Miteinander allein von ryouChan (Ich und der da drüben) ================================================================================ Kapitel 5: Dunkel wird es Nachts -------------------------------- Kapitel 5 – Dunkel wird es Nachts +~+~+~+~+~+~+~+~+ Seine Hand fuhr weiter unter den Saum ihres Kleides. Die langen Finger bahnten sich einen Weg über ihre Hüfte - er zupfte kurz an der Spitze ihrer Unterwäsche - zu ihrer Taille. Der Stoff glitt unter seiner Hand weg, so, dass diese wieder auf dem matten Schwarz lag. Während er sie intensiv küsste, schmeichelte seine Hand ihren Rundungen, bevor sie wieder zurück zur Taille glitt und auf ihren Rücken weiterwanderte. Die andere Hand hielt eines ihrer Handgelenke fest, während sie mit ihrer anderen Hand versuchte ihn von sich zu drücken. Ihr wurde heißer unter seinen Berührungen. Obwohl sie das gar nicht wollte, reagierte ihr Körper auf seine ‚Zärtlichkeit‘. Tränen traten ihr in die Augen. Sie hasste sich für ihre Empfindungen. Doch langsam konnte sie ihre Gedanken nicht mehr kontrollieren. Ihr wurde die Luft knapp. Seine Lippen lösten sich von ihren und sie rang nach der milden Kühle. Ihre Lippen glühten, als sie ihm bitterböse, leicht keuchend, in die Augen aufsah. Zexion lachte auf. „Schau nicht so finster“, grinste er sie an. „Sei doch ehrlich, dass du diese Erfahrung nicht bereust.“ „Du meinst wie jede andere schon vorher auch?“ Ria holte mit ihrer freien Hand aus und schlug ihm ins Gesicht. Trotz seines abgewandten Gesichtes sah er sie aus den Augenwinkeln an. Sein Lächeln hatte er bei dem Schlag verloren, aber schon war es wieder auf seinem Gesicht. Er begann wieder zu kichern. Dann wandte er ihr sein Gesicht wieder zu. Er kam ihr näher. Drückte sie enger an die Wand. „Du müsstest wissen, dass ich mich kaum zurückhalten kann, wenn du so wild wirst“, flüsterte er ihr belustigt ins Ohr. Ihre Augen wurden weiter, als er sie fest an sich drückte und leicht in ihren Hals bis. Jedoch leckte er sofort über den Biss und liebkoste ihn. Er drängte sich so sehr an sie, dass sie sich nicht rühren konnte. Sie konnte die roten Flecken an ihrem Hals regelrecht aufflammen spüren, als er seine Lippen von ihrem Hals zog und sie wieder auf ihre legte. Sie spürte wie seine Zunge versucht sich Zutritt zu verschaffen und es viel ihr nur sehr schwer ihn zurückzuhalten. Dann hatte sie jedoch eine Idee. Sie öffnete leicht ihren Mund und ließ ihn gewähren. Sie löste die Anspannung in ihrem Körper und fuhr mit der Hand, die ihn erst noch geschlagen hat, langsam die Brust hinauf zu seinem Hals. Funktioniert wohl, dachte sie, als seine Zunge mit ihrer fröhlich ein Spiel begann. Er intensivierte den Kuss und Ria zog ihre Zunge zurück, während sein ihr folgte. Plötzlich schrie er auf und ließ von Ria ab, die er unsanft zurückstieß. „Du verdammte…“, knurrte er unter seiner Hand hervor, während er das Blut in seinem Mund schmeckte. Seine Hand schnellte hoch, doch bevor sie auf ihre Wange treffen sollte, wurde Ria zur Seite gezogen. Noch bevor der Junge ein Wort gesagt hatte, erkannte ihn Ria, auch wenn sie ihn nicht ansah. Seinen Geruch würde sie überall wieder erkennen. „Als Schülersprecher müsstest du wissen, dass man keine Mädchen schlägt“, sagte eine ruhige Stimme. Demyx drückte Ria mit einer Hand an sich und wandte sich von Zexion ab. Er sah ihn finster an. Um sich davor zurückzuhalten Zexion seine Faust ins Gesicht zu rammen, drückte er Ria nur noch fester an sich. Diese sah zu ihm auf. Das Gesicht ihres besten Freundes erschreckte sie. Sie konnte sich nicht an eine Situation erinnern, in der er jemanden so verachtend angesehen hat. Zexion ließ seine Hand sinken. Er fuhr mit seiner Zunge über seine Lippen und Blut blieb vereinzelt an ihnen hängen. Dann lachte er auf. „Da habe ich mal wieder das Vergnügen Yukis zarte Lippen zu kosten und dann platzt du dazwischen“, grinste er finster. „Sowas kann ich gar nicht leiden!“ „Als ob mich das interessieren würde“, erwiderte Demyx kühl. „Komm, Ria!“ Er drehte sich zum Gang und griff Rias Armgelenk. Doch bevor er sich rührte, lachte Zexion auf. „Wir werden sehen.“ Demyx lief den Gang hinunter und zog Ria hinter sich her. Die Wut kochte in seinem Blut, aber sie war nicht alles. Innerlich zerriss ihn das drückende Schuldgefühl. „Wo Ria nur bleibt?“, fragte Roxas leicht nervös und blickte zur Treppe, die in den zweiten Stock führte. „Ich traue diesem Yamagata nicht. Wie macht Ria das nur?! In welcher Beziehung steht sie zu diesem Typen!