

Wie sie sich gedacht hatte, saß Itachi dort bereits auf dem Boden, weshalb sie ihm kurz zulächelte, ihre Tasche abstellte und in das Badezimmer ging um einen Erste-Hilfe-Kasten zu holen.

Den brachte sie in ihr Zimmer, ehe sie noch einmal zur Küche lief. Sie brauchte eine Schüssel mit warmen Wasser und ein Tuch mit dem sie Itachis Wunden säubern konnte.

Sie war nun mal keine Medic-Nin und musste sich mit den herkömmlichen Heilmethoden zufrieden geben, wollte sie ihn nicht ins Krankenhaus schicken, was wohl im Bereich des Unmöglichen stand.

“Hallo Sasuke”, sagte sie, als sie eintrat, entdeckte jedoch gleich auch Sakura und Naruto bei ihm am Tisch.

“Hallo ihr zwei”, ergänzte sie mit einem Lächeln, öffnete einen der Schränke und kramte eine große metallene Schüssel heraus.

Diese füllte sie mit dem Wasser, wobei sie darauf achtete, dass es zwar warm, aber nicht heiß war, bis sie von Sakura unterbrochen wurde.

“Ayame was machst du da? Hast du dich verletzt? Das kann ich doch auch heilen.”

Die Uchiha stellte die Schüssel ab und wandte sich zu ihrer besten Freundin um.

“Nein, geht schon. Das ist nicht für mich”, mit diesen mehr oder weniger rätselhaften Worten schnappte sie sich noch ein Tuch, warf es in das Wasser und verschwand mit der Schüssel in ihr Zimmer.

Erklärungen mussten warten. Zudem wusste sie nicht, ob es ratsam war, wenn Sasuke, Sakura und Naruto Itachi so verletzt zu Gesicht bekamen.

Sie wollte niemanden vor den Kopf stoßen, schon gar nicht den Nuke-Nin in ihrem, oder eher seinem alten Schlafzimmer.

Sie sah die fragende Miene der Haruno nicht mehr und auch nicht die der beiden Jungs, ebenso wenig, wie sie merkte, dass sie aufgestanden waren, um zu sehen was los war.

Mit dem Fuß schob sie ihre Tür auf und auch wieder zu, stellte ihre Last auf ihrem Nachttisch ab und wandte sich Itachi zu.

“Kannst du dein Oberteil ausziehen?”, fragte sie ihn und suchte ein paar Verbände heraus, die lang genug sein würden um sie um seine Brust oder seinen Bauch zu wickeln.

Es waren nur zwei, die anderen waren allesamt zu kurz, als dass mehr als zwei Lagen Verband die Wunde bedecken würden.

Währenddessen hatte Itachi sich wortlos seines Shirts entledigt und es auf den Boden gelegt.

Sie wandte sich ihm wieder zu, stockte aber einen Moment. Manche der Verletzungen schienen tiefer zu sein, als sie gedacht hatte, aber das würde sie wohl auch hinbekommen.

Sie hatte zwar Sakura im Haus, aber sie wollte ihre Freundin nicht damit belasten, denn damit würde sie sie nur noch tiefer in ihren eigenen Verrat einbeziehen.

Sie kniete sich vor Itachi, zog die Wasserschüssel etwas näher, wrang das Tuch aus und begann seinen Oberkörper abzuwaschen. Manche Wunden waren immer noch am Bluten, woraus sie schloss, dass er direkt nach dem Kampf, und nachdem er sich von seinen Leuten trennen konnte, zu ihr gekommen war, worüber sie auch verdammt froh war.

Wer wusste denn schon wie die bei Akatsuki ihre Wunden versorgten und in den meisten der Schnitte und vor allem in den Aufschürfungen konnte sie Dreck erkennen, wodurch sie sich mit Sicherheit entzündet hätten bei nicht ausreichender Behandlung.

Itachi saß indes die ganze Zeit ruhig vor ihr, sah ihr bei ihrer Arbeit zu und sagte keinen Ton.

Sowieso schien er heute einen eher schweigsamen Tag zu haben, doch Ayame spürte auch nicht das Verlangen ihn zuzutexten, weshalb sie die Stille eher weniger störte. Mit äußerster Vorsicht wusch sie jede einzelne Verletzung aus, was etwas länger dauerte aufgrund ihrer großen Anzahl.

“Was hat der eigentlich angestellt, dass er dich so zurichten konnte?”, fragte sie irgendwann aber doch und tauchte das Tuch wiederholt in die Schüssel, deren Wasser schon eine rötliche Färbung angenommen hatte.

“Ich war allein und er hatte seinen Bijuu vollkommen unter Kontrolle. Irgendwie hat er es geschafft dessen Chakra wie sein eigenes zu nutzen und auch seine Gestalt anzunehmen”, antwortete er leise und konnte ein kaum hörbares Zischen nicht unterdrücken, als sie eine Platzwunde an seiner Schulter behandelte, die selber komplett grün und blau war.

“Tut mir Leid”, murmelte sie.

Sie konnte nicht verhindern ihm von Zeit zu Zeit wehzutun, vor allem wenn seine komplette linke Schulter wie ein einziger Bluterguss aussah.

“Warum hat er dir denn nicht Kisame mitgeschickt? Nach dem was ich gehört habe, hat er doch die größte Chakramenge und wäre für einen Kampf gegen einen Jinchuuriki, der seinen Bijuu unter Kontrolle halten kann viel geeigneter”, fragte sie um ihn von den Schmerzen abzulenken.

“Ich nehme an, das war Madaras Strafe”, erwiderte er knapp.

Ayame hielt kurz inne. Also hatte Madara gewusst wozu dieser Jinchuuriki in der Lage war und hatte es nicht für nötig befunden Itachi davon in Kenntnis zu setzen oder ihm wenigstens einen Partner mitzugeben.

Mit einem leisen Seufzer machte sie weiter, wurde aber von einem beinahe schon schüchternen Klopfen unterbrochen.

Ohne eine Antwort abzuwarten wurde die Tür schon geöffnet und Sakura steckte den Kopf ins Zimmer.

“Ich hatte mir schon gedacht, dass Itachi wieder da ist und anscheinend verletzt. Ich wollte fragen, ob ihr vielleicht meine Hilfe braucht?”

Sie lächelte leicht, aber ehrlich sodass Ayame einen kurzen Blick zu Itachi warf, der sich aber nicht rührte, sondern nur zu ihrer Freundin hochblickte.

Aber sie konnte keine Ablehnung in seiner Miene erkennen, weshalb sie Sakura hereinwinkte.

“Das wäre nett. Viel kann ich hier nicht machen außer sauber machen und verbinden”, sagte sie, wusch noch die letzte Verletzung aus und rückte dann ein Stück zu Seite, damit Sakura sich das Ganze mal ansehen konnte.

Deren Augen weiteten sich, als sie das ganze Ausmaß erkennen konnte, was Ayame gut verstand.

Uchiha Itachi galt sozusagen als unverwundbar, zumindest war es noch niemandem gelungen ihm auch nur eine kleine Schramme zuzufügen und jetzt das.

Aber sie fragte nicht nach was geschehen war, vielleicht hatte sie es auch schon durch die Tür mitgehört, sondern hob eine Hand, die schon in grünem Heilchakra leuchtete, warf Itachi einen letzten fragenden Blick zu und machte sich daran eine Wunde nach der anderen zu heilen.

Ayame blickte auf und sah, dass Naruto und Sasuke ebenfalls im Türrahmen standen, die Augen beinahe schon so rund wie Teller.

Es war beinahe schon ein amüsierendes Bild, wenn man den Grund für dieses offenkundige Erstaunen außer Acht ließ. Aber es hatte wohl dieselbe Ursache wie vorhin bei Sakura und davor auch bei ihr.

Sie wandte ihren Blick wieder zu Sakura und Itachi, der den beiden Jungs kaum Aufmerksamkeit zu schenken schien, sondern eher darauf achtete was die Iriyonin tat. Da schien alles zu seiner Zufriedenheit zu verlaufen, denn er richtete seine Aufmerksamkeit auf Ayame, die ihm leicht zulächelte.

Schließlich erlosch das leuchtende Chakra an Sakuras Hand und sie stand auf.

“Alles wieder in Ordnung, nur mit den harten Kämpfen solltest du noch ein wenig warten, Itachi-san”, sprach sie, nahm die Schüssel mit dem blutigen Wasser sowie den Verbandskasten und verließ mit einem Lächeln für Ayame den Raum.

Naruto und Sasuke hatte sie mitgenommen, woraufhin sie nun wieder alleine waren.

“Na das ging doch…schneller”, sagte sie seufzend und musterte Itachi aufmerksam, “Aber das war doch noch nicht alles, oder?”

Sie konnte nicht so ganz glauben, dass nur sein Oberkörper verletzt gewesen war, auch wenn sie verstand warum er vor den anderen nichts mehr gesagt hatte.

Er schüttelte den Kopf, stand auf und entledigte sich seiner Hose, sowie der Boxershorts.

Sie konnte nicht verhindern, dass sie leicht rot wurde. Sie hatte ihn zwar schon öfters nackt gesehen, doch das kam ein wenig plötzlich.

Aber auch seine Beine waren nicht länger makellos, wenn sie auch nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war wie der Rest.

Kopfschüttelnd stand sie auf, murmelte ein “Ich komme gleich wieder", ging ins Badezimmer und holte einen Waschlappen.

Für die wenigen Kratzer die noch übrig waren, würde das reichen. Bei der Gelegenheit nahm sie auch gleich noch den Verbandskasten wieder mit, den Sakura eben zurück in den Schrank gestellt hatte.

Zurück in ihrem Zimmer, kniete sie sich vor Itachi und gab sich alle Mühe, sich ausschließlich auf das Säubern und Verbinden zu konzentrieren, doch das war gar nicht so einfach.

Immerhin trug er noch nichtmal mehr Unterwäsche und sie kniete direkt vor ihm, hatte also beste Sicht auf…nun ja…auf jeden Fall lenkte dieser Umstand sie gehörig ab und sorgte dafür, dass sie immer wieder leicht rosa wurde.

Doch dann war sie fertig und stand auf, wurde aber direkt näher zu ihm gezogen und geküsst.

Itachi war ihr Erröten nicht entgangen und hatte sich offenbar selbst ein wenig zurücknehmen müssen.

Zuerst war sie ein wenig überrascht, doch dann ließ sie den Waschlappen und die leeren Verbandspackungen fallen, legte die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss.

Das war das erste Mal seit Wochen, dass sie ihm wieder nahe sein konnte und es störte sie auch überhaupt nicht, dass er fast nichts trug.

Das letzte, das Stirnband, entfernte sie nun und warf es blind in die nächste Ecke. Trotz allem hatte sie nicht vor jetzt mit ihm zu schlafen und er plante anscheinend ebenfalls nichts in der Richtung, denn sobald ihnen die Luft ausging, gab er sie frei und strich eine vorwitzige Strähne aus ihrem Gesicht.

Sie war dankbar dafür, denn es wäre ihr mit Sicherheit nicht gelungen ruhig zu bleiben und sie wollte nicht, dass die anderen das hörten und die waren, wie sie spüren konnte, immer noch im Haus.

“Du solltest dich umziehen”, sagte Itachi, trat einen Schritt zurück und suchte sich neue Kleidung aus seiner Tasche heraus, die er auch gleich anzog.

Etwas verwirrt blickte Ayame an sich herunter. Ihre Klamotten waren doch völlig in Ordnung oder etwa nicht? Sie hatte sich auch nicht großartig beim Training angestrengt, also sollte doch noch alles in Ordnung sein.

Doch sie sah was er meinte und fluchte leise.

Sie hatte sich irgendwie mit seinem Blut eingesaut, also konnte sie alles was sie jetzt trug erstmal einweichen damit sie das überhaupt raus bekam.

Seufzend ging sie zu ihrem Schrank und nahm sich eine neue Hose und ein T-Shirt heraus.

Sie sah noch einmal zur Tür um sicherzugehen, dass sie auch wirklich geschlossen war, sah kurz zu Itachi und zog sich um.

Seines Blickes war sie sich dabei die ganze Zeit bewusst, auch wenn sie wenigstens die Unterwäsche anlassen konnte, denn die war sauber geblieben.

Als sie fertig war, nahm sie sich seine alten zerrissenen Sachen und sagte: “Ich schmeiße die mal weg, zu retten sind die eh nicht mehr. Hast du Hunger? Dann hole ich uns was zu essen aufs Zimmer.”

Er nickte, wohl auf beides. Das eine Mal zum Einverständnis, das andere mal als einfache bejahende Antwort auf ihre Frage.

“Bin gleich wieder da.”

Damit verschwand sie aus dem Zimmer, ging in die Küche, warf die Kleidung in den Müll, lächelte den anderen noch mal zu und öffnete den Kühlschrank.

“Hast du schon irgendwas Warmes zu Mittag gemacht?”, fragte sie Sasuke, der auf einen abgedeckten Teller im Kühlschrank wies, den sie auch gleich herausholte und nachsah was drauf war.

Schulterzuckend wärmte sie das alles wieder auf.

“Habt ihr gleich noch was vor?”, fragte sie dabei die anderen, die synchron den Kopf schüttelten.

“Sag mal, Ayame…wieso lässt du dir von Itachi eigentlich keinen Unterricht geben? Der könnte die bestimmt `ne Menge beibringen”, fragte Naruto dann.

Sie hielt in ihrer Bewegung inne.

Was sollte sie jetzt sagen? Die Wahrheit? Sie wollte sie nicht anlügen, hielt es aber für keine gute Idee ihnen zu sagen was Sache war.

“Ähm, ich hab noch nicht daran gedacht ihn zu fragen”, sagte sie nach einer Weile und teilte das Essen auf zwei Teller auf.

Itachi bekam mehr als sie.

Ihre Freunde sagten darauf nichts weiter, warfen sich aber fragende Blicke zu, was sie selbst nicht sah.

Sie hatten ihr Zögern bemerkt, wussten aber nicht recht warum sie so ausweichend geantwortet hatte.

Ob sie log, oder es stimmte was sie sagte und sie sich einfach nur selbst gefragt hatte weshalb sie nicht früher darauf gekommen war.

Ayame nahm die Teller hoch und verließ die Küche wieder. Wieder in ihrem Zimmer drückte sie Itachi den Volleren davon in die Hand, der leicht schmunzelte als er den Unterschied sah.

“Hast du nicht so viel Hunger?”, fragte er, setzte sich aber mit ihr zusammen an den Schreibtisch, an dem vom letzten Mal als er hier war noch zwei Stühle standen.

“Doch, aber das reicht für mich und du hattest erst eine anstrengende Mission und kannst ruhig mal ein bisschen was mehr vertragen”, sagte sie und nahm ebenfalls Platz.

Er schüttelte nur amüsiert darüber den Kopf, begann jedoch ohne einen weiteren Kommentar zu essen.

Beim Essen schweiften ihre Gedanken ab. Wie musste es wohl für Sasuke sein, seinen großen Bruder hier im Haus zu wissen, keine 20 Meter von ihm entfernt? Nach allem was zwischen den beiden geschehen war?

Mit Sicherheit äußerst seltsam. Er hatte seine Rache fürs Erste beiseite geschoben, das wusste sie, doch die brüderliche Beziehung, die er früher zu Itachi gehabt hatte, war wohl für immer verloren. Zumindest solange der keinen verdammt guten Grund vorzeigen konnte für seine Tat.

Das brachte sie wieder darauf, dass auch sie nicht wusste weshalb er das getan hatte, doch sie würde warten. Solange bis er sich dazu entschloss sich ihr anzuvertrauen und wenn es Monate oder Jahre dauerte.

Ihm wäre nicht geholfen wenn sie ihn ständig fragte. Er war sich über ihre Neugier bewusst und wenn er wollte, hätte er auch schon mit ihr darüber gesprochen. Stattdessen war nie ein Wort zu diesem Thema über seine Lippen gekommen und so schwer es ihr fiel, das musste sie akzeptieren.

Aber ihr, schon zu Anfang existierender, Verdacht, dass er andere Motive gehabt hatte als alle sagten und er Sasuke damals weiß machen wollte, verhärtete sich, je länger sie ihn kannte, immer mehr.

Als sie ihren Teller leer hatte, schob sie ihn von sich weg und sah beinahe schon verträumt aus dem Fenster.

Ihr war klar, dass das große Grübeln nichts bringen würde, aber sie konnte einfach nicht anders, denn es beschäftigte sie sehr.

Ein leises Klirren holte sie in die Realität zurück; Itachi hatte seinen inzwischen leeren Teller auf ihren gestapelt und sah sie nun mit hochgezogener Augenbraue an. Dieses Verhalten kannte er schon von ihr, weshalb er nichts sagte, sondern nur auf das Geschirr deutete.

Seufzend stand sie auf, nahm es und verließ das Zimmer. Sie konnte verstehen, wenn er sich vor den anderen lieber nicht blicken ließ, aber kompliziert war es trotzdem. Immerhin wollte sie sich nicht ständig zwischen ihm und ihren Freunden entscheiden müssen.

Sie stellte die Teller in die Spüle, wusch eben schnell ab und ging wieder zurück, wobei sie sich über die Stille im Haus wunderte.

Die Küche war leer gewesen, doch auch sonst hörte sie nichts, weswegen sie ihre Sinne schärfte und sie auf die Suche nach Chakra hier im Haus schickte, doch sie konnte nur Itachi finden.

Anscheinend waren Sasuke, Sakura und Naruto gegangen, um sie beide ein wenig allein zu lassen.

Sie lächelte über so viel Rücksicht. Itachi musste sie das nicht mehr sagen, da er immer aufmerksam war und es sicherlich schon längst gespürt hatte.

Aber dann verstand sie nicht, warum er nicht mitgekommen war in die Küche. Hatte er einfach nur keine Lust gehabt?

Wahrscheinlich.

Sie schnaubte leise, irgendwo waren doch alle Männer gleich faul was Hausarbeit anging.

“Weißt du schon wie lange du bleiben wirst?”, fragte sie ihn, sobald sie die Zimmertür wieder hinter sich geschlossen hatte.

Er stand am Fenster und schaute hinaus, als sie eingetreten war, wandte sich aber nun zu ihr um.

“Länger. Pein wird jemand anderes auf den Hachibi ansetzen oder es erst einmal auf sich beruhen lassen. So oder so, habe ich für die nächste Zeit nichts zu tun”, antwortete er.

“Fallen denn sonst keine Missionen an?”, fragte sie, erleichtert darüber, dass er nicht direkt wieder verschwinden würde.

Sein Kopfschütteln erstaunte sie ein wenig, eigentlich hatte sie gedacht, dass die Akatsuki alle permanent unterwegs waren und wenn überhaupt nur alle paar Wochen für ein paar Tage im Hauptquartier.

Aber gut, Itachi war ja auch zwischendurch mal länger bei ihr geblieben, ohne dass es auffiel, also sollte sie sich nicht wundern und schon gar nicht beschweren. Ansonsten könnte sie nämlich nie so viel Zeit miteinander verbringen.

Wobei viel immer noch ein relativer Begriff war. Für sie war dieses `viel´ immer noch viel zu wenig.

Rendezvous

“Nochmal.”

Sie stöhnte auf. Warum war er so unerbittlich was das Training anging? Aber sie kannte die Antwort schon und verstand sie, doch das hieß nicht, dass sie allzu begeistert davon war.

Resignierend schloss sie mit den Händen erneut die Fingerzeichen, die nötig waren um das Jutsu des Vertrauten Geistes durchzuführen.

Das Ergebnis war wie das letzte Mal nicht das, was sie sich wünschte, aber doch schon besser, als ihre Anfangsversuche.

Sie musste zugeben, dass sie noch nicht wirklich lange daran waren zu üben, viele andere hatten länger gebraucht um wenigstens das zu schaffen, was sie innerhalb weniger Stunden geschafft hatte.

Ermüdend war es trotzdem.

Seufzend starrte sie auf das hässliche federlose Vogeljunge vor sich, welches bald darauf wieder verpuffte.

Sie wollte schon dazu ansetzen das Jutsu noch einmal auszuprobieren, doch da stand Itachi auf einmal neben ihr und hielt ihre Hände fest.

“Du musst dein Chakra besser dosieren. Du setzt zu viel frei. So hast du innerhalb weniger Versuche alles aufgebraucht wenn du so weiter machst. Sieh her.”

Sie schaffte es gerade noch ihr Sharingan zu aktivieren, bevor er begann ihr das Jutsu vorzuführen.

In einer Rauchwolke erschien eine riesige stattliche Krähe und blickte aus intelligenten Augen auf sie herab.

Ja, Itachis vertrauter Geist war eine Krähe. Wenig überraschend, oder? Auf jeden Fall praktisch wenn man damit von Ort zu Ort fliegen konnte wann man wollte. Und zum Kämpfen war sie auch geeignet.

Ayame wollte die messerscharfen Krallen und den Schnabel auf jeden Fall nicht abbekommen.

“Itachi-sama”, krächzte sie begrüßend.

“Shin”, erwiderte er und wandte sich mit abwartenden Blick Ayame zu.

Sie nickte, es war wirklich hilfreich wenn man beobachten konnte wie der andere sein Chakra einsetzte um diese Technik auszuführen. Vielleicht würde sie es ja dieses Mal auch schaffen. Oder wenigstens Erfolg zeigen.

Entschlossen versuchte sie es erneut und achtete dieses Mal darauf sich etwas zu zügeln und ihr Chakra kontrollierter fließen zu lassen.

Nun hatte sie mehr Erfolg. Vor ihr, mit einem lauten Knall, erschien eine zweite Krähe.

Sie sah Itachis Vertrautem Geist sehr ähnlich, war aber etwas schmaler und kleiner, mit leicht bläulich schimmernden Flügelspitzen.

Ein Lächeln breitete sich auf Ayames Gesicht aus, sie hatte es doch tatsächlich geschafft.

Zwar hatte sie ein wenig Hilfe seitens Itachi gebraucht, aber nachdem sie seine Vorgehensweise mit dem Sharingan beobachten konnte, war es sehr schnell gelungen.

Die Krähe warf einen kurzen Blick zu ihm und Shin, wandte sich dann aber direkt ihr zu.

Die beiden, Vogel und Frau, musterten sich gegenseitig, blieben jedoch beide zunächst still.

“Du bist Itachis Schülerin?”, ergriff die Krähe irgendwann das Wort.

“Ja, Ayame Uchiha.”

“Ich dachte es wäre niemand mehr übrig.”

Mit einer ruckartigen Bewegung, die vielen Vögeln zu eigen war, wandte die Krähe ihren Blick zu Itachi und Shin.

“Wir sind nur sehr weitläufig verwandt”, erklärte der Uchiha knapp, doch Shin warf krächzend ein: “Sie ist seine Gefährtin.”

Ayame hörte Itachi leicht seufzen und verdrehte selbst die Augen.

Mit nun mehr Interesse musterte die Krähe sie.

“Mein Name ist Ai”, sagte sie und beugte sich zu ihr herunter, “möchtest du einen Vertrag schließen?”

Etwas ratlos sah Ayame zu Itachi, der nickte. Ai, die diesen Blickwechsel bemerkt hatte, nickte ruckartig und eine Schriftrolle erschien neben ihr in einer kleinen Rauchwolke.

Ayame nahm sie und studierte ihren Inhalt.

Bis auf einige Kleinigkeiten an Informationen und einem großen Kreis in der Mitte war sie leer.

Sie legte ihre Hand darauf, die seltsamerweise ein wenig in das Papier einsank. Daraufhin leuchtete die Schriftrolle auf und verschwand ins Nirgendwo.

“Und jetzt?”, fragte sie und blickte von einem zum nächsten.

“Taijutsu-Training, danach könnt ihr beide euch näher kennenlernen.”

Sie seufzte, jetzt noch ein Kampf, das war hart.

Aber sie beschwerte sich nicht, sondern ging in Kampfstellung, darauf wartend, dass Itachi angriff.

Doch von ihm kam eine ganze Zeit nichts, sodass schließlich sie die Initiative ergriff. Sie sprang auf ihn zu, die Faust zum Schlag erhoben, und es überraschte sie nicht, dass er sie mit einer Hand abblockte und gleichzeitig von sich schleudern wollte. Doch das letzte verhinderte sie, indem sie sich wieder abstieß um ihn erneut anzugreifen.

Dadurch, dass sie ihren Griff noch nicht gelockert hatte, war er gezwungen seinen Stand zu verändern, damit er weiterhin das Gleichgewicht halten konnte. Das nutztesie und zog ihm ein Bein weg, gleichzeitig mit einem Kunai nach ihm schlagend.

Es traf zwar nicht, doch dafür gingen sie beide zu Boden, was von Ayame allerdings berücksichtigt worden war, sodass sie ihn losließ und sich flugs abrollte.

Sie stand fast ebenso schnell wieder wie er, was sie stolz lächeln ließ. Vor noch ein paar Wochen hätte sie das nicht gekonnt.

Aber ihr blieb keine Verschnaufpause.

Itachi war verschwunden und instinktiv wirbelte sie herum, in einem perfekten Roundhouse-Kick.

Er fing ihn ab und zog an ihrem Bein, woraufhin sie wieder fiel, doch diese Gelegenheit wollte sie nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Sie hatte aufgrund ihres Bluterbes schon geahnt, dass dies kommen würde. Im Fallen trat sie mit dem anderen Bein nach ihm.

Er wich mit einer spielerischen Eleganz aus, die sie neidisch werden ließ, aber auch mehr anspornte.

Sie stützte sich mit den Händen ab und vollführte einen schwungvollen Flickflack von Itachi weg, wodurch sie seinem Griff entkam, musste aber direkt danach einem Angriff seinerseits ausweichen und sofort den nächsten blocken.

Er bedrängte sie hart, trieb sie immer weiter in die Defensive, was sie verärgert die Augenbrauen zusammen ziehen ließ.

Solange sie nicht zum Zug kam, kämpfte sie auf verlorenem Posten. Eigentlich tat sie das ohnehin schon, gegen ihn konnte sie nicht gewinnen.

Sie schaffte es ja wenn überhaupt gerade mal ihm einen kleinen Kratzer beizubringen. Anfangs hatte Itachi sie noch mahnen müssen, sich nicht zurück zu halten, doch das hatte sie sehr schnell auch selber begriffen, denn so ein Training mit ihm konnte durchaus mal schmerzhaft enden, wenn man nicht alles gab.

Und ernsthaft verletzen konnte sie ihn sowieso noch nicht.

Blitzschnell tauchte sie unter dem nächsten Schlag hinweg und sah aus den Augenwinkeln einzelne Haarsträhnen herunter segeln.

“Du sollst mir nicht die Haare schneiden!”, schimpfte sie, kassierte dafür aber nur einen Tritt in die Seite.

“Dann binde sie dir zusammen, und jetzt konzentrier dich”, antwortete er, seine Angriffserie nicht einmal durchbrechend.

Sie verzog das Gesicht, der Tritt war sehr unsanft gewesen. Aber sie hatte sich schon öfters blaue Flecken zugezogen bei ihrem gemeinsamen Sparring, also würde sie das auch überstehen.

“Meint ihr nicht, das reicht für heute?”, meldete sich Ai nun zu Wort. Sie und Shin hatten die ganze Zeit am Rand gestanden und zugesehen.

Ayame und Itachi warfen sich einen langen Blick zu, nickten und stellten sich wieder normal hin.

Sie waren beide nicht wirklich erschöpft, waren sich aber einig die Übung für heute zu beenden.

Stattdessen sprang er auf Shins Rücken und bedeutete ihr es ihm bei Ai gleichzutun. Gehorsam folgte sie seinen Anweisungen, fragte sich aber, was er nun vorhatte.

“Wir müssen lernen zusammen zu arbeiten”, beantwortete Ai ihr ihre unausgesprochene Frage und öffnete ihre Flügel.

Etwas unsicher beobachtete Ayame wie sie sich zu ihrer vollen Länge entfalteten. Die Krähe hatte durchaus mehrere Meter Flügelspannweite, bei Shin waren es noch mehr.

So gut es ging hielt sie sich an Ais glatten Federn fest, komplett ohne Sicherung fliegen schien ihr eine doch eher zweifelhafte Sache.

Allerdings hatte dieser Deidara sich auch ohne Hilfsmittel auf seinem Tonvogel halten können, als sie damals gegen ihn gekämpft hatte nur ihrem Team.

Zuerst erhob sich Shin in die Lüfte, dann folgte Ai.

Es war ein absolut ungewohntes Gefühl zu fliegen, der Boden entfernte sich immer weiter, bis sie schließlich eine beachtliche Höhe erreicht hatten.

Erst als sie´gerade zbd ruhig dahinsegelten, wagte Ayame es, ihren Griff etwas zu lockern.

Ein Blick zu Itachi ließ ihr fast das Herz stocken: er saß nicht auf Shin, nein, er stand.

Beide schienen damit keinerlei Probleme zu haben.

“Ist das nicht gefährlich?”, fragte sie Ai, die sofort antwortete: “Wieso, er ist es gewohnt und wenn er jemals fallen sollte, fängt Shin ihn auf. Außerdem, wie willst du im Sitzen kämpfen? Manchmal wird es nötig sein, dass du das kannst.”

Ayame schluckte leicht.

“Entspann dich erstmal da oben, so kann ich nicht vernünftig fliegen”, wies Ai sie an, doch das war leichter gesagt als getan.

“Und du fängst mich auf wenn ich falle?”, fragte sie sicherheitshalber nochmal nach.

“Natürlich, es wird dir aber auch leichter fallen, wenn du dich nicht mehr so verkrampfst.”

Shin kam näher zu ihnen heran.

“Ai hat recht, Ayame. Es ist nicht halb so schwer, wenn du locker bist und mit ihren Bewegungen mitgehst”, sagte Itachi, wobei er schon ziemlich laut sprechen musste um den Wind zu übertönen.

Sie nickte leicht, schloss die Augen und machte sich daran ihre Muskeln zu lösen. Das dauerte eine Weile, da sie sich anfangs bei jeder Windböe neu verkrampfte.

Schließlich hatte sie es geschafft und sie merkte wirklich, dass es ihr nun leichter fiel die Balance zu halten.

“Lass los”, war die nächste Anweisung und langsam nahm sie ihre Hände von Ais Hals.

Sie hatte erwartet, dass das eine neue Schwierigkeit darstellen würde, aber so war es nicht.

Mit einem Lächeln sah sie zu Itachi herüber, der anerkennend nickte, worauf hin sich beide Krähen in die Kurve legten und eine weite Schleife flogen.

Sie lachte befreit, es war wirklich schön, so hoch oben in der Luft.

Natürlich war das nicht ganz der Sinn der Sache, doch sie sah das als einen angenehmen Nebeneffekt und genoss es.

“Stell dich hin.”

Sie sollte was? Sitzen war ja schön und gut, aber stehen? So hoch über dem Boden? Ein Blick zu ihm hinüber zeigte aber, dass er es vollkommen ernst meinte, also schwang sie sich hoch in die Hocke, ihre Hände vorsichtshalber in Reichweite von Ais Federn.

Langsam erhob sie sich, verbreiterte ihren Stand, immer bemüht nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Sie war angespannt, so eine Übung empfand sie als überhaupt nicht angenehm.

“Denk daran, was du machst wenn du an Bäumen hochgehst und auf Wasser stehst.”

Natürlich, das war doch irgendwie logisch. Damit würde sie einen viel besseren Halt haben.

Also leitete sie ihr Chakra in ihre Fußsohlen, dass sie aber auch nicht eher darauf gekommen war!

Nun konnte sie sich auch wieder darauf konzentrieren ihre Muskeln zu lockern. Zufrieden ließ sie den Blick schweifen und erkannte in der Ferne Konoha und die Bildnisse der Hokage.

Es war wirklich ein erstaunlicher Anblick von hier oben.

Aber sie hatte keine Zeit sich dem länger hinzugeben. Itachi und Shin jagten sie und Ai durch eine Flugübung nach der anderen, verfolgten sie und starteten sogar Angriffe, sodass eine Hetzjagd quer über den Himmel entstand, gemischt mit zahllosen Ausweichmanövern.

Diese Trainingsstrategie mochte seltsam anmuten, doch sie war außerordentlich effektiv, wenn es darum ging in kürzester Zeit die Flugtechnik sowie ihre Zusammenarbeit zu verbessern.

Gegen Abend aber setzten sie zur Landung an, so langsam musste sie zurück nach Konoha.

Unten angekommen, sprangen Itachi und sie von ihren Begleitern herunter und entließen sie wieder in ihre Welt.

“Das war unglaublich”, sagte Ayame und entlockte ihm damit ein kleines Schmunzeln.

Ja, das Fliegen war etwas Außergewöhnliches und wenn man es nicht Zwecks Kampf tat, war es auch eine ausgezeichnete Methode um einfach mal aus dem Alltag herauszukommen.

Dessen waren sie sich beide bewusst.

“Lass uns jetzt zurück gehen”, meinte sie dann, ergriff seine Hand und zog ihn in Richtung Dorf.

Sie waren heute noch etwas weiter in den Wald gegangen als sonst, damit die Vertrauten Geister mit ihrer Größe nicht auffielen. Dementsprechend war ihr Weg auch länger.

Wortlos hatten sie sich darauf geeinigt zusammen, und nicht wie sonst getrennt, zu gehen.

Mit zwei Schritten hatte Itachi aufgeholt, löste seine Hand aber nicht von ihrer.

