Spionin der Akatsuki von Rayligh ================================================================================ Kapitel 1: Torheit ------------------ Schmerzen. Sie zogen von ihrer Wirbelsäule durch den gesamten Körper, setzten ihren Körper in Flammen und verhinderten jeglichen rationalen Gedanken. Aufstehen? Sich gar aufraffen, um weiter zu kämpfen? Fehlanzeige, dafür müsste sie erst einmal ihre Beine spüren können. Fast war Kaye versucht, aufzulachen. Wie hatte sie auch nur so dumm sein können, Iro zu glauben, dass sie mit der erbärmlichen Truppenstärke von 20 Mann den großen Akasuna no Sasori besiegen, sogar töten könnten? Wie hatte sie sich auf dieses vollkommen hirnrissige Unternehmen nur einlassen können, sie, die doch eigentlich immer rational dachte und dank dieser Vorsicht bis heute überlebt hatte? Aber das war jetzt alles vollkommen nebensächlich. Sie waren auf diese Lichtung gekommen, um den Marionettenspieler zu töten und sein Kopfgeld einzustreichen ; Iro, ein Informant Sasoris, hatte sie alle in einer Ramenbar angesprochen und ihnen erzählt, dass das Akatsukimitglied am nächsten Tag dort ohne seinen Partner auftauchen würde, um von Iro einen Bericht über die Aktivitäten in Konohagakure, der Heimat des Neunschwänzigen, zu erhalten. „Kinderspiel“, „Kein Problem“, „Lediglich eine Aufwärmübung für so talentierte Nukenin wie euch“, hatte es geheißen. Und Kaye hatte ihm, genau wie all die anderen geldgierigen Nukenin in der Ramenbar, geglaubt. Hatte nur das riesige Kopfgeld Sasoris gesehen, dass es ihr endlich ermöglicht hätte, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Nur dass sie leider vollkommen vergessen hatte, dass Sasori zwar alleine kommen würde, aber ohne weiteres eine hundertköpfige Armee beschwören konnte. Und es war dieser Fehler, den sie, genau wie die 20 anderen, nun schlussendlich mit ihrem Leben bezahlen würde. Schmerzerfüllt kniff Kaye ihre Augen zusammen; sie hatte sich fünf von Sasoris Puppen gegenüber gesehen und obwohl sie getan hatte, was sie konnte, und ihre Katana noch nie so schnell durch die Luft gewirbelt waren, war es ihr nicht gelungen, sie alle zu zerstören, weswegen sie nun hier lag, in einer Lache aus Blut, mit einem vergifteten Kusanagi in der Brust, die Beine gespickt mit Senbon und einem Kunai, welches nur knapp neben ihrem Herzen eingedrungen war, und langsam verblutete. Vorausgesetzt, dass das Gift sie nicht vorher umbringen würde. Plötzlich spürte sie einen neuen Schmerz, der sich von ihrer Halsschlagader in den Nacken, zur Wirbelsäule und von dort in ihren gesamten Körper zog, den anderen Schmerz zurückdrängte und nur ein beängstigendes Gefühl der Taubheit zurück ließ. Ruckartig schlug sie die Augen auf, versuchte, die Gestalt vor ihr zu erkennen, die ihr augenscheinlich die Kanüle einer Spritze in den Hals gerammt hatte. Doch kaum, dass sie diese erkannte, erstarrte sie: Schwarzer Mantel mit roten Wolken, ein halb verhülltes Gesicht. Sasori. Akasuna no Sasori, Akatsukimitglied, begnadeter Marionettenspieler und Giftmischer, der, den sie eben noch umbringen wollte. Aus kalten Augen sah er sie an; sie konnte den Blick nicht abwenden, sosehr sie es auch wollte. „Halt still“, wies er sie mit einer tiefenden, beinahe zischenden Stimme an, in der gleichzeitig die Drohung vor dem mitschwang, was geschehen würde, würde sie sich dennoch bewegen. Kaye lag stocksteif da; zu ihrer Angst vor den möglichen Konsequenzen kam nun auch noch das Gefühl der Taubheit, das sich immer weiter ausbreitete und ihren Körper sowie ihr Denken lähmte. Nach einiger Zeit, ihr selber erschien es wie Stunden, zog Sasori die Kanüle aus ihrem Hals und trat etwas zurück, musterte sie dabei aber weiterhin mit diesem kalten, unmenschlichen Blick. „Wie heißt du?“. Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er eine Antwort erwartete. „Saburo Kaye“, antwortete die junge Kunoichi, während sie versuchte, sich unauffällig von der unheimlichen Gestalt weg zu bewegen. Ihre Stimme zitterte dabei leicht und sie hasste sich wirklich selbst dafür, aber sie schaffte es einfach nicht, sie fest und sicher klingen zu lassen. „Hör zu, Mädchen, ich werde mich nicht wiederholen. Du wirst für mich nach Sunagakure gehen und dort den Jinchuuriki des Shukaku beobachten. Ich erwarte dich zu Wintereinbruch wieder hier; wage es, mich zu hintergehen und es wird dir nicht besser gehen, als diesem Abschaum hier.“ Kaye nickte, was blieb ihr auch anderes übrig? Der Gedanke, in ihr altes Dorf zurückzukehren gefiel ihr nicht und es gefiel ihr beinahe noch weniger, für jemand so kaltblütigen wie Akasuna no Sasori zu arbeiten- aber der Gedanke, hier, in einer Lache aus Blut, wegen einer Torheit sondergleichen ihr Leben auszuhauchen gefiel ihr noch weniger. „Ja, Sasori – Sama“ Verwirrt sah Kaye ihn an; ihr Kopf fühlte sich wie Watte an und sie wusste einfach nicht, was Sasori damit meinen könnte. Da spürte sie auch schon einen heftigen, stechenden Schmerz an ihrem Hals. „Sag es!“, zischte der Marionettenspieler bedrohlich. „J-ja, Sasori-Sama!“ Kaum mehr als ein schwächliches Krächzen, doch es schien dem Akatsukimitglied zu reichen, denn er zog den Senbon zurück. Kaye dachte, dass er nun gehen würde und war beinahe erleichtert; doch da schoss sein Skorpionschwanz hervor und sie spürte, wie sie durch die Luft gewirbelt wurde und wie ihre Knochen brachen, als sie gegen einen der Bäume, die die Lichtung begrenzten, geschleudert wurde. Das nächste, was sie spürte, war ein stechender Schmerz in ihrem Rücken, wie von einer Nadel oder etwas ähnlich spitzem. Und dann war da nur noch Schwärze. Kapitel 2: Am Leben? -------------------- Kapitel zwei „Sie wacht auf“ Eine leise Stimme mit misstrauischem Unterton, dass sie ganz merkwürdig betont. Geraschel wie von Klamotten, dann ein leises Quietschen, dem ein Herabsinken von der Matratze, auf der Kaye lag, folgte. Sich entfernende Schritte, das leise Klappen einer Tür . Kaye versuchte zu blinzeln, aber ihre Lider fühlten sich bleischwer an und selbst der winzige Lichtstrahl, der für Sekundenbruchteile auf ihre Netzhaut traf, brannte wie Feuer, was ihr ein schmerzerfülltes Aufkeuchen entlockte. Wie zur Antwort legte sich eine kühle Hand auf ihre Schulter. „Ganz ruhig, es ist alles in Ordnung. Bewege dich nicht, ich werde deine Wunden noch einmal reinigen und nach deinen Knochen sehen.“ Kaye wollte auflachen. Sich bewegen, als ob sie das könnte. Ihr Rücken fühlte sich an, als ob irgendjemand sich darauf ein Feuer entzündet hatte, von ihren Extremitäten spürte sie nahezu gar nichts. Etwas feuchtes, kühles berührte nun ihren Rücken, schickte Schmerzen wie sengende Flammen durch ihren Körper und sorgte dafür, dass Kaye nun doch ein Aufschrei entkam. Die Person legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, strich ihr mit sanften Bewegungen das Haar aus dem Gesicht und murmelte leise, wie um Kaye zu beruhigen: „Shhhh, ganz ruhig. Wir bekommen das wieder hin. Ganz ruhig, alles wird gut.