“, schimpfte Aysha, die sich gerade auf die Decke fielen ließ, die zu ihren Füßen auf dem Gras ausgebreitet war. Axel fing ein Blütenblatt, das gerade vom Ast herabglitt, mit seiner Hand auf. Er öffnete seine Faust und betrachtete das zerbrechliche, zarte Blatt der Kirschblüte. „Ich verstehe, was du sagen willst“, stimmte er Aysha ruhig zu. „Aber das ist eine Sache, die nur Ria und den Schülersprecher was angeht. Wenn sie uns nichts erzählt hat, wird das seinen Grund haben. Welchen auch immer.“ Aysha sah ihn funkelnd aus den Augenwinkeln an. Irgendwo hatte er Recht, aber Aysha fühlte sich unwohl, wenn sie daran dachte, was dieser Typ mit ihrer besten Freundin anstellen könnte, auch wenn er vielleicht keine Hintergedanken hätte. Doch das schloss Aysha aus. So wie Zexion Ria angesehen hat, kann er nichts Gutes gedacht haben, sagte sie sich. Aysha griff nach einem O-Nigiri, das die Diener neben anderen Kleinigkeiten auf Decken unter den beleuchteten Kirschbäumen hergerichtet hatten. Sie kaute auf dem Reis herum und dachte angestrengt darüber nach, wieso Zexion anscheinend so viel Interesse an ihrer Freundin habe könnte, aber sie kam auf keinen Nenner. Sie sah zu Roxas der immer noch neben der Decke stand und unruhig zur Treppe hinüberblickte. Würde er zu ihr rennen, wenn er wüsste, dass ihr was Schlimmes widerfährt?, fragte sich Aysha. Dann zog sie am Bein seiner Hose. „Setz dich endlich. Du machst mich nur noch fuchsiger!“, fuhr sie ihn an. Roxas sah sie an und blickte dann noch ein letztes Mal zur Treppe hinüber, bevor er sich setzte. „Hier! Iss was!“, knurrte sie ihn an und drückte ihm ein Sandwich in die Hand. „Lass dich nicht von ihr anfahren, Rox. Sie macht sich nur Sorgen um ihre Freundin“, winkte Axel ab und klopfte Roxas auf die Schulter. Dabei kam er Aysha näher, denn sie saß zwischen den beiden Jungen. Seine Brust berührte ihre Schulter und sie zuckte zurück, als sein Gesicht sich vor ihres schob, als Axel sich über sie hinweg beugte, damit er zu Roxas sprechen konnte. Sie hob ihre Hand und drückte sein Gesicht von sich mitten im Satz den er gerade begonnen hatte. „Komm mir nicht so nahe!“, fauchte sie. Axel sah sie perplex an. „Gerade haben wir noch eng aneinander getanzt und jetzt darf ich dir nicht nahe kommen? Seltsame Logik“, sagte er empört. „Ich bin auch gerade sauer wegen Mister-Super-Doof-Nimmt-Meine-Freundin-Einfach-Mit!“, erwiderte sie grimmig. „Jetzt krieg dich mal wieder ein. Dieser Schlappi wird ihr nix tun. Denk doch mal an den Tritt, den sie mir verpasst hat. Ich glaube kaum, dass er sie zu irgendwas zwingen kann, wenn er sich das überhaupt zutraut“, entgegnete der Rothaarige auf ihre Aussage. „Vielleicht hast du Recht, Axe, aber ich fühle mich nicht so wohl dabei, dass sie mit ihm weg ist“, schaltete sich Roxas dazwischen. „Dieser Yamagata ist wirklich ein unheimlicher Typ. Immerhin ist er Schülersprecher und nicht Hanazuka, obwohl mir der sehr viel autoritärer erscheint, als Yamagata.“ Axel sah Roxas an. Auch Aysha blickte zu ihm herüber, während er in sein Sandwich biss und zu Boden sah. Ruhe herrschte außer dem fernen Klang der Musik aus dem Tanzsaal. „Sag mal, seit wann benutzt ihr für euch Spitznamen?“, fragte Aysha verwundert. Roxas verschluckte sich und hustete heftig, um sich wieder zu fangen. „Wie bitte?! Wieso stellst diese Frage ausgerechnet in so einer Situation?!“, fragte Roxas und sah sie verwirrt an. Aysha zuckte mit den Schultern. „Hat mich interessiert“, antwortete sie knapp. Axel prustete los. „Du bist echt heftig drauf, Aysha! Scheinst deinen Ärger ja schnell zu vergessen!“, lachte Axel und warf sich nach hinten vor Lachen. Aysha sah ihn schief an. Dann hob sie ihre Hand und begann ihn in den Bauch zu piksen. „Aua! AUA! Hör auf damit, Aysha!“, schrie Axel und krümmte sich bei jedem Stich von Ayshas Fingernagel. „Sag sowas nicht nochmal, oder du kommst nicht so leicht davon“, erwiderte sie trocken. „Schon gut! Ich wird jetzt bestimmt blaue Flecken kriegen wegen deiner unsanften Behandlung“, wimmerte er und rieb sich über seine Seiten. Die beiden zankten noch weiter, aber Roxas schüttelte nur den Kopf. „Hoffentlich geht es Ria gut“, flüsterte und sah nochmals zu den Fenstern im 2. Stock. Die Tür knarrte leise, als Demyx sie hinter sich und Ria schloss. Das Zimmer war groß und die Wand war mit weinroten Stoffen verkleidet, auf denen sich barocke Muster wanden. Auch hier hingen große Bilder an der