“Itachi?”

“Hn”, das einzige Zeichen seiner Aufmerksamkeit.

“Können wir ausgehen?”

Es war in diesem Moment nicht nur die Frage danach, ob er Lust hatte, sondern auch, ob es überhaupt im Bereich des Möglichen lag ohne sine Entdeckung zu riskieren.

“Ich denke schon. Willst du heute irgendwohin?”

Ihr Herz machte einen kleinen Satz.

“Vielleicht können wir fürs Erste nur ruhig Essen gehen”, schlug sie vor, hoffnungsvoll zu ihm aufsehend.

“Meinetwegen.”

Beinahe wäre sie ihm um den Hals gefallen, hielt sich aber zurück. Manchmal merkte man eben, dass sie noch jung war, da fehlte ihr der scheinbar angeborene Ernst der anderen Uchihas.

Natürlich war sie auch nicht aufgedreht, aber eben doch aufgeweckter als Sasuke und Itachi.

Auf jeden Fall war ihre Laune im Laufe des Tages drastisch gestiegen.

Nun aber mussten sie erst einmal Konoha erreichen, am besten noch bevor es dunkel wurde, denn dann patrouillierten mehr Ninjas auf den Mauern als tagsüber und so würde es schwieriger werden ungesehen hinein zu kommen.

Es war nicht unmöglich, für Itachi noch nichtmal sonderlich schwer, aber es war besser wenn man unnötige Risiken vermied.

Sie schafften es genau vor dem Wechsel der wachen in das Dorf hinein, sodass sie völlig unbehelligt blieben und weiter zum Uchiha-Anwesen gingen.

“Ich glaube ich werde gleich noch mal eben kurz zu Sakura müssen bevor wir gehen”, sagte Ayame und zog sich in der Diele die Schuhe aus.

“Warum?”

“Weil sie mir helfen soll.”

Er fragte nicht weiter nach, vielleicht konnte er sich auch schon denken, wobei die Uchiha die Hilfe ihrer Freundin benötigte.

Sie eilte in ihre Zimmer und schob die Tür zu bevor er ihr folgen konnte und zerrte eine große Tasche aus der Ecke zwischen Schrank und Wand hervor.

Nacheinander landeten mehrere bunte Stoffbahnen, Schleifen, Spangen, Bänder und einiges mehr darin, bis sie schließlich alles zusammen hatte, was sie brauchte. Die Tasche stellte sie in den Flur, dann nahm sie sich noch neue Kleideung aus dem Schrank und ging zum Badezimmer.

Von drinnen hörte sie Wasser rauschen und entnahm dem, dass gerade jemand duschte, doch wer genau wusste sie nicht.

Sie beschloss Itachi suchen zu gehen, war er irgendwo hier im Haus, zum Beispiel in der Küche oder im Garten, dann befand Sasuke sich im Bad; andernfalls wäre es Itachi.

Nacheinander suchte sie alle Räume durch und lugte sogar kurz nach draußen, doch alles war leer.

Währenddessen verfluchte sie die Tatsache, dass sowohl Itachi als auch Sasuke ihr Chakra jederzeit perfekt unterdrückten, denn ansonsten hätte sie sich dieses ganze Gesuche sparen können.

Anscheinend hatte sie dafür aber gar nicht lange gebraucht, da das Wasser immer noch lief. Lautlos schlüpfte sie durch die Tür in den Raum hinein und machte sich daran, sich zu entkleiden.

Vorsichtig, um nicht auszurutschen, stieg sie zu Itachi unter die Dusche. Er schien gerade seine Körperpflege beendet zu haben, wurde aber von Ayame daran gehindert hinauszugehen.

Also trat er stattdessen nur einen kleinen Schritt zur Seite, damit sie unter den Wasserstrahl treten und sich waschen konnte.

Sie spürte seinen musternden Blick auf ihrem Körper und errötete leicht, was ihm ein amüsiertes Schmunzeln entlockte.

Sie selbst hatte es aufgegeben, sich über manche ihrer Reaktionen auf ihn aufzuregen, auch wenn sie diese oft als peinlich empfand.

Sie trat näher an ihn heran und küsste ihn innig, wobei sie sich näher an ihn heran schmiegte.

Beide keuchten leise auf als ihre Körper sich trafen, doch es wurde nur zu schnell beendet.

Itachi löste sich von ihr und schob sie von sich weg, eine stumme Zurückweisung, aber seine eigentliche Reaktion auf die Berührung zeigte sich nur zu deutlich in den tieferen Regionen ab, weshalb Ayame es ihm nicht übel nahm.

“Nicht jetzt, wenn wir noch essen gehen wollen, würde es höchstens unangenehm für dich werden”, fügte er noch an, woraufhin sie ein verwirrtes Gesicht machte.

“Unangenehm? Inwiefern?”

Sein abschätzende Blick traf sie.

“Das Sitzen.”

Nun begriff sie und der Rotschimmer auf ihren Wangen vertiefte sich.

“Oh, okay. Ich muss jetzt sowieso gleich los”, sagte sie peinlich berührt und wandte sich ab.

Noch einmal spülte sie sich ab und verließ die Dusche, dicht gefolgt von Itachi.

“Ich nehme an du ziehst etwas aufwändigeres an?”, fragte er, während er sich abtrocknete und sich anschließend das Handtuch um die Hüfte band.

Sie nickte.

In der Tat hatte se vor einen Kimono zu tragen, doch dabei musste Sakura ihr helfen, ihm wollte sie das nicht zumuten, außerdem sollte es eine Überraschung werden was sie tatsächlich trug.

Eilig zog sie sich an und trocknete ihre langen Haare, direkt danach schminkte sie sich schon mal dezent und schnappte sich ihre Tasche.

Mit einem gerufenen “Bis gleich!” verließ sie das Anwesen und machte sich auf den Weg zu Sakura.

Dort angekommen klingelte sie Sturm, unruhig ihr Gewicht von einem Bein aufs andere verlagernd.

Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete ihre Freundin endlich die Tür und warf einen erstaunten Blick auf ihre Erscheinung und die große Tasche.

“Sakura, du musste mir helfen”, bat sie die Haruno eindringlich, die sie wortlos hereinzog.

Erst im Flur sprach sie wieder: “Was ist denn los? Ist irgendwas mit - ihm?”

Verwirrt starrte Ayame Sakura an.

“Was soll denn da-? Ach du hast gedacht wir hätten uns gestritten oder so und ich würde deswegen zu dir kommen?”

Sie konnte nicht anders, sie lachte.

“Naja, du hast gerade echt verzweifelt gewirkt”, versuchte Sakura zu erklären, doch Ayame schüttelte den Kopf.

“Nein, du musst mir hierbei helfen.”

Sie öffnete die Tasche und zeigte der Haruno den Inhalt. Die grinste nun verstehend.

“Achso, sag das doch gleich.”

Sie packte Ayame am Handgelenk und zog sie am Wohnzimmer und der Küche vorbei zur Treppe, dort hinauf, bis in ihr Zimmer.

Kurzerhand scheuchte sie Naruto, Sasuke und Sai aus dem Raum, die überhaupt nicht wussten wie ihnen geschah, und befahl Ayame sich auszuziehen.

Währenddessen packte sie die Tasche aus und breitete die einzelnen Stofflage auf dem Bett aus.

Davon wählte sie eine aus, rief Ayame zu sich und legte es vorschriftsgemäß an. Sie hatte ein zartes Taubengrau und war ansonsten schlicht.

Doch da öffnete sich die Tür wieder und Naruto steckte den Kopf in das Zimmer. “Was macht ihr denn hier?”, fragte er fast schon nörgelnd.

“Naruto…raus!”, fauchte Sakura, wurde aber von Ayame unterbrochen.

“Lass sie ruhig herein, sie gucken mir schon nichts weg.”

Zweifelnd sah Sakura zu ihr, nickte Naruto dann aber zu und er betrat den Raum, gefolgt von den anderen beiden Jungs.

“Also, was tut ihr da?, kam erneut die Frage.

“Sakura hilft mir beim Fertigmachen.”

“Wofür?”, fragte nun Sasuke und musterte sie.

“Ich gehe essen.”

Sie wollte keine weiteren Details preisgeben, dieser Abend sollte nur ihr und Itachi gehören, da wollte sie keine ungebetenen Zuschauer haben.

Sakura seufzte und drehte Ayame zum Spiegel, holte die nächste Stofflage und machte sich daran, ihre Freundin damit einzukleiden.

Einen Kimono anzuziehen dauert im Allgemeinen sehr lange, teilweise bis zu zwei Stunden, und so ähnlich war es auch jetzt.

Die beiden jungen Frauen waren zwar nur eine Stunde beschäftigt, doch es reichte, dass die Jungs langsam ungeduldig wurden.

Sie schauten die ganze Zeit zu und es war ihnen anzumerken, dass sie nicht begriffen, warum Mädchen und Frauen sich so lange für einen einzigen Abend abmühten, nur um hübsch auszusehen.

Besonders das Binden des Obis kostete viele Minuten und vor allem Nerven. Und damit waren sie noch nicht fertig.

Die Haare mussten noch gemacht werden, wieder eine ziemlich langwierige Prozedur, die Ayame von Zeit zu Zeit einige Schmerzlaute entlockte.

Doch es lohnte sich.

Am Ende trug sie einen malvenfarbenen Kimono mit Verziehrungen in anderen Lilatönen und Taubengrau. Ihre Haare waren hochgesteckt, entbehrten aber jeglichen Schmucks, denn sie wollte schön sein, nicht kitschig.

Für ein Abendessen wäre alles weitere auch zu dick aufgetragen gewesen.

“Danke Sakura, ohne dich hätte ich echt ein Problem gehabt”, sagte sie und umarmte ihre Freundin.

“Hab ich gern gemacht, aber sag mal, hast du heute sonst noch was vor?”

Sakura grinste, sodass Ayame rot anlief.

“Also…mal sehen, vielleicht”, antwortete sie und vermied es tunlichst zu Sasuke, Sai oder Naruto herüber zu sehen.

“Dann viel Spaß dabei.”

Verlegen sah Ayame zur Seite, was Sakura kichern ließ. Doch dann packte sie Ayame an den Schultern und schob sie hinaus, weshalb Ayame nur noch den anderen zum Abschied winken konnte.

“Sakura, das ist peinlich”, murmelte sie, doch diese sagte nur: “Ich weiß, aber jetzt musste du los, er wartet schon lange genug auf dich.”

Ayame seufte ergeben und nickte.

“Gut, ich bin schon weg. Danke noch mal.”

Mit diesen Worten trat sie nach draußen auf die Straße und ging zurück zum Anwesen.

Zum Glück musste sie nicht allzu weit laufen, da Itachi schon am Eingang zum Uchiha-Viertel stand und wartete.

Er trug einen schwarzen Yukata und hatte sich soweit verändert, dass seine Züge weniger markant waren und seine Haare kurz.

Trotzdem sah er sich selbst nur noch bedingt ähnlich und Ayame wurde nur auf ihn aufmerksam, weil er auf sie zuging und einen Arm um sie legte.

Er sah nicht schlecht aus und sie freute sich schon darauf ihn nachher zuhause ohne das Jutsu zu sehen.

“Woher wusstest du, dass ich jetzt fertig bin? Oder wartest du schon lange?”, fragte sie und sah zu ihm auf.

“Ich habe eine Krähe vor die Haustür gesetzt. Sie hat mir bescheid gegeben, als du hinaus gegangen bist.”

Also war er auch gerade eben erst gekommen.

“Hat es sich wenigstens gelohnt?”

Sein Blick war Antwort genug auf diese Frage und ließ sie lächeln. Zusammen gingen sie los um ein passendes Restaurant zu suchen, zumindest hatte Ayame das vor, doch Itachi schien schon genau zu wissen, wohin er wollte und führte sie zielstrebig durch die Straßen.

Am Ende betraten sie ein kleines, aber anscheinend nobles Restaurant, für das ihre Kleidung angemessen war.

Man führte sie zu einem Tisch für zwei am Rand des Raumes, wofür Ayame dankbar war, denn sie wollte nicht mitten unter all den anderen Leuten sitzen, wo jeder sie und Itachi sehen konnte.

Sie kniete sich vor den niedrigen Tisch und war nun zum ersten Mal dafür dankbar, dass ihre mittlerweile verstorbene Ziehmutter Megumi sie gezwungen hatte, die feinen traditionellen Benimmregeln einer Frau zu lernen.

Damals hatte sie den Lektionen eher unwillig gelauscht, doch nun halfen sie ihr, sich an diese Umgebung anzupassen. Mit einem Kimono bewegte man sich völlig anders als normalerweise und hätte sie auch das nicht vorher gelernt, hätte sie nun wohl Schwierigkeiten gehabt.

Nach einer kleinen Absprache untereinander bestellte Itachi das Essen und ließ die ersten Getränke kommen.

Mit einem kritischen Blick auf Ayame hatte er für sie beide ein Schälchen Sake beordert und beobachtete nun belustigt, wie sie skeptisch daran roch und dann probierte.

Sie hatte so was noch nie getrunken und es brannte in ihrer Kehle, sodass sie ein Husten unterdrücken musste.

“Du gewöhnst dich daran, es ist nur am Anfang so scharf”, sagte Itachi mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

“Das hoffe ich doch mal, sonst werde ich es nie wieder trinken. Ich weiß gar nicht wie Tsunade-sama das alles so flaschenweise wegkippen kann.”

“Ich habe gehört, dass sie das gerne tut, nicht gerade das Beste in ihrer Stellung.”

Ayame winkte ab.

“Sie macht ihren Job gut, das ist alles was zählt.”

Itachi hob eine Augenbraue, widersprach ihr aber nicht weiter. Dazu hätte er auch gar keine Gelegenheit gehabt, da der Kellner an sie heran trat und die einzelnen Gerichte vor sie auf den Tisch stellte.

“Itadakimasu”, murmelte sie, griff nach den Stäbchen und fing an zu essen. Zwischendurch trank sie immer wieder einen Schluck Sake und es stellte sich heraus, dass Itachi Recht gehabt hatte: mittlerweile spürte sie das Brennen nicht mehr, sodass das Schälchen bald leer war und die Wirkung des Alkohols sich langsam bemerkbar machte.

Zuerst merkte sie davon nichts, erst als sie das Essen beendeten und aufstanden, trat leichter Schwindel auf. Das legte sich nach ein paar Sekunden, in denen Itachi den Tisch umrundete und einen Arm um sie legte, damit sie Halt fand.

“Das ist peinlich”, murmelte sie mit roten Wangen.

Ein forschender Blick zu ihm machte ihr deutlich, dass er, ohne zu schwanken oder auch nur ansatzweise unsicher zu sein, gerade stand.

“Dir macht der Sake gar nichts aus.” Himmel, sie musste wirklich gut angetrunken sein, wenn sie sich darüber aufregte.

Sie zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme.

“Ich trinke nicht zum ersten Mal, so wie du”, entgegnete er mit einem Schmunzeln und dirigierte sie aus dem Restaurant.

Da sie so unsicher auf den Beinen war, blieb ihr also nichts anderes übrig, als sich an ihm festzuhalten.

Sie beschloss, das Thema auf sich beruhen zu lassen und stattdessen ein anderes anzufangen.

“Gehen wir noch irgendwohin, oder direkt nach Hause?”, fragte sie ihn.

Er musterte sie nachdenklich.

“Wir gehen zurück. Der Weg für sich ist schon lang genug.”

Sie nickte und richtete ihren Blick auf die Straße, vielleicht war das wirklich die beste Entscheidung.

Der Abend war bisher wunderschön gewesen und sie konnten ihn auch im Anwesen angemessen ausklingen lassen.

Plötzlich blieb Itachi stehen, leicht angespannt, und sah sich um. Ayame, die dadurch ebenfalls aufmerksam geworden war, konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Wurden sie beobachtet? War es er?

In dem Moment spürte sie, wie sich jemand entfernte, zu schnell für sie, als dass sie die Person hätte erkennen können.

Langsam setzten sie ihren Weg fort.

“Weißt du wer das war?”, fragte sie leise und sah zu ihm auf.

“Sasuke.”

“Er traut uns immer noch nicht”, stellte sie fest.

Itachi schüttelte den Kopf.

“Wahrscheinlich nie.”

Den Rest des Weges brachten sie schweigend hinter sich. Ayame für ihren Teil war wieder leicht an Madara erinnert worden, was ihr jegliche Lust auf ein Gespräch genommen hatte.

Was in Itachi vorging, wusste sie nicht genau, aber er war sowieso sehr schweigsam, sodass sie sich nicht wunderte.

Zuhause angekommen sahen sie, dass Sasuke wohl nicht direkt nach Hause gekommen war, denn alles war dunkel und verlassen.

Sie ließen die Schuhe im Vorraum stehen und gingen gleich sofort in Ayames Zimmer. Dort ließ sie sich zuerst auf dem Bett nieder und seufzte. Nun musste sie noch aus dem Kimono herauskommen, was zwar wesentlich schneller ging als das Anziehen, dennoch dauerte es lange genug.

Lustlos sah sie an sich herunter und strich über den schönen seidenen Stoff.

“Hilft du mir beim Ausziehen?”, fragte sie Itachi, erhob sich wieder und blickte ihn erwartungsvoll an.

Anstatt zu antworten zog er sie zu sich, drehte sie um und griff nach dem Obi um ihn loszubinden.

Sie schob den Gedanken, dass er damit wohl schon Erfahrung hatte, beiseite und konzentrierte sich einzig und allein auf die geschickten Bewegungen seiner Hände. Ordentlich legte er den Obi über den Schreibtischstuhl und fuhr fort sie zu entkleiden. Theoretisch war das zwar nicht mehr nötig, doch Ayame dachte gar nicht daran sich zu beschweren.

Bevor jedoch das letzte Untergewand auf dem Boden landete, stoppte sie ihn und griff nach dem schwarzen Yukata.

Ohne ihren Blick auch nur einmal von ihm zu wenden, schon sie ihn von seinen Schultern, nachdem sie ihn geöffnet hatte.

Es brauchte zwischen ihnen nicht viele Worte, das brauchte es in solchen Momenten nie.

Ihre Berührungen und der Ausdruck in den Augen des jeweils anderen, zeigten ihnen deutlich genug was sie wollten und fühlten.

Denn dann war Itachi wie ein offenes Buch für Ayame. Andersherum hatte er zu keiner Zeit Probleme in ihr zu lesen.

Ihre Lippen trafen sich zu einem forschenden Kuss, wie zur Bestätigung, der bald drängender wurde, sodass sie sich näher an ihn schmiegte.

Sie ließ es zu, dass er sie vollends entkleidete und schlang die Arme um seinen Nacken.

Sie spürte wie er nach und nach alle Haarnadeln und -spangen aus ihrer Frisur entfernte und wenig später fielen sie ihr lang und schwer über den Rücken. Ungeduldig löste sie den Kuss und streifte seine restliche Kleidung ab, ehe sie mit den Händen von seinen Schultern über seine Brust bis zu seinem Bauch strich.

Sie keuchte erschrocken auf, als sie unvermittelt seine Berührung an ihrer Mitte spürte, doch er erstickte es in einem erneuten Kuss.

Dies war der Moment, in dem sich eine dunkle Gestalt, mit gemischten Gefühlen, vor dem Fenster unbemerkt von ihnen in die Dunkelheit des Gartens zurückzog. Sie hatte genug gesehen und musste sich erst einmal darüber klar werden, was sie davon dachte und nun zu tun gedachte.

Die beiden im Zimmer indes waren viel zu sehr miteinander beschäftigt, als dass sie von der Gestalt Notiz genommen hätten.

Itachi, der schon längst wieder sein wahres Aussehen angenommen hatte, brachte Ayame immer näher an den Rand ihrer Selbstbeherrschung, ließ jedoch nicht zu, dass sie gänzlich ihren Höhepunkt erreichte.

Sie bemühte sich, leise zu sein, doch es gelang ihr nicht gänzlich, dabei hatten sie noch nicht einmal richtig begonnen.

Ohne, dass sie es wirklich realisierte, hatte er sie bis an die Wand gedrängt, sodass sie überrascht aufkeuchte, als sie diese in ihrem Rücken spürte.

Hier ließ er von ihr ab und hob sie stattdessen hoch, was zur Folge hatte, dass sie die Beine um ihn schlang und sich an seinen Schultern festhielt.

“Itachi”, hauchte sie, was sich in ein langgezogenes Stöhnen wandelte, als er mühsam beherrscht langsam in sie eindrang.

Beinahe hätte sie über die lange Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, vergessen, wie gut es sich anfühlte.

Sowohl er, als auch sie verloren während der nächsten Minuten jegliche Zurückhaltung, zu stark brannte die Leidenschaft in ihnen. Gegenseitig steigerten sie ihre Lust immer weiter, bis sie schließlich nicht mehr konnten und erschöpft ins Bett sanken.

Vollkommen zufrieden schmiegte Ayame sich an seinen, immer noch erhitzten, Körper und schloss die Augen.

Es war nicht nötig jetzt noch irgendwas zu sagen; es würde die einträchtige Atmosphäre, die zwischen ihnen herrschte nur zerstören.

Itachi breitete die Decke über ihnen aus, die Mühe, sich Schlafsachen anzuziehen, machten sie sich nicht, und beide schlossen die Augen um wenig später in den Schlaf abzudriften.

Zwischenspiel

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß, es ist schrecklich viel Zeit vergangen und das Kapitel ist sehr kurz dieses Mal, aber ich hoffe ihr könnt es mir verzeichen. Das hier dient nur als Lückenfüller und dient dem allgemeinen Verständnis aus Sasukes Sichtweise.

Viel Spaß beim Lesen! Hana
 

Noch nicht gebetat!
 


 

Sasuke POV
 

Der Moment in dem sie Ayame gefunden hatten auf der Mission war ein Schock gewesen.

Es war nicht so, dass er sich vorher wirklich Sorgen gemacht hatte, aber nachdenklich war er doch gewesen, als sie damals nicht zurückkam.

Sein Team war ausgesandt worden sie zu suchen und hatten Erfolg. Doch es war keineswegs so gewesen, wie er sich das vorgestellt hatte.

Nein, darauf war er ganz und gar nicht vorbereitet gewesen.

Seine letzte verbliebene Verwandte, Itachi nicht mitgerechnet, hatte ihn hintergangen und war mit eben diesem ein Verhältnis eingegangen.

Er fühlte sich von ihr erraten, als er sie in den Armen seines Bruders gesehen hatte. Alle dachten, ich wäre etwas geschehen, sogar ihn hatte sie dazu gebracht, dass er in jeder freien Minute gerätselt hatte, warum sie noch nicht zurückgekehrt war, doch anstatt sich in Gefahr zu befinden, hatte sie sich dem Verräter und Mörder Itachi angeschlossen.

Er war wütend und enttäuscht.

Seiner Meinung nach hatte sie es in diesem Moment nicht verdient solche Freunde zu haben, wie Naruto, Sakura und Kakashi.

Sai zählte für ihn erst gar nicht.

Jeder machte sich Sorgen um sie und was tat sie? Sie machte sich ein paar schöne Tage mit…

Das war wirklich das schlimmste für Sasuke. Dass sie sich mit seinem Bruder verbündet hatte.

Ihr Verrat an ihm und dem Uchiha-Clan auf diese Weise machte ihm schwer zu schaffen.

Nun verstand er auch, warum sie ihn dazu überredet hatte, seine Rache fallen zu lassen: es war aus purem Egoismus geschehen.

Sasuke war kurz davor, diesen Beschluss aufzugeben und sich auf Itachi zu stürzen; nu Naruto konnte ihn zurückhalten. Erst Ayames Erklärung, in manchen Punkten ergänzt durch seinen Bruder, ließ ihn wieder nachdenklich werden und ihr wenigstens halbwegs verzeihen.

Das bedeutete noch lange nicht, dass er Itachi vergab, doch er versuchte ihn als Ayames Partner zu akzeptieren.

Dazu verleitete ihn vor allem die Erkenntnis, zu der er unter gutem Zureden seiner Freunde nach seiner Rückkehr nach Konoha selbst gelangt war: Er wollte seine Rache zwar immer noch, hatte aber eingesehen, dass es sinnlos war.

Außerdem würde er so nie sein anderes Ziel erreichen können, nämlich den Wiederaufbau seines Clans. Er hatte es damit nicht allzu eilig, aber irgendwann wollte er das erreichen..

Ihm wurde das ganze leichter gemacht, als Itachi verschwand um Akatsuki von ihnen, vor allem Ayame, fernzuhalten; doch er sah, wie es ihr ging, als der Zeitraum, in dem sie kein Lebenszeichen von ihm bekam, immer größer wurde.

Sie trainierte immer härter und ausschließlich alleine. Und auch wenn sie anderen weiterhin half und mit ihnen lächelte, erwischte er sie immer öfter, wie sie sehnsüchtig in die Ferne blickte.

Sasuke war zeimlich geschockt gewesen, als Itachi endlich wieder auftauchte, wobei das “endlich” relativ zu sehen war.

Trotz Ayames verändertem Verhalten war fast wieder etwas wie Normalität in sein Leben eingekehrt, die durch Itachi wieder durcheinander gebracht wurde. Aber das war nicht der Punkt, der Sasuke so aus der Bahn warf.

Sein großer- unbesiegbarer- Bruder war verletzt gewesen. Nichts tragisches, aber es passte nicht in das Bild, dass er von ihm hatte.

Er selber war ein sehr guter Ninja, doch Itachi konnte er nichts anhaben. Er fragte sich, was oder wer dazu fähig gewesen sein mochte. Gleichzeitig machte es ihn wütend, nur ihm sollte das erlaubt sein und niemand anderem!
 

Von da an hatte er ein seltsames Gefühl, alleine schon das Wissen, dass der Mörder seines Clans, seiner Familie, sich im gleichen Haus aufhielt, sorgte dafür.

Er war froh, wenn er mal rauskam und besuchte des öfteren Naruto oder Sakura. Eines Tages aber, es war schon früher Abend, klingelte es an Sakuras Tür, während sie alle in deren Zimmer saßen und sich unterhielten.

Es war Ayame.

Sie hatte allerlei Zeugs mit, bei dem er sich fragte, wofür sie das alles brauchte und aus dem Gespräch der beiden Mädchen wurde er auch nur bedingt schlau. Die männliche Partei wurde samt und sonders aus dem Raum geworfen, bis Naruto ihnen wieder Eintritt verschaffte und nun verstand er.

Sakura half Ayame, sich für ein Abendessen außerhalb fertig zu machen und alle konnten sich denken, mit wem sie dort hinging.

Sasuke spürte beinahe schon einen Stich der Eifersucht.

Er neidete keinem der beiden seinen Partner, sondern einfach ihr Zusammensein, die Art der Beziehung, die sie führten. Schon wieder, wie es immer in allen Lebenslagen gewesen war, war sein großer perfekter Bruder ihm einen Schritt voraus.

Er beobachtete Ayame und Sakura nachdenklich und folgte den Bewegungen der Haruno, wie sie sorgsam den Kimono band und die einzelnen Haarsträhnen zu einer kunstvollen Frisur aufsteckte.

Insgeheim fasste er den Entschluss Ayame heute zu folgen, er wollte wissen, was sie und Itachi verband, wie sie miteinander umgingen und vor allem wollte er seinen Bruder irgendwie verstehen lernen.

Er wollte wissen, ob Itachi wirklich so fühlen konnte wie es den Anschein hatte, denn irgendwie traute er ihm das nicht zu.

Nach einer Ewigkeit, wie ihm schein, waren die beiden fertig.

Ihm war es unbegreiflich, wie man so viel Zeit damit verbringen konnte sich hübsch zu machen.

Ayame verabschiedete sich und wenig später stand auch er auf und ging. Unauffällig folgte er ihr und Itachi zu einem Restaurant. Was nun folgte war nicht sonderlich interessant, er konnte nicht verstehen was sie sagten, da er nicht reingehen durfte, wollte er nicht vorzeitig seine Entdeckung riskieren, und konnte ausschließlich versuchen aus der Gestik der beiden schlau zu werden.

Es war ein befremdliches Gefühl Itachi Lächeln zu sehen, auch wenn es nicht allzu oft vorkam. Er schien in ihrer Gegenwart, solange niemand bekanntes dabei war um einiges gelöster und zeigte einiges mehr von sich.

Für einen kurzen Moment sah er in ihm den Menschen, der Itachi gewesen war bevor das Uchiha-Massaker stattfand.

Wut kam in ihm auf, auf Itachi, auf Ayama, auf seinen Clan und auf Konoha. Es kam ganz plötzlich und auf einmal fühlte er sich einsam.

Er war es nicht, aber es kam ihm so vor. Die beiden zahlten , standen auf und verließen das Restaurant. Über die Dächer folgte er ihnen, hörte wie sie den Beschluss fassten nach hause zu gehen und beschloss selber schon mal zu verschwinden, während des Rückweges würde er sowieso nicht mehr viel erfahren.

Kaum hatte er sich umgedreht, blieb unten auf der Straße das Pärchen stehen und sah sich um, doch das sah er schon gar nicht mehr.

So schnell es ging legte er den weg zum Uchiha-Anwesen zurück. Er musste nachdenken, völlig alleine und ohne Zuschauer, weshalb er sich in den Garten zurückzog.

Was er nicht bedacht hatte war, dass Ayames und Itachis Zimmer praktisch direkt vor ihm lag und er durch das Fenster hinein schauen konnte.

Das merkte er aber schnell, als dort nach einer Weile das Licht anging.

Unwirsch wollte er sich schon wieder abwenden, als Itachi, inzwischen wieder er selbst, begann Ayame aus dem Kimono zu helfen.

Jetzt, wo sie komplett alleine waren, schienen sie noch viel vertrauter miteinander umzugehen. Bei dem, was nun folgte wurde Sasuke schnell klar, dass er hier nichts mehr zu suchen hatte und er entfernte sich leise.

Er hatte einiges worüber er nachdenken musste, das würde eine lange Nacht werden.

Enthüllung

Es war warm, warm und angenehm. Der Untergrund auf dem sie lag, senkte und hob sich gleichmäßig und ruhig. Ein warmer Hauch streifte ab und an ihr Gesicht und rief einen warmen Schauer in ihr hervor.

Sie stieß einen vollauf zufriedenen Seufzer aus und öffnete langsam die Augen, die bereits ins Zimmer scheinende Sonne ließ sie blinzeln bis sie endlich ihr alles wieder klar erkennen konnte ohne geblendet zu werden.

Unwillkürlich räkelte sie sich leicht und bewirkte damit, dass zwei Arme sie noch etwas näher heranzogen.

Verschlafen blickte sie nach oben und sah in Itachis entspanntes Gesicht. Er hatte die Augen beschlossen, doch sie wusste, dass er nicht schlief. Woher sie diese Gewissheit nahm, konnte sie allerdings nicht sagen.

Sie bemerkte, dass sie gänzlich auf ihm lag und wollte von ihm herunter rutschen, wahrscheinlich war sie viel zu schwer, doch er hielt sie fest.

“Bleib liegen”, hörte sie seine leise Stimme, bestimmt, aber fast schon sanft. Überrascht sah sie zu ihm hoch.

“Bin ich nicht zu schwer?”, fragte sie unsicher.

“Nein.”

Seine Augen öffneten sich, eine Spur von Belustigung war in ihnen zu sehen, seine Stimme jedoch war davon unberührt geblieben.

Lächelnd griff sie sich eine seiner schwarzen langen Haarsträhnen und drehte sie zwischen den Fingern.

“Müssen wir denn nicht langsam aufstehen?”

Er hob eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen.

“Willst du so sehr, dass ich dich quer über den ganzen Trainingsplatz scheuche?”

Sie lachte leise.

“Nein, bloß nicht, das kann meinetwegen noch warten.”

Also legte sie den Kopf wieder auf seiner Schulter ab und begann kleine Kreise und verschlungene Muster auf seine Brust zu malen. Er sagte nichts, sondern strich seinerseits vorsichtig über ihren nackten Rücken auf und ab.

Behagliches Schweigen senkte sich über den Raum, unterbrochen lediglich von ihren eigenen Atemzügen.

Es war schon seltsam, nach solchen Nächten, morgens allgemein, war Itachi viel offener und gelöster, als habe er seine natürliche Mauer, die sein gesamtes Wesen sonst umgab, über Nacht fallen gelassen und noch nicht wieder vollständig aufgebaut. Er schein sich dessen durchaus bewusst zu sein, ließ es ihr gegenüber sogar zu, aber sobald er jemand anderem begegnete, war er wieder kühl und absolut unlesbar.

Es freute sie, dass er sich ihr so offenbarte, aber es war auch oft schwer mit ihm umzugehen, wenn er nicht gewillt war jemanden an sich heran zu lassen, denn damit tat er sich selbst bei ihr noch manchmal schwer.

Sie konnte es sich nicht vorstellen, wie schwer es sein musste jahrelang vorzugeben ein Mensch zu sein, der man nicht war.

Denn eins wusste sie mittlerweile ganz sicher. Itachi war kein kaltblütiger Massenmörder, er konnte töten, wenn es sein musste viele und ohne mit der Wimper zu zucken, das stritt sie nicht ab, aber sie konnte immer weniger glauben, dass er seine eigene Familie getötet hatte.

Ihre Gedanken waren sicherlich kühn und sie war sich sicher, dass jeder ihrer Freunde sie wahrscheinlich ohne zu zögern in eine Irrenanstalt stecken würde, würde sie so etwas sagen, aber sie hatte das seltsamerweise im Gefühl.