“ Die junge Kunoichi wollte der Frau nur allzu gerne glauben, aber irgendwas in ihrem Ton ließ bei ihr sämtliche Alarmanlagen losschrillen. War das Angst, Misstrauen? Vielleicht sogar unterdrückte Wut? Sie konnte es nicht genau deuten, aber was auch immer es war… es stand im krassen Gegensatz zu den freundlichen, ja fast liebevollen Worten der Person neben ihr. „Wo… wo bin ich?“ Die Worte kamen schwach, zitterig und ihre Stimme klang im ersten Moment so rau, als ob ihre Stimmbänder Sandpapier wären. „In Sicherheit. Hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ Ein gekünsteltes Lachen, dann das Geräusch eines Lappens, der über einem mit Flüssigkeit gefülltem Eimer oder einer Schüssel ausgewrungen wurde. Plötzlich fühlte Kaye, wie sich die Matratze wieder hob. „Versuche, noch ein bisschen zu schlafen. Du hattest angeprellte Rippen und dein linker Arm ist gebrochen, außerdem ist dein Rücken eine einzige riesige Wunde. Du brauchst Ruhe, wir unterhalten uns nachher.“ Das Klappen einer Tür, ein Quietschen und Klacken und sich entfernende Schritte auf dem Gang. Der letzte Satz der Frau hatte beinahe wie eine Drohung geklungen. Mühsam gelang es der jungen Kämpferin, sich nach einigen Versuchen halbwegs aufzurichten. Mit den Fingern der rechten Hand bildete sie ein Gitter vor ihren Augen und öffnete diese, nicht ohne wegen des plötzlichen Lichteinfalls mehrmals heftig blinzeln zu müssen. Was sie sah, beruhigte Kaye nicht, aber es trug auch nicht dazu bei, die in ihr wachsende Unruhe noch weiter zu nähren. Sie saß auf einem Bett, das mit dunklen Wolldecken bedeckt war; ansonsten war das Zimmer nahezu leer. In der gegenüberliegenden Wand war ein Fenster, das etwas offen stand und durch das Stimmen und hin und wieder lautes Gelächter zu ihr hinauf wehten. Die Wand und der Boden bestanden aus Brettern, auf dem Boden lag zusätzlich noch ein alter, abgelaufener Läufer aus bunter Wolle. Da sie den Arm brauchte, um das Bett zu verlassen und etwas zu suchen, wo sie einem dringenden Bedürfnis nachgehen konnte, ließ sie die Hand wieder sinken, was abermaliges heftiges Blinzeln und einen ziehenden Schmerz in ihrer Schulter hervorrief. Dennoch schaffte sie es, sich bis zum Rand der Matratze zu schieben und sogar, ihre Beine aus dem Bett zu schwingen und auf den rauhen Holzfußboden zu stellen. Doch als sie aufstehen wollte, durchzuckte sie ein so heftiger Schmerz, dass sie wimmernd und mit Tränen in den Augen wieder zurück sackte. Verbissen versuchte sie es trotzdem noch mal und endlich gelang es ihr, wenn auch taumelnd, das Zimmer zu durchqueren. Sie hatte die Tür fast erreicht, als ihr eines Bein plötzlich unter ihr wegsackte und sie so heftig schwankte, dass sie mit dem gebrochenen linken Arm gegen den Fensterrahmen knallte und beinahe aus diesem herausgefallen wäre, hätte sie sich nicht gerade noch mit der halbwegs unversehrten rechten Hand am Fensterrahmen festklammern können. Dennoch schrie sie laut auf; ob mehr vor Schreck oder aus Schmerz, wusste sie selber nicht. Sie versuchte noch, die Schwärze, die in ihrem Kopf hochkroch, mit heftigem