Wand. Diesmal aber mit eher landschaftlichen, fantastischen Motiven von Engel und Fabelwesen. Ein persischer Teppich zierte den Boden. Links der Tür über zwei Sofas, die am großen Fenster mit eigenem kleinen Balkon standen, fielen zarte Stoffbahnen wie ein Himmelbett von der einen zur anderen Wand. In den Ecken standen große, breitgeschwungene Kerzenständer, die den Raum beleuchteten. Ein Tisch mit Gläsern und einer Flasche stand auf einem dunkelgetäfelten kleinen Tischchen, das vor den Sofas stand. Ria sah aus dem Fenster die Baumkronen und die vielen Sterne am dunklen, samtenen Nachthimmel leuchten. „Wow! Das ist wirklich toll hier“, rief sie fröhlich auf und lief zum einen Sofa, das an der Wand stand und blickte erneut aus dem großen Fenster. Demyx lächelte sanft und setzte sich dann, lässig angelehnt, zu seiner besten Freundin. Diese drehte sich zu ihm um und grinste. „Die Sterne sehen toll aus! Und die Blüten schimmern so schön im Scheinwerferlicht! Ich liebe solche Lichtspiele“, sagte sie fröhlich. Auch Demyx grinste. „Ich weiß“, lachte er. Als er jedoch die roten Flecken an ihren Hals bemerkte, verschwand sein Lachen und er sah sie traurig an. Ria war überrascht und wollte etwas sagen, als er sich zu ihr beugte. Seine Hand fuhr zu ihrem Hals und strich gedankenverloren über ihre Haut. Nun wurde auch ihr Blick traurig. Aber sie fühlte sich auch schuldig. Schuldig und schwach, dass sie sich nicht hatte dagegen wehren können. Ihre Hand legte sich auf seine und er sah auf zu ihren zu Boden gerichteten Augen. Ria zupfte an ihrem Saum, der ihre Beine nur spärlich bedeckte, während sie halb hockend auf dem altmodischen Sofa saß. Ihre Hand umklammerte dabei Demyx‘ immer fester, je mehr seine Finger sich von ihrer Haut lösten. „Entschuldige, dass ich nicht früher da war“, flüsterte er zu ihr. Sie sah von ihrem Saum auf in seine Augen. Sein Blick zeigte eine innere Qual, die sie nicht deuten konnte. Das ließ sie sich nur noch schuldiger fühlen. Eigentlich hatte sie dem Handel mit Zexion nur zugestimmt, damit er seine Aufmerksamkeit nicht auf Demyx richtete, aber nachdem dieser sie vor Zexion gerettet hatte, würde der Schülersprecher erst recht Interesse an ihrem dunkelblonden Freund haben. Sie fühlte sich elend, dass sie es nicht hatte abwenden können. Ria wich Demyx Blick aus. „Nein. Ich hätte besser aufpassen sollen. Normalerweise-“, sie unterbrach sich. Eindringlich sah Demyx sie an. „Also,… war das hier...nicht… das erste Mal.“ Es klang eher wie eine Feststellung als eine Frage. Ria verfolgte mit traurigem Blick dem Muster der Wand. Sie konnte Demyx nicht ansehen. Nicht, da sich ihm die Wahrheit so sehr näherte, wie in diesem Moment. Auch wenn sie das verriet. Diesen Teil konnte sie einfach nicht mehr verleugnen. Egal, wie sehr sie es auch versuchen würde. Demyx betrachtete die Hand, die seine festhielt und dabei so sehr zitterte. Sie drückt nicht fest zu. Es war wie ein Versuch, der ihr einfach nicht gelang. Ihre Hand sträubte sich dagegen. Er drehte seine Hand in ihrer und verschränkte die Finger ineinander. Er griff fest zu, um ihr Zittern zu stoppen, aber ganz hörte es nicht auf. Ria zuckte und versuchte Demyx nicht anzusehen, sondern seinem Blick auszuweichen. Aber das gelang ihr nicht wirklich. Als sich ihre Augen trafen, konnte sie nicht mehr wegsehen. „Bitte sei ehrlich“, begann Demyx. „Wie weit...ist er gegangen?“ Stille. Nur der dumpfe Bass der Musik dröhnte vom Boden herauf. Ria sah ihn ausdruckslos an. Sein Blick bedrängte sie, aber ihm auszuweichen würde nichts nützen. Sie öffnete ihren Mund und brachte nur leise die Worte hervor, die sie ihm sagen wollte. „Er…ist nie weiter gegangen als…als mich…Also wir hatten….keinen…“, stotterte sie. Mit jeder Pause blickte sie suchend umher. Demyx zog ihre Hand neben sich. Ria sah ihn wieder an. Auf seinem Gesicht lag ein sanftes Lächeln. „Keine Sorge. Er wird dir nichts mehr tun. Dass verspreche ich“, flüsterte er und zog sie dabei an sich. Er löste ihre Hände und strich ihr leicht über die Wange. „Ich werde auf dich aufpassen.“ Ria spürte eine innere Unruhe. Ihre Wangen wurden heiß. Dort, wo Demyx sie berührte, kribbelte ihre Haut und ihr Magen fühlte sich an, als wäre er schwerelos. Nur wenige Zentimeter, doch sie wandte ihren Kopf von ihm ab. „Also…ich…hab Durst“, stammelte sie hervor. Ihr Körper fühlte sich so unwirklich an, dass es sie verwirrte. Sie rutschte auf dem Sofa herum bis Demyx sie los ließ. Auf sein Gesicht hatte sich ein Lächeln geschlichen. „Zum Glück hat Hanazuka in jedem Raum etwas hingestellt“, sagte er, stand auf und drehte sich zu dem kleinen Tischchen um, auf dem die Flasche und zwei Gläser standen. Demyx griff nach der Flasche und öffnete den Korken. „Ist das Wein?