Plötzlich verkrampfte sich Itachi unter ihr und er schob sie von sich herunter. Verwirrt landete sie neben ihm auf der Matratze und sah zu, wie er sich aufsetzte. Seine Miene war wie erstarrt.

“Was ist los?”, fragte sie alarmiert, “Ist irgendwas passiert? Ruft Akatsuki dich?”

Doch er schüttelte nur den Kopf und stand auf, musste sich jedoch an der Wand abstützen, als sein Körper von einem Hustenanfall geschüttelt wurde.

Verstört beobachtete sie, wie er in die Knie ging und sich eine Hand vor den Mund hielt.

Anstatt, dass es besser wurde, schien es immer schlimmer zu werden und schon bald war sein Gesicht eine schmerzverzerrte Grimasse.

“Itachi!”

Schnell sprang sie auf und hockte sich neben ihn, doch er schien außerstande eine Reaktion zu zeigen, ob er sie nun bemerkt hatte oder nicht.

Hilflos sah sie zu, wie er sich immer weiter verkrampfte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, was los war und warum es jetzt auf einmal so plötzlich gekommen war.

Voller Entsetzen bemerkte sie Blut an seinen Fingern, welches von dort aus auf den Boden tropfte. Sie streckte die Hand nach ihm aus, unsicher, was zu tun sei, doch er schlug sie weg, ehe sie auch nur ansatzweise in seine Nähe kam.

Schließlich endete der Anfall.

Er entspannte sich langsam wieder und wischte sich das Blut aus den Mundwinkeln, doch sein Atem klang noch immer rau und abgehackt.

Ayame sah ihm nach, wie er aufstand, sich Unterwäsche anzog und das Bad betrat. Schweigend folgte sie ihm und sah ihm zu, wie er sich die Hände wusch und anschließend zu einem Waschlappen griff um ihn zu befeuchten.

Wortlos nahm sie ihn ihm aus der Hand und wusch mit langsamen Bewegungen einige verirrte Spritzer von der Brust.

Während sie zusah, wie er sich den Mund ausspülte, fragte sie leise: “Was war das, Itachi? Das war kein normaler Husten, du hast Blut gespuckt.”

Sie konnte nicht umhin zu bemerken, dass ihre Stimme ein wenig vorwurfsvoll klang. War er krank? Hatte er noch irgendwelche Verletzungen? Warum hatte er ihr nichts davon erzählt?

Itachi richtete sich auf und warf ihr durch den Spiegel einen kurzen Blick zu. Ayame fröstelte unter der Kälte darin.

“Geh dich anziehen, du bist immer noch völlig unbekleidet.”

Sie verschränkte die Arme.

“Das ist mir jetzt egal, du hast irgendwas ernstes und sagst mir nicht was, das finde ich wesentlich schlimmer.”

Sie ließ sich von ihm ja vieles gefallen und sie meinte von sich sagen zu können, dass sie immer Rücksicht auf ihn nahm, aber hier zog sie einen Strich. Sie fand, dass es sie durchaus was anging, wenn er Blut spuckte, obwohl doch eigentlich nichts geschehen war.

Anscheinend hatte er nicht mit Widerworten gerechnet, für einen Moment huschte so was wie Überraschung über sein Gesicht. Unnachgiebig funkelte sie ihn an.

Er legte das Handtuch weg und drehte sich zu ihr um.

“Du kannst sowieso nichts tun, warum sollte ich es dir also erzählen?”

Seine Miene war nun abweisend, genauso wie seine gesamte Haltung, seine Augen blickten sie mit einem ungewohnt kaltem Ausdruck an.

Ohne ein weiteres Wort ging er an ihr vorbei in ihr Zimmer und begann sich anzuziehen.

Ayame konnte nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hatte. Seit wann sprach er wieder so mit ihr? Das letzte Mal war noch vor ihrer Beziehung gewesen, lange davor. Vielleicht bei ihren ersten beiden Begegnungen, aber danach war er nie so zu ihr gewesen.

Sie folgte ihm und zog sich ebenfalls an. Hatte sie irgendwas getan um so eine Reaktion zu verdienen? Sie hatte einfach nur gefragt was los war und sie war auch immer noch der Meinung, dass sie eine Antwort verdiente.

Das Schweigen zwischen ihnen zog sich immer mehr in die Länge, bis Ayame es schließlich nicht mehr aushielt.

“Das ist wirklich ein Witz”, flüsterte sie.

Itachi sah zu ihr herüber, genauso abweisend wie zuvor.

Wütend ging sie einen Schritt auf ihn zu.

“Ich versuche wirklich immer auf dich Rücksicht zu nehmen und dir deine Geheimnisse zu lassen, auch wenn sie mich eigentlich ebenfalls was angehen, aber das hier ist nicht irgendeine kleine Lappalie. Habe ich dir etwa jemals irgendwas wichtiges verheimlicht?”

Zum Ende hin wurde sie immer lauter. Auf dem Flur konnte sie hören wie eine Tür geöffnet wurde, doch sie ignorierte es.

“Du kannst meinetwegen alles andere für dich behalten, ist mir egal, aber wenn du irgendwas ernstes hast, dann will ich darüber bescheid wissen. Niemand, der wie aus dem Nichts einen Hustenanfall bekommt und dabei Blut spuckt ist wirklich gesund, oder auch nur leicht krank. Hat Sakura irgendeine Verletzung letztens übersehen, oder was ist los?”

Sie wusste, dass das nicht der Fall war. Sakura war eine erstklassige Heilerin und wenn es ein Überbleibsel vom Kampf gegen den Hachibi gewesen wäre, hätte sie das behoben oder wenigstens was gesagt.

Laut seinen Worten sollte sie also die Hände in den Schoß legen, weil sie sowieso nichts ändern konnte? Auf einmal wurde ihr kalt.

“Moment. Ich kann nichts machen? Willst du damit sagen, dass du unheilbar krank bist?”

Itachi wandte sich ab und trat ans Fenster. Gespannt wartete sie auf eine Reaktion, irgendwas, dass ihr sagte, sie hätte Unrecht. Wie sehr wünschte sie sich, er würde sich gleich wieder umdrehen und ihr sagen, dass sie Unsinn redete.

Aber diese Reaktion kam nicht. Stattdessen senkte er den Kopf und seufzte leise.

“Kein Arzt bei dem ich bisher war, konnte etwas machen”, sagte er schließlich leise.

Draußen auf dem Flur schepperte es plötzlich laut und Ayame wusste, dass Sasuke gelauscht und nun irgendetwas fallen gelassen hatte.

Sie selbst brauchte einen Moment, bis sie Itachis Worte verstanden hatte.

“W-was hast d-?”

“Einen Herzfehler”, unterbrach er sie grob.

Nun drehte er sich um.

“Ich hatte ihn schon immer, aber ich habe erst mit 11 davon erfahren. Ich habe es meinen Eltern und dem Clan verheimlicht, ebenso wie den Anbu und dem Hokage”, seine Stimme klang bitter.

“Verstehst du, warum ich nichts sagen wollte? Warum ich dir gesagt habe, wir hätten keine Zukunft? Warum ich mich nie um Freundschaften bemüht habe?”

Sie schüttelte stumm den Kopf und wich zurück. Sie wollte nicht hören, dass Itachi krank war, dass er litt und sie nichts tun konnte, doch er fuhr unbarmherzig fort.

“Ich war erst letztens wieder zur Kontrolle. Selbst wenn ich nie wieder Chakra gebrauche, sterbe ich spätestens mit 30, wenn ich so weiter mache wie jetzt mit 25. Spätestens.”

Seine Miene wurde weicher, als er sah, dass Tränen in ihren Augen schwammen.

“Ich habe mich damit abgefunden. Ich werde nie alt werden und ich werde auch nie eine Familie aufbauen können”, er zögerte kurz, “In spätestens drei Jahren bin ich frei.”

Der letzte Satz erschütterte Ayame noch mehr. War die Situation für ihn denn so schlimm? Bot sie selbst denn nicht wenigstens einen kleinen Lichtblick?

Sie sank auf die Knie, lautlos schluchzend.

Er trat auf sie zu und kniete sich zu ihr herunter.

“Ich würde mir wirklich wünschen, dass es nicht so wäre, aber es erleichtert.”

Auf einmal sah er unheimlich müde aus.

“Ich habe keine Lust mehr zu kämpfen, ich will nicht mehr ständig zwischen den Fronten stehen und alles sein, was einen Krieg noch aufhält, ich ertrage den Hass in den Augen meines eigenen kleinen Bruders nicht mehr, auch wenn ich ihn sicherlich verdient habe.”

Verwirrt blickte Ayame zu ihm auf. Von dem gerade gesagten verstand sie nicht ein Wort. Auch wenn sie mehr wusste als jeder andere Außenstehende, verstand sie nicht, was er mit dem Krieg meinte. Außerdem hatte er noch nie derart offen über seine Gefühle mit ihr geredet.

Nie war er so direkt gewesen, zumal er wusste, dass Sasuke wahrscheinlich immer noch direkt vor der Tür auf dem Flur stand.

Aber es tat gut zu hören, dass ihm die Situation zwischen ihm und seinem kleinen Bruder zu schaffen machte und er seine Tat offensichtlich bereute. Nun aber gab es erstmal wichtigeres.

“Krieg?”, fragte sie flüsternd und krallte die Hände in sein Netzoberteil.

“Ja. Madara strebt nach Rache und das einzige was ihn davon abhält Konoha dem Erdboden gleichzumachen ist das Versprechen, das er mir einst leistete als ich Konoha verließ und meine Stärke”, antwortete er.

Ihre Augen weiteten sich.

“Heißt das, sobald du Schwäche zeigst oder tot bist, wird er uns angreifen?”

Sie machte Anstalten aufzustehen.

“Wir müssen das sofort der Hokage erzählen, ich-”

Er hielt sie fest und zog sie wieder herunter.

“Nein, Ayame. Du kannst nichts tun, so beschwörst du den Konflikt nur noch früher herauf. Wenn er die Stärke erlangt hat, nach der er trachtet, dann können ihn noch nicht mal alle Ninjanationen mit vereinten Kräften aufhalten. Tsunade ist ebenso machtlos gegen Madara wie du und ich.”

Sie schüttelte den Kopf.

“Mit so einer Einstellung können wir gleich zu ihm hingehen und sagen er soll uns doch bitte gleich töten, weil wir ja sowieso nichts dagegen tun können. Ich will nicht einfach so aufgeben und mich von ihm töten lassen wenn er gerade Lust dazu hat.”

Sie versuchte sich loszureißen, hatte aber keinen Erfolg.

“Denkst du wirklich, ich würde ihm meine Familie ausliefern wenn ich sterbe?” Sein Blick war hart und er sah sie mit einer Intensität an, die sie sprachlos machte.

“Vorher werde ich dich und Sasuke wegbringen. Ich will nicht an eurem Tod schuld sein, oder dass er mit euch irgendwas gegen euren Willen anstellt.”

Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte meinte sie sowas wie Angst aus seiner Stimme herauszuhören, aber auch wilde Entschlossenheit alles zu tun, um das zu verhindern.

Noch immer brachte sie kein Wort hervor, sondern starrte ihn einfach an und ließ das eben gehörte sacken.

“Ich bezweifle, dass Sasuke freiwillig dem Kampf fernbleiben wird”, sagte sie schließlich und runzelte die Stirn.

Auf einmal war ihr Geist wieder klar und sie konnte ungestört nachdenken. Eine tiefe Ruhe erfüllte sie.

Das Stirnrunzeln vertiefte sich.

“Wofür will Madara Rache und welche Rolle spielen wir beide in seinen Plänen? Weiß er von deiner Krankheit?”

“Für das was zur Gründungszeit Konohas geschehen ist. Die an dem Uchiha-Clan hat er schon genommen. Es fehlt noch der Rest”, Itachi schwieg eine Weile, “Ich weiß es nicht, diesen Teil kann ich nicht mit seinem Wunsch nach Rache in Einklang bringen, so sehr ich auch darüber nachdenke, mir fällt nichts dazu ein. Aber nein, er weiß nichts davon. Ich habe es immer geheim gehalten.”

Er richtete seinen Blick zur Tür.

“Komm herein, Sasuke. Du stehst schon viel zu lange vor der Tür”, sagte er ruhig, nach außen hin gefasst wie eh und je.

Sasuke indes leistete der Aufforderung folge, betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich wieder.

“Ist das wahr?”, fragte er, die Augen geweitet und voller Unglauben. “Das alles?”

Itachi seufzte und nickte.

“Und wie hängt das alles damit zusammen, dass du unseren Clan getötet hast?”, fragte er weiter und ließ sich neben der Tür nieder. Nun blickte auch Ayame wieder interessiert zu Itachi, diese Antwort beschäftigte sie auch schon lange, doch sie hatte nicht gewagt zu fragen um ihn nicht zu verärgern und weil sie ihm die Chance geben wollte es irgendwann von sich aus zu erzählen.

Itachis prüfender Blick lag auf den beiden und das Schweigen zog sich in die Länge.

“Sie wurden manipuliert, ihnen wurde weisgemacht, dass man den Uchiha-Clan klein halten wolle und das hat sie schließlich vernichtet. Sie wollten einen Putsch durchführen und ich sollte ihr Spion bei den Anbu sein. Aber ein solcher Bürgerkrieg hätte Konoha geschwächt, das hätten die anderen Dörfer ausgenutzt und es wäre zu einem erneuten Ninjakrieg gekommen. Der letzte war noch nicht allzu lange her und der Frieden zu wackelig, als dass er standgehalten hätte. Ich hatte die Wahl zwischen einem Clan als Opfer für den Frieden, oder tausenden von Toten durch den Krieg”, antwortete er schließlich, Ayame und Sasuke Konohas wahre Beteiligung verschweigend.

“Du lügst! Unsere Eltern hätten so was nie getan”, widersprach Sasuke heftig und Ayame schloss resignierend die Augen.

“Doch, es macht Sinn. Wenn Madara sie manipuliert hat…das war seine Rache. Wahrscheinlich wusste er, dass du so handeln würdest und so hat er nicht nur den Uchiha-Clan beseitigt, sondern auch Konoha erheblich geschwächt”, sagte sie leise und warf Itachi einen fragenden Blick zu, der mit einem Nicken beantwortet wurde. Ihre Vermutung, dass Madara wieder der Schuldige war, war also richtig gewesen.

“Moment mal, ich komme nicht mehr mit. Wer genau ist Madara? Ich habe den Namen schon mal vom Kyuubi gehört als ich mit Naruto gekämpft habe”, unterbrach Sasuke sie.

Man sah genau, dass es ihm nicht passte der einzige Ahnungslose zu sein.

“Einer der Mitgründer Konohas und zu der Zeit das Oberhaupt des Uchiha-Clans. Er hat einen Weg gefunden zu überleben, indem er die Körper wechselt und er ist der Gründer Akatsukis. Er ist der Stärkste Shinobi, der mir je begegnet ist und hat eine Menge fieser Pläne, in die auch wir eingebunden sind, auch wenn wir nicht wissen, was er genau will”, antwortete Ayame trocken und seufzte. “Das alles wird immer schlimmer.”

Sie sah zu Sasuke, der den Kopf gesenkt hielt, sodass schwarze Haarsträhnen den Blick auf seine Augen verwehrten.

“Und warum hast du mich am Leben gelassen und mir gezeigt wie du unsere Eltern getötet hast?”, kam schließlich die Frage, vor der Ayame sich insgeheim am meisten gefürchtet hatte.

Egal welche Gründe Itachi wirklich gehabt hatte, sie ahnte, dass sie Sasuke nicht gefallen würden.

“Du warst noch so jung und nicht in den Komplott verwickelt. Außerdem…”, Itachi machte eine Pause, “Du bist mein kleiner Bruder, ich hätte damals alles getan um dich zu schützen. Ich wollte nicht dein Weltbild völlig zerstören, in dem du unsere Eltern noch als gut und perfekt angesehen hast. Ihr Verrat hätte dich mehr geschmerzt als meiner, hättest du damals die Wahrheit erfahren. Also gab ich dir einen Grund mich zu hassen, auf dass du diesen Hass verwenden würdest um stärker zu werden als der Großteil der normalen Shinobi.”

Ayame stand abrupt auf. Hier wurde es ihr zu persönlich und sie wollte den beiden Brüdern Zeit geben das unter sich zu klären. Sie sah von einem zum anderen und sah auf Sasukes Seite Unglauben und Wut, auf Itachis Resignation und Schmerz.

Sie legte ihm noch mal kurz eine Hand auf die Schulter und verließ das Zimmer.

Kaum war sie draußen, platzte die Bombe und sie vernahm wie Sasuke ausrastete. Sie hatte recht gehabt, als sie sich dachte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.

Unvermittelt schlich sich ein leises Lächeln auf ihr Gesicht, ihr Glaube an Itachi war richtig gewesen, sie hatte nie dem Urteil anderer über ihn vertraut, weshalb sie sich mit den neuesten Enthüllungen nicht allzu schwer tat.

Sie beschloss in den Garten zu gehen und dort über das eben Erfahrene für sich nachdachte.

Wie schwer musste es damals für Itachi gewesen sein, eine solche Entscheidung zu fassen und die eigene Familie zu töten um die Heimat zu retten. Er hatte Sasukes ganzen Hass auf sich gelenkt und somit seinen geliebten kleinen Bruder belogen und betrogen, musste jahrelang mit ansehen, wie Sasuke sich immer mehr in seiner Rache verstrickte und am Ende sogar Konoha verriet, einzig und allein mit dem Ziel, Itachi irgendwann töten zu können.

Sie wollte mitnichten in seiner Haut stecken.

Es war auch nur natürlich, dass Sasuke das alles jetzt nicht sonderlich gut aufnahm, weshalb sie sich auch entschlossen hatte die beiden Brüder allein zu lassen. Sie selbst gehörte da einfach nicht rein und hätte nur gestört.

Sie wollte nicht zwischen ihnen stehen und sie an einer eventuellen Versöhnung hindern. Andererseits stand es zu bezweifeln, dass das jetzt schon geschah. Zu viel war passiert, als dass Sasuke Itachi jetzt einfach vergeben konnte, der trotz allem immer noch am Tod des Uchiha-Clans Schuld war.

Nein, da machte sie sich keine falschen Hoffnungen.

Es wäre aber auch zu schön um wahr zu sein.

Sie ging zum Teich und setzte sich ans Ende des Steges, die Beine im Wasser baumeln lassend.

Doch was ihr immer noch Sorgen machte, waren Madaras Pläne bezüglich ihr und Itachi. Er hatte gesagt, sie hätten ihm bewiesen, dass sie funktionieren würden, als Itachi sie gerettet hatte letztens.

Sie verstand immer noch nicht worauf er hinaus wollte.

Ein leises Seufzen entwich ihr, ihnen blieb wohl nichts anderes übrig als warten bis ihr Feind den nächsten Schritt tat und sich ihnen damit dessen Ziele offenbarten. Wie sehr sie das doch hasste.

Warten und nichts tun zu können war das Schlimmste, was man ihr antun konnte. Deshalb war sie auch nicht ganz einverstanden damit, dass Itachi sie im Falle eines Krieges wegbringen wollte bis alles wieder ruhig war.

Sie würde ihm den Gefallen tun, wenn ihr nichts anderes übrig blieb, aber es würde ihr unsagbar schwer fallen.

Nachdenklich spielte sie mit einer ihrer dunklen Haarsträhnen.

Gab es denn gar nichts, was man tun konnte um Madara aufzuhalten? Irgendwas musste es doch geben!

Aber ihr fiel nichts ein.

Benachrichtigte sie die Hokage, würde der Konflikt nur eher stattfinden, weil Tsunade gezwungen wäre zu handeln, sagte sie nichts, käme der Krieg nur etwas später. Gab es nicht etwas, dass Madara noch mehr wollte als Rache an Konoha?

Allerhöchstens die Weltherrschaft, dachte sie trocken.

Sie schnaubte leise.

Mehr als abwarten oder versuchen insgeheim etwas gegen ihn zu unternehmen war wohl wirklich nicht möglich. Es frustrierte sie und Itachi sicherlich ebenso, doch sie sah keinen anderen Ausweg aus dieser Situation.

Madara war ihnen in jeder Hinsicht überlegen. Er war der Spielmeister und sie alle seine Schachfiguren, die er von A nach B schicken konnte wie es ihm beliebte.

Ein jähes Auflodern von Sasukes Chakra beendete ihre Überlegungen jäh.

Fluchend sprang sie auf und rannte wieder in das Haus. Es kostete sie nur wenig Augenblicke bis sie wieder vor ihrem Zimmer stand und hineinstürmte.

“Willst du uns alle verraten?”, herrschte sie Sasuke an.

Dann erschloss sich ihr das ganze Bild vor ihr und sie verstummte. Itachi lag reglos am Boden, während Sasuke über ihm kniete und ihm ein Kunai an die Kehle hielt. Sie brauchte einen Moment, ehe sie begriff, dass Itachi nicht verletzt war.

Der jüngere der beiden Brüder hatte weder sie noch ihre Frage bisher beachtet, sondern war einzig und allein auf seinen großen Bruder fixiert, der einfach nur dalag und das nächste Geschehen abwartete.

Ayame war sich sicher, würde Sasuke Itachi jetzt töten wollen, würde er sich nicht wehren.

Aber sie hatte auch noch ein Wort mitzureden, verdammt noch mal!

Es war ihr in diesem Moment egal, ob die beiden einen ernstzunehmenden Konflikt hatten, sie würde mit Sicherheit nicht zulassen, dass irgendjemand dem Mann, den sie liebte wehtat oder ihn tötete.

Und wenn sie selbst dafür sterben würde.

Die Selbstverständlichkeit mit der sie das dachte erschreckte sie, doch sie ignorierte das und stürzte sich auf Sasuke.

Zusammen krachten sie gegen die nächste Wand, das Kunai flog ohne weiteren Schaden anzurichten in die nächste Ecke. Ayames Wut verlieh ihr große Kräfte, sodass sie sich über ihn bringen und ihn festhalten konnte.

“Wag es ja nicht auch nur einen Versuch zu starten Itachi zu töten”, fauchte sie aufgebracht.

Hinter ihr setzte eben jener sich gerade auf. Sie wandte sich ihm zu.

“Und du lässt ihn gefälligst nicht so einfach machen, verstanden?” Sie war auf hundertachtzig.

Wutschnaubend stand sie auf, doch nicht ehe sie Sasuke noch einen vernichtenden Blick geschenkt hatte.

“Und jetzt raus hier, alle beide! Wahrscheinlich fragt sich jetzt ganz Konoha, warum Sasuke sein Chakra wie eine Signalleuchte aufflammen lassen hat.” Sie zog den Jüngeren neben ihr am Kragen auf die Beine und schubste ihn Richtung Fenster und wartete bis Itachi ihren Worten stumm Folge geleistet hatte.

Sie folgte den beiden durch das Fenster in den Garten hinaus bis in den Wald an einen weit entfernten Platz.

“Ich verstehe durchaus, dass das alles hier eine schwierige Situation ist für euch beide, aber ich werde nicht akzeptieren wenn ihr euch gegenseitig umbringt beziehungsweise, wenn du, Sasuke, Itachi umbringst.”

Sie fing sich zwei identische undefinierbare Blicke ein.

Herrje, wenn die beiden wüssten wie ähnlich sie sich waren! Unwirsch fegte sie ein paar Zweige und Blätter von einem umgestürzten Baumstamm und ließ sich darauf nieder.

“Da opfert jemand schon sein Leben für dich und du greifst ihn zum Dank auch noch an.”

Sie fühlte sich auf einmal erschöpft.

“Ach wisst ihr was? Macht doch einfach was ihr wollt”, mit diesen Worten stand sie wieder auf obwohl sie noch nicht einmal eine Minute dort gesessen hatte und verließ den Platz.

Frustriert bahnte sie sich lautstark stampfend ihren Weg durch das Blattwerk, nur um sich ein paar Meter weiter erneut, diesmal auf dem Boden, niederzulassen. Aber mit dem Rücken zu den anderen beiden.

Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Itachi und Sasuke hatten es schwer genug und sie machte zusätzlich nur Probleme. Allerdings hatten sie einen Schubser in die richtige Richtung wohl auch verdient, oder auch einen Tritt.

Sie zog die Knie an und schlang die Arme darum, sie würde jetzt so lange hier sitzen bleiben und warten bis sie sich komplett ausgesprochen hatten.

`Es sieht den beiden aber gar nicht ähnlich, dass sie so unvorsichtig sind, vor allem Itachi´, dachte sie und seufzte leise. Aber was sollte man auch erwarten, wenn es um ein so prekäres Thema ging.

Ungeduldig begann sie mit den Fingern in einem unregelmäßigem Rhythmus auf ihren Knien herumzutrommeln und verengte die Augen. Sauer war sie trotzdem, auch wenn sie sich gerade vielleicht wie ein beleidigtes kleines Kind verhielt, es war ihr egal.

Sie fand Itachis Verhalten nicht in Ordnung, weder was er Sasuke damals angetan hatte, noch gefiel es ihr was er jetzt tat. Damals hatte er vielleicht keine andere Wahl gehabt, sie konnte ihn also recht gut verstehen, aber im Moment ließ er Sasuke einfach toben und würde sich noch nicht einmal wehren, wenn er beschließen würde ihn ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten.

Ayame verstand sehr gut was Itachi da tat. Er bestrafte sich selbst. Aber das war auch nicht der richtige Weg aus dieser ganzen Misere.

Zudem war sie wütend auf Sasuke. Ihm war schlimmes widerfahren, sicher, aber wie konnte er auch nur daran denken, seinen einzigen Bruder, sein letztes lebendes Familienmitglied, zu töten? Es hatte vielleicht noch vor Jahren Sinn gemacht, aber er hatte seinen Hass für sie zurückgestellt, hatte Itachi sogar widerwillig im Haus seiner Eltern und als ihr Partner akzeptiert und nun, da er die wahren Hintergründe des Uchiha-Massakers kannte, fing er wieder mit seinen Rachegedanken an. An seiner Stelle wäre sie auch wütend gewesen, aber mit Itachis Tod würde er absolut nichts lösen.

Über so viel Dummheit konnte sie nur den Kopf schütteln. Er hatte doch vorhin gehört, dass über die Ninjanationen Krieg hereinbrechen würde, wäre Itachi nicht mehr da.

Und zwar einer, den sie unmöglich gewinnen konnten.

Wieso konnten manche Männer eigentlich alles immer nur mit Gewalt lösen?

Aber sie war auch sauer auf sich selbst. Weil sie nicht fähig war die beiden Brüder gebührend zu unterstützen, weil sie absolut nichts tun konnte um die Situation zu ändern, weil sie zuließ, dass Itachi und Sasuke sich dort hinten wahrscheinlich gerade an die Kehle gingen. Weil sie, trotzdem sie eine Uchiha war, ihr Leid nicht teilte. Sie war damals woanders gewesen, bei ihrer Familie, an die sie sich immer noch nicht erinnern konnte und die einige Jahre später brutal umgebracht worden war. Und sie hatte noch nicht einmal den Funken einer Ahnung wer das getan hatte.
 

Doch dann fiel ihr noch eine andere Frage ein. Konnte sie einfach so weiter machen wenn alles gut ging, wissend, dass Itachi in spätestens drei Jahren sterben würde? Konnte sie ihn einfach so im Stich lassen?

Sollte sie das tun, wusste sie jetzt schon, dass sie mit höchster Wahrscheinlichkeit bei seinem Anblick immer wieder an seine Krankheit denken müsste und sie wusste nicht, ob sie dann die Tränen zurückhalten konnte.

Vielleicht würden sie noch nicht einmal die vollen drei Jahre Zeit haben. Er sagte das wäre die Höchstzeit und es konnte durchaus sein, dass er schon vorher einen so schweren Anfall erlitt, dass er starb.

Und so wie sie ihn kannte, wollte er sicherlich sein Ende selbst bestimmen. Er würde im Kampf sterben.

Also noch früher, damit er sicher sein konnte, nicht zuvor dem Herzfehler zu erliegen.

Sie holte tief Luft und lehnte die Stirn gegen ihre Knie.

Würde sie dann noch alleine weiterleben wollen?

Nein, beschloss sie.

Ihr Leben würde am selben Tag enden wie seines, auch wenn er davon sicherlich nicht begeistert sein würde.

Oder war es am Ende besser, ihn jetzt schon gehen zu lassen und versuchen hier in Konoha ohne ihn weiterzuleben?

Ihn seine Aufgaben erledigen zu lassen und sich selbst auf ihre eigenen zu konzentrieren und letzten Endes im Krieg gegen Madara mitzukämpfen? Denn dorthin würde sie solange sie bei Itachi bleiben würde, niemals kommen, dafür würde er schon sorgen.

Ihr wurde bewusst, dass sie das nicht konnte. Sie war ihm jetzt schon viel zu sehr verfallen, als dass sie sich jetzt von ihm trennen konnte.

Und auch später nicht.

Sie fluchte lautstark und brach dann in Tränen aus.

Jetzt wo sie alleine war, konnte sie sich das erlauben. Sie weinte um den Frieden, ihre Freunde, Sasuke, sich selbst und … Itachi.

Natürlich, es drehte sich alles um ihn, ihre ganze kleine Welt.

Plötzlich spürte sie zwei Hände an ihren Oberarmen und eine Person, die sich lautlos hinter sie setzte. Zuerst verkrampfte sie sich, doch dann nahm sie seinen unverwechselbaren Geruch wahr und lehnte sich an ihn. So viel zu ihrem Vorhaben noch eine Weile auf ihn zornig zu sein.

Sie hob den Blick als es neben ihr leise raschelte und sah Sasuke, der sich schweigend zu ihnen setzte.

Seine Miene war verschlossen, doch er wirkte auch gelöst.

“Habt ihr alles geklärt?”, murmelte sie und erntete ein Nicken von den beiden Brüdern.

“Und ihr habt euch wieder vertragen?”, fragte sie unsicher weiter. Wieder die gleiche Reaktion.

Sie seufzte erleichtert auf und schloss die Augen. Sie brauchte nicht zu sagen, wie angespannt sie bis gerade eben noch gewesen war und wie erleichtert, dass jetzt alles gut war.

Aber sie war auch überrascht, dass die endgültige Lösung für den Streit jetzt innerhalb so kurzer Zeit zustande kam.

Sie fragte nicht nach, wie sie sich genau geeinigt hatten, wenn sie wollten konnten sie ihr das auch selber erzählen.

Aber dann wäre da immer noch das Problem Madara.

Und das würde wohl auch noch eine Weile ungelöst bleiben.

Itachi zog sie noch ein wenig näher zu sich heran, während sie sich die letzten Tränen fortwischte.

“Entschuldigt, dass ich eben so unfair war”, murmelte sie, denn sie war sich durchaus bewusst, dass ihr Verhalten eher weniger zur Streitschlichtung beigetragen hatte. Zumindest hatte sie es ihnen nicht unbedingt leichter gemacht.

Sie bekam keine Antwort, spürte aber, dass sie ihr nicht böse waren.

Es wurde still. So still, dass man die unausgesprochene Frage “Und was jetzt?” beinahe hören konnte.

Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zum Anwesen zurückzukehren und so weiter zu machen wie bisher, doch es fiel Ayame schwer. Vor ihren Freunden so zu tun, als wäre nichts geschehen und als bestünde keine Gefahr für sie. Als würden sie nicht in ein paar Jahren höchstwahrscheinlich in einem sinnlosen Krieg sterben, von dem sie nicht wusste wie sie ihn verhindern sollte.
 

Am Abend saßen Itachi und sie zusammen auf dem alten privaten Trainingsplatz der Uchihas, eben dem Ort an dem sie sich das erste Mal geliebt hatten. Sie lehnten mit dem Rücken an dem großen Stein in der Mitte und genossen einfach nur die Stille und Abgeschiedenheit dieses Ortes.

“Ich möchte weg. Ich will für unsere letzten Jahre weit fort mit dir und mich um nichts hier kümmern. Ich möchte eine neue Chance für uns, ein neues Leben aufbauen in dem wir gemeinsam leben können ohne uns zu verstecken”, sagte Ayame leise und seufzte.

Sie drehte den Kopf und sah zu Itachi hoch, der ihren Blick erwiderte und ein leises “Ich weiß, ich auch” murmelte. Aber sie waren sich bewusst, dass sie das nicht tun konnten.

Sie versanken erneut in Gedanken und Ayame wurde klar, dass sie bisher kaum etwas von Itachi gewusste hatte. `Er ist selbstaufopfernd´, dachte sie.

Alles was er je gesagt hatte, ergab jetzt einen völlig neuen Sinn, manche seiner Äußerungen hatte sie bis zum heutigen Tag völlig falsch verstanden, weil sie die Hintergründe nicht kannte.

Sie erinnerte sich an ihre Gefangenschaft und seine Reaktion auf ihre Befürchtungen, dass sie schwanger gewesen war. Natürlich hätte er dem Kind kein Vater sein können, er hätte höchstens die ersten zwei oder drei Jahre seines Sohnes oder seiner Tochter mitbekommen bevor er seiner Krankheit erlegen wäre.

Die Begründung, von der sie gedacht hatte, dass sie passen würde stimmte nur halb. Dass er als Nuke nicht immer bei ihr sein konnte war nur ein Punkt, welcher erschwerend hinzu kam.