Kopfschütteln zu vertreiben, als sie auf einmal Stimmen hörten. Durch das heftige Rauschen in ihren Ohren konnte sie das Gespräch, das ohnehin nur leise durch das Fenster nach oben hinauf wehte, nur bruchstückhaft verstehen, doch schon dieser kleine Teil reichte aus, damit ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hochkroch, der es sogar schaffte, die bohrenden Schmerzen für einen kurzen Moment vollkommen vergessen zu machen. „Ninja… bald da… Nukenin… Akatsuki… suna no“ Spätestens nach den letzten beiden Gesprächsfetzen wurde ihr klar, dass sich dieses Gespräch um sie drehte- und auch der Unterton in der Stimme ihrer „Retter“, das gekünstelte Lachen ergaben plötzlich einen Sinn. Sie fragte sich kurz, woher die Menschen von Sasori wussten und davon, dass sie eine Nukenin war; denn ihr Dorfzeichen hatte sie zwar in einem Anfall unheimlicher Wut und Hasses durchgestrichen, aber sie trug ihr Stirnband nur selten offen –normalerweise befand es sich tief in ihrer Gürteltasche verborgen. Allerdings waren diese Gedanken schon im nächsten Moment vollkommen nebensächlich. Viel wichtiger war, wie sie aus dem Haus herauskommen sollte, bevor die Ninja, die ihre vermeintlichen Retter wohl gerufen hatten, dort auftauchten. Kaye war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass ihr schmerzender Rücken, die geprellten Rippen und der gebrochene Arm nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Flucht waren, aber ebenso sicher war sie, dass es noch viel schlimmer kommen könnte, sollten die Shinobi sie mit sich in ihr Dorf nehmen. Denn selbst wenn es ihr gelingen sollte, die Verbindung zu dem rothaarigen Marionettenspieler und somit zu Akatsuki erfolgreich zu leugnen, so war sie doch kein unbeschriebenes Blatt und es gab mehr als einen Punkt auf der Liste ihrer Taten, für die sie durchaus den Tod verdient hätte. Und es gab absolut keinen Grund zu der Annahme, dass die herbeigerufenen Ninja nicht wissen würden, wer sie war. Sie sah sich in dem Zimmer um, nach irgendetwas, was sie bei dem verzweifelten Versuch, mit ihren Verletzungen einer Gruppe trainierter, unversehrter Shinobi zu entkommen, helfen könnte. Plötzlich wurden die Stimmen von unten lauter und das, was sie sagten, ließ Kaye das Blut in den Adern gefrieren: „Ah, willkommen in unserem bescheidenen Dorf. Wenn sie mir bitte folgen möchten, die mutmaßliche Nukenin befindet sich oben.“ Die Antwort darauf war nur gemurmelt und somit nicht verständlich, aber das war der Kunoichi in diesem Moment vollkommen egal. Die aufsteigende Hektik unterdrückend, sah sie sich noch einmal um; die einzige Fluchtmöglichkeit war das Fenster, denn durch die Tür würden in allerhöchstens drei Minuten die Shinobi eintreten. Mit kaum merkbarer Hast, aber dennoch zitternd, griff sie nach ihrer Ausrüstung, die auf der Fensterbank gelegen hatte und schwang sich dann stöhnend auf das Fensterbrett. Vor der tür konnte sie bereits näher kommende Schritte hören, dann ein leises Fluchen. „Verzeihen Sie, das Schloss klemmt manchmal etwas.