“, fragte Ria und sah seinen Rücken an. „Ich-“ „-mag keinen Wein. Ich weiß. Aber das ist Erdbeerwein. Den wirst du bestimmt mögen“, fiel ihr Demyx ins Wort. „Du magst doch Erdbeeren.“ Er goss den Wein vorsichtig ein. Ria wandte sich von ihm ab und sah aus dem Fenster. „Ich bin ja mal gespannt. Klingt zumindest schon mal lecker“, sagte sie fröhlicher als vorher. Sie fühlte sich seltsam. Ihr Körper fühlte sich so viel leichter an und doch so viel schwerer, als er sie losgelassen hatte. Ihr Herz klopfte etwas schneller. Sie dachte an das, was ihr bester Freund gesagt hatte. Jetzt stiel sich auch ihr ein kleines Lächeln auf den Mund, während sie die Sterne betrachtete. Irgendwie beruhigte seine Anwesenheit sie immer. Demyx zog zwei kleine Tütchen aus der Hosentasche. Das eine war rötlich gefärbt, das andere leicht bläulich. ‘Das Rote für sie und das Blaue für dich, dann werdet ihr viel Spaß haben‘, hallte es in seinem Kopf. Ein Lachen, dass er versuchte abzuschütteln. Er öffnete das rote Tütchen und schüttete das weiße Pulver in den Wein, das sich sofort auflöste. Sein Herz zog sich zusammen. ‘Sie wird nichts tun, was sie nicht selbst wollte. Wenn sie dich mag, wird sie sich dir hingeben. Das Pulver ist nur eine Art Beschleuniger.‘ Ria mag mich definitiv. Es wird alles gut gehen, wiederholte Demyx in seinem Kopf. Er hatte keine Ahnung, was Yamagata ihm da gegeben hatte, als er das Pulver des blauen Tütchens in sein Glas schüttete. Er wusste nicht, warum er diesem zweifelhaften Typen glaubte, aber sein Verlangen nach Ria war für ihn kaum zu bändigen. Er konnte nicht mehr klar denken. Alles in ihm zog ihn zu ihr hin. Er wollte sie einfach nur. Lange hatte er es verborgen und versucht, sie selbst dazu zu bringen, ihm zu sagen, dass er ihr viel bedeutete, aber er hatte keinen Erfolg gehabt. Das war der erste Abend, an dem er vollkommen ohne Zeitstress und ohne Befürchtungen, dass sie gehen würde, mit ihr verbringen konnte. Und dann hatte Yamagata es ihm erzählt. Die Beziehung, die er zu Ria hegte. Das machte ihn wütend. Er hatte nichts unternehmen können. Und auch jetzt konnte er nicht mehr tun, als ihr etwas Schönes zu schenken, dass sie von Yamagata niemals bekommen würde. Es war ihm nicht möglich, sie aus seinen Fängen herauszuziehen. Nicht vollkommen. Aber diese Nacht würde nur ihm gehören. Ihm und seiner besten Freundin, die er so sehr liebte. Als das Pulver sich auch in seinem Glas verschwunden war, griff er nach beiden und wandte sich wieder Ria zu. Diese war hinüber auf das andere Sofa gekrochen, um besser aus dem Fenster sehen zu können. Ihr langes, dunkles Haare glänzte im Schein des Mondes, der sich gerade hinter einer Wolke hervor stahl. Demyx hielt den Atem an. Dann ging er doch zu ihr und setzte sich neben sie. Sein Herz raste. Ria drehte sich zu ihm und lächelte ihn an. Ein Aussetzer. Er reichte ihr das Glas. Ria bedankte sich und nahm einen Schluck von dem Wein. Erst sah sie verblüfft aus, dann grinste sie. „Der schmeckt wirklich gut.“ Demyx grinste. Er fühlte sich erleichterter und setzte sein eigenes Glas an. „Hab ich doch gesagt, dass er dir schmecken wird!“ Roxas zuckte zusammen, als ein Kirschblütenblatt seinen Hals streifte. Aber das war nicht alles. Plötzlich lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte auf einmal ein mulmiges Gefühl im Magen. Aysha bemerkte, dass der Blondhaarige auf einmal nervöser geworden war. Sie ließ ihre Arme sinken, die Axels Handgelenke fest umklammert hielten. Gerade noch hatten sie sich gekabbelt, aber jetzt war es ruhig unter dem Kirschbaum. Roxas strich sich über die Arme. Die Gänsehaut lief ihm wie Wellen den Körper hinab. Dann erblickte er ihn. Den blauhaarigen Jungen, der Ria mitgenommen hatte. Aber er war allein. Roxas sprang auf und lief auf die Treppe zu. „Ah! Warte, Roxas!“, rief Aysha ihm hinterher und sprang ebenfalls auf. Sie hastete ihm nach, Axel an ihren Fersen. Der Kies der Gartenwege knirschte bei den hastigen Schritten des blonden Jungen. Unbeirrt stürmte er auf den Schülersprecher zu, der gerade den Balkon erreicht hatte und ihn bemerkte. Zexion blieb an die Wand gelehnt stehen und sah grinsend zu, wie die kleine Gruppe auf ihn zu gelaufen kam. Warum wartet er auf uns?, fragte sich Roxas, als er schon auf die Treppe bog und sie hinauf lief. Oben angekommen, blieb er leicht keuchend vor Zexion stehen. Aysha und Axel hielten nur kurze Zeit neben ihm. „Warum bist du so losgehetzt?