Sie schluckte schwer und schloss die Augen. Hatten sie wirklich nur noch so wenig Zeit miteinander?

Sie konnte es immer noch nicht so recht glauben.

“Ich werde mit dir gehen wenn es so weit ist, Itachi”, teilte sie ihm ihren Beschluss mit und erntete einen missbilligenden Blick.

Er wusste sofort was sie meinte.

“Nein, Ayame. Du hast dein ganzes Leben noch vor dir, du kannst später immer noch glücklich werden. Warum willst du das wegwerfen?”

Sie seufzte. Es war klar, dass er diese Meinung vertrat.

“Weil ich nicht ohne dich leben will. Was soll ich denn hier noch alleine? Selbst die Wochen, in denen du für Akatsuki unterwegs bist sind schon unerträglich. Wie soll ich das denn mein ganzes Leben aushalten?”

Sie sah seinem Blick an was er gleich sagen würde und fuhr ihm dazwischen.

“Und nein, ich will keinen anderen Mann kennenlernen. Das wären in jedem Fall nur billige Kopien von dir, mal abgesehen davon, dass ich mich eh keinem mehr annähern könnte.”

Sie war sich darüber so sicher, dass niemand sie würde umstimmen können und das erkannte auch Itachi.

Er senkte den Blick und seufzte leise.

“Wenn ich ohne dich sterben sollte, würdest du dir sobald du davon erfährst das Leben nehmen, nicht wahr?”, fragte er und sie nickte.

Er legte einen Arm um sie und zog sie näher an sich heran, während er offensichtlich überlegte wie er sie doch noch davon abhalten konnte.

Schließlich schloss er resignierend die Augen und ließ ein widerstrebendes “Gut” hören.

Mit einem leichten Lächeln legte Ayame den Kopf auf seine Schulter.

“Aber du musst mir bescheid sagen wenn du gehst. Ich möchte nämlich dann schon mitkommen.”

“Hn”, war die einzige Antwort, die sie darauf erhielt, doch sie wusste, dass er sich an ihre Bitte halten würde.

Es gibt kein “ohne dich”

Hey ihrs!

Es wird und wird nicht besser. Ich muss euch leider mitteilen, dass die Wartezeiten wohl für die nächsten Monate auf jeden Fall erstmal so bleiben werden, da ich jetzt in der 13 bin und somit aufs Abitur zusteuere. Hoffentlich vergrault mir das jetzt nicht meinen Leserkreis :D

Lasst mir bitte Kommis da, damit ich weiß wie die neuen Wendungen der Story bei euch ankommen. Konstruktiver Kritik bin ich auch nicht abgeneigt^^

Viel Spaß beim Lesen!!!

lg Hana_____x
 


 

Es erfüllte sich schneller als gedacht. Es geschah kurz nach Itachis Anfall. Er war noch nicht wieder gänzlich fit und so hatten sie nur eine kurze Trainingseinheit eingelegt.

Der Mann sah seltsam aus, vollkommen vermummt und die einzige Waffe, die sie ausmachen konnte, war ein überdurchschnittlich langes Katana. Dieses zog er nun und ging langsam auf sie zu.

Aus welchem Grund auch immer ignorierte er Itachi völlig und konzentrierte sich ganz auf Ayame.

Vorsichtig zog sie ein Kunai, wer auch immer dieser Fremde war, seine Absichten schienen keinesfalls friedlich zu sein.

So gerne sie auch einen Seitenblick zu Itachi geworfen hätte, sie traute es sich nicht, aus Angst, der Mann könnte diesen Moment der Ablenkung nutzen und sie angreifen.

Außerdem fesselte etwas an ihm ihren Blick.

War es das seltsame Äußere? Die grausam scharfe Klinge? Das bedrohliche Auftreten des Fremden?

Sie konnte es nicht ausmachen.

Mit einem Mal, seine Körpersprache hatte absolut nichts verraten, sprang er auf sie zu und holte zum Streich aus.

Vollkommen überrumpelt blockte sie ab und aktivierte dabei ihr Sharingan. Dieser Gegner war definitiv zu schnell, als dass sie es wagen könnte ihm ohne entgegen zu treten.

Sie stieß einen Fluch aus, als der Fremde sich mit seinem vollen Körpergewicht gegen ihre ineinander verkeilten Waffen stemmte. Sie biss entschlossen die Zähne zusammen.

Er war aufgrund seiner Größe bei diesem Kräftemessen klar im Vorteil, doch sie würde ihm seinen Sieg nicht so einfach überlassen.

Sie brach zur Seite weg und stach mit einem ihrer Kunais nach ihm. Ihr Gegner war jedoch viel zu erfahren, um durch ihre kleine Finte aus dem Gleichgewicht zu geraten. Stattdessen drehte er sich wieder ihr zu, und anstatt zu blocken, ließ er sein Katana auf ihren Kopf zuschnellen.

Obwohl sie einen Vorsprung gehabt hatte, erreichte seine Waffe sie zuerst.

Im letzten Moment ließ sie sich fallen und rollte sich ab.

Ein paar Meter weiter kam sie wieder zum Stehen.

Er verschwendete keine Zeit, sondern nutzte den Schwung seiner Bewegung um ihr nachzusetzen.

Doch das Kunai, welches das Katana blockte, war nicht ihres. Itachi stand neben ihr und hatte den Angriff abgefangen.

Sie warf ihm einen dankbaren, und doch besorgten Blick zu. Er sah nicht gut aus, dabei war ihr Training doch gar nicht so anstrengend gewesen.

Nun aber übernahm er den Kampf und diesmal schienen die Kräfte recht ausgeglichen zu sein.

Sie wusste, sie durfte sich jetzt nicht einmischen, sonst riskierte sie, Itachi abzulenken und dies konnte er sich bei diesem Gegner nicht leisten.

Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, während sie die beiden Kontrahenten beobachtete.

Obwohl Itachi nicht ganz fit war, schien er doch ein kleine wenig überlegen, schaffte es aber nie, den Kampf zu beenden.

Er sparte mit Jutsus, denn die kosteten sehr viel Chakra und er durfte keines verschenken wenn er durchhalten wollte.

Plötzlich jedoch riss der Fremde sich los und stürmte auf Ayame zu.

Sie wollte den Angriff abblocken, aber ihr eigener Körper gehorchte ihr nicht. Sie bewegte sich nicht von der Stelle. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie ihrem Angreifer entgegen, unfähig irgendwas zu denken, oder zu fühlen.

Mit einem Mal spürte sie Hände, die sie herum drehten und sah einen Wirbel aus schwarz.

Im nächsten Moment wurde etwas gewaltsam gegen sie gestoßen und ein brennender Schmerz durchfuhr ihren Körper.

Die Person, die sie festhielt hatte sie nicht einen Moment losgelassen.

Die Starre fiel von ihr ab und sie konnte endlich den Kopf heben und nachsehen was überhaupt geschehen war.

Dem Schmerz zufolge war sie schwer verletzt.

Vor sich erkannte sie Itachi, dessen Gesichtszüge wie eingefroren wirkten Erst dann entdeckte sie das kleine Rinnsal Blut, das seinen Mundwinkel herab lief.

Erschrocken starrte sie ihn an und versuchte zu begreifen was geschehen war. Sie sah an ihm herab und bemerkte eine vom blut rot gefärbte Klinge, die durch seinen Bauch gestoßen war.

Ihr entfuhr ein entsetzter Schrei und sie suchte nach dem Griff, um es herausziehen zu können.

Plötzlich jedoch regte Itachi sich wieder und hielt ihre Hände fest.

“Nicht, du würdest verbluten.” Seine Worte klangen schwach.

Mit einiger Verspätung sickerte die Bedeutung dessen, was er gesagt hatte in ihr Gehirn ein.

Sie sah erneut zwischen ihnen herab und bemerkte, dass die Klinge auch sie durchbohrt hatte.

´Deshalb tut es also so weh´, dachte sie benommen.

Sie gab ihre Suche auf und klammerte sich an Itachi. Er war ihretwegen verletzt, es war allein ihre Schuld.

Er hatte versucht sie zu retten und es war ganz umsonst gewesen. Wenn sie sich doch nur hätte bewegen können!

“Gomen”, murmelte sie tränenerstickt und bewirkte damit, dass Itachis Arme sich noch enger um sie schlossen.

Auf einmal spürte sie einen schmerzhaften Ruck und keuchte auf.

Sie blickte über Itachis Schulter hinweg und sah den Fremden, der sein Katana wieder an sich genommen hatte und es nun angeekelt am Gras abwischte.

Sie wankte, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und fiel mit Itachi zusammen zu Boden.

Das letzte, was sie sah, war, wie der Fremde das Katana wegsteckte, sich umwandte und ging.
 

Mit einem Schrei fuhr sie hoch und sah sich desorientiert um.

Sie blickte in die weit aufgerissenen Augen ihres alten Teams und spürte, wie zwei Hände sie zurück an einen warmen Körper zogen.

Sie drehte den Kopf um zu sehen wer sie da festhielt und blickte in die ruhigen Gesichtszüge Itachis.

Sofort drehte sie sich weiter zu ihm um, schlang die Arme um ihn und begann zu schluchzen.

Sie brachte zunächst kein Wort hervor, sondern ließ sich einfach durch Itachis federleichtes Streicheln auf ihrem Rücken beruhigen.

Als sie endlich soweit war, dass sie einigermaßen deutlich sprechen konnte, brachte sie immer noch stammelnd ein fassungsloses “Wir sind gestorben!”, hervor.

Sie hatte die fragenden Blicke der anderen gespürt und wollte sich vor ihnen erklären.

Abgesehen von Sasuke und Itachi konnte sich keiner den wahren Grund vorstellen und ersterer wusste noch nicht einmal von ihrer Abmachung.

Dementsprechend war der einzige, der wusste was wirklich los war, Itachi.

“Du solltest das nicht so sehr an dich heranlassen. Was geschehen wird, geschieht”, sagte er schließlich und blickte auf sie herab.

“Aber nicht so!”

Er hob fragend eine Augenbraue.

“Ich will nicht daran Schuld sein”, murmelte sie.

Sie hörte sein Seufzen und wandte sich den anderen zu. Sie konnte noch nicht lange geschlafen haben, wenn sie noch alle da waren.

Sie selbst war früher zu Bett gegangen, weil sie Itachi nicht alleine lassen wollte und der sich verständlicherweise bei all den Konohanins nicht dazu setzen wollte.

Sasuke sah sie nachdenklich an, genauso wie Kakashi. Aus Sais Miene wurde sie nicht schlau und Sakura und Naruto blickten besorgt drein.

Ayame atmete einmal tief durch und versicherte: “Alles in Ordnung, nur ein Albtraum. Aber was macht ihr überhaupt hier in unserem Schlafzimmer?”

“Du hast im Schlaf geschrien, wir dachten es wäre irgendwas passiert”, informierte Sasuke sie schulterzuckend.

Sie senkte den Blick.

“Es ist alles wieder gut, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.”

Sie wusste, dass sie sich sehr abweisend benahm, doch sie wollte abgesehen von Itachi niemanden um sich herum haben.

Mit einem Seufzen seitens Sakuras kamen sie ihrer unausgesprochenen Bitte nach und verließen den Raum.

Ayame drehte sich unterdessen auf den Rücken und starrte zur Decke empor.

Stockend begann sie Itachi nun den ganzen Traum zu erzählen, danach blieb sie stumm und regungslos weiterhin so liegen wie sie war.

Er sagte nichts, sondern richtete seinen Blick nachdenklich aus dem Fenster.

“Warum hast du mich nicht geweckt?”, fragte sie nach einer Weile.

“Weil du dich nicht wecken lassen hast”, antwortete er schlicht. Er stieß ein leises Seufzen aus und blickte wieder zu ihr hinunter.

“Du musst daran arbeiten deine Gefühle nicht so stark nach außen hin zu zeigen. Sowas wie gerade wirft nur unnötige Fragen auf und kann letztlich zum Scheitern unseres Vorhabens führen.”

Sie sah zu ihm auf und nickte widerwillig. Es mochte ihr nicht gefallen, doch sie wusste, dass nichts Itachi von seinem Plan abbringen konnte und wenn sie weiterhin ein Teil dessen sein wollte, musste sie wohl oder übel spuren.

So sehr es ihr auch missfiel ihre Freunde schon wieder anzulügen.

“Ich bin müde, ich versuche noch ein wenig weiter zu schlafen”, murmelte sie und drehte sich von ihm weg.

Wenig später spürte sie, wie die Matratze sich bewegte und er sie an seine Brust zog. Sie kuschelte sich an ihn und schlief bald darauf wieder ein.
 

Den nächsten Tag gingen sowohl sie als auch Itachi sämtlichen Fragen aus dem Weg, indem sie gleich früh morgens auf den gemeinsamen Trainingsplatz verschwanden.

Zunächst übten sie weiter mit dem Jutsu des Vertrauten Geistes, doch dann einigten sie sich auf einen regulären Trainingskampf zu zweit. Wie immer landete sie unzählige Male auf dem Boden und schaffte es nicht ein Mal den Spieß umzukehren.

Obwohl Itachi sich noch von den Nachwirkungen seines Anfalls erholen musste und sich zusätzlich zurückhielt, kam sie nicht an ihn heran. Aber es war schon viel besser geworden, denn sie hatte in seiner Abwesenheit viel trainiert und seine vorigen Lektionen verinnerlicht.

Nun gingen sie noch einen Schritt weiter und Itachi brachte sie immer wieder in Situationen, die sie nur damit entschärfen konnte, indem sie in ihrer Schnelligkeit über sich hinauswuchs. Oft genug gelang ihr das anfangs nicht.

Ihren Körper zierten schon mehrere blaue Flecken und Brüche hatten sie ein paar Mal nur verhindern können, da Itachi es schaffte im letzten Moment die Wucht aus seinem Angriff zu nehmen.

“Du bist heute echt gnadenlos”, sagte sie schwer atmend, als sie sich mit dem Rücken gegen einen Baum sinken ließ.

Sie wischte sich ein paar Haare aus dem Gesicht, die dort klebten und schloss die Augen.

Itachi sparte sich eine Bemerkung, sie wusste schließlich ganz genau warum er das tat.

“Irgendwann bleibe ich einfach liegen, dann kannst du mich nach Hause tragen”, stöhnte sie geschafft.

Er hatte sie heute mehrfach beinahe bis an die Grenze der Ohnmacht getrieben und sie hatte einfach keine Lust mehr.

Plötzlich hörte sie ein ihr nur allzu bekanntes Zischen und warf sich ohne die Augen zu öffnen zur Seite.

Anscheinend gerade noch rechtzeitig, denn nur einen Augenblick später hörte sie, wie sich etwas in den Baumstamm bohrte, an genau der Stelle, wo sie gerade noch gesessen hatte.

Ungläubig schaute sie das Kunai an und blickte dann zu Itachi.

Er stand da, als wäre nichts gewesen, wirkte aber auch nicht beunruhigt.

“Was sollte das?”, fauchte sie verärgert, “Das Teil hätte mich fast getroffen!”

“Hat es aber nicht”, antwortete er knapp und wandte sich ab. “Das reicht für heute, wir gehen zurück.”

Immer noch wütend rappelte sie sich auf und starrte ihn an. Sie wusste ja, dass der Feind sich auch nicht danach richtete, ob sie eine Pause brauchte oder nicht, und dass Itachi sie damit nur auf einen Kampf mit Madara vorbereiten wollte, aber das gerade war echt gemein gewesen.

Zudem war sie seit der letzten Nacht eher gereizt drauf. Murrend zog sie das Kunai aus dem Holz und gab es ihm wieder.

Sie wollte schon weiter gehen, als er sie auf einmal am Arm packte und so zurückhielt.

“Das gerade wollte ich sehen. Du hattest weit weniger Zeit zum reagieren, dein Sharingan konntest du auf die Schnelle nicht benutzen und warst doch schneller als jedes andere Mal bisher”, sagte er ruhig und erntete einen erstaunten Blick.

War das etwa ein Lob von ihm?

Obwohl sie noch weiter sauer sein wollte, spürte sie wie sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich.

“Du bist ein Idiot”, erwiderte sie ganz offen und zog ihn an sich um ihn zu küssen.

Mal wieder schaffte sie es einfach nicht, ihm böse zu sein. Auch als er erst nach so langer Zeit wiedergekommen war, hatte er es ohne große Anstrengungen geschafft, dass sie ihren Zorn vergaß. Auch wenn seine Verletzungen sicherlich ebenfalls eine Rolle gespielt hatten.

Sie spürte seinen Arm um ihre Hüfte und vergrub eine Hand in seinen Haaren.

Außer Atem lösten sie sich wieder voneinander und blickten sich gegenseitig in die Augen.

“Das will ich nicht gehört haben”, murmelte er leise, ehe er seinen Mund erneut auf den ihren legte und ihre Zungen sich einen leidenschaftlichen Wettkampf lieferten.

Viel zu schnell löste er sich wieder von ihr und trat einen Schritt zurück. Sie verzog unzufrieden den Mund, was dafür sorgte, dass ein kleines Schmunzeln über sein Gesicht huschte.

“Lass uns zurück gehen”, forderte er sie auf und sie nickte ergeben. Ohne sich loszulassen machten die beiden sich wieder auf den Weg nach Konoha.

Zusammen überwanden sie ungesehen die Mauer und gingen weiter durch den Wald zum Uchiha-Anwesen.

So gesehen war es wirklich gut, dass das Uchiha-Viertel so abgelegen war, denn sie konnten immer ungesehen ein und aus spazieren, ohne, dass jemand es merkte.

Zudem musste Itachi wenn er bei ihr war sich nicht durch den Haupteingang schleichen, da der Schutzschild, der die Verteidigung Konohas darstellte ihn nicht als Feind erkannte, solange er in Begleitung eines Konohanins war.

Hätte er ihr das nicht erzählt, hätte sie davon allerdings auch nichts gewusst. Manchmal war es wirklich von Vorteil, dass er früher bei den Anbu gewesen war.

Sie traten aus den Bäumen heraus auf eine kleine Lichtung, auf der überall Zielscheiben angebracht waren und Ayame blieb stehen, als sie sie erkannte.

Das hier war der Ort, an dem sie vorgestern Abend ihre Abmachung geschlossen hatten, und an der sie ihm gestanden hatte, dass sie ihn liebte.

Für sie war es ein geschichtsträchtiger Ort und weckte einige Erinnerungen, von denen fast alle gut waren.

Ihr Blick fiel auf einen bestimmten Fleck im Gras und vor ihrem geistigen Auge sah sie zwei Körper eng aneinander geschmiegt dort liegen. Ihre Wangen färbten sich unvermittelt rosa.

Damals hatten sie Sasuke gerade erst wieder ins Dorf zurückgeholt und sie hatte gerade ihre Wachschicht bei ihm beendet und war Itachi nach einem kleinen Intermezzo in der Küche des Anwesens hierher gefolgt.

Itachi, der neben ihr stehen geblieben war, folgte ihrem Blick und spätestens als sie errötet war, wusste er genau woran sie momentan dachte.

Er wartete ruhig ab, dass sie sich wieder beruhigte und sie weitergehen konnte, doch als sie sich ihm zuwandte, schien sie gänzlich andere Absichten zu haben.

Anstatt weiter zu gehen, fing sie seine Lippen erneut zu einem brennenden Kuss ein und drängte sich näher an ihn.

Für einen Moment war er versucht auf Abstand zu gehen, doch sie löste sich schon wieder von allein von ihm.

“Itachi, bitte”, murmelte sie atemlos und sein Blick wurde unerbittlich von ihren leicht geröteten Wangen angezogen, bis zu ihrem leicht geöffneten Mund hin, der vom Küssen rot erblühte.

Sie konnte ihm seine Zurückhaltung ansehen, doch von einem Moment auf den anderen zog er sie wieder an sich und ging auf ihre Bitte ein.

Wie im Fieber begann Ayame Itachis Körper zu erkunden. Sie löste den Kuss wieder und machte sich daran eine Spur von seinem Mundwinkel bis über den Hals zu seinem Schlüsselbein hin zu küssen.

Sein Oberteil störte sie schließlich dabei und sie zerrte ungeduldig an dessen Saum, bis Itachi ihr half es auszuziehen. Es landete nicht weit entfernt im Gras.

Nun konnte sie sich ungestört seinem nackten Oberkörper widmen, bis sie weggeschoben wurde, damit er ihr ihr eigenes T-Shirt über den Kopf ziehen konnte.

Ihr entfuhr ein leises Keuchen, als er sofort unter den BH fuhr um ihre Brüste zu umfassen.

Seine Hände waren kalt und sie erschauerte beim ersten Kontakt mit ihnen.

Aus dem Konzept gebracht konnte sie ihn einen Moment nur ansehen und die Röte auf ihren erhitzten Wangen vertiefte sich, als sie seinem durchdringenden Blick begegnete.

Um etwas zu tun zu haben stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn heftig, gleichzeitig ließ sie ihre Hände über seine Brust und seinen Bauch hinweg zu seinem Hosenbund wandern.

Geschickt öffnete sie den Verschluss und schob sie so weit herunter wie sie konnte ohne den Kuss dabei zu lösen.

Itachi machte sich unterdessen daran den BH zu öffnen und ihr die Träger von den Schultern zu schieben.

Er landete bei ihren beiden Oberteilen, wenig später gefolgt von seiner Hose, die er nun völlig ausgezogen hatte.

Itachi beendete nun den Kuss und beugte sich weiter zu ihr herunter um eine Brustwarze in den Mund zu nehmen, während er die andere mit den Fingern verwöhnte.

Ayame stöhnte leise auf und krallte sich unwillkürlich in seine Schultern. Ein paar Sekunden später besann sie sich wieder und ergriff ihrerseits wieder die Initiative.

Durch den Stoff seiner Boxershorts ertastete sie sein Glied, welches eindeutig schon erigiert war. Noch während sie die Hand darum schloss spürte sie, wie es sich noch ein wenig mehr aufrichtete.

Sie lächelte, es tat gut zu wissen, dass sie so eine große Wirkung auf Itachi habe konnte wenn sie wollte und das beschloss sie jetzt auch auszunutzen.

Sie löste sich aus seinem Griff und befreite ihn auch noch von den Boxershorts, bevor sie sich selbst die Hose abstreifte und wieder auf ihn zutrat.

Mutiger geworden, drückte sie ihn langsam Richtung Boden, was er widerstandslos geschehen ließ und küsste ihn erneut kurz.

Sie richtete sich auf, um sich auch das Höschen abzustreifen, die ganze Zeit dabei weiterhin Blickkontakt haltend.

Ihre Ninjasandalen warf sie noch in der gleichen Bewegungen fort zu dem Haufen, auf dem sich bereits all ihre restliche Kleidung befand.

Seine war Itachi wohl schon vorher unbemerkt von ihr selbst losgeworden.

Sie kniete sich wieder zu ihm herunter, setzte sich dieses Mal aber rittlings auf seinen Schoß.

Sie wusste, dass sie hier etwas vollkommen neues ausprobierten, Itachi hatte ihr bisher noch nie die Führung überlassen, doch sie wollte es einmal ausprobieren und bislang hatte er auch noch nichts unternommen um sie daran zu hindern.

Der Blick mit dem er ihren erwiderte wirkte zwar überrascht, aber auch eindeutig erhitzt.

Mit einem überlegenen Lächeln beugte sie sich zu ihm herunter, verwickelte ihn in einen langen Kuss und rutschte ein wenig näher an ihn heran.

Sie griff zwischen sie beide und nahm erneut seine Erektion in die Hand, was Itachi ein kehliges Stöhnen entlockte, das durch den Kuss gedämpft wurde.

Als sie merkte, dass er sich anspannte, ließ sie ihn los. Sie spürte seine Lippen an ihrem Hals und zum gleichen Zeitpunkt seine Hand an ihrer Mitte.

Sie stöhnte verhalten und schloss die Augen. Als er mit einem Finger auch noch in sie eindrang, legte sie den Kopf in den Nacken und suchte an seinen Schultern nach Halt.

Schließlich aber entzog er ihr seine Hand und sie ließ einen widerwilligen Laut hören, doch stattdessen zog er sie an der Hüfte noch näher an sich heran.

Sie öffnete die Augen wieder und erwiderte seinen Blick mit halb gesenkten Lidern.

Langsam senkte sie sich auf ihn herunter und nahm sein Glied vollständig in sich auf. Sie biss sich auf die Lippen, um ein leises Stöhnen zurückzuhalten und verharrte einen Moment in dieser Position. Anders als sie hatte Itachi keine Probleme damit gehabt offen zu zeigen was das mit ihm anrichtete und hatte ein lautes Keuchen ausgestoßen.

Ayame sah ihn kurz an und legte dann eine Hand auf seine Brust. Dem Druck ihrer Berührung folgend ließ er auch den Oberkörper auf den Boden sinken.

Probehalber begann sie sich zu bewegen, und als sie sah, dass es ihm gefiel, steigerte sie ihr Tempo und gab sich ganz ihren Empfindungen und Gefühlen hin.

Jedoch dauerte es nicht lange, bis Itachi sie packte und sie beide mit einem kräftigen Ruck umdrehte. Ihr selbst hatte diese Stellung aber viel zu gut gefallen, um sie wieder aufzugeben und sie kämpfte gegen ihn an. Es war das erste Mal gewesen, dass sie die Überlegene von ihnen beiden gewesen war und das wollte sie noch ein wenig auskosten.

Ihm allerdings schien es eher zu behagen, wenn er den Ton angeben konnte und packte ihre Arme und zog sie ihr über den Kopf. So war sie ihm hilflos ausgeliefert und konnte nichts anderes tun, als seine Stöße zu parieren und sich in ihrer Lust zu verlieren.

Es war gut, dass diese Lichtung so weit vom Anwesen weg war, sonst hätten sie wohl einige ungewollte Zuschauer angelockt, denn keiner von ihnen scherte sich darum leise zu sein.

Itachi hatte sich nie sonderlich besitzergreifend verhalten, doch nun macht er ihr unmissverständlich klar, dass sie nur ihm gehörte. Sie spürte hinter seinen Bewegungen und Berührungen etwas, dass er sonst immer sorgsam zurückgehalten hatte und es machte ihr beinahe Angst. Er hielt sie, als fürchte er nicht mehr genug Zeit zu haben.

Im Grunde stimmte das ja auch. Mit seiner Gesundheit ging es langsam aber sicher bergab und ihnen blieben maximal noch einige wenige Jahre, und das auch nur, wenn ihnen nichts dazwischen kam. Wie Madara zum Beispiel.

Nachdem sie beide Erlösung gefunden hatten, blieben sie noch einen Moment aneinander geschmiegt liegen, ehe Itachi sich von ihr zurückzog und aufstand.

Seine übliche Maske war wieder fest an ihrem Platz, wie Ayame bedauernd feststellte.

Mit einem leisen Seufzen tat sie es ihm gleich und kleidete sich wortlos wieder an. Sie wusste, zwischen ihnen waren nur wenige Worte nötig, sie verstanden sich auch so, aber sie spürte wie die Last der Wahrheit sie erdrückte und verspürte das dringende Bedürfnis nur einmal all ihre Sorgen jemanden anzuvertrauen. Doch bei wem konnte sie das machen?

Sasuke hatte sein eigenes Päckchen zu tragen, mit Itachi konnte sie in dieser Situation nicht reden und die anderen waren nicht gänzlich eingeweiht.

Sie war ratlos.

Ihre nächste Wahl wäre ja Sakura gewesen, aber die wusste nichts von Itachis Beweggründen und seiner Krankheit und Ayame stand es nicht zu ihr das alles zu erzählen.

Immer noch schweigend legten sie den Rest des Weges zurück, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.

Kaum hatten sie die Türschwelle übertreten, trat ihnen Sasuke entgegen und musterte sie ernst.

“Ayame, Tsunade will dich sprechen. Du beeilst dich besser”, sagte er und sah Stirnrunzelnd zwischen ihr und Itachi hin und her.

Sie seufzte, nickte aber und drehte gleich wieder um. Sie warf Itachi einen kurzen Blick zu, der ihn nur stumm erwiderte und machte sich auf den Weg.

Vielleicht bekam sie seit langem ja mal wieder eine größere Mission.

Aber wenn Sasuke nicht mitkam, würde der Rest ihres alten Teams wahrscheinlich auch nicht dabei sein.

Sie hoffte nur, dass es nicht wieder eine Einzelmission war, in der sie eine bestimmte Person ausschalten musste.

Seit der letzten, für sie fatalen, Mission hatte sie keine solche mehr bekommen und wenn es nach ihr ging, konnten sie damit auch noch etwas länger warten.

Um schneller da zu sein, verlegte sie ihren Weg über die Dächer und betrat das Hokagebüro schließlich durch das Fenster.

“Hokage-sama? Sie haben mich rufen lassen?”, fragte sie nach und stellte sich vor den großen Schreibtisch, an dem Tsunade wie immer saß und heute ausnahmsweise sogar mal arbeitete.

“Ja, hör zu, ich hab nicht viel Zeit, hier stapelt sich alles bis unter die Decke”, antwortete die Hokage und sah zu ihr auf.

Ayame sah sich kurz die Unterlagen an, die auf und um dem Schreibtisch herum gestapelt standen. Hier schien heute wirklicher der Teufel los zu sein, sie war froh, dass sie nicht durch den Flur gekommen war, denn dort waren mit Sicherheit so viele Menschen unterwegs, dass sie in mindestens einen hinein gerannt wäre.

“Es geht wieder mal um Akatsuki, anscheinend wurde von Iwas Wachleuten einer der Kommandanten entführt und man verdächtigt uns der Tat. Unsere Informanten sagen, dass Akatsuki den Mann hat. Ich möchte, dass du hingehst und die Lage auskundschaftest. Wir werden später dann ein Team hinschicken um ihn zu befreien, aber wir müssen erst wissen was für Bedingungen herrschen. Bekommst du das hin? Du hast dafür knapp eine Woche Zeit”, erklärte Tsunade und war schon wieder dabei, die nächste Akte zu bearbeiten.

“Weiß man welche Akatsuki genau?”, fragte Ayame und dachte nach.

“Wir gehen davon aus, dass es dieser Deidara mit seinem Partner sein wird, immerhin kennt er sich in Iwa am besten aus.”

Ayame wurde einen Moment blass.

Mit Deidara hatte sie keine guten Erfahrungen gemacht und sein Partner war…Tobi, alias Madara.

Sie verfluchte ihr Pech, dass gerade diese beiden Teil ihrer Mission waren.

Als keine Antwort kam, blickte die Blondine hinter dem Schreibtisch ungeduldig zu ihr auf.

“Und, schaffst du das?”, fragte sie nach, als immer noch nichts kam.

Ayame nickte stumm.

“Ich nehme an, ich soll sofort aufbrechen”, fragte sie noch nach und kämpfte ihr Widerstreben nieder.

Tsunade nickte und händigte ihr eine Schriftrolle aus.

“Das Risiko einer Entdeckung und einer sicherlich damit einhergehenden Verletzung ist hoch, du musst also besonders vorsichtig sein. Ich würde dir noch jemanden mitschicken, aber ich habe niemanden, der das unbeteiligt tun könnte. Nur Sasuke und er ist mir im Moment noch ein wenig zu impulsiv was Akatsuki angeht. Ich will nicht, dass er das als Sprungbrett nutzt um seinen Bruder zu finden”, klärte Tsunade sie auf und erntete ein knappes Nicken.

“Ich mach mich dann auf den Weg”, sagte Ayame tonlos und verließ das Büro wieder durch das Fenster.

Draußen atmete sie einmal tief durch und schloss einen Moment die Augen.

Das passte ihr jetzt gar nicht, aber da musste sie wohl durch. Den Kopf voller Bedenken ging sie zurück zum Uchiha-Anwesen.

Sie sah sich die Schriftrolle durch und stutzte kurz bei der Klassifizierung.

Sie bekam eine S-Rank Mission? Ganz alleine? Es musste echt Personalmangel herrschen, wenn Tsunade ihr das ganz alleine anvertraute, vor allem wenn man bedachte, dass alle glaubten, Akatsuki hätte ein besonderes Interesse an ihr.

Sie seufzte schwer, selbst mit ihren erweiterten Kenntnissen und ihrem besseren Kampfstil dürfte das noch eine große Herausforderung werden.

Eine sehr große im genau zu sein.

In Flur und Küche schien keiner anwesend zu sein, also schaute sie hinaus auf den Garten, und tatsächlich.

Auf dem Gang um das Haus herum saßen die beiden Brüder mehr oder weniger einträchtig nebeneinander.

Sie führten eine leise Unterhaltung, verstummten aber, als Ayame näher kam.

Sofort wünschte sie sich, sie hätte noch ein wenig gewartet, Itachi und Sasuke hatten es bitter nötig sich wieder etwas näher zu kommen.

Sie ließ sich zwischen sie fallen und warf Itachi die Schriftrolle in den Schoß.

Er hatte ein Recht zu erfahren, was sie tun musste, vor allem wenn seine Organisation darin verwickelt war.

“Eine S-Rank Einzelmission?”, kam es sogleich verwundert von ihm und Ayame nickte niedergeschlagen.

“Ich werde sterben”, stöhnte sie entmutigt, “Rate mal wer die beiden Herren sind, bei denen ich vorbeischauen muss.”

Itachi schwieg eine Weile, bis er schließlich fragte: “Wer?”

Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

“Deidara und sein Partner”, antwortete sie und beobachtete wie seine Augen sich leicht weiteten.

“Ich weiß echt nicht womit ich das verdient habe. Deidara scheint mich zu hassen, denn er scheint bei jeder unserer Begegnungen einen riesigen Spaß daran zu haben mich zu verletzen. Und von Tobi will ich gar nicht erst anfangen”, beschwerte sie sich und stand wieder auf.

“Ich geh packen, ich muss sofort los.”

Im Weggehen hörte sie Sasuke Itachi ausfragen, immerhin wusste er gar nicht, was das alles zu bedeuten hatte.

Itachi beantwortete ihm seine Fragen anscheinend weitestgehend, denn wenig später hörte sie schnelle Schritte hinter sich und wurde am Arm festgehalten.

“Warum hast du die Mission nicht abgelehnt oder um Beistand gebeten?”, fragte er hitzig.

Sie musterte ihn kurz und seufzte erneut.

“Weil diese Mission wichtig für Konoha ist, sonst wird Iwa das als Vorwand nehmen uns anzugreifen. Außer dir steht anscheinend niemand zur Verfügung und Tsunade denkt, dass du das als Gelegenheit nimmst, Itachi zu suchen. Sie weiß doch nicht, dass du jetzt von ihm die Wahrheit erfahren hast. Sie will dich nicht losschicken und riskieren, dass du gleich wieder losziehst um dich zu rächen”, erklärte sie ruhig, “Wir haben beide keine andere Wahl, sie wird dir wahrscheinlich demnächst auch irgendeine, weniger gefährliche Mission zuteilen.”

Sasuke ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Seiner Miene nach zu urteilen gefiel ihm nicht, was er hörte, doch er begriff, dass sie Recht hatte.

Es ging wohl nicht anders.

“Ich werde das allein machen müssen, Itachi kann mich auch nicht begleiten, da er sich nicht einmischen kann, wenn er nicht auffliegen möchte. Ich verstehe das und ich möchte es auch nicht anders. Jetzt lass mich bitte packen.”

Widerstrebend entließ Sasuke sie, sodass sie ihre Sachen zusammensuchen konnte.

Als sie wieder in die Küche kam, erwartete Itachi sie auch schon dort.

“Ich werde soweit es geht noch mitkommen, ich werde hier eh nicht mehr bleiben, wenn du nicht da bist. Aber kurz vor Iwa werde ich dich allein lassen müssen”, eröffnete er und Ayame lächelte ihn an.

“Das reicht mir schon, ich weiß, dass du nicht ganz mitkommen kannst. Hast du eigentlich schon mal wieder was von Pein gehört, ob du demnächst wieder losgeschickt wirst?”

Er schüttelte den Kopf.

“Ich werde ins Hauptquartier zurückkehren.”

Sie nickte verstehend und packte einigen Proviant in ihre Tasche. Damit war sie dann abreisefertig und sie verabschiedeten sich von Sasuke.

Schwarz, Weiß und Grau

Ayame fluchte leise. Itachi war gestern gegangen und seitdem schüttete es unaufhörlich.

Sie war das fast durchgehend gute Wetter in Konoha gewohnt und mochte keinen Regen, geschweige denn ein Gewitter.

Sie wusste nicht genau, was für klimatische Bedingungen in Iwa herrschten, auf jeden Fall hatten die hier gerade so etwas wie eine Regenzeit.

Als es erneut ohrenbetäubend laut donnerte, zuckte sie zusammen und drückte sich im Schutz einer schmalen Gasse an eine überdachte Häuserwand.

Allerdings brachte das nicht sonderlich viel, denn der Wind peitschte den Regen genau in ihr Gesicht.

Prüfend betrachtete sie die gegenüberliegende Wand, aber da sah es auch nicht besser aus.

Verärgert verzog sie den Mund.

Statt sich weiter über das Sauwetter zu mokieren, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße.

Sie befand sich in einem kleinen Dörfchen ohne jegliche Gaststätten oder Pensionen, die ihr eine Unterkunft hätten anbieten können und ihren Informationen zufolge, die sie schon gesammelt hatte, mussten die beiden Akatsuki ganz hier in der Nähe sein.

Im Geiste beschimpfte sie deren Leader gerade, dass er den Wachmann entführt hatte um ihre Dörfer gegeneinander auszuspielen, denn nur deswegen hockte sie jetzt hier knöcheltief in der Matsche und wartete auf diese zwei zwielichtigen Gestalten.

Bibbernd vergrub sie die eiskalten Hände in ihren Jackenärmeln, auch wenn das nicht viel brachte, denn die war genauso durchweicht wie auch der Rest von ihr.

Endlich kam ein merkwürdiges Trio in Sicht. Ayame blickte sich um, doch außer ihr und den dreien da draußen war niemand in Sicht.

Verständlich bei diesem Sauwetter, zumal es zunehmend dunkler wurde. Ayames Gesichtsausdruck verfinsterte sich, als sie die roten Wolken auf den Mänteln von zweien der drei Personen erkannte. Das waren ihre Zielpersonen, zweifellos.

Jetzt durfte sie keinen Fehler mehr machen, sonst saß sie hier gehörig in der Klemme und eigentlich wollte sie gerne in einem Stück und möglichst unversehrt zurück nach Konoha.

Sollte sie entdeckt werden, konnte sie nur hoffen, dass sie für Madaras Pläne wichtig genug war, dass er Deidara daran hindern würde sie allzu sehr zu verletzen oder gar zu töten.

Vorausgesetzt er hatte in seiner Rolle als Tobi überhaupt genug Einfluss auf seinen Partner, was Ayame sich irgendwie nicht vorstellen konnte. Sobald die Männer das Dorf betraten, schien einer, wahrscheinlich Tobi, ganz aus dem Häuschen zu geraten und sprang aufgeregt auf und ab. Zumindest vermutete sie, dass es Tobi war, durch diesen bindfadenartigen Regen konnte sie das nicht so genau erkennen, traute Deidara so ein Verhalten aber nicht zu.

Sie runzelte leicht die Stirn und überlegte sich ihre nächsten Schritte. Sie musste wissen wohin die drei wollten, zumindest aber die Richtung bestimmen und was sie mit dem Iwa-nin machten.

Oder eben noch machen wollten.

Das erfuhr sie aber nur, wenn sie nah genug an sie herankommen konnte, dass sie hörte was sie besprachen und dann musste sie es noch schaffen so lange unbemerkt zu bleiben, bis sie das ansprachen, was sie interessierte. Sie ließ entmutigt die Schultern sinken angesichts der Unmöglichkeit dieses Vorhabens.

Vor allem um Madara machte sie sich Sorgen. Sie konnte nicht einschätzen, ob er sie verpfeifen oder agieren lassen würde. Das Dumme an ihm war, dass man ihn nie einschätzen konnte, denn er tat nur, was er gerade für richtig hielt und sie hatte die Erfahrung gemacht, dass er manches auch einfach nur aus Langeweile oder Amüsement tat, manchmal aber auch danach handelte was notwendig war. Je nachdem wie sehr es ihm gerade nützte.

Sie musste es wohl einfach darauf ankommen lassen, denn sie machte sich keinerlei Illusionen, dass er sie nicht bemerken könnte. Wahrscheinlich hatte er das schon längst.

Sie stieß einen erneuten Fluch aus und wünschte sich, sie hätte die Mission nicht angenommen. Im selben Moment ohrfeigte sie sich innerlich, es war wichtig, dass sie das hier tat.

Sie lenkte ihren Blick wieder auf die Gestalten da draußen auf der Straße und beobachtete wie sie gemächlich an ihr vorbeizogen. Jetzt hieß es unauffällig sein und ihnen folgen.

Sie musste warten, bis sie den Schutz des Waldes erreichten, der einige hundert Meter entfernt lag, bevor sie ihr Versteck verlassen konnte, da die Fläche dazwischen keinerlei Möglichkeiten für sie bot sich zu verbergen.

Natürlich musste sie dabei auf ihr Glück vertrauen, dass sie nicht bemerkt wurde, denn von hier aus konnte sie nicht sehen, ob die Akatsuki ihr zwischen den Bäumen auflauerten.

Sie blickte sich noch mal zu allen Seiten um und machte sich schnell und geduckt auf den Weg.

Sie schaffte es ohne Zwischenfälle und hockte sich in eine dichte Baumkrone, um ihre Zielpersonen wiederzufinden.

Sie aktivierte ihr Sharingan und suchte nach ihren Chakrasignaturen, die sie alsbald nicht weit entfernt ausmachen konnte.

Dank ihres Gefangenen waren sie nicht sonderlich schnell, aber sie hatte auch schon gehört, dass die Akatsuki sich nie in normalem Ninjatempo fortbewegten.

Wahrscheinlich um weniger aufzufallen.

Lautlos sprang sie von Baum zu Baum bis sie wieder aufgeholt hatte. Allem Anschein nach war sie bisher unentdeckt geblieben.

Sie schaffte es, so nahe zu kommen, dass sie alles mithören konnte, trotz des strömenden Regens, doch zu ihrer Enttäuschung war nichts Brauchbares dabei.

Tobi alberte herum und Deidara schien immer zorniger und genervter zu werden.

Sie hoffte nur, dass er sie in diesem Zustand nicht entdeckte. Sie wollte ihm nicht begegnen, wenn er durch Tobis ständiges Triezen schon so gereizt war.

Bisher war noch keine Begegnung mit ihm gut für sie verlaufen.

Über ihr zuckte ein Blitz über den Himmel, gefolgt von einem lauten Grollen, anscheinend war das Gewitter jetzt direkt über ihnen und es würde hier im Wald gefährlich werden.

Zu allem Unglück hatten die beiden Männer vor ihr eine kleine Höhle gefunden und zerrten den Gefangenen hinein. Sie blieben zwar recht weit vorne, aber so konnte sie sie weniger gut hören.

Außerdem waren sie dort jetzt vor dem Gewitter geschützt und sie selbst musste sehen, dass sie eine Stelle fand, an der sie nicht Gefahr lief, bei lebendigem Leib gegrillt oder auch entdeckt zu werden. Und sie musste den Eingang im Auge behalten können.

Sie ließ sich in das Dickicht auf dem Boden fallen und sah sich nach einem geeigneten Plätzchen um.

Es dauerte ziemlich lange bis sie schließlich zwischen mehreren Geröllbrocken einen schmalen Spalt fand, der gerade groß genug war, dass sie sich dazwischen quetschen konnte und der durch ein Geflecht aus Kletterpflanzen ausreichend vor den Blicken anderer Menschen geschützt war.

Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass dort auch keine wilden Tiere lebten, kroch sie hinein und machte es sich so gut es ging bequem.

Zum wiederholten Male verfluchte sie diese Mission, hier würde es die kommenden Stunden ziemlich ungemütlich werden, aber sie konnte es nicht ändern.

Natürlich bekam sie hier nichts mit von dem was drinnen besprochen wurde, so musste sie halt später die ungefähre Richtung abschätzen, in die man den Iwa-nin brachte.

Sie würden mit Sicherheit jetzt während der Pause alles wichtige besprechen, aber ihr Leben war ihr doch bedeutend lieber.

Nun draußen herum zu laufen wäre Selbstmord gewesen, was ihr ein einschlagender Blitz weiter weg bestätigte.

Sie war nur froh, dass das soweit weg geschehen war und nicht hier bei ihr, denn dann wäre ihr das Atmen nach einer Weile ziemlich schwer gefallen.

Die folgenden Stunden kämpfte sie zugleich gegen ihre steigende Müdigkeit, sowie gegen die Schmerzen in ihren Beinen an. Sie waren nur eine halbe Stunde nachdem sie ihre Position bezogen hatte eingeschlafen und nun hatte sie ein konstantes Ziehen in ihrem Wadenmuskel.

Schließlich aber klarte es endlich auf und ihre Zielpersonen brachen auf. Als die Luft rein war kroch sie aus dem Felsspalt und streckte sich leise stöhnend.

Sie verzog das Gesicht, es half alles nichts, sie musste da jetzt wieder hinterher.

Noch etwas steif verlegte sie ihren Weg wieder in die Baumkronen.

Sie bekam keine Gelegenheit mehr ihre Gespräche zu belauschen, also merkte sie sich den Weg genau und versuchte abzuschätzen in welche Richtung die Akatsuki genau wollten.

Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie genau auf Hi no Kuni zuhielten.

Sie fluchte leise. Wenn sie es schafften den Iwa-nin dort hinzubringen und zu verstecken würde das die Anschuldigungen, Konoha hätte ihn entführt, nur noch bestätigen.

Auch wenn es nicht der Fall war, aber wer hörte bei so erdrückenden Beweisen noch zu?

Sie würde es auch nicht tun.

Schnell ließ sie sich zurückfallen und machte einen weiten Bogen um sie herum; um schneller zu ihrem Heimatdorf zu gelangen, schlug sie ihr übliches Ninjareisetempo an.
 

Nach knapp einer Stunde spürte sie unbekannte Chakrasignaturen, die sich schnell auf sie zu bewegten und hielt ruckartig auf einem Ast an.

Nur kurz darauf landete ein Anbutrupp aus Konoha ihr gegenüber auf einem anderen Baum.

“Die Hokage schickt uns. Es hat eine Änderung gegeben, wir müssen die Befreiung jetzt durchführen”, erklärte einer der drei Männer, offenbar der Teamleiter.

Ayame nickte.

“Sie sind Richtung Hi no Kuni. Ich wollte gerade zurück und Bericht erstatten, offenbar wollen sie den Iwa-nin auf unserem Kand abladen. Sie sind zu zweit, wie mir bekannt ist sind sie die Akatsuki Deidara und Tobi. Sie reisen langsam, um nicht zu sehr aufzufallen”, fasste sie ihre Beobachtungen zusammen.

Der Anbuführer wandte sich seinen Kollegen zu und beriet sich kurz mit ihnen.

“Wir werden hier zusammen warten, in dieser Angelegenheit dürfen wir keinerlei Fehler begehen, deswegen wird Hokage-sama mit einigen weiteren Jonin persönlich herkommen”, klärte er sie schließlich auf.

Sie starrte ihn erstaunt an.

“Ich auch?”

Der Mann nickte. Ayame ließ sich seufzend auf ihrem Ast nieder. Jetzt hieß es warten und sie ging nicht davon aus, dass die drei dort drüben sehr gesprächig waren.

Aber die Pause tat ihr gut, um ihre noch etwas verspannten Beinmuskeln noch etwas weiter zu lockern.

Sie beobachtete einen der Anbus, der per Kuchiyose einen Falken beschwor, ihm einen Brief an das Bein band und ihn losschickte.

Wahrscheinlich ihren genauen Standpunkt für Tsunade und das Jonin-Team, dass sie begleiten würde.

Sie zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie, eigentlich sollte sie in diese Konfrontation gar nicht verwickelt werden, sie fragte sich warum man nun die Meinung geändert hatte.

Sie tippte darauf, dass man einfach nicht genug Ninjas zur Verfügung hatte, die sofort einsatzbereit gewesen wären.

Sie legte das Kinn auf ihre Knie, schloss die Augen und seufzte. Wenigstens war es hier in Hi no Kuni warm und trocken, der Regen in Iwa war wirklich nervig gewesen.

Aber das war auch schon das einzig Positive an dieser Situation.

Zwei ganze Stunden mussten sie noch warten, ehe Ayames Sinne ihr ankündigten, dass sich etwas tat.

Nur wenige Sekunden später standen die Hokage, Sakura, Kakashi, Shikamaru, Sai und zu ihrer Überraschung auch Sasuke vor ihnen. Sie hatte von Anfang an recht gehabt. Der Personalmangel musste wirklich gravierend sein momentan. Immerhin wollte Tsunade Sasuke am Anfang nicht auf diese Mission schicken.

Sie stand auf und berichtete noch einmal knapp was sie beobachtet hatte, und auch wenn es nicht viel war, reichte es aus.

Allerdings blieb ihnen keine Zeit mehr weiteres zu besprechen, denn da betraten unter ihnen schon Deidara, Tobi und deren Gefangener die Lichtung.

Augenblicklich begaben sich die Konohanin in Position und schlossen einen Kreis um sie. Ayame selbst stand schräg hinter der kleinen Gruppe und war eigentlich ganz froh darum. Sie wusste, dass es komplett egal war wo sie stand, sie würde eh mit den beiden Nuke-Nin kämpfen müssen, aber sie konnte sich des leisen Gefühls der Erleichterung nicht erwehren.

“Halt!”, ertönte Tsunades autoritätsgewöhnte Stimme, “Wir werden nicht zulassen, dass Akatsuki einen Krieg zwischen Konoha und Iwa auslöst.”

Angesprochene waren schon bei ihrem Erscheinen stehen geblieben und zogen nun ihre Waffen.

Deidara stieß einen leisen Fluch aus, während er Tobi den Gefangenen in die Arme drückte und seine Hände in seinen Taschen vergrub.

Wenig später flogen ihnen kleine Tontiere entgegen und veranlassten die Jonin zurück zu weichen.

Alle, die hier waren, waren den Akatsuki entweder schon mal begegnet, oder waren anderweitig mit ihren Fähigkeiten vertraut.

Sie wussten genau, dass Deidara mit seinen Bomben eher ein Fernkämpfer war, doch Tobi war die große Unbekannte.

Niemand hatte ihn je kämpfen sehen und nur Ayame hatte eine Vorstellung davon, was er wohlmöglich konnte.

Trotzdem dauerte es nicht lange und die beiden Akatsuki mussten sich jeweils gegen mehrere Gegner wehren.

Ayame selbst war zusammen mit Sakura und Sai an Tobi geraten, der den Iwa-nin notgedrungen zur Seite hatte schieben müssen.

Natürlich dauerte es da nicht allzu lange, bis der Mann sicher bei Shikamaru außerhalb des Kampfes untergebracht wurde.

Der rief Sakura zu sich, damit sie ihn auf Verletzungen untersuchte und auf ihn aufpasste.

Sie nickte und löste sich aus dem Kampf. Ihr Platz wurde dafür von Shikamaru eingenommen, doch seine Kagemane-Technik erwies sich als ebenso wirkungslos gegen Tobi wie alles andere.

Jedes Mal, wenn sie dachten sie hätten ihn festgesetzt, verschwand er einfach. Ayame kannte diese Technik, konnte aber nur mit den Zähnen knirschen.

Sie wusste nicht, wie man dagegen angehen konnte und auch Shikamarus Pläne brachte sie nicht weiter.

Plötzlich ertönte eine Stimme, der man das Grinsen schon fast anhören konnte: “Wir waren in der Nähe und dachten wir sehen mal nach, ob wir hier helfen könnten.”

Das gesamte Schlachtfeld erstarrte und sah sich nach dem Sprecher um. Etwas erhöht auf einem kleinen Felsen stand Hoshigaki Kisame und etwas hinter ihm, mit wie üblich nichtssagender Miene, Uchiha Itachi.

Sofort konnte Ayame aus den Augenwinkeln sehen wie einer der Anbu sich vor Sasuke stellte.

Die Botschaft war eindeutig.

Ayame selbst konnte nicht anders als Itachi anzustarren, doch der hatte keinen Blick für sie übrig. Stattdessen landete sein Blick kurz auf Sasuke und blieb dann auf Kakashi ruhen.

Es war nur natürlich, dass der Kopierninja gegen ihn kämpfen würde. Niemand würde Ayame oder Sasuke dieser Gefahr aussetzen, sie waren zu gefährdet und Kakashi war mit seinem Sharingan die einzig logische Wahl. Er behielt Recht damit, denn auf Anweisung der Tsunade verließ Kakashi seinen Platz bei Deidara und stellte sich Itachi in den Weg.

Kisame wurde hingegen nun von den verbliebenen beiden Anbu angegriffen. Der andere würde Sasuke nun für den Rest des Kampfes nicht von der Seite weichen.

Nun waren die Kräfte etwas ausgewogener verteilt, jedoch nur für das unerfahrene Auge.

Die Akatsuki waren stärker als jeder von ihnen und es fiel ihnen nun viel leichter mit den Konohanins fertig zu werden.

Sai wurde bald als Unterstützung zu Kakashi gerufen und Shikamaru wurde von Tobi ins Land der Träume befördert, als er einen Moment nicht aufpasste.

“Was für eine Freude dich wiederzusehen, meine Liebe, nun kann ich mich endlich in Ruhe um dich kümmern”, sprach Tobi mit tiefer Stimme, bei der für Ayame kein Zweifel bestand, dass er als Madara mit ihr kämpfen würde.

Und sie behielt Recht, nun war es vorbei mit den Späßen und er machte ernst.

Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Kisame sich seiner Gegner entledigte und nun Sasuke und den letzten der Anbus angriff.

Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es sich zu ducken, als Madara mit einem Kunai in der Hand nach ihr schlug. Sie ließ sich fallen, rollte sich ab und nutzte ihren Schwung um einen gezielten Tritt in seinen Bauch anzubringen.

Zumindest hatte sie das vor, doch er reagierte schnell und schon wieder ging ihr Fuß durch ihn hindurch wie durch einfache Luft.

Sie fing sich noch so gerade wieder ab und sprang auf die Beine. Sein Tempo war so hoch, dass sie selbst mit ihrem Sharingan gar nicht hinterherkam.

Ehe sie es sich versah begann der Boden unter ihr zu bröckeln und zwang sie nach hinten zu springen. Doch der Riss folgte ihr immer weiter, bis sie schließlich ein ganzes Stück von der restlichen Gruppe weggedrängt worden war.

Erst da konnte sie wieder ruhig stehen ohne befürchten zu müssen, dass sie einem seiner Jutsus zum Opfer fiel.

Ihr Blick verfinsterte sich. Er spielte mit ihr, er nahm sie nicht ernst und das zu Recht.

Er war viel zu stark für sie und Hilfe war nicht in Sicht. Wer nicht bewusstlos war, hatte genug mit seinem eigenen Gegner zu tun und Sakura konnte den Iwa-nin nicht verlassen.

Trotzdem würde sie sich nicht so einfach ergeben!

So gut es ging erwehrte sie sich seiner weiteren Angriffe, doch dadurch, dass er zu jeder Zeit an jedem Ort völlig unvermittelt auftauchen konnte, musste sie einige seiner Angriffe einstecken.

Sie hatte schon mehrere blaue Flecken und Schrammen davongetragen.

Gerade hatte er sie bis an einen großen Baum zurückgedrängt, weil sie es versäumt hatte auf ihre Umgebung zu achten, drückte sie mit seinem eigenen Körper gegen den Stamm und legte eine Hand unter ihr Kinn. Langsam hob er ihren Kopf und zwang sie ihn anzusehen.

Das letzte was sie sah, war das seltsam verschlungene Muster seines Sharingan, dann versank alles für einen Moment in Schwärze.

Als sie die Augen wieder öffnete, erkannte sie sofort wo sie war. Der Himmel war rot mit schwarzen Wolken und alle Farben waren in ihre negative Form umgewandelt.

Sie selbst war gefesselt und lag auf einer Art Altar. Sie hatte bereits viel über das Tsukiyomi gehört, doch noch nie war sie dem selbst ausgesetzt gewesen.

Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen blickte sie Madara entgegen, der in seinen Händen die schauerlichsten Metallgerätschaften hielt, die sie niemals spüren wollte.
 

“Die Umstände lassen mir leider keine Zeit mehr, ich werde mich selbst darum kümmern”, hörte sie Madaras Stimme, nachdem er sie aus seinem Tsukiyomi entlassen hatte.

Sie war in der Zwischenzeit zu Boden gesunken, da er sie nicht mehr aufrecht erhielt, sondern einige Schritte von ihr entfernt stand.

Mühsam kämpfte sie sich auf die Beine und wehrte sich gegen die aufkommende Ohnmacht.

Es war das erste Mal, dass sie die volle Macht dieses gefürchteten Gen-Jutsus zu spüren bekommen hatte und es übertraf ihre schlimmsten Vorstellungen.

Ihre Arme und Beine waren so schwer, dass sie sich nur sehr langsam bewegen konnte und so musste sie wehrlos zusehen, wie er auf sie zusprang.

Er hatte keine Waffe in der Hand, also wollte er sie zweifellos betäuben, doch sie verstand nicht warum.

Seine Worte machten für sie keinen Sinn, was genau dauerte ihm zu lange? Ihr Verstand war zu träge, um es zu begreifen.

Innerhalb eines Wimpernschlages war er bei ihr, ihre Freunde zu weit entfernt um ihr helfen zu können.

Sie sah seine Faust auf sich zurasen und schloss in Erwartung seines Schlages die Augen, doch der kam nicht.

Vorsichtig blinzelte sie und sah eine rote Wolke auf dunklem Grund.

Verwirrt blinzelte sie erneut und erkannte nun Itachi, der mit dem Rücken zu ihr zwischen ihr und Madara stand.

Plötzlich war es um sie herum totenstill. Itachi hatte Madaras Angriff auf sie mit einer Hand abgefangen und trat nun blitzschnell nach ihm.

Zu ihrer aller Erstaunen ging der Tritt nicht durch ihn hindurch, sondern schleuderte ihn weit von Ayame und Itachi weg.

“Itachi”, flüsterte sie und krallte sich in seinen Mantel. Er drehte sich zu ihr um, sodass sie wieder loslassen musste, und musterte ihren zerschundenen Körper.

Der harte Kampf hatte seine Spuren hinterlassen, doch der Ausdruck ihrer Augen war der gleiche wie eh und je.

Sie war so erleichtert ihn hier bei sich zu sehen, auch wenn mehrere Shinobi ihres Dorfes, sowie die Hokage anwesend waren, dass nun ihre Beine nachließen.

Itachi reagierte schnell und hob sie kurzerhand auf seine Arme. Sie bemerkte noch die ungläubigen Blicke seines Partners und der Konohanin, doch dann wurde sie auch schon von einem dunklen Lachen abgelenkt, dass ihr einen kalten Schauer über den Rücken trieb. Madara hatte sich wieder erhoben.

“Hast du dich nun endlich öffentlich für eine Seite entschieden, Itachi?”, fragte er deutlich amüsiert.

Angesprochener schenkte ihm einen kalten Blick.

“Darauf hattest du es doch abgesehen, als du eben angedroht hast sie mitzunehmen”, antwortete er nur und wandte sich ab.

Seltsamerweise ließ Madara sie beide gehen, woraufhin Sakura neben ihnen auftauchte und darum bat ihre Freundin heilen zu dürfen. Itachi blieb stehen und wartete bis die schlimmsten Wunden verschwunden waren.

“Beim Rest kannst du ihr nicht helfen, das ist das Tsukiyomi”, sagte er dann und ging weiter.

Er bahnte sich seinen Weg zwischen den Konohanins hindurch bis zu Tsunade.

Wie um ein Zeichen zu setzen, legte er Ayame auf dem Boden ab und nahm sich sein Stirnband ab.

Er übergab es Tsunade, immer ängstlich beobachtet von Ayame.

Er lieferte sich Konoha praktisch aus und bei seinem Status als Nuke-Nin wäre es gut möglich, dass er damit sein Todesurteil besiegelte.

Die Stimme der Vernunft in ihr sagte, dass er sowieso sterben würde das wie wäre nicht von Belang, doch ihr Herz wehrte sich dagegen. Sie hatte die Hoffnung noch immer nicht gänzlich aufgegeben, dass alles noch wieder gut werden würde, doch vor den Ältesten in Konoha würde er keine Chance haben und damit wäre alle Hoffnung verloren.

Außerdem würde er sie allein lassen, sie würde ihm höchstens nachfolgen können.

Sie schaffte es sich aufzusetzen und griff nach seiner Hand. Seufzend beugte er sich zu ihr herunter.

“Ayame, lass mich das machen”, sagte er ruhig und strich ihr über die Wange.

Sie schüttelte vehement den Kopf.

“Du hast mir was versprochen!” , hielt sie trotzig dagegen und klammerte sich an seine Schultern, “Sie werden dich töten…”

“Dann geschieht es eben etwas schneller, sterben werde ich so oder so.”

Tsunade sah sichtbar verwirrt zwischen ihnen hin und her, genauso wie alle anderen, Ayames altes Team und Madara ausgenommen.

Sie wussten von der Beziehung der beiden auch wenn ihnen der Inhalt des Gesprächs seltsam vorkam.

Nur Sasuke war vollends eingeweiht.

Da unterbrach Madara sie auch schon.

“Das ist alles sehr spannend, doch wir haben besseres zu tun.”

Mit diesen Worten rief er Kisame und Deidara zu sich und verschwand mit ihnen in einem Wirbel.

Alle Blicke wanderten in stummem Erstaunen zurück zu den beiden Uchihas.

Ayame hatte sich unterdessen in Itachis Arme geflüchtet und weigerte sich ihn loszulassen.

Der seufzte erneut, nahm sie wieder auf die Arme und stand auf. Tsunade wandte sich an Itachi, sein Stirnband noch immer in der Hand.

“Du ergibst dich also und wirst uns widerstandslos nach Konoha folgen?”, fragte sie und erntete ein Nicken seinerseits.

Sie winkte die letzten beiden verfügbaren Anbus heran, sowie Kakashi, der Ayame nehmen sollte, doch sie ließ nicht von Itachi ab, sodass man sie schließlich bei ihm ließ.

Man sammelte die Bewusstlosen ein, bildete einen Kreis um Itachi und Ayame und so zogen sie alle zurück nach Konoha.

Am Stadtrand und zwischen den Häusern hatten sich dort viele Menschen versammelt, die tuschelnd auf sie zeigten.

Die Nachricht, dass der berüchtigte Clanmörder Itachi Uchiha durch Konoha zum Hokageturm geführt wurde, verbreitete sich wie ein Lauffeuer und alle kamen, um ihn zu sehen.

Für genügend Gesprächsstoff sorgte vor allem die Tatsache, dass er die mittlerweile bewusstlose Ayame trug.

Jeder fragte sich, was sie bei ihm machte und welche Rolle sie gehabt hatte.

Bei was auch immer, denn das wusste man natürlich auch nicht.
 

Itachi wurde in einen kleinen separaten Raum geführt, der einen Futon und alles andere nötige enthielt. Da Ayame offenbar in irgendeiner Verbindung zu ihm stand, ließ man sie bei ihm und legte lediglich einen zusätzlichen Futon in das beengte Zimmer.

Tsunade blieb keine andere Möglichkeit, als sie ebenso wie ihn zunächst einzusperren.

Zumindest solange, bis sie mit Danzou und den Ältesten entschieden hatte, was weiterhin zu tun war.

Vorsichtshalber aber ließ sie die kleinen Überwachungskameras aktivieren, für den Fall, dass sie Ayame da doch noch schnell herausholen mussten. Sie wusste einfach nicht, welche Verbindung die beiden hatten und wollte kein Risiko eingehen.

Doch das einzige, was dort drinnen noch geschah, war, dass Itachi Ayame auf einen der Futons legen wollte, sich aber zu ihr legen musste, da sie ihn selbst im Schlaf, in den sie inzwischen geglitten war nicht loslassen wollte. Tsunade bekam langsam eine Ahnung, was hier ablief, verbat es sich aber sich selber ein voreiliges Urteil zu bilden.

Sie wandte sich ab und ging in ihr Büro, doch da stand schon jemand vor ihrem Schreibtisch und wartete auf sie. Es war Sasuke, der sich ihr mit starrer Miene zuwandte.

“Was geschieht mit ihnen?”, fragte er, doch sie konnte nur mit einem ratlosen Schulterzucken antworten.

“Mein Bruder…er ist todkrank…”, sprach er zögernd und warf ihr einen prüfenden Blick zu, “ich habe es selbst erst vor kurzem erfahren.”

Tsunade starrte ihn einen Moment ungläubig an.

“Davon merkt man aber nicht sonderlich viel. Was hat er?”

Sie konnte es sich nicht ganz vorstellen, das wäre zu einfach. Zudem dürfte er dann gar nicht mehr sein Ninjadasein fortführen, das wäre für ihn viel zu gefährlich.

Hatte er sich deshalb ausgeliefert? Aber nein, dem Gespräch zwischen ihm und Ayame nach zu urteilen, war er sich wohl bewusst, dass er wahrscheinlich auch hier sterben würde. Aber welche Abmachung hatte Ayame gemeint?

“Ein Herzfehler, anscheinend hat er den schon immer. Aber er hat es nie jemandem erzählt. Nicht einmal unseren Eltern”, antwortete Sasuke leise und Tsunade weitete die Augen.

“Wie lange weiß er es schon?”, fragte sie mit kaum merklichem Entsetzen.

“Seit seinem 13. Lebensjahr.”

Tsunade ließ sich ermattet auf ihren Stuhl fallen. Medizinisch war das kaum möglich.

Das Risiko, dass man an einem Herzfehler starb, der schon im Alter von 13 Jahren als tödlich diagnostiziert wurde, war so hoch, dass man es schon als unausweichlich bezeichnen konnte.

Bei einem normalen Menschen.

Der ältere der Uchiha-Brüder hätte nach dieser Nachricht seiner Arbeit gar nicht mehr nachgehen dürfen.

Rein medizinisch gesehen müsste er schon längst tot sein. Was hielt ihn noch am Leben?

Was sie außerdem nicht losließ: Mit dieser Krankheit dürfte er höchstens zu mittelmäßigen Leistungen fähig sein, doch selbst jetzt stellte sein Können und seine Schnelligkeit sie alle in den Schatten. Wozu wäre er bei voller Gesundheit in der Lage?