“ Erleichtert atmete Kaye noch einmal tief durch, hatte sie doch erwartet, dass die Ninja bereits im nächsten Moment in dem Zimmer stehen würden. Dann atmete sie ein letztes Mal tief ein, bevor sie die Fensterbank mit einem Sprung nach draussen verließ. Kapitel 3: Shinobi ------------------ Kapitel 3 Kaye wusste im selben Moment, dass es ein riesengroßer Fehler war, als sie den Schrei ausstieß, aber es ging einfach nicht anders. Der Schmerz, der sich durch ihren Körper brannte, als sie unsanft auf dem Boden aufkam, war stärker als der Wille zum Überleben und die Angst vor dem entdeckt werden. Dennoch- obwohl ihr Körper so vehement nach einer verlangte- konnte sie sich keine Atempause gönnen, denn sie hörte bereits die hektischen Schritte aus dem Zimmer, dass sie so eben verlassen hatte; gleich würden der oder die Ninja am Fenster sein und dann würde sie ihnen nicht mehr entkommen können. Nicht mit den Verletzungen und nicht aus einem Dorf, in dem es sich sicher schon herumgesprochen hatte, dass sie eine Nukenin war. Die Zeit, die sie brauchte, um sich aufzurichten und in eine angrenzende Gasse zu flüchten, kam ihr quälend lange vor. Mit zusammengebissenen Zähnen humpelte sie, so schnell sie konnte, auf den Ausgang des Durchganges zu. Sie hatte vorhin das Klappern von Hufen gehört und auch das dumpfe Muhen von Ochsen und sie war sich sicher, dass irgendwo in der Richtung ein Stall liegen musste. Wenn sie ihn nur schnell genug erreichen könnte, hätte sie eventuell eine Chance; doch als der Ausgang fast erreicht und der Stall bereits zu sehen war, hörte sie hinter sich jemanden rufen und dann schnelle Schritte, die in der Gasse widerhallten und rasch näherkamen. Es half alles nichts. Kaye biss die Zähne zusammen und rannte, halb vor Schmerz und halb absichtlich schreiend, auf das Gatter mit den nun immer nervöser werdenden Tieren zu. Der Ninja, der die fliehende Nukenin beinahe erwischt hatte, rettete sich gerade noch rechtzeitig aufs Dach; Sekundenbruchteile später hetzte eine panische Rinderherde durch die enge Gasse, die etwas breitere Dorfstraße entlang durch das Tor und trampelte bei ihrer Flucht alles nieder, was nicht schnell genug aus dem Weg war. Kaye hatte sich, nachdem sie das Gatter für die panischen Tiere geöffnet hatte, mit letzter Kraft auf den Rücken eines kräftigen Jungbullen ziehen können; als die Tiere schließlich in dem kleinen Wäldchen, dass das Dorf begrenzte, zur Ruhe kam, ließ sie sich einfach von seinem Rücken gleiten; wohlwissend, dass ihre List ihr nur eine kurze Verschnaufpause einbringen könnte. Die panische Herde hatte sicherlich Menschen verletzt, wenn nicht sogar getötet; obwohl sie kein Rind war und somit auch niemanden direkt getötet hatte, war sie indirekt verantwortlich und diese Verantwortung, gepaart mit ihren vorhergegangenen Taten, würde den Shinobitrupp nur noch unbarmherziger machen. Sie schleppte sich tiefer in den Wald hinein. Später in der Nacht saß die Saburo an einen Baum gelehnt im Dunkel der Nacht und sah zu den Sternen hinauf. Rund um sie herum waren präparierte Schnüre und Shuriken angebracht, die sie rechtzeitig warnen würden, sollte sich jemand ungebetenes nähern. Ihre Brüche und Prellungen hatte sie mit ihrem Chakra, soweit wie sie es vermochte, geheilt. Sie war keine Iryonin und besaß auch kein Kekkei-Genkai zur Heilung, weswegen sie die Brüche immer noch schmerzhaft spürte und diese vermutlich auch bei zu hoher Belastung erneut zu einem Problem werden würden. Wenn sie es genau betrachtete, hatte Kaye Saburo überhaupt keine besonderen Fähigkeiten- nichts, was nicht jemand anders auch erlangen könnte, würde er oder sie nur hart genug trainieren. Wieso