“, fragte Aysha keuchend. Aber als sie den Kopf hob, brauchte sie ihre Antwort nicht mehr. Sie richtete sich auf und spannte sich an. Hätte Axel nicht seine Hand auf ihren Rücken gelegt, hätte sie nicht gewusst, was sie getan hätte. Ihre beste Freundin war nicht bei diesem Typen, den sie mit jeder Minute immer weniger leiden konnte. Das Blut auf seiner Lippe machte es ihr wiederum schwer, sich zurückzuhalten. Sie ballte die Fäuste, aber Axel griff nach ihrer linken Hand und hielt sie fest. Aysha schnaubte nur und sah weg von den drei Jungen. Sie konnte das hämische Grinsen im Gesicht ihres Schülersprechers nicht ertragen. „Was jagst du denn so auf mich zu? Willst du irgendwas?“ Zexion sah Roxas überheblich an. Dieser sah direkt in Zexions Augen. Sein Blick schweifte kurz zur Wange des Blauhaarigen und dann wieder zu den Augen. Zexions Grinsen milderte sich. „Wo ist Ria?“, fragte der Blonde ruhig. „Woher soll ich das wissen?“, erwiderte Zexion. „Vielleicht vergnügt sie sich jetzt lieber mit irgendeinem anderen Kerl, nachdem sie mir fast die Zunge abgebissen hat.“ In Roxas stieg die pure Wut auf. Er griff nach dem Kragen des kaum größeren Schülersprechers und drückte ihn unsanft gegen die Wand. „Was soll das heißen?!“; schrie er ihn an. „Roxas!“, riefen Axel und Aysha gleichzeitig. Zexions Blick verfinsterte sich. Roxas konnte einen eiskalten, stechenden Schauer spüren, aber er wich nicht zurück. Zexion griff nach der Faust, die seinen Kragen zerknitterte. „Wie ich es gesagt habe! Sie vergnügt sich mit eurem Musikerfreund. Und jetzt lass besser los, oder soll ich mal über dich mit der Schulleitung reden?!“, fuhr er den Blonden an. Roxas ließ von Zexion ab. Dieser richtete seinen Kragen wieder in eine richtige Position. Dann beugte er sich soweit vor, dass er Roxas ins Ohr flüstern konnte. „Vergiss nicht, wer dir die Chance gegeben hat, ein normales Leben an einer Schule zu führen!“ Roxas Augen weiteten sich. Er war wie versteinert. Zexion richtete sich wieder auf und warf Roxas einen verächtlichen Blick zu. „Du willst doch bestimmt nicht, dass alle dein kleines Geheimnis erfahren. Also wage es nie wieder, mich so anzufahren!“ Zexion wandte sich ab und ging durch die großen Türen zurück in den Saal. „Roxas?“, fragte Aysha flüsternd. „Was-?“ Aber sie konnte die Frage nicht beenden, da Axel sie abhielt. Er sah sie an und schüttelte den Kopf. Roxas rührte sich keinen Zentimeter. Natürlich, wie hätte er auch erwarten können, dass er niemals mehr von seiner Vergangenheit eingeholt würde. Schließlich gehörte sie zu ihm, wie die Gegenwart und die Zukunft. Und ausgerechnet diese beiden lagen in den Händen des Schülersprechers und seinen kleinen, dunklen Geheimnissen. Er war genauso in die ganze Sache eingewickelt wie der Schülersprecher. Er würde sich nie befreien können. Aus dem Netz, dass sich um ihn gesponnen hatte. Doch jetzt war er und seine ganzen Probleme erst mal egal. Ria schien genauso in den Fängen Yamagatas zu hängen wie er. Aber im Moment ist sie bei Demyx. Roxas lächelte leicht. Er wandte sich zu den beiden anderen um, die auf Reaktion von ihm warteten. Sein Lächeln war matt, seine Augen leer. „Sie ist bei Demyx. Das ist gut so. Ich…“ Es klang eher selbstbeschwörend als beruhigend. Roxas ließ den Kopf hängen. Den Satz beendete er nicht. Aysha sah ihn mitfühlend an. Auch wenn sie sich hilflos fühlte. Erst ihre beste Freundin und jetzt ihr neuer Freund Roxas. Wieso waren alle so seltsam, sobald es um den Schülersprecher ging? In ihre wallte Zorn auf ihn auf. Aber nicht nur auf ihn, sondern auch auf Roxas und Ria. Und alle anderen. Sie wollte ihre Ruhe. „Roxas!“, sagte sie bestimmt. Das riss ihn aus seinen leeren Gedanken. Er sah sie an. Dann setzte er ein Lächeln auf. „Ich werde dann nach den beiden suchen, okay? Ich mache mir irgendwie trotzdem Sorgen“, flüsterte er halb. Das Lächeln auf seinen Lippen konnte Aysha ihm nicht abkaufen. Es machte sie nur noch wütender. „Schön! Quäl dich ruhig, wenn du willst. Lass mich einfach in Ruhe mit der Sache!“, fuhr sie ihn an. Dann wandte sie sich ab und ging zur Tür zum Tanzsaal hinüber. „Aysha! Warte!