Je mehr sie über Itachi Uchiha erfuhr, desto größer wurde das Mysterium um ihn herum.

Doch nun ließ sie etwas stutzen.

“Wenn er es nie jemandem erzählt hat, woher weißt du es dann?”, fragte sie Sasuke scharf und starrte ihn an.

“Er hat es Ayame und mir vor kurzem erzählt”, auf ihren skeptischen Blick hin hob er abwehrend die Hände, “Das fragen Sie am besten alles die beiden zusammen. Dazu kann ich nichts sagen.”

Er wusste alles, was sie brauchte, das sah sie ihm an, doch sie akzeptierte seinen Rat mit einem Nicken und entließ ihn nach Hause.

Sie versank in Gedanken, schrak aber gleich wieder auf, als Homura, Koharu und Danzou das Büro betraten. Man hatte sie offenbar über ihren Gast informiert.

“Es ist am besten, wenn wir ihn gleich hinrichten lassen”, tat Danzou seine Meinung sofort kund und blieb vor Tsunades Schreibtisch stehen.

Die Hokage hob die Hand, um ihn zu unterbrechen.

“Halt! Er hat eine unserer Jonin vor Akatsuki gerettet. Anscheinend haben Uchiha Ayame und er eine tiefere Verbindung. Ich werde nichts tun, ohne die Hintergründe zu kennen!”, sagte sie laut und verbat sich jedes weitere Widerwort mit einem finsteren Blick.

Sie wusste, dass die Ältesten dann vorgeschlagen hätten am besten gleich beide zu töten.

Manchmal waren sie wirklich etwas zu verbohrt und übereifrig.

“Dann lass sie wenigstens von Ibiki befragen”, forderte Homura schließlich, was Tsunade seufzend nicken ließ.

Aber sie würde die Befragung überwachen, für einen Nuke-Nin von Itachis Klasse wäre immerhin wirklich nur Ibiki angemessen.

Nun aber mussten sie erstmal abwarten, bis Ayame sich von diesem Tsukiyomi erholt hatte.

Das war auch wieder ein Punkt, der sie stutzig machte. Soweit sie wusste, beherrschte doch nur Itachi dieses Jutsu, dank seines Sharingans. Wer war also dieser Tobi?

Gab es noch einen Uchiha?
 

Unterdessen sah es bei Ayame und Itachi selbst ruhig aus. Sie war inzwischen erwacht und sehr beunruhigt.

“Wieso hast du das gemacht?”, fragte sie schwach, bewegungslos auf ihrem Futon liegend.

Itachi, der seit sie ihn losgelassen hatte der Tür gegenüber an die Wand gelehnt stand, setzte sich wieder neben sie.

“Madara hätte dich sonst bewusstlos geschlagen und mitgenommen, ohne dass jemand etwas dagegen hätte tun können. Und diesmal hätte er dich an einen Ort gebracht, wo ich dich nicht hätte finden können. Offenbar hat er seine Ziele etwas geändert”, antwortete er überraschend ausführlich.

“Aber warum?”

“Irgendwas muss ihn zur Eile drängen, dass er nicht mehr warten kann.”

Ayame war verwirrt.

Sie wusste noch immer nicht, was Madara gewollt hatte, doch so schnell würde sie es wohl auch nicht mehr erfahren, denn Itachi war genauso ratlos wie sie.

Sie hatte das Gefühl, als würde die Antwort direkt vor ihrer Nase liegen, doch sie kam nicht darauf.

Anscheinend war sie selbst dazu nötig, aber ob Itachi der andere Part war oder Madara selbst, war offenbar gleichgültig.

Was hatte er vor?

Neben ihr ließ Itachi sich in eine liegende Position sinken und fast schon wie automatisch drehte sie sich zu ihm und schmiegte sich an ihn. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie war erleichtert, als er sie nicht zurückwies, sondern einen Arm um sie legte.

Wahrscheinlich wurden sie momentan beobachtet, doch für Heimlichtuerei auf dieser Ebene war es eh zu spät.

Sie legte den Kopf an seiner Schulter ab und schloss die Augen.

“Was werden sie jetzt mit uns machen?”, fragte sie leise.

“Eine Anhörung, vielleicht? Oder eine Hinrichtung? Ich weiß es nicht”, antwortete Itachi mit einem fast unmerklichen Zögern.

Seltsamerweise machte ihr das keine so große Angst, wie sie immer gedacht hatte.

Sie schämte sich nicht für ihre Taten vor ihrem Dorf, vor allem nun nicht, da sie die Wahrheit über Itachi wusste und sterben würde sie sowieso bald.

Wenn nicht durch Konoha, dann zu einem späteren Zeitpunkt, an dem Itachi gehen würde.

Vielleicht war das der Grund, weshalb weder Itachi, noch sie einen Versuch unternahmen zu fliehen.
 


 

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Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es auch hier endlich weiter. Irgendwie scheint sich dieser Rythmus einzupendeln und ich habe total das schlechte Gewissen deswegen, aber es wird sich wohl erstmal nicht ändern -.- ich habe nämlich bald Abitur und muss dafür schon jetzt anfangen zu lernen.

Naja, ich hoffe euch hats gefallen und ihr lasst mir trotzdem ein paar Kommis da.

Lg Hana

Verhör

So ihr Lieben, da bin ich wieder. Es ist entsetzlich wenig und ich muss euch warnen, es ist noch nicht gebetat, aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. Meine Abiprüfungen sind jetzt alle durch und bald werde ich umziehen, aber es müsste jetzt wieder ein wenig schneller fürs nächste Kapitel gehen, als dieses Mal.

Ich hoffe ihr hinterlasst mir trotzdem ein paar Kommis :)

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Ein lauter Knall schreckte Ayame aus dem Dämmerschlaf. Im Türrahmen stand eine Gruppe von Menschen, allen voran Ibiki Morino.

Unwillkürlich krallte sie sich in Itachis Kleidung, sie wusste, dass das nur den Anfang eines Verhörs bedeuten konnte und Ibiki war nicht gerade bekannt dafür, dass er besonders sanft mit seinen “Opfern” umsprang. Denn letztendlich waren diejenigen, die ihm ausgeliefert waren nichts anderes als das.

Er war ein Meister seines Faches und sie hätte damit rechnen müssen, dass man so einen wichtigen Fall nur ihm anvertraute.

“Uchiha Itachi, mitkommen”, sagte er, seinen Blick unverwandt auf das Paar am Boden gerichtet.

Der Angesprochene löste Ayames Hände vom Stoff seines Oberteils, erhob sich und schritt wortlos aus dem Raum. Ayame selbst wagte es nicht zu widersprechen und sah ihm stumm hinterher. Sie hörte, wie man ihn aufforderte sein Sharingan zu deaktivieren, doch seine Antwort war zu leise um sie zu verstehen. Dann fiel die schwere Zellentür wieder ins Schloss und sie war allein.
 

Itachi zögerte der Aufforderung nachzukommen. Er hatte bei seinen letzten Aufträgen fast immer das Mangekyou nutzen müssen, weshalb er mittlerweile nur noch sehr schlecht sehen konnte. Ihm blieb keine andere Wahl, als das seinen Begleitern zu sagen, wenn er nicht irgendwann Bekanntschaft mit einer Wand machen wollte.

Er suchte Ibikis Blick und sagte: “Jemand müsste mich führen, ohne das Sharingan bin ich nahezu blind.”

Es kratzte an seinem Selbstwertgefühl das vor diesen Shinobi zugeben zu müssen, doch es war immer noch besser als die Alternative. Er war Ibiki dankbar, dass bis auf einen erstaunten Blick keine weitere Reaktion zeigte, sondern lediglich einem jungen Mann aus seiner Gruppe ein Zeichen gab, woraufhin dieser Itachis Arm ergriff.

Itachi sagte nichts, ob des ungewünschten Körperkontakts, sondern deaktivierte das Sharingan und ergab sich der Führung des jungen Mannes.

Für jemanden wie ihn, den die letzten Jahre nur seine Fähigkeiten und sein Misstrauen am Leben gehalten hatten war es eine ungewohnte Prüfung jetzt jemandem vollkommen Fremden vertrauen zu müssen, aber er würde es wohl müssen.

Obwohl Itachi eine sehr gute Orientierung hatte und das Gebäude noch aus seiner Kindheit kannte, verlor er nach mehreren Biegungen, Treppen auf und ab, sowie endlosen Gängen bald den Sinn dafür wo er war. Er hätte noch nicht einmal sagen können, ob sie sich ober- oder unterirdisch aufhielten.

Man hatte wohl seit er verbannt worden war angebaut und die Verhörräume verlegt.

Die Gruppe um ihn herum blieb stehen und das Geräusch einer sich öffnenden schweren metallenen Tür ertönte.

Er wurde hinein geführt und alleingelassen. Auch ohne sein Bluterbe erkannte er vor sich die Umrisse eines Tisches mit zwei Stühlen und setzte sich.

Momentan war ohne Zweifel allein, auch wenn man ihn sicherlich durch diverse Sicherheitskameras beobachtete. Sicherlich versuchte man jetzt schon aus seiner Körpersprache herauszulesen wie er sich fühlte und wie man am besten mit ihm umspringen konnte.

Itachi wusste all das noch, diese Methoden änderten sich nie und er würde ihnen nicht den Gefallen tun hier nervös zu erscheinen.

Er war es auch nicht, doch ein leichtes Unwohlsein konnte er nicht vermeiden. Er wusste nicht, ob er eine einfache Befragung zu erwarten hatte, oder seinem Rang entsprechend eine Folter. Vielleicht kontaktierte man auch Inoichi aus dem Yamanaka-Clan, um die Wahrheit aus ihm heraus zu holen.

Dass man ihm komplett im Ungewissen ließ gehörte sicherlich auch zur Vernehmungstaktik Konohas. Unter Umständen wirkungsvoll und obwohl er es sich nicht gerne eingestand auch hier. Aber er würde sich hüten irgendwas nach außen hin zu zeigen.

Eigentlich wirkte es bei ihm auch nur, weil Ayame auf ihn wartete und er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sich momentan große Sorgen machte.

Sollte er verletzt wiederkommen, würde sie sich die Schuld geben, weil er sich für sie ergeben hatte. Es war ungewohnt, nicht mehr nur an sich denken zu müssen bei solchen Sachen und verkomplizierte alles ein wenig, aber wenn er ehrlich war, hatte er nie nur für sich gedacht. Und wenn er nur sicherstellen musste, dass er bis zu Sasukes Rache überlebte. Das war jetzt nicht mehr notwendig, dafür musste er auf Ayame Acht geben. Welch eine Ironie.

Er wusste nicht wie lange man ihn noch warten ließ, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor bis die Tür geöffnet wurde und mehrere Personen den Verhörraum betraten.

Jemand setzt sich ihm gegenüber und nach kurzer Zeit erkannte er Ibiki Morino wieder. Zwei Männer bezogen hinter ihm Stellung, weitere zwei sicherten die Tür. Man fesselte seine Hände mit chakrablockenden Handschellen und befestigte diese zusätzlich an dem Tisch, der sicherlich festgeschraubt war.

Erst dann erhob sein Gegenüber seine Stimme: “Fangen wir mit den jüngsten Ereignissen an: Sie haben sich freiwillig gestellt und eine unserer Jonin gerettet. Sie haben sich dafür gegen die Verbrecherorganisation Akatsuki gestellt, der Sie angehören. Wieso?”

Itachi hörte ihm aufmerksam zu. Offenbar schrieb man ihm eine gewissen Kooperationsbereitschaft zu, was ihm sehr gelegen kam.

Er wog seine Worte genau ab, Ibiki hatte seine Worte sehr allgemein gewählt, doch Itachi war nicht so dumm zu glauben, er würde seine Verbindung zu Ayame nicht bereits vermuten.

“Nach dem heutigen Tag dürfte meine Mitgliedschaft bei den Akatsuki beendet sein”, begann er und senkte den Blick auf seinen Ring, er hatte kein Recht mehr ihn zu tragen und spürte darüber keinerlei Bedauern, “Wie Sie sicherlich schon erraten haben, geschahen meine heutigen Handlungen ausschließlich zu Ayames Wohl. Wir sind in der Vergangenheit bereits einige Male mit Tobi, dem maskierten Akatsuki, aneinander geraten und waren uns nie sicher welche Ziele er eigentlich verfolgt. Wir wissen nur, dass Ayame in diesen Plänen eine tragende Rolle spielen muss, da sie das letzte weibliche Clanmitglied der Uchiha ist.”

Er brach ab als Ibiki eine Hand hob.

“Warum sollte dieser Tobi Interesse an ihr haben?” Die Frage nach Tobis Identität stand unausgesprochen in der Luft.

“Tobi ist in Wirklichkeit Uchiha Madara. Er war in der Zeit nach meinem Verlassen Konohas eine Zeit lang mein Lehrer. Wofür er sie letztendlich braucht, weiß ich nicht”, antwortete Itachi ruhig.

Er konnte Ibikis Gesichtsausdruck nicht erkennen, war sich aber sicher, dass dieser seine Überraschung ob dieser Enthüllung aber bestens verbergen konnte.

“Der Mann von dem Sie sprechen ist schon seit Jahren tot. Er hat zur Gründungszeit gelebt.”

Itachi gestattete sich ein leises Seufzen.

“Er verwendet eine ähnliche Technik wie der Sannin Orochimaru es getan hat. Nur weitaus effektiver.”

Eine Weile war es still in dem Verhörraum.

“Und Sie wussten um seine Gefährlichkeit und haben Ihre…Freundin vor ihm gerettet, als er sie angriff.” Die Frage dahinter war deutlich zu hören und erntete ein leichtes Nicken seitens Itachi.

“Nun gut, damit befassen wir uns später genauer. Wie sind Sie in Kontakt mit Uchiha Ayame gekommen?”, fragte Ibiki weiter und Itachi konnte hören wie er sich Notizen machte. Ihm war klar gewesen, dass diese Frage irgendwann kommen würde, beantwortete sie aber dennoch eher ungern. Viele dieser Dinge waren privat, doch wenn er darauf hoffen wollte, dass Ayame bei dieser Sache halbwegs gut wegkam, durfte er nichts zurückhalten. Und so begann er zu berichten.

Von ihrer ersten Begegnung bei dem alten Ehepaar, das sie aufgenommen hatte, wie er ihr Sharingan entdeckt hatte und sie auf einmal interessant geworden war. Von seinem ursprünglichen Vorhaben alles über sie herauszufinden und seine anfängliche Skepsis, wie er sich in dem Vorhaben mehr über sie zu erfahren in die Jonin-Prüfung eingeschlichen hatte. Hierbei achtete er darauf unauffällig zu betonen, dass er in keiner Weise eingegriffen hatte. Schließlich wollte er nicht, dass ihr wegen dieser Sache ihr Rang im Nachhinein aberkannt wurde. Obwohl das vielleicht auch so geschehen würde.

Er berichtete von der Mission in Iwa, wo er sie im Krankenhaus getroffen und nach Deidaras Angriff wieder versorgt hatte.

Bei dem unbarmherzigen Kreuzverhör musste er nach und nach seine ganze Beziehung zu Ayame und die Geschehnisse, die mit ihr im Zusammenhang standen beschreiben und er tat es ohne zu widersprechen und mit allen nötigen Details.

Er hatte vor mit den Konohanins zu kooperieren und seine Erfahrung als Anbu kam ihm zugute, denn Ibiki musste nicht ein einziges Mal genauer nachforschen. Itachis Antworten enthielten stets alles wissenswerte.

Schließlich kam er bei Ayames Einzelmission an: “Ich bin am Morgen von Akatsuki auf Mission geschickt worden und nach ihrer Beendigung habe ich eins der selten benutzten Verstecke aufgesucht. Ich hatte dort etwas in dem Teil wo die Gefängniszellen sind deponiert, was ich holen wollte. Ich habe dort Ayame gefunden, durch Zufall. Madara hatte sie den Abend nach meinem Verschwinden zuvor entführt und mit Genjutsus gefoltert. Er wollte mehr über sie erfahren, sie dazu bringen ihm den Kyuubi auszuliefern. Sie sollte sich Akatsuki anschließen, zweifellos war es auch damals schon ein Teil des Plans, den er verfolgt. Ich habe sie befreit und mitgenommen, aber wir wären nie entkommen, wenn Madara uns nicht hätte laufen lassen.”

Genau in diesem Moment verfluchte er seine schlechte Sicht noch mehr als sonst. Es wäre sehr hilfreich gewesen, wenn er Ibikis Miene hätte sehen können, doch das war ihm nicht möglich.

“Sie haben damals schon gegen Akatsuki gehandelt, welche Konsequenzen hatte das für Sie?”, hörte er Ibiki fragen.

Itachis Miene verdüsterte sich ein wenig. “Madara ist der eigentliche Leiter Akatsukis. Er hat dafür gesorgt, dass ich alleine den Jinchuriki des Ichibi einfangen musste. Da dieser aber seinen Bijuu komplett kontrollieren konnte war mir das nicht möglich.”

Er hörte erneut wie der Stift über Papier huschte und alles genau protokollierte.

Danach ging das Verhör weiter. Es kam ihm wie Stunden vor, ehe die Konohanins alles wussten, was sie über seine Beziehung mit Ayame und über Madara wissen wollten.

Aber damit war es noch lange nicht zuende. Ein zweites Mal öffnete sich die Tür hinter ihm und er hörte eine Frau eintreten, deren Absätze laute Geräusche auf dem gefliesten Boden verursachten.

Er drehte leicht den Kopf und erkannte schnell die Hokage. Die blonden Haare und der grüne Mantel, den sie immer über ihren Sachen trug waren unverkennbar. Sie bedeute Ibiki fortzufahren. Der kam unverzüglich zum nächsten Punkt: die Ermordung des Uchiha-Clans.

Es dauerte lange, ehe Itachi das Wort wieder ergriff. So lange, dass die Männer, die mit ihnen im Raum waren unruhig wurden. Doch ehe sie Maßnahmen einleiten konnten, die ihn eventuell zu einer Antwort gezwungen hatten, begann er zu sprechen.

Obwohl man das meiste sicherlich schon wusste, berichtete er von der abgegrenzten Stellung der Uchihas im Dorf. Wie man sie versuchte bei Laune zu halten, indem man ihnen ein ganzes Viertel und die Leitung der Polizei übertrug. Er erzählte vom Stolz seines Clans, als sich sein eigenes Talent schon so früh zeigte und ihre Begeisterung, als er den Anbu beitreten durfte. Er erzählte über die Empörung der Uchiha, dass man sie so sehr ausgrenzte, man sah das Viertel nicht länger als ein Privileg, sondern als bewusste Ausgrenzung aus dem Dorf. Er erzählte wie Madara schon damals in anderer Gestalt den Uchiha Halbwahrheiten, Wahrheiten und Lügen einflüsterte, damit ihr Zorn auf Konoha anwuchs. Er erzählte, wie der Clan ihn selbst als Spion auf die Anbu und den Hokagen ansetzte und von seinen eigenen Zweifeln. Er erzählte, wie der Sandaime, die Ältesten und Danzou ihm den Auftrag gaben seinen eigenen Clan zu bespitzeln und von seiner Arbeit als Doppelagent.

“Ich habe Konoha damals geliebt und ich war erst 13. Ich habe herausgefunden, dass der Uchiha-Clan einen Putsch plante, um selbst den Hokage stellen zu können. Sie sahen es als ihr ureigenes Recht, und dass die Uchiha damals den ersten Hokagen hätten stellen sollen. Als ich das dem Hokagen erzählte, beschloss man zu handeln. Beschwichtigungsversuche hatten nicht mehr gewirkt und man konnte auf keinen Fall einen Bürgerkrieg riskieren. Der letzte große Ninjaweltkrieg war noch nicht lange her und der Frieden zu brüchig, um standzuhalten. Das hätte Hunderten das Leben gekostet.

Man gab mir den Auftrag den Uchiha-Clan auszuschalten.”

Er unterbrach sich kurz, als er ein erschrockenes Aufkeuchen seitens der Godaime vernahm. Er schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.

“Ich habe nach langem Überlegen angenommen, unter einer Bedingung. Mein Bruder sollte am Leben bleiben, er war noch zu jung, als dass er damit irgendwas zu tun haben zu können. Damit er aber nicht irgendwann auf die Idee kommen würde Rache an Konoha zu üben, wollte ich die Schuld auf mich nehmen, genauso wie seinen Hass. Ich sollte Konoha verlassen und würde als Nuke-Nin ins Bingobuch eingetragen werden.

Ein paar Tage später hatte ich meinen Plan zusammen mit Uchiha Shisui ausgearbeitet. Ich sollte ihn zuerst töten, der Plan sah vor, dass ich dadurch das Mangekyou-Sharingan erlangen würde, damit ich meine Aufgabe erfüllen konnte. Ich habe es wie Selbstmord aussehen lassen, trotzdem fiel der Verdacht zunächst auf mich, weil wir beiden die einzigen gewesen waren, die nicht auf der angesetzten Clanversammlung erschienen waren. Eine Nacht später habe ich die Mission dann ausgeführt und es aussehen lassen wie die Tat eines grausamen Massenmörders. Ich habe Sasuke gesagt, er solle eines Tages mit dem Mangekyou zu mir kommen und seine Rache nehmen.

Danach bin ich gegangen und wurde Madaras Schüler, ehe ich den Akatsuki beitrat. Mein Plan sah eigentlich vor, dass Sasuke durch seinen Hass stark genug werden würde, um in dieser Welt überleben zu können und nicht in Madaras Hände zu fallen. Als letzte Prüfung hätte er dann zu mir kommen und mich töten sollen.”

Er brauchte nicht zu erwähnen, dass das nicht so funktioniert hatte wie er es vorgehabt hatte. Er hatte Ibiki bereits davon berichtet, dass er Ayame und Sasuke die Wahrheit erzählt hatte. Nur seine Krankheit hatte er mit noch keinem Wort angesprochen.

Lastende Stille herrschte nach seinen Worten. Die Konohanin hatten vieles erwartet, aber nicht das. Nicht, dass der Mord am Uchiha-Clan eine Mission gewesen war. Was diese Mission alles von einem 13-jährigen Jungen abverlangt haben mochte, egal was dieser bisher alles erlebt hatte. Ibiki drehte sich zu der Hokage um.

Was sie eben erfahren hatten war ungeheuerlich und nur ein Blick sagte ihm, dass auch Tsunade bis eben keine Ahnung gehabt hatte.

Diese stieß sich nun von der Wand ab, an der sie bis eben noch gelehnt hatte und trat ein wenig näher zu Itachi.

“Wollten Sie wegen Ihrer Krankheit oder wegen Ihren Schuldgefühlen, dass Sasuke Sie nachher tötet?”, fragte sie beinahe sanft und musterte ihn.

Itachi senkte den Blick. Er hatte nicht geahnt, dass jemand von seiner Krankheit wusste. Ayame war eingesperrt und er hielt es unwahrscheinlich, dass sie sein Geheimnis verraten hatte.

“Hat Sasuke Ihnen das gesagt?”, fragte er leise, wartete aber keine Antwort ab, “Beides, aber hauptsächlich wegen der Krankheit. Ich habe noch maximal 3 Jahre, wenn ich weiterhin Chakra nutze, wie die Ärzte mir gesagt haben. Das hätte meinem Ableben wenigstens einen Sinn gegeben.”

Er wusste nicht ganz, weshalb er der Hokage so viele Informationen dazu gab, doch das änderte nun auch nichts mehr.

Er spürte wie seine Handfesseln gelöst wurden und jemand ihm aufhalf, vermutlich der gleiche Mann, der ihn auch hergeführt hatte.

“Sie werden nun zunächst zurück in die Arrestzelle geführt, bis wie Ihre Aussagen geprüft haben. Vielleicht können wir auf Ayames Befragung verzichten”, informierte Tsunade ihn.

Er nickte und ließ zu, dass man ihn zurück führte.
 

Stundenlang wartete sie auf Itachis Rückkehr. Sie machte sich Sorgen, dass man ihn folterte und malte sich die schlimmsten Szenarien aus. Sie wusste nicht, was sie von Konoha zu erwarten hatte, ebenso wenig wie Itachi und das bewirkte, dass sie sich die ganze Zeit über Gedanken machte.

Ihr Kopf ruckte nach oben, als sie hörte wie die Tür entriegelt wurde. Gespannt verfolgte sie wie die Klinke nach unten gedrückt und die Tür geöffnet wurde.

Sie atmete erleichtert auf, als sie Itachi erblickte, der nicht danach aussah, als hätte jemand versucht ihm Leid anzutun.

Aber wie sie selbst am eigenen Leib schon erfahren hatte, war nicht jede Folter nach außen hin sichtbar.

Besorgt wartete sie bis er eingetreten und die Tür sich hinter ihm wieder geschlossen hatte.

“Wie geht es dir?”, fragte sie zögernd, die Antwort fürchtend.

“Es war ein ganz normales Verhör, sie haben mich nicht angerührt”, sagte er, anstatt ihre Frage zu beantworten, doch sie gab sich damit zufrieden.

“Was hast du ihnen erzählt? Haben sie dir geglaubt?”, fragte sie sofort weiter und rückte ein Stück zur Seite, damit er sich zu ihr setzen konnte.

“Die Wahrheit. Sie prüfen meine Aussagen gerade. Vielleicht befragen sie dich gar nicht mehr.”

Sie starrte ihn ungläubig an. Einen Moment lang wollte sie ihn schon fragen, ob er es wirklich für richtig hielt Konoha die komplette Wahrheit zu erzählen, doch sie hielt sich noch zurück.

Itachi hätte es nicht getan, wenn er einen anderen Ausweg gesehen hätte. Einen angenehmeren zumindest. Was sie nicht wusste, war, dass er nicht ein Wort davon erwähnt hatte, dass es bald sehr wahscheinlich Krieg geben würde.

Stirnrunzelnd musterte sie ihn, irgendetwas kam ihr dennoch seltsam vor. Sobald er saß, nahm sie sein Gesicht zwischen die Hände und versuchte zu ergründen was sie so störte.

Dann ging ihr ein Licht auf. Er sah sie zwar an, konnte aber nicht richtig fokussieren.

“Deine Sicht wird schlechter”, stellte sie bestürzt fest.

Sie wusste, dass dies eine Nebenwirkung des Mangekyou-Sharingan war, doch das machte es nicht besser. Eher schlimmer, denn das waren keine Hornhautverkrümmungen, denen man mit einer Brille bekommen konnte. Wenn überhaupt half da nur eine Operation.

Itachi antwortete nicht, aber das brauchte er auch nicht. Es war offensichtlich.
 

In ihrem Büro ließ Tsunade sich geschafft auf ihren Stuhl fallen. Was sie gerade erfahren hatte war ungeheuerlich. Wenn das, was Uchiha Itachi ausgesagt hatte stimmte, dann…

Sie wusste es auch nicht. Die Tragweite der Folgen war nicht vorhersehbar.

Schritte auf dem Flur kündeten von Shizunes Rückkehr und wenig später nahm sie eine Akte entgegen, die jahrelang unten im Geheimarchiv Konohas geschlummert hatte.

Es war Itachis Akte.

Schweigend löste sie die Kordel, die die Mappe zusammenhielt und öffnete die Aufzeichnungen.

Als erstes rutschten ihr nur Missionsberichte entgegen. Seine ersten D-Rank-Missionen, dann die darauffolgenden C-Rank-Missionen, ein Bericht seines Akademie-Abschlusses, die Ernennung zum Chunin, zum Jounin, zum Anbu. Den Vermerk, dass man ihm mit nur 13 Jahren bereits die Führung über ein eigenes Anbuteam übertragen hatte. Weitere Missionen, allesamt S-Rank.

Und dann…der letzte Bericht. Seine letzte Mission.

Schon alleine das Format war ungewöhnlich. Anstatt einen einfachen Zettel vor sich zu haben, hielt sie einen verschlossenen kleinen Umschlag in Händen.

Vorsichtig öffnete sie ihn und las den Bericht. Zeile für Zeile. Zweifach, dreifach, um auch ja nichts falsch zu verstehen oder zu übersehen. Doch, es war wahr.

Uchiha Itachi hatte die Mission bekommen zur Wahrung des Friedens seine eigene Familie zu exekutieren.

Zumindest der Teil seines Geständnisses stimmte also. Er war jahrelang umsonst im Exil gewesen, gefürchtet, gejagt von allen. Und das im Grunde ohne eine Rechtfertigung.

Da war noch einiges zu klären. Unter anderem was nun mit ihm geschah: der Grund, weswegen er zum S-Rank-Nuke erklärt worden war, hatte sich als falsch erwiesen. Jetzt stellte sich die Frage: konnte man ihm die Taten, die er im Dienste Akatsukis getan hatte zur Last legen?

Wenn es nach ihr ging, dann nicht. Es hatten sicherlich auch persönliche Gründe eine Rolle gespielt, aber letztlich hatte er Konoha gerettet. Er hatte eine Selbstlosigkeit an den Tag gelegt, die man von vielen Ninjas formal zwar erwartete, aber niemals einforderte.

Es gab einfach Grenzen, die nicht überschritten werden durften und doch war es in diesem Fall geschehen.

Sie wollte sich nicht anmaßen das Urteil des Dritten anzweifeln zu wollen, der diese Mission zusammen mit Danzou in Auftrag gegeben hatte, doch in ihren Augen war hier Schadensbegrenzung angesagt.

Die Frage war nur, ob die Ältesten und Danzou mit ihr übereinstimmen würden. Wahrscheinlich eher nicht. Sie hatten alle drei dafür plädiert, Itachi hinrichten zu lassen, obwohl sie alle eingeweiht gewesen waren. Oder vielleicht eher genau deswegen.

Sie wusste es nicht und konnte nun auch nur versuchen sie zu überzeugen. Vielleicht musste sie sogar den Daimyo einschalten.

Aber das würde sie nur im äußersten Notfall tun, denn seine Entscheidungen ließen sich schwer voraussagen, so wechselhaft fielen sie aus.

Als wären ihre Grübeleien ein Signal gewesen, öffnete sich die Tür und die beiden Ältesten, gefolgt von Danzou traten ein.

Ohne Worte

Ganz oft sorry, dass es so lange gedauert hat :/ und nochmal sorry für das Kapi haut mich und bitte ganz genau lesen xD
 

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Und wieder mal konnten sie nichts anderes tun als warten. Eine weitere Nachricht, ob Ayames Aussagen nun wirklich nicht gebraucht wurden, oder vielleicht doch, erhielten sie nicht.

In dem kleinen Raum verloren sie zudem recht bald das Zeitgefühl.

Itachi gelang es die ganze Zeit über keines seiner Gefühle nach außen dringen zu lassen und Ayame wünschte sich, sie könnte ihre Fassung ebenso gut wahren wie er.

Sehr lange konnte sie nie still sitzen, und wenn sie ihr Gewicht nur von links nach rechts verlagerte. Itachi hingegen wirkte wie eine Statue, so regungslos verharrte er.

Immer wieder glitt ihr Blick zu ihm, die Erkenntnis, dass er langsam aber sicher nun wirklich blind wurde, hatte sie getroffen und trug nicht unbedingt zu ihrem Wohlbefinden bei.

Seufzend stand sie auf und begann auf und ab zu laufen. Dass Itachi ihr einen mahnenden Blick schenkte, ignorierte sie.

Sie saß hier schon eine halbe Ewigkeit einfach nur herum und brauchte unbedingt ein bisschen Bewegung.

Außerdem tat es ihren Nerven gut. Lange konnte sie das allerdings nicht tun, denn Itachi ergriff, als sie zum zehnten oder elften Mal an ihm vorbei ging, ihr Handgelenk und zog sie mit einem Ruck zu sich hinunter. Ayame, überrascht von dieser Aktion, landete auf seinem Schoß.

“Itachi, was-?”, hob sie zu sprechen an, verstummte aber sofort wieder und seufzte.

Sie konnte es sich ja denken.

“Was glaubst du, wie sie entscheiden werden?”, fragte sie schließlich und nahm eine etwas bequemere Position ein.

“Ich weiß es nicht, aber ganz werden wir selbst im besten Fall nicht um eine Strafe herumkommen”, antwortete er leise und ließ es zu, dass sie sich an ihn lehnte, immer noch auf seinem Schoß sitzend.

Die Antwort was nicht unbedingt das, was sie sich gewünscht hatte, aber auch nicht so schlimm wie befürchtet. Sie vertraute seinem Urteilsvermögen, auch wenn er sich diesmal nicht hatte festlegen können.

“Gomene”, murmelte sie leise und schloss die Augen. Sie konnte sich regelrecht vorstellen wie er ihr nun einen verwunderten Blick schenkte, weil er nicht verstand wofür sie sich entschuldigte.

“Ohne mich wärst du jetzt nicht in dieser Lage”, fügte sie deshalb ohne weitere Nachfrage seinerseits an.

Eine Weile sagte er gar nichts, sodass sie schon fürchtete er wäre vielleicht verärgert. Immerhin hatte er wegen ihrer Schwäche seine Tarnung aufgeben und sich stellen müssen. Er hatte vorhin im Verhör seine gesamte Lebensgeschichte ausbreiten müssen, etwas, dass er sicherlich nicht gerne getan hatte.

Er hatte sich schon bei ihr gesträubt, ihr die Wahrheit zu erzählen, musste es dann noch einmal mit Sasuke durchsprechen und nun mit für ihn völlig fremden Personen.

