Erbin der Finsternis von -Nara-Fenris ================================================================================ Kapitel 1: One moon Night ------------------------- Erbin der Dunkelheit Es war Nacht. Es war fast nur Nacht in ihrer Welt. Eine Welt die so klein, so einengend war wie ein Korsett. Ein Korsett gemacht aus Blut, Tod und Staub toter Vampire. Grade in solchen Stunden spürte sie ihre Einsamkeit. Von ihren Altersgenossen unterschied sie sich in mehreren Dingen. Keiner ihrer Altersgenossen schaffte es Stundenlang zu arbeiten und dann noch Truppen zu koordinieren. Keiner würde es schaffen Alucard länger als zwei Minuten auszuhalten. Sein Sarkasmus , der aus jeder Geste sprach, die Ironie mit der er sie immer noch bedachte! Sie war kein Kind mehr, bei Gott nicht. Aber ganz Erwachsen war sie auch nie geworden. Am Round-Table war sie das jüngste Mitglied. Noch dazu die einzige Frau. Obwohl, war sie noch eine Frau? Manchmal wusste sie es nicht mehr, sprach sie doch ein jeder nur mit 'Sir Hellsing' oder 'Sir Integra' an. „So in dunkle Gedanken?“ Ein Luftzug hatte ihre Kerze zum flackern gebracht, die Silhouette der Bibliothek war kurz düster geworden, verschluckt von der Finsternis. Alucard. Ihr Erbe. Ihre Pein. Der einzige Mann der sie verstand. Das Monster . Ein Mann der nach Blut und Kampf lüstete und Spaß daran hatte! „Alucard. Wenn es nicht wichtig ist geh.“ Sprach sie abweisend. Sie musste so sein. Kalt allen gegenüber . Eine Mauer die sie umschloss wie in einer Burg. Doch lastete ihre Pflicht schwer auf sie. Immerhin war sie die einzige lebende Hellsing. Die letzte ihres Geschlechtes. Was würde nur aus alldem wenn sie Tod war? Vor allem wer würde Alucards neuer Herr wenn er je einen nach ihr akzeptieren könnte? Ein Alptraum. Und ihr ganz privater Alptraum. Keiner wusste von dieser Angst. Keiner. Und das sollte auch so bleiben. „Es ist wichtig. Es geht um dich.“ Sprach der hochgewachsene Nosferatu, blickte auf die junge Frau die sie nun mal war hinab. „Um mich?“ „Ja. Du bist allein. Dennoch bist du zu jung dafür. „ „Es ist meine Pflicht, die Pflicht meiner Königin, meinem Vaterland und meinem Vater gegenüber die ich gerne erfülle.“ Wie oft hatte sie diese Worte sich selbst gesagt. Wie oft. Der Mann.Das Monster vor sich war für sie mehr. Doch konnte sie ihm nicht sagen was sie fühlte. Einfach weil es nicht ging. Und keiner es verstehen würde. Keiner anerkennen würde. Es war wiedernatürlich. Doch so wahr. Eine Lüge war einfacher als diese Wahrheit. Viel einfacher. „Integra. Herrin ,wann immer ihr es wünscht..werde ich euer dunkler Diener sein und auf euch warten. Die Nacht ist schön. Nutzt sie. Beginnt zu leben.“ Was sagte er da? Lebte sie nicht? Vielleicht. Hatte er recht? Irgendwo. Er kam ihr näher, stemmte die langen Arme neben ihre Schultern. Blickte sie an. Der Geruch von Tod lag an ihm. Und Schießpulver. „Tut nur einmal was euer Herz begehrt. Nur einmal!“ Sie verengte die Augen. Er war ihr so nah das sein Atem fast ihre Brillengläser beschlug. Vielleicht, sollte Sie aufhören zu 'sehen’. Sondern zumindest einmal in ihr kurzes Leben fühlen? Ihre Gedanken überschlugen sich während Alucard sanft ihr silberblondes Haar streichelte. Nur auf eine Seite. Ganz zärtlich. Sie hatte in ihm schon immer auch den Mann gesehen. Den Mann der einst gewesen war. Der Mann der ihr ebenbürtig war. Und von dem sie doch die Grenze des Todes trennte. Die Finsternis. Plötzlich endeten ihre Gedanken und ihr Herz meldete sich zu Wort. Das erste Mal seit vielen Jahren tat sie was sie fühlte, schob Pflicht und Vaterland zur Seite. Integra überwand den kurzen Abstand zu Alucard‘s Mund und legte ihre Lippen auf seine. Fühlte die kühle seiner Haut. Tote Haut. Dennoch strahlte sie sowas wie lebendigkeit aus. Für einen Moment war sie ganz sie selbst. Die junge Frau Integra. Nicht der Oberbefehlshaber der Protestantischen Armee, der Vorsitz des Round Tables, Herrin über 500 Mann und 2 Vampire. Nur Sie selbst. Doch konnte dieser Moment nicht ewig bleiben! Es ging nicht. Sie löste den Kuss. Blickte Alucard mit ihren Ozeanblauen Augen an, unnachgiebig, stolz, selbstbewusst. Sie war die Erbin der Dunkelheit. Der Dunkelheit die Menschen zu Monstern machte und das in dem Monstern noch Menschen offenbaren ließen. In Momenten wie diesen. In den Momenten völliger Finsternis. Fin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)