“, rief Axel. Aber Aysha sah ihn nur mit einem vernichtenden Blick über die Schulter an und er hielt inne, bevor er überhaupt einen Schritt auf sie zu gemacht hatte. Dann verschwand das Mädchen im Saal. Axel kratze sich am Kopf. „Man, man, man. Die hat vielleicht ein Laune, seid Zexion mit Ria weg war“, nuschelte er. Dann sah er zu Roxas, der immer in die Richtung starrte, in die Aysha gegangen war. „Ich hoffe,…“, begann Axel und Roxas zuckte zusammen. Er sah zu dem Rotschopf. „Ich hoffe, du weißt genau, was du tust, Rox. Ich glaube nicht, dass Aysha als auch Ria das toll finden werden, wenn sie herausbekommen, was los ist. Aber wenn du es nicht sagen willst, werden wir alle damit leben müssen. Pass nur auf dich auf, ja?“ Axel grinste ihn an und hob einen Daumen hoch. „Kannst du dir das merken?“ Roxas sah ihn an, dann nickte er. Das Lächeln, das nun leicht auf seinen Lippen lag, war echter als das letzte. „Dann solltest du jetzt nach deiner schönen Blume suchen“, fügte Axel noch breiter grinsend hinzu. Roxas schlich sich ein rosa Stich auf die Wangen. Aber auch ein Stich ins Herz. „Ja.“ Bevor sie das Glas gänzlich leeren konnte, goss er ihr von dem Wein nach. Ria trank nie viel Alkohol. Aber wenn, dann er den Alkohol, der nicht o schnell in ihr Blut sauste wie dieser Wein es tat. Sie fühlte wie ihr ganzer Körper heißer wurde und nahm ihre Haare in einer Hand zusammen. „Demyx. Ich glaube nicht, dass ich noch viel vertragen werde“, lachte sie. „Mir ist jetzt schon ganz schummrig.“ Dennoch nahm sie noch einen Schluck von dem Wein. Ihre Arme und Beine wurden irgendwie tauber mit jeder Minute, die verging. Es war so, als könnte sie sie einfach nicht mehr kontrollieren, obwohl sie sie noch sehr wohl spürte. Sie versuchte das Glas abzustellen, aber beinahe wäre es beim Absetzen umgekippt, hätte Demyx nicht im letzten Moment nach ihrer Hand gegriffen. „Du solltest besser aufpassen, Ria“, grinste er sie an und beide stellten das Glas ab. Demyx nahm nun sein eignes Glas in die Linke und trank es in einem Zug leer, um es auch abstellen zu können. Er war Ria so nahe, dass sie die Wärme, die er ausstrahlte, auf ihrem ganzen Körper spüren konnte. Ihre Beine lagen überschlagen auf dem Sofa. Ihre Knie berührten Demyx Hüfte. Sie hielt sich mit einer Hand an der Armlehne fest, damit sie nicht nach hinten fiel. Demyx‘ Augen waren auf Höhe ihrer Lippen, als er das Glas abstellte, doch er sah Ria in die Augen. Ria stieg die Scham in die Wangen, als er sie so eindringlich betrachtete. Ihre Lippen kribbelten. Ihr Herz zog sich zusammen. Selbst die sanfte, kaum merkliche Berührung von Demyx‘ Sweatshirt, das ihr Knie streifte, ließ Schauer durch ihren Körper fahren. Ihre linke Hand wollte ihn berühren, aber hielt inne. Demyx fühlte sich nicht minder erregt. Er wandte seinen Blick ihren Lippen zu und ließ seine Hand auf Rias rechte sinken. Mit der anderen Hand hielt er sich an der Lehne fest, direkt neben Rias Schulter, während er sich zu ihr hindrehte. Er konnte spüren wie es begann zu zucken mit jedem Millimeter mehr, den er seine Lippen ihren näher brachte. Sein Atem wurde schneller und flacher. Die wenigen Zentimeter, die noch zwischen beiden lagen, hielt er inne und sah ihr nochmal kurz in die Augen, bevor er auch diese überbrückte. Dann konnten sich beide nicht mehr beherrschen. Ria krallte sich mit ihrer linken Hand in sein Sweatshirt, die rechte schnellte unter seiner Hand hervor und zog sein Gesicht enger an ihres. Auch wenn sie sich ihm entgegen reckte, schlang er seinen linken Arm um ihre Taille und vergrub seine rechte Hand in ihren Haaren. Da so beide ihren Halt verloren, rutschte Ria unter ihn und Demyx auf sie. Der Kuss wurde intensiver. Ria hatte das Gefühl, dass ihr diese Nähe immer noch nicht reichte, doch ihre Arme waren wie entkräftet. Sie wollte ihn näher an sich ziehen, aber es gelang ihr nicht. Demyx schien das aber zu bemerken und presste sich an sie. Das, wonach er sich so lange gesehnt hatte. Sein Körper brannte regelrecht und seine Lippen verschmolzen mit ihren. Es raubte ihm den Atem. Als sich ihre Lippen lösten, rangen beide nach Luft. Rias Gesicht flammte. Beide sahen sich in die Augen. Und bevor er seine Lippen wieder auf ihre legte, zog er ihr Bein zu sich heran. Strich mit den Fingern über ihre Haut und sie spürte bittersüße Schauer. Seit wann war sie nur so empfindlich, wenn sie jemand berührte? Schon bei Zexion war es ihr seltsam vorgekommen. Aber im Moment war das Ria sehr egal, als Demyx mit ihrer Zunge zu spielen begann. Es zog in ihrem