Für jemanden wie ihn, der sein halben Leben lang niemanden hatte vertrauen dürfen war das sicherlich nicht einfach gewesen.

“Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest. Ohne dich wäre ich vermutlich schon tot”, sagte er schließlich aber doch noch und bewirkte, dass sie den Kopf hob und zu ihm hoch sah.

Meinte er den erst geplanten Kampf gegen Sasuke, in dem er hatte sterben wollen? Mit Sicherheit.

Mit einem kleinen Lächeln reckte sie sich zu ihm hoch und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Von ihm zu hören, dass sie der Grund war, weshalb er sich zumindest für die Zeit, die ihm noch blieb für das Leben entschieden hatte war wie ein Geschenk des Himmels.
 

Es dauerte mit Sicherheit mehrere Tage bis endlich jemand kam, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. Die Tür öffnete sich und hinein trat niemand anderes als Ayames ehemaliger Sensei: Kakashi.

Sofort suchte sie in seiner Miene nach einem Anzeichen wie es gelaufen war. Trotz seiner Maske erkannte sie sofort, dass es nicht allzu schlimm sein konnte, denn er wirkte nicht bedrückt oder ähnliches.

“Das Urteil ist durch. Ihr könnt gehen”, sagte er und man konnte die Andeutung eines Schmunzelns unter seiner Maske erkennen.

Ayame starrte ihn zunächst nur regungslos an, doch Itachi neben ihr erhob sich.

“E-einfach so?”, stammelte sie ungläubig.

Kakashi schüttelte den Kopf. “Nein, ihr habt Auflagen. Du Ayame hast in der Anfangszeit eurer Beziehung Konoha wissentlich hintergangen als du noch glaubtest, dass Itachi ein Nuke ist. Und Itachi hat in seiner Zeit bei Akatsuki unzählige Verbrechen begangen.” Als er sah, dass sie widersprechen wollte, unterbrach er sie mit gehobener Hand: “Die Umstände haben diese Milderungen ergeben, sonst wäre es sicherlich noch härter gewesen.”

Sie klappte den Mund wieder zu und stand mit wackeligen Beinen auf.

“Was für Auflagen denn?”, fragte sie.

“Nun, ihr dürft das Dorf nicht verlassen, zumindest nicht für die nächste Zeit und bekommt jeder einen Wächter an die Seite gestellt. Das gilt gleichzeitig auch eurem Schutz, denn viele werden sich nicht so einfach an den Gedanken gewöhnen können, dass ein ehemaliger S-Rank-Krimineller nun frei hier leben darf.

Itachi wird wieder in Konoha aufgenommen, aber die Anbu wird ihm verwehrt bleiben, genauso wie dir, Ayame, solltest du einmal das Niveau dafür erreichen.”

Sie senkte den Kopf und nickte. Damit konnte sie leben. Einen Moment versuchte sie noch die Erleichterung darüber, dass Itachi wieder aufgenommen war zu unterdrücken, gab es schließlich aber auf und warf sich ihm um den Hals.

Als sie seine Arme um sich herum spürte seufzte sie auf und ließ die Anspannung der letzten Tage von sich abfallen.

Itachi allerdings hatte noch eine Frage.

“Was ist mit den Ältesten und Danzou?”, er konnte sich nicht vorstellen, dass sie einfach so davon gekommen waren.

“Danzou ist seines Postens enthoben worden und die Ältesten werden zumindest eine Weile nicht mehr viel mitzureden haben”, kam sofort die Antwort Kakashis. Offenbar hatte er damit gerechnet, dass Itachi daran Interesse haben würde.

Der nickte leicht und nahm zwei makellose neue Stirnbänder mit dem Zeichen Konohas entgegen. Diese würden ab sofort ihnen gehören.

Ayame löste sich von Itachi und steckte ihres ein.

“Lasst uns gehen, ich kann diesen Raum nicht mehr sehen”, murmelte sie, schon auf die Tür zugehend.

Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden und so verließen sie das Gebäude wenig später.

Sie blieb auf der Straße stehen, atmete einmal tief die frische Luft ein und wandte sich mit einem Lächeln an Itachi.

Der schien sich nicht gänzlich wohl zu fühlen. Jahrelang hatte er hier nur mit Tarnung auftauchen dürfen und selbst das war nicht ganz ungefährlich gewesen. Jetzt völlig offen hier zu stehen war ein ungewohntes Gefühl, auch wenn die Blicke der Dorfbewohner teilweise immer noch abweisend waren.

Das war nichts neues für ihn, ebenso wenig wie die neugierigen.

Unter Kakashis wachsamen Auge machten sie sich auf den Weg ins Uchiha-Viertel, in dem sie nach wie vor wohnen würden.

Das war aus zweierlei Gründen so entschieden worden: einmal weil es ihnen als Uchihas zustand, und zum anderen, weil Itachi dort die Dorfbewohner nicht so nervös machen würde.

Allerdings bedeutete es auch die gleiche Isolation, in der der Uchiha-Clan auch vor seiner Vernichtung gelebt hatte.

Vielleicht würde man eine Änderung herbeiführen, wenn die Lage sich beruhigt hatte, aber erstmal würden sie hier bleiben.

Das Hauptanwesen war wie ausgestorben, als sie dort ankamen, doch eigentlich war Ayame das nur recht.

Sie war emotional erschöpft und wollte jetzt erstmal ihre Ruhe haben. So gern sie ihre Freunde auch hatte, sie konnte und wollte sich jetzt keiner Fragestunde stellen.

Kakashi verabschiedete sie am Hauseingang und verzog sich unauffällig. Vielleicht würde er die erste Wache übernehmen, vielleicht räumte er auch nur das Feld für denjenigen, der das tun würde. Aber das kümmerte sie nun nicht.

Geschafft machte sie sich direkt auf den Weg ins Badezimmer und ließ dort ihre Kleidung zu Boden fallen. Sie wollte jetzt erstmal nach der langen Gefangenschaft eine ausgiebige Dusche und danach ganz viel frische Luft.

Auch wenn der Raum nicht allzu beengt gewesen war, hatte sie noch immer das Gefühl eingeengt zu sein und es erinnerte sie an die Gefangenschaft bei Madara.

Es war nicht so, dass sie davon in irgend einer Form psychisch geschädigt war, aber sie wollte nicht ständig daran denken, da es nicht zu den besten Erinnerungen ihres Lebens gehörte.

Eigentlich war es sogar die schlechteste, an die sie sich erinnern konnte seit sie damals von Megumi und Takedo aufgenommen worden war.

Natürlich war es seitdem nicht immer einfach gewesen, aber sie hatte bisher eigentlich im Großen und Ganzen eine schöne Zeit gehabt und würde es eigentlich vorziehen, wenn das so bleiben würde. Leider sahen die Aussichten dafür eher schlecht aus.

Seufzend stellte sie das Wasser an und wartete bis es die richtige Temperatur erreicht hatte, um gleich darauf darunter zu steigen und sich den Schmutz der vergangenen Tage vom Körper zu waschen.

Das heiße Wasser war wohltuend und half ihr sich zu entspannen und ihre Gedanken zu ordnen.

Itachi betrat erst als sie aus der Dusche trat das Badezimmer, sodass sie ihm Platz machte, sich abtrocknete und den Raum verließ um sich im Schlafzimmer frische Kleidung anzuziehen.

Die Haare grob hochgebunden setzte sie unten auf den Rundgang und lehnte sich an eine Säule, die Augen geschlossen.

Als sie die Augen wieder öffnete ging gerade die Sonne unter und sie spürte einen warmen Körper hinter sich. Sie musste eingeschlafen sein, denn sie hatte Itachi gar nicht bemerkt und seit sie aus der Dusche gekommen war, waren bestimmt schon einige Stunden vergangen.

Sie gähnte und streckte sich, es war kühl geworden mit den Abendstunden.

“Lass uns rein gehen, Itachi”, sagte sie leise und erhob sich. Sie hatten gerade die Küche betreten, als ein Beben Konoha erschütterte und sie leicht schwanken ließ.

Sie tauschten einen ratlosen Blick und richteten sich vorsichtig auf, doch ein weiteres Beben blieb aus.

“Was war das?”, fragte Ayame verwirrt, einzelne Erschütterungen waren ungewöhnlich und sowieso hatte es in Konoha zumindest seit sie hier lebte nie eines gegeben.

Doch im Gegensatz zu ihr schien Itachi weitaus alarmierter und sich auf etwas außerhalb des Raumes zu konzentrieren. Stirnrunzelnd tat sie das ebenfalls und entdeckte schnell ein fremdes unverhülltes Chakra. Wobei, so unbekannt war das auch nicht und als sie sich stärker konzentrierte konnte sie mehrere differenzieren.

“Itachi…”, flüsterte sie beinahe erschrocken, “…werden wir angegriffen?”

Das war die einzige Alternative, die ihr einfiel und sie schien damit recht zu haben, denn beinahe sofort flammten weitere bekannte Chakren auf, in denen sie unter anderem Kakashis und Chouza Akimichis entdeckte.

Als sie zu Itachi blickte stand der nicht mehr neben ihr, sodass sie ihm fluchend zu ihrem Schlafzimmer folgte, wo er gerade dabei war seine Ninjaausrüstung anzuziehen und Waffen anzulegen. Grimmig griff sie nach ihren Sachen und folgte seinem Beispiel. Als letztes nahm sie ihr Stirnband von ihm entgegen und band es sich um.

Gemeinsam verließen sie das Anwesen, wurden aber kurz darauf von Shikamaru aufgehalten, der anscheinend gerade ihre Bewachung übernommen hatte.

“Tsunade hat angeordnet das Dorf zu evakuieren, ihr beide sollt ebenfalls mitgehen”, sagte er noch bevor Ayame den Mund aufmachen konnte. Wer sie angriff brauchte er nicht zu sagen, das hatten sie längst gespürt und erkannt.

“Aber…”, setzte sie zu widersprechen an, doch Shikamaru schüttelte den Kopf.

“Ihr dürft nicht mitkämpfen, wir können die Auflagen nicht so kurz, nachdem sie erlassen worden sind schon wieder ignorieren. Außerdem vertrauen euch die meisten noch nicht wieder und Itachi ist gesundheitlich nicht in der Verfassung mitzukämpfen.”

Sie öffnete erneut dem Mund um zu protestieren, schloss ihn aber ohne etwas zu sagen wieder,

Sie warf Itachi einen zweifelnden Blick zu, doch er sah in Richtung Dorf. Schließlich nickte er Shikamaru zu.

“Wir werden tun, wie die Hokage befohlen hat. Ich kenne den Weg, du kannst zurück zu den anderen.”

Verstimmt verschränkte sie die Arme, er konnte doch nicht wirklich die Hände in den Schoß legen und nichts tun wollen?

Aber er schien genau das vorzuhaben, denn als Shikamaru weg war bedeutete er ihr ihm zu folgen und setzte sich in Richtung Hokagefelsen in Bewegung.

“Itachi, wir können doch nicht einfach abhauen, was, wenn sie nur wegen uns hier sind?”, fragte sie und beeilte sich mit ihm Schritt zu halten.

“Wir sind höchstens eines ihrer Nebenziele, sie sind wegen Naruto hier”, antwortete er ihr knapp und verlangsamte sein Tempo ein klein wenig. Sie bogen um eine Ecke und wären beinahe von einer Trümmerwand erschlagen worden, die unter dem Gewicht eines gigantischen Kuchiyosevogels zerbrach, der gleich wieder wegflog.

Gerade noch rechtzeitig schafften sie es sich in Sicherheit zu bringen, doch Ayames Blick fiel auf ein kleines Kind, dass von den Trümmern knapp verfehlt worden war und nun beinahe apathisch dort saß. Mit einem Satz stand sie neben dem Jungen und nahm ihn auf die Arme.

Aber abgesehen davon, dass er seine dünnen Ärmchen um ihren Nacken legte kam keine weitere Reaktion.

Sie fing von Itachi einen unleserlichen Blick auf und seufzte. Aber sie sprachen kein weiteres Wort, sondern setzten mit dem Kind zusammen ihren Weg fort.

Da es völlig allein gewesen war machten sie sich auch nicht auf die Suche nach seinen Eltern. In diesem Chaos wäre das einer Suche nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen gleichgekommen.

Schließlich erreichten sie heil und ohne weitere Unterbrechungen den Fluchtweg an der Felswand bei den Abbildern der Hokage. Dort hatten sich schon viele Alte, Kinder und Mütter eingefunden, eben allem die kampfunfähig waren und nur im Weg gewesen wären.

Und eben sie.

Sie hätten kämpfen können, aber sie durften ja nicht und Ayame war deswegen immer noch zerknirscht.

Aber ihr fiel auf, dass selbst die Organisation der Flucht nicht von Ninjas übernommen worden war.

Würden sie angegriffen wären Itachi und sie der einzige Schutz gegen die Angreifer. Da begriff sie, dass man sie nicht einfach abgeschoben hatte. Tsunade hatte ihnen eine Alternative gegeben bei denen sie die Auflagen nur im äußersten Notfall verletzen mussten und gleichzeitig auch eine Aufgabe hatten.

Das war zwar nicht das, was sie erwartet hatte und unbedingt wollte, aber besser als einfach nur so weggeschickt zu werden.

Unter ihnen krachte es erneut im Dorf und als sie hinunter blickte konnte sie mehrere riesige Kuchiyosetiere ausmachen, die alles zerstörtem was in ihrer Nähe war. Zusätzlich stiegen auch von vielen anderen Stellen Schuttwolken auf.

Das Chaos schien perfekt und sie konnten nichts anderes tun als zuzusehen wie Konoha Stück für Stück durch die heftigen Kämpfe zerstört wurde.

Und sie durften nichts tun als ohnmächtig zuzusehen.

Eine Bewegung neben ihr lenkte ihren Blick vom Kampf weg auf Itachi, der beim Anblick der Zerstörung seiner Heimat die Fäuste ballte. Sonst war keine Regung zu sehen.

Seufzend stellte sie das Kind auf die Füße und griff nach seiner Hand. Es dauerte eine Weile, ehe er ihre Geste erwiderte, doch als er es tat wandte er sich ebenfalls vom Dorf ab und folgte ihnen zu den anderen Flüchtlingen.

Natürlich, es musste ihm genauso schwer fallen wie ihr, wenn nicht sogar noch schwerer.

Er hatte so viel für Konoha geopfert und auch für Sasuke undjetzt musste er tatenlos mit ansehen, wie all das zerstört wurde. Als wäre das alles nichts wert gewesen.

Sie senkte den Blick, zuckte aber zusammen als Itachi sie und den Jungen plötzlich von sich weg stieß, hin zu den anderen. Im nächsten Moment krachte Metall auf Metall und sie fand nur mit Mühe ihr Gleichgewicht wieder, da sie den Jungen auch noch irgendwie festhalten musste.

Als sie über die Schulter zu Itachi sah, erblickte sie ihn in einem Kampf mit einem orangehaarigen Mann.

Sie blinzelte verwirrt: die Haare, die Augen…er sah aus wie Paim, aber dann doch wieder nicht.

“Was-?”, doch weiter kam sie gar nicht, da Itachis Gegner eine lange Metallstange aus seinem Ärmel gleiten ließ und Anstalten machte Itachi damit zu erstechen.

Sie stieß einen warnenden Schrei aus, doch Itachi brach schon zur Seite weg und wich damit der tödlichen Attacke aus.

“Bring die Zivilisten weg”, sagte er zu ihr gewandt und ging erneut in Kampfposition.

Einen Moment zögerte sie noch, dann schnappte sie sich das Kind und eilte zu den anderen Flüchtlingen und trieb sie zur Eile an.

Immer wieder blickte sie zurück, doch bisher konnte sie nicht ausmachen wer die Oberhand hatte.

Jetzt war sie irgendwie froh, dass er nicht im Dorf mitkämpfte, denn da hätte es mehrere Gegner gegeben und nicht nur diesen einen und sie sah wie schwer er sich für seine Verhältnisse tat.

Andererseits hätte er da vermutlich ebenfalls nicht allein kämpfen müssen.

So oder so, sie konnte nicht umhin sich große Sorgen zu machen und sich gleichzeitig das Schlimmste auszumalen. Doch sie konnte ihm nicht helfen, sie wäre nur im Weg und einer musste nun mal auf die anderen achten und aufpassen, dass sie es alle heil aus dem Dorf hinaus schafften. Käme noch ein Angriff musste sie frei sein um ihn abzufangen.

Während ihres Aufstiegs brannte der Kampf hinter ihnen immer heißer, doch erschwerend kam für Itachi hinzu, dass sein Gegner alle Ninjutsus nutzlos werden ließ.

So blieben ihm Taijutsu und Genjutsu.

Er war darin ein Meister, doch sein Gegner stand selbst mit schwersten Verletzungen immer wieder auf, als würde er den Schmerz nicht wie ein normaler Mensch spüren.

Zudem schien Itachis Krankheit mittlerweile wirklich ihren Tribut zu fordern, er bewegte sich nicht halb so mühelos und elegant wie früher bei ihrem Training.

Gerade waren sie oben angekommen und sie drehte sich erneut zu ihm um, als die Metallstange des Fremden sich geradewegs durch Itachis Brust bohrte.

Sie hörte sich schreien, sah ihn in die Knie gehen, doch dieses Mal war es kein Albtraum.

Sie bekam kaum mehr mit wie der orangehaarige Mann in einer Rauchwolke verschwand, sondern hatte nur noch Augen für Itachi.

Es war als stünde die Zeit still, das nächste was sie sah war ein helles Licht, dass sie blendete, sodass sie die Augen zukneifen musste.
 

Als sie wieder zu sich kam spürte sie rauen Stein unter ihrer Wange. Blinzelnd hob sie den Kopf und versuchte sich zu orientieren. Sie erinnerte sich an die Druckwelle…

Sie musste kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben.

Stöhnend stand sie auf und taumelte, all ihre Glieder schmerzten als hätte sie eine Dampfwalze überrollt. Aber sie durfte nicht liegen bleiben, Itachi…

Sie blickte die Felswand hinunter und stockte. Zwar lag er noch immer dort unten, doch Konoha war verschwunden.

Oder genauer gesagt es war noch da, es musste noch dort sein. Aber an seiner Stelle befand sich nun ein riesiger Krater in dessen Zentrum eine einzelne Person stand.

Drum herum lag ein Ring aus Trümmern.

Sie keuchte entsetzt auf, wer hatte so monströse Kräfte?! Wer konnte so etwas tun?

Dies übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen und Ängste bei weitem. Schlitternd machte sie sich den Abstieg hinunter zu Itachi und ging neben ihm auf die Knie.

“Itachi?”, ihre Stimme klang rau und abgehackt, doch von ihm kam keine Regung. Selbst dann nicht, als sie ihn leicht schüttelte und seinen Namen laut ausrief.

Sie fühlte sich wie betäubt, er konnte doch nicht einfach tot sein?! Mit zitternden Fingern tastete sie nach seinem Puls, konnte ihn aber nicht finden.

In der Hoffnung, dass sie sich täuschen möge beugte sie sich herunter, doch kein Atem streifte ihr Gesicht.

Sie war nicht fähig auszudrücken was sie fühlte, aber es war als würde ihre Welt einstürzen. Mechanisch zog sie den Metallstab aus seiner Brust und warf ihn weg, weit weg, als wäre er eine giftige Klapperschlange und könnte ihm noch mehr tun, wenn sie ihn nicht außer Reichweite brachte. Sie wollte dieses Ding nicht länger sehen, sie ertrug es einfach nicht.

Sinnlos pumpte sie ihr Chakra in seinen Körper, als würde das ihn wieder lebendig machen.

Aber natürlich geschah nichts und als ihr Chakra aufgebraucht war musste sie aufhören, völlig hilflos und ohne etwas ausgerichtet zu haben.
 

Sie wusste nicht wie lange sie dort saß und um ihn weinte, es musste lange gewesen sein, denn bald wurde es endgültig dunkel. Sie hatte inzwischen ihren Kopf auf seine Brust gelegt, die Augen geschlossen und wartete nur darauf, dass sie irgendwer vielleicht erlösen würde.

Darauf, dass der Schmerz nachlassen würde, dass Itachi wieder aufstünde als wäre nichts gewesen.

Irgendwann griffen Hände nach ihr und zogen sie fort von Itachis erkaltetem Körper. Sie war mittlerweile viel zu erschöpft um sich dagegen zu wehren und ergab sich einfach nur den helfenden Händen der Iriyonin. Aber nein, sie konnten ihr nicht helfen. Niemand konnte das, denn ihre Wunden waren nicht sichtbar, nicht fass- oder greifbar. Nichts was man behandeln konnte.

Doch plötzlich erschien in ihrem Blickfeld erneut helles Licht und raste auf sie zu, sodass sie und ihre Helfer kollektiv erneut die Augen schließen mussten. Doch dieses Mal wurden sie nicht bewusstlos wie das erste Mal…

Aller Anfang ist schwer

Ihr ganzer Körper schmerzte, die Erinnerungen kamen nur langsam zurück. Der Kampf um Konoha und…

Ihre Gedanken brachen ab, irgendetwas war anders als es sein sollte. Oder besser: anders als erwartet.

Der Grund unter ihr bewegte sich langsam auf und ab in einer einschläfernden Manie. Etwas Warmes lag still auf ihrem Rücken. Sie brauchte eine Weile, bis sie dieses Etwas als eine Hand ausmachen konnte.

Da bewegte sich eben jene Hand ein wenig und der Untergrund bebte kaum merklich.

Widerstrebend öffnete sie die Augen, doch zunächst sah sie nur Dunkelheit. Verwirrt blinzelte sie und versuchte sich zu orientieren, ehe sich ihr Sichtfeld klärte und sie erkennen konnte, dass ihre eigenen Haare ihr die Sicht versperrten.

Mit einem schmerzvollen Stöhnen richtete sie sich auf und strich sich die störenden Strähnen aus dem Gesicht.

Der Anblick, der sich ihr nun bot ließ sie sich ihrem Gegenüber mit einer wenig erwachsenen Mischung aus Schluchzen und begeistertem Quietschen in die Arme werfen.

“Wie-”, weiter kam sie gar nicht, es war auch unwichtig. Für sie zählte nur, dass er wieder lebte.

Sie konnte nicht recht glauben, dass der lebendige Itachi vor ihr wirklich echt sein sollte.

Aber auch wenn es eine Illusion war, sie wollte nicht aufwachen. Er fühlte sich auch viel zu echt an, niemand hätte ihn so gut treffen können. Niemand kannte ihn gut genug.

Schließlich aber lösten sie sich voneinander und ließen die Blicke schweifen.

“So viel Zerstörung. Wie kann ein einzelner Mensch so viel Chaos anrichten?”, fragte sie eher sich selbst als Itachi.

Der antwortete ihr auch nicht, sondern erhob sich ein wenig schwerfällig und blickte auf das nahezu perfekte kahle Rund, wo einst Konoha stand. Zögernd trat sie neben ihn.

“Lass uns nach Überlebenden suchen.”

Er nickte und begann zum Schuttkreis herunterzusteigen, der um den Krater herum lag. Schon bald trafen sie auf Shikamaru und einige andere, die den Kampf alle mehr oder weniger verletzt überlebt hatten.

Seltsamerweise fanden sie nicht einen einzigen Toten, nur Verletzte, nicht ein einziger war ohne ein paar Schrammen davon gekommen und das war noch das glimpflichste.

Ayame schien es damit noch mit Abstand am besten erwischt zu haben, da sie an keinem Kampf aktiv teilgenommen hatte.

Itachi und sie wechselten jedes Mal einen vielsagenden Blick, wenn sie einem weiteren benommenen Ninja zu den inzwischen errichteten Notfallquartieren halfen.

Irgendwas stimmte nicht ganz. Itachi selbst hätte tot sein müssen, doch sogar die große Wunde in seiner Brust fehlte seltsamerweise hatte sich auch seine Sicht drastisch gebessert.

Es gab einfach nichts mehr, dass auf seinen Kampf mit dem orangehaarigen Mann hinweisen könnte. Und so sah es immer wieder aus.

Überall herrschte Unklarheit.
 

Es verging weniger als eine Stunde, bis eine ihnen nur allzu bekannte Person am Waldrand auftauchte.

Es hatte sich inzwischen auch unter denen mit Gedächtnislücken herumgesprochen, dass Uzumaki Naruto den Kampf mit Pain aufgenommen hatte.

Ganz allein hatte er sich den sechs Pfaden des Pain gestellt und war siegreich gewesen.

Ayame konnte nur lächeln, als die Dorfbewohner ihren Helden feierten. Es freute sie, dass Naruto nun endlich die Anerkennung bekam, die er verdient hatte.

Die Menschen sahen nicht mehr in erster Linie den Jinchuuriki in ihm. Der Wirt des Monsters, dass vor 15 Jahren Konoha beinahe zerstört und viel Leid verursacht hatte.

Nein, nun sahen sie in ihm einen Helden. Einen großartigen Shinobi, der eines Tages vielleicht Hokage werden würde. Naruto hatte es geschafft. Der Weg war steinig und hart, aber er hatte ihn bezwungen.

Und nicht nur das, er hatte es auch Kami weiß wie geschafft, dass Pain nun geschlagen war und sogar sein eigenes Leben gegeben hatte um seine grausamen Taten hier ungeschehen zu machen.

Das ging natürlich nicht mit dem Schaden, der entstanden war, aber immerhin war niemand tot.
 

Aber nicht alles hatte sich zum Guten gewendet. Einen Wermutstropfen gab es leider doch.

Tsunade hatte sich während des Kampfes sehr verausgabt. Sie hatte zu viel Kraft verbraucht bei dem Versuch alle zu heilen, sodass sie nach dem Kampf in ein Koma gefallen war.

Niemand wusste wann und ob sie überhaupt wieder aufwachen würde. Selbst Sakura, die nach Tsunade die beste Iriyonin Konohas war konnte nichts genaueres sagen. Geschweige denn irgendetwas tun um die Godaime zurück zu bringen.

So blieb ihnen nichts weiter als abzuwarten und Konoha blieb führerlos.
 

Etliche Stunden später standen Ayame und Itachi in einem der Medi-Zelte und ließen sich untersuchen.

Sie war schon fertig, doch Itachis Untersuchung dauerte um einiges länger.

Bange wartete Ayame auf das Ergebnis. Immerhin war Itachi schwer krank und hätte einer Anstrengung wie dem Kampf mit Pain gar nicht ausgesetzt werden dürfen.

Sie hatte schreckliche Angst, dass ihre gemeinsame Zeit sich drastisch verkürzt hatte.

Ungeduldig musterte sie ihre Freundin, die soeben die Untersuchung beendete und mit gerunzelter Stirn wild auf einem Notizzettel herum kritzelte.

“Sakura?”, fragte sie schließlich, das dauerte ihr entschieden zu lange.

“Moment”, sie schrieb eben noch zu Ende und richtete sich auf um noch mal Itachis Herzschlag abzuhören.

Sie schüttelte den Kopf, schloss noch mal Handzeichen um nun schon zum dritten Mal Itachis Verfassung mit einem Jutsu zu überprüfen. Schließlich stieß sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck den Atem auf und musterte Itachi prüfend.

Anscheinend war die Untersuchung doch noch nicht zu Ende. Was war denn so schwer eine einfache Routineuntersuchung durchzuführen? Ayame war mehr als nur angespannt.

“Hast du Schmerzen im Brustbereich?”, wollte Sakura schließlich wissen und hob beide Augenbrauen als Itachi nur den Kopf schüttelte.

“Seltsam…”

Sie wandte sich Ayame zu.

“Ich kann seine Krankheit nicht finden. Es ist, als hätte sie nie existiert. Sein Herz arbeitet gut, selbst seine Netzhäute sind wieder fast vollkommen intakt.”

Ayame starrte sie einen Moment nur an und sie sah, dass auch Itachi diese Neuigkeit für vollkommenen Schwachsinn hielt.

“Das kann doch nicht einfach so verschwinden, bist du dir sicher?”, fragte sie verblüfft, weigerte sich aber schon zu große Hoffnung zuzulassen.

“Ja, ich hab es sogar drei Mal überprüft. Hast du keine Veränderung bemerkt in den letzten Stunden?”, wandte die Iriyonin sich an Itachi.

“Nein. Direkt nach dem Kampf hat alles geschmerzt, ich konnte keinen Unterschied ausmachen”, erklärte er ruhig, doch Ayame konnte ihm ansehen, dass ihn seine Blitzgenesung nicht so kalt ließ wie es schien.

Sie sah ihrer Freundin an, dass sie ihn gerne noch etwas ausgefragt hätte, aber draußen warteten immer noch dutzende von Shinobis und sie hatte das Gefühl, dass Itachi diese Neuigkeit fernab von neugierigen Augenzeugen verarbeiten wollte.

Sie nahm Sakura zur Seite und bat sie leise sie damit gehen zu lassen, damit sie mit ihm da alleine noch mal drüber sprechen konnte. Widerstrebend stimmte Sakura zu und Ayame winkte Itachi hinaus, der sich sein Netzshirt wieder anzog und ihr folgte.

Überall im provisorisch aufgebauten Lager herrschte sichtbares Chaos. Einige waren zwar dafür eingeteilt für Ordnung zu sorgen, aber nach einer derartigen Katastrophe fühlte sich niemand mehr motiviert diesen Job sonderlich ernst zu nehmen.

Auch an den Wiederaufbau dachte noch niemand, stattdessen wurden die Familien vorübergehend in großen Zelten untergebracht. Teilweise auch mit zwei Familien in einem Zelt, da es wahrlich schwer war genug Zelte für ein ganzes Dorf aufzutreiben.

Ayame und Itachi waren mit Sasuke, Naruto und Sai untergebracht. Wie eine Sammlung derjenigen, die keine eigene weitere Familie hatten. Aber da würden sie kaum ihre Ruhe haben.

Vielleicht war es das beste das Lager wenigstens für ein zwei Stunden zu verlassen um ungestört zu sein.

Zusammen schlugen sie sich in den umgebenden Wald bis sie schließlich ein etwas abgelegenes stilles Fleckchen.

Ayame arbeitete den ganzen Weg über daran zu verstehen, dass sie und Itachi vielleicht doch endlich einmal Glück zu haben schienen. So viele Widrigkeiten hatten sie schon erleben müssen, so viel gemeinsam durchstehen müssen. Und das größtenteils nur, weil sie dem berühmten Uchiha-Clan entstammten. Ob man diese drei Personen allerdings nun noch einen Clan nennen konnte war zweifelhaft. Die Leute taten es aber einfach, aus Gewohnheit vielleicht. Weil der große mächtige Uchiha-Clan immer eine wichtige Rolle gespielt hatte und viel Einfluss besaß? Wer wusste das schon genau, es spielte auch keine Rolle.

Und dann noch Itachis Krankheit, ihr eigener Gedächtnisverlust…man hatte es wirklich nicht gut mit ihnen gemeint.

Aber letzten Endes schien sich zumindest ein großer schwer auf ihnen lastender Punkt in Luft aufzulösen. Genau der, der die gravierensten Folgen hinter sich her zog, war nun fort.

Sie fühlte sich, als wäre ein riesiger Stein von ihrem Herzen gefallen, als könnte sie nun endlich mal wieder frei atmen.

Wie mochte es Itachi wohl dabei ergehen? Er hatte mit dem Leben abgeschlossen, schon seit er erfahren hatte, dass er so schwer krank war und als durch sein Dasein als Nuke-Nin jedwede Heilungsmöglichkeit in weite Ferne rückte.

Nun hatte man ihm eine zweite Chance gegeben und wie sie vermutete hatte er sie ausgerechnet Pain zu verdanken. Demjenigen, der ihn noch vor wenigen Stunden getötet hatte, nur um ihn und alle anderen dann wieder zum Leben zu erwecken. Was auch immer Naruto mit ihm besprochen hatte, es musste ihn an seinen Zielen zweifeln lassen.

Sie blickte zu Itachi herüber, der sich am Ufer des kleinen Flusses vor ihnen niedergelassen hatte und setzte sich neben ihn.

“Und was machen wir nun? Wir haben jetzt endlich wieder eine Zukunft, Itachi”, fragte sie zaghaft, wagte schon fast gar nicht mehr daran zu denken was noch kommen möge. Einen Moment blieb es still.

„Wir bleiben hier und warten ab“, sagte er schließlich. Sie seufzte erleichtert auf und lehnte sich an seine Schulter.

„Und wie fühlst du dich?“, sie musste nicht genauer konkretisieren was sie meinte, das war mehr als offensichtlich.

„Ich weiß es nicht, es ist ungewohnt auf einmal wieder die Aussicht auf ein langes Leben zu haben.“

Vorausgesetzt sie überlebten beide Madara und seinen Krieg, der bald sicherlich herausziehen würde.

Sie hatte das schlechte Gefühl, dass Pain im Gegensatz zu Madaras wahrem Können nur eine ganz kleine Hausnummer gewesen war. Sonst hätte Pain sich Madara sicherlich nicht untergeordnet. Vielleicht würden nicht einmal die vereinten Ninjanationen etwas gegen ihn ausrichten können. Aber davon zu träumen, dass die Dörfer sich vor einem gemeinsamen Feind verbünden würden, war doch ein wenig gewagt.

So viele Zwiste lagen dazwischen, eine viel zu lange Geschichte des Grolls und der Rivalität.