hatte Akasuna no Sasori dann gerade sie erwählt? Hatte er vielleicht erkannt, dass sich tief in ihr eine Ausnahmekunoichi verbarg? Ihr geheimes Talent erkannt? Im selben Moment schalt sie sich selber für diesen dämlichen Gedanken. Sie war schlicht und einfach die einzige gewesen, die noch lebte, so einfach war das. Würde er jemanden anderes finden, würde er sie ohne zu zögern umbringen. Sie sollte aufhören, sich für besser zu halten und sich aufs wesentliche konzentrieren. Selbstsüchtige Shinobi überlebten niemals lange. Jedoch, so wurde ihr klar, war das mit dem lange Überleben in ihrem Fall sowieso so eine Sache. Trotz ihrer Heilung war sie noch nicht vollkommen wieder hergestellt; die Shinobi aus dem Dorf wussten, wer sie war und wo sie sich momentan in etwa aufhielt, somit wusste ihr Heimatdorf das auch und damit dutzende weiterer Shinobiteams, die nun vermutlich um einiges vorsichtiger sein würden; besagte Shinobi waren höchstwahrscheinlich unverletzt (Kaye war klar, dass eine Rinderherde vermutlich keine große Gefahr für vollausgebildete Ninja darstellte) und sie hatten die Verbände mit ihrem Blut, und, noch schlimmer, ihrem Geruch. Die Kunoichi hatte keine Ahnung ob sich Ninken in der Truppe befunden hatten, aber wenn ihre Vermutung richtig war und die feindlichen Shinobi aus Konohagakure stammten, so hätten sie einen ganzen Clan Hundetrainer und Hatake Kakashi zur Verfügung, die innerhalb weniger Stunde mit dem Team zusammentreffen konnten, beachtete man die Entfernung beider Dörfer. Alles in allem sah ihre momentane Lage wirklich mies aus- aber sie war schon aus schlimmeren Situationen lebend herausgekommen. Sie mochte kein Kekkei- Genkai haben, aber sie war stark. Sie hatte gut trainierte Reflexe, zwei scharfe Katana und zumindest in 90% der Fälle wusste sie, was sie tat. Also gab es, auch wenn ihre Lage mies aussah, durchaus Möglichkeiten, lebend aus dieser ganzen Sache heraus zu kommen. Sasori zu betrügen war keine Option; der Marionettenspieler war zu mächtig und sein Netzwerk zu dicht, als dass sie damit lebend durchkommen würde; zumal Akatsuki, die Organisation, der er angehörte, nach allem, was man hörte, ebenfalls einen Haufen Möglichkeiten hatte, abtrünnige Spione zu bestrafen. Dennoch- und hier sah sie eine Möglichkeit, zumindest den Konohanin zeitweise zu entkommen- hatte er sie nach Sunagakure geschickt. Kaye wusste, dass Konohagakure und das Dorf hinter dem Sand keine innige Beziehung pflegten und die Shinobi des jeweils anderen Dorfes bestenfalls mit offenem Misstrauen im eigenen Dorf willkommen geheißen wurden. Mit etwas Glück würde der Kazekage hinter der „angeblichen Nukeninverfolgung“ ein weiteres Komplott vermuten und den Shinobi des Waldes kein Gehör schenken- geschweige denn sie in sein Dorf bitten. Das bedeutete, dass sie, sobald sie Sunagakure erreicht haben würde, sicher sein müsste. Falls sie es erreichen würde. Doch damit sie eine Chance hatte, durfte sie nicht noch mehr Zeit verlieren. Innerlich auf ihr verletztes Bein und die Rippen fluchend, stieß sie sich ab, hinauf in die Baumkronen und in Richtung Südwesten. Ich entschuldige mich für die lange Zeit, die es zum neuen Kapitel gebraucht hat. Hier ist es- Anregungen wie immer an mich, ansonsten viel Spass gehabt zu haben und danke fürs Lesen;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)