Unterleib und sie spürte, wie auch er sich immer mehr erregte. Seine Lippen schmeckten süß von dem Wein, den sie getrunken hatten. Er strich einzelne Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und liebkoste es. Ihre Augen, ihre Stirn, ihren Wangen. Demyx richtete sich auf, zog sein Sweatshirt aus und warf es auf den Boden. Rias Saum rutschte herunter. Ihre Lippen trafen sich wieder. Dann küsste er ihre Wange. Seine Berührungen wanderten ihren Hals hinab. Rias Hand verfing sich in seinem Haar, ihre zweite strich über seinen Arm, dessen Hand von ihrem Hals hinab glitt. Strich ihre Schulter und fand den Reißverschluss. Seine Küsse brannten auf ihrer Haut. Eine Spur aus Prickeln und Erschauern. Seine Zunge zog sie nach. Rias Finger griffen nach etwas, das nicht existierte und ihren Körper durchfluteten die heißen und kalten Wellen, als sie sich ihm entgegenstreckte. Sein ganzer Körper bebte vor Verlangen. Sie roch so süß. Wie der Wein. Ihre Haut war weich. Heiß. Seine freie Hand griff nach Rias, die andere zog sie enger an sich. Jeder Kuss, je näher ihrem Herzen, ließ zu zucken. Er konnte es genau fühlen. Und die Welt um ihn herum war ihm egal. Nur Ria. Nur sie. Als Ria ihre Augen öffnete, erstarrte sie. Doch als Demyx in ihre Brust biss, musste sie aufstöhnen und ihren Blick abwenden. „Dem!“, stieß sie aus und versuchte mit ihrer Hand seinen Kopf von sich zu drücken, aber sie war zu schwach. Ihr Arm wollte einfach nicht genug Kraft dazu aufbringen. Seine Berührungen ließen ihr nur noch mehr heisere Geräusche entweichen. Seine Hand fuhr auf die Innenseite ihres Oberschenkels. Es kribbelte, je näher er kam. „DEM!“, rief sie auf. „Lass…ngh….das!“ Aus dem Sessel am anderen Ende des Zimmers hörte Ria es kichern. „Ihr scheint ja viel Spaß zu haben“, sagte eine Stimme, die Ria nur zu gut kannte. Demyx Hand fuhr hinauf zu ihrer Hüfte. Seine Zunge tanzte über ihre Brust. Ria konnte ein Aufseufzen nicht verhindern. Es fühlte sich so gut an, auch wenn ihr Kopf sagte, dass es jetzt nicht so zu sein hatte. Wieder kicherte es. „Er scheint ja wirklich eingenommen von dir zu sein. Oder ist es eher umgekehrt?“ Der Junge erhob sich aus dem Sessel und ging langsam hinüber zu den Sofas. Einige Meter vor dem Tisch blieb er stehen. „Auf jeden Fall bekommt er nicht mal mehr mit, dass ich hier bin.“ Ria zog den Stoff ihres Kleides etwas höher. Obwohl sie nur spärlich beleuchtet wurde, musste er sie nicht so sehen. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Was willst du hier, Zexion!“ „Ich glaube, du hast genug getrunken“, sagte Roxas, als Aysha sich schon das nächste Glas greifen wollte. Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Lass mich! Ich bin erwachsen! Ich weiß, was ich tue!“, fauchte sie ihn an und riss ihm das Glas aus der Hand. Als Roxas gesehen hatte, wie sich Aysha einen Absinth nach dem anderen hinter kippte, hatte er seine Suche nach Ria vorübergehend eingestellt. „Lass sie doch. Aysha will doch nur ein bisschen Spaß haben. Sei nicht so ein Spießer, Neuling“, mischte sich Marluxia ein, der einen Arm um Aysha warf, die bereits ein Drittel des Glases geleert hatte. „Wenigstens einer, der mich versteht!“, seufzte sie auf und gab Marluxia einen Klaps auf den Brustkorb mit dem Handrücken. Dieser grinste. „Wie siehst aus, Hübsche. Wollen wir uns ein bisschen unterhalten?“, fragte er sie und beugte sich zu ihr hinunter, um sie auch genau verstehen zu können. „Klar! Alles ist besser, als weiter bei diesem Spielverderber zu bleiben.“ Und schon drehte sie sich um und ging mit Marluxia von dannen. Es gab Roxas einen kleinen Stich, dass Aysha das gesagt hatte, aber sie war betrunken. Doch jagte ihm erneut ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Was mach ich jetzt nur? Ich bin mir sicher, dass mit Ria irgendwas nicht stimmt, aber Aysha mit Marluxia alleine lassen? Ich glaube, da würden mich Axel und Ria gleichzeitig töten, dachte er. Schnell zog er sein Handy aus der Tasche und sah Aysha und Marluxia gerade durch die Tür zum Gang verschwinden. Hastig tippte er eine SMS und schickte sie Axel, der nicht unweit des Saaleingangs am Buffet stand. Dann steckte Roxas das Handy wieder in die Hosentasche und kämpfte sich zum anderen Raumende durch zu den geöffneten Glasflügeltüren. Auf dem Balkon angekommen, rannte er die Treppe hinauf. „Ist es nicht interessant, dass ausgerechnet dein bester Freund ausgerechnet heute mit dir eine so innige Beziehung eingehen muss?