Vielleicht würde es funktionieren, aber dafür müsste jedes Dorf große Zugeständnisse machen und selbst dann...die Vorurteile und Rachegelüste würden sich in den Köpfen vieler Ninja sicher nicht legen.

Träumen war schön, aber meist leider auch nur das: ein Traum.
 

„Itachi, Sasuke, was würdet ihr davon halten, wenn wir beim Wiederaufbau für die Uchiha kein eigenes Viertel mehr einrichten? Wir haben viel zu abgegrenzt gelebt, das hat auch nur verursacht, dass früher der Verrat erst wachsen konnte. Ich würde gerne mit den Architekten absprechen, dass man uns wie die anderen Clans mehr in die Gemeinschaft integriert. Vielleicht wie die Hyuuga es früher gelöst haben oder so.

Die hatten zwar auch noch eigene Anwesen, aber sie waren viel Zentraler“, schlug Ayame gegen Abend vor, als sie alle wieder in den Zelten saßen, fertig zum Schlafengehen.

Sie ließ den beiden Brüdern Zeit zum Überlegen, denn das war doch eine gewaltige Veränderung.

Aber Konoha würde nie wieder sein, was es einmal war. Die Zerstörung und der Aufbau Konohas waren für sie ein Neuanfang, eine zweite Chance sich besser zu integrieren und die Zukunft des Uchiha-Clans besser zu gestalten.

Das waren alles optimistische Zukunftsplanungen, natürlich, aber Ayame ertrug es nicht zu denken, dass sie alle eh dem Tode geweiht waren.

Sie schob alle abartigen Möglichkeiten was Tobi mit ihr vorhatte weit von sich und dachte allein an das Wohl ihrer Familie und ihrer Liebsten.

Sie wollte etwas aufbauen, auf das der Clan eines Tages wieder genauso groß und geachtet werden könnte wie früher. Nur ohne die Distanz zum Rest des Dorfes und ohne die Missgunst.

Die war sowas wie die neue Matriarchin des Uchiha-Clans, oder würde es sein, wenn das mit ihr und Itachi halten würde wovon sie ausging. Da war es ihre Aufgabe an so etwas zu denken.

Natürlich hätte sie früher nie soweit geplant, aber sie hatte heute erlebt wie es sich anfühlte wenn man alles verlor. Vielleicht war es Zeit für sie nicht immer nur im Hier und Jetzt zu leben.

Immerhin blieb Itachi nun auch für immer bei ihnen in Konoha. Vorbei war die unbeständige Zeit, in der sie sich teilweise wochen- oder monatelang nicht gesehen hatten.

„Warum nicht? Das ist ein guter Plan“, antwortete Itachi nach kurzem Nachdenken. Sie wusste, er hatte den gleichen Gedankengang verfolgt und stimmte ihr da uneingeschränkt zu.

Fragend blickte sie zu Sasuke, es war auch seine Entscheidung.

„Hn“, machte er aber nur und zuckte mit den Schultern.

„Sehr aussagekräftig, Sasuke, danke“, schmunzelte sie, beließ es aber dabei.

Entweder es war ihm egal, oder er stimmte zu, das konnte sie wohl interpretieren wie sie wollte.

Zumindest hatte er nichts dagegen einzuwenden, also würde sie sich wohl morgen mal erkundigen, wer für die Planung des neuen Konohas zuständig war und sich mit ihm darüber unterhalten.

Vielleicht konnte sie sich dann auch gleich ein wenig nützlich machen.

Heute hatte sie sich ziemlich überflüssig gefühlt nachdem sie mit Itachi zurück ins Lager gegangen war.

Sakura war bei den Iriyonins eingespannt, Sai hatte sich irgendwo im nirgendwo herumgetrieben und Naruto hatte noch einen kurzen Abstecher zu seinen vertrauten Geistern gemacht, wo er ja auch die letzte Zeit trainiert hatte.

Sasuke...der hatte sich am Rand des Lagers an einen Baum gelehnt und nichts getan, genauso wie Itachi. Die beiden waren sich da wirklich zu ähnlich, es war eine Schande, dass früher eine so große Kluft zwischen ihnen gewesen war. Denn so ganz hatten sie die immer noch nicht überwunden.

Aber mochten die beiden auch damit zufrieden gewesen sein, sie fühlte sich schlecht wenn sie hier nicht helfen konnte.

Es war allerdings alles so desorganisiert gewesen, dass niemand ihr genau sagen konnte, was sie hätte machen können.

Morgen würde das möglicherweise etwas besser sein. Und wenn nicht würde sie sich einfach irgendwem aufdrängen. Und wenn sie nur dafür sorgte, dass kein Chaos entstand.

Zufrieden mit diesem Vorsatz legte sie sich schlafen um für den nächsten Tag genug Energie zu haben.

Neue Probleme

Der Aufbau ging nur schleppend voran. Das meiste musste von Hand aufgebaut werden, denn auch Yamoto hatte nicht endlos viel Energie. Ayame und Itachi hatten sich den zahlreichen Helfern angeschlossen und hatten es sich besonders zur Aufgabe gemacht zusammen mit Sasuke ihr neues Heim zu errichten, damit es auch wirklich nach ihren Vorstellungen entstand. Sie waren natürlich keine Architekten und Baumeister, also konnten sie nicht alles allein machen, aber die Handwerkliche Arbeit konnten sie durchaus verrichten. Ayame, die nicht ganz so viel Körperkraft besaß wie die beiden Männer, übernahm dabei natürlich eher die kleineren Tätigkeiten. Allgemein gab es mittlerweile niemanden mehr, der nichts zu tun hatte. Es fiel einfach so viel an, dass jeder einzelne Mann gebraucht wurde.
 

Über allem hing aber auch noch die Sorge wegen Tsunade. Sie war noch immer nicht aufgewacht und ihr Zustand ließ auch nicht darauf schließen. Obwohl das Urteil die Uchihas betreffend schon bestandskräftig war, hieß das nichts gutes für Ayame und Itachi.

Aufgrund der Personalknappheit hatte man Danzou und die Ältesten gezwungenermaßen wieder mit einbezogen und die schienen eine persönliche Abneigung gegen sie zu haben. Jedenfalls suchten sie unablässig nach Möglichkeiten ihnen das Leben irgendwie schwer zu machen.
 

Die Person mit dem meisten Einfluss, die sich für sie stark gemacht hatte, lag nun im Koma und stand nun nicht mehr zwischen ihnen und ihren Gegnern im Dorf.

Ayame zeigte das nur, wie unsicher ihr Stand in Konoha trotz allem noch war. Sie hatten zwar geholfen die Zivilisten während des Angriffes aus dem Dorf zu bringen und nachher dabei, die Verletzten einzusammeln. Aber das war scheinbar noch nicht genug, dass ihnen alle trauten.
 

So arbeitete sie noch verbissener am Aufbau des Dorfes mit. Wenn sie nicht mit dem Häuserbau beschäftigt war, half sie in den Medi-Zelten aus mit allem, was sie mit ihren beschränkten Kenntnissen tun konnte.

Nicht zum ersten Mal wünschte sie, sie hätte sich in den Grundlagen der Heiljutsus ausbilden lassen.

Sie konnten von Glück reden, dass die Krankenstation nicht vor Schwerverletzten überlief. Sie hatten mittlerweile den Verdacht, dass alle, die nicht verletzt gewesen waren während des Kampfes gestorben waren. Denn nur so ließ sich ihre völlige Unversehrtheit erklären. Das Phänomen, dass sogar Krankheiten verschwanden wie bei Itachi, trat nämlich in der Tat häufiger auf.

Es musste einfach mit Pains Jutsu zusammenhängen.

Aber auch wenn sie dieses Rätsel nicht vollständig und ohne Zweifel lösen konnten, so bedeutete dies doch eine große Erleichterung für die Iriyonin und natürlich auch für die Shinobi selbst und ihre Angehörigen.
 

In all dieser Zeit blieben sie glücklicherweise von Madara verschont. Sie wüsste immer noch zu gerne, was der plante, denn seit Itachis Überlauf nach Konoha rechnete sie jeden Tag damit, dass er wieder auftauchte.

Doch dem war nicht so und Itachi gab ihr auch keine verwertbare Information was er vermutete bezüglich Madaras Plänen. Anfangs, ja, da hatte er gesagt er wüsste nichts, aber Ayame wurde den Verdacht nicht los, dass er zumindest eine Vermutung hatte. Und dass er die nicht mit ihr teilte, gab ihr kein gutes Gefühl.

Entweder er wollte sie damit nicht belästigen, was noch die annehmbarste Alternative wäre. Oder er wollte ihr das nicht zumuten, was bedeutete, dass es ziemlich schlimm sein musste. Oder er hielt es einfach nicht für notwendig weil er sich von ihr distanzierte. Vermutlich wäre das noch das Schlimmste von allen drei Möglichkeiten für sie. Bei den anderen konnte sie sich wenigstens seines Beistandes sicher sein. Eigentlich glaubte sie aber eher an eines der ersten beiden, doch das half ihr nicht weiter.

So blieb ihr nichts weiter, als zu spekulieren und zu hoffen, dass Itachi sich irgendwann ihrer erbarmen und ihr seine Vermutungen mitteilen würde.

Sie wusste es würde nichts bringen ihn zu bedrängen, eher im Gegenteil. Er würde sich eher von ihr distanzieren, da er es nicht mochte, wenn man ihn nicht in Ruhe ließ wenn er deutlich gemacht hatte, dass er nichts sagen würde.
 

Zwischendurch wären die Pläne der kleinen Uchiha-Familie fast gescheitert weiter in das Zentrum des Dorfes zu ziehen.

Man hatte tatsächlich versucht sie wieder an den Rand abzuschieben, wie es vor der Zerstörung Konohas gewesen war. Als hätte man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Wieder mal zeigte sich, wie rückständig und verbohrt die ältere Führungsriege war. Denn natürlich war die Initiative von den Ältesten und Danzou ausgegangen.
 

Glücklicherweise gab es aber auch einige mit ein wenig Grips, die genügend Einfluss hatten und ihnen eher wohlgesonnen waren. Sie hatten doch noch die Erlaubnis bekommen ihr Haus dort zu bauen, wo sie es eigentlich von vorne herein geplant hatten.

Traurigerweise waren die Uchihas wie es schien trotz allem zum Spielball der verschiedenen Koalitionen in Konoha geworden.

Ayame verstand, dass es zu ihnen gespaltene Meinungen gab, aber deswegen hatte sie noch lange kein besseres Gefühl der Sache.
 

Im Laufe der Wochen wünschte sie sich immer wieder, wie auch viele andere, Tsunade möge endlich das Bewusstsein wiedererlangen. Aber wie das so oft war, konnte niemand genau sagen wann das der Fall sein würde. Es konnte jeden Tag sein, erst in ein paar Tagen oder Wochen oder auch nie mehr. Manche Komapatienten wachten einfach nicht mehr auf. Äußerlich schien die Hokage sich zwar zu erholen, aber das sagte noch lange nichts über den Zeitpunkt aus, an dem sie aufwachen würde.
 

So gingen Tage, sogar Wochen ins Land, während Konoha wieder wuchs, Familien wieder ein Zuhause fanden und das Dorf sich langsam von Pains vernichtenden Angriff erholte.

Irgendwann war es so weit, dass auch Itachi, Sasuke und Ayame in ihr neues Heim einziehen konnten.
 

Das Haus war etwas kleiner, als das alte Hauptanwesen der Uchihas, aber immer noch recht groß. Sie hatten für die Zukunft geplant, optimistisch und hoffen, dass der Clan eines Tages vielleicht wieder wachsen würde. Wenn sie Pech hatten war das alles umsonst und sie wären die einzigen, die jemals darin wohnen würden, aber sie weigerten sich daran zu denken. Sie wollten nicht Angst haben müssen sich eine Zukunft aufzubauen wegen Madara. Weil vielleicht in naher Zukunft ein erneuter Krieg stattfinden könnte, der sie dann sicherlich vernichten würde.

Madara war einfach zu sehr auf sie fixiert, es bestand kaum eine Chance so einen Krieg zu überleben.

Sie hatten zu viel Mühe in dieses Haus gesteckt um solch finstere Gedanken zu haben. Ayame hatte die Inneneinrichtung übernommen, aufgebaut hatten sie die natürlich zusammen. Gebaut hatten größtenteils Itachi und Sasuke, den Rest hatte sie selbst gemacht. Männer verstanden einfach nicht allzu viel von Dekoration und solchen kleinen Dingen. Es war auch so nicht allzu viel, aber auch das hatte sie nicht dem Zufall, oder eher ihrem Freund und dessen Bruder überlassen wollen.

Dann wäre vermutlich alles eher minimalistisch geworden und sie wollte nicht in einer Kaserne leben, sondern zuhause.
 

Das Haus selbst hatte sogar einen Garten, was für ein Haus im Zentrum eher uncharakteristisch war, aber wenn man schonmal die Chance hatte alles neu zu kreieren sollte man das Ayames Meinung nach auch nutzen.

Nun hatten sie bereits die erste Nacht in ihrem neuen Haus hinter sich und konnten sich etwas einfinden. Alles war irgendwie ungewohnt aber auch vertraut. Es hatte Ayame unglaublich geholfen, dass Itachi die meiste Zeit bei ihr war. Es gab ihr Halt in seinen Armen aufzuwachen und zu wissen, dass er noch da war.
 

Seit er fast gestorben war, wurde sie jedes Mal unruhig wenn er mal nicht in Sicht- oder Hörweite war. Ihrer Meinung nach war das ein ganz übles Zeichen. Sie war eine Kunoichi und konnte nicht jedes Mal fast die Nerven verlieren, wenn ihr Liebster nicht da war.

Das würde oft genug geschehen, denn bald würden wieder Missionen ausgegeben werden und man würde sie sicherlich nicht immer gemeinsam einteilen. Vermutlich sogar eher gar nicht.

Und selbst wenn erforderten die Umstände es oft, dass man sich aufteilte.
 

Sie hatte sich noch nicht getraut es Itachi zu erzählen. Er würde sie doch sicher für übergeschnappt halten, wenn sie durch so ein Erlebnis solche Psychosen davon trug. Er hatte viel mehr ausgehalten und kam sehr viel besser damit zurecht. Sie musste der Wahrheit ins Auge sehen: Sie war ein Fehlschlag. Psychisch nicht geeignet um eine wirklich gute Kunoichi zu sein.

Es belastete sie, das zu wissen. Vielleicht sollte sie wenn alles vorbei war zu Tsunade, oder wer auch immer dann Hokage sein würde, zu gehen und ihren Dienst zu quittieren. Es gab auch so genug Berufe, die sie ausüben konnte.

Vielleicht Floristin, oder Verkäuferin, oder...

Sie seufzte. Wem versuchte sie hier eigentlich etwas vorzumachen? Sie hatte nie etwas anderes gelernt als Ninja zu sein. Sie konnte keine hübschen Sträuße binden, kannte sich mit Buchhaltung nicht aus...

Aber sie weigerte sich, einfach nur als Hausfrau zuhause zu bleiben. Wenn sie schon kein Ninja sein konnte, würde sie eben etwas anderes erlernen. Und wenn es noch so schwer war.

Etwas anderes blieb ihr ja kaum übrig.
 

Niedergeschlagen beugte sie sich vor und stützte das Gesicht auf ihre Hände, warum war das alles nur so bescheuert? Konnte nicht alles ein wenig einfacher sein? Eine warme Briese strich über ihr Haare und blies ihr einige Strähnen ins Gesicht. Sie würde Itachi und Sasuke ihre Entscheidung erst mitteilen, wenn es daran nichts mehr zu rütteln gab.

Sie war sich nicht sicher, ob die beiden sie nicht daran hindern wollen würden. Das gleiche galt für Kakashi, Sai, Naruto und vor allem Sakura.

Denn die würden ihr mit Sicherheit versuchen einzureden, dass sie ihr Shinobidasein nicht aufgeben solle.

Aber sie hatten keine Ahnung. Das Gefühl als Ninja versagt zu haben zog sie runter und sie musste erstmal mit den momentanen Folgen zurecht kommen. Aber sie wollte sich deswegen nicht behandeln lassen, dafür war ihr Stolz dann doch zu groß. Wenn sie Glück hatte, fiel niemandem auf, dass sie sich ab und an anders benahm als sonst. Viele hatten sich durch den Kampf verändert, warum also nicht auch sie?
 

Schon fühlte sie die mittlerweile beinahe vertraute Panik in sich aufsteigen. Sie wusste, Itachi war im Dorf helfen gegangen. Schwere körperliche Arbeiten, bei denen sie nur gestört hätte. Es wäre seltsam gewesen und hätte nur unnötige Aufmerksamkeit erregt, die sie lieber vermeiden wollte.
 

Sehr wahrscheinlich regte sie sich gerade umsonst auf. Wie die letzten Male auch. Aber sie hatte noch keinen Weg gefunden es abzustellen. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus, meist half das wenigstens ein bisschen. Aber nicht dieses Mal. Sie spürte wie es ihr die Kehle zuschnürte und japste förmlich nach Luft. Hektisch sprang sie auf, stieß dabei eine Vase um und hastete ins Schlafzimmer.

Wenn sie Glück hatte würde man sie dort nicht direkt finden und sie konnte sich wieder beruhigen. Dann würde es nicht weiter auffallen.
 

Aber auch die vertraute Umgebung bewirkte nichts. Sie rollte sich auf dem Futon zusammen und schloss die Augen in der Hoffnung, dass es bald besser werden würde.

Sie hätte wissen müssen, dass sie nicht unentdeckt bleiben würde. Sie hätte die Scherben noch wegräumen und die Tür abschließen sollen, aber sie hatte nicht daran gedacht.

Beinahe hätte sie einen Schock bekommen, als sie auf einmal eine Hand auf ihrem Arm spürte.

Kurze Zeit später wurde sie umgedreht und blickte mit geweiteten Augen in Itachis. Ohne ein weiteres Wort zog er sie in seine Arme und hielt sie so lange, bis sie sich soweit beruhigt hatte, dass sie nicht mehr Gefahr lief zu ersticken.
 

„Ich hatte gehofft, du würdest es mir von alleine erzählen“, sagte er, ließ sie aber nicht los.

Benommen schloss sie die Augen. Sie hätte wissen müssen, dass sie es nicht vor ihm geheim halten konnte.
 

„Woher wusstest du das?“, fragte sie statt auf seinen versteckten Vorwurf einzugehen.

Doch auch Itachi antwortete nicht. Stattdessen landete eine Krähe flügelschlagend auf dem Fensterbrett.
 

„Du hast mir nachspioniert“, begriff sie und hob den Kopf um ihn anzusehen.
 

„Wie du siehst war es notwendig“, war seine einzige Antwort, kühl und bestimmt.
 

Sie wusste, es war irrational, aber es machte sie unglaublich wütend. Als ob sie nicht auf sich selbst aufpassen könnte! Sie rappelte sich auf und brachte etwas Abstand zwischen sich und Itachi.
 

„Ich wäre zurecht gekommen! So wie die letzten Male auch“, ihr Tonfall wurde beinahe hysterisch, „Wenn nicht einmal du mich für fähig genug hälst eine Kunoichi zu sein, zu schwach um mit dem ganzen fertig zu werden, dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn ich keine mehr bin. Ich gehe jetzt gleich zu Danzo und quittiere meinen Dienst. Der wird sich sowieso freuen, wenn ein lästiger Uchiha weniger draußen herum läuft und mit Waffen hantiert.“
 

Sie atmete schwer nach ihrem Ausbruch, sie konnte seinen mitleidigen Ausdruck nicht ertragen, den er ganz sicher im Gesicht trug. Deswegen hatte sie sich auch umgewandt und war drauf und dran das Schlafzimmer zu verlassen, als eine Hand an ihrem Arm sie zurück hielt.
 

„Ich halte dich nicht für unfähig“, ertönte seine Stimme hinter ihr, um einiges härter, als sie es sonst gewohnt war. Vor lauter Überraschung drehte sie sich zu ihm um. „Und ich misstraue dir auch nicht. Ich mache mir lediglich Sorgen, weil ich weiß wie schwer es sein kann so etwas zu verarbeiten. Du bist nicht die einzige, die Albträume hat, das ist völlig normal.“
 

Sie ließ die Schultern sinken und wischte sich die Tränen aus den Augen. Schon tat es ihr wieder leid, dass sie ihn angeschrien hatte.

„Aber niemand hat solche Panikanfälle. Wie erbärmlich, ich kann nicht einmal ein paar Stunden allein zuhause bleiben ohne auszurasten.“
 

„Du bist noch anders als die meisten Ninjas. Es gibt viele Arten mit so viel Tod um uns herum fertig zu werden. Mit der Zeit stumpft man ab, damit man daran nicht zerbricht. Du hast dir deine Menschlichkeit bisher noch behalten, das fordert jetzt seinen Tribut. Aber gerade das macht dich aus, ich wollte niemand anderen“, seine Worte waren fast sanft, während er ihr zu erklären versuchte, dass sie in seinen Augen nicht armselig war, sondern genau richtig. Ayame brauchte eine Weile um das zu verstehen.
 

„Und dennoch kann ich es so nicht lassen. Ich kann nicht immer abhängig von dir sein und zitternd darauf warten, dass du wiederkommst, obwohl du nur kurz in der Stadt bist. Wie soll das denn werden, wenn du mal auf Mission bist?“
 

Früher oder später, wenn sie es wieder durften, würde es dazu kommen. Sie wollte keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sie konnte auch nicht verantworten, dass Itachi den Aufbauarbeiten fernblieb. Es war wichtig, dass der Uchihaclan dort gesehen wurde, dass man ihren guten Willen wahrnahm. Nur so konnten sie das Misstrauen der Leute langsam beseitigen. Sie konnte nicht so egoistisch sein und dieser Entwicklung im Wege stehen, nur weil sie ihre Ängste nicht in den Griff bekam.
 

„Geh und hilf Sakura mit den Verletzten. Dann bist du nicht alleine und vielleicht legt sich das mit der Zeit wieder. Rede mit ihr darüber, sie ist doch immerhin deine beste Freundin, oder nicht?“, schlug er schließlich vor.
 

Sie dachte nach, vielleicht war das keine so schlechte Idee. Sie war in letzter Zeit so mit dem Haus und ihrer aktuellen Lage beschäftigt gewesen, dass sie ihre Freunde viel zu sehr vernachlässigt hatte. Genauer gesagt war das schon eine ganze Weile so. Seit Madara sie so bedroht hatte, hatte sie sich zurückgezogen und nicht getraut richtig zu leben. Immer öfter hatte sie sich auch für Itachi von ihren Freunden abgekapselt, doch zumindest das war nun auch gar nicht mehr nötig. Er war rehabilitiert und sie musste ihre Zeit nicht mehr zwischen ihm und ihrem Dorf aufteilen. Sie konnten wenn sie wollten offen über die Straßen gehen und niemand würde etwas sagen.

Da konnte sie nun genauso gut zu Sakura gehen und dort helfen. Es war ihr ja eh nicht möglich die gleichen Arbeiten wie die Männer zu verrichten und anstatt hier nutzlos herumzusitzen und sich zu sorgen konnte sie auch etwas sinnvolles tun, das sie vielleicht sogar ablenken würde.
 

„Ja, das werde ich tun“, sie lächte leicht und wischte sich ein letztes Mal über die Augen, „Du solltest zurück ins Dorf gehen, man vermisst dich sicherlich schon.“
 

Er nickte und ging an ihr vorbei in den Eingangsbereich um sich wieder die Ninjasandalen anzuziehen.
 

„Itachi?“
 

Er blickte auf.

„Ja?“
 

„Ich will mein Leben nicht mehr von der Angst vor Madara bestimmen lassen. Ich werde es so leben, wie es mir gefällt und wenn es eines Tages vorbei ist, kann ich guten Gewissens sagen, dass ich ein gutes Leben hatte“, sagte sie entschlossen, die hände zu Fäusten geballt.

Sie würde leben wie jede andere Kunoichi auch und nicht weiterhin Dingen entsagen, die sie gerne tun und haben würde, nur weil sie Angst haben musste, dass Madara auftauchen und sie ihr wieder nehmen würde.

Sie würde sich nicht unterkriegen lassen!
 

Er lächelte nicht, nickte aber erneut.

„Wenn das dein Wunsch ist, werden wir das tun.“

Er erhob sich, gab ihr einen kurzen Kuss und verließ das Haus. Einen Moment noch sah sie ihm nach, ehe sie sich was vernünftiges ausgefähiges anzog und ebenfalls nach draußen auf die Straße trat. Itachi war schon längst weg, aber er wollte sowieso in eine andere Richtung als sie.
 

Mit entschlossenen Schritten machte sie sich auf in Richtung des neuen Krankenhauses. Alles war noch sehr provisorisch und doch einer der ersten Orte, die man wieder aufgebaut hatte. Es gab noch genug zu tun und neben all den Kampfesverletzungen kamen auch die alltäglichen Dinge hinzu.

Sie fragte sich durch, bis sie Sakura fand und gesellte sich zu ihr. Auch wenn sie keine Ausgebildete Medicnin war, so konnte sie doch Verbände wechseln, einfache Wunden säubern und desinfizieren. Das mochten zwar kleine Aufgaben sein, doch sie entlasteten die örtlichen Ärzte sehr und sparten ihnen viel Zeit, die sie auf ernstere Dinge verwenden konnten.
 

Obwohl sie sich vorgenommen hatte mit ihrer Freundin zu sprechen, fand sie dazu gar keine Zeit. Bald hatte die Arbeit sie so eingenommen, dass sie gar nicht mehr dazu kam, sich um Itachi oder auch Sasuke Sorgen zu machen. Still arbeitete sie neben Sakura vor sich her, sprach mit Patienten oder besorgten Angehörigen. So leistete sie ohne es zu merken ebenfalls einen Beitrag dazu, ihrer Familie in den Augen der Dorfbewohner zu einem besseren Ruf zu verhelfen.

Während Itachi und Sasuke beim Aufbau halfen, tat sie im Krankenhaus ihr bestes, damit die vom Kampf verletzten bald wieder gesund wurden.
 

Erst gegen Abend, als Sakura und sie sich erschöpft im Schwesternzimmer umzogen und ihre gewöhnliche Kleidung anlegten, konnte sie verschnaufen und den Tag Revue passieren lassen.
 

„Danke, Ayame, du warst heute wirklich eine große Hilfe“, lächelte Sakura sie an und streifte ihre Ninjahandschuhe wieder über.
 

Ayame winkte ab.

„Ach was, ich habe doch kaum was getan. Du warst viel unglaublicher, ich weiß gar nicht wie du noch auf den Beinen stehen kannst.“

Sie wurde kurz still und erinnerte sich an Itachis Rat mit Sakura über ihre Ängste zu sprechen.

„Weißt du...es war Itachis Vorschlag herzukommen und hier zu helfen. Er sagte ich solle mich ablenken, weil ich in letzter Zeit nicht damit zurecht komme allein zu sein. Ich...ich bekomme regelrecht Panik, wenn ich nicht weiß, was mit ihm oder Sasuke ist, selbst wenn sie nur auf den Baustellen helfen.“

Sie blickte hinunter auf ihre Hände. Es fiel ihr nicht leicht so offen darüber zu sprechen, aber wenn, dann doch mit Sakura. Sie mochte zwar jünger sein, aber sie war immer ihre beste Freundin gewesen.
 

Als Sakura ihre Hände ergriff, sah sie wieder auf und blickte in ihre lächelndes Gesicht.

„Das ist doch überhaupt nichts weswegen du dich schämen müsstest. Komm einfach wenn du möchtest morgen wieder hierher, du bist jederzeit willkommen. Wir können wirklich jede helfende Hand gebrauchen und wenn es dir hilft darüber hinweg zu kommen, dann haben wir damit doch gleich zwei Ziele erreicht“, sagte sie verständnisvoll und lachte über Ayames ungläubiges Gesicht.

„Weißt du...ich mache mir auch oft Sorgen. Vor allem als ihr alle euch so schnell entwickelt habt, dachte ich, dass ich einfach nicht dafür geeignet bin eine Kunoichi zu sein. Bevor ich zu Tsunade ging, war es noch schlimmer. Jetzt weiß ich wenigstens, dass es Bereiche gibt, in denen auch ich gut bin.

Und vor allem, dass es nicht schlimm ist, dass ich anders bin als zum Beispiel Sasuke oder Naruto. Den beiden scheint das alles so leicht zu fallen. Dass du die gleichen, oder zumindest ähnliche Probleme hast, erleichtert mich irgendwie, um ehrlich zu sein“, gab Sakura beschämt lächelnd zu.
 

Nun war es an Ayame, Sakuras Hände zu drücken.
 

„Wir sind schon ein kaputter Haufen“, murmelte sie amüsiert und stand auf, „Hast du Lust noch Dangos essen zu gehen? Nach all den Stunden verhungere ich.“
 

Sakura stimmte zu, der Tag war wirklich lang gewesen und nachdem Naruto sie immer so oft zu Ichirakus schleppte, war alles besser als Ramen.



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Von: abgemeldet
2016-05-18T20:44:16+00:00 18.05.2016 22:44
Hallo!
 
Obwohl alles sehr friedlich und aufmerksam wirkt, befürchte ich die halbe Zeit, dass Takedo und Megumi alles andere als freundliche Gesellen sind. So abgeschottet und redebedürftig: Entweder ungewollt kinderlos und gutherzig oder das komplette Gegenteil. Chiyo schert sich darum nicht, ist auch noch zu benommen bzw. später zu abgelenkt, um sich um ihre eigene herkunft oder die entstandene Platzwunde zu kümmern. Das passt zu einem jungen Mädchen, aber in der Zeit sehr gefährlich ... ich bin gespannt, was sie nun lernt oder ob sie jemand suchen (und sein Werk vollenden?) wird.
In der ersten Hälfte mochte ich den ruhigen Erzählstil sehr. Es war wie eine Mischung aus Fabel und Anekdote, die man bei einem Tässchen Tee teilt. Die Umgebungsbeschreibungen, z.B. die der ausladenden Ästen oder Schlieren im Wasser, mochte ich sehr. Sprachlich ganz stark. Ich hätte mich sogar noch dafür interessiert, ob sie an der Lichtung sich oder die nähere Umgebung nach Hinweisen auf ihre Identität oder Verfolger absucht und ob sie das alles grämt, sich zwar an Beerensuche erinnern zu können, aber sonst nichts. Irgendeine Wildniserfahrung muss sie aber besitzen. Und das ungewöhnliche Kleid! Woher das wohl stammt?
Sehr aufregend! Und toll, dass du grob Ränge und Werdegang zusammengefasst hast. Sehr laienfreundlich. :-)
Ah, und da du direkt nach Kritik im Vorwort fragst: Im letzten Absatz ist ein Zeilenumbruch zu viel, und als Chiyos Name fällt, ist ein 'und' und 'die' durch Autokorrektur zu 'du' und 'sie' geworden.
 
Viele Grüße, Morgi
Von:  cindy-18
2015-07-24T17:54:23+00:00 24.07.2015 19:54
hammer ff bitte schrei weiter :D
Von:  HieadGner
2014-12-02T19:17:57+00:00 02.12.2014 20:17
Ich finde es gut, wie du die Fakten in deine Story einarbeitest. Und es ist super, dass Itachi nicht tot ist. Ich hoffe, dass es so bleibt! *mahnender Blick* :D
Von:  AnniinaAgricola
2013-08-31T01:16:02+00:00 31.08.2013 03:16
Deine FF ist so spannend und faszinierend geschrieben das ich darüber die Zeit vergesse!! Schreib so weiter! !! Hammer! !!♥
Antwort von:  _Acchan_
01.09.2013 11:52
danke, das ist sehr lieb :) im moment habe ich sie aber erstmal pausiert. ich werde auf jeden fall weiterschreiben, weiß aber noch nicht wann ich dazu komme. und ich möchte keine versprechungen machen, die ich am ende sowieso nicht einhalten kann ^^' aber danke für deinen lieben kommi^^
Von:  fahnm
2013-06-17T21:37:46+00:00 17.06.2013 23:37
Hammer kapi^^
Mach weiter so^^
Von:  twunicorn
2013-06-16T19:59:51+00:00 16.06.2013 21:59
Ich find's gut dass die Geschichte jetzt so ne Wendung genommen hat und niemand gestorben ist oderso.
Du schreibst echt spannend &ich kann mich super in deine FF reinversetzen :D ich denk die gehört ab jetzt zu meinen richtigen Fav's ♥
Antwort von:  twunicorn
16.06.2013 22:01
übrigens fänd ich's cool wenn man erfahren würde was vor Ayame's 16.? Lebensjahr passiert is..also bevor Sie ihr Gedächtnis verloren hat^^
Von:  twunicorn
2013-06-13T15:53:04+00:00 13.06.2013 17:53
Du kannst das Kapitel doch nich so enden lassen und dann einfach so lang nich weiter schreiben òó
Bittebitte schreib schnell weiter!!!
Ich bin nämlich echt fasziniert von deiner Geschichte obwohl ich das ehrlich gesagt nach den ersten zwei Kapiteln nich gedacht hätte^^
Von:  fahnm
2013-05-02T20:51:22+00:00 02.05.2013 22:51
Hammer Kapi^^
Von:  SasoDei
2012-06-10T11:10:05+00:00 10.06.2012 13:10
Wie immer super gemacht *__*
Von:  fahnm
2012-06-09T23:48:48+00:00 10.06.2012 01:48
Hammer Kapi^^


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