“, fragte Zexion belustigt und beobachtete Rias Gesichtsausdruck. Schnell sah sie sich um und sah am Boden neben dem Sweatshirt kleine Tütchen liegen. Zexion lachte auf, als ihr die Gesichtszüge entgleisten. „Wie-?“ Ria sah entsetzt zu den Weingläsern. Demyx begann wieder ihren Hals zu küssen. Seine Hand zupfte gefährlich an der Spitze ihrer Unterwäsche, als er sein Gewicht auf sie legte. Sie drückte gegen seine Schulter, aber ihre Kraft war gleich Null. „Dem! Hör auf!“, keuchte sie auf. Ein Kichern direkt neben ihrem Ohr. Ria drehte entsetzt ihren Kopf. „Es scheint mir, dass Demyx sehr viel Spaß hat“, säuselte der Blauhaarige in Rias Ohr. „Wie lange er wohl aushalten musste, bis du ihn rangelassen hast?“ Ria konnte nichts erwidern. Was ging hier nur vor? „Was-? Was soll das? Warum bist du hier?!“ Ria spürte Kälte und keuchte auf. „Wie es aussieht, konntest du ihn wohl nicht lange vor mir schützen. Zumindest hat er sich freiwillig auf diesen Handel eingelassen. Obwohl“, Zexion hockte sich neben das Sofa, „von Handel können wir wohl nicht ganz reden. Demyx ist sich nämlich noch nicht darüber im Klaren, was er für mich zu tun hat.“ Zexion kicherte boshaft. „Wa-?!“ Ria zuckte zusammen. Ihr blieb der Atem stocken. Zexion strich über ihren Oberarm neben sich. „Wie empfindlich du wirst, wenn man die so ein bisschen Liquid verpasst“, sagte Zexion ruhig mit einem Lächeln auf den Lippen. „Schade nur, dass du die volle Dosis nicht von mir bekommen hast.“ Rias Augen weiteten sich. Sie nahm alle Kraft, die sie aufbringen konnte, zusammen und schob Demyx von sich. Dieser hielt verwundert inne, aber schien nicht anwesend. „Du! Du Schwei-!“ „Na, na. Nicht solche schmutzigen Worte, Yuki!“, schimpfte Zexion und legte ihr einen Finger auf die Lippen. Ria keuchte heftig. Ihr Körper war angespannt. „Wie konntest du?!“, fuhr sie ihn an und griff nach dem rutschenden Stoff ihres Kleides. „Er war derjenige, der es wollte. Ich hab ihm lediglich einen Gefallen getan“, erwiderte Zexion und deutete auf Demyx, der sich in die Sofalehne zurückgelehnt hatte und heftig atmete. Seinen Kopf hatte er auf die Lehne gelegt. Ria sah entsetzt von ihn zu Zexion und zurück. In ihrem Kopf kreiste es. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Körper war immer noch heiß vor Erregung. Doch dann griff sie nach ihren Schuhen und sprang auf. Zexion lehnte sich verwundert zurück. „OH! Willst du schon gehen?“ Doch Ria reagierte nicht darauf. Sie hatte nicht genug Kraft, um Zexion so richtig eine… Sie hastete zur Tür und riss diese auf. Kaum einen Moment später war sie schon dahinter verschwunden. Zexion sah überrascht zur Tür, dann grinste er. „Erstaunlich, dass sie sich nach so einer Dosis noch so bewegen kann.“ Zexion wand sein Gesicht nun Demyx zu, der immer noch japste. Seine Erregung war deutlich zu sehen. Das Grinsen auf Zexions Gesicht wurde nur noch breiter. „Da hat sie dich doch tatsächlich im entscheidenden Moment hängen lassen.“ Zexion stand auf, ging den einen Meter weiter und blieb vor Demyx stehen. Dieser öffnete die Augen und sah ihn mit fiebrigem Blick an. „Ri-a?“ Zexion beugte sich über ihn. „Tut mir Leid. Die ist weg. Aber vielleicht kann ich mich … um dich kümmern?“ Seine Hand fuhr hervor. Ria lehnte gegen die Wand. Ihre Kräfte verließen sie. Sie sackte zusammen. Wie konnte er das nur tun? Wieso hatte er ausgerechnet Zexion -? Warum hatte sie nicht vorher bemerkt, was er empfand? Ria ließ ihren Kopf in ihre Hände sinken. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie konnte sie nicht stoppen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Es war, als würde der ganze Himmel über ihr einbrechen. Ihr ganzer Körper war schwer. „RIA!“, hörte sie eine Stimme rufen. Schnelle Schritte. Jemand rannte auf sie zu. Sie hob ihren Kopf. Das Mondlicht fiel auf ihre Füße. Ihr ganzer Körper zitterte. „Ria!“ Sie wandte ihren Kopf der Stimme zu. Die Tränen trübten ihre Sicht. Sie konnte nichts genau erkennen. Er war schon bei ihr. Griff nach ihren Schultern. „Ria! Was-? Du-!“ Er konnte keinen klaren Satz bilden. Auch wenn er nur verschwommen war, konnte sie ihn erkennen. Sie berührte sein Shirt. Ihre Hand verkrallte sich darin. Sie zog ihn mit schwacher Kraft an sich. Er zögerte, aber schlang dann seine Arme um sie. „Roxas“, flüsterte sie. „Bitte. Bitte bleib bei…mir.“ +~+~+~+~+~+~+~+~+ Vielen Dank fürs lesen! Ich hoffe, ich hab es